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Müssen wir uns nicht fragen warum?


wolfgang E.

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Genau das ist das Problem. Alles andere müsste kein Problem sein. Obrigkeitliche Sprache, hinter der sich - hoffe ich doch mal - sittliche Empfehlungen verbergen. ...

Ich habe auch den Eindruck, dass es sich in erster Linie um ein Kommunikationsproblem handelt.

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Genau das ist das Problem. Alles andere müsste kein Problem sein. Obrigkeitliche Sprache, hinter der sich - hoffe ich doch mal - sittliche Empfehlungen verbergen. ...
Ich habe auch den Eindruck, dass es sich in erster Linie um ein Kommunikationsproblem handelt.
Frag sich nur, wer das hat (die Deutschen Bischöfe sahen sich zur Königsteiner Erklärung genötigt - und es gibt heute noch Stimmen, die die Rücknahme derselbigen fordern)...

 

Und wie Du KKK 2370, der ja nun wirklich keine Fragen offen lässt, pastoral so umbiegen willst, daß ein Paar sündenfrei in den Augen der Kirche zur Kommunion gehen kann, würde mich dann auch noch interessieren.

bearbeitet von Flo77
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Und wie Du KKK 2370, der ja nun wirklich keine Fragen offen lässt, pastoral so umbiegen willst, daß ein Paar sündenfrei in den Augen der Kirche zur Kommunion gehen kann, würde mich dann auch noch interessieren.

Da gibt es nichts umzubiegen. Den nimmt man entweder an oder nicht. Ich finde dieses Umbiegen und Für-Widersprüchlich-Erklären abwegig, insbesondere wenn man damit rechtfertigen will, dass man sich nicht dran hält. Nicht jede Meinung, die von meiner abweicht, ist widersprüchlich. Man darf auch als Katholik der Kirche eine eigene Meinung zugestehen.

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Ein Unterlassen ist nicht ohne weiteres mit einem aktiven Tun zu gleichzusetzen.

Natürlich ist Unterlassung immer was anderes, als etwas aktiv herbeizuführen. Wäre dem nicht so, würde man beides nicht unterscheiden können.

 

Allerdings gibt es entscheidende Gleichheiten. Und die sind hier von Belang.

Gleich ist nämlich, dass man - ob man unterlässt oder aktiv handelt - den selben Willen zur Verhütung hat. Gleich ist, dass auch die, die "natürliche" Verhütung praktizieren, dem Grundsatz widersprechen, dass jeder einzelne Sexualakt auf Zeugung offen sein muss. Das ist er vom Willen her nicht, wenn jemand eine Methode verwendet, deren Ergebnis eine fast ebenso sichere Verhütung hervorbringt, wie die Pille.

 

Bei aller Unterschiedlichkeit in der angewandten Methode bleibt eine Gleichheit des Willens: Verhütung. Und genau dies ist laut Enzyklika (Teil 1) falsch, während in Teil 2 die Methode hierfür ausgearbeitet und begründet wird.

bearbeitet von Mecky
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Vielleicht einfach mal an einem anderen Beispiel.

 

Wenn ich sage: Suizid ist schlecht, aber es ausdrücklich gutheiße, dass es erlaubt sei, das Essen und Trinken in der Absicht des Sterbens zu unterlassen, dann ist das inkonsequent und verwirrend.

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Bei aller Unterschiedlichkeit in der angewandten Methode bleibt eine Gleichheit des Willens: Verhütung. Und genau dies ist laut Enzyklika (Teil 1) falsch, während in Teil 2 die Methode hierfür ausgearbeitet und begründet wird.

Das eine ist der Grundsatz, das andere die Ausnahme. Die Ausnahme durchbricht den Grundsatz. Das gibt es doch in allen Lebensbereichen.

 

Ebenso nachvollziehbar ist es, dass verschiedene Methoden auch unterschiedlich bewertet werden, auch wenn sie zum gleichen Ergebnis führen. Hier wird nicht mehr das Ziel bewertet, sondern das dahin führende Mittel.

bearbeitet von Squire
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Jetzt schreibe ich erstmal zu Deinem Problem:

 

 

 

Und wie Du KKK 2370, der ja nun wirklich keine Fragen offen lässt, pastoral so umbiegen willst, daß ein Paar sündenfrei in den Augen der Kirche zur Kommunion gehen kann, würde mich dann auch noch interessieren.

 

Mich auch. Nein, mich eigentlich nicht. Das geht nämlich so nicht.

 

Aber dann biegen wir halt nicht. Na und?

 

Hältst Du Dich wörtlich an die 10 Gebote?

 

Hältst Du Dich immer und zu jedem passenden oder unpassenden Zeitpunkt an die Regel der linken und rechten Wange?

 

Wärst Du bereit, Dein Leben für den Glauben / die Kirche zu opfern? (ich nicht, das gebe ich unumwunden zu).

 

Na also.

 

Entweder, Du akzeptierst und erträgst die Differenzen, dass die Kirche und Du ein unterschiedliches Sündenverhältnis haben. Da hat Squire recht: Auch Du musst der Kirche eine eigene Meinung gestatten (mehr ist es ja nicht, geben wir es doch zu) - irgendwann wird sich rausstellen, wer recht hatte. Es ist ja nun nicht so, dass Du unüberlegt handelst, sondern Dir durchaus vernünftige Gedanken gemacht hast.

 

Oder, Du besprichst Dein Problem mit Deinem Priester - das nennt sich dann Seelsorge und dafür ist der auch da. Wenn er so ist wie die meisten Priester, die ich kenne, dann akzeptiert er Deine Ausführung oder er gibt Dir sogar recht. Das kann der nämlich auch, und offensichtlich erlaubt es die Kirche ihren Priestern, in gewissen seelsorgerlichen Fällen von der "Norm" abzuweichen.

 

Oder Du änderst Dein Verhalten - entweder im Hinblick auf die Empfängnisverhütung oder im Hinblick auf die Kirchenzugehörigkeit - wobei ich Dich in letzterem Punkt daran erinnern möchte, dass die RKK sich als Volkskirche fühlt - das heißt, davon ausgeht, dass möglichst viele Menschen in ihr Mitglieder sein sollen. Diese Auffassung impliziert auch die Akzeptanz abweichender Meinungen, da dies eine Folge von eben vielen unterschiedlichen Gemeindemitgliedern ist. Nur deswegen, also wegen der Frage der Empfängnisregelung, würde ich niemals aus der Kirche austreten.

 

 

 

So, und jetzt zum Threadthema: Und genau das, was ich gerade eben als Individualsituation geschildert habe, macht die Kirche unglaubwürdig. Und eben die Statistik, die da besagt, dass Katholiken nicht weniger Verhütungsmittel nehmen als Protestanten oder Anglikaner (die das dürfen). Klar - es muss trotzdem nicht unbedingt richtig sein, nur weil es viele Leute machen - aber die Leute rezipieren eben nicht, was die Kirche sagt. Selbst die Mehrzahl der aktiven Katholiken nicht. Und das sollte der Kirchenleitung zu denken geben.

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Du meinst also, die Kirche ist unglaubwürdig, weil das pastorale Erscheinungsbild die dogmatische (ja - ich weiß, daß HV kein Dogma ist) Zielsetzung ad absurdum führt?

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Gleich ist nämlich, dass man - ob man unterlässt oder aktiv handelt - den selben Willen zur Verhütung hat. Gleich ist, dass auch die, die "natürliche" Verhütung praktizieren, dem Grundsatz widersprechen, dass jeder einzelne Sexualakt auf Zeugung offen sein muss. Das ist er vom Willen her nicht, wenn jemand eine Methode verwendet, deren Ergebnis eine fast ebenso sichere Verhütung hervorbringt, wie die Pille.

Das klingt so, als sei die Sicherheit einer Verhütungsmethode irgendwie relevant für die Bewertung: Je sicherer, desto weniger offen für Zeugung, desto schlechter im Sinne von HV.

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Ich habe kein grundsätzliches Problem mit dem Biegen und Mauscheln.

 

Dazu bin ich zu sehr in Grundsätzen wie "Keiner muss mehr als er kann." verhaftet.

 

Interessant finde ich auch die zugewiesenen Wertigkeiten innerhalb des Dekalogs.

 

So sind die Versuchung Gottes, die Simonie und das Sakrileg die schweren Verstöße gegen das erste Gebot. Nun geht es dabei um Handlungen, die tatsächlich steuerbar sind.

 

Aber selbst der Atheismus, der ja nun eigentlich die schwerste Sünde wider das erste Gebot ist, wird nur als "Sünde gegen die Tugend der Gottesverehrung" bezeichnet und "Absichten und Umstände können die Verantwortlichkeit für dieses Vergehen stark einschränken." KKK 2125

 

Gotteslästerung ist eine schwere Sünde gegen das zweite Gebot (KKK 2148). Auch das ist eine Handlung die von den Umständen unabhängig ist. Man muss Gott nicht seinen Haß auf ihn entgegenbrüllen (auch wenn das nicht zu meinem Gottesbild passt, aber das ist ein anderes Thema).

 

Eine schwere Sünde ist auch die Versäumung der Sonntagspflicht "ohne gewichtigen Grund" (KKK 2181) - auch hier ist die Ausnahmeregelung schon drin.

 

Zum 4ten Gebot gibt es zwar (zum Teil recht abenteuerliche) Ausführungen, aber keine schwere Sünde - obwohl es immerhin an 4. Stelle des Dekalogs steht.

 

Du sollst nicht morden ist eingeschränkt durch das Recht auf Notwehr, wenn auch sonst jede Tötung grundsätzlich schwer sündhaft ist (was konsequent ist).

 

Ähnlich Du sollst nicht stehle, was als Sünde alle Handlungen bewehrt, die einen anderen übervorteilen - allerdings kennt dieses 7. Gebot keine schwere Sünde...

 

Dagegen ist die Lüge grundsätzlich eine läßliche Sünde, sie kann aber bei implizierten Verstößen gegen die Liebe oder die Gerechtigkeit zur Todsünde werden.

 

Die Verstöße gegen die Schamhaftigkeit (die das 8. Gebot fordert) werden gemessen an den den Kulturen verschiedenen Ausdrucksformen der Schamhaftigkeit. (KKK 2524)

 

Der Neid hingegen und was in ihm gründet ist eine Hauptsünde (KKK 2529).

 

Was ich damit sagen will: In allen anderen Geboten ist die schwere der Schuld nie ganz eindeutig, sondern es wird immer auf die Umstände hingewiesen.

 

Im 6. ist die einzige der schweren Sünden (Masturbation, Unzucht, Pornographie und HS), die in Abhängigkeit von der "herrschenden Meinung" betrachtet wird, die Masturbation (die mMn aufgrund dessen in D keine Sünde mehr sein kann, aber auch das ist ein anderer Thread). Alle anderen schlagen gnadenlos zu Buche.

 

Nur warum?

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Gleich ist nämlich, dass man - ob man unterlässt oder aktiv handelt - den selben Willen zur Verhütung hat. Gleich ist, dass auch die, die "natürliche" Verhütung praktizieren, dem Grundsatz widersprechen, dass jeder einzelne Sexualakt auf Zeugung offen sein muss. Das ist er vom Willen her nicht, wenn jemand eine Methode verwendet, deren Ergebnis eine fast ebenso sichere Verhütung hervorbringt, wie die Pille.

Das klingt so, als sei die Sicherheit einer Verhütungsmethode irgendwie relevant für die Bewertung: Je sicherer, desto weniger offen für Zeugung, desto schlechter im Sinne von HV.

Genau genommen: Das Wissen um die Sicherheit der jeweiligen Verhütungsmethode. Wenn jemand hohen Aufwand treibt, um möglichst sicher eine Schwangerschaft auszuschließen, desto mehr kommt er mit dem in HV genannten Prinzip in Konflikt, dass jeder Beischlaf auf Zeugung offen sein muss.

 

Geht man rein gefühlsmäßig vor, dann muss man ja damit rechnen, dass trotzdem ein Kind entsteht. Aber genau dies will man ja nicht. Und dagegen treibt man einen Haufen Aufwand.

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Du meinst also, die Kirche ist unglaubwürdig, weil das pastorale Erscheinungsbild die dogmatische (ja - ich weiß, daß HV kein Dogma ist) Zielsetzung ad absurdum führt?

 

Dann wäre auch der Verkehrsminister unglaubwürdig, weil die Mehrzahl aller Verkehrsteilnehmer ständig irgendwelche Regeln der StVO brechen. Die Funktion einer ethischen Norm geht über den Einzelfall hinaus. Normen, jedenfalls Verbotsnormen sind notwendigerweise "weltfremd".

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Dann wäre auch der Verkehrsminister unglaubwürdig, weil die Mehrzahl aller Verkehrsteilnehmer ständig irgendwelche Regeln der StVO brechen.

Quatsch. Wenn Autos regelmäßig mit 100 durch die Spielstraßen brettern würden, dann hätte der Minister (oder seine Chargfen) in der Tat ein Glaubwürdigkeitsproblem.

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Die Funktion einer ethischen Norm geht über den Einzelfall hinaus. Normen, jedenfalls Verbotsnormen sind notwendigerweise "weltfremd".
Um beim Straßenverkehr zu bleiben: der Verkehrsminister hat soweit ich weiß noch keinen Fahrzeugtyp verboten, weil ihm der Antrieb nicht gefiel (höchstens weil der Fahrer sich und andere gefährdet).

 

Wenn er allerdings die Benutzung von allem was Räder hat verbieten wollte, weil der Mensch nur zum gehen geschaffen wurde, hat er nicht nur ein Autoritätsproblem.

 

Und nur darum geht es in der Enzücklika. Natürlich konnte/sollte/was-weiß-ich-noch Paul ein Manifest über die eheliche Liebe schreiben. Auch gerne mit warnendem Charakter.

 

Aber das hat er nicht getan.

 

Er hat ein klares Verbot ausgesprochen - und das ist der Knackpunkt.

bearbeitet von Flo77
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Du meinst also, die Kirche ist unglaubwürdig, weil das pastorale Erscheinungsbild die dogmatische (ja - ich weiß, daß HV kein Dogma ist) Zielsetzung ad absurdum führt?

 

Am Rande, ja.

 

Wir müssten uns über die Zielsetzung unterhalten. Die ist nicht sauber definiert. Es ist grundsätzlich erlaubt, Empfängnisregelnde Maßnahmen zu ergreifen um die Anzahl der Kinder auf ein verantwortbares Maß zu beschränken. Es ist nicht erlaubt, damit kinderlos zu sein. Die einen nehmen "natürliche" Verfahren (die unnatürlich sind und besser wirken als manches künstliche Verfahren), die anderen nehmen "künstliche" Verfahren, die ebenso unnatürlich sind (btw - was ist unnatürlicher?).

 

Die Unlogik feiert fröhliche Urständ.

 

Und genau das kirchenamtlich mit dem Sündenbegriff zu belegen, ist absurd.

 

Ich will verstehen, was ich mache. Da glaube ich, Gott auf meiner Seite zu haben, denn wenn er mich als denkenden Menschen geschaffen hat, dann wird er sicherlich Verständnis dafür haben, dass ich das, was von seinen Vertretern kommt, auch nachvollziehen können will, bevor ich mich daran orientiere.

 

 

 

Kams Vergleich mit dem Straßenverkehr ist da nicht so ganz einschlägig: Jedem ist klar, warum man Verbotsnormen aufstellt und jeder kann die Begründung nachvollziehen. Und alle paar Jahre wird auch mal wieder die Gesetzeslage korrigiert, um sich an die neuen Situationen anzupassen. Momentan wird darüber sinniert, ob man Verkehrsschilder abschafft, weil sie überflüssig sind.

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Wenn wir diese Meldung lesen brauchen wir uns die Eingangsfrage, warum die kirchliche Glaubwürdigkeit auf den Hund gekommen ist nicht mehr zu stellen.

 

Einen Tag, bevor der 60-jährige Erzbischof der US-Diözese St. Louis, Raymond Burke, zum Präfekten der Apostolischen Signatur in Rom ernannt wurde, sorgte er in seiner Diözese für einen Paukenschlag.

Er setzte die 58-jährige Ordensfrau Louise Lears, Mitglied der „Sisters of Chartity“, als Pas­toralassistentin der Pfarre St. Cronan in St. Louis ab und belegte sie obendrein mit dem Verbot, Sakramente zu empfangen. Der Grund: Sie hatte sich aktiv für das Recht von Frauen eingesetzt, in der katholischen Kirche zu Priesterinnen geweiht zu werden. Das berichtete „National Ca­tholic Reporter“ in einer Eilmeldung.

Schwester Lears war neben ihrer pfarrlichen Tätigkeit Koordinatorin der Erzdiözese St. Louis für religiöse Erziehung.

Quelle

 

Angesichts solcher Vorgänge könnte ich vor Zorn und Scham über solche Volltrottel im Bischofsamt heulen und darüber, dass es solche sind, die nach Rom befördert werden.

 

Die prominenteste US-Benediktinerin, Sr. Joan Chittister schreibt dazu in ihrem jüngsten Wochenkommentar für „National Catholic Reporter“ (NCR):

„Wir exkommunizieren Frauen, die die Frauenweihe unterstützen, aber wir exkommunizieren weder Offiziere noch Militärkapläne, die sich für den Einsatz nuklearer Waffen aussprechen.“ .........

Sie stellt fest, dass kritische kirchliche Gruppierungen immer wieder exkommuniziert worden sind, niemals jedoch

„Bischöfe oder Priester, die zu Adolf Hitler in Deutschland oder Augusto Pinochet in Chile geschwiegen hätten, noch hat die Kirche Mitglieder deren Organisationen exkommuniziert.“

 

Quelle und mehr dazu hier

bearbeitet von wolfgang E.
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Wenn wir diese Meldung lesen...

 

Ähm - mir gefällt weder die Zeitung als Quelle, noch die Art des Journalismus. Dass es für die Kirche wichtiger ist, Lehrabweichungen im eigenen Lager zu sanktionieren, kann ich sogar irgendwie nachvollziehen. Ich hätte momentan Bedenken, aufgrund der von Dir gepostenen Zitate irgendwas zu unterstellen. Mir ist nicht ganz klar, warum eine Exkommunikation (= Verbot, Sakramente zu empfangen) ausgesprochen wird, wenn jemand Frauenordination nur unterstützt. Ein Lehrverbot bzw. eine Absetzung von den Funktionen in der Gemeinde bzw. Gemeinschaft hätte da gereicht. Man müsste genau wissen, was vorgefallen ist.

 

Recht hast Du, wenn man vergleicht, wie die Kirche gegen Abweichler vorgeht, die gegen speziell theologische Festlegungen opponieren und gegen solche, die gegen abgeleitete, gesellschaftliche Normen verstoßen. Ersteres ist schlimmer, zweiteres übersieht man eher, was aber auch nicht unlogisch ist, denn für gesellschaftliche Probleme gibt es selten eine Regel, die mit "ja-nein" beantwortbar ist.

 

Das betrifft aber nicht nur die Römer, sondern alle Kirchen.

 

Eines ist für mich jedenfalls klar: Wenn die Kirchenleitung definitiv feststellt, dass Frauen nicht weihefähig ist, muss sie das auch durchsetzen.

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Ähm - mir gefällt weder die Zeitung als Quelle, noch die Art des Journalismus.

Nn ist "gefallen" nicht unbedingt ein Kriterium für Wahrheitsbeurteilung.......P. Udo Fischer ist Pfarrer in NÖ und sichr keiner der Nachrichten erlügt......

 

Aber hier hast Du zur Kolumne die Orginalquelle.

 

Eines ist für mich jedenfalls klar: Wenn die Kirchenleitung definitiv feststellt, dass Frauen nicht weihefähig ist, muss sie das auch durchsetzen.

 

Da bit Du jetzt sehr "schwammig" ......Mir der gleichen Begründung kann man jeden abberufen und exkomminizieren, der HV für falsch hält und das träfe dann zuvörderst die österreichischen und deutschen Bischofe als Sanktion für die Königssteiner und Maria Troster Erklärung.

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Angesichts solcher Vorgänge könnte ich vor Zorn und Scham über solche Volltrottel im Bischofsamt heulen und darüber, dass es solche sind, die nach Rom befördert werden.

Nicht der Bischof ist der Volltrottel, sondern alle jene, die genau wissen, dass sie mit ihrem Ungehorsam gegenüber den Bischof zu Spaltung beitragen. Die Konsequenzen waren ihnen bewusst. Es ist immer wieder dasselbe mit euch Möchtegern-Märtyrern, über die rote Ampel fahren und sich noch lauthals beschweren, dass man hinterher bestraft wird.

 

Die prominenteste US-Benediktinerin, Sr. Joan Chittister schreibt dazu in ihrem jüngsten Wochenkommentar für „National Catholic Reporter“ (NCR):
„Wir exkommunizieren Frauen, die die Frauenweihe unterstützen, aber wir exkommunizieren weder Offiziere noch Militärkapläne, die sich für den Einsatz nuklearer Waffen aussprechen.“ .........

Sie stellt fest, dass kritische kirchliche Gruppierungen immer wieder exkommuniziert worden sind, niemals jedoch

Typisch Wolfgang, wieder mal Äpfel und Birnen vergleichen. Seit wann verstoßen Offiziere und Kirchenkaplane mit solchen Äußerungen gegen den CIC.

 

Außerdem haben wir nur durch die nukleare Abschreckung den Frieden in der Welt sichern können. Einen potenziellen Feind, wie die ehem. UDSSR war bewusst, dass ein Angriffskrieg letztendlich zur eigenen Vernichtung führt.

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Eines ist für mich jedenfalls klar: Wenn die Kirchenleitung definitiv feststellt, dass Frauen nicht weihefähig ist, muss sie das auch durchsetzen.

Für mich ist das nicht klar. solche totalitären Mittel braucht man nur, wenn es an Überzeugungskraft fehlt. Denn: Hier wird keine Tat bestraft, sondern eine Gesinnung. Das ist für mich inakzeptabel.

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Für mich ist das nicht klar. solche totalitären Mittel braucht man nur, wenn es an Überzeugungskraft fehlt. Denn: Hier wird keine Tat bestraft, sondern eine Gesinnung. Das ist für mich inakzeptabel.

 

Und genau daran zweifle ich momentan noch, da ich keine genauen Begründungen aus den Quellen entnehmen kann. Vergessen darf man nicht: Die Ordensschwester ist die Chefin des Religionsunterrichtes im Bistum und sie ist selber Religionslehrerin. Es ist nun tatsächlich die Frage, ob sie nur der Auffassung ist, man sollte Frauen weihen, oder ob sie auch in ihrem Unterricht genau das - mit theologischer Begründung - den Kindern vermittelt.

 

Das Hauptthema - nämlich die Glaubwürdigkeit der Kirche - wird durch solche Ereignisse tatsächlich berührt - das sieht man ja auch an den Zeitungsartikeln und an der Reaktion von Wolfgang.

 

Allerdings ist es eine mehr als billige Ausrede, wenn die Betroffenen sagen, andere würden ja auch nicht belangt. So geht das nicht. Man muss schon Kritik üben über das eigene Verhalten und nicht über das Verhalten von anderen. Und das ist, wenn ich die Quellen richtig lese, unterblieben.

 

Schade, dass so wichtige Themen so unsauber in den Medien diskutiert werden - das funktioniert nicht.

 

In diesem Zusammenhang erinnert mich das an die Aussage meines Pflegekindes, die einige Male schwarz gefahren ist und nun vor den Jugendrichter muss - "Vergewaltiger lassen sie laufen und harmlose Schwarzfahrer zerren sie vor Gericht"....

 

 

 

@Wolfgang: Das meinte ich damit, dass mir weder Zeitung noch Journalismus gefallen. Ganz nebenbei: Ich wundere mich regelmäßig, warum Du immer gleich mit dem Begriff der "Lüge" bei der Hand bist und mir auch unterstellst, ich hätte dem Verfasser der Zeitung "Lügen" unterstellt. Darum ging es doch überhaupt nicht, sondern nur darum, dass die kompletten Infos fehlen, um den Hintergrund zu beurteilen.

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Offenbar hat Schwester Louise letzten November an einer Eucharistiefeier teilgenommen, bei der eine Frau zum Priester geweiht wurde. Denuzianten haben sie dabei heimlich gefilmt. Dieser Film wurde als Beweis gegen Schwester Louise verwendet, dass sie illegale Aktivitäten unterstützen würde und deshalb wurde sie exkommuniziert.

 

Quelle

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...bei der eine Frau zum Priester geweiht wurde. Denunzianten haben sie dabei heimlich gefilmt.

 

Hm. War das eine heimliche Veranstaltung? Ansonsten wäre der Begriff "Denunziant" - na ja, sagen wir mal, etwas einseitig...

 

Auch eine solche Argumentation gefällt mir nicht sonderlich - weil die Schwester von einem Denunzianten gefilmt wurde, wird sie entlassen... Vielleicht hast Du das nicht sagen wollen, aber man könnte es ohne sonderlich bösen Willen in Deine Formulierung reinlegen.

 

Darüber hinaus bleiben natürlich einige Fragen offen - die Hauptfrage wäre, ob man wirklich eine Exkommunikation durchführen musste (bzw. die Frage, wie die Ordensschwester diese Exkommunikation - so sie es wünscht, wieder los wird) und es nicht einfach bei einer Entlassung aus den bisherigen Ämtern belassen konnte. Das wird davon abhängen, ob Schwester Louise an einer Feier teilgenommen hat, die ein Vagantenbischof geleitet hat oder an einer Feier einer anerkannten Kirche wie die Episkopalen oder so. Auch bei uns wird man gewaltig hellhörig, wenn jemand meint, sich Vaganten anschließen zu müssen.

 

Aber ehrlicherweise muss ich diese Einschätzung dem Ortsbischof überlassen, dafür ist der da. Wer der RKK angehört, kennt die zentrale Struktur und das an einzelnen Personen hängende Lehramt. Dann passiert halt unter Umständen etwas, gerade wenn man mit seinem Verhalten die kirchlichen Strukturen schwächt (bzw. das Verhalten eines Einzelnen so interpretiert wird).

 

Ich wehre mich aber sehr dagegen, mit einer Gleichbehandlung im Unrecht zu argumentieren. Das geht regelmäßig schief.

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Ich wehre mich aber sehr dagegen, mit einer Gleichbehandlung im Unrecht zu argumentieren. Das geht regelmäßig schief.

Wer redet denn davon? Inwiefern habe ich mit Gleichbehandlung im Unrecht argumentiert? Mich irritiert eher, dass Du nichts dabei findest, wenn wegen anderer Meinungen Zwangsmaßnahmen durchgeführt werden. Ist man als Angehöriger der Katholischen Kirche schon dermaßen konditioniert, dass man nichts dabei findet?

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Wer redet denn davon? Inwiefern habe ich mit Gleichbehandlung im Unrecht argumentiert?

 

Du nicht. Aber Wolfgang. Er meinte ja, dass diejenigen, die Waffen segnen ohne Probleme wegkommen und diejenigen, die die Kirche selber angreifen, gemaßregelt werden?

 

Was haben die Waffen mit der Schwester Louise zu tun?

 

Den Schuh musst Du Dir nicht anziehen.

 

 

 

Mich irritiert eher, dass Du nichts dabei findest, wenn wegen anderer Meinungen Zwangsmaßnahmen durchgeführt werden.

 

Sorry - ich bin immer noch nicht völlig davon überzeugt, dass es sich "nur" um eine andere Auffassung handelt. Bisher konnte mir keine Quelle das bestätigen. Deswegen halte ich mich zurück. Ich weiß, dass eine Ordensschwester, die Chefin des RU im Bistum ist, ihres Dienstes enthoben und exkommuniziert wurde. Ich habe keinen Zweifel daran gelassen, dass ich diese Maßnahme als recht hart empfinde. Ich weiß aus Deinem Link, dass die Schwester an einem Weihe-GD teilgenommen hat, der nicht von der Kirche autorisiert war. Mehr weiß ich nicht. Und jetzt soll ich urteilen?

 

 

 

Ist man als Angehöriger der Katholischen Kirche schon dermaßen konditioniert, dass man nichts dabei findet?

 

Dir ist meine Kirchenmitgliedschaft schon bekannt - oder etwa nicht?

 

Klar bin ich in einer gewissen Weise konditioniert - ich empfinde jedoch eine Zurückhaltung bei der Beurteilung eines Vorfalls in den USA aufgrund einer nicht ausreichenden Beweislage nicht unbedingt schlecht.

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