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Eucharistie


Tobi

Würdest du bei einem evangelischen Abendmahl teilnehmen?  

59 Stimmen

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Christoph Overkott
Würdet ihr an einem ökumenischen Wortgottesdienst mit anschließender Agapefeier teilnehmen?

klar.

 

wenn die Agape eine Art "gemeinsames Frühstück" ist, natürlich!

 

Auch an Wortgottesdiensten ist nicht auszusetzen.

Stundengebet beten wir schon lange zusamnmen mit Evangelen.

 

So what.

Als katholischer Christ werde ich mich selbst dezent zurückhalten.

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Bei den Lutheranern, die genau so viel oder genau so wenig an die Realpräsenz glauben, ja. Und mit Transsubstantiation kann ja auch katholischerseits kaum noch jemand etwas anfangen, oder? Zudem ist die Philosophie mittlerweile von diesem aristotelischen Substanz-Akzidens-Denken, auf dem ja die Transsubstantationslehre gründet, abgerückt, oder nicht?

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Und mit Transsubstantiation kann ja auch katholischerseits kaum noch jemand etwas anfangen, oder?

*hüstel* äh,.. wie bitte?

 

Aber selbst wenn Du recht hättest: wichtig ist, ob ein Katholik galubt, daß das wirklich und wahrhaftig der Leib Christi ist.

Punkt. Auch wenn er der Transubstantiation intellektuell nicht folgen kann.

bearbeitet von Edith
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Zudem ist die Philosophie mittlerweile von diesem aristotelischen Substanz-Akzidens-Denken, auf dem ja die Transsubstantationslehre gründet, abgerückt, oder nicht?

Was die Philosophie macht, ist mir ziemlich egal.

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Bei den Lutheranern, die genau so viel oder genau so wenig an die Realpräsenz glauben, ja. Und mit Transsubstantiation kann ja auch katholischerseits kaum noch jemand etwas anfangen, oder? Zudem ist die Philosophie mittlerweile von diesem aristotelischen Substanz-Akzidens-Denken, auf dem ja die Transsubstantationslehre gründet, abgerückt, oder nicht?

Und komm jetzt nicht mit Transsignifikation oder Transfinalisation um die Ecke. Auf so einen Mist kann ich verzichten.

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Bei den Lutheranern, die genau so viel oder genau so wenig an die Realpräsenz glauben, ja. Und mit Transsubstantiation kann ja auch katholischerseits kaum noch jemand etwas anfangen, oder? Zudem ist die Philosophie mittlerweile von diesem aristotelischen Substanz-Akzidens-Denken, auf dem ja die Transsubstantationslehre gründet, abgerückt, oder nicht?

Ich finde auch, wir sollten alle fünf Jahre über den katholischen Glauben abstimmen lassen.

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Ich finde auch, wir sollten alle fünf Jahre über den katholischen Glauben abstimmen lassen.

genau. Zumal die gängien Demokratien ja lehren, daß die Mehrheit immer Recht hat. :blink:

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Transsubstantiation, Konsubstantiation, Transfinalisation, Transsignifikation ... - wichtig ist doch, dass man daran glaubt, dass Christus wahrhaft gegenwärtig ist. Die Lehre von der Transfinalisation ist aber in der Katechese durchaus brauchbar!

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Transsubstantiation, Konsubstantiation, Transfinalisation, Transsignifikation ... - wichtig ist doch, dass man daran glaubt, dass Christus wahrhaft gegenwärtig ist.

Die Frage ist aber wie dieses "wahrhaft gegenwärtig" zu verstehen ist.

Und da liegen zwischen den einzelnen Begriffen meilenweite Unterschiede.

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Die Frage ist aber wie dieses "wahrhaft gegenwärtig" zu verstehen ist.

"Das IST MEIN LEIB."

 

Was ist daran falsch zu verstehen?

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Die Frage ist aber wie dieses "wahrhaft gegenwärtig" zu verstehen ist.

"Das IST MEIN LEIB."

 

Was ist daran falsch zu verstehen?

Ganz knapp zu den Begriffen und wie die Eucharistie dort verstanden wird:

 

Transsubstantiation: Substanz=Leib Christi / Gestalt = Brot (katholisch)

Konsubstantiation: Substanz = Brot und Leib Christi (bei Luther)

 

Transfinalisation/Transsignifikation (Schillebeecks/Schoonenberg):

Bei beiden Begriffen ist das wichtige nicht die Substanz (Brot/Herrenleib), sondern das kommunikative Handeln. Die Handlung des Gebens und Empfangens konstituiert die Eucharistie (nicht so sehr Einsetzungsworte etc.)

Das Brot wird über die Bedeutung des Brotes hinaus zu einem Zeichen, daß über das Brot hinaus auf etwas anderes verweist. Daher der Name Transsignifikation (signum=zeichen) bzw. Transfinalisation (finis=ziel).

Diese Theologie wurde vor allem durch die Holländer Schillebeecks und Schoonenberg vertreten. Schoonenberg schreibt über die eucharistischen Gestalten:

Sie haben ein neue und tieferes Sein, das Zeichen - Sein, das die persönliche Gegenwart mitteilt.
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Das folgende ist zwar hier etwas Off-Topic, aber ich halte es doch für bedenkenswert....

 

Aus der Theologie der Transfinalisation/Transsignifikation läßt sich folgende theologische Rutschbahn bauen:

Wenn das wichtige das kommunikative Handeln (Geben und Empfangen) ist; wenn allein durch das Reichen des Brotes/Herrenleibes dieser zu einem Zeichen wird, daß auf ein Ziel verweist;

dann, ja dann kann man fragen, wer denn nun die Person ist, die bei der Eucharistiefeier eine wichtige Rolle spielt ?

 

Es kann nach dieser Theologie nur derjenige sein, der dieses Zeichen konstituiert, und das ist jener, der die Eucharistie den Gläubigen reicht.

Die Einsetzungsworte, die der Priester in persona Christi spricht, sind dann nicht mehr so wichtig, sondern wichtig ist das Reichen der Eucharistie, welches freilich auch durch einen Kommunionhelfer geschehen kann.

Damit wird in letzter Konsequenz auch das Priestertum angegriffen.

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Die Frage ist aber wie dieses "wahrhaft gegenwärtig" zu verstehen ist.

"Das IST MEIN LEIB."

 

Was ist daran falsch zu verstehen?

Ganz knapp zu den Begriffen und wie die Eucharistie dort verstanden wird:

 

Transsubstantiation: Substanz=Leib Christi / Gestalt = Brot (katholisch)

Konsubstantiation: Substanz = Brot und Leib Christi (bei Luther)

 

Transfinalisation/Transsignifikation (Schillebeecks/Schoonenberg):

Bei beiden Begriffen ist das wichtige nicht die Substanz (Brot/Herrenleib), sondern das kommunikative Handeln. Die Handlung des Gebens und Empfangens konstituiert die Eucharistie (nicht so sehr Einsetzungsworte etc.)

Das Brot wird über die Bedeutung des Brotes hinaus zu einem Zeichen, daß über das Brot hinaus auf etwas anderes verweist. Daher der Name Transsignifikation (signum=zeichen) bzw. Transfinalisation (finis=ziel).

Diese Theologie wurde vor allem durch die Holländer Schillebeecks und Schoonenberg vertreten. Schoonenberg schreibt über die eucharistischen Gestalten:

Sie haben ein neue und tieferes Sein, das Zeichen - Sein, das die persönliche Gegenwart mitteilt.

Entschuldigt bitte - ich will jetzt niemanden zu nahe treten -

aber das ist doch echt ein klassisches Beispiel von Theologie :blink: *brüll*

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Volker_Biallass

Hallo orier :blink:

Transsubstantiation, Konsubstantiation, Transfinalisation, Transsignifikation ... - wichtig ist doch, dass man daran glaubt, dass Christus wahrhaft gegenwärtig ist.

 

Und wenn es in diesem Moment dann nicht um simple Anwesenheitslisten oder Stechuhren geht, dann verdolmetscht sich die reale Gegenwart am eindrücklichsten mit 'nah', damit es deutlich werden kann, dass es nicht um theologische Spökenkiekerei, sondern um ein ganz reales Geschehen geht ... das nun eben nicht bloß das Brot und den Wein betreffen will, sondern direkt auf uns abzielt.

 

Die Lehre von der Transfinalisation ist aber in der Katechese durchaus brauchbar!

 

Und ob, denn diese Nähe ist keinesfalls eine ziellose, ebenso wie sie ja auch keine bedeutungslose (Transsignifikation) ist.

 

Die Wandlung an der Hostie ist nur der Auftakt zu der Wandlung, die sich am Gespeisten vollzieht. Transsignifikation und Transfinalisation als Begriffe des Nahens geben einen (im Wortsinn) Aufschluss für das sich nun in dieser Nähe an uns Vollziehende.

 

bcnu Volker

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Meine Oma hätte zu all dem fremdwörterstrotzenden Zeugs nur gesagt:

 

"I geh zur Kommion, (KummUnion konnte sie nicht aussprechen :blink: )

ess ihn

und dann iss Er in mir.

Und dann wachs'mer zamm".

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Es bleibt noch anzumerken das Lehramtlich die Transfinalisation und Transsignifikation allein als nicht ausreichend zur Beschreibung der Eucharistie erklärt wurde, wenngleich die Begriffe an sich nicht abgelehnt wurden.

Sie greifen einfach zu kurz.

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Meine Oma hätte zu all dem fremdwörterstrotzenden Zeugs nur gesagt:

 

"I geh zur Kommion,  (KummUnion konnte sie nicht aussprechen :blink: )

ess ihn

und dann iss Er in mir.

Und dann wachs'mer zamm".

Ja,

die gläubigen Großmütter wissen vieles meist besser als die Theologen;

auf jeden Fall können sie es oft knapper, lebensnaher und verständiger ausdrücken. :blink:

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Es bleibt noch anzumerken das Lehramtlich die Transfinalisation und Transsignifikation allein als nicht ausreichend zur Beschreibung der Eucharistie erklärt wurde, wenngleich die Begriffe an sich nicht abgelehnt wurden.

Sie greifen einfach zu kurz.

Ich weiss... :blink:

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Gott sprach zu Thomas von Aquin: "Du hast gut von mir geschrieben; welchen Lohn verlangst Du?" Darauf Thomas: "Nur Dich allein, Herr. Alles, was ich geschrieben habe, kommt mir wie Spreu vor!"

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Meine Oma hätte zu all dem fremdwörterstrotzenden Zeugs nur gesagt:

 

"I geh zur Kommion,   (KummUnion konnte sie nicht aussprechen :P )

ess ihn

und dann iss Er in mir.

Und dann wachs'mer zamm".

Ja,

die gläubigen Großmütter wissen vieles meist besser als die Theologen;

auf jeden Fall können sie es oft knapper, lebensnaher und verständiger ausdrücken. :blink:

Übrigen war es ein wirklich großes wahres Wort von Karl Rahner SJ, der seiner Mutter bezeugte, dies alles besser verstanden zu haben mit ihrer einfachen Frömmigkeit als er selbst.

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Meine Oma hätte zu all dem fremdwörterstrotzenden Zeugs nur gesagt:

 

"I geh zur Kommion,   (KummUnion konnte sie nicht aussprechen :blink: )

ess ihn

und dann iss Er in mir.

Und dann wachs'mer zamm".

Ja,

die gläubigen Großmütter wissen vieles meist besser als die Theologen;

auf jeden Fall können sie es oft knapper, lebensnaher und verständiger ausdrücken. :blink:

Übrigen war es ein wirklich großes wahres Wort von Karl Rahner SJ, der seiner Mutter bezeugte, dies alles besser verstanden zu haben mit ihrer einfachen Frömmigkeit als er selbst.

Tja.... Glaube ist eben GottesBEZIEHUNG,

nicht Gott-DENKEN.

 

Das letztere muss ja das erstere nicht ausschließen..... aber wenn ich mir manche Theologen so anhöre,... scheits doch die Bezihungsfähigkeit eher zu erschweren :P

*böseherumstichelabernichtsogemeinthabend*

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Ich habe ein bestimmtes Verständnis von Eucharistie - und das beinhaltet etwas anderes, als das, was von evangelischen Christen beim Abendmahl gemeint ist. Abendmahlsfeier und Eucharistiefeier sind sich "äußerlich" aber so ähnlich, daß meine andere Haltung dabei nicht deutlich werden kann.
Damit könnte sowohl bei evangelischen als auch bei katholischen Christen der Eindruck entstehen, die Unterschiede seien mir unwichtig. Das könnte andere dazu verleiten, sich über diese Unterschiede keine Gedanken mehr zu machen
.

 

Wo hat Jesus Unterschiede gemacht? Er lud selbst Judas den Verräter an seinen Tisch und teilte Brot und Wein mit ihm! Es ist doch er, der uns einläd. Und darauf kommt es an. Dabei ist mir gar nicht so wichtig, ob ich an einer kath., evang. oder orthodoxen Messe teilnehme. Natürlich, wenn ich in eine kath. Messe gehen kann, ist mir das wichtiger, aber wenn ich keine Gelegenheit dazu habe oder von einer anderen christlichen Glaubensgemeinschaft eingeladen werde, dann ist mir doch in erster Linie der Kontakt zu Gott wichtig. Ich empfinde eine Einlandung als eine Ehre und ich ehre den Einladenden, indem ich komme. Ich bin eingeladen Jesus Tod und Auferstehung zu feiern und darauf kommt es mir an. Und es kommt auf meine innere Einstellung an, mit der ich zum Tisch des Herrn gehe. Gott sieht in mein Herz und kennt meine Einstellung. Ich sehe die kath. wie die orthodoxe Kirche als die von Jesus eingesetze Kirche an und daher als die einzigen legitimen Institutionen im Sinne der von Jesus für seine Nachfolge bestimmten Vertreter. Darum bleibe ich in der kath. Kirche. Aber ich sehe sie nicht unkritisch und kann die evangel. Christen auch in ihrer Einstellung akzeptieren. Ich wünschte mir, die kath. Kirche könnte endlich über ihren Schatten springen und den Weg der Einheit ernsthaft beginnen und nicht schon wieder Keile treiben.

 

Ökumene kann aber nur dann funktionieren, wenn alle Beteiligten über Verständnisunterschiede im klaren sind - eben, damit diese bewußt angegangen und langfristig behoben werden können. Werden sie bloß ignoriert, kommt es entweder zu einer "Scheingemeinschaft", die irgendwann um so brutaler aufbricht, oder die Beteiligten bemühen sich gar nicht mehr, die eigene Position richtig zu verstehen. Dann geht der eigene Glauben im Laufe der Zeit vor die Hunde.

 

Natürlich besteht Aufkärungsbedarf. Aber ich finde, es sollte dem Gewissen des Einzelnen überlassen werden, ob er und in welcher Form er Christi Laib und Blut empfängt. Wenn Jesus nicht auferstanden wäre, würde ich sagen er dreht sich im Grabe herum. Sollten wir uns nicht darauf besinnen, was Jesus mit dem Geschenk der Eucharestie wollte, nämich das wir eine Gemeinschaft sind, die er mit seinem Tod und seiner Auferstehung besiegelt hat? Im Übrigen glaube ich nicht, dass die Magdt, die am folgenden Tag den Raum gesäubert hat, die Reste des Brotes und des Weines vom letzten Abendmal aufbewahrt hat. Zugegeben: Wenn ich in eine Kirche komme, in der kein Tabanakel steht, dann habe ich das Gefühl, es ist ein Raum ohne Inhalt. Aber kommt der "Inhalt" nicht mit dem Gottesdienst? Auch wenn ich Katholik bin akzeptiere ich den evang. Ritus.

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Liebe (Lieber? - ich merk mir das nie, entschuldige bitte) utah-r,

 

Wo hat Jesus Unterschiede gemacht? Er lud selbst Judas den Verräter an seinen Tisch und teilte Brot und Wein mit ihm!
Ich wünschte mir, die kath. Kirche könnte endlich über ihren Schatten springen und den Weg der Einheit ernsthaft beginnen und nicht schon wieder Keile treiben.

Das sind die beiden zentralen Mißverständnisse in der ganzen Debatte: Die Evangelischen sind eben keine Judasse - und die Kirche treibt keine Keile.

 

Die ganze Debatte wird immer wieder unter die Frage gestellt: „Sind die Evangelischen der Kirche etwa nicht gut genug?“ Damit aber hat das nichts zu tun. Es gibt Judasse - also Verräter - unter Evangelischen wie Katholiken. Katholiken sind nicht „besser“ als Evangelische. Sie haben die Eucharistie nicht „verdient“ - und ebensowenig haben die Evangelischen sie „nicht verdient“. Jeder Mensch (und damit auch: jeder Sünder) ist „gut genug“ für die Eucharistie.

 

Er sollte aber, wenn er die Eucharistie empfängt, auch die Eucharistie empfangen wollen - und ebenso ein Katholik. Und ein Katholik sollte sich eben auch bewußt sein, daß die Eucharistie etwas sehr wichtiges ist, etwas, worum er sich richtiggehend drängeln sollte - etwas unersetzliches. Und er sollte auch bei anderen Leuten das Bewußtsein zu stärken versuchen, daß das so ist.

 

Es ist doch er, der uns einläd. Und darauf kommt es an.

Und damit hast Du völlig recht. Du solltest jetzt nur noch die Frage klären: wozu hat er eingeladen?

 

Hat er zur Eucharistie eingeladen - also zur gemeinsamen Mahlfeier in der apostolischen Kirche, die auch Opferfeier ist? Dann sollte jeder da hinkommen, der an dieser Feier teilnehmen will.

 

Natürlich ist es nicht die Kirche, die einlädt. Die Kirche ist nur der Bote, der die Einladung weitersagt. Die entscheidende Frage ist jetzt: ist der Bote glaubhaft? Wenn Dir der Bote sagt: „Der X hat zur Hochzeit eingeladen“ - stimmt das, oder hat der X in Wahrheit zum Geburtstag eingeladen? Oder zur Feier des Sieges über seine Feinde? Oder zur Geschäftseröffnung? Oder zur Feier seines Examens?

 

Nun hinken diese Vergleich natürlich an einer entscheidenden Stelle: ob ich nun zur Hochzeit, zum Geburtstag oder zum Examen feiern gehe - das ist sich im wesentlichen gleich. Und da, wo man Unterschiede machen könnte (etwa bei einer Siegesfeier), liegt das daran, daß man das vielleicht gar nicht als so feiernswert empfindet. Das aber würde ich über das ev. Abendmahl nie sagen.

 

Die Einladung zur Eucharistie ist aber mehr als die Einladung zu einer Feier. Das hat auch etwas von einem Aufruf zum Mitmachen bei einem ganz bestimmten „Projekt“.

 

Ich kenne so was aus meiner Parteiarbeit. Da will einer eine Projektgruppe initiieren, um irgendein Thema zu bearbeiten. Dabei höre ich mir erst einmal an, wie die an das Problem herangehen wollen. Manchmal sage ich: „Wunderbar, finde ich gut, mache ich mit.“ Ein anderes Mal sage ich: „Na ja, so wird das nicht gehen, meine ich, aber da sind doch Ansätze vorhanden, mit denen man etwas anfangen kann - also bin ich dabei“. Manchmal aber sehe ich, wer da schon mitmacht, höre, wie die sich das denken, und sage mir gleich: „Nee, da kommt nix bei raus.“

 

Das heißt nicht, daß ich deren Versuch nicht hoch schätze - vielleicht beweisen die mir ja, daß ich mich irre, indem deren Konzept aufgeht. Aber mitmachen kann ich nicht, wenn das nach meiner Überzeugung schon vom Ansatz her nicht klappen kann.

 

Und dann mache ich nicht nur deshalb nicht mit, weil mir meine Zeit zu schade ist. Wenn ich das, was die machen, nicht für fruchtbar halte, möchte ich auch nicht, daß andere ihre Zeit damit vertun. Und deshalb will ich auch nicht als „Aushängeschild“ (und sei es auch noch so klein) dienen.

 

Um das klarzumachen: Politik steht ja im Generalverdacht, daß die Leute da nur mitmachen, um sich großzutun oder irgendwelchen Profit (und sei es „Macht“) daraus zu schlagen. Das ist zum einen ein krasses Vorurteil, zum anderen aber geht es mir nicht darum. Mir geht es nur darum: ob ich bei einem Projekt mitmache, entscheide ich zunächst danach, ob es erfolgversprechend ist, also ob die Lösung, die da für irgendein Problem gefunden werden soll, überhaupt eine Lösung sein kann.

 

Um das jetzt einmal zu übersetzen: Es gibt das Problem „Heil des Menschen“. Es handelt sich dabei um ein recht drängendes Problem, bei dessen Lösung man sich nicht verzetteln sollte. Man muß sich nun schlicht fragen: welche Lösungsansätze für diese Problem hält man für fruchtbringend?

 

Es gibt da einen, der zur Mitarbeit eingeladen hat: Jesus Christus. Dummerweise wird der Lösungsansatz, den er mit der Einladung verbunden hat, von verschiedenen Leuten unterschiedlich verstanden. Eine Gruppe sagt: „sein Lösungsansatz war, daß wir uns in der apostolischen Kirche zur Eucharistie treffen.“ Andere Gruppen sehen das (mit unterschiedlichen Abweichungen) anders. Nun muß man sich klarmachen: es gibt bestimmte Bereiche, in denen alle - unabhängig von den verschiedenen Lösungsansätzen - zusammenarbeiten können. Bei anderen geht das aber nicht, denn in diesen Bereichen widersprechen sich die verschiedenen Ansätze einfach.

 

Natürlich arbeiten alle am gleichen Problem. Aber die verschiedenen Projekte, mit denen eine Lösung versucht werden soll, müssen jeweils von den Leuten betrieben werden, die auch hinter diesen Projekten stehen. Und deshalb müssen die, die das Projekt „Eucharistie“ verfolgen, das auch tun. Bei gemeinsamen Projekten wird natürlich zusammengearbeitet. Aber wo die Gemeinsamkeit aufhört, muß man einfach „getrennt marschieren“, um dann „vereint zu schlagen“.

 

Dabei ist mir gar nicht so wichtig, ob ich an einer kath., evang. oder orthodoxen Messe teilnehme. Natürlich, wenn ich in eine kath. Messe gehen kann, ist mir das wichtiger, aber wenn ich keine Gelegenheit dazu habe oder von einer anderen christlichen Glaubensgemeinschaft eingeladen werde, dann ist mir doch in erster Linie der Kontakt zu Gott wichtig.

Die Frage ist nur: hat Du den Kontakt zu Gott dann? Und wenn ja, wie?

 

Eines ist doch klar: „wenn zwei oder drei von Euch in meinem Namen versammelt sind...“ Natürlich ist Gott auch bei den Evangelen. Aber insofern eben auch, ohne daß Du an einer ev. Abendmahlsfeier teilnimmst. In diesem Sinne „da“ ist Gott auch in einem reinen Wortgottesdienst. Wenn es Dir in dem Moment bloß darauf ankommt, brauchst Du weder zur Kommunion noch zum Abendmahl zu gehen.

 

Wenn es Dir aber um mehr geht, solltest Du Dir darüber klar sein, worin denn dieses „mehr“ besteht. Willst Du einfach eine greifbare Verdeutlichung dieser allgemeinen Gegenwart, einfach etwas, woran Du Dich festhalten kannst, was Du sinnlich wahrnehmen kannst, während Du Dir die allgemeine Gegenwart Gottes im oben beschriebenen Sinn in Erinnerung rufst? Dann ist allerdings völlig wurscht, ob Du zur Kommunion oder zum Abendmahl gehst. Dann allerdings machst Du nicht einmal beim „Projekt“ der Evangelischen mit - denn die verstehen das ja nun immer noch völlig anders.

 

Ich empfinde eine Einlandung als eine Ehre und ich ehre den Einladenden, indem ich komme.

Aber Du ehrst den Einladenden nicht, indem Du zum Fressen und Saufen kommst, während er eigentlich zum Arbeiten eingeladen hat... :blink: Bitte, versteh mich nicht falsch - das ist kein Vorwurf, nur eine Erinnerung an die Frage, worum es eigentlich geht. Denn:

 

Ich bin eingeladen Jesus Tod und Auferstehung zu feiern und darauf kommt es mir an.

das ist ein bißchen zu wenig. Es geht nicht nur ums feiern. Das auch, keine Frage. Aber um es mal so zu sagen: wenn ich eine Renovierungsparty gebe - sprich: ich bitte meine Freunde darum, mir beim Streichen der Wände zu helfen, und gleichzeitig mit mir zu saufen -, bin ich auch etwas genervt, wenn die nicht mitarbeiten und nur noch saufen.

 

Die Eucharistie - und auch das evangelische Abendmahl! - ist aber nicht bloß eine Fete. Damit soll auch etwas „vollbracht“ werden. Das schöne ist allerdings eines:

 

Und es kommt auf meine innere Einstellung an, mit der ich zum Tisch des Herrn gehe. Gott sieht in mein Herz und kennt meine Einstellung.

Damit hast Du an sich vollkommen recht. Wenn Du Deine Arbeit schon getan hast (also schon bei der Eucharistie warst), oder keine Möglichkeit hattest, das zu tun, ist es Gott völlig recht, wenn Du auch noch zum Abendmahl gehst.

 

Und wenn Du der Meinung bist, Deine Arbeit genausogut zu tun, wenn Du zum ev. Abendmahl gehst, dann ist das etwas, das nur Du nach bestem Wissen und Gewissen entscheiden kannst. Wenn Du das nach bestem Wissen und Gewissen tust, wird Dir Gott daraus keinen Strick drehen. Nur:

 

Ich sehe die kath. wie die orthodoxe Kirche als die von Jesus eingesetze Kirche an und daher als die einzigen legitimen Institutionen im Sinne der von Jesus für seine Nachfolge bestimmten Vertreter.

Da wirst Du Dich schon einmal entscheiden müssen. Wenn das so ist, wirst Du Dir nicht nach Lust und Laune aussuchen können, wo Du mitmachst und wo nicht. Entweder Du bist nach bestem Wissen und Gewissen dieser Überzeugung, dann wirst Du ebenso ernsthaft auch entscheiden müssen, ob es ausreicht, wenn Du nur feierst.

 

Darum bleibe ich in der kath. Kirche. Aber ich sehe sie nicht unkritisch und kann die evangel. Christen auch in ihrer Einstellung akzeptieren.

Geht mir genauso. Aber „kritisch“ heißt eben (von krinein: griechisch für „trennen, unterscheiden“) zu unterscheiden: Was ist richtig? Was ist falsch? Was ist ausreichend? Und wo fehlt noch etwas? Und meiner Meinung nach fehlt ganz deutlich etwas, wenn man sich nur darauf beschränkt, Christi Tod und Auferstehung zu feiern.

 

Und wenn es ans arbeiten geht, dann muß ich auch entscheiden, wie ich arbeite, womit ich beginne, welche Mittel ich einsetze. Wenn ein anderer das gleiche Ziel wie ich verfolgt, werde ich ihn nicht ablehnen, nur weil er da anders herangeht. Im Gegenteil: ich werde ihn dafür schätzen und achten, und ich werde auch von ihm zu lernen versuchen. Aber er muß seine Arbeit machen und ich meine.

bearbeitet von sstemmildt
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Liebe (Lieber? - ich merk mir das nie, entschuldige bitte) utah-r

 

Utah leited sich von Jutta ab. Ein Bekannter (aus USA) meines Freundes hat da mal was durcheinander gebracht, was mir den Spitznamen einbrachte. Eindeutig weiblich.

 

Das sind die beiden zentralen Mißverständnisse in der ganzen Debatte: Die Evangelischen sind eben keine Judasse - und die Kirche treibt keine Keile.

 

Das sehe ich auch so. Schließlich war der Beginn der Bewegung eindeutig auf die richtige Kritik gestützt. Ich wollte damit auch nicht die Evangelen mit Verrätern gleichsetzen, sondern ausdrücken, dass Jesus zunächst einmal vorbehaltlos jedem ermöglicht, zu Ihm zu kommen und an seinem Opfer teilzuhaben. Er hat niemanden ausgeschlossen.

 

Und ein Katholik sollte sich eben auch bewußt sein, daß die Eucharistie etwas sehr wichtiges ist, etwas, worum er sich richtiggehend drängeln sollte - etwas unersetzliches. Und er sollte auch bei anderen Leuten das Bewußtsein zu stärken

 

Da ich sehr regelmäßig zur Kirche gehe, sehe ich hier für mich kein Manko. Aber ich sage auch nicht nein, wenn ich mal an einem Wochenende zu einem alternativen Gottesdienst eingeladen werde. Dann gehe ich nicht noch mal zur kath. Kirche um dort noch mal extra zur Kommunion zu gehen. Das finde ich dann doch übertrieben. Wenn ich zum Abendmal gehen würde, dann im Grunde mit der gleichen Einstellung wie zur Kommunion. Für mich ist es teilnahme an Christi Leib und Blut. Welche Formel davor gesprochen wird, ist mir nicht so wichtig. Es ist doch meine Einstellung, die wichtig ist. Wenn ich jeden Sonntag in den kath. Gottesdienst gehe und dort zur Kommunion, obwohl ich lieber mit Freunden unterwegs wäre und mir die Messe im Grunde egal ist, dann finde ich das viel schlimmer. Diese Menschen sollten lieber zu Hause bleiben. Ich empfinde es als eine Missachtung Gottes.

 

Die Einladung zur Eucharistie ist aber mehr als die Einladung zu einer Feier. Das hat auch etwas von einem Aufruf zum Mitmachen bei einem ganz bestimmten „Projekt“.

 

Nur hat nicht jeder den gleichen Weg, sich an einem Projekt zu beteiligen oder auch nicht. Du wägst den Kosten-Nutzungsfaktor ab, ich handle mehr aus dem Bauch raus und versuche auch schon mal etwas vermeindlich unnützes. Manchmal erlebt man gerade dort die schönsten Überraschungen. Wichtig dabei ist mir nur eines: Was sagt mein Gewissen dazu? Daran ermesse ich mein Handeln.

 

Die Frage ist nur: hat Du den Kontakt zu Gott dann? Und wenn ja, wie?

 

Ich habe eine wohl sehr guten Kontakt mit Gott, auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind, bemühe ich mich, für ihn offen zu sein und mich auch mal gegen eine Verstandesentscheidung zu stellen, weil ich offen für Gott bin und mich einfach auch mal leiten lasse. Das ist sehr schwer für einen Menschen unserer Gesellschaft, aber es lohnt sich. Denn oft sehe ich Dinge nicht vorraus und Gott findet die bessere Entscheidung. Aber diesbezüglich muss jeder Mensch seinen eigenen Weg finden. Die Kirchen können nur eine Hilfestellung sein.

 

das ist ein bißchen zu wenig. Es geht nicht nur ums feiern. Das auch, keine Frage. Aber um es mal so zu sagen: wenn ich eine Renovierungsparty gebe - sprich: ich bitte meine Freunde darum, mir beim Streichen der Wände zu helfen, und gleichzeitig mit mir zu saufen -, bin ich auch etwas genervt, wenn die nicht mitarbeiten und nur noch saufen.

 

Wenn ich nicht mit dem nötigen Ernst an eine Einladung herangehe, missachte ich den Gastgeber. Dafür nehme ich diese Dinge viel zu Ernst. Ich weiß schon worum es geht, orientiere mich aber lieber an Christi Beispiel als an den Dogmen der Kirche. In dieser Beziehung bin ich eindeutig ein Reveluzer in den Reihen der kath. Kirche.

 

Da wirst Du Dich schon einmal entscheiden müssen.

 

Das habe ich ja getan. Obwohl ich vieles an der kath. Kirche falsch finde, ist sie mir eben aus obgenannten Grund so wichtig, dass ich sie nicht verlasse, sondern lieber dafür kämpfe, dass sie besser wird.

 

Und wenn es ans arbeiten geht, dann muß ich auch entscheiden, wie ich arbeite,

 

Du hast Deinen Weg, ich hab meinen. Am Ende unseres irdischen Daseins werden wir dafür vor Gott Rechenschaft ablegen müssen. Ich persönlich glaube aber nicht, dass es Ihm wichtig ist, in welcher Religionsgruppe man Ihm gedient hat, sondern mit welcher Einstellung. War Gott wirklich immer das Wichtigste in meinem Leben? Habe ich auch die anderen Gebote geachtet oder mich zumindest darum bemüht? Wenn ich mir Jesus Leben betrachte, dann sehe ich zwei mir wichtige zentrale Aussagen: Sein Leben bedingunslos in Gottes Hand geben und die Gebote achten. Das ist derzeit, worum ich kämpfe.

 

Trotz meiner zur Dir unterschiedlichen Auffassung kann ich Deinen Standpunkt sehr gut verstehen. Aber ich denke wir sind beide noch nicht am Ende unserer religiösen Entwicklung. Mag sein, wir ändern beide unsere Standpunkte noch.

bearbeitet von utah-r
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