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Zum Katholizismus konvertieren?


Alouette

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Hallo Dominica,

 

erstmal willkommen.

 

Wirklich beeindruckendes Posting.

 

solange du vor dem endgültigen schritt guten gewissens den katechismus für dich annehmen kannst (als lektüre muß es ja nicht gleich unbedingt der aktuelle dicke wälzer sein, es werden mittlerweile auch ganz gute und übersichtliche kürzer gehaltene und übersichtliche büchlein verschenkt).
Hat man Euch das wirklich so erklärt bzw. von Euch verlangt???

 

Und was verstehst Du unter annehmen?

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Hallo Lissie,

 

seine eigene Klugheit für höher zu halten als die Weisheit Gottes.
Bring doch mal ein Beispiel für einen wirklich klugen Gedanken Gottes.

Matthäus 22, 36-40:

  • ·36 MEISTER, welches ist das höchste Gebot im Gesetz?
     
    ·37 JESUS aber antwortete ihm:
    "Du sollst den HERRN, deinen GOTT, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt" (5. Mose 6,5).
    ·38 Dies ist das höchste und größte Gebot.
     
    ·39 Das andere aber ist dem gleich
    "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" (3. Mose 19,18).
     
    ·40 In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.

Gruß

josef

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Lieber Josef!

 

Gott über alles lieben, IHN an die erste Stelle zu setzen ist wahre Weisheit. P.Pio sprach von der "geordneten Liebe": Wer Gott zuerst liebt, bei dem wird auch die Liebe zu den Menschen, Geschöpfen und der Schöpfung in der rechten Ordnung sein. Wir Menschen sind in der Gefahr der "ungeordneten" Zuneigungen, wenn wir Gottes Geist nicht aufnehmen - der in uns die Liebe mehrt: Und so kann es geschehen, dass der Mensch einem Tier oder einem materiellen Gegenstand mehr Zuwendung schenkt, als Gott, als einem Mitmenschen. Das ist Verlust an Weisheit. Das AT sagt: "Die Furcht Gottes (d.h. die Ehr- Furcht) ist der Beginn der Weisheit.

 

Herzliche Segensgrüße

 

Peter

bearbeitet von Mariamante
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Gibt es eigentlich auch nur eine einzige biblische Gestalt, die sich nicht intelligenzfeindlich geäußert hat?
Wissen sammeln hat nicht unbedingt mit Intelligenz zu tun.

Nein, dieses Wissen will geprüft, verarbeitet und angewendet werden, aber um dies zu können, muss es erstmal vorhanden sein. Man kann auch bewusst Wissen sammeln, ohne einen konkreten Anwendungsbezug dafür zu haben, dies nennt sich Grundlagenforschung. Viele Wege führen nach Rom.

 

Das Wort von Paulus ist auch nicht gegen Intelligenz gerichtet, sondern gegen den Hochmut. Paulus meint in Bezug auf die Gaben: "Was hast du, das dir nicht geschenkt und anvertraut ist."

Fontane schrieb es so: "Gaben - wer hätte sie nicht; Talente - Kinderspielzeug; erst der Ernst macht den Mann und der Fleiß das Genie". - Meist ist es im übrigen so, dass nicht die Klugen, sondern die Dummen zu unangebrachtem Selbstbewusstsein (Hochmut) neigen (noch'n Spruch: Weisheit ist das am gerechtesten verteilte Gut auf Erden - jeder glaubt, genug davon zu besitzen). Bescheidenheit gegenüber der Welt bekommt man hingegen, je mehr man über sie weiß - Sokrates' "Ich weiß, das ich nichts weiß" spielt darauf an, und auch Genies wie Einstein haben sich in diesem Sinne geäußert.

 

Nunja, bei den besagten Äußerungen des Paulus frage ich mich aber: cui bono? Es kann einem autoritären System nicht daran gelegen sein, dass seine "Untertanen" allzu klug werden, damit sie nicht die falschen Fragen stellen oder sich gar noch die Antworten selbst geben. Deswegen ist mir das alles verdächtig, aber ich lasse mich gern eines besseren belehren, deswegen frage ich mal umgekehrt: gibt es denn in der Bibel irgendeine explizite Aufforderung, sich zu bilden, zu forschen, selbst zu denken, etwas infrage zu stellen, eine eigene Meinung zu entwickeln, andere Meinungen und Weltbilder zu akzeptieren usw.?

 

André

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Eigentlich ist es doch ganz einfach. Existenz Gottes lässt sich weder beweisen noch widerlegen. Man kann daran glauben oder auch nicht. Ich glaube daran, weil ich daran glauben will. Ja, möglicherweise ist das Wunschdenken, Autosuggestion, was auch immer. Was ändert das? Und was habe ich eigentlich zu verlieren?

Zwangsläufig gar nichts, das hängt davon ab, was jeder für sich daraus macht. Johannes Kepler wurde zur Entdeckung seiner 3 Gesetze dadurch motiviert, weil er nach der göttlichen Harmonie im Sonnensystem gesucht hat. Andere sind aus dem selben Grunde zum geozentrischen Weltbild gelangt.

 

André

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Alan Watts, Leben ist jetzt

Oha, wäre Alan Watts hier, hätte er jetzt eine dicke Perle verdient.

Nur eine halbe Perle. Der vollständige Satz hieße: "Leben ist jetzt. Und das jetzige Leben braucht Hoffnung und Zukunft."

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Gott über alles lieben, IHN an die erste Stelle zu setzen ist wahre Weisheit.

 

Siehst du, deshalb hab ich am Anfang des Threads vor dir gewarnt. Deine "wahre Weisheit" ist genau das, was eine(n) Suchende(n) auf dem Weg zum Katholizismus nur abschrecken kann.

Selbst wenn du die Gottesanbeter wirklich für so weise hälst, und alle anderen für bescheuert, dann müßtest du das wenigstens für dich behalten. Wenn ich etwas ähnliches hier andersrum formulieren würde, würde deine Fundifreunde sogleich Schaum vor den Mund bekommen.

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Siehst du, deshalb hab ich am Anfang des Threads vor dir gewarnt. Deine "wahre Weisheit" ist genau das, was eine(n) Suchende(n) auf dem Weg zum Katholizismus nur abschrecken kann.
Du hast leider nicht verstanden.
Selbst wenn du die Gottesanbeter wirklich für so weise hälst, und alle anderen für bescheuert, dann müßtest du das wenigstens für dich behalten
.D'u solltest den Unterschied von Weisheit, Intelligenz, Klugheit beachten. Die Liebenden, die Gott Liebenden für weise halten heißt nicht, andere für bscheuert halten. Denn "bescheuert" ist der Teufel "die intelligente" Bestie sicher nicht.

 

Wenn ich etwas ähnliches hier andersrum formulieren würde, würde deine Fundifreunde sogleich Schaum vor den Mund bekommen.
Ich kann es nicht glauben, dass alle Fundifreunde so gerne Bier mit Schaum trinken. B)
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Nein, dieses Wissen will geprüft, verarbeitet und angewendet werden, aber um dies zu können, muss es erstmal vorhanden sein. Man kann auch bewusst Wissen sammeln, ohne einen konkreten Anwendungsbezug dafür zu haben, dies nennt sich Grundlagenforschung. Viele Wege führen nach Rom.
Wie wir auch wissen, hängt die Verarbeitung und Anwendung dieses Wissens auch vom persönlichen Standpunkt des Menschen ab- da der Mensch nie rein "Objekt" ist sondern subjektiv- und damit zur selektiven Denkweise neigt. Auf der einen Seite kluge und intelligente Leute können auf der anderen Seite sehr dumme Sachen sagen oder machen. Es wird auch gerne von emotionaler Intelligenz gesprochen - man könnte es auch "Lebensweisheit" nennen.

 

 

Fontane schrieb es so: "Gaben - wer hätte sie nicht; Talente - Kinderspielzeug; erst der Ernst macht den Mann und der Fleiß das Genie". - Meist ist es im übrigen so, dass nicht die Klugen, sondern die Dummen zu unangebrachtem Selbstbewusstsein (Hochmut) neigen (noch'n Spruch: Weisheit ist das am gerechtesten verteilte Gut auf Erden - jeder glaubt, genug davon zu besitzen).
G.B. Shaw fomulierte es so: Genie ist 1 Prozent Inspiration 99 Prozent Transpiration- oder so ähnlich. Natürlich ist der persönliche Einsatz sehr wichtig - aber es hat jeder Mensch seine Grenzen und braucht u.a. die Ergänzung durch den anderen. Manchmal ist es schon Weisheit zu wissen, wem man fragt. Und wer über Gott Aufkunst haben will wäre an der falschen Adresse, wenn er darüber Atheisten befragt.
Bescheidenheit gegenüber der Welt bekommt man hingegen, je mehr man über sie weiß - Sokrates' "Ich weiß, das ich nichts weiß" spielt darauf an, und auch Genies wie Einstein haben sich in diesem Sinne geäußert.
Dieser Aussage kann ich zustimmen. Ein Wissenschaftler (war es Heisenberg?) meinte: "Wenn man vom Becher des Wissens nippt, wird man ungläubig, wenn man mehr davon trinkt, tief gläubig."

 

Nunja, bei den besagten Äußerungen des Paulus frage ich mich aber: cui bono? Es kann einem autoritären System nicht daran gelegen sein, dass seine "Untertanen" allzu klug werden, damit sie nicht die falschen Fragen stellen oder sich gar noch die Antworten selbst geben. Deswegen ist mir das alles verdächtig, aber ich lasse mich gern eines besseren belehren, deswegen frage ich mal umgekehrt: gibt es denn in der Bibel irgendeine explizite Aufforderung, sich zu bilden, zu forschen, selbst zu denken, etwas infrage zu stellen, eine eigene Meinung zu entwickeln, andere Meinungen und Weltbilder zu akzeptieren usw.?
Die Bibel fordert den Menschen auf, sich weder von weltlichen Machthabern noch von den eigenen Leistungen zu viel zu erwarten. Der Mensch ist zur "Freiheit der Kinder Gottes" berufen - was vor allem auch Freiheit von den Banden der Sünde bedeutet. Wie sich in Extremfällen zeigt, vermag das zur Gewohnheit gewordene Übel (Laster) den Menschen so blind machen, dass er alles nur mehr in Bezug zu seinem Laster sieht (etwas wenn eine rauschgiftsüchtige Mutter ihr Kind verkauft, um Drogen konsumieren zu können) - und damit unfrei und blind wird. Indem die Bibel dem Mensche helfen will, sowohl von den äußeren Banden der Menschenfurcht wie von den inneren Banden der Sünde frei zu werden regt sie zu einem Bewußtseinsprozeß an, der sowohl Wachsamkeit gegenüber den Ereignissen in der Welt wie auch zur rechten Selbsterkenntnis nach innen führt.

 

Über Anregungen zur Weisheit kannst du z.B. im "Buch der Weisheit" im AT vieles finden:

 

z.B. 6/10:

 

10Wer das Heilige heilig hält, wird geheiligt, / und wer sich darin unterweisen lässt, findet Schutz. 11Verlangt also nach meinen Worten; / sehnt euch danach und ihr werdet gute Belehrung empfangen. 12Strahlend und unvergänglich ist die Weisheit; / wer sie liebt, erblickt sie schnell, / und wer sie sucht, findet sie. 13Denen, die nach ihr verlangen, / gibt sie sich sogleich zu erkennen. 14Wer sie am frühen Morgen sucht, braucht keine Mühe, / er findet sie vor seiner Türe sitzen.15Über sie nachzusinnen ist vollkommene Klugheit; / wer ihretwegen wacht, wird schnell von Sorge frei. 16Sie geht selbst umher, um die zu suchen, die ihrer würdig sind; / freundlich erscheint sie ihnen auf allen Wegen / und kommt jenen entgegen, die an sie denken. 17 Ihr Anfang ist aufrichtiges Verlangen nach Bildung; / das eifrige Bemühen um Bildung aber ist Liebe.

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Hallo André!

 

... deswegen frage ich mal umgekehrt: gibt es denn in der Bibel irgendeine explizite Aufforderung, sich zu bilden, zu forschen, selbst zu denken, etwas infrage zu stellen, eine eigene Meinung zu entwickeln, andere Meinungen und Weltbilder zu akzeptieren usw.?
Das hier z.B (auch Paulus).:

 

1.Thess 5,21

21 Prüft alles, und behaltet das Gute!

Für mich auch das:

 

Jer 31,33

Ich lege mein Gesetz in sie hinein und schreibe es auf ihr Herz. Ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein.

Keiner wird mehr den andern belehren, man wird nicht zueinander sagen: Erkennt den Herrn!, sondern sie alle, klein und groß, werden mich erkennen.

Für mich geht es da ganz klar drum, dass wir aufgefordert sind und fähig werden sollen (und fähig sein werden), selbst zu erkennen.

 

Oder das

 

Psalm 1

Wohl dem Mann, der nicht dem Rat der Frevler folgt, / nicht auf dem Weg der Sünder geht, nicht im Kreis der Spötter sitzt,

sondern Freude hat an der Weisung des Herrn, über seine Weisung nachsinnt bei Tag und bei Nacht.

Er ist wie ein Baum, der an Wasserbächen gepflanzt ist, der zur rechten Zeit seine Frucht bringt und dessen Blätter nicht welken. Alles, was er tut, wird ihm gut gelingen.

Das meint - so wie ich es verstehe - genau das, was du von Fontane zitierst: die Ernsthaftigkeit des Suchens, das Nachdenken über die Beschaffenheit der Welt und über unseren Platz in ihr. Ohne Angst und ohne Tabus.

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Alan Watts, Leben ist jetzt
Oha, wäre Alan Watts hier, hätte er jetzt eine dicke Perle verdient.

Nur eine halbe Perle. Der vollständige Satz hieße: "Leben ist jetzt. Und das jetzige Leben braucht Hoffnung und Zukunft."

Ähm, Missverständnis, die Perle wollte nicht dem Buchtitel, sondern dem von mukuserl zitierten Text geben (den ich der Länge wegen nicht nochmal quoten wollte).

 

André

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10Wer das Heilige heilig hält, wird geheiligt, / und wer sich darin unterweisen lässt, findet Schutz. 11Verlangt also nach meinen Worten; / sehnt euch danach und ihr werdet gute Belehrung empfangen. 12Strahlend und unvergänglich ist die Weisheit; / wer sie liebt, erblickt sie schnell, / und wer sie sucht, findet sie. 13Denen, die nach ihr verlangen, / gibt sie sich sogleich zu erkennen. 14Wer sie am frühen Morgen sucht, braucht keine Mühe, / er findet sie vor seiner Türe sitzen.15Über sie nachzusinnen ist vollkommene Klugheit; / wer ihretwegen wacht, wird schnell von Sorge frei. 16Sie geht selbst umher, um die zu suchen, die ihrer würdig sind; / freundlich erscheint sie ihnen auf allen Wegen / und kommt jenen entgegen, die an sie denken. 17 Ihr Anfang ist aufrichtiges Verlangen nach Bildung; / das eifrige Bemühen um Bildung aber ist Liebe.

Ich hab das Härchen in der Suppe rot hervorgehoben - ich nehme an, dass der Sprecher dieser Zeilen Gott ist?

 

André

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Ich lege mein Gesetz in sie hinein und schreibe es auf ihr Herz. Ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein.

Keiner wird mehr den andern belehren, man wird nicht zueinander sagen: Erkennt den Herrn!, sondern sie alle, klein und groß, werden mich erkennen.

Für mich geht es da ganz klar drum, dass wir aufgefordert sind und fähig werden sollen (und fähig sein werden), selbst zu erkennen.

Also dass es solche Passagen in der Bibel gibt, war mir schon klar, aber das rot hervorgehobene grenzt die Freiheit des Denkens wieder ein. So auch hier:

 

Wohl dem Mann, der nicht dem Rat der Frevler folgt, / nicht auf dem Weg der Sünder geht, nicht im Kreis der Spötter sitzt, sondern Freude hat an der Weisung des Herrn, über seine Weisung nachsinnt bei Tag und bei Nacht. Er ist wie ein Baum, der an Wasserbächen gepflanzt ist, der zur rechten Zeit seine Frucht bringt und dessen Blätter nicht welken. Alles, was er tut, wird ihm gut gelingen.

Wenn ich mich jetzt mal kurz in einen Agnostiker verwandeln darf: Wenn Gott mit seiner Schöpfung (dem Universum) identisch ist bzw. wenn Gott größer als das ist, dann fällt die Eingrenzung natürlich weg, dann gilt "Prüfet alles, und das Gute behaltet" wirklich uneingeschränkt, und dann wäre jede Erkenntnis tatsächlich ein Hören der Weisung Gottes. Aber ich vermute, das war nicht gemeint B)

 

André

bearbeitet von andre...
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.... Wenn Gott größer als das ist, dann fällt die Eingrenzung natürlich weg, dann gilt "Prüfet alles, und das Gute behaltet" wirklich uneingeschränkt, und dann wäre jede Erkenntnis tatsächlich ein Hören der Weisung Gottes. Aber ich vermute, das war nicht gemeint B)

Doch :lol: . Ziemlich genau das hab ich gemeint. (wenn ich dich richtig verstehe)

 

"Mein Gesetz" schränkt die Freiheit des Denkens überhaupt nicht ein - es schränkt allerdings die Freiheit des Handelns ein, weil es ein Gesetz ist, das dem Wachstum des Lebens und der Liebe dient. (Jemand, der "das Gesetz" wirklich hört und "das Gute behalten" will, der wird freiwillig und aus tiefster Überzeugung bestimmte Dinge nicht tun. (Töten z.B.))

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.... Wenn Gott größer als das ist, dann fällt die Eingrenzung natürlich weg, ... dann wäre jede Erkenntnis tatsächlich ein Hören der Weisung Gottes. Aber ich vermute, das war nicht gemeint B)

Doch :lol:

Nu gugge. Aber das wäre dann doch kein personaler Gott mehr, weil er das, was wir erkennen, moralisch nicht mehr bewerten würde/dürfte.

 

André

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Erstmal ein herzliches Hallo an alle, die hier schreiben!

 

Auch von mir (sehr verspätet) ein herzliches Willkommen. Aber ich habe leider im Moment nicht immer die Zeit, jeden Thread zu lesen.

 

Vor einiger Zeit war ich aus beruflichen Gründen in einer europäischen Großstadt, in der ich niemanden kannte. Es war Sonntag, alles war zu, ich wusste irgendwie die Zeit rumkriegen und bin abends in die Messe gegangen. Und da ist etwas passiert, was mich seit dem nicht mehr loslässt. Es war in de m Augenblick als der Priester die Hostie hochhielt und sie dann brach...ich kann es nicht beschreiben, aber es hat mich tief bewegt. Ich bin schon zuvor in der Messe gewesen (aus Interesse und weil ich die Kirchenmusik mag) und habe nichts Vergleichaberes empfunden.

 

Ich war früher ein gläubiger Katholik, heute bich ich überzeugter und bekennender Atheist. Und, dies mag Dich jetzt überraschen: Letztlich waren es Erlebnisse wie Deines, die mich zum Atheisten gemacht haben.

 

Es gibt, und dies gebe ich zu bedenken, immer verschiedene Möglichkeiten, wie man etwas interpretiert. Man kann natürlich jedes ergreifende Erlebnis als von Gott kommen interpretieren, davon leben die Religionen. Und wenn Du ehrlich überzeugt bist, dass dies die einzige mögliche Interpretation ist, dann wird ohnehin nichts von dem, was ich sage, Dich davon abbringen - deswegen versuche ich es erst überhaupt nicht.

 

Wie Du an den vielen unterschiedlichen katholischen Reaktionen gesehen hast, gibt es auch unter Katholiken keine Einheitlichkeit des Glaubens (mehr). Du wirst also nicht umhin kommen, für Dich selbst zu denken, und sei es auch nur, um zu entscheiden, wem Du folgst, und welche Möglichkeiten Du für richtig hältst.

 

Ich wünsche Dir viel Glück dabei, die richtige Entscheidung zu treffen - und Glück wirst Du brauchen (ich meine das nicht ironisch). Denn viele sind da, die den "einzig richtigen und wahren Glauben" für Dich bereit halten, dem Du nur zu folgen brauchst. Ich kann Dir das alles nicht bieten, wenn Du so etwas suchst, bist Du bei mir an der falschen Adresse, und ich muss Dich abweisen. Leider. Im Rennen um "die Wahrheit" kann ich nicht mithalten, weil ich diese nicht kenne (und auch daran zweifle, dass sie ein anderer kennt - am wenigsten jene, die das von sich behaupten, aber das ist nur meine Meinung, und ich mag mich irren). Ich kann Dir also nicht helfen, die richtige Entscheidung zu treffen, und muss Dich daher an die anderen Katholiken verweisen. Ich kann Dir nur raten, alles zu prüfen und das Gute zu behalten (wie Paulus gesagt haben soll).

 

Im Jahre 1900 gab es ca. 1.900 verschiedene christliche Kirchen, Bekenntnisse, Gruppen und Sekten. Im Jahre 2002 waren es ca. 35.500, mit steigender Tendenz. Das ist seltsam für Leute, die meinen, die einzige Wahrheit (oder einen Teil) davon zu kennen, weil es keinen Teil dieser Wahrheit gibt, für den es nicht verschiedene Varianten gibt. Jeder bestreitet, dass man Glauben auf verschiedene Weise interpretieren kann, und jeder hat eine völlig andere Interpretation. Und jeder bestreitet, dass alle diese Wege richtig sind. Seltsam, nicht wahr? Deswegen meinte ich, dass Du viel Glück brauchst, um die richtige Entscheidung zu treffen. Und deswegen ist das auch nicht ironisch gemeint, auch, wenn es so klingt.

 

Aber eines kann ich Dir versichern: Gleichgültig, welche Entscheidung Du auch triffst, Du wirst sie (zumindest für eine Weile) für genau die richtige Entscheidung halten, so wie alle, die in etwa dieselbe Entscheidung getroffen haben. Ist das nicht eine tröstliche Aussicht? Du kannst nichts falsch machen, das ist so gut wie unmöglich, solange Du nicht an dem zweifelst, was Du entscheidest. Insofern, wiederum, ist das Glück Dir in jedem Fall hold. Zumindest, solange Du die Zweifel erflogreich verdrängen kannst, solange wird Dir Deine Entscheidung niemals falsch erscheinen. Das ist der Vorteil "wahren" Glaubens: Er kennt keine Zweifel. Und, das wird Dir vermutlich auch auffallen, es sind die Menschen, die keine Zweifel haben (oder diese nicht öffentlich äußern), die die größte Anziehungskraft und das größte Charisma haben. Von daher, wenn Du eine Entscheidung treffen willst, folge jenen, die am wenigsten Zweifel haben bzw. folge denjenigen, die die Zweifel am erfolgreichsten verdrängen können, weil dies eine gewisse Garantie bietet, dass dies auch Dir gelingen wird, damit Dir Dein eigener Schritt umso erfolgreicher und richtiger erscheint. Gleichgültig, welcher Schritt das auch ist.

 

Ich kann Dir das nicht bieten, darum solltest Du auch nicht auf mich hören, denn alles, was ich habe, sind Zweifel und das Wissen, dass man keine endgültig richtige Entscheidung treffen kann. Vielleicht solltest Du daher auch überhaupt nicht auf mich und meine Ratschläge hören oder etwa meine Prophezeiung, dass Dir jeder Schritt richtig erscheinen wird, den Du machst, denn vielleicht bewahrst Du Dir auch einen Rest an Zweifel, wer weiß? Ich jedenfalls weiß es nicht, weil ich stets damit rechne, dass ich mich irre. Aber auch darin mag ich mich irren, wenn auch höchst selten.

 

Ich kann Dir also nur den Trost bieten, das Dir jeder Schritt richtig erscheinen wird oder auch nicht. Und das viele Dir gerne die Entscheidung abnehmen würden, aber dass das nicht geht, weil Du immer noch entscheiden musst, von wem Du Dir die Entscheidung abnehmen lässt. Und dass Du am Besten fährst, wenn Du nicht auf mich hörst. Und dass letzterem die meisten Katholiken zustimmen werden.

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Aber das wäre dann doch kein personaler Gott mehr, weil er das, was wir erkennen, moralisch nicht mehr bewerten würde/dürfte.

Warum wäre ein Gott, der will, dass wir unsere Erkenntnisfähigkeit nutzen, so gut wir nur können, kein "personaler Gott" mehr?

Das versteh ich nicht.

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Das kannst nur Du beantworten und ich will Dir da auch nicht reinreden, das muss jeder selbst entscheiden.

Letztlich geht es darum: Wie wichtig ist Dir die Wahrheit? Ist es wirklich wichtig dass dieser Gott den Du anbetest auch wirklich objektiv existiert?

Ich denke: Ja.

Ich finde mich lieber mit einer Wirklichkeit ab, die nicht meinem Willen entspricht, als mich selbst zu belügen. Mich würde das unglücklich machen. Vielleicht ist das bei Dir anders.

Der Widerspruch zwischen dem ersten und dem letzten Absatz ist schon erstaunlich. Und ziemlich unverschämt ist er auch, der letzte Absatz.

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Das kannst nur Du beantworten und ich will Dir da auch nicht reinreden, das muss jeder selbst entscheiden.

Letztlich geht es darum: Wie wichtig ist Dir die Wahrheit? Ist es wirklich wichtig dass dieser Gott den Du anbetest auch wirklich objektiv existiert?

Ich denke: Ja.

Ich finde mich lieber mit einer Wirklichkeit ab, die nicht meinem Willen entspricht, als mich selbst zu belügen. Mich würde das unglücklich machen. Vielleicht ist das bei Dir anders.

Der Widerspruch zwischen dem ersten und dem letzten Absatz ist schon erstaunlich. Und ziemlich unverschämt ist er auch, der letzte Absatz.

 

Was für einen Widerspruch meinst Du?

Der letzte Absatz ist nicht unverschämt. Alouette schreibt wörtlich:

Ich glaube daran, weil ich daran glauben will.

 

Sie glaubt daran weil sie das will, und nicht etwa weil viele Gründe dafür sprechen dass es wahrscheinlich wahr sein könnte. Sie sagt selbst (bitte immer ganzes Posting lesen):

Ja, möglicherweise ist das Wunschdenken, Autosuggestion, was auch immer.

 

Das habe ich nicht nicht einmal kritisiert, ich habe nur gesagt, wie das für mich wäre. Ich habe mich entschieden und sie/er muss sich entscheiden. Was anderes steht nicht drin.

Wenn das ihr Weg ist glücklich zu werden, dann ist das ok, jeder muss das selbst entscheiden.

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Alan Watts, Leben ist jetzt

Oha, wäre Alan Watts hier, hätte er jetzt eine dicke Perle verdient.

Nur eine halbe Perle. Der vollständige Satz hieße: "Leben ist jetzt. Und das jetzige Leben braucht Hoffnung und Zukunft."

 

Der offenbar mit Autorität (welcher eigentlich?) vervollständigte Satz klingt, als hätte ein katholischer Priester ihn formuliert. Vom religiösen Standpunkt aus betrachtet ist er ein Unsinn. "Hoffnung und Zukunft" ist das Züchten von psychischer Zeit. Und das ist die trügerischste Art, dem Leben und seinen Herausforderungen zu begegnen. "Hoffnung und Zukunft" ist der Ort der psychischen Zuflucht. Dort angekommen, findet man sich im selben Elend wieder sitzen, vor dem man davongelaufen ist. "Hoffnung und Zukunft" verhindern wirksam eine erforderliche Wandlung - denn sie sind immer mit Vorstellungen verknüpft, und die wiederum resultieren aus dem Bekannten. Es ist ein Trotten im Kreis. Und damit machen die organisierten Religionen ihr Geschäft.

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Vom religiösen Standpunkt aus betrachtet ist er ein Unsinn. "Hoffnung und Zukunft" ist das Züchten von psychischer Zeit. Und das ist die trügerischste Art, dem Leben und seinen Herausforderungen zu begegnen. "Hoffnung und Zukunft" ist der Ort der psychischen Zuflucht. Dort angekommen, findet man sich im selben Elend wieder sitzen, vor dem man davongelaufen ist. "Hoffnung und Zukunft" verhindern wirksam eine erforderliche Wandlung - denn sie sind immer mit Vorstellungen verknüpft, und die wiederum resultieren aus dem Bekannten. Es ist ein Trotten im Kreis. Und damit machen die organisierten Religionen ihr Geschäft.

Ist da nicht ein Widerspruch drin?

Wer von einer erforderlichen Wandlung ausgeht, der rechnet mit dem Vorhandensein von "psychischer Zeit" ("Werdezeit"), Wandlung ist Veränderung in der Zeit. Und wer von Wandlung redet, nimmt die Zukunft mit in die Gegenwart herein.

 

Was anderes ist, ob ich offen bin für das Ergenbis dieser Wandlung oder ob ich konkrete Vorstellungen davon habe, wie ich (meine Zukunft) ausschauen soll. Da würde ich mich dann aber nicht gegen die Hoffnung wehren, dass sich was weiterentwickelt, sondern da käme für mich das Gebot, dass wir uns keine Bilder machen sollen, ganz wichtig dazu.

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Sie glaubt daran weil sie das will, und nicht etwa weil viele Gründe dafür sprechen dass es wahrscheinlich wahr sein könnte. Sie sagt selbst (bitte immer ganzes Posting lesen):
Ja, möglicherweise ist das Wunschdenken, Autosuggestion, was auch immer.

 

Das habe ich nicht nicht einmal kritisiert, ich habe nur gesagt, wie das für mich wäre. Ich habe mich entschieden und sie/er muss sich entscheiden. Was anderes steht nicht drin.

Wenn das ihr Weg ist glücklich zu werden, dann ist das ok, jeder muss das selbst entscheiden.

 

 

Hallo Maxinquaye!

 

Sie macht nichts anderes, als was d u tust: ob man auf eine Wirklichkeit, die tragend hinter und unter unserem Dasein ist, verrtrauen will, ist letztlich i m m e r eine Willensentscheidung.

Für den, der sich f ü r das Vertrauen entscheidet und für den, der sich d a g e g e n enstcheidet.

Ganz ohne Gründe, die einem plausibel erscheinen, wird sich niemand dafür entscheiden, aber ein Risiko, dass man falsch liegt, ist immer dabei. Alouette ist sich dessen halt bewusst und gesteht das ein.

Das hat aber nichts mit sich selbst Belügen zu tun, im Gegenteil!

 

Gruß

 

Susanne

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Sie glaubt daran weil sie das will, und nicht etwa weil viele Gründe dafür sprechen dass es wahrscheinlich wahr sein könnte. Sie sagt selbst (bitte immer ganzes Posting lesen):

Ja, möglicherweise ist das Wunschdenken, Autosuggestion, was auch immer.

 

 

 

Glauben ist auch ein Akt des Willens. Oft ist es der Wille, an dem festzuhalten, was sich ienem einmal irgendwie erschloss, das einzige, was einem weiter am Ball bleiben lässt.

 

Vielleicht ist es wahr ... Der Zweifel ist nun mal der Bruder des Glaubens.

 

Und m.E. eine fruchtbare Konstellation.

 

Silver

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Das kannst nur Du beantworten und ich will Dir da auch nicht reinreden, das muss jeder selbst entscheiden.

Letztlich geht es darum: Wie wichtig ist Dir die Wahrheit? Ist es wirklich wichtig dass dieser Gott den Du anbetest auch wirklich objektiv existiert?

Ich denke: Ja.

Ich finde mich lieber mit einer Wirklichkeit ab, die nicht meinem Willen entspricht, als mich selbst zu belügen. Mich würde das unglücklich machen. Vielleicht ist das bei Dir anders.

Der Widerspruch zwischen dem ersten und dem letzten Absatz ist schon erstaunlich. Und ziemlich unverschämt ist er auch, der letzte Absatz.

 

Findest du es eigentlich auch unverschämt, wenn MM für sich (und dich) die wahre Weisheit reklamiert, weil diese angeblich nur darin besteht, Gott zu lieben ?

Das ist grad ein paar Postings her, und da hattest du nicht protestiert.

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