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Katholisch Sein


dr-esperanto

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Joh 6,66 Daraufhin zogen sich viele seiner Jünger zurück und gingen nicht mehr mit ihm. Da fragte Jesus die Zwölf: "Wollt auch ihr weggehen?" Ich weiß noch genau, wo und wann ich das zum ersten mal bewußt als Evangelium im Gottesdienst gehört habe. Ich war wie vor den Kopf geschlagen. Jesus?! Der Hirt, der die verloren Schafe sucht?

Hallo Martin!

 

Das ist eins deiner Postings, auf das ich noch eingehen wollte, das andere ist das der Frage dem Felsen, auf den die Kirche gründet.

Die beiden hängen sogar zusammen, kommt mir vor:

In der Leidensgeschichte stehen sich ja 2 "Felsen" gegenüber:

Drin im Palast der Hohepriester Kaiphas und draußen im Hof der Petrus - Kephas. Auf beide ist sozusagen "Gemeinde gegründet".

Kaiphas vertritt ein Volk mit einer Ordnung, wo das Leben des einzelnen nichts wert ist. Im Zweifel - wenn einer sterben muss - ist es der andere: "Es ist besser, e i n Mensch stirbt für das ganze Volk, als dass das ganze Volk verdirbt". Die Ordnungsstrukturen in diese Gemeinschaft sind Macht und Menge. Identität wird im Abgrenzen gegen die anderen gefunden. Einer, der die Grenzen aufmacht, z.B. solche, die nicht ganz dazupassen, hereinholt, bedroht die Ordnung und das Ganze, wirkt anarchistisch und muss beseitigt werden.

Draußen im Hof steht der Petrus- Fels, der eigentlich weiß, um was es geht: "..und wenn ich mit dir sterben müsste...". Noch schafft er es nicht, dabei zu bleiben, aber die Ordnung, auf die seine Gemeinschaft sich gründen soll, ist trotzdem klar: Es ist die Ordnung der Bergpredigt, die Ordnungsmacht Liebe, durch die Jesus kurz zuvor noch den Lazarus aus dem Tod ins Leben zurückgeholt hat. (--> Dreimal: "Petrus, liebst du mich?")

Wenn man das so verstehen könnte, dass es diese „Ordnungsmacht Liebe“ist, die der Fels ist, auf dem die Kirche gründet,…?

 

Die zentrale Botschaft Jesu ist ja die vom Anbruch des Gottesreichs und ein Kriterium einer Gemeinschaft, in der Gottesreich angebrochen ist, (in der die „Ordnungsmacht Liebe“ herrscht), ist, dass es nicht fertig, nicht völlig werden kann, solange einer noch draußen steht.

Jesus tut das ja dauernd: er holt Ausgegrenzte, abseits Stehende herein. Eine solche Gemeinschaft findet ihre Identität über den gemeinsamen Blick auf das Wesentliche, über die Kraft, die sie aus der Beziehung zum Vater schöpft.

Dass das Hereinholen anderer für Menschen, die zwar drin sind in dieser Gemeinschaft, aber sich ihrer Beziehung zum Vater nicht sicher sind, bedrohlich werden kann, ist so. "Was, so ist das gemeint? Nicht mit mir, dann geh i c h!" (Ich denke, so was ist bei Joh 6,66 passiert)

Jesu Einsatz ist radikal. Konkret entsteht dann aber ein Dilemma: Wenn Jesus die Ausgegrenzten hereinholt und so die andern, die etablierten Juden verliert, dann droht das Ausschlussschema einfach umzukippen: Arme drin, Etablierte draußen.

 

Ich denke, der Weg Jesu, in seiner fortgesetzten Konfrontation mit seinen Gegnern bis zu seinem Tod am Kreuz, ist der Versuch (der aus menschlicher Sicht zum Scheitern verurteilt ist) zwischen den beiden Polen „Solidarisch bleiben“ (weiterhin versuchen, jedem einzelnen nachzugehen und sich nicht einfach zu distanzieren) und seiner radikalen Botschaft („Reich Gottes gibt es nicht zu reduzierten Preisen“), einen Weg zu finden.

Nirgends sehe ich, dass Jesus bewusst ausgrenzt. Nur, dass er sich der Realität stellt, dass manche (noch) nicht hereingeholt werden wollen.

 

 

Wie das mit dem Petrusamt heute ausschauen könnte, darüber nachzudenken, hat ja der Papst selber eingeladen. Mir kommt es wichtig vor, dass ein Weg gesucht wird zwischen der Lebendigkeit der einzelnen Teile und einer Rückbindung an die Gemeinschaft als Ganzes. Ich glaube nur, dass das momentan nicht gut gehandhabt wird.

 

Lieben Gruß

 

Susanne

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Hallo ihr alle,

 

zurück zur Ausgangsfrage:

Zum katholischsein gehört die Anerkennung des nizänokonstantipoitanischen Glaubensbekenntnis - wie auch zum evangelisch oder orthodox sein:

Gott hat alle Wesen erschaffen

Wir dürfen Ihn Vater nennen

In Jesus Christus ist Gott selbst Mensch geworden und hat gelitten

Jesus ist wirklich gestorben und auferstanden, deshalb dürfen auch wir auf die Auferstehung hoffen

Der Heilige Geist wirkt durch die Propheten sowie durch die Kirche.

 

Des weiteren:

Katholisch kann nur sein, wer das Wirken des Geistes in der Kirche und damit auch durch Papst und Bischöfe anerkennt - was nicht bedeutet, dass alles, was diese sagen und tun, richtig sein muss.

Katholiken erkennen ein besonderes (neben dem allgemeinen) Priestertum, nicht als Höherwertigkeit, sondern als besonderen Weg, und den Papst als Oberhaupt an.

 

Formal ist jeder Katholik, der katholisch getauft ist und nicht ausgetreten oder exkommuniziert ist. Inhaltlich kommt dazu, dass jemand, der direkt Glaubenslehren der Katholischen Kirche ableugnet, sich von dieser getrennt hat. Wenn jemand z.B. explizit sagt, dass er nicht glaubt, dass Ehe oder Priesterweihe Sakramente sind, ist dieser nicht mehr katholisch.

 

Davon zu unterscheiden sind rechtliche Positionen (z.B. Zölibat, Bischofsernennungen), bei denen verschiedene Positionen legitim sind. In anderen Fällen (z.B. die Möglichkeit, Frauen zu Priesterinnen zu weihen) kann man über den Grad der Verbindlichkeit streiten.

 

Gruß

Martin

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Formal ist jeder Katholik, der katholisch getauft ist und nicht ausgetreten oder exkommuniziert ist.

:P Heißt das, dass wer exkomuniziert ist, nicht (mehr) katholisch ist? :blink:

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@ Gabriele

 

Formal ist jeder Katholik, der katholisch getauft ist und nicht ausgetreten oder exkommuniziert ist.

:P Heißt das, dass wer exkomuniziert ist, nicht (mehr) katholisch ist? :blink:

Nein, derjenige ist "nur" vom Empfang der Sakramente ausgeschlossen.

 

KKK 1463:

Bestimmte besonders schwere Sünden werden mit der Exkommunikation, der strengsten Kirchenstrafe, belegt. Sie untersagt den Empfang der Sakramente und die Ausübung bestimmter kirchlicher Handlungen. Die Lossprechung von ihr kann infolgedessen gemäß dem Kirchenrecht nur durch den Papst, den Ortsbischof oder durch einen von ihnen dazu ermächtigten Priester erteilt werden [Vgl. CIC, cann. [link] 1331; [link] 1354-1357; CCEO, cann. 1431; 1434; 1420]. Im Fall von Todesgefahr kann allerdings jeder Priester, selbst wenn er die Beichtvollmacht nicht besitzt, von jeder Sünde [Vgl. [link] CIC, can. 976; CCEO, can. 725] und jeder Exkommunikation lossprechen.

 

GsJC

Raphael

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@ Gabriele

 

Formal ist jeder Katholik, der katholisch getauft ist und nicht ausgetreten oder exkommuniziert ist.

:P Heißt das, dass wer exkomuniziert ist, nicht (mehr) katholisch ist? :blink:

Nein, derjenige ist "nur" vom Empfang der Sakramente ausgeschlossen.

 

Puh, *beruhigt bin*

So hatte ich es in Erinnerung. Liess mich mein Gedächtnis also nicht im Stich.

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Was ist katholisch?

 

Vielleicht kann ich sagen, dass ich frueher dachte, ich koennte das meiste in der Kirche nicht akzeptieren. Als ich den Katechismus las sah, ich, dass ich das allermeist vollkommen akzeptieren kann. Nur weniges verstehe ich absolut nicht, und da bin ich eben noch offen fuer Argumente.

 

Wenn man den katholischen Katechismus im grossen und ganzen unterschreiben kann, dann ist man vermutlich katholisch.

 

Gut, was ist zentral. Fuer mich zB, in einer protestantischen Gegend, ganz sicher das ganz andere Eucharistieverstaendnis, wo etwas ganz reales geschieht und real bleibt.

 

Gruss

 

Max

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Wenn man den katholischen Katechismus im grossen und ganzen unterschreiben kann, dann ist man vermutlich katholisch.

Dir ist schon klar, daß Du mit diesem Kriterium ein Schisma heraufbeschwören könntest?

 

Seit wann ist der Große Katechismus das alleinige Kriterium für die Katholizität des einzelnen?

 

MMn sind die Kriterien weitaus einfacher:

 

1 Credo aus reinem Herzen:

Das Glaubensbekenntnis von Nizäa und Konstantinopel

 

Wir glauben an den einen Gott,

den Vater, den Allmächtigen,

der alles geschaffen hat, Himmel und Erde,

die sichtbare und die unsichtbare Welt.

 

Und an den einen Herrn Jesus Christus,

Gottes eingeborenen Sohn,

aus dem Vater geboren vor aller Zeit:

Gott von Gott, Licht von Licht,

wahrer Gott vom wahren Gott,

gezeugt, nicht geschaffen,

eines Wesens mit dem Vater;

durch ihn ist alles geschaffen.

Für uns Menschen und zu unserem Heil

ist er vom Himmel gekommen,

hat Fleisch angenommen

durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria

und ist Mensch geworden.

Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus,

hat gelitten und ist begraben worden,

ist am dritten Tag auferstanden

nach der Schrift

und aufgefahren in den Himmel.

Er sitzt zur Rechten des Vaters

und wird wiederkommen in Herrlichkeit,

zu richten die Lebenden und die Toten;

seiner Herrschaft wird kein Ende sein.

 

Und an den Heiligen Geist,

der Herr ist und uns lebendig macht,

der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht,

der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird,

der gesprochen hat durch die Propheten.

Und an die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche.

Ich bekenne eine Taufe zur Vergebung der Sünden.

Ich erwarte die Auferstehung der Toten

und das Ende der kommenden Welt.

 

Amen.

 

 

7 Sakramente glauben und empfangen

Die Taufe, die Firmung, die Buße, die Eucharistie, die Ehe, die Priesterweihe und die Krankensalbung

 

10 Gebote befolgen

Ich bin der Herr Dein Gott, der dich aus Ägypten herausgeführt hat, aus dem Sklavenhaus.

 

1. Du solst neben mir keine fremden Götter haben. Du sollst dir kein Gottesbild machen.

2. Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes nicht missbrauchen.

3. Denk an den Sabbat: Halte ihn heilig.

 

4. Ehre Vater und Mutter, damit du lange lebst in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt.

5. Du sollst nicht morden.

6. Du sollst nicht Ehe brechen.

7. Du sollst nicht stehlen.

8. Du sollst nicht lügen.

9. Du sollst nicht falsch gegen einen anderen aussagen.

10.Du sollst nicht nach dem Hab und Gut deines Nächsten verlangen.

 

14 Werke tun zum Segen für alle.

Die Hungrigen speisen, die Durstigen tränken, die Nackten bekleiden, die Fremden beherbergen, die Kranken besuchen, die Gefangenen erlösen, die Toten begraben.

 

Die Unwissenden lehren, die Zweifelnden beraten, die Trauernden trösten, die Sünder zurechtweisen, den Beleidigern gerne verzeihen, die Unangenehmen ertragen, für alle beten.

 

Wer das glaubt und vorallem lebt ist nach meinem Verständnis Katholisch.

 

Getreu Matthäus 7,21: Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt.

bearbeitet von Flo77
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Wenn man den katholischen Katechismus im grossen und ganzen unterschreiben kann, dann ist man vermutlich katholisch.

Dir ist schon klar, daß Du mit diesem Kriterium ein Schisma heraufbeschwören könntest?

 

Seit wann ist der

Inwiefern?

 

ich dachte, der Anspruch des Katechismus ist es, die katholische Lehre zusammenzufassen.?

 

Max

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Wenn man den katholischen Katechismus im grossen und ganzen unterschreiben kann, dann ist man vermutlich katholisch.

Dir ist schon klar, daß Du mit diesem Kriterium ein Schisma heraufbeschwören könntest?

 

Seit wann ist der

Inwiefern?

 

ich dachte, der Anspruch des Katechismus ist es, die katholische Lehre zusammenzufassen.?

 

Max

Der Katechismus ist eine Auslegung der Schrift und der Tradition - insofern eine reine und hoffentlich durch den Geist inspirierte Interpretation.

 

Ich beziehe mich lieber auf das Fundament denn auf die Fassadenklinker wenn ich ein Haus bauen möchte.

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14 Werke tun zum Segen für alle.

Die Hungrigen speisen, die Durstigen tränken, die Nackten bekleiden, die Fremden beherbergen, die Kranken besuchen, die Gefangenen erlösen, die Toten begraben.

 

Die Unwissenden lehren, die Zweifelnden beraten, die Trauernden trösten, die Sünder zurechtweisen, den Beleidigern gerne verzeihen, die Unangenehmen ertragen, für alle beten.

Hat mich immer interessiert, wo die Zusammenfassung dieser Werke ihren Ursprung hat?

 

Gruss

 

Max

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Der Katechismus ist eine Auslegung der Schrift und der Tradition - insofern eine reine und hoffentlich durch den Geist inspirierte Interpretation.

 

Ich beziehe mich lieber auf das Fundament denn auf die Fassadenklinker wenn ich ein Haus bauen möchte.

Du hast ja eine gute Liste genannt. Aber alles kann halt interpretiert werden.

 

Hatte gerade ein Buch gelesen eines Priesters, der sich am Glaubensbekenntnis orientierte, der aber absolut nicht mehr katholisch dachte. Er haette auch das Glaubensbekenntnis als Grundlage akzeptiert, aber haette was ganz anderes darunter verstanden...

 

Gruss

 

Max

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14 Werke tun zum Segen für alle.

Die Hungrigen speisen, die Durstigen tränken, die Nackten bekleiden, die Fremden beherbergen, die Kranken besuchen, die Gefangenen erlösen, die Toten begraben.

 

Die Unwissenden lehren, die Zweifelnden beraten, die Trauernden trösten, die Sünder zurechtweisen, den Beleidigern gerne verzeihen, die Unangenehmen ertragen, für alle beten.

Hat mich immer interessiert, wo die Zusammenfassung dieser Werke ihren Ursprung hat?

 

Gruss

 

Max

Aus dem KEK I, S.253:

 

"Gnade begegnet uns jedoch nicht nur von außen, sie wirkt auch wieder nach außen. In dem Maß, als Gott durch seinen Geist vom Menschen Besitz ergreift, wird und muß das neue Leben auch das Tun des Menschen bestimmen und sich im Tun der Wahrheit und der Gerechtigkeit, in Werken des Friedens und der Versöhnung auswirken. Das Leben aus der Gnade muß also zu Zeichen der beginnenden Erlösung der Welt führen. Das neue Leben Gottes muß in unserem Leben zeichenhaft konkret sichtbar werden; die Liebe zu Gott muß sich in der Liebe zum Nächsten verleiblichen und konkretisieren.

"Wenn jemand sagt: Ich liebe Gott!, aber seinen Bruder haßt, ist er ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, kann Gott nicht lieben, den er nicht sieht. Und dieses Gebot haben wir von ihm: Wer Gott liebt, soll auch seinen Bruder lieben." (1 Joh 4,20-21)

Was dies konkret bedeutet, hat die Tradition in der Aufzählung der sieben Werke der leiblichen und der sieben Werke der geistlichen Barmherzigkeit zusammengefaßt."

 

Siehe auch hier.

In der Volltextsuche mal nach Werke und Barmherzigkeit suchen :blink:

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Was dies konkret bedeutet, hat die Tradition in der Aufzählung der sieben Werke der leiblichen und der sieben Werke der geistlichen Barmherzigkeit zusammengefaßt."

 

Siehe auch hier.

In der Volltextsuche mal nach Werke und Barmherzigkeit suchen :blink:

Ja, weiss ich ja. Aber das kommt doch sicher von irgendeinem, der das das erste Mal so dargestellt hat? Vielleicht ist das auch nicht mehr zu sehen, lange Tradition eben...

 

Max

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Der Katechismus ist eine Auslegung der Schrift und der Tradition - insofern eine reine und hoffentlich durch den Geist inspirierte Interpretation.

 

Ich beziehe mich lieber auf das Fundament denn auf die Fassadenklinker wenn ich ein Haus bauen möchte.

Du hast ja eine gute Liste genannt. Aber alles kann halt interpretiert werden.

 

Hatte gerade ein Buch gelesen eines Priesters, der sich am Glaubensbekenntnis orientierte, der aber absolut nicht mehr katholisch dachte. Er haette auch das Glaubensbekenntnis als Grundlage akzeptiert, aber haette was ganz anderes darunter verstanden...

 

Gruss

 

Max

Also ich finde das Apostolicum ist eigentlich nicht mehr interpretierbar ...

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Was dies konkret bedeutet, hat die Tradition in der Aufzählung der sieben Werke der leiblichen und der sieben Werke der geistlichen Barmherzigkeit zusammengefaßt."

 

Siehe auch hier.

In der Volltextsuche mal nach Werke und Barmherzigkeit suchen :blink:

Ja, weiss ich ja. Aber das kommt doch sicher von irgendeinem, der das das erste Mal so dargestellt hat? Vielleicht ist das auch nicht mehr zu sehen, lange Tradition eben...

 

Max

Also 6 der leiblichen Werke stammen von Matthäus:

 

Matthäus 25,31-46 Vom Weltgericht

Wenn aber des Menschen Sohn kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Thron seiner Herrlichkeit, und werden vor ihm alle Völker versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, gleichwie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet, und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zur Linken. Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vater, ererbt das Reich, das euch bereitet ist, von Anbeginn der Welt! Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich gespeist. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mich getränkt. Ich bin ein Fremdling gewesen, und ihr habt mich beherbergt. Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich bekleidet. Ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht. Ich bin gefangen gewesen, und ihr seid zu mir gekommen. Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dich gespeist? oder durstig und haben dich getränkt? Wann haben wir dich als einen Fremdling gesehen und beherbergt? oder nackt und haben dich bekleidet? Wann haben wir dich krank oder gefangen gesehen und sind zu dir gekommen? Und der König wird antworten und sagen zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.

Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Gehet hin von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! Ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich nicht gespeist. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mich nicht getränkt. Ich bin ein Fremdling gewesen, und ihr habt mich nicht beherbergt. Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich nicht bekleidet. Ich bin krank und gefangen gewesen, und ihr habt mich nicht besucht. Da werden sie ihm auch antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich gesehen hungrig oder durstig oder als einen Fremdling oder nackt oder krank oder gefangen und haben dir nicht gedient? Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr nicht getan habt einem unter diesen Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan. Und sie werden in die ewige Pein gehen, aber die Gerechten in das ewige Leben.

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14 Werke tun zum Segen für alle.

Die Hungrigen speisen, die Durstigen tränken, die Nackten bekleiden, die Fremden beherbergen, die Kranken besuchen, die Gefangenen erlösen, die Toten begraben.

 

Die Unwissenden lehren, die Zweifelnden beraten, die Trauernden trösten, die Sünder zurechtweisen, den Beleidigern gerne verzeihen, die Unangenehmen ertragen, für alle beten.

Hat mich immer interessiert, wo die Zusammenfassung dieser Werke ihren Ursprung hat?

 

Gruss

 

Max

Bei den "leiblichen" ist es einfach: Mt 25, 35-36, später um "Tote begraben" ergänzt, weil sieben die "schönere" Zahl ist (im Freiburger Münster gibt es in einem sechsteiligen blütenförmigen Fenster noch eine alte Darstellung der sechs ursprünglichen Werke).

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Der Katechismus ist eine Auslegung der Schrift und der Tradition - insofern eine reine und hoffentlich durch den Geist inspirierte Interpretation.

 

Ich beziehe mich lieber auf das Fundament denn auf die Fassadenklinker wenn ich ein Haus bauen möchte.

Du hast ja eine gute Liste genannt. Aber alles kann halt interpretiert werden.

 

Hatte gerade ein Buch gelesen eines Priesters, der sich am Glaubensbekenntnis orientierte, der aber absolut nicht mehr katholisch dachte. Er haette auch das Glaubensbekenntnis als Grundlage akzeptiert, aber haette was ganz anderes darunter verstanden...

 

Gruss

 

Max

Also ich finde das Apostolicum ist eigentlich nicht mehr interpretierbar ...

Eigentlich nicht.

 

Aber Kueng hat's im "Credo" auch geschafft. Und ein anderes Buechlein von einem Pater Koerner ebenfalls. Da ist dann Maria nicht mehr Jungfrau, Jesus irgendwie "symbolisch" auferstanden, der eingeborene Sohn ist eine Art Buddha aber nicht Gottes Sohn etc etc. Wiederkommen und richten, das ist ja dann symbolisch dafuer dass Gott schon da ist und uns jeden Augenblick richtet...

 

Man kann das Apostolicum so nehmen wie es gemeint ist. Oder sagen, das sei ja alles nur ein "Bild", das man deuten muss. Und dann findet man schnell zu allerlei anderem.

 

Gruss

 

Max

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Ich habe übrigens noch eine schöne Aufstellung gefunden:

 

Mini-Katechismus

 

I. Die 10 Gebote

II. Die Hauptgebote

III. Die drei herausragenden Werke

IV. Die sieben Werke der geistige Barmherzigkeit

V. Die sieben Werke der leiblichen Barmherzigkeit

VI. Die sieben Sakramente

VII. Die sieben Hauptsünden

VIII. Die vier letzten Dinge

IX. Die sieben Gaben des Heiligen Geistes

X. Die 12 Früchte des Heiligen Geistes

 

 

 

 

I. Die 10 Gebote:

1. Du sollst keinen anderen Gott neben mir haben.

2. Du sollst den Namen Gottes nicht verunehren.

3. Du sollst den Tag des Herrn heiligen.

4. Du sollst Vater und Mutter ehren.

5. Du sollst nicht töten.

6. Du sollst nicht Unkeuschheit treiben.

7. Du sollst nicht stehlen.

8. Du sollst kein falsches Zeugnis ablegen gegen Deinen Nächsten.

9. Du sollst nicht begehren die Frau Deines Nächsten.

10. Du sollst nicht begehren Deines Nächsten Hab und Gut.

 

 

II. Die Hauptgebote:

1. Du sollst den Herrn deinen Gott lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken.

2. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.

 

 

III. Die drei herausragenden Werke:

1. Gebete

2. Fasten

3. Almosen-Geben

 

 

IV. Die sieben Werke der geistige Barmherzigkeit:

1. Die Zweifelnden beraten

2. Die Unwissenden belehren

3. Die Sünder zurechtweisen

4. Die Trauernden trösten

5. Erlittenes Unrecht verzeihen

6. Die Lästigen geduldig ertragen

7. Für die Lebenden und Verstorbenen zu Gott beten

 

 

V. Die sieben Werke der leiblichen Barmherzigkeit:

1. Die Hungrigen speisen

2. Die Durstigen tränken

3. Die Nackten bekleiden

4. Die Fremden beherbergen

5. Die Gefangenen erlösen

6. Die Kranken besuchen

7. Die Toten begraben

 

 

VI. Die sieben Sakramente:

1. Taufe

2. Firmung

3. Beichte

4. Priesterweihe

5. Krankensalbung

6. Eucharistie

7. Ehe

 

 

VII. Die sieben Hauptsünden:

1. Stolz

2. Geiz

3. Zorn

4. Neid

5. Unmässigkeit

6. Unkeuschheit

7. Trägheit

 

 

VIII. Die vier letzten Dinge:

1. Tod

2. Gericht

3. Himmel

4. Hölle

 

 

IX. Die sieben Gaben des Heiligen Geistes:

1. Weisheit

2. Verstand

3. Rat

4. Stärke

5. Wissenschaft

6. Frömmigkeit

7. Gottesfurcht

 

 

X. Die 12 Früchte des Heiligen Geistes:

1. Liebe

2. Freude

3. Friede

4. Geduld

5. Milde

6. Güte

7. Langmut

8. Sanftmut

9. Treue

10. Bescheidenheit

11. Enthaltsamkeit

12. Keuschheit

 

Quelle

 

Wobei ich da schon wieder Probleme z.B. bei "Enthaltsamkeit", Gottesfurcht" und "Keuschheit" sehe, weil diese Begriffe dann doch sehr subjektiv empfunden werden.

bearbeitet von Flo77
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Man kann das Apostolicum so nehmen wie es gemeint ist. Oder sagen, das sei ja alles nur ein "Bild", das man deuten muss.

Ob es so "gemeint" ist, wie wir die Worte heute mal so spontan verstehen (was auch eine, wenn auch unbewußte, Interpretation ist!), ist ja gerade die Frage.

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Man kann das Apostolicum so nehmen wie es gemeint ist. Oder sagen, das sei ja alles nur ein "Bild", das man deuten muss.

Ob es so "gemeint" ist, wie wir die Worte heute mal so spontan verstehen (was auch eine, wenn auch unbewußte, Interpretation ist!), ist ja gerade die Frage.

Genau da fangen die Probleme an.

 

Wenn das Glaubensbekenntnis zB Jungfrau Maria sagt, dann meint es Jungfrau, ob man das nun mag oder nicht. Sonst haetten die das anders gesagt.

 

Das ist doch auch in der Eucharistie. Ein protestantischer Konvertit, jetzt Dominikanerpater, hatte ein Aha-Erlebniss bei einer Predigt in Rom, wo der Prister sagte "Jesus sagte "dies ist mein Leib", er sagte nicht "dies ist ein Symbol meines Leibes""

 

Das ist das Problem. Wir koennen etwas nicht mehr glauben. Und dann sagen wir einfach "das haben die sicher ganz anders gemeint, weil es nicht anders sein kann als mein grossartiger Intellekt es sich denkt."

 

Gruss

 

Max

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Wer das glaubt und vorallem lebt ist nach meinem Verständnis Katholisch.

 

und braucht die Kirche nicht. Er kann alleine ohne jeden anderen Katholen, Priester Bischof und Papst leben - sofern er nur nach den aufgeführten Grundsätzen lebt.

 

Mensch kapier doch endlich, dann ein Kathole kein isolierter Gläubiger ist. Er ist eingebettet in eine Kirche mit Traditionen, welche von einem Papst und den Bischöfen geleitet wird.

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Mensch kapier doch endlich, dann ein Kathole kein isolierter Gläubiger ist. Er ist eingebettet in eine Kirche mit Traditionen, welche von einem Papst und den Bischöfen geleitet wird.

Verrat mir mal bitte an welcher Stelle ich das bestritten haben soll?

 

Aber was streite ich überhaupt mit Dir - Du willst doch sowieso nur die Diktatur des Lehramts.

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die Diktatur des Lehramts.

Was ist das?

Den Ausschluß aller, die nicht in 1000%iger Übereinstimmung mit den Interpretationen des Vatikans stehen aus der kath. Gemeinschaft.

 

Die rücksichtlose und unreflektierte Durchsetzung aller röm. Verhaltensmaßregeln unabhängig von ihrem Realitätsbezug.

 

Die unbedingte Gleichschaltung der Gläubigen in glauben, handeln und denken.

 

Und jetzt komm' mir nicht wieder mit Strohmann sondern lies Dir die Postings von Erich, Carlos, Tomlo, Matze etc. durch - um die geht es hier nämlich und ausnahmsweise mal nicht um die hl. Mutter Kirche.

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Diktatur ist ein zu starkes Wort.

Mehr (deutlich mehr) lehren, so dass den Belehrten damit auch gedient ist, und in dem Maße, wie gelehrt wird auch einsehbare Bestimmungen durchsetzen, weniger von oben herab bestimmen (gehorchen, weil es eben aus Rom kommt) wäre ein gutes Konzept. Dann verschwinden auch die zu starken Worte.

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