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Was Gendern bringt und was nicht


Die Angelika

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vor 11 Minuten schrieb rince:

Aber das ist pöse und menschen- und völkerrechtswiedrig!

Nein, ist es nicht.

Was hilft es dem einzelnen Kind und der kompletten Klasse, wenn die Potenziale dermaßen auseinanderdriften. Das ideale Ziel ist es mMn, jedes Kind nach deren individuellen Möglichkeiten zu fördern und zu einem gewissen Entwicklungsstand zu bringen. Das kann jetzt schon nicht klappen, weil die Klassen meist zu groß sind, meist zu binnendivers, manchmal zu deutschunfähig, usw. Das sind dabei keine Vorwürfe an die Kinder. Sie können kaum bis gar nichts dafür.

Wenn die Kinder im Vordergrund stehen würden, würde es bspw. auch eine deutlich größere Wechselmöglichkeit zwischen den Schulen geben. Damit meine ich die komplette Bandbreite! Meine Freundin in SH berichtete, daß das Kind nur in Klasse 5 auf das Gymnasium wechseln kann, danach ist es nur ganz schwierig bis kaum noch möglich. Warum diese Begrenzung? Manche Kinder sind Spätstarter, das ist doch nichts schlimmes.

Genauso muß es möglich sein, nach zwei Jahren Förderschule wieder auf eine Regelschule zu gehen oder anders rum. Warum soll sich ein Kind, das aus nicht behebbaren Gründen 10 Jahre eine Regelschule besucht, sich (und eventuell andere) 10 Jahre quälen?

In allen Wechselmöglichkeiten muß immer das Kind im Mittelpunkt stehen und nicht die soziale, berufliche, finanzielle Stellung der Eltern. Kinder sind keine Statussymbole!

 

Klar kosten zusätzliche Lehrkräfte, Sozialpädagogen, Räumlichkeiten, Ausstattungen, Therapeuten, usw. Geld. Aber das muß es uns wert sein - für jedes Kind und für unsere Gesellschaft.

 

Wahrscheinlich bin ich wieder zu idealistisch unterwegs.

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vor 13 Minuten schrieb Moriz:

Ich kann mich nicht erinnern, jemals bewusst einem Gehörlosen begegnet zu sein. In meinem ganzen Leben noch nicht.

 

 Zumal viele Gehörlose gelernt haben, von den Lippen zu lesen. Da sollte dann deutliches und ggf. langsameres Sprechen ausreichen (natürlich ohne Maske ;) ). Integration ist keine Einbahnstraße.

Viele?

Neulich war eine gehörlose Schauspielerin irgendwo im TV-Interview. Sie sprach von 30 %, die Lippenlesen können. Einen Gebärdendolmetscher hatte sie auch dabei.

 

Sowieso fällt mir bei Nachrichtenbeiträgen, die von ausländischen Politikern, Sicherheitsorganen, usw. berichten, auf, daß irgendwo immer ein Dolmetcher eingeblendet ist bzw. schräg hinter dem Redner steht. Warum kriegt Deutschland das (in dieser Breite) nicht hin? :angry:

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vor 16 Minuten schrieb Flo77:

🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣

 

Ich hab drei Kinder im nordrhein-westfälischen Schulsystem. Erzähl mir nix von der Vermittlung von Grundkenntnissen der deutschen Sprache...

Woran liegt das?

An der Deutschunfähigkeit der Eltern? Warum können diese kein Deutsch?

Am Unwillen der Eltern? Warum?

An der Bequemlichkeit der Eltern - sollen doch andere?

 

Jetzt nur mal aus der hohlen Hand, ohne gründliches Überdenken: Verpflichtendes Kindergartenjahr? Deutschfähigkeitskontrolle als eine zusätzliche U-Untersuchung? Wer durchfällt, hat an entsprechenden Schulungsmaßen teilzunehmen, wie bspw. verpflichtendes Kindergartenjahr? Oder? Oder?

Außerdem gäbe es bei mir nur Sozialleisungen vom deutschen Staat, wer ein näher festzulegendes Niveau der deutschen Sprache vorweisen kann.

.... bloß gut, daß ich nicht an der Regierung bin.

____

Vergiß nicht das hinterste Bergdorf in Bayern, die schwäbische Alb, usw., usf.

Es gibt viele Ecken, in denen Hochdeutsch nicht in den Grundkenntnissen bekannt sind. ;)

 

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vor 22 Minuten schrieb Moriz:

Die lernt man doch nicht in der Schule, sondern im Werbefernsehen!!!

Den Eindruck habe ich manchen Leuten auch - unabhängig vom Alter und unabhängig von der Mutterspache :facepalm:

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vor 12 Minuten schrieb UHU:

Nein, ist es nicht.

Du versuchst es wieder mit gesundem Menschenverstand, wo es anderen um Prinzipienreiterei geht...

 

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Förderschule_(Deutschland)

 

 

Daraus:

Einige Kritiker bestreiten, dass Eltern unter Berufung auf ihr Elternrecht das Recht hätten, auf der Weiterexistenz von Förderschulen zu bestehen. Sie hätten nicht einmal das Recht, ihre Kinder auf einer Förderschule anzumelden.

Valentin Aichele, Leiter der Monitoring-Stelle beim Deutschen Institut für Menschenrechte, meint, Kinder hätten, gleich ob mit oder ohne Behinderung, ein Recht auf inklusive Bildung, das der Staat einlösen müsse. Die Kinder hätten aber nach der Behindertenrechtskonvention kein Recht auf den Besuch der Sonder- oder Förderschule.[

 

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Wahrscheinlich hast Du mit Deiner Einschätzung mir gegenüber Recht :blush:.

 

Und wo steht, daß "ein Recht auf inklusive Bildung" im gleichen Klassenzimmer stattfinden muß. Ich verstehe unter "inklusiver Bildung" auch die oben beschriebenen Beispiele wie gemeinsame Sportveranstaltungen, wie gemeinsame Projekte, wie gemeinsame Wandertage, wie ...

 

Aber wer bin ich schon, eine andere Meinung als irgendein Menschenrechtsstellenleiter zu vertreten. Wo ist dann da meine Inklusion?

 

(Nein, ich habe den verlinkten Text nicht gelesen - nur das hier abgebildete Zitat.)

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vor 25 Minuten schrieb UHU:

Woran liegt das?

An der Deutschunfähigkeit der Eltern? Warum können diese kein Deutsch?

Am Unwillen der Eltern? Warum?

An der Bequemlichkeit der Eltern - sollen doch andere?

 

Vielleicht verlange ich auch wieder zuviel, aber meine Kinder hatten Deutsch auf Minimalniveau. Mathematik übrigens auch.

 

Es wurde nicht dividiert oder multipliziert sondern ausschließlich geteilt und malgenommen.

 

Nomen, Adjektiv, Verb, Präposition - alles Begriffe, die großes Unverständnis auslösen...

 

Von der Frage, was für Texte gelesen werden, will ich ja gar nicht erst anfangen.

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@Flo77

Aber woran liegt diese Niveauverfall? Die Kinder an sich können doch nicht dööfer/doofer/? sein als vor 30 Jahren?

Andere Vorausetzungen? In Sprachkompetenz? In Sozialkompetenz? Im Lernwillen? In der Leistungsbereitschaft? Am Durchhaltevermögen?

An den Lehrfähigkeiten der Lehrer? An einer verschlechterten Ausbildung der Lehrkräfte?

An dem ständigen Verändern der Bildungskonzepte?

 

Ich weiß die Antwort schon: ein Gemenge von allem und schon lehnt sich die Bildungspolitik zurück und tut so, als ließe sich nichts von dem ändern, weil es eine Quasinaturgesetz ist.

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vor 18 Minuten schrieb UHU:

@Flo77

Aber woran liegt diese Niveauverfall? Die Kinder an sich können doch nicht dööfer/doofer/? sein als vor 30 Jahren?

Andere Vorausetzungen? In Sprachkompetenz? In Sozialkompetenz? Im Lernwillen? In der Leistungsbereitschaft? Am Durchhaltevermögen?

An den Lehrfähigkeiten der Lehrer? An einer verschlechterten Ausbildung der Lehrkräfte?

An dem ständigen Verändern der Bildungskonzepte?

 

Ich weiß die Antwort schon: ein Gemenge von allem und schon lehnt sich die Bildungspolitik zurück und tut so, als ließe sich nichts von dem ändern, weil es eine Quasinaturgesetz ist.

Das Leistungsniveau wird heruntergefahren. Warum weiß ich nicht, aber ich bin mir sehr sicher, daß eines der Probleme die Weisungsgebundenheit der Schulen ist. Keine Lehrkraft bei klarem Verstand hätte sich freiwillig auf "Schreiben durch Hören" eingelassen und wenn eine Bundesland wie Hamburg das Erlernen einer flüssigen Handschrift abschafft - und damit nicht nur die motorischen und geistigen Fähigkeiten der Kinder bewusst unterfordert sondern diese Kinder auch noch von ihrem historischen Erbe abschneidet, hat das meiner Meinung nach ideologische Gründe.

 

Heutzutage kommt noch der Genderunsinn dazu, der die Grundfähigkeiten bei der Beherrschung der deutschen Sprache ebenfalls massiv beeinträchtigt.

 

Weder, daß die Kinder die korrekte Anwendung von Substantivierungen, Gerundien, etc. begreifen und verstehen lernen, noch daß Elementargrundlagen wie das Genus-System vermittelt werden (können).

 

bearbeitet von Flo77
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vor 7 Minuten schrieb Flo77:

... Keine Lehrkraft bei klarem Verstand hätte sich freiwillig auf "Schreiben durch Hören" eingelassen und wenn eine Bundesland wie Hamburg das Erlernen einer flüssigen Handschrift abschafft - und damit nicht nur die motorischen und geistigen Fähigkeiten der Kinder bewusst unterfordert sondern diese Kinder auch noch von ihrem historischen Erbe abschneidet, hat das meiner Meinung nach ideologische Gründe. ...

 

"Schreiben nach Hören" ist meines Wissens größtenteils abgeschafft. Richtig! Noch richtiger wäre es gewesen, dies gar nicht erst einzuführen.

 

SH veranstaltet auch diesen Quark und zwar schon jahrelang. Erst lernen die Kinder die Druckschrift und ein oder zwei Jahre später die Schreibschrift. Kinder sind völlig irritiert und verunsichert. Meine Freundin berichtete von sehr großen Problemen bei ihrer sehr klugen Tochter. Noch heute (inzwischen 6. Klasse) ist das Schriftbild eine Katastrophe, das wird sich leider nicht mehr ändern. Zumal das Mädel Linkshänderin ist, worauf überhaupt keine Rücksicht genommen wurde.

Da möchte ich lieber nicht wissen, wie es bei den anderen Kindern aussieht.

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vor 39 Minuten schrieb Flo77:

Nomen, Adjektiv, Verb, Präposition - alles Begriffe, die großes Unverständnis auslösen...

Meine Tochter ist jetzt in der 2. Klasse. Ich war sehr überrascht, als in ihren Unterrichtsmaterialien Begriffe wie "Artikel", "Nomen", "Verb" auftauchten. Bei mir hieß das in der Grundschule noch "Tuwort" oder "Sachwort", die lateinischen Begriffe kamen erst im Gymnasium.

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vor 46 Minuten schrieb Flo77:

Nomen, Adjektiv, Verb, Präposition - alles Begriffe, die großes Unverständnis auslösen...

 

Das ist hier and der Grundschule anders.  Hier werden ausschließlich die Fachbegriffe benutzt.

"Tunwort", "Wiewort" usw. gibt's nicht mehr (wir mussten damals beide Bezeichnungen beherrschen).

 

Trotzdem würde ich sagen, dass das Niveau im Vergleich zu meiner Grundschulzeit gesunken ist. Kann aber auch an den unterschiedlichen Bundesländern liegen. Ich war in Bayern in der Schule, meine Tochter in BaWü.

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vor 2 Stunden schrieb UHU:

Woran liegt das?

An der Deutschunfähigkeit der Eltern? Warum können diese kein Deutsch?

Am Unwillen der Eltern? Warum?

An der Bequemlichkeit der Eltern - sollen doch andere?

Wie gesagt, es gibt haufenweise Grundschulen, an denen sich kaum ein deutsches Kind findet. Wenn alleine der Lehrkörper Deutsch spricht, dann sind die Vorraussetzungen zum angemessenen Lernen der deutschen Sprache nicht besonders gut.

 

vor einer Stunde schrieb Flo77:

Es wurde nicht dividiert oder multipliziert sondern ausschließlich geteilt und malgenommen.

Was willst du? Das ist halt Deutsch und kein Latein.

Bei mir kamen die lateinischen Begriffe auch erst auf dem Gymnasium.

 

vor 48 Minuten schrieb UHU:

SH veranstaltet auch diesen Quark und zwar schon jahrelang. Erst lernen die Kinder die Druckschrift und ein oder zwei Jahre später die Schreibschrift. Kinder sind völlig irritiert und verunsichert. Meine Freundin berichtete von sehr großen Problemen bei ihrer sehr klugen Tochter. Noch heute (inzwischen 6. Klasse) ist das Schriftbild eine Katastrophe, das wird sich leider nicht mehr ändern.

Erst die Druckschrift zu lernen hat den Vorteil, daß man gleich 'alles' lesen kann, was einem vor die Augen kommt.

Und auch mit Schreibschrift zuerst kann man es zu einer Sauklaue bringen - um nicht zu sagen: Gut, daß ich hier eine Tastatur habe ;)

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vor 50 Minuten schrieb Moriz:
vor 2 Stunden schrieb UHU:

Woran liegt das?

An der Deutschunfähigkeit der Eltern? Warum können diese kein Deutsch?

Am Unwillen der Eltern? Warum?

An der Bequemlichkeit der Eltern - sollen doch andere?

Wie gesagt, es gibt haufenweise Grundschulen, an denen sich kaum ein deutsches Kind findet. Wenn alleine der Lehrkörper Deutsch spricht, dann sind die Vorraussetzungen zum angemessenen Lernen der deutschen Sprache nicht besonders gut.

Okay, ich mache einen Schritt zurück: Jedes Kind muß bei der Einschulung ein Mindestmaß an Deutschkenntnissen aufweisen. Über den Umfang und den Weg dahin kann man streiten, aber wie soll ein Kind lesen lernen, ohne die deutschen Worte zu verstehen, die da abgedruckt sind.

vor 50 Minuten schrieb Moriz:

 

vor 2 Stunden schrieb Flo77:

Es wurde nicht dividiert oder multipliziert sondern ausschließlich geteilt und malgenommen.

Was willst du? Das ist halt Deutsch und kein Latein.

Bei mir kamen die lateinischen Begriffe auch erst auf dem Gymnasium.

Ich habe auch gleich die Fachbegriffe gelernt.

vor 50 Minuten schrieb Moriz:

 

vor 1 Stunde schrieb UHU:

SH veranstaltet auch diesen Quark und zwar schon jahrelang. Erst lernen die Kinder die Druckschrift und ein oder zwei Jahre später die Schreibschrift. Kinder sind völlig irritiert und verunsichert. Meine Freundin berichtete von sehr großen Problemen bei ihrer sehr klugen Tochter. Noch heute (inzwischen 6. Klasse) ist das Schriftbild eine Katastrophe, das wird sich leider nicht mehr ändern.

Erst die Druckschrift zu lernen hat den Vorteil, daß man gleich 'alles' lesen kann, was einem vor die Augen kommt.

Und auch mit Schreibschrift zuerst kann man es zu einer Sauklaue bringen - um nicht zu sagen: Gut, daß ich hier eine Tastatur habe ;)

Die Druckschrift steht im Lehrbuch.

Die Schreibschrift ist das, was ich in mein Schreibheft zwischen die Zeilen quetsche.

Für mich gab es da keine Umstellungsschwierigkeit zwischen Lesen im Lehrbuch in Druckschrift und Lesen im eigenen Heft in Schreibschrift.

Bis eben wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen, darin überhaupt ein Problemfeld zu erkennen.

 

Btw.: Wenn ich mir Zeit und Ruhe nehme, bekomme ich die Schulausgangsschrift noch hin. Mit ganz viel Zeit ...

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vor 47 Minuten schrieb UHU:

Okay, ich mache einen Schritt zurück: Jedes Kind muß bei der Einschulung ein Mindestmaß an Deutschkenntnissen aufweisen.

Das widerum beißt sich mit der Schulpflicht. Letztere halte ich für wichtiger. Wobei spezielle Eingangs- oder Förderklassen da vielleicht eine Möglichkeit wären - wenn es denn die Fachlehrer dafür gäbe...

Der demographische Wandel wurde wohl überall gründlich verschlafen.

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vor 2 Stunden schrieb UHU:

@Flo77

Aber woran liegt diese Niveauverfall? Die Kinder an sich können doch nicht dööfer/doofer/? sein als vor 30 Jahren?

Andere Vorausetzungen? In Sprachkompetenz? In Sozialkompetenz? Im Lernwillen? In der Leistungsbereitschaft? Am Durchhaltevermögen?

An den Lehrfähigkeiten der Lehrer? An einer verschlechterten Ausbildung der Lehrkräfte?

An dem ständigen Verändern der Bildungskonzepte?

 

Ich weiß die Antwort schon: ein Gemenge von allem und schon lehnt sich die Bildungspolitik zurück und tut so, als ließe sich nichts von dem ändern, weil es eine Quasinaturgesetz ist.

 

Ich befürchte eher, es ist Absicht. In den 70ern war Bildungsreform ein linkes Projekt, mit dem Ziel, jedem die bestmögliche Bildung zukommen zu lassen. Dahinter steckte die Vorstellung, daß jeder Abitur und Studium erreichen kann, wenn man ihn nur genügend fördert. Da in meiner Kinderzeit Schulbildung noch zu einem großen Teil eine Sache der sozialen Herkunft war, und sich unter den ehemals unterprivilegierten eine erhebliche Zahl an sehr begabten Schülern befand, die nur bis dahin von ihren Eltern daran gehindert worden waren, höhere Schulen zu besuchen, um möglichst schnell Geld zu verdienen und den Eltern nicht weiter auf der Tasche zu liegen, waren die Erfolge in den ersten Jahren entsprechend groß. Es waren allerdings eigentlich nicht die Erfolge eines besseren Bildungssystems, sondern nur die Beseitigung von sozialen Schranken. 

 

Aber irgendwann ließ diese Dynamik nach, und die Bildungspolitiker mußten feststellen, daß es weiterhin gute und schlechte Schüler gab. Die schlechten Schüler zu fördern, um daraus gute zu machen, hat jedenfalls das deutsche Bildungssystem nie vermocht. Also ging man einen anderen Weg, um dem Ziel der schulischen Gleichheit näherzukommen: man förderte nicht die Schwachen, denn wie gesagt, man weiß bis heute gar nicht, wie das geht, sondern man behinderte die Guten, oder genauer gesagt, man verhinderte deren Fortkommen, indem man die Anforderungen für alle senkte. Als das noch nicht reichte, es zum Beispiel immer noch die Hauptschule als "Restschule" gab, wurde die einfach zwangsweise mit der Realschule zu neuen "Oberschulen" zusammengelegt. Die Hauptschule war (fast) weg, und dafür eine neue Restschule geboren. 

 

Vernünftige Bildungspolitiker hätten das vielleicht gemerkt, aber unsere heutigen sind ja Produkte genau dieses Bildungs(verhinderungs)systems. Mit dem Ergebnis, daß die Schulpolitik der erste Bereich war, in dem mit Argumenten nichts mehr auszurichten ist. Das fällt nur heute kaum noch auf, weil alle anderen Regierungsbereiche mittlerweile nachgezogen haben und bei der Wahl zwischen Wahn und Wirklichkeit die Wirklichkeit immer den kürzeren zieht. 

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vor 11 Minuten schrieb Marcellinus:

Als das noch nicht reichte, es zum Beispiel immer noch die Hauptschule als "Restschule" gab, wurde die einfach zwangsweise mit der Realschule zu neuen "Oberschulen" zusammengelegt. Die Hauptschule war (fast) weg, und dafür eine neue Restschule geboren. 

Deswegen wird meine Tochter auf gar keinen Fall auf eine staatliche Realschule gehen.

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vor einer Stunde schrieb Marcellinus:

Ich befürchte eher, es ist Absicht. In den 70ern war Bildungsreform ein linkes Projekt, mit dem Ziel, jedem die bestmögliche Bildung zukommen zu lassen. Dahinter steckte die Vorstellung, daß jeder Abitur und Studium erreichen kann, wenn man ihn nur genügend fördert.

Nein. Damals war es die Erkenntnis, die du ja auch erwähnst, daß der üblicherweise angestrebte Abschluß eben nicht, wie offiziell verkündet, von der Begabung der Schüler abhängt, sonder (fast ausschließlich) vom sozialen Status der Eltern: Akademikerkinder gingen aufs Gymnasium und wurden wieder Akademiker, die Kinder der Angestellten gingen auf die Ralschule und wurden wieder Angestellte und die Kinder der Arbeiter gingen auf die Hauptschule und wurden wieder Arbeiter, bei entsprechender Intelligenz irgendwann Vorarbeiter. Das sich das geändert hat ist sehr gut!

 

vor einer Stunde schrieb Marcellinus:

Als das noch nicht reichte, es zum Beispiel immer noch die Hauptschule als "Restschule" gab, wurde die einfach zwangsweise mit der Realschule zu neuen "Oberschulen" zusammengelegt. Die Hauptschule war (fast) weg, und dafür eine neue Restschule geboren. 

Jein. Die Hauptschule hatte einfach immer weniger Schüler. Irgendwann lohnte es sich einfach nicht mehr, eine Hauptschule zu unterhalten. Und es ist noch gar nicht sooo lange her, daß im Lehrerzimmer einer Hauptschule eine Flasche Sekt geköpft wurde, wenn auch nur ein einziger Schüler des Abschlußjahrgangs einen Ausbildungsplatz gefunden hatte. Auf Schulen, die allenfalls für Hartz IV qualifizieren, kann man zu Recht verzichten.

 

Das aktuelle Problem besteht darin, daß es bald auch keine Realschulen mehr gibt. Die Tochter von Freunden hat jetzt 'nur' eine Realschulempfehlung bekommen, aber es scheint dort (Großstadt!) keine Realschule mehr zu geben, nur noch Gesamtschulen. Und das sind unübersichtliche Riesenschulen, die bei manchen Eltern recht unbeliebt sind.

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vor 1 Stunde schrieb Moriz:

Das widerum beißt sich mit der Schulpflicht. Letztere halte ich für wichtiger. Wobei spezielle Eingangs- oder Förderklassen da vielleicht eine Möglichkeit wären - wenn es denn die Fachlehrer dafür gäbe...

Der demographische Wandel wurde wohl überall gründlich verschlafen.

Schulpflicht halte ich auch für sehr wichtig.

Richtig, wenn zum offiziellen Einschulungstermin das geforderte Deutschniveau nicht erreicht wird, dann über Eingangs-/Förderklassen oder ähnliches.

Noch richtiger fände ich eine deutlich frühere Prüfung des Deutschniveaus. Bspw. im Rahmen einer gesonderten U-Untersuchung, so daß im besseren Fall die Kinder zum Einschulungstermin des Deutschen mächtig sind und Förderklassen im großen Maße nicht gebraucht werden.

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vor 48 Minuten schrieb Moriz:

Jein. Die Hauptschule hatte einfach immer weniger Schüler. Irgendwann lohnte es sich einfach nicht mehr, eine Hauptschule zu unterhalten.

Das liegt daran, dass der Grundschulempfehlung - leider - nicht mehr gefolgt werden muss, sondern dass es halt nur noch eine Empfehlung ist.

 

vor 48 Minuten schrieb Moriz:

Und das sind unübersichtliche Riesenschulen, die bei manchen Eltern recht unbeliebt sind.

Unbeliebt sind sie, weil sie in noch größerem Maße Resteschulen sind, als die Realschulen. Dort sind die Hauptschüler ja sogar offiziell richtig.

 

Also werden immer mehr Kinder auf die Gymnasien gesteckt, die da eigentlich gar nicht hingehören (und ja, ich verstehe die Eltern). Mit dem Ergebnis, dass auch dort das Niveau sinkt. Und viele Kinder trotzdem überfordert sind und unter der für sie falschen Schulwahl leiden.

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vor 10 Stunden schrieb Kara:

Kann aber auch an den unterschiedlichen Bundesländern liegen. Ich war in Bayern in der Schule, meine Tochter in BaWü.

 

Das glaube ich eher nicht. Wenn du in Nordthei-Westfahlen wohntest, wäre das viel eher anzunehmen ;)

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Ich weiß ja, mit dem Thema Zirkumzision will sich hier niemand mehr auseinandersetzen, aber ich möchte euch trotzdem nicht ein Urteil des Revisionsgerichts von New-South-Wales aus dem Jahr 2016 mit einem bemerkenswerten Schritt zur Gleichberechtigung vorenthalten:

 

Die Dawoodi Bohra, eine ursprünglich aus Indien stammende muslimische Gruppierung pflegt den Brauch der "Khatna"/"Khafz" für Jungen und Mädchen - dahinter versteckt sich die Entfernung der Vorhaut an Penis und Klitoris (welch entzückender Fall von Gleichberechtigung).

 

Aufgrund zweier Fälle an Mädchen in Australien wurden zwei Täter angeklagt und in erster Instanz wegen FGM zu Freiheitsstrafen verurteilt.

 

Das Revisionsgericht kam zu folgendem Schluss:

 

Zitat

Importantly, the CCA accepted fresh evidence on appeal, showing
that ‘the top of the clitoral head or glans ha[d] not been removed from either complainant’. Moreover, the
CCA found that s. 45(1)(a) of the Crimes Act requires proof of ‘injury or damage which rendered the
clitoris imperfect or irreparably damaged in some way’ [586].

Quelle (Hervorhebung von mir)

 

Nun verliert ein Junge durch die Zirkumzision weitaus mehr als ein Mädchen, aber immerhin: es darf an beiden herumgeschnitten werden.

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vor 17 Stunden schrieb UHU:

Erst lernen die Kinder die Druckschrift und ein oder zwei Jahre später die Schreibschrift.

 

Was meinst Du mit Druckschrift? Blockschrift? Also der Gebrauch von ausschließlich Großbuchstaben bzw. Majuskeln? Oder die ganz normale Druckschrift aus Groß- und Kleinbuchstaben. Letzteres lernten wir in der Schule auch zuerst. Die Kurrentschrift kam später dran, allerdings durchaus noch in der 1. Klasse.

 

vor 17 Stunden schrieb UHU:

Noch heute (inzwischen 6. Klasse) ist das Schriftbild eine Katastrophe, das wird sich leider nicht mehr ändern.

 

Das gibt es häufig. Und es gibt auch das Gegenteil: Ein Schulkollege von mir hat eine absolut schöne, sehr gleichmäßige Schrift. Lauter sauber parallele Achsen, Wahnsinn. Nur leider unlesbar. Meine Frau hat eine allgemein als unschön geltende Schrift, aber völlig unproblematisch lesbar. Ich schrieb hässlich und unlesbar (heute schreibe ich nur noch meine Unterschrift, wegen kaputter Rheuma-Hand). Ansonsten bin ich der Tastatur sehr dankbar.

 

Unsere Lehrerinnen der Grundschule brachten uns bei, leserlich zu schreiben. Ob das schön ist oder nicht, war egal. Es gab einen Schwerpunkt "Schönschreiben", das gehörte allerdings zu Zeichnen. Und es musste auch leserlich sein. 

 

vor 17 Stunden schrieb UHU:

Zumal das Mädel Linkshänderin ist, worauf überhaupt keine Rücksicht genommen wurde.

 

Ich gehöre einer Generation an, in der es noch die (in Ba-Wü) bereits unerlaubten, aber dennoch vereinzelt versuchte Umlernerei gab. 

 

Heute hängt es vom Engagement der Lehrer ab; die Mehrzahl bringt den Schülern bei, dass man das zu beschriftende Heft ja auch schräg stellen kann - das sieht man ja umgekehrt auch, wenn Araber von rechts nach links schreiben: Nicht die Hand beim Schreiben verdrehen, sondern das Blatt. Unsere frühere Postangestellte hat das ins Extreme getrieben und faktisch von oben nach unten geschrieben (ist auch nicht ganz optimal). 

 

vor 17 Stunden schrieb UHU:

Da möchte ich lieber nicht wissen, wie es bei den anderen Kindern aussieht.

 

Es gibt welche, die können gut schreiben (im weitesten Sinne) und solche, die können es nicht. 

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vor 11 Minuten schrieb Flo77:

Das Revisionsgericht kam zu folgendem Schluss:

 

Ist der Rechtsweg ausgeschöpft oder gibt es noch eine weitere Instanz?

Bevor das nicht endgültig durch ist, warte ich erst einmal mit Beurteilungen.

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