Jump to content

Rücktritt des BaWü-Sozialministers Renner


kurwenal56

Recommended Posts

Kann es sein, daß du Renners Bemerkung nur deswegen so schlimm findest, weil der Bischof ein persönlicher Freund von dir ist?

Ich habe im übrigen nicht unterstellt, der Bischof habe die Geschichte gezielt losgetreten, ich habe lediglich gesagt, er hätte sie mit einem Wort an den SWR-Menn stoppen können wenn er gewollt hätte, denn er wusste, daß der eine Staatsaffäre draus machen will.

 

Bischof Fürst zählt nicht zu meine persönlichen Freunden, ich habe ihn aber bei Meinungsverschiedenheiten als einen sehr fairen und sachlichen "Gegner" erlebt, der klipp und klar sagt, wo seinem Langmut als Bischof Grenzen gesetzt sind. Diese Grenzen sind sehr weit gesteckt.

 

Wie kommst du darauf, dass der Bischof "gewusst" hat, dass der SWR-Mensch ein paar Monate später eine Staatsaffäre aus einer Unterhaltung am Mittagstisch machen würde? Schon wieder eine Unterstellung.

Weil er es dem Bischof angekündigt hatte, dass er auf Öttinger Druck machen wolle, so stand es jedenfalls unwidersprochen in der Zeitung.

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ich habe ihn aber bei Meinungsverschiedenheiten als einen sehr fairen und sachlichen "Gegner" erlebt, der klipp und klar sagt, wo seinem Langmut als Bischof Grenzen gesetzt sind. Diese Grenzen sind sehr weit gesteckt.

Aha, und du sagst dies und verlangst gleichzeitig, Renner habe trotz der ungezwungenen Atmosphäre 2 Wochen nach dem Vorfall erkennen müssen, daß der Bischof beleidigt war?

 

Das passt irgendwie nicht zusammen.

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Weil er es dem Bischof angekündigt hatte, dass er auf Öttinger Druck machen wolle, so stand es jedenfalls unwidersprochen in der Zeitung.

 

Nur weil es unwidersprochen in Deiner Zeitung steht, muss es sich nicht so verhalten haben. Inzwischen steht so viel in vielen Zeitungen, dass man mit dem Widersprechen nicht mal mehr nachkäme. Meiner Meinung nach hat sich der Redakteur als "Vermittler" aufspielen wollen (das Wort ist auch so gefallen) und hat nicht mitbekommen, dass der "Vermittlungsversuch" am 3. Januar erledigt war. Kommentar eines SWR-Kollegen: "Das ist kein Ruhmesblatt für uns!"

 

Aha, und du sagst dies und verlangst gleichzeitig, Renner habe trotz der ungezwungenen Atmosphäre 2 Wochen nach dem Vorfall erkennen müssen, daß der Bischof beleidigt war?

 

Nein, ich sage, Renner hätte spätestens am 13. Juli erkennen müssen, dass er sich eine den Bischof beleidigende Entgleisung geleistet hatte und sich dafür entschuldigen müssen anstatt sich aufgrund des ungezwungenen Verhaltens des Bischofs für entschuldigt zu halten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Reutlinger Generalanzeiger an Volker Kauder: "Kurz vor der Landtagswahl ist die Landes-CDU in Turbulenzen. Was haben Sie gedacht, als Sie von den Äußerungen von Sozialminister Renner über Bischof Gebhard Fürst hörten?"

Volker Kauder: Ich habe gedacht, dass Ministerpräsident Günther Oettinger rasch eine gute Lösung finden wird. Und genau das ist passiert.

 

Ja, daß Herr Kauder ein ziemliches Unglück für seinen Berufsstand ist, wissen wir ja nun alle.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nein, ich sage, Renner hätte spätestens am 13. Juli erkennen müssen, dass er sich eine den Bischof beleidigende Entgleisung geleistet hatte und sich dafür entschuldigen müssen anstatt sich aufgrund des ungezwungenen Verhaltens des Bischofs für entschuldigt zu halten.

 

Ich versuche es mal anders.

Wie hoch schätzt du denn den zivilrechtlichen Erlös, den der Herr Bischof im Fall einer Klage kassiert hätte ?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich versuche es mal anders.

Wie hoch schätzt du denn den zivilrechtlichen Erlös, den der Herr Bischof im Fall einer Klage kassiert hätte ?

 

Den schätze ich überhaupt nicht. Wegen sowas bemüht man kein Gericht, Bischof Fürst hat und hätte es auch nicht getan. Sind hier inzwischen Entschuldigungen nur noch angesagt, wenn daraus zivilrechtliche Konsequenzen erwachsen können?

 

Ich habe übrigens vor einem halben Jahr wegen einer Bagatelle eine Polizistin als blinde Kuh beleidigt und nicht an zivilrechtliche Konsequenzen oder Beamtenbeleidigung dachte, als ich ihr tags darauf wieder begegnete und sie ansprach: "Es tut mir leid, dass ich Sie gestern so angefahren habe." Es sei schon okay, winkte sie ab, und seitdem begegnen wir uns ausgesprochen gerne.

 

Mappus: "Wir räumen eine Baustelle ab".

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich versuche es mal anders.

Wie hoch schätzt du denn den zivilrechtlichen Erlös, den der Herr Bischof im Fall einer Klage kassiert hätte ?

 

Den schätze ich überhaupt nicht. Wegen sowas bemüht man kein Gericht, Bischof Fürst hat und hätte es auch nicht getan. Sind hier inzwischen Entschuldigungen nur noch angesagt, wenn daraus zivilrechtliche Konsequenzen erwachsen können?

 

Das nicht. Aber zivilrechtliche Konsequenzen müssen zumindest möglich sein, wenn der Vorwurf einer Beleidigung im Raum steht. Sonst ist es nämlich keine Beleidigung.

 

Entschuldigen kann man sich natürlich trotzdem.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich versuche es mal anders.

Wie hoch schätzt du denn den zivilrechtlichen Erlös, den der Herr Bischof im Fall einer Klage kassiert hätte ?

 

Den schätze ich überhaupt nicht. Wegen sowas bemüht man kein Gericht, Bischof Fürst hat und hätte es auch nicht getan. Sind hier inzwischen Entschuldigungen nur noch angesagt, wenn daraus zivilrechtliche Konsequenzen erwachsen können?

 

Das nicht. Aber zivilrechtliche Konsequenzen müssen zumindest möglich sein, wenn der Vorwurf einer Beleidigung im Raum steht. Sonst ist es nämlich keine Beleidigung.

 

Ich bin bescheidener. Mir würde schon eine nachvollziehbare Erklärung dafür genügen, was beleidigend daran sein soll, einem Berufsstand, der sich willentlich der Familiengründung entzieht, zu empfehlen, doch erstmal selber etwas an diesem Misstand zu unternehmen, bevor man anderen Leuten, die auf diesem Gebite weitaus mehr leisten, das Famiiensein absprechen zu müssen.

 

Aber diese Erklärung scheint in mystischen Sphären zu schweben. B)

bearbeitet von Lissie
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das nicht. Aber zivilrechtliche Konsequenzen müssen zumindest möglich sein, wenn der Vorwurf einer Beleidigung im Raum steht. Sonst ist es nämlich keine Beleidigung.

 

Das sehe ich nicht so. Es steht nirgendwo, dass eine Beleidigung keine Beleidigung ist, wenn sie die Beleidigungstatbestände des StGB nicht erfüllt. Aber ich streite mich auch nicht um den Begriff.

 

Entschuldigen kann man sich natürlich trotzdem.

 

Sicher, z.B. wegen "schwerer Entgleisung", einer "völlig inaktzeptablen Äußerung", einer "rüpelhaften Attacke" (ist das eigentlich eine Beleidigung?) - alles Bezeichnungen, die Politiker jeder Couleur für den Ausrutscher Renners gebraucht haben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Sicher, z.B. wegen "schwerer Entgleisung", einer "völlig inaktzeptablen Äußerung", einer "rüpelhaften Attacke" (ist das eigentlich eine Beleidigung?) - alles Bezeichnungen, die Politiker jeder Couleur für den Ausrutscher Renners gebraucht haben.

 

Das ist übliches Politikergeschwätz und macht die völlig akzeptable Äußerung Renners noch lange nicht zu einer "rüpelhaften Attacke" oder einer "schweren Entgleisung".

 

Man hat das Gefühl, darauf wird so hysterisch reagiert, weil Renner damit in der Tat ein peinliches und heikles Defizit klerikaler Personen genannt hat. B)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das nicht. Aber zivilrechtliche Konsequenzen müssen zumindest möglich sein, wenn der Vorwurf einer Beleidigung im Raum steht. Sonst ist es nämlich keine Beleidigung.

 

Das sehe ich nicht so. Es steht nirgendwo, dass eine Beleidigung keine Beleidigung ist, wenn sie die Beleidigungstatbestände des StGB nicht erfüllt. Aber ich streite mich auch nicht um den Begriff.

 

Entschuldigen kann man sich natürlich trotzdem.

 

Sicher, z.B. wegen "schwerer Entgleisung", einer "völlig inaktzeptablen Äußerung", einer "rüpelhaften Attacke" (ist das eigentlich eine Beleidigung?) - alles Bezeichnungen, die Politiker jeder Couleur für den Ausrutscher Renners gebraucht haben.

Was Politiker jeder Couleur, die Renner abschiessen wollen, für Bezeichnungen gebrauchen, ist unerheblich und macht den Satz immer noch nicht zu einer Beleidigung.

 

Jemanden eine blinde Kuh zu nennen ist eine Beleidigung, "Kuh" wird jeder als Beleidigung ansehen.

 

Aber geh mal auf die Strasse und mach ne repräsentative Umfrage, ob es eine Beleidigung ist, wenn man jemandem, der keine Kinder hat, sagt, es soll sich erst mal selbst Kinder anschaffen bevor er Familienpolitik machen will.

 

Tatsache ist, du siehst es nur deshalb als Beleidigung an, weil es um einen Bischof geht, den du magst, wenn es um eine kinderlosen Politiker ginge, der z. B. sagen würde, Kindergartenplätze müssten verteuert werden, und jemand würde ihm sagen, er solle erst mal selbst Kinder haben, dann würdest du das keineswegs für eine Beleidigung halten.

 

Jemanden Kuh zu nenne ist dagegen immer eine Beleidigung, egal ob man es zu einer Polizistin oder zu einer Bischöfin sagt.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Übrigens: Wenn man die Feststellung, daß jemand aufgrund seiner Lebensform unfähig ist, Kinder zu kriegen, als Beleidigung ansieht, dann sieht es mies für die katholische Argumentation gegen Homosexualität aus, denn das ist eines der "Argumente", das gebetsmühlenhaft kommt, auch wenn es falsch ist. Im Falle der Bischöfe stimmt es wenigstens, das sind definitiv Lebensformen, die nicht offen sind für neues Leben, sondern zu wie es zuer gar nicht geht. (Von sündhaften Verstößen in Richtung Leben mal abgesehen B) ).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

wenn es um eine kinderlosen Politiker ginge, der z. B. sagen würde, Kindergartenplätze müssten verteuert werden, und jemand würde ihm sagen, er solle erst mal selbst Kinder haben, dann würdest du das keineswegs für eine Beleidigung halten.

 

Werner, ich sagte schon, dass ich mich nicht über den Begriff Beleidigung streiten will. Inakzeptabel und einer Entschuldigung wert bleibt der Ausraster Renners am 12.7. trotzdem, ich würde es auch für einen beleidigenden Ausraster halten, wenn Renner einen aus irgendwelchen völlig unerheblichen Gründen kinderlosen Parteigenossen angepöbelt hätte.

Für beleidigend würde ich es auch halten, wenn jemand Renner angeschnauzt hätte, er solle sich gefälligst aus der Familienpolitik raushalten, weil er mit bis jetzt drei Ehefrauen noch keine Kinder zuwege gebracht hätte. Hat er nämlich nicht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das nicht. Aber zivilrechtliche Konsequenzen müssen zumindest möglich sein, wenn der Vorwurf einer Beleidigung im Raum steht. Sonst ist es nämlich keine Beleidigung.

 

Das sehe ich nicht so. Es steht nirgendwo, dass eine Beleidigung keine Beleidigung ist, wenn sie die Beleidigungstatbestände des StGB nicht erfüllt. Aber ich streite mich auch nicht um den Begriff.

 

Das muß auch nirgendwo stehen. Das versteht sich von selbst. In diesem land kann man gegen Beleidigungen etwas tun. Und deshalb gibt es Regeln, was als beleidigung zu gelten hat und was nicht.

Und ob Herr Bischof nun will oder nicht, ist egal. Er könnte gegen diesen Spruch nicht zivilrechtlich vorgehen, weil das Zivilrecht diesen Spruch nicht verbietet.

Und deshalb stellt er keine Beleidigung dar. Und ich verstehe trotz aller Nebelkerzen hier nicht, was daran so schwer zu verstehen ist.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das muß auch nirgendwo stehen. Das versteht sich von selbst. I

 

Das versteht sich nicht von selbst. Aber schön, wenn es Dir so wichtig ist: Eine Beleidigung im Sinne des § 185 StGB lag selbstverständlich nicht vor, habe ich auch nie behauptet.

Für seinen Ausrutscher, der keine Beleidigung im Sinne des § 185 StGB war, hätte Renner sich trotzdem entschuldigen können und müssen.

 

Aber ob nun Beleidigung oder Entgleisung, der Bischof, der ausgesprochen konfliktfähig ist, ohne deswegen seinen klaren Standpunkt aufzugeben, hat weder den Beleidigten gemimt noch eine Entschuldigung gefordert, schon gar nicht hat er den Rücktritt des Ministers betrieben. Auf der Baustelle haben seine Partei-"Freunde" gewerkelt, die meinten, alte, noch offene Rechnungen begleichen zu können. Der CSD ist erst ein halbes Jahr her; vor allem diejenigen, die den Bischof anscheinend zum Urheber des Stuttgarter Affentheaters stempeln wollen, sollten sich noch an den Sturm im Wasserglas erinnern, den Renners Schirmherrschaft in der eigenen Partei verursacht hat. Übrigens hatte vorher Oettinger seine grundsätzliche Bereitschaft bekundet, Schirmherr zu werden - als er sicher sein konnte, Teufels Nachfolger zu werden, hat er dann doch gekniffen.

 

Meinetwegen hätte Renner auch nicht zurücktreten müssen. Ich fand das Getöse seiner Parteifreunde ebenso lächerlich wie heuchlerisch. Im Gegenteil, ich hätte es gut gefunden, wenn Oettinger und Renner die Geschichte zusammen ausgesessen hätten. Davon unberührt bleibt jedoch, dass mir Renner nicht erst seit dieser Geschichte wegen der Rüpelhaftigkeit, in der er sich immer mal wieder sehr gefallen hat, ziemlich unsympathisch war und ist. Ich bleibe dabei: hätte er sich beim Bischof bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit für seine "emotionale Retourkutsche" auf den Zoff mit dem Weihbischof entschuldigt, hätte es den ganzen Aufstand jetzt nicht gegeben.

bearbeitet von Alice
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Franciscus non papa
Besser wäre es gewesen, wenn jemand die beiden vor die Tür geschickt hätte, damit sie ihren "privaten" Streit dort austrügen.

 

Fortsetzung:

 

Renner heute in SWF1 "Leute"

 

Er räumt nun eigene Fehler ein.

 

"Renner sagte, er sei rund zwei Wochen nach der Verbalattacke im Juli vergangenen Jahres auf Fürst zu einem weiteren Gespräch bei ihm gewesen. Aufgrund der Atmosphäre dieses Gesprächs habe er den Eindruck gewonnen, dass der Vorfall ausgeräumt gewesen sei."

 

Bei diesem Gespräch ging es nun - lt. Renner heute morgen - um das Thema "Leitbild Familie". Der Bischof habe seine - d.h. die offizielle Position der Kirche erläutert (dazu wurde weiter oben ja schon verlinkt), er, Renner, sei anderer Meinung. Die Atmosphäre sei angenehm gewesen...

 

Ja, und hieraus schloss also Renner, dass er auf eine persönliche Entschuldigung für seine Entgleisung großmütig verzichten könne. Das finde ich merkwürdig. Wenn ich jemanden beleidige und dieser mir anschließend nicht schmollt und grollt, sondern sich mit mir in angenehmer Atmosphäre sachlich auseinandersetzt, ersetzt das noch lange nicht meine Entschuldigung. Der Überflieger Renner meinte jedoch, sich über simple Anstandsregeln hinwegsetzen zu können.

 

 

 

also festzuhalten bleibt:

 

dem bischof passte es nicht, dass der minister eine schirmherrschaft übernahm, weil er das von ihm, dem bischof, vertretene famlienbild damit erweiterte.

 

den herrn bischof geht das aber im grund nichts wirklich an. er kann artikulieren, dass es ihm nicht passt - und damit hat es sich.

 

es entsteht eine diskussion, die heftiger wird. der bischof setzt seine autorität gegenüber dem laien minister ein - und der herr minister weisst den bischof in die schranken. der bischof mit salbunsvoller sprache bringt den minister zur weissglut... (kann ich gut verstehen, wie das so gewesen sein mag) und dann setzt der minister mal in gut lutherischer art einen groben keil auf einen groben klotz.

 

das mimöschen von bischof ist beleidigt, aber er vereinigt sein leid mit dem leid christi am kreuz und redet später in sachlicher athmosphäre mit dem minister......

 

nebenbei pöbeln irgendwelche hinterbänkler herum, die auf die stimme des guten hirten hören und den minister untragbar finden.

 

es entsteht ein gewühl von geschichten, anschuldigungen, untragbarkeitserklärungen, erklärungen, die sache sei bereinigt... und in dem wust von intrigen tritt dann irgendwann der minister zurück.

 

der bischof ist natürlich an allem unschuldig.

 

1. das ganze ist eines kindergartenstreites nicht unähnlich

 

2. leider kann man die kerls nicht alle zusammen in den dunklen keller sperren und ihnen bei wasser und brot androhen, sie müssten solange drin bleiben, bis sie sich wieder brav benehmen.

 

3. zeigt die geschichte, die ungute hintergründige macht, die kirche auch heute noch hat. kirche ist nur gut, wenn sie ohnmächtig ist, wie es jesus war. macht korrumpiert, und die kirche ist - wenn sie macht hat - aufgrund ihrer strukturen noch anfälliger als die politik.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Meinetwegen hätte Renner auch nicht zurücktreten müssen. Ich fand das Getöse seiner Parteifreunde ebenso lächerlich wie heuchlerisch. Im Gegenteil, ich hätte es gut gefunden, wenn Oettinger und Renner die Geschichte zusammen ausgesessen hätten. Davon unberührt bleibt jedoch, dass mir Renner nicht erst seit dieser Geschichte wegen der Rüpelhaftigkeit, in der er sich immer mal wieder sehr gefallen hat, ziemlich unsympathisch war und ist. Ich bleibe dabei: hätte er sich beim Bischof bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit für seine "emotionale Retourkutsche" auf den Zoff mit dem Weihbischof entschuldigt, hätte es den ganzen Aufstand jetzt nicht gegeben.

 

 

Ach ja. Die Probleme haben wir mit unserer Landesregierung in Niedersachsen ja auch. Seit Frau von der Leyen weg ist, wird es etwas besser, aber Sympathieträger kriegen wir hier auch keine geboten.

 

Allerdings, der Fairness halber, die Opposition war ja scheinbar nicht weniger heuchlerisch. Die SPD scheint in der gegend aus besonders verbissenen Christen zu bestehen... B)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Franciscus non papa
"Wenn ich jemanden beleidige" - Dazu gehört aber auch, daß ich die "Beleidigung" als solche erkenne.

 

Es spricht nicht für den Sozialminister, dass er offensichtlich nicht in der Lage ist, eine (seine) offensichtliche Beleidigung als Beleidigung zu erkennen.

 

Und ich sag es sehr gern noch einmal, was Renner gesagt hat ist keineswegs eine "offensichtliche Beleidigung"

 

Aber Renner hat es selbst als Fehler bezeichnet.

Heute morgen wörtlich beim SWR:

"Sicherlich darf man als Politiker nicht immer sagen, was man denkt. Das macht man in der Regel auch nicht, aber es darf einem auch nichts rausrutschen."

 

genau diese erkenntnis ist der GAU

 

man darf nicht sagen, was man denkt.... natürlich MUSS man nicht immer alles sagen was man denkt. aber man sollte sich auch nciht verbiegen.

 

ich erinnere nochmal an den "verein für deutliche aussprache" - ich habe es mein leben lang so gehalten, dass wenn ich mich geärgert habe, ich das klar und deutlich gesagt habe - egal, wer mir da gegenüberstand. und ich habe bisher keine wirklichen nachteile davon gehabt - auch wenn mir immer mal wieder jemand sagte: das kannst du nicht machen, du wirst ärger bekommen.....

 

was ist das für ein staat, in dem sich minister verbiegen sollen, damit sie keinen ärger mit einem bischof bekommen, der sie dann ihr amt kostet???

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Franciscus non papa
Mich würde mal interessieren, was genau daran beleidigend gewesen sein soll?

 

Lies halt mal nach und sage mir dann, warum es nicht beleidigend sein soll.

 

 

wieso ist die wahrheit beleidigend?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Aber geh mal auf die Strasse und mach ne repräsentative Umfrage, ob es eine Beleidigung ist, wenn man jemandem, der keine Kinder hat, sagt, es soll sich erst mal selbst Kinder anschaffen bevor er Familienpolitik machen will.

 

Das ist keine Beleidigung, aber ein Argument ad hominem. Daraus folgt, dass man das Argument als ungültig zurückweisen kann. Mehr aber auch nicht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Sieh es mal etwas anders. Du bist im Gespräch mit jemandem etwas heftig geworden. Nach zwei Wochen triffst du dich wieder mit ihm und hast ein angenehmes Gespräch. Würdest du da nochmal den Vorfall von vor 2 Wochen rauskramen? Doch nur dann wenn du ihn als etwas wirklich schreckliches in Erinnerung hättest, das dich die 2 Wochen lang echt beschäftigt hätte.

 

Und dermassen schlimm, daß es ihn wochenlang hätte umtreiben müssen, war ja nun wirklich nicht was Renner gesagt hat.

 

Er hat schliesslich dem Bischof keine Ohrfeige verpasst oder so etwas.

 

Wie du also darauf kommst das sei ein "Hinwegsetzen über simple Anstandsregeln" versteh ich nicht ganz.

 

Ich kenne jedenfalls niemand, der, wenn er mal eine etwas heftigere Auseinandersetzung hatte, nach zwei Wochen noch mit Entschuldigungen ankommt, wenn der andere nicht erkennen lässt, daß er eine solche erwartet.

 

Werner

 

Lieber Werner,

 

ich bin der Auffassung, daß man es sich als anständiger Mensch von sich aus und vor sich selbst schuldet, eine geschmacklose und beleidigende Äußerung aus der Welt zu schaffen. Und so etwas geht nur durch eine ausdrückliche Entschuldigung.

 

Die Aussage von Herrn Renner war deshalb beleidigend und geschmacklos, weil sie die zölibatäre Lebensform verunglimpfte und von Staats wegen - wenn auch nur in Form einer dämlichen Bemerkung - in die Kirche hineinzuregieren versuchte. Eine Beleidigung bleibt eine Beleidigung, egal ob sie als Real- oder Verbalinjurie geschehen ist.

 

Weitere dienstliche Treffen, in denen der Beleidigte offenbar den sachlich-dienstlichen Charakter nicht störte, machen im Gegensatz zu einer Entschuldigung den Vorfall nicht ungeschehen. Eine ehrliche Entschuldigung hat diese Kraft durchaus.

 

Wenn Herr Renner den persönlichen Anstand, seine Äußerung als Frechheit zu erkennen und entsprechend zu reagieren, nicht hat, so macht ihn das unabhängig von den in der Politik sowieso legerer gehandhabten Umgangsformen zu einem Menschen, dessen Nichtverbleiben im Ministeramt keinerlei Verlust darstellt. Das gilt ganz unabhängig von seiner persönlichen und politischen Einstellung zu homosexuellen Lebensgemeinschaften und ist ein Charakterfrage.

 

Mir ist ehrlich gesagt nicht klar, wie man als anständiger Mensch eine solche Charakterlosigkeit und Stillosigkeit verteidigen oder hinnehmen kann und ich verstehe Deine Empörung deshalb nicht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Daß es ein Fehler war sieht man schon daran, daß er jetzt sein Amt los ist.

Aber war es tatsächlich eine "Beleidigung", eine Beleidigung, bei der jeder normale Mensch erkennen muss, daß der, dem man das sagt, beleidigt sein muss wenn er es hört?

 

Werner

 

Aber selbstverständlich. Er läßt die zölibatäre Lebensform als minderwertig erscheinen, wenn er der Meinung ist, sie verbiete es, sich (familien)-politisch zu äußern. Ich sage einer Nonne oder einem Priester doch auch nicht, daß er die Fresse halten soll, wenn es um Familien- oder Sozialpolitik oder um die Wehrpolitik geht (und bei all diesen Dingen sind die betreffenden Menschen eben nur mittelbar durch ihre Berufung, nicht aber höchstselbst betroffen, da sie besoldet oder sonstwie ausgehalten werden und keinen Kriegsdienst leisten müssen). Wenn ich diesen Personen also Defizite unterstelle, die sie zur Äußerung in diesen Fragen unfähig erscheinen lassen, ist dies sehr wohl nicht eine Feststellung, sondern eine Beleidigung.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...