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Beichte bei Erstkommunionkindern


Two-Boys-Mum

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tach TBM

da ich als kind vor 16 jahren die gleiche krampftour durchgemacht habe, kann ich dir vllt einige eindrücke schildern. jedoch rechne ich es dir hoch an, wenn es dir wirklich um das wohl des mädchens geht, und du es integrieren willst, notfalls mit spickzetteln und verărschung des pfarrers. die frage ist natürlich, wie gelingt dir das am besten. geht es auch ohne den reli zur farce zu machen? ich mein, vielleicht wär’s ja besser, sie würde fussball spielen statt den katechismus zu büffeln?

 

du solltest wirklich herausfinden, ob:

 

sie ihre eltern dazu zwingen? da würd ich gleich bei denen aufmarschieren und abwinken. wenn du deinen job ernst nimmst, solltest du weder dich, noch die kirche die du vertrittst noch den reli im speziellen dazu missbrauchen lassen. kinder in dem alter kriegen die ganze mogelei und heuchelei nämlich schon ganz gut mit.

 

die 60 beicht- und kommunionkinder, die du betreust, sind das 100% der ganzen klasse oder jahrgangs? oder 50%? oder wieviele? gibt’s noch andere möglichkeiten, sie zu integrieren? sport oder basteln oder so? oder steht sie meilenweit im aus, wenn sie nicht an der erstkommunion teilnimmt?

 

wie sind ihre schulleistungen? ist sie ein problemkind? dann sollte eine professionelle therapeutin sie betreuen, mit reli-murks löst man das unterliegende eigentliche problem nicht. glaub mir, ich weiß wovon ich rede.

 

wie schon gefragt wurde, gibt’s persönliche probleme zwischen ihr und dir und/oder dem pfarrer? kinder lehnen sich gegen weit rationalere dinge als beichte auf, nur weil ihnen die autorität nicht passt, die sie verkündet. konkret musst du dich fragen, ob du die richtige person bist für den fall – das ist nicht kritisierend gemeint, du weißt, man kann es nie allen recht machen und muss die konsequenzen aus diesem sachverhalt ziehen.

 

die antworten betreffend beichte und kommunion, die du erhältst von dem mädchen, sind eigentlich ganz zutreffend aus meiner sicht. ich fühlte mich damals arg drangsalisiert und zum seelen-striptease gezwungen, aber da es allen anscheinend gleich erging, war es erträglicher. vllt war ich die einzige, die nicht mogelte, denn ich beichtete dinge, die den guten mann hinter dem vorhang fast vom hocker rissen (mordversuch, gotteslästerung, schwerer fall von tierquälerei – warf mal die katze in die badewanne) - denn teilnehmen wollte ich trotzdem an der grossen show, mit weißen kleidchen, geschenken und endlich mal im mittelpunkt stehen in der familie und verwandschaft, aber ohne mich im weiteren für den eigentlichen sinn der sache zu interessieren. geht es ihr auch so? nur musst du dir im klaren sein, welche erinnerungen so eine farce wie du sie planst speichert und welche reaktionen es später auslösen wird, wenn sie mal etwas reflektierender denken und handeln kann.

 

zudem bist du natürlich der kirche verpflichtet, denn du stehst in ihrem dienst und vertrittst sie gegenüber den kindern und ihren eltern. und auch von der kirche sollten doch viele ratschläge einholbar sein, wenn nicht vom pfarrer, dann von beratungsstellen am bistumssitz oder ähnlichem.

 

wünsch dir jedenfalls viel erfolg bei der sache.

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Und dazu braucht man eine Beichte .......
Mir ist es ja persönlich lieber, Beichte nicht unter der Überschrift "brauchen" abzuhandeln, sondern unter der Überschrift "befreiende Begegnug" und, wie es oestemer genannt hat, als österliches Geschenk Jesu.

 

Warum wird immer dann wenn mann als Angehoeriger der RKK keine besseren Argument gegen Kritiker der RKK hat, Jesus ins Spiel gebracht?

Jesus als "Erfinder" der Beichte, Jesus als "Erfinder" der Jungfrauengeburt, Jesus als "Erfinder" des Zoelibat, usw., usw.??

Also der Zölibat wurde definitiv im 11. Jhd. erfunden, weil man damit die Geistlichen besser an das Papsttum zu binden glaubte. Wenn ich mich recht erinnere war Petrus Damianus einer der großen Verfechter der Priester-Ehelosigkeit. Aber ich bin zu faul, nachzusehen, ob meine Behauptung stimmt.

 

Die Beichte (nach heutigem Verständnis) wurde auch zu dieser Zeit erfunden. Zuvor gab es nur die große Kirchenbusse, bei der der Sünder nach seiner öffentlichen Busse durch den Bischof, der Haupt der Gemeinde war, wieder in ihre Gemeinschaft aufgenommen wurde. Daraus entwickelte sich der Glaube, dass nur ein ordinierter Geistlicher die Fähigkeit hat, Absolution zu erteilen.

Das gilt so für alle Sakramente, sag ich jetzt einmal unbesehen. Hintergrund ist ein starker Verrechtlichungsschub der Kirche, was maßgeblich zu einer Klerikalisierung der Kirche führt. Kulturgeschichtlich übrigens ein ganz interessantes Phänomen, weil auch in anderen Gesellschaftsbereichen, wenn auch je nach Gegend mit unterschliedlichen Geschwindigkeiten, eine starke Verrechtlichung beginnt.

 

 

Bei der Taufe hat diese Verrechtlichung interessanterweise nicht stattgefunden, obwohl biblisch der Taufbefehl nur an die Apostel erfolgte und wenn ich mich nicht irre auch nicht biblisch überliefert ist, dass jemand anders als ein Apostel oder ein von den Aposteln beauftragter (ordinierter) getauft hätte.

 

Ganz im Gegensatz dazu die Beichte: die Vollmacht Sünden zu erlassen wurde von Jesus ausdrücklich den Jüngern gegeben. Das wird an dieser Bibelstelle noch dadurch bekräftigt, dass einer der Apostel ausschließlich als solcher hervorgehoben wird.

 

Die Krankensalbung wird nach kath. Lehre von einem Priester oder Bischof gespendet - entgegen der Bibelstelle, mit der sie als Sakrament begründet wird.

Warum ausgerechnet die Ehe nicht von einem Kleriker gespendet werden muß, ist mir noch nicht ganz klar.

 

Jedenfalls ist interessant, dass nicht alle als Sakrament bezeichnete kirchliche Handlungen von einem Kleriker gespendet werden müssen. Auch die Tatsache, dass Frauen taufen dürfen, wird heute als ganz normal angesehen, das war es vor Jahrhunderten keinesfalls, wie sich durch Schriften von Tertullian bis zum Zweiten Helvetsichen Katechismus belegen lässt.

 

Diese mittelalterliche Klerikalisierung ist im Luthertum als Verrechtlichung erhalten geblieben und nahm die katholische Weiterentwicklung zur "Befähigung" wieder zurück, was sie natürlich immer wieder anfechtbar machte.

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Warum ausgerechnet die Ehe nicht von einem Kleriker gespendet werden muß, ist mir noch nicht ganz klar.

 

Weil hier der alte römisch-rechtliche Grundsatz: "consensus facit matrimonium" weiterwirkt. In den katholischen Ostkirchen ist der Beitrag des Priesters übrigens, wie auch im Orthodoxen Christentum, konstitutiv für das Zustandekommen des Sakraments. Im lateinischen Ritus ist es seit dem Konzil von Trient (allerdings dispensierbare) Formvorschrift. Die ganze Sache wird aber sakramententheologisch immer wieder angefragt.

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Und dazu braucht man eine Beichte .......
Mir ist es ja persönlich lieber, Beichte nicht unter der Überschrift "brauchen" abzuhandeln, sondern unter der Überschrift "befreiende Begegnug" und, wie es oestemer genannt hat, als österliches Geschenk Jesu.

 

Warum wird immer dann wenn mann als Angehoeriger der RKK keine besseren Argument gegen Kritiker der RKK hat, Jesus ins Spiel gebracht?

Jesus als "Erfinder" der Beichte, Jesus als "Erfinder" der Jungfrauengeburt, Jesus als "Erfinder" des Zoelibat, usw., usw.??

Also der Zölibat wurde definitiv im 11. Jhd. erfunden, weil man damit die Geistlichen besser an das Papsttum zu binden glaubte. Wenn ich mich recht erinnere war Petrus Damianus einer der großen Verfechter der Priester-Ehelosigkeit. Aber ich bin zu faul, nachzusehen, ob meine Behauptung stimmt.

 

Die Beichte (nach heutigem Verständnis) wurde auch zu dieser Zeit erfunden. Zuvor gab es nur die große Kirchenbusse, bei der der Sünder nach seiner öffentlichen Busse durch den Bischof, der Haupt der Gemeinde war, wieder in ihre Gemeinschaft aufgenommen wurde. Daraus entwickelte sich der Glaube, dass nur ein ordinierter Geistlicher die Fähigkeit hat, Absolution zu erteilen.

Das gilt so für alle Sakramente, sag ich jetzt einmal unbesehen. Hintergrund ist ein starker Verrechtlichungsschub der Kirche, was maßgeblich zu einer Klerikalisierung der Kirche führt. Kulturgeschichtlich übrigens ein ganz interessantes Phänomen, weil auch in anderen Gesellschaftsbereichen, wenn auch je nach Gegend mit unterschliedlichen Geschwindigkeiten, eine starke Verrechtlichung beginnt.

 

 

Bei der Taufe hat diese Verrechtlichung interessanterweise nicht stattgefunden, obwohl biblisch der Taufbefehl nur an die Apostel erfolgte und wenn ich mich nicht irre auch nicht biblisch überliefert ist, dass jemand anders als ein Apostel oder ein von den Aposteln beauftragter (ordinierter) getauft hätte.

 

Ganz im Gegensatz dazu die Beichte: die Vollmacht Sünden zu erlassen wurde von Jesus ausdrücklich den Jüngern gegeben. Das wird an dieser Bibelstelle noch dadurch bekräftigt, dass einer der Apostel ausschließlich als solcher hervorgehoben wird.

 

Die Krankensalbung wird nach kath. Lehre von einem Priester oder Bischof gespendet - entgegen der Bibelstelle, mit der sie als Sakrament begründet wird.

Warum ausgerechnet die Ehe nicht von einem Kleriker gespendet werden muß, ist mir noch nicht ganz klar.

 

Jedenfalls ist interessant, dass nicht alle als Sakrament bezeichnete kirchliche Handlungen von einem Kleriker gespendet werden müssen. Auch die Tatsache, dass Frauen taufen dürfen, wird heute als ganz normal angesehen, das war es vor Jahrhunderten keinesfalls, wie sich durch Schriften von Tertullian bis zum Zweiten Helvetsichen Katechismus belegen lässt.

 

Diese mittelalterliche Klerikalisierung ist im Luthertum als Verrechtlichung erhalten geblieben und nahm die katholische Weiterentwicklung zur "Befähigung" wieder zurück, was sie natürlich immer wieder anfechtbar machte.

Inwiefern ist die Taufe nicht auch verrechtlicht worden? Das sehe ich nicht. Auch für die Taufe gelten im kanonischen Recht eine ganze Reihe von Bestimmungen, die regeln, wann eine Taufe gültig ist und wann nicht. Ich habe sie jetzt nicht parat, aber das ließe sich schnell ermitteln. Warum sollte die Taufe hier also eine Sonderrolle einnehmen?

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Für den Fall der Nottaufe sind die rechtlichen Anforderungen denkbar gering:

 

Der/die zu Taufende darf noch nicht getauft sein und der Spender / die Spenderin muss von der nötigen Intention geleitet sein (also taufen wollen). Dann braucht es nur mehr Wasser und die trinetarische Taufformel.

 

Bei der Nottaufe von Erwachsenen muss auf Seiten des Empfängers / der Empfängerin noch der Wille zur Taufe und eine minimale Kenntnis deren Inhalts gegeben sein.

 

Der Grund der geringeren rechtlichen Anforderungen an die Nottaufe ist wohl der, dass die Taufe von der Kirche als heilsnotwendig angesehen wird und der Empfang im Notfall daher möglichst leicht möglich sein soll.

 

Bei der ordentlichen Taufe gibts dann ohnehin mehr zu beachten.

bearbeitet von Justin Cognito
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Während das Aufkommen der Ohrenbeichte im 8 Jhdt. mit den anglo-irischen Klöstern in Verbindung steht und von daher immer eine enge Verbindung zum Priesteramt bestand (die Laienbeichte ist wohl historisch bezeugt, aber eher nur am Rande) ist die Geschichte des Sakraments der Krankensalbung bezüglich der ordentlichen Spendung wechselvoller. Letztendlich hat aber die Idee der Krankensalbung als "ultima unctio" (letzte Ölung) eine enge Verbindung zum Sakrament der Buße im Rahmen des "Versehgangs" gezeitigt, die sich in der alleinigen Zuständigkeit zur Spendung durch den Priester auswirkte. Obwohl man das Sakrament der Krankensalbung seit dem II. Vatikanischen Konzil wieder von den biblischen und patristischen Quellen her zur Stärkung und Aufrichtung des/der Kranken und seines/ihres Glaubens versteht und nicht als "Sterbesakrament", so lässt sich die alleinige Zuständigkeit des Priesters doch wohl noch argumentieren. Sie bringt m.E. die zum Ausdruck, dass die Kirche hier kraft Amtes für den / die Kranke bei Gott eintritt, was durch das Handeln eines Amtsträgers verdeutlicht wird. Das soll die christliche Nächstenliebe die dem / der Kranken von ehren- und hauptamtlichen Mitchristen / Mitchristinnen entgegengebracht wird in keiner Weise mindern, sondern ergänzen.

bearbeitet von Justin Cognito
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Inwiefern ist die Taufe nicht auch verrechtlicht worden? Das sehe ich nicht. Auch für die Taufe gelten im kanonischen Recht eine ganze Reihe von Bestimmungen, die regeln, wann eine Taufe gültig ist und wann nicht. Ich habe sie jetzt nicht parat, aber das ließe sich schnell ermitteln. Warum sollte die Taufe hier also eine Sonderrolle einnehmen?

 

Taufen darf doch eigentlich jeder, sogar ein ungetaufter Atheist. Es ist doch eigentlich richtig erstaunlich, dass die Kirche die Gültigkeit der Taufe nicht von der Spende durch einen ihrer Kleriker abhängig gemacht hat, immerhin galt die Taufe jahrhundertelang als die einzige heilsnotwendige kirchliche Handlung. Wenn es der Kirche immer nur um Macht (gegenüber ihren Gläubigen) gegangen wäre, dann hätte sie die Taufe an ihren Klerus binden müssen. Die Tatsache, dass die Taufe davon verschont blieb, zeigt auf, dass es der Kirche eben nicht immer um Macht ging, wie ihr oft vorgeworfen wird.

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dass die Kirche hier kraft Amtes für den / die Kranke bei Gott eintritt, was durch das Handeln eines Amtsträgers verdeutlicht wird.
danke!

 

ich meine, daß das genau das ist ist, was den Pfr. Wilhelm Löhe dazu bewegt hat, in Neuendettelsau die Krankensalbung zu spenden. Das hätte ihm fast sein Amt gekostet. Gottseidank, daß das dann doch nicht so war.

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dass die Kirche hier kraft Amtes für den / die Kranke bei Gott eintritt, was durch das Handeln eines Amtsträgers verdeutlicht wird.
danke!

 

ich meine, daß das genau das ist ist, was den Pfr. Wilhelm Löhe dazu bewegt hat, in Neuendettelsau die Krankensalbung zu spenden. Das hätte ihm fast sein Amt gekostet. Gottseidank, daß das dann doch nicht so war.

 

 

Es ist zwar etwas OT, aber ich habe den Eindruck, dass die Krankensalbung auch heute (wieder?) vielen evangelischen Christen bedeutsam erscheint.

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dass die Kirche hier kraft Amtes für den / die Kranke bei Gott eintritt, was durch das Handeln eines Amtsträgers verdeutlicht wird.
danke!

 

ich meine, daß das genau das ist ist, was den Pfr. Wilhelm Löhe dazu bewegt hat, in Neuendettelsau die Krankensalbung zu spenden. Das hätte ihm fast sein Amt gekostet. Gottseidank, daß das dann doch nicht so war.

 

Löhe hat von vielen wundersamen Gebetserhörungen im Zusammenhang mit der Krankensalbung berichtet. Dafür, dass er der Krankensalbung so viel Wert gab, wurde er als katholisch "beschimpft", was insofern lächerlich ist, da sie biblisch überliefert ist. Hier wurde leider Luthers (irrige?) Ablehnung der Krankensalbung über das Zeugnis der Bibel gestellt.

 

Dieses Jahr ist übrigens Löhe-Gedenkjahr. Am 21. Februar 1808 wurde er geboren. Es wäre sicherlich hilfreich für die ökumenische Beziehung mit der kath. Kirche, wenn die Evang. Kirche sich wieder stärker auf Löhe besinnen würde: Sein Kirchen- und Amtsverständnis und den Wert, den er auf Beichte und Krankensalbung legte, könnten hier vielleicht neue Brücke bauen.

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Dieses Jahr ist übrigens Löhe-Gedenkjahr. Am 21. Februar 1808 wurde er geboren. Es wäre sicherlich hilfreich für die ökumenische Beziehung mit der kath. Kirche, wenn die Evang. Kirche sich wieder stärker auf Löhe besinnen würde: Sein Kirchen- und Amtsverständnis und den Wert, den er auf Beichte und Krankensalbung legte, könnten hier vielleicht neue Brücke bauen.
Ich habe zwar einige Jahre zwischen seinem Geburtshaus und der Michaeliskirche in Fürth gewohnt, aber als Person ist er mir eher unbekannt geblieben.

 

Inwiefern war Löhe denn "katholischer" als es den Protestanten lieb war?

bearbeitet von Flo77
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Hallo,

 

wir hatten dieses Jahr in unserer Pfarrei Firmung und Erstkommunion. Auch in diesen Vorbereitungen kam das Thema "Beichte" und vor allem "Erstbeichte" auf. Einhellige Meinung war, dass man doch die Kinder nicht dazu zwingen könne, zur Beichte zu gehen.

Diese Meinung halte ich für gefährlich, da man Kindern, die zur ersten heiligen Kommunion gehen schon zutrauen kann und muss, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Wenn sie diesen Unterschied nicht kennen, dann muss die Frage erlaubt sein, ob sie reif genug für die Kommunion sind.

Papst Benedikt XVI. hat einmal gesagt, Beichte ist wie Staubwischen: Es sind nicht die großen Dreckklumpen, die man wöchentlich wegwischt. Man wischt dennoch, auch wenn man weiß, das nächste Woche wieder Staub da sein wird.

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Hallo,
Herzlich Willkommen.

 

wir hatten dieses Jahr in unserer Pfarrei Firmung und Erstkommunion. Auch in diesen Vorbereitungen kam das Thema "Beichte" und vor allem "Erstbeichte" auf. Einhellige Meinung war, dass man doch die Kinder nicht dazu zwingen könne, zur Beichte zu gehen.

Diese Meinung halte ich für gefährlich, da man Kindern, die zur ersten heiligen Kommunion gehen schon zutrauen kann und muss, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Wenn sie diesen Unterschied nicht kennen, dann muss die Frage erlaubt sein, ob sie reif genug für die Kommunion sind.

Ein Kind, daß noch nicht reif ist eine schwere Sünde zu begehen soll noch nicht kommunionfähig sein?

 

 

Papst Benedikt XVI. hat einmal gesagt, Beichte ist wie Staubwischen: Es sind nicht die großen Dreckklumpen, die man wöchentlich wegwischt. Man wischt dennoch, auch wenn man weiß, das nächste Woche wieder Staub da sein wird.
Dann hat der Papst ein sehr eigenwilliges Beichtverständnis.

 

In die Beichte sollen nach der Lehre der Kirche alle schweren Sünden deren man sich bewusst ist und die lässlichen soweit Zeit ist und sie bekannt sind.

 

Die lässlichen Sünden werden durch Reue, Eucharistie, Schriftlesung und Bußwerke auch ohne Beichte getilgt.

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Es gibt aber auch die ausdrückliche Empfehlung die sogenannten "lässlichen" Sünden zu beichten. Man spricht in diesem Zusammenhang auch (m.E. etwas unglücklich) von der "Andachtsbeichte".

 

Can. 988 — § 1. Der Gläubige ist verpflichtet, alle nach der Taufe begangenen schweren Sünden, deren er sich nach einer sorgfältigen Gewissenserforschung bewusst ist, nach Art und Zahl zu bekennen, sofern sie noch nicht durch die Schlüsselgewalt der Kirche direkt nachgelassen sind und er sich ihrer noch nicht in einem persönlichen Bekenntnis angeklagt hat.

 

§ 2. Den Gläubigen wird empfohlen, auch ihre läßlichen Sünden zu bekennen.

 

Aber es stimmt, manche Flecken lassen sich sowohl durch Saugen als auch durch Wischen etc. entfernen. Manchmal gleich gut, manchmal so oder so besser ... Das hängt wohl auch vom Untergrund und der Art des Flecks ab. Der passende Beicht - Rhythmus bzgl. der "lässlichen Sünden" ist wohl etwas sehr Individuelles.

bearbeitet von Justin Cognito
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Es gibt aber auch die ausdrückliche Empfehlung die sogenannten "lässlichen" Sünden zu beichten. Man spricht in diesem Zusammenhang auch (m.E. etwas unglücklich) von der "Andachtsbeichte".

 

Can. 988 — § 1. Der Gläubige ist verpflichtet, alle nach der Taufe begangenen schweren Sünden, deren er sich nach einer sorgfältigen Gewissenserforschung bewusst ist, nach Art und Zahl zu bekennen, sofern sie noch nicht durch die Schlüsselgewalt der Kirche direkt nachgelassen sind und er sich ihrer noch nicht in einem persönlichen Bekenntnis angeklagt hat.

 

§ 2. Den Gläubigen wird empfohlen, auch ihre läßlichen Sünden zu bekennen.

 

Aber es stimmt, manche Flecken lassen sich sowohl durch Saugen als auch durch Wischen etc. entfernen. Manchmal gleich gut, manchmal so oder so besser ... Das hängt wohl auch vom Untergrund und der Art des Flecks ab. Der passende Beicht - Rhythmus bzgl. der "lässlichen Sünden" ist wohl etwas sehr Individuelles.

Die Empfehlung ist bekannt. Und wenn man im Beichtstuhl sitzt auch etwas völlig logisches.

 

Hier stellt sich allerdings die Frage, ob es Sinn macht "nur" für die lässlichen Sünden direkt in den Beichtstuhl zu gehen.

 

Es mag sicherlich eine gute Übung sein nur mit lässlichen Sünden in die Beichte zu gehen um zu üben - aber auch hier finde ich sollte Gelegenheit und Inhalt irgendwie zueinander passen (und die Frage stellt sich, ob diese Übung unbedingt vor der EK stattfinden muss).

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Ein Kind, daß noch nicht reif ist eine schwere Sünde zu begehen soll noch nicht kommunionfähig sein?

 

Es geht doch nicht darum, ob ein Kind reif ist, eine schwere Sünde zu begehen, sondern darum, ob es reif ist, Gut von Böse zu unterscheiden. Dies ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklung eines Kindes!

 

Dann hat der Papst ein sehr eigenwilliges Beichtverständnis.

 

In die Beichte sollen nach der Lehre der Kirche alle schweren Sünden deren man sich bewusst ist und die lässlichen soweit Zeit ist und sie bekannt sind.

 

Die lässlichen Sünden werden durch Reue, Eucharistie, Schriftlesung und Bußwerke auch ohne Beichte getilgt.

 

Ob nun der Heilige Vater ein "eigenwilliges Beichtverständnis" hat oder nicht, sei dahin gestellt. Es steht mir nicht an, dies zu beurteilen. Der eigentlich gnadenvolle Akt in der Beichte ist die Vergebung des einzelnen durch Gott! Ich finde es immer wieder schön, wenn ich aus dem Beichtstuhl komme und weiß, dass mein Päckchen wieder etwas kleiner geworden ist.

 

Zur Vorbereitung: Ich selbst hatte eine zeitlang auch Schwierigkeiten mit der Beichte. Aber im Gotteslob sind meiner Meinung nach ein paar hervorragende Beichtspiegel drin. Auch für Kinder. Und die gibt es völlig umsonst in jeder Kirche!

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Ein Kind, daß noch nicht reif ist eine schwere Sünde zu begehen soll noch nicht kommunionfähig sein?

 

Es geht doch nicht darum, ob ein Kind reif ist, eine schwere Sünde zu begehen, sondern darum, ob es reif ist, Gut von Böse zu unterscheiden. Dies ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklung eines Kindes!

Um Gut und Böse unterscheiden zu können muss das Kind aber nicht zu Beichte. Es muss nur dann zur Beichte gehen, wenn es sich einer schweren (!) Sünde bewusst ist.
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Um Gut und Böse unterscheiden zu können muss das Kind aber nicht zu Beichte. Es muss nur dann zur Beichte gehen, wenn es sich einer schweren (!) Sünde bewusst ist.

 

Wir sollen aber auch die lässlichen Sünden, d.h. die Sünden, die wir "alltäglich begehen" beichten. Und eben dieses Bewußtsein muss das Kind kennen!

Das Kind kennt doch bereits das Gefühl der Vergebung durch die Eltern, Freunde etc. Warum sollte es nicht auch die Vergebung durch den Himmlischen Vater erfahren wollen, sollen, dürfen?

Wir sollten vielleicht das Augenmerk dieses Sakramentes vielmehr auf die Vergebung als auf das "auf den Knien herumrutschen und dem Pfarrer seine Geheimnisse verraten" konzentrieren.

Die Beichte und unser Verhältnis zu ihr ist heutzutage eines der Unterschiede zwischen einem "Kuschelkatholizismus" und einem Katholizismus im 21. Jahrhundert im Schoß der Heiligen Mutter Kirche!

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Um Gut und Böse unterscheiden zu können muss das Kind aber nicht zu Beichte. Es muss nur dann zur Beichte gehen, wenn es sich einer schweren (!) Sünde bewusst ist.

 

Wir sollen aber auch die lässlichen Sünden, d.h. die Sünden, die wir "alltäglich begehen" beichten. Und eben dieses Bewußtsein muss das Kind kennen!

Das Kind kennt doch bereits das Gefühl der Vergebung durch die Eltern, Freunde etc. Warum sollte es nicht auch die Vergebung durch den Himmlischen Vater erfahren wollen, sollen, dürfen?

Wir sollten vielleicht das Augenmerk dieses Sakramentes vielmehr auf die Vergebung als auf das "auf den Knien herumrutschen und dem Pfarrer seine Geheimnisse verraten" konzentrieren.

Die Beichte und unser Verhältnis zu ihr ist heutzutage eines der Unterschiede zwischen einem "Kuschelkatholizismus" und einem Katholizismus im 21. Jahrhundert im Schoß der Heiligen Mutter Kirche!

Dir dürfte bewusst sein, dass die lässlichen Sünden eben nicht gebeichtet werden müssen. Sie werden auch durch den Empfang der Eucharistie, durch Gebet und so weiter vergeben. Aus der Empfehlung zur Beichte lässlicher Sünden kann man in keinem Fall eine Verplichtung ableiten.

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Ein Kind, daß noch nicht reif ist eine schwere Sünde zu begehen soll noch nicht kommunionfähig sein?
Es geht doch nicht darum, ob ein Kind reif ist, eine schwere Sünde zu begehen, sondern darum, ob es reif ist, Gut von Böse zu unterscheiden. Dies ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklung eines Kindes!
Sicher ist das ein wichtiger Schritt in der Entwicklung - nur darum geht es hier nicht.

 

Die Erstkommunion setzt seit Pius X nur die Fähigkeit des Kommunikanten voraus den Leib Christi von normaler Speise unterscheiden zu können (die Schwierigkeiten bei der Kommunionspendung an körperlich u/o geistig Gehandycapte wurden hier schon einige Male diskutiert).

 

Die Beichtverpflichtung greift aber eigentlich nur, wenn man sich vor dem Eucharistieempfang einer schweren Sünde bewusst ist.

 

Ich bin der Meinung, daß diese beiden Entwicklungsschritte nicht notwendigerweise zusammenfallen müssen.

 

Ob nun der Heilige Vater ein "eigenwilliges Beichtverständnis" hat oder nicht, sei dahin gestellt. Es steht mir nicht an, dies zu beurteilen. Der eigentlich gnadenvolle Akt in der Beichte ist die Vergebung des einzelnen durch Gott! Ich finde es immer wieder schön, wenn ich aus dem Beichtstuhl komme und weiß, dass mein Päckchen wieder etwas kleiner geworden ist.
Das steht völlig außer Frage. Nur muss sich die aktuelle Regelung die Frage stellen lassen, ob dieses wertvolle Sakrament durch die unglückliche rechtliche Regelung nicht eher Schaden nimmt.

 

Auf den Erfahrungen meiner Erstbeichte aufbauend hätte ich jedenfalls definitiv nicht zu einem regelmäßigen Beichtleben kommen können.

 

Diese Entwicklung setzte erst weitaus später ein.

 

Zur Vorbereitung: Ich selbst hatte eine zeitlang auch Schwierigkeiten mit der Beichte. Aber im Gotteslob sind meiner Meinung nach ein paar hervorragende Beichtspiegel drin. Auch für Kinder. Und die gibt es völlig umsonst in jeder Kirche!
Ich werde mit meinen Kindern vieles machen - aber bestimmt werde ich sie NICHT allein lassen mit einem Beichtspiegel aus dem GL um sich auf die Erstbeichte vorzubereiten.

 

Die Texte sind immerhin älter als ich und haben schon mir nicht mehr wirklich geholfen.

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Aber im Gotteslob sind meiner Meinung nach ein paar hervorragende Beichtspiegel drin. Auch für Kinder. Und die gibt es völlig umsonst in jeder Kirche!

Richtig es gibt sie nicht nur gratis, es gibt sie auch umsonst.

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Die Beichte und unser Verhältnis zu ihr ist heutzutage eines der Unterschiede zwischen einem "Kuschelkatholizismus" und einem Katholizismus im 21. Jahrhundert im Schoß der Heiligen Mutter Kirche!

Dieser Satz hat gleich zu Anfang des Jahres die kaum überbietbare Bestmarke für die Phrase des Jahres markiert.

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Aber im Gotteslob sind meiner Meinung nach ein paar hervorragende Beichtspiegel drin. Auch für Kinder. Und die gibt es völlig umsonst in jeder Kirche!
Richtig es gibt sie nicht nur gratis, es gibt sie auch umsonst.
Und ich dachte immer ein guter Katholischer Haushalt hätte mind. ein Gotteslob zu Hause...
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