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Narrenmesse, Faschingsmesse


Gabriele

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Also ich muss ehrlich sagen:

 

Dialekt als liturgische Sprache finde ich gut.

 

Reim-dich-oder-ich-freß-dich finde ich eher - na ja - befremdlich.

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Ich hab am Wochenden auch mehrere Narrenmessen gefeiert unter dem Titel "Sonntägliche Messe mit Beteiligung der Narrenzünfte". Und gegen den Rat von K. Lehmann hab ich doch wieder gereimt.

Lieber Mecky,

 

hat Lehmann den Rat gegeben, nicht zu reimen? Wann und wo denn?

 

Und so eine gereimte Predigt, ich denke, die macht nochmal mehr Arbeit als eine "normale", gibt es da Vorlagen für Pfarrer, die weniger begabt sind?

Gewissermaßen "Konserven", auf die Lucias Pfarrer zurückgegriffen hat?

 

Liebe Grüße, Gabriele

Liebe Gabriele!

 

So viel ich weiß, hat er das bei der Verleihung des Ordens wider den tierischen Ernst gesagt.

 

Konserven gibt es sicherlich. Aber da wäre ich dann dagegen. Eine Predigt muss von innen raus kommen, sonst ist es eine Vorlesung.

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Ich hab am Wochenden auch mehrere Narrenmessen gefeiert unter dem Titel "Sonntägliche Messe mit Beteiligung der Narrenzünfte". Und gegen den Rat von K. Lehmann hab ich doch wieder gereimt.

Lieber Mecky,

 

hat Lehmann den Rat gegeben, nicht zu reimen? Wann und wo denn?

 

Und so eine gereimte Predigt, ich denke, die macht nochmal mehr Arbeit als eine "normale", gibt es da Vorlagen für Pfarrer, die weniger begabt sind?

Gewissermaßen "Konserven", auf die Lucias Pfarrer zurückgegriffen hat?

 

Liebe Grüße, Gabriele

Es gibt sogar 2 Bücher im Benno-Verlag:

 

Büttenpredigten

Neue Büttenpredigten

 

beide von Claus-Peter März

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Und so eine gereimte Predigt, ich denke, die macht nochmal mehr Arbeit als eine "normale", gibt es da Vorlagen für Pfarrer, die weniger begabt sind?

Gewissermaßen "Konserven", auf die Lucias Pfarrer zurückgegriffen hat?

 

Liebe Grüße, Gabriele

Es gibt sogar 2 Bücher im Benno-Verlag:

 

Büttenpredigten

Neue Büttenpredigten

 

beide von Claus-Peter März

Ah, ja, ich erinnere mich, dass auf der kath.de- Seite ein Bericht war über diese Bücher.

 

Mecky hat zwar Recht damit, dass eine Predigt von innen heraus kommen muß, aber es sind halt leider nicht alle Priester auch begnadete Prediger, und da ist eine gute Vorlesung doch noch besser als eine schlechte Predigt. :blink:

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Andererseits: Muss man denn an Fastnacht in Reimform predigen?

Wer nicht gerne reimt, könnte hier doch auf andere Stilformen zurückgreifen.

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Aus aktuellem Anlass wieder ausgegraben. B)

 

Bei uns gab es heute wieder eine gereimte Predigt, diesmal in Dialekt.

Und ganz offensichtlich "selbstgestrickt", da voller Bezüge zu unserer Gemeinde.

 

Wie war's bei Euch?

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Es gab auch eine gereimte Predigt, aber der Prediger gab zu, dass er nur einiges geändert hatte an einer Vorlage (deren Verfasser er nannte, habe den Namen aber schon wieder vergessen)

 

In der als Familiengottesdienst gestalteten Messe wurde auch ein Lied im Dialekt gesungen (das ich ohne Vorlage nicht verstanden hätte, obwohl ich schon 40 Jahre im Land bin, mit Lehrkräften wird selten Dialekt gesprochen.. B) ..)

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Franciscus non papa
Andererseits: Muss man denn an Fastnacht in Reimform predigen?

Wer nicht gerne reimt, könnte hier doch auf andere Stilformen zurückgreifen.

 

 

prosa vorträge sind deutlich schwieriger - aber das wissen die wenigsten.

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Zum Thema "Mundart" in der Liturgie kann ich nur sagen: Ich finde es deplaziert.

 

Es gibt so viel soziale Mobilität heutzutage, daß man einen gewissen Kreis an Gemeindemitgliedern ausschlösse, feierte man die Messe auf Kölsch, in Schwäbisch oder sonst einem Dialekt.

 

Auf dem Dorfe mag das angehen, wo es keine "Zug'roasten" gibt - aber in einer Großstadt kann das höchstens ein zusätzliches Angebot darstellen.

 

Ich komme aus dem Ruhrgebiet, wohne aber schon lange im Rheinland. Verstehen tue ich den Dialekt, aber ich finde, der hat in der Kirche nichts zu suchen. Nichts gegen regionale Zungenschläge (ich sage oft "dat" anstatt "das"), aber was zuviel ist, ist zuviel.

 

Und am allerpeinlichsten wird es, wenn sich die "Immis" am Dialekt versuchen - dat kann isch nit verknusen! B)

bearbeitet von RationisCausa
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Ich halte nicht viel von solchen Narrenmessen. Es ist klar, dass in den Hochburgen Messen für die Fastnachter, Gardisten etc gehalten werden und das finde ich auch gut. Die Messe sollte sich in ihrer Gestaltung aber von dem bunten Treiben abheben und keine Bräuche inkulturieren, die auf einer Kappensitzung besser aufgehoben sind.

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Ich halte nicht viel von solchen Narrenmessen.

 

Ich könnte auch drauf verzichten. Aber die Kinder mögen es. Und es ist wichtig, dass sie verstehen lernen, Freude, Heiterkeit, Feiern und Ausgelassenheit sind für einen Christenmenschen nicht verboten. (Solangs im Rahmen bleibt, selbstverschtändlich <_< )

bearbeitet von lara
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Ich halte nicht viel von solchen Narrenmessen.

 

Ich könnte auch drauf verzichten. Aber die Kinder mögen es. Und es ist wichtig, dass sie verstehen lernen, Freude, Heiterkeit, Feiern und Ausgelassenheit sind für einen Christenmenschen nicht verboten. (Solangs im Rahmen bleibt, selbstverschtändlich <_< )

Es gibt eine Menge Dinge, die nicht verboten sind. Das heißt noch lange nicht, dass sie in die Messfeier passen. Gerade für ein Kind halte ich die Erfahrung für wichtig, dass die Kirche ein Ort ist, der von solchen Alltagsdingen ausgenommen ist. Humor in der Kirche (Predigt) halte ich auch für nichts schlimmes, wenn es nicht gerade kabarettreife Einlagen sind - oder eben Assoziationen an Kappensitzen weckt.

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Franciscus non papa

och, wenn manche prediger gezwungen wären, ihre predigten gereimt zu halten, wäre das sicher heilsam:

 

1. müssten sie sich genauer überlegen, was sie überhaupt sagen wollen.

 

2. wären sie wohl gezwungen, die dinge mehr auf den punkt zu bringen,

 

3. wären die predigten kurzweiliger und wohl meist auch kürzer!

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och, wenn manche prediger gezwungen wären, ihre predigten gereimt zu halten, wäre das sicher heilsam:

 

1. müssten sie sich genauer überlegen, was sie überhaupt sagen wollen.

 

2. wären sie wohl gezwungen, die dinge mehr auf den punkt zu bringen,

 

3. wären die predigten kurzweiliger und wohl meist auch kürzer!

Wenn sie das schon im Seminar nicht gelernt haben... :ph34r:

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In der Diözese Regensburg hat heute ein Priester eine Faschingspredigt gehalten, in der auch die Bischöfe, die "rechtmäßigen Nachfolger der Apostel" angesprochen wurden - die Betonung lag aber auf "recht mäßigen Nachfolger der Apostel" - mit Kommentar - "nicht ohne einen gewissen Realitätssinn".

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Anscheinend läuft hier eine Trennlinie durch die Republik bzw. das deutschsprachige Gebiet. Auch in meiner Pfarrei hat früher der Priester in Reimform gepredigt (schon ca. 20 Jahre her). Ich fand es damals schon deplaziert.

Immerhin verdankt der Karneval seine Entstehung der Liturgie der Kirche: Vor dem Aschermittwoch sollte noch einmal ausgiebig gefeiert werden, damit das Fasten anschließend leichter fällt.

So weit ich weiß (ggf. berichtigt mich) ist das In-die-Bütt-Steigen aus einer Verballhornung bzw. Parodie auf die Predigt des Priesters in der Kirche entstanden. Diesen Spieß nun umzudrehen halte ich für ziemlich unsinnig.

 

Ich glaube, was mich daran v.a. stört, ist, daß einmal wieder das ganze gemeindliche Leben auf die Zusammenkunft in der Messe reduziert wird, als gebe es keine andere Möglichkeit, sich zu treffen.

Ich denke, daß niemand etwas dagegen hat, wenn sich die Pfarrgemeinde nach dem Gottesdienst zusammenfindet, um gemeinsam ein paar fröhliche Stunden zu feiern. Vielleicht möchte da auch der Priester mal die Gelegenheit nützen, ein paar Dinge in Reimform seiner Gemeinde mitzuteilen...

 

In der Liturgie scheint mir dieses Anliegen jedoch deplaziert. Die Fröhlichkeit des Christenmenschen kommt schließlich zuförderst aus der Gewißheit, daß wir in Christus Erlöste sind. Deswegen gehe ich sonntags zur Messe - und da braucht es auch keine vermeindlich "attraktiveren" Formen der Gestaltung.

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Die Lesungen wurden im hiesigen Dialekt vorgelesen, die Predigt war in Reimen, ein paar Kinder kamen aus der "KInderkirche" zum Vater-unser maskiert in die Kirche. Nun ja, man kann verschiedener Meinung sein.

 

Wirklich gestört hat mich nur das meiner Meinung nach völlig unpassende Lied zum Credo. <_<

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Mecky hat seine gereimte Predigt in den Bibelteilen-Thread gestellt, ich finde, sie passt besser hierher. Deshalb kopiere ich sie:

 

Ich poste Euch mal meine Fastnachtspredigt:

 

Fastnachtspredigt zum Evangelium des Tages

 

Der Vater, der nach vielen Jahren

Nun weise ist und sehr erfahren,

will seinem Sohne für das Leben

eine Weisheit weitergeben.

 

So berät er, wie man es nur machen muss,

damit das Leben werde zum Genuss.

 

Iss, sagt er, und trink dich immer satt,

wenn du dies befolgst, geht alles glatt.

Der Bauch, der wird dabei zwar fetter,

mit wachsender Brieftasche werden die Freundinnen immer jünger, netter.

 

Und kommt dir jemand allzu blöde,

bringt dich jemand mal in Nöte,

und fahre diesem dummen Hund

ganz einfach kräftig über’n Mund.

 

Ja, meint er, bei allen Menschen und Hindernissen

Müsse man sich zu wehren wissen,

damit dann allen Menschen werde klar:

"Den anzugreifen birgt Gefahr."

 

Wo gehobelt wird, da fallen Späne,

zeig, wo du nur kannst, die Zähne,

keiner wird es dann mehr wagen,

dir Böse Dinge anzutragen.

 

Der Sohn fragt nun den Vater leise,

ob ein solcher Grundsatz denn sei weise.

 

Ja, sagt der Vater. Mein eignes Leben ist dafür Beleg,

Eine gewisse Wehrhaftigkeit ist der einzig mögliche Weg

Das ist ein Grundsatz. Du wirst seh’n,

ohne den wirst du schnell untergehn.

 

Dem Sohn leuchten des Vaters Worte nicht recht ein.

Aber Vater, bin ich dann nicht ein Schwein,

das rücksichtslos nur an sich selber denkt

und alles Gute nur auf sich selber lenkt?

 

"Was heißt hier Schwein, du bist dann lediglich gerecht!

Wer dir blöd kommt, der handelt schlecht

Und verdient sich einen Nasenstüber

Sonst trifft er dich. Ist dir das lieber?"

 

 

Irgendwie hat Vater ja schon recht.

Und doch fühlt Sohnemann sich schlecht

Bei dem Gedanke, sich immer, immer nur zu wehren

Und seine harte Seite wehrhaft vorzukehren.

 

Denn tief in seinem Herzen wohnt ein Bild,

das nicht allein auf das Besiegen von Feinden zielt,

sondern das voll von Idealismus von ganz anderen Dingen spricht,

Verständnis für die Menschen und sogar von einer Pflicht

Die selbst gegenüber einem Feinde gilt

Und auf dessen Wohlsein zielt.

Gilt es nicht manchmal, manchen Feind mal einfach zu ertragen,

statt grundsätzlich zurück zu schlagen?

 

Und wer ist eigentlich mit "Feind"

Ganz genau gemeint?

Sind das Menschen mit anderen Interessen?

Gegner, die sich sportlich mit mir Messen?

Sind das Menschen, die mir bei der Karriere

einfach kommen in die Quere?

 

 

Während er noch denkt und grübelt

Kommt seine kleine Schwester angestiefelt.

Sie ist erst vier, versteht nicht viel,

hat grad Lust auf ihr Lieblingsspiel.

Sie hat in der Küche beim Toben

ein paar Klötzchen aufgehoben,

mit denen sie ihn bewerfen will.

Sie ist der Schütze, er das Ziel.

 

"Sie ist ein Feind denkt er sofort",

denn er sinniert grad über dieses Wort.

Sie greift mich mit den Klötzchen grundlos an,

weil sie mich damit ärgern kann.

 

"Vater", meint der Sohnemann.

"Ich weiß, dass ich mich wehren kann.

Doch weiß ich genau, du würdest schelten,

würd ich der Kleinen nun vergelten."

 

"Ach", meint der Vater, "die ist ja noch klein.

Da muss Vergeltung noch nicht sein.

Sie hat noch nicht genügend Munition geladen

Und kann dir ja nicht wirklich schaden."

 

Der Sohnemann denkt kurz und scharf:

"Heißt das, dass ich vergelten darf,

wenn sie mal größer ist

und mehr, als einen halben Meter misst?"

 

Da muss der Vater erst mal denken.

Und nun fragt er sich erst mal leise,

"Ist mein Verteidigungsgrundsatz wirklich ganz so weise?"

 

Der Sohn hat auch schon nachgedacht.

"Und Vater: was hab ich nicht alles schon gemacht,

und vieles hat dich aufgebracht.

Ich warf dir auch schon manches böse Wort an deinen Kopf,

zerbrach mal Mutters besten Topf,

Ich war oft richtig abreitsscheu

 

Bliebst du deinem Grundsatz immer treu?

Warum hast du mir nicht vergolten gleich mit gleich?

Da wird dein Grundsatz plötzlich weich.

 

"Das ist was andres," sagt der Vater. "Du bist mein Sohn?"

"Na und? Grundsatz bleibt Grundsatz. Was ist das schon?"

 

"Weil ich dich gern hab. Furchtbar gern.

Drum lag mir das Vergelten fern."

So spricht der Vater, fern aller wehrhaften Gedanken

Und hiermit endet alles Zanken.

 

Und Jesus hatte die Menschen gern, furchtbar gern,

und darum lag es ihm so fern,

alle ihre bösen Taten zu vergelten

und nichts zu tun, als nur zu schelten.

 

Und aus dieser Liebe und zu der Menschen Glück

Schlug Jesus niemals zurück.

Schlug nicht mal, als man mit Geißeln schlug,

als er eine Dornenkrone trug.

 

Denn Liebe heißt, bereit zu sein, für jemanden zu leiden

Und alles Unheil eines andern Menschen zu vermeiden.

Liebe heißt, die Frage nach dem Rechthaben zu vergessen

Und seine Tat nicht an der Tat des andern zu bemessen.

Liebe heißt, dass man selbst dem Feinde gibt,

den Menschen in ihm entdeckt und ihn auch liebt.

Liebe heißt, auf alle Feindlichkeiten zu verzichten,

Einheit zu suchen, statt zu richten

Und aufzubauen, statt zu vernichten.

 

Getragen vom Bewusstsein, Gottes Willen hier zu tun,

ließ Jesus seine Fäuste ruhn

gegen all die Fäuste, die sich ihm entgegenreckten,

ihn ans Kreuz schlugen und niederstreckten.

 

So liebte Jesus all die, die zu ihm kamen.

Wir folgen ihm nach. Heute und immer. Amen.

 

© Mecky

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... und wenn jemand in die Kirche kommt, dem im Moment absolut nicht nach Ausgelassenheit ist und dann auch noch dort der Belustigung nicht entgehen kann ...?

 

Als (immer noch) begeisterter Fastnachter und Organist habe ich früher auch öfter einen Tusch oder die ein oder andere fastnachtliche Melodie mit einfließen lassen, meine aber mittlerweile, dass wir im Gottesdienst, insbesondere in der Eucharistiefeier, etwas ganz anderes begehen.

 

Wie sagte einmal Bischof Franz Kamphaus: Die Eucharistiefeier hat Jesus Christus das Leben gekostet. Vor diesem Hintergrund halte ich eine andere Art der Freude für angemessener.

 

Trotzdem: HELAU!

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