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Berlin: Unterschriftenaktion wegen LER


Tami

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Äh, schon. Aber das ist das Problem der Kirchen. Wenn ich morgen die Thof-Foundation gründe, eine moderne Sekte für den entgültigen Ultraglauben, dann darf ich auch nicht in unsere Schulen, um dort Mitglieder zu rekrutieren. Und die ZJ dürfen das auch nicht. Die müssen sich mit komischen Schrifttafeln in die Fußgängerzone stellen.

Wollmer mal so sagen: in der Schule müssen Werte vermittelt werden - sind wir uns darüber einig? Bisher halten die Kirchen darüber weitestgehend das Monopol.

 

Solange es kein vernünftiges Alternativkonzept gibt, muß es also weiterhin Sache der Kirche geben, denn die sofort bereitstellbare Alternative wäre: KEINE Wertevermittlung.

 

Daß wir das jetzt nicht für das Optimum halten, ist okay, aber es gibt momentan nichts - und daher auch nichts Besseres.

 

Und besser als NICHTS ist die kirchliche Wertevermittlung allemal.

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Wollmer mal so sagen: in der Schule müssen Werte vermittelt werden - sind wir uns darüber einig?

Ja.

 

Bisher halten die Kirchen darüber weitestgehend das Monopol.

 

Und hier hört unsere Einigkeit bereits auf.

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Bisher halten die Kirchen darüber weitestgehend das Monopol.

Was lernt man denn dann bei Euch in Ethik?

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Daß wir das jetzt nicht für das Optimum halten, ist okay, aber es gibt momentan nichts - und daher auch nichts Besseres.

Bei mir hieß das früher Sozialkunde, und hat eigentlich ganz gut funktioniert. Ich fänds ja noch nicht mal falsch, in diesem Werteunterricht auch über Religionen zu lehren. Aber umfassender und wertfreier. und eben nicht auf der basis eines wunderheilenden, wasserlaufenden und wiederauferstehenden Jesus, der von einer Jungfrau geboren wurde. Kinder, die man zum selbstständigen Denken erziehen möchte, darf man den Bibelstoff nicht mit der gleichen Selbstverständlichkeit vermitteln, wie englische Vokabeln oder europäische Hauptstädte.

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Bisher halten die Kirchen darüber weitestgehend das Monopol.

Was lernt man denn dann bei Euch in Ethik?

Nichts, weil es Ethik bis zur 8. (?) nicht gibt.

 

Zum Heulen, aber isso.

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Bisher halten die Kirchen darüber weitestgehend das Monopol.

Was lernt man denn dann bei Euch in Ethik?

Nichts, weil es Ethik bis zur 8. (?) nicht gibt.

 

Zum Heulen, aber isso.

Was man im Ethikunterricht lernt, lässt sich sicher aus den Lehrplänen der einzelnen Bundesländer im Internet entnehmen. Die bayerischen Lehrpläne gab es zumindest im letzten Schuljahr dort für alle Fächer (wir mussten sie uns ausdrucken und dann beurteilen wegen eventueller Änderungen). Sucht doch mal die HP der Kultusministerien, dann wäre auch klar, ob NRW wirklich erst ab 8. Klasse Ethikunterricht vorsieht (was ich mir nicht vorstellen kann) oder ob das an der Schule von Claudias Kindern deswegen so ist, weil dort die Mindestzahl pro Jahrgang nicht erreicht wird.

bearbeitet von Elima
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Die Schüler haben 8 Std Berufsschule/Woche, und dann wird die Zeit auch noch mit Religion zugekleistert. Wir haben genug Schüler, die nach ihrer dreijährigen Ausbildung nicht in der Lage sind, ein breites von einem tiefen Sortiment zu unterscheiden, oder einfachste Buchungssätze zu erstellen.

Meiner unmaßgeblichen Erfahrung an einer bayrischen Berufsschule nach, war die eine Stunde Reli nun wirklich nicht schuld an den miserablen Leistungen mancher Schüler - bei denen hätten auch drei Wochen Intensivunterricht nicht wirklich was genutzt ...

 

(Bei uns hieß es immer Buchführung versteht man oder nicht - ein bisschen geht nicht :) )

 

Was mich nur maßlos geärgert hat war die lasche Einstellung, die Reli-Lehrer zum Unterricht an Berufsschulen oder in den Oberstufen zum Teil an den Tag legen.

 

DAS verstehe ich beim besten Willen nicht - da hat man die Chance mit jungen Erwachsenen die Welt geistig auseinanderzunehmen und dann kommt nichts ... :lol:

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Bei uns war RU eines der interessantesten Fächer, aber erst in der Oberstufe, als es philophisch wurde.

Bei uns war Werte und Normen spannender und sogar religiöser als Religion. Die Themen in den letzten beiden Semestern lauteten "Alter" und "Tod".

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Daß wir das jetzt nicht für das Optimum halten, ist okay, aber es gibt momentan nichts - und daher auch nichts Besseres.

Bei mir hieß das früher Sozialkunde, und hat eigentlich ganz gut funktioniert. Ich fänds ja noch nicht mal falsch, in diesem Werteunterricht auch über Religionen zu lehren. Aber umfassender und wertfreier. und eben nicht auf der basis eines wunderheilenden, wasserlaufenden und wiederauferstehenden Jesus, der von einer Jungfrau geboren wurde. Kinder, die man zum selbstständigen Denken erziehen möchte, darf man den Bibelstoff nicht mit der gleichen Selbstverständlichkeit vermitteln, wie englische Vokabeln oder europäische Hauptstädte.

Geistfrei ist heute mal wieder in, oder?

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(Bei uns hieß es immer Buchführung versteht man oder nicht - ein bisschen geht nicht :lol: )

Das ist leider nur zu wahr.

 

Aber Berufsschüler sind eigentlich alt genug, um vom RU verschont zu bleiben. Wenn sie das haben wollen, können sie ja in den Bibelkreis gehen. Der zur Berufsausbildung begleitende Fachunterricht kommt wirklich ohne Religion aus.

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Daß wir das jetzt nicht für das Optimum halten, ist okay, aber es gibt momentan nichts - und daher auch nichts Besseres.

Bei mir hieß das früher Sozialkunde, und hat eigentlich ganz gut funktioniert. Ich fänds ja noch nicht mal falsch, in diesem Werteunterricht auch über Religionen zu lehren. Aber umfassender und wertfreier. und eben nicht auf der basis eines wunderheilenden, wasserlaufenden und wiederauferstehenden Jesus, der von einer Jungfrau geboren wurde. Kinder, die man zum selbstständigen Denken erziehen möchte, darf man den Bibelstoff nicht mit der gleichen Selbstverständlichkeit vermitteln, wie englische Vokabeln oder europäische Hauptstädte.

Geistfrei ist heute mal wieder in, oder?

Du kannst nichts anderes, als pöbeln. Zum Thema trägst wie so oft gar nichts bei.

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Was mich nur maßlos geärgert hat war die lasche Einstellung, die Reli-Lehrer zum Unterricht an Berufsschulen oder in den Oberstufen zum Teil an den Tag legen.

 

DAS verstehe ich beim besten Willen nicht - da hat man die Chance mit jungen Erwachsenen die Welt geistig auseinanderzunehmen und dann kommt nichts ... :lol:

Wenn die Ausgangsfakten stimmen (kann ich leider nicht beurteilen), dann volle Zustimmung. Ich würde mich allerdings überhaupt nicht wundern, wenn es so wäre. Welch Früchte doch gewisse Einstellungen tragen!

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Daß wir das jetzt nicht für das Optimum halten, ist okay, aber es gibt momentan nichts - und daher auch nichts Besseres.

Bei mir hieß das früher Sozialkunde, und hat eigentlich ganz gut funktioniert. Ich fänds ja noch nicht mal falsch, in diesem Werteunterricht auch über Religionen zu lehren. Aber umfassender und wertfreier. und eben nicht auf der basis eines wunderheilenden, wasserlaufenden und wiederauferstehenden Jesus, der von einer Jungfrau geboren wurde. Kinder, die man zum selbstständigen Denken erziehen möchte, darf man den Bibelstoff nicht mit der gleichen Selbstverständlichkeit vermitteln, wie englische Vokabeln oder europäische Hauptstädte.

Geistfrei ist heute mal wieder in, oder?

Du kannst nichts anderes, als pöbeln. Zum Thema trägst wie so oft gar nichts bei.

Schau Dir doch einfach mal Dein Gelaber an. Unterricht in religiösen Fragen ohne Auferstehung etc. - damit kannst Du vielleicht bei Buddhisten landen, in christlichen Kreisen betreibt man mit solch zweifelhaften Forderungen lediglich hemmungslosen Relativismus (was wir von Dir ja gewohnt sind, solange es nicht um Deine Überzeugungen geht) und Kirchenkampf. Aber auch das entspricht Dir ja völlig. Wo ist dann bitte Dein Beitrag zum Thema?

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Ich verrate dir mal was, weil ich gerade dir besonders gern was erkläre:

Du hast überhaupt nicht verstanden, worum es hier geht.

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Daß wir das jetzt nicht für das Optimum halten, ist okay, aber es gibt momentan nichts - und daher auch nichts Besseres.

Bei mir hieß das früher Sozialkunde, und hat eigentlich ganz gut funktioniert. Ich fänds ja noch nicht mal falsch, in diesem Werteunterricht auch über Religionen zu lehren. Aber umfassender und wertfreier. und eben nicht auf der basis eines wunderheilenden, wasserlaufenden und wiederauferstehenden Jesus, der von einer Jungfrau geboren wurde. Kinder, die man zum selbstständigen Denken erziehen möchte, darf man den Bibelstoff nicht mit der gleichen Selbstverständlichkeit vermitteln, wie englische Vokabeln oder europäische Hauptstädte.

Geistfrei ist heute mal wieder in, oder?

Was stört Dich an Thofrocks Aussage? Bei mir war das so an der Grundschule. Wir hatten eine Klassenlehrerin, die uns in Deutsch, Mathe, Sachkunde und Religion unterrichtet hat. Da Religion im Klassenverband unterrichtet wurde, gab es da keine Wahlmöglichkeit. Und Religion wurde so selbstverständlich unterrichtet, wie lesen und schreiben. Mit Geschichten über Gott, der die Erde an sechs Tagen schuf und am siebten Tage ruhte, Adam und Eva, Noah und die Sintflut, Moses und den Auszug nach Ägypten usw. Und das wurde uns so erzählt, als wäre das wirklich so passiert.

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Ich verrate dir mal was, weil ich gerade dir besonders gern was erkläre:

Du hast überhaupt nicht verstanden, worum es hier geht.

Im Gegensatz zu Dir habe ich das nicht nur verstanden, sondern auch schon erlebt.

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Daß wir das jetzt nicht für das Optimum halten, ist okay, aber es gibt momentan nichts - und daher auch nichts Besseres.

Bei mir hieß das früher Sozialkunde, und hat eigentlich ganz gut funktioniert. Ich fänds ja noch nicht mal falsch, in diesem Werteunterricht auch über Religionen zu lehren. Aber umfassender und wertfreier. und eben nicht auf der basis eines wunderheilenden, wasserlaufenden und wiederauferstehenden Jesus, der von einer Jungfrau geboren wurde. Kinder, die man zum selbstständigen Denken erziehen möchte, darf man den Bibelstoff nicht mit der gleichen Selbstverständlichkeit vermitteln, wie englische Vokabeln oder europäische Hauptstädte.

Geistfrei ist heute mal wieder in, oder?

Was stört Dich an Thofrocks Aussage? Bei mir war das so an der Grundschule. Wir hatten eine Klassenlehrerin, die uns in Deutsch, Mathe, Sachkunde und Religion unterrichtet hat. Da Religion im Klassenverband unterrichtet wurde, gab es da keine Wahlmöglichkeit. Und Religion wurde so selbstverständlich unterrichtet, wie lesen und schreiben. Mit Geschichten über Gott, der die Erde an sechs Tagen schuf und am siebten Tage ruhte, Adam und Eva, Noah und die Sintflut, Moses und den Auszug nach Ägypten usw. Und das wurde uns so erzählt, als wäre das wirklich so passiert.

Ich glaube, man kann nichts kaputtmachen, wenn man biblische Geschichte lehrt. Es gehört zum Bildungsgut der westlichen Welt. Die Ungläubigen bleiben ungläubig trotz der Geschichten und die Gläubigen nehmen es an.

Ich sehe es an einem Kind meiner Schwester. Die redet immer abschätzig über die Wunder Jesu, wenn sie in der Schule davon hört. So was kann sie eben nicht glauben. Es geht gegen ihre tägliche Erfahrung.

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...

 

RU in der Grundschule scheint grundsätzlich weniger verwerflich zu sein. Aber auch hier bin ich sehr sicher, daß die Zeit sinnvoller genutzt werden kann. Zumal die vorliegenden Inhalte mehr mit Missionierung zu tun haben, als mit Werteunterricht. Ich lag also nicht so falsch mit meiner Vermutung, daß es vorzugsweise um Leute geht, die übers Wasser laufen. Warum vermitteln die Kirchen diese Inhalte nicht ? Wozu ist denn der Konfirmanden- und Kommunionsunterricht sonst da ?

Hi Frank,

 

also als "Missionierungsuntericht" würde ich den RU schon gar nicht sehen, da sich in der Regel dort SchülerInnen befinden, die bereits getauft sind.

 

Ich weiß nicht, was man im Konfirmatntenunterricht lernt, aber im Kommunionunterricht wirst Du auf das Sakrament der Eucharistie vorbereitet und im Firmunterricht auf das Sakrament der Firmung. Mehr eigentlich nicht. Es ersetzt keineswegs den RU, da dieser Sakramentenunterricht lediglich ergänzend ist. Im Bistum Limburg war dieser "Untericht" zu meiner Zeit ca. 6 Monate, hier in Berlin dauert er ca. 1 Jahr, weil der RU nicht unbedingt zu Grunde gelegt werden kann.

 

Zum Thema Sozialkunde sage ich mal folgendes. Ich hatte es nämlich in der Berufsschule.

 

Wir haben z. B. über die Bundesregierung, die Gurillia Kämpfe und die verschiedenen Erziehungsmethoden geredet. Einerseits war es ja recht interessant, aber andererseits habe ich mich natürlich auch gefragt, warum ich nun lerne, wie welche Erziehungsmethode heißt und was sie aus macht. Das hatte mit meinem Beruf recht wenig zu tun. Ich arbeite im Büro. Wenn man jetzt sagt, daß es interessant ist, wenn man Kinder hat, würde ich sagen, daß es mir eigentlich egal ist, wie die Erziehungsmethode heißt, nach der ich erziehe.

 

Aber ok, geschadet hat es nichts. Aber in der Berufsschule hat man so wieso das eine oder andere gelernt, was unwichtig war, z. B. Programmieren. Das braucht auch in meinem Beruf niemand.

 

In einem Praktikum an der Schule (ich hatte nämlich noch eine 2. Ausbildung begonnen), fand ich die Themen, die im RU an der Oberschule ran kamen nicht wirklich uninteressant. Es wirde z. B. das Thema Todesstrafe auch durch genommen. Aber auch die anderen Religionen kamen nicht zu kurz. Und das hat wirklich nichts mit Missionierung zu tun und auch nicht mit Ketzerei. Die Schüler sollten einfach auch einen Einblick in die anderen Kulturen, Religionen bekommen. Dazu hat man dann auch mal Auswärts Termine gemacht, z. B. ist man ins Buddistische Haus gefahren und hat sich dort etwas von den Mönchen dort über ihre Religion erzählen lassen.

 

Daß man in der Grundschule vorrangig die Bibel durchnimmt, hängt aber auch damit zusammen, daß diese heute in vielen Familien gar nicht mehr gelesen wird. Aber es ist auch das Fundament des Glaubens. Da ist das AT genauso wichtig wie das NT. Außrdem hört man in diesem Alter doch auch noch gerne Geschichten :lol: Oder liest Du Deinen Kindern in dem Alter aus wissenschaftlichen Büchern vor? Ich meine jetzt nicht "Was ist was" oder "Löwenzahn" oder wie sie alle heißen. Dazu ist dann ja auch wieder der Sachkundeuntericht in der Schule da. :)

 

Liebe Grüße

Tami

 

P.S.: Wenn ich in der Schule als RU Lehrerin unterichten würde, würde ich in der Oberstufe auch die SchülerInnen mit ins Boot nehmen und sie mit entscheiden lassen, was durchgenommen werden sollte. Man hat zwar einen Lehrplan, aber da ist so viel drin, daß man auch etwas variieren kann. Ich würde also den Schülern sagen, daß dies und jemes Thema in diesem Schuljahr dran kommt und was sie von diesen Themen auf jeden Fall interesieren würde. Und das würd ich dann auch in den Stundenplan versuchen einzubauen. Das Thema Sekten kommt übrigens auch dran. Eine Klasse wollte unbedingt das Thema Okkultismus durch nehmen. Das Thema wurde dann auch besprochen. Es wird aber auch auf die "Gefahren" hierbei hingewiesen.

bearbeitet von Tami
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Daß wir das jetzt nicht für das Optimum halten, ist okay, aber es gibt momentan nichts - und daher auch nichts Besseres.

Bei mir hieß das früher Sozialkunde, und hat eigentlich ganz gut funktioniert. Ich fänds ja noch nicht mal falsch, in diesem Werteunterricht auch über Religionen zu lehren. Aber umfassender und wertfreier. und eben nicht auf der basis eines wunderheilenden, wasserlaufenden und wiederauferstehenden Jesus, der von einer Jungfrau geboren wurde. Kinder, die man zum selbstständigen Denken erziehen möchte, darf man den Bibelstoff nicht mit der gleichen Selbstverständlichkeit vermitteln, wie englische Vokabeln oder europäische Hauptstädte.

 

Siehste, das eine Unterstellung, die nicht stimmt

 

In der Oberschule wird sich nämlich auch mit der historisch kritischen Methode beschäftigt. D. h. es wird dem Bilbeltext auf den Grund gegangen, wann wurde er geschrieben von wen wurde er geschrieben unter welchen Umständen, an wen war er gerichtet. Es ist ja nun wirklich nicht so, daß man unbedingt damals etwas aufgeschieben hat, damit z. B. im Jahr 2005 die Leute in Deutschland noch etwas zum Diskutieen haben.

 

Wenn Du eine Sekte gründen würdest, hättest Du doch auch ein Programm, oder wie würdest Du die Leute für Dich gewinnen wollen? Bei den Parteien ist es doch nicht anders. Partei A verspricht was bzw. hat ein bestimmtes Programm und bekommt deshalb Anhänger, Partei B macht Sachen, die den Bürgern nicht gefällt und wird deshalb Anhänger verlieren.

 

Übrigens in Berlin darf theoretisch, nicht nur die Evanglische und die Katholische Kirche unterrichten, sondern auch der Islam, das Judentum (hier ist es aber bisher wohl noch nur in der eigenen Schule; sie hat aber mit demonstriert!), der Buddismus und sogar die Zegen Jehowas. Bei letzteren beiden ist es so, daß sie wohl derzeit nicht unterrichten (warum auch immer, ich denke daß es mit Schulsenator Böger zusammen hängt), aber es wohl dürften. Bin mir hier aber nicht ganz sicher. Wenn jemand aus Berlin mehr weiß, kann er / sie mich ja korrigieren.

 

Liebe Grüße

Tami

bearbeitet von Tami
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also als "Missionierungsuntericht" würde ich den RU schon gar nicht sehen, da sich in der Regel dort SchülerInnen befinden, die bereits getauft sind.

Hallo Tami,

 

nichts anderes ist es: das Ziel ist nicht, den Kindern möglichst viel Bildung auf religiösem Gebiet zu verschaffen, sondern sie im Glauben zu erziehen und den zu festigen. Sonst könnte man nämlich religiöse Lieder und Gedichte weg lassen und müßte nicht immer wieder Übungen zur Festigung und Bestätigung des eigenen Glaubens machen.

 

Übrigens: hierzulande werden zwar die meisten Kinder getauft, aber gläubig sind viele nicht. Und die, deren Eltern ihren Kindern einfach die Religion im Unterricht nahebringen lassen wollen, wiel sie es zu Hause nicht vermitteln können oder wollen (weil sie selber nicht gläubig sind), werden dort eindeutig missioniert.

Daß man in der Grundschule vorrangig die Bibel durchnimmt, hängt aber auch damit zusammen, daß diese heute in vielen Familien gar nicht mehr gelesen wird.

War das früher anders?

*Zweifel anmeld*

Oder liest Du Deinen Kindern in dem Alter aus wissenschaftlichen Büchern vor?

Unter anderem - ja. Es gibt sehr gute, ansprechende und schöne wissenschaftliche Bücher und Filme für Kinder - meine Tochter konnte Dir beispielsweise schon mit 5 Jahren erklären, wie das Prinzip *Impfen* funktioniert. Aber sie ist vielleicht auch nicht die Regel...

 

Viele Grüße,

Claudia

bearbeitet von Claudia
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Kinder, die man zum selbstständigen Denken erziehen möchte, darf man den Bibelstoff nicht mit der gleichen Selbstverständlichkeit vermitteln, wie englische Vokabeln oder europäische Hauptstädte.

Siehste, das eine Unterstellung, die nicht stimmt

Doch, leider.

 

Dort wird mit großer Selbstverständlichkeit vermittelt, daß Jesus gelebt hat, auferstanden und der Sohn Gottes ist usw, mit einer Bestimmtheit, die dem vermitteln von Hauptstätten und Englischvokabeln gleich kommt. Auch Sätze wie *Er tat Gutes, denn er war Christ* werden selbstverständlich gelehrt.

 

Man baut darauf, daß die kids in der Oberstufe irgendwann so gefestigt sind, daß die Kids Bibelexegese betreiben unter der Prämisse, daß es auf jeden Fall wahr ist, was sie bisher gelernt und verinnerlicht haben. Der Lehrstoff hat doch das Ziel, daß sie die Lehren begründen und festigen können - man korrigiere mich, aber eine abwägender Skeptiker, der am Ende der RU-Zeit schwankend im Glauben wird, ist so gar nicht das Erziehungsziel des RU.

 

Würde sich eine solche Haltung auch im täglichen Leben mehr auswirken - und zwar bei Gläubigen weit mehr als bei Ungläubigen - wäre das ein Grund, den RU sofort abzusetzen. Aber das *das habe ich so gelernt, das fühle ich als richtig, und DAHER verteidige ich es bis auf´s Messer* ist wohl sehr menschlich und trifft alle Denkrichtungen.

 

Grüße,

Claudia

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Solange es kein vernünftiges Alternativkonzept gibt, muß es also weiterhin Sache der Kirche geben, denn die sofort bereitstellbare Alternative wäre: KEINE Wertevermittlung.

 

Daß wir das jetzt nicht für das Optimum halten, ist okay, aber es gibt momentan nichts - und daher auch nichts Besseres.

 

Und besser als NICHTS ist die kirchliche Wertevermittlung allemal.

@Thof und Soames:

 

Könnt Ihr mal auf mein Argument eingehen statt auf Euch gegenseitig einzuprügeln... :lol: ???

bearbeitet von Claudia
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also als "Missionierungsuntericht" würde ich den RU schon gar nicht sehen, da sich in der Regel dort SchülerInnen befinden, die bereits getauft sind.

Hallo Tami,

 

nichts anderes ist es: das Ziel ist nicht, den Kindern möglichst viel Bildung auf religiösem Gebiet zu verschaffen, sondern sie im Glauben zu erziehen und den zu festigen. Sonst könnte man nämlich religiöse Lieder und Gedichte weg lassen und müßte nicht immer wieder Übungen zur Festigung und Bestätigung des eigenen Glaubens machen.

Ihr macht seltsamen RU in deinem Dorf.

 

Bei uns war RU eines der unchristlichsten Fächer überhaupt (zumindest in meiner Erinnerung). Ich kann mich (außer an meiner kath. Grundschule) nicht erinnern, daß wir jemals im RU geistliche Lieder gesungen hätten geschweigedenn, daß gebetet worden wäre.

Übrigens: hierzulande werden zwar die meisten Kinder getauft, aber gläubig sind viele nicht. Und die, deren Eltern ihren Kindern einfach die Religion im Unterricht nahebringen lassen wollen, wiel sie es zu Hause nicht vermitteln können oder wollen (weil sie selber nicht gläubig sind), werden dort eindeutig missioniert.
Entweder Du unterschätzt den dt. Durchschnittsjugendlichen oder Du überschätzt den Missionseifer des durchschnittlichen RU-Lehrers.
Daß man in der Grundschule vorrangig die Bibel durchnimmt, hängt aber auch damit zusammen, daß diese heute in vielen Familien gar nicht mehr gelesen wird.
War das früher anders?

*Zweifel anmeld*

In gewisserweise schon - in reinkatholischen Familien gehörte das Weihnachtsev. z.B. noch zur Heiligabendliturgie, mal davon abgesehen, daß durch die regelmäßigeren GD-Besuche eh mehr Grundwissen vorhanden war *mal dreist unterstell* (zumindest zwischen Liturgiereform und Anfang der 80er.
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Auch Sätze wie *Er tat Gutes, denn er war Christ* werden selbstverständlich gelehrt.

Wie lange willst Du Dich mit diesem Satz eigentlich noch selbst diskreditieren? smileys26.gif

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