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Sammelthread zum nächsten Sonntagsevangelium


Gabriele

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Vierter Fastensonntag C

 

 

Gottes Schaffen und das Geschaffenwerden der Welt beschränken sich nicht auf den ersten Anfang. Gott ist treu, er lässt seine Schöpfung nicht zugrunde gehen. Er spricht das Schöpfungswort weiter im Wort des Segens und der Vergebung. Gott liebt die Welt, auch den Menschen, der schuldig geworden ist - so sehr, dass er seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat (1 Joh 4,10).

 

 

 

Zur 1. Lesung Die Paschafeier in Gilgal bedeutet für Israel den Abschluss der Wüstenwanderung und den Neuanfang im Kulturland Kanaan. Mit den großen Erinnerungen verbinden sich noch größere Erwartungen. Die ungesäuerten Brote sind eine Erstlingsgabe des verheißenen Landes, in dem das Volk endlich zur Ruhe kommen soll. Jesus aber wird die Sakramente des Alten Bundes in die neue Wirklichkeit hinüberführen: Er selbst wird das wahre Pascha-Lamm sein und das Brot für das Leben der Welt.

 

 

 

 

ERSTE Lesung

 

Jos 5, 9a.10-12

 

Als die Israeliten in das verheißene Land eingezogen waren, feierten sie das Pascha

 

Lesung aus dem Buch Josua

 

In jenen Tagen

 

9asagte der Herr zu Josua: Heute habe ich die ägyptische Schande von euch abgewälzt.

 

10Als die Israeliten in Gilgal ihr Lager hatten, feierten sie am Abend des vierzehnten Tages jenes Monats in den Steppen von Jericho das Pascha.

 

11Am Tag nach dem Pascha, genau an diesem Tag, aßen sie ungesäuerte Brote und geröstetes Getreide aus den Erträgen des Landes.

 

12Vom folgenden Tag an, nachdem sie von den Erträgen des Landes gegessen hatten, blieb das Manna aus; von da an hatten die Israeliten kein Manna mehr, denn sie aßen in jenem Jahr von der Ernte des Landes Kanaan.

 

 

 

Zur 2. Lesung Der Mensch kann sich von Gott entfernen und seinem eigenen Wesen fremd werden; das Verlorene zurückgewinnen kann er nicht aus eigener Kraft. Aber Gott selbst hat durch Christus das Wort der Versöhnung gesprochen. Eine versöhnte Welt, das ist wie eine neue Welt, eine neue Schöpfung. Auch sie ist noch nicht fertig; bis zum Tag der Vollendung hat Gott das Wort der Versöhnung Menschen aufgetragen, die seine Botschafter sind. Versöhnung ist möglich.

 

 

 

ZWEITE Lesung

 

2 Kor 5, 17-21

 

Gott hat uns durch Christus mit sich versöhnt

 

Lesung aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an die Korinther

 

Brüder!

 

17Wenn jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden.

 

18Aber das alles kommt von Gott, der uns durch Christus mit sich versöhnt und uns den Dienst der Versöhnung aufgetragen hat.

 

19Ja, Gott war es, der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat, indem er den Menschen ihre Verfehlungen nicht anrechnete und uns das Wort von der Versöhnung zur Verkündigung anvertraute.

 

20Wir sind also Gesandte an Christi statt, und Gott ist es, der durch uns mahnt. Wir bitten an Christi statt: Lasst euch mit Gott versöhnen!

 

21Er hat den, der keine Sünde kannte, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm Gerechtigkeit Gottes würden.

 

 

 

 

Zum Evangelium Man hat es Jesus übel genommen, dass er zu den Sündern gut war. Jesus hat darauf mit drei Gleichnissen geantwortet: das verlorene Schaf, die verlorene Drachme, der verlorene Sohn. Der ältere Bruder des verlorenen Sohnes vertritt die Gerechtigkeit, wie er sie versteht, aber Gottes Gerechtigkeit ist von anderer Art. Gott freut sich, wenn er einem Sünder vergeben kann, mehr noch als er sich über die Werke seiner ersten Schöpfung freut. Gott ist Freude.

 

 

 

 

Evangelium

 

Lk 15, 1-3.11-32

 

Dein Bruder war tot und lebt wieder

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

 

In jener Zeit

 

1kamen alle Zöllner und Sünder zu Jesus, um ihn zu hören.

 

2Die Pharisäer und die Schriftgelehrten empörten sich darüber und sagten: Er gibt sich mit Sündern ab und isst sogar mit ihnen.

 

3Da erzählte er ihnen ein Gleichnis und sagte:

 

11Weiter sagte Jesus: Ein Mann hatte zwei Söhne.

 

12Der jüngere von ihnen sagte zu seinem Vater: Vater, gib mir das Erbteil, das mir zusteht. Da teilte der Vater das Vermögen auf.

 

13Nach wenigen Tagen packte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land. Dort führte er ein zügelloses Leben und verschleuderte sein Vermögen.

 

14Als er alles durchgebracht hatte, kam eine große Hungersnot über das Land, und es ging ihm sehr schlecht.

 

15Da ging er zu einem Bürger des Landes und drängte sich ihm auf; der schickte ihn aufs Feld zum Schweinehüten.

 

16Er hätte gern seinen Hunger mit den Futterschoten gestillt, die die Schweine fraßen; aber niemand gab ihm davon.

 

17Da ging er in sich und sagte: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben mehr als genug zu essen, und ich komme hier vor Hunger um.

 

18Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt.

 

19Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein; mach mich zu einem deiner Tagelöhner.

 

20Dann brach er auf und ging zu seinem Vater. Der Vater sah ihn schon von weitem kommen, und er hatte Mitleid mit ihm. Er lief dem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn.

 

21Da sagte der Sohn: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein.

 

22Der Vater aber sagte zu seinen Knechten: Holt schnell das beste Gewand, und zieht es ihm an, steckt ihm einen Ring an die Hand, und zieht ihm Schuhe an.

 

23Bringt das Mastkalb her, und schlachtet es; wir wollen essen und fröhlich sein.

 

24Denn mein Sohn war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wieder gefunden worden. Und sie begannen, ein fröhliches Fest zu feiern.

 

25Sein älterer Sohn war unterdessen auf dem Feld. Als er heimging und in die Nähe des Hauses kam, hörte er Musik und Tanz.

 

26Da rief er einen der Knechte und fragte, was das bedeuten solle.

 

27Der Knecht antwortete: Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat das Mastkalb schlachten lassen, weil er ihn heil und gesund wiederbekommen hat.

 

28Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater aber kam heraus und redete ihm gut zu.

 

29Doch er erwiderte dem Vater: So viele Jahre schon diene ich dir, und nie habe ich gegen deinen Willen gehandelt; mir aber hast du nie auch nur einen Ziegenbock geschenkt, damit ich mit meinen Freunden ein Fest feiern konnte.

 

30Kaum aber ist der hier gekommen, dein Sohn, der dein Vermögen mit Dirnen durchgebracht hat, da hast du für ihn das Mastkalb geschlachtet.

 

31Der Vater antwortete ihm: Mein Kind, du bist immer bei mir, und alles, was mein ist, ist auch dein.

 

32Aber jetzt müssen wir uns doch freuen und ein Fest feiern; denn dein Bruder war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wieder gefunden worden.

 

Quelle: Schott @ Erzabtei Beuron

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Gerlinde Blosche

Beim ersten Hinsehen geht es mir wie dem älteren Sohn, der Vater kommt mir ungerecht vor.

Vielleicht, weil ich mich manchmal selbst in der Rolle wiederfinde. Tägliches Abmühen und alles so selbstverständlich. -

Daneben der andere Sohn, der sein Leben in vollen Zügen genießt und die Freiheit, die ihm sein Vater lässt missbraucht,

aber sich dann, als es ihm schlecht geht, an die Liebe seines Vaters erinnert.

Die Reaktion dieses Vaters stimmt mich deshalb nachdenklich, weil ich weiß, dass Jesus mit dem "Vater" Gott meint.

"ER" ist so anders als wir Menschen, seine Liebe trägt das Böse nicht nach, sie verurteilt nicht, sie verzeiht.

Er reicht immer wieder die Hand zur Versöhnung, wenn wir sie nur ergreifen und uns ihm zuwenden.

Eine alles vergebende Liebe, wie schwer für uns dies in unsere Lebenspraxis umzusetzen.

Für Gott gibt es keine Schuld, die er einem reuigen Sünder nicht verzeihen würde.

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Fünfter Fastensonntag C

 

 

„Das Übel mit der Wurzel ausrotten“, das sagt sich leicht. Besser wäre es, die Wurzel zu heilen. Aber wer kann das, und wie kommt man überhaupt an die Wurzel? Ist Strafe ein geeignetes Mittel zur Besserung? Das sind schwierige Fragen. Die Antwort Jesu: Heilen und helfen kann nur die Liebe.

 

 

Zur 1. Lesung Hat Gott nur in alten Zeiten gesprochen und eingegriffen? Hilft er auch heute noch? Einst hat Gott Israel aus Ägypten herausgeführt, und jetzt sagt der Prophet: Gott wird noch Größeres tun, um sein Volk aus neuer Knechtschaft zu befreien und es aus dem Exil wieder in die Heimat zurückzuführen. Gott, der Schöpfer und Erlöser, ist immer auch ein Gott der Zukunft. Sache der Geretteten wird es sein, der späteren Generation von Gottes Taten zu erzählen; die Erinnerung muss zur Verkündigung werden.

 

 

 

ERSTE Lesung

 

Jes 43, 16-21

Seht her, ich schaffe Neues; ich tränke mein Volk

 

Lesung aus dem Buch Jesaja

 

16So spricht der Herr, der einen Weg durchs Meer bahnt, einen Pfad durch das gewaltige Wasser,

 

17der Wagen und Rosse ausziehen lässt, zusammen mit einem mächtigen Heer; doch sie liegen am Boden und stehen nicht mehr auf, sie sind erloschen und verglüht wie ein Docht.

 

18Denkt nicht mehr an das, was früher war; auf das, was vergangen ist, sollt ihr nicht achten.

 

19Seht her, nun mache ich etwas Neues. Schon kommt es zum Vorschein, merkt ihr es nicht? Ja, ich lege einen Weg an durch die Steppe und Straßen durch die Wüste.

 

20Die wilden Tiere werden mich preisen, die Schakale und Strauße, denn ich lasse in der Steppe Wasser fließen und Ströme in der Wüste, um mein Volk, mein erwähltes, zu tränken.

 

21Das Volk, das ich mir erschaffen habe, wird meinen Ruhm verkünden.

 

 

 

 

Zur 2. Lesung Paulus erinnert sich an die Zeit vor seiner Bekehrung, an seine Herkunft, Bildung und Gesetzestreue. Dann aber hat Christus ihn eingeholt, und Paulus beginnt zu verstehen, was vor Gott wirklich gilt. Eigene Taten und Leistungen begründen kein Recht Gott gegenüber. Hier gilt nur der vertrauende Glaube, der sich immer neu von der Wahrheit Christi und von der Macht seiner Liebe ergreifen und prägen lässt.

 

 

 

 

ZWEITE Lesung

 

Phil 3, 8-14

Um Christi willen habe ich alles aufgegeben - sein Tod soll mich prägen

 

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Philipper

 

Brüder!

 

8Ich sehe alles als Verlust an, weil die Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, alles übertrifft. Seinetwegen habe ich alles aufgegeben und halte es für Unrat, um Christus zu gewinnen

 

9und in ihm zu sein. Nicht meine eigene Gerechtigkeit suche ich, die aus dem Gesetz hervorgeht, sondern jene, die durch den Glauben an Christus kommt, die Gerechtigkeit, die Gott aufgrund des Glaubens schenkt.

 

10Christus will ich erkennen und die Macht seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit seinen Leiden; sein Tod soll mich prägen.

 

11So hoffe ich, auch zur Auferstehung von den Toten zu gelangen.

 

12Nicht dass ich es schon erreicht hätte oder dass ich schon vollendet wäre. Aber ich strebe danach, es zu ergreifen, weil auch ich von Christus Jesus ergriffen worden bin.

 

13Brüder, ich bilde mir nicht ein, dass ich es schon ergriffen hätte. Eines aber tue ich: Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich nach dem aus, was vor mir ist.

 

14Das Ziel vor Augen, jage ich nach dem Siegespreis: der himmlischen Berufung, die Gott uns in Christus Jesus schenkt.

 

 

 

 

Zum Evangelium Die Erzählung von der Ehebrecherin erinnert an die Geschichte von der ungerecht verurteilten Susanna im Buch Daniel. Jesus ist mehr als Daniel: Er verteidigt nicht eine Schuldlose, er vergibt der Sünderin. Und er warnt uns davor, über das Herz und Gesinnung anderer Menschen zu urteilen.

 

 

 

 

Evangelium

 

Joh 8, 1-11

Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

 

In jener Zeit

 

1ging Jesus zum Ölberg.

 

2Am frühen Morgen begab er sich wieder in den Tempel. Alles Volk kam zu ihm. Er setzte sich und lehrte es.

 

3Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie stellten sie in die Mitte

 

4und sagten zu ihm: Meister, diese Frau wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt.

 

5Mose hat uns im Gesetz vorgeschrieben, solche Frauen zu steinigen. Nun, was sagst du?

 

6Mit dieser Frage wollten sie ihn auf die Probe stellen, um einen Grund zu haben, ihn zu verklagen. Jesus aber bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde.

 

7Als sie hartnäckig weiterfragten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie.

 

8Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde.

 

9Als sie seine Antwort gehört hatten, ging einer nach dem anderen fort, zuerst die Ältesten. Jesus blieb allein zurück mit der Frau, die noch in der Mitte stand.

 

10Er richtete sich auf und sagte zu ihr: Frau, wo sind sie geblieben? Hat dich keiner verurteilt?

 

11Sie antwortete: Keiner, Herr. Da sagte Jesus zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!

 

 

 

Quelle: Schott @ Erzabtei Beuron

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Gerlinde Blosche

Es scheint, als wollten die Schriftgelehrten und Pharisäer Jesus wieder mal auf die Probe stellen.

Wird er sich gegen die Forderung des Gesetzes Ehebrecherinnen zu steinigen stellen?

Jesus gefällt dieses unmenschliche Gesetz nicht. "Wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein" will sagen, dass eigentlich keiner das Recht hat die Frau wegen ihrer Sünde zu steinigen.

Jesus setzt gegen dieses brutale Gesetz die verzeihende Liebe seines Vaters. Er nimmt sich der Frau an und gibt ihr so die Chance ihre Schuld einzusehen und umzukehren.

Jesu barmherzige Haltung will die Sünderin heilen und für die Verurteiler soll gelten "seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist."

Steinigungen gibt es heute nicht mehr, aber oft werden Menschen vorverurteilt und müssen in den Medien öffentliche verbale Steinigungen über sich ergehen lassen.

Wie leicht sieht man doch den Splitter im Auge der anderen.

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HEILIGE WOCHE - KARWOCHE

 

PALMSONNTAG C

 

 

 

Das Reich Gottes, das Jesus verkündet hat, ist für die Armen. Er selbst hat arm gelebt. Er ist ein armer und demütiger Messias; er selbst will es so. Und „der Jünger muss sich damit begnügen, dass es ihm geht wie dem Meister“. Den Hosannajubel des Palmsonntags hat Jesus hingenommen. Bald wird er diese ganze Menge gegen sich haben; auch die Jünger werden ihn allein lassen.

 

 

 

Zum Evangelium Der Einzug Jesu in Jerusalem wird von allen vier Evangelisten berichtet. Die Demut Jesu und seine verborgene Hoheit werden sichtbar. Er wird als der erwartete Messias begrüßt, der Retter-König der Endzeit, der Friedenskönig. Freilich, als Ort des Friedens wird bei Lukas hier - anders als im Weihnachtsevangelium - nur der Himmel, nicht diese Erde genannt (Lk 2,14 u. 19,38).

 

 

 

 

Evangelium

 

Lk 19, 28-40

Gesegnet sei der König, der kommt im Namen des Herrn

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

 

In jener Zeit

 

28ging Jesus nach Jerusalem hinauf.

 

29Als er in die Nähe von Betfage und Betanien kam, an den Berg, der Ölberg heißt, schickte er zwei seiner Jünger voraus

 

30und sagte: Geht in das Dorf, das vor uns liegt. Wenn ihr hineinkommt, werdet ihr dort einen jungen Esel angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat. Bindet ihn los, und bringt ihn her!

 

31Und wenn euch jemand fragt: Warum bindet ihr ihn los?, dann antwortet: Der Herr braucht ihn.

 

32Die beiden machten sich auf den Weg und fanden alles so, wie er es ihnen gesagt hatte.

 

33Als sie den jungen Esel losbanden, sagten die Leute, denen er gehörte: Warum bindet ihr den Esel los?

 

34Sie antworteten: Der Herr braucht ihn.

 

35Dann führten sie ihn zu Jesus, legten ihre Kleider auf das Tier und halfen Jesus hinauf.

 

36Während er dahinritt, breiteten die Jünger ihre Kleider auf der Straße aus.

 

37Als er an die Stelle kam, wo der Weg vom Ölberg hinabführt, begannen alle Jünger freudig und mit lauter Stimme Gott zu loben wegen all der Wundertaten, die sie erlebt hatten.

 

38Sie riefen: Gesegnet sei der König, der kommt im Namen des Herrn. Im Himmel Friede und Herrlichkeit in der Höhe!

 

39Da riefen ihm einige Pharisäer aus der Menge zu: Meister, bring deine Jünger zum Schweigen!

 

40Er erwiderte: Ich sage euch: Wenn sie schweigen, werden die Steine schreien.

 

 

 

 

 

 

Zur 1. Lesung In Jesaja 42 (vgl. 6. Januar) wurden die Berufung des Gottesknechts und seine Ausrüstung mit dem Geist Gottes beschrieben. Ein zweites Lied vom Gottesknecht (Jes 49,1-6) zeigt die Schwere seiner Mission. Das dritte Lied (die heutige Lesung) zeichnet ihn als den vollkommenen Jünger und treuen Propheten, der nicht zurückweicht vor Spott und Verfolgung.

 

 

 

ERSTE Lesung

 

Jes 50, 4-7

Mein Gesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen, doch ich weiß, dass ich nicht in Schande gerate (Drittes Lied vom Gottesknecht)

 

Lesung aus dem Buch Jesaja

 

4Gott, der Herr, gab mir die Zunge eines Jüngers, damit ich verstehe, die Müden zu stärken durch ein aufmunterndes Wort. Jeden Morgen weckt er mein Ohr, damit ich auf ihn höre wie ein Jünger.

 

5Gott, der Herr, hat mir das Ohr geöffnet. Ich aber wehrte mich nicht und wich nicht zurück.

 

6Ich hielt meinen Rücken denen hin, die mich schlugen, und denen, die mir den Bart ausrissen, meine Wangen. Mein Gesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen und Speichel.

 

7Doch Gott, der Herr, wird mir helfen; darum werde ich nicht in Schande enden. Deshalb mache ich mein Gesicht hart wie einen Kiesel; ich weiß, dass ich nicht in Schande gerate.

 

 

 

 

Zur 2. Lesung Aus der Gottesherrlichkeit ist der Sohn in die tiefste Erniedrigung hinabgestiegen. Er hat den Kreuzestod auf sich genommen. Sein Gehorsam war Liebe zum Vater und Liebe zu den Menschen. Ihn, den Erniedrigten, hat Gott zum Kyrios, zum Herrn über Zeiten und Welten gemacht. Auf ihn sollen wir schauen, an ihm uns orientieren: „Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht“ (Phil 2,5).

 

 

 

 

ZWEITE Lesung

 

Phil 2, 6-11

Christus Jesus erniedrigte sich; darum hat ihn Gott über alle erhöht

 

Lesung aus dem Brief an die Philipper

 

6Christus Jesus war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein,

 

7sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen;

 

8er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz.

 

9Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen,

 

10damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu

 

11und jeder Mund bekennt: „Jesus Christus ist der Herr“ - zur Ehre Gottes, des Vaters.

 

 

 

 

 

Zur Passion Die Leidensgeschichte nach Lukas hat ihr Vorspiel schon in den Worten des greisen Simeon zu Maria: „Er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird ... Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen“ (2,34-35). Beim Letzten Abendmahl gibt Jesus die ewig gültige Deutung seines Leidens und Sterbens: „für euch“ (22,19). In der Leidensgeschichte selbst hat Lukas manche Härten übergangen, die wir bei Markus und Matthäus finden. Es bleibt die harte Wirklichkeit des Kreuzes; aber dem Evangelisten geht es darum, die verborgenen Lichter aufzuzeigen, die die Leidensnacht erhellen. Er zeigt Jesus als das Vorbild demütigen Gehorsams und dienender Liebe, als treuen Zeugen der erbarmenden Liebe Gottes.

 

 

 

 

Passion

 

Lk 22, 14 - 23, 56

Das Leiden unseres Herrn Jesus Christus

 

E = Evangelist, + = Worte Christi, S = Worte sonstiger Personen

 

Das Leiden unseres Herrn Jesus Christus nach Lukas

 

Das Mahl

 

14E Als die Stunde gekommen war, begab er sich mit den Aposteln zu Tisch.

 

15Und er sagte zu ihnen: + Ich habe mich sehr danach gesehnt, vor meine Leiden dieses Paschamahl mit euch zu essen.

 

16Denn ich sage euch: Ich werde es nicht mehr essen, bis das Mahl seine Erfüllung findet im Reich Gottes.

 

17E Und er nahm den Kelch, sprach das Dankgebet und sagte: + Nehmt den Wein, und verteilt ihn untereinander!

 

18Denn ich sage euch: Von nun an werde ich nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken, bis das Reich Gottes kommt.

 

19E Und er nahm Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und reichte es ihnen mit den Worten: + Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis!

 

20E Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sagte: + Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird.

 

21Doch seht, der Mann, der mich verrät und ausliefert, sitzt mit mir am Tisch.

 

22Der Menschensohn muss zwar den Weg gehen, der ihm bestimmt ist. Aber weh dem Menschen, durch den er verraten wird.

 

23E Da fragte einer den andern, wer von ihnen das wohl sei, der so etwas tun werde.

 

 

 

Vom Herrschen und vom Dienen

 

24Es entstand unter ihnen ein Streit darüber, wer von ihnen wohl der Größte sei.

 

25Da sagte Jesus: + Die Könige herrschen über ihre Völker, und die Mächtigen lassen sich Wohltäter nennen.

 

26Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern der Größte unter euch soll werden wie der Kleinste, und der Führende soll werden wie der Dienende.

 

27Welcher von beiden ist größer: wer bei Tisch sitzt oder wer bedient? Natürlich der, der bei Tisch sitzt. Ich aber bin unter euch wie der, der bedient.

 

28In allen meinen Prüfungen habt ihr bei mir ausgeharrt.

 

29Darum vermache ich euch das Reich, wie es mein Vater mir vermacht hat:

 

30Ihr sollt in meinem Reich mit mir an meinem Tisch essen und trinken, und ihr sollt auf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten.

 

 

 

Die Ankündigung der Verleugnung und der Umkehr des Petrus

 

31Simon, Simon, der Satan hat verlangt, dass er euch wie Weizen sieben darf.

 

32Ich aber habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht erlischt. Und wenn du dich wieder bekehrt hast, dann stärke deine Brüder.

 

33E Darauf sagte Petrus zu ihm: S Herr, ich bin bereit, mit dir sogar ins Gefängnis und in den Tod zu gehen.

 

34E Jesus erwiderte: + Ich sage dir, Petrus, ehe heute der Hahn kräht, wirst du dreimal leugnen, mich zu kennen.

 

 

 

Die Stunde der Entscheidung

 

35E Dann sagte Jesus zu ihnen: + Als ich euch ohne Geldbeutel aussandte, ohne Vorratstasche und ohne Schuhe, habt ihr da etwa Not gelitten? E Sie antworteten: S Nein.

 

36E Da sagte er: + Jetzt aber soll der, der einen Geldbeutel hat, ihn mitnehmen, und ebenso die Tasche. Wer aber kein Geld hat, soll seinen Mantel verkaufen und sich dafür ein Schwert kaufen.

 

37Ich sage euch: An mir muss sich das Schriftwort erfüllen: Er wurde zu den Verbrechern gerechnet. Denn alles, was über mich gesagt ist, geht in Erfüllung.

 

38E Da sagten sie: S Herr, hier sind zwei Schwerter. E Er erwiderte: + Genug davon!

 

 

 

Das Gebet am Ölberg

 

39E Dann verließ Jesus die Stadt und ging, wie er es gewohnt war, zum Ölberg; seine Jünger folgten ihm.

 

40Als er dort war, sagte er zu ihnen: + Betet darum, dass ihr nicht in Versuchung geratet!

 

41E Dann entfernte er sich von ihnen ungefähr einen Steinwurf weit, kniete nieder und betete:

 

42 + Vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht mein, sondern dein Wille soll geschehen.

 

43E Da erschien ihm ein Engel vom Himmel und gab ihm neue Kraft.

 

44Und er betete in seiner Angst noch inständiger, und sein Schweiß war wie Blut, das auf die Erde tropfte.

 

45Nach dem Gebet stand er auf, ging zu den Jüngern zurück und fand sie schlafend; denn sie waren vor Kummer erschöpft.

 

46Da sagte er zu ihnen: + Wie könnt ihr schlafen? Steht auf und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet.

 

 

 

Die Gefangennahme

 

47E Während er noch redete, kam eine Schar Männer; Judas, einer der Zwölf, ging ihnen voran. Er näherte sich Jesus, um ihn zu küssen.

 

48Jesus aber sagte zu ihm: + Judas, mit einem Kuss verrätst du den Menschensohn?

 

49E Als seine Begleiter merkten, was ihm drohte, fragten sie: S Herr, sollen wir mit dem Schwert dreinschlagen?

 

50E Und einer von ihnen schlug auf den Diener des Hohenpriesters ein und hieb ihm das rechte Ohr ab.

 

51Jesus aber sagte: + Hört auf damit! E Und er berührte das Ohr und heilte den Mann.

 

52Zu den Hohenpriestern aber, den Hauptleuten der Tempelwache und den Ältesten, die vor ihm standen, sagte Jesus: + Wie gegen einen Räuber seid ihr mit Schwertern und Knüppeln ausgezogen.

 

53Tag für Tag war ich bei euch im Tempel, und ihr habt nicht gewagt, gegen mich vorzugehen. Aber das ist eure Stunde, jetzt hat die Finsternis die Macht.

 

 

 

Die Verleugnung durch Petrus

 

54E Darauf nahmen sie ihn fest, führten ihn ab und brachten ihn in das Haus des Hohenpriesters. Petrus folgte von weitem.

 

55Mitten im Hof hatte man ein Feuer angezündet, und Petrus setzte sich zu den Leuten, die dort beieinander saßen.

 

56Eine Magd sah ihn am Feuer sitzen, schaute ihn genau an und sagte: S Der war auch mit ihm zusammen.

 

57E Petrus aber leugnete es und sagte: S Frau, ich kenne ihn nicht.

 

58E Kurz danach sah ihn ein anderer und bemerkte: S Du gehörst auch zu ihnen. E Petrus aber sagte: S Nein, Mensch, ich nicht!

 

59E Etwa eine Stunde später behauptete wieder einer: S Wahrhaftig, der war auch mit ihm zusammen; er ist doch auch ein Galiläer.

 

60E Petrus aber erwiderte: S Mensch, ich weiß nicht, wovon du sprichst. E Im gleichen Augenblick, noch während er redete, krähte ein Hahn.

 

61Da wandte sich der Herr um und blickte Petrus an. Und Petrus erinnerte sich an das, was der Herr zu ihm gesagt hatte: Ehe heute der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.

 

62Und er ging hinaus und weinte bitterlich.

 

 

 

Die Verspottung durch die Wächter

 

63Die Wächter trieben ihren Spott mit Jesus. Sie schlugen ihn,

 

64verhüllten ihm das Gesicht und fragten ihn: S Du bist doch ein Prophet! Sag uns: Wer hat dich geschlagen?

 

65 E Und noch mit vielen anderen Lästerungen verhöhnten sie ihn.

 

 

 

Das Verhör vor dem Hohen Rat

 

66Als es Tag wurde, versammelten sich die Ältesten des Volkes, die Hohenpriester und die Schriftgelehrten, also der Hohe Rat, und sie ließen Jesus vorführen.

 

67Sie sagten zu ihm: S Wenn du der Messias bist, dann sag es uns! E Er antwortete ihnen: + Auch wenn ich es euch sage - ihr glaubt mir ja doch nicht;

 

68und wenn ich euch etwas frage, antwortet ihr nicht.

 

69Von nun an wird der Menschensohn zur Rechten des allmächtigen Gottes sitzen.

 

70 E Da sagten alle: S Du bist also der Sohn Gottes. E Er antwortete ihnen: + Ihr sagt es - ich bin es.

 

71 E Da riefen sie: S Was brauchen wir noch Zeugenaussagen? Wir haben es selbst aus seinem eigenen Mund gehört.

 

 

 

Die Auslieferung an Pilatus

 

1 E Daraufhin erhob sich die ganze Versammlung, und man führte Jesus zu Pilatus.

 

2Dort brachten sie ihre Anklage gegen ihn vor; sie sagten: S Wir haben festgestellt, dass dieser Mensch unser Volk verführt, es davon abhält, dem Kaiser Steuer zu zahlen, und behauptet, er sei der Messias und König.

 

3E Pilatus fragte ihn: S Bist du der König der Juden? E Er antwortete ihm: + Du sagst es.

 

4E Da sagte Pilatus zu den Hohenpriestern und zum Volk: S Ich finde nicht, dass dieser Mensch eines Verbrechens schuldig ist.

 

5E Sie aber blieben hartnäckig und sagten: S Er wiegelt das Volk auf und verbreitet seine Lehre im ganzen jüdischen Land von Galiläa bis hierher.

 

 

 

Die Verspottung durch Herodes

 

6E Als Pilatus das hörte, fragte er, ob der Mann ein Galiläer sei.

 

7Und als er erfuhr, dass Jesus aus dem Gebiet des Herodes komme, ließ er ihn zu Herodes bringen, der in jenen Tagen ebenfalls in Jerusalem war.

 

8Herodes freute sich sehr, als er Jesus sah; schon lange hatte er sich gewünscht, mit ihm zusammenzutreffen, denn er hatte von ihm gehört. Nun hoffte er, ein Wunder von ihm zu sehen.

 

9Er stellte ihm viele Fragen, doch Jesus gab ihm keine Antwort.

 

10Die Hohenpriester und die Schriftgelehrten, die dabeistanden, erhoben schwere Beschuldigungen gegen ihn.

 

11Herodes und seine Soldaten zeigten ihm offen ihre Verachtung. Er trieb seinen Spott mit Jesus, ließ ihm ein Prunkgewand umhängen und schickte ihn so zu Pilatus zurück.

 

12An diesem Tag wurden Herodes und Pilatus Freunde; vorher waren sie Feinde gewesen.

 

 

 

Die Verhandlung vor Pilatus

 

13Pilatus rief die Hohenpriester und die anderen führenden Männer und das Volk zusammen

 

14und sagte zu ihnen: S Ihr habt mir diesen Menschen hergebracht und behauptet, er wiegle das Volk auf. Ich selbst habe ihn in eurer Gegenwart verhört und habe keine der Anklagen, die ihr gegen diesen Menschen vorgebracht habt, bestätigt gefunden,

 

15auch Herodes nicht, denn er hat ihn zu uns zurückgeschickt. Ihr seht also: Er hat nichts getan, worauf die Todesstrafe steht.

 

16Daher will ich ihn nur auspeitschen lassen, und dann werde ich ihn freilassen.

 

18E Da schrien sie alle miteinander: S Weg mit ihm; lass den Barabbas frei!

 

19E Dieser Mann war wegen eines Aufruhrs in der Stadt und wegen Mordes ins Gefängnis geworfen worden.

 

20Pilatus aber redete wieder auf sie ein, denn er wollte Jesus freilassen.

 

21Doch sie schrien: S Kreuzige ihn, kreuzige ihn!

 

22E Zum dritten Mal sagte er zu ihnen: S Was für ein Verbrechen hat er denn begangen? Ich habe nichts feststellen können, wofür er den Tod verdient. Daher will ich ihn auspeitschen lassen, und dann werde ich ihn freilassen.

 

23E Sie aber schrien und forderten immer lauter, er solle Jesus kreuzigen lassen, und mit ihrem Geschrei setzten sie sich durch:

 

24Pilatus entschied, dass ihre Forderung erfüllt werden solle.

 

25Er ließ den Mann frei, der wegen Aufruhr und Mord im Gefängnis saß und den sie gefordert hatten. Jesus aber lieferte er ihnen aus, wie sie es verlangten.

 

 

 

Die Kreuzigung

 

26Als sie Jesus hinausführten, ergriffen sie einen Mann aus Zyrene namens Simon, der gerade vom Feld kam. Ihm luden sie das Kreuz auf, damit er es hinter Jesus hertrage.

 

27Es folgte eine große Menschenmenge, darunter auch Frauen, die um ihn klagten und weinten.

 

28Jesus wandte sich zu ihnen um und sagte: + Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht über mich; weint über euch und eure Kinder!

 

29Denn es kommen Tage, da wird man sagen: Wohl den Frauen, die unfruchtbar sind, die nicht geboren und nicht gestillt haben.

 

30Dann wird man zu den Bergen sagen: Fallt auf uns!, und zu den Hügeln: Deckt uns zu!

 

31Denn wenn das mit dem grünen Holz geschieht, was wird dann erst mit dem dürren werden?

 

32E Zusammen mit Jesus wurden auch zwei Verbrecher zur Hinrichtung geführt.

 

33Sie kamen zur Schädelhöhe; dort kreuzigten sie ihn und die Verbrecher, den einen rechts von ihm, den andern links.

 

34Jesus aber betete: + Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. E Dann warfen sie das Los und verteilten seine Kleider unter sich.

 

35Die Leute standen dabei und schauten zu; auch die führenden Männer des Volkes verlachten ihn und sagten: S Anderen hat er geholfen, nun soll er sich selbst helfen, wenn er der erwählte Messias Gottes ist.

 

36E Auch die Soldaten verspotteten ihn; sie traten vor ihn hin, reichten ihm Essig

 

37und sagten: S Wenn du der König der Juden bist, dann hilf dir selbst!

 

38E Über ihm war eine Tafel angebracht; auf ihr stand: Das ist der König der Juden.

 

39Einer der Verbrecher, die neben ihm hingen, verhöhnte ihn: S Bist du denn nicht der Messias? Dann hilf dir selbst und auch uns!

 

40E Der andere aber wies ihn zurecht und sagte: S Nicht einmal du fürchtest Gott? Dich hat doch das gleiche Urteil getroffen.

 

41Uns geschieht recht, wir erhalten den Lohn für unsere Taten; dieser aber hat nichts Unrechtes getan.

 

42E Dann sagte er: S Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst.

 

43E Jesus antwortete ihm: + Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.

 

(Hier stehen alle auf.)

 

 

 

Der Tod Jesu

 

44E Es war etwa um die sechste Stunde, als eine Finsternis über das ganze Land hereinbrach. Sie dauerte bis zur neunten Stunde.

 

45Die Sonne verdunkelte sich. Der Vorhang im Tempel riss mitten entzwei,

 

46und Jesus rief laut: + Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist. E Nach diesen Worten hauchte er den Geist aus.

 

Hier knien alle zu einer kurzen Gebetsstille nieder.

 

47Als der Hauptmann sah, was geschehen war, pries er Gott und sagte: S Das war wirklich ein gerechter Mensch.

 

48E Und alle, die zu diesem Schauspiel herbeigeströmt waren und sahen, was sich ereignet hatte, schlugen sich an die Brust und gingen betroffen weg.

 

49Alle seine Bekannten aber standen in einiger Entfernung vom Kreuz, auch die Frauen, die ihm seit der Zeit in Galiläa nachgefolgt waren und die alles mit ansahen.

 

 

 

Das Begräbnis Jesu

 

50/51Damals gehörte zu den Mitgliedern des Hohen Rates ein Mann namens Josef, der aus der jüdischen Stadt Arimathäa stammte. Er wartete auf das Reich Gottes und hatte dem, was die anderen beschlossen und taten, nicht zugestimmt, weil er gut und gerecht war.

 

52Er ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu.

 

53Und er nahm ihn vom Kreuz, hüllte ihn in ein Leinentuch und legte ihn in ein Felsengrab, in dem noch niemand bestattet worden war.

 

54Das war am Rüsttag, kurz bevor der Sabbat anbrach.

 

55Die Frauen, die mit Jesus aus Galiläa gekommen waren, gaben ihm das Geleit und sahen zu, wie der Leichnam in das Grab gelegt wurde.

 

56Dann kehrten sie heim und bereiteten wohlriechende Öle und Salben zu. Am Sabbat aber hielten sie die vom Gesetz vorgeschriebene Ruhe ein.

 

 

 

Quelle: Schott @ Erzabtei Beuron

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Gerlinde Blosche

Jesu Weg bis zum Kreuz war ein Weg ohne Gewalt und Hass, er war ein Weg der Liebe, des Dienens und des Verzeihens:" Vergib ihnen, sie wissen nicht was sie tun."

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2. Sonntag der Osterzeit

Weißer Sonntag

 

 

 

Der gefährlichste Feind des Glaubens und der Liebe ist der Zweifel: die bohrende Frage, ob nicht alles nur Betrug und Selbsttäuschung war. Gründe und Beweise helfen nicht weiter, sie werden ja ebenfalls in den Zweifel hineingezogen. Helfen kann nur eine große, alles verändernde Erfahrung: die Offenbarung der Wahrheit selbst oder die spontane Mitteilung der Liebe. Dem „ungläubigen“ Thomas hat Jesus seine Wunden gezeigt, um die Wunde des Zweifels zu heilen.

 

 

 

 

Zur 1. Lesung Nicht an Wunder sollen die Menschen glauben, sondern an Jesus von Nazaret. Die Apostel bezeugen, dass er auferstanden ist; der gemeinsame Glaube an ihn, den Lebenden, führt die Menschen zur Gemeinschaft zusammen - damals wie heute. Die Predigt der Apostel wäre weder interessant noch glaubwürdig, wenn sie nicht vom Glauben der ganzen Jüngergemeinde getragen würde.

 

 

 

 

 

1. Lesung Apg 5, 12-16

Immer mehr wurden im Glauben zum Herrn geführt, Scharen von Männern und Frauen

Lesung aus der Apostelgeschichte

 

12Durch die Hände der Apostel geschahen viele Zeichen und Wunder im Volk. Alle kamen einmütig in der Halle Salomos zusammen.

 

13Von den Übrigen wagte niemand, sich ihnen anzuschließen; aber das Volk schätzte sie hoch.

 

14Immer mehr wurden im Glauben zum Herrn geführt, Scharen von Männern und Frauen.

 

15Selbst die Kranken trug man auf die Straßen hinaus und legte sie auf Betten und Bahren, damit, wenn Petrus vorüberkam, wenigstens sein Schatten auf einen von ihnen fiel.

 

16Auch aus den Nachbarstädten Jerusalems strömten die Leute zusammen und brachten Kranke und von unreinen Geistern Geplagte mit. Und alle wurden geheilt.

 

 

 

 

Zur 2. Lesung Das letzte Buch der Bibel ist die Offenbarung des Johannes. Dem Seher wird gezeigt, was geschieht und was geschehen wird. In der Berufungsvision schaut er Christus, den Menschensohn, den Priester und König; den, der lebt und der Macht hat über Leben und Tod, über Welten und Zeiten. Der „Tag des Herrn“ ist der Tag der Auferstehung, der erste Tag der Woche. Er ist für die Gemeinde und für jeden Christen nicht nur ein Tag der Erinnerung, sondern immer wieder ein Tag der Begegnung mit Christus, dem Auferstandenen.

 

 

 

 

 

2. Lesung Offb 1, 9-11a.12-13.17-19

Ich war tot, doch nun lebe ich in alle Ewigkeit

 

Lesung aus der Offenbarung des Johannes

 

9Ich, euer Bruder Johannes, der wie ihr bedrängt ist, der mit euch an der Königsherrschaft teilhat und mit euch in Jesus standhaft ausharrt, ich war auf der Insel Patmos um des Wortes Gottes willen und des Zeugnisses für Jesus.

 

10Am Tag des Herrn wurde ich vom Geist ergriffen und hörte hinter mir eine Stimme, laut wie eine Posaune.

 

11aSie sprach: Schreib das, was du siehst, in ein Buch, und schick es an die sieben Gemeinden.

 

12Da wandte ich mich um, weil ich sehen wollte, wer zu mir sprach. Als ich mich umwandte, sah ich sieben goldene Leuchter

 

13und mitten unter den Leuchtern einen, der wie ein Mensch aussah; er war bekleidet mit einem Gewand, das bis auf die Füße reichte, und um die Brust trug er einen Gürtel aus Gold.

 

17Als ich ihn sah, fiel ich wie tot vor seinen Füßen nieder. Er aber legte seine rechte Hand auf mich und sagte: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte

 

18und der Lebendige. Ich war tot, doch nun lebe ich in alle Ewigkeit, und ich habe die Schlüssel zum Tod und zur Unterwelt.

 

19Schreib auf, was du gesehen hast: was ist und was danach geschehen wird.

 

 

 

 

 

Zum Evangelium Der Ostergruß des Auferstandenen heißt „Friede!“; seine Gabe für die Jünger ist der Heilige Geist, der Lebensatem der neuen Schöpfung. In der Kraft des Geistes werden die Jünger das Werk Jesu fortsetzen; sie werden sein Wort verkünden und Sünden vergeben. Der Glaube soll nicht an Erscheinungen und Wundern hängen; er ereignet sich in der Begegnung mit Christus: im Hören des Wortes, in der Gemeinschaft der Glaubenden.

 

 

 

 

 

Evangelium Joh 20, 19-31

Acht Tage darauf kam Jesus und trat in ihre Mitte

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

 

19Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!

 

20Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen.

 

21Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.

 

22Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist!

 

23Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.

 

24Thomas, genannt Didymus (Zwilling), einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam.

 

25Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht.

 

26Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder versammelt, und Thomas war dabei. Die Türen waren verschlossen. Da kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch!

 

27Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger aus - hier sind meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!

 

28Thomas antwortete ihm: Mein Herr und mein Gott!

 

29Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.

 

30Noch viele andere Zeichen, die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind, hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan.

 

31Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Messias ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen.

 

 

Quelle: Schott @ Erzabtei Beuron

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Gerlinde Blosche

Manchmal geht es mir wie Thomas, dann wünschte ich mir, ich wäre Thomas.

Wenn Glaubenszweifel in mir aufkommen, möchte ich allzu gerne wie er Jesus leibhaftig zum Anfassen vor mir haben, ihm ganz nahe sein dürfen, damit ich frei von Zweifeln und Ängsten voll Gottvertrauen jeden Tag mein Leben beginnen kann.

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3. Sonntag der Osterzeit

 

 

An Jesus Christus, den Auferstandenen, als an den einen Herrn zu glauben war nie selbstverständlich. Das Erstaunliche ist im Grunde nicht der Unglaube, sondern der Glaube: die Tatsache, dass es Menschen gibt, die sich für Christus entscheiden, ihm ihr Leben weihen - weil er ihnen begegnet ist.

 

 

Zur 1. Lesung Die Apostel können die Auferstehung Jesu bezeugen; sie haben ihn gesehen, und der Heilige Geist treibt sie an, von „diesen Ereignissen“ vor allen Menschen zu reden. Was Petrus vor dem Hohen Rat sagt (Apg 4, 30-32), ist eine Kurzfassung der apostolischen Predigt über Jesus: die Juden haben ihn gekreuzigt, aber Gott hat ihn auferweckt und als Ersten in seine Herrlichkeit aufgenommen. Und jetzt gewährt der unbegreifliche Gott allen Menschen eine Zeit der Umkehr. Gott hat sich für die Menschen entschieden, nun steht der Mensch vor seiner Entscheidung.

 

 

 

 

1. Lesung Apg 5, 27b-32.40b-41

Zeugen dieser Ereignisse sind wir und der Heilige Geist

 

Lesung aus der Apostelgeschichte

 

27bDer Hohepriester verhörte die Apostel

 

28und sagte: Wir haben euch streng verboten, in diesem Namen zu lehren; ihr aber habt Jerusalem mit eurer Lehre erfüllt; ihr wollt das Blut dieses Menschen über uns bringen.

 

29Petrus und die Apostel antworteten: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.

 

30Der Gott unserer Väter hat Jesus auferweckt, den ihr ans Holz gehängt und ermordet habt.

 

31Ihn hat Gott als Herrscher und Retter an seine rechte Seite erhoben, um Israel die Umkehr und Vergebung der Sünden zu schenken.

 

32Zeugen dieser Ereignisse sind wir und der Heilige Geist, den Gott allen verliehen hat, die ihm gehorchen.

 

40bdann verboten sie den Aposteln, im Namen Jesu zu predigen, und ließen sie frei.

 

41Sie aber gingen weg vom Hohen Rat und freuten sich, dass sie gewürdigt worden waren, für seinen Namen Schmach zu erleiden.

 

 

 

 

Zur 2. Lesung Wie durch eine Tür hindurch schaut Johannes die Geheimnisse der göttlichen Welt: Das geopferte Lamm, das sterbend den Tod besiegt hat, empfängt Ehre und Anbetung von den himmlischen und kosmischen Mächten. Dadurch, dass die Geschöpfe sich in Anbetung zu ihrem Schöpfer und Erlöser hinwenden, stehen sie selbst im Glanz Gottes; das ist ihre Rettung und ihre Seligkeit.

 

 

 

 

2. Lesung Offb 5, 11-14

Würdig ist das Lamm, das geschlachtet wurde, Macht zu empfangen und Herrlichkeit

 

Lesung aus der Offenbarung des Johannes

 

11Ich sah, und ich hörte die Stimme von vielen Engeln rings um den Thron und um die Lebewesen und die Ältesten; die Zahl der Engel war zehntausendmal zehntausend und tausendmal tausend.

 

12Sie riefen mit lauter Stimme: Würdig ist das Lamm, das geschlachtet wurde, Macht zu empfangen, Reichtum und Weisheit, Kraft und Ehre, Herrlichkeit und Lob.

 

13Und alle Geschöpfe im Himmel und auf der Erde, unter der Erde und auf dem Meer, alles, was in der Welt ist, hörte ich sprechen: Ihm, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm gebühren Lob und Ehre und Herrlichkeit und Kraft in alle Ewigkeit.

 

14Und die vier Lebewesen sprachen: Amen. Und die vierundzwanzig Ältesten fielen nieder und beteten an.

32Zeugen dieser Ereignisse sind wir und der Heilige Geist, den Gott allen verliehen hat, die ihm gehorchen.

 

 

 

Zum Evangelium Seit ihren Anfängen versucht die Kirche Christi, ihre Existenz zu verstehen, ihr Wesen zu deuten. Im Schlusskapitel des Johannesevangeliums (Joh 21) erscheint als Bild der Kirche das Schiff des Petrus: eine mühsame Arbeit, bei der aller Erfolg am Wort und Willen Jesu hängt. Ein anderes Bild zeigt der folgende Abschnitt (Joh 21, 15-19): Christus, der gute Hirt, bestellt Petrus zum Hirten seiner Herde. Nicht Johannes, den Jünger der ungebrochenen Treue, sondern Petrus: den, der Christus verleugnet hat und ihn jetzt dreimal seiner Liebe versichert.

 

 

 

 

 

Evangelium Joh 21, 1-19

Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

 

1Danach offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal. Es war am See von Tiberias, und er offenbarte sich in folgender Weise.

 

2Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus (Zwilling), Natanaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen.

 

3Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts.

 

4Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war.

 

5Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr nicht etwas zu essen? Sie antworteten ihm: Nein.

 

6Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus, und ihr werdet etwas fangen. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es.

 

7Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See.

 

8Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot - sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen - und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her.

 

9Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot.

 

10Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt.

 

11Da ging Simon Petrus und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht.

 

12Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war.

 

13Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch.

 

14Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war.

 

15Als sie gegessen hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Lämmer!

 

16Zum zweiten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe!

 

17Zum dritten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Da wurde Petrus traurig, weil Jesus ihn zum dritten Mal gefragt hatte: Hast du mich lieb? Er gab ihm zu Antwort: Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich lieb habe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe!

 

18Amen, amen, das sage ich dir: Als du noch jung warst, hast du dich selbst gegürtet und konntest gehen, wohin du wolltest. Wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und dich führen, wohin du nicht willst.

 

19Das sagte Jesus, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen würde. Nach diesen Worten sagte er zu ihm: Folge mir nach!

 

 

 

Quelle: Schott @ Erzabtei Beuron

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Gerlinde Blosche

Kein Vorwurf an Petrus, obwohl er Jesus 3 mal verleugnet hatte, nur die eindringliche Frage "Hast du mich lieb?"

Für Jesus zählt die Liebe zu ihm mehr als das Schudigwerden an ihm.

Durch die Liebe zueinander kann das verlorengegangene Vertrauen wieder hergestellt werden. Wieder vertrauen können ist der Anfang für eine neue gute Beziehung. Und wer wirklich liebt, der kann auch leichter verzeihen.

Wie groß war die Liebe Jesu , dass er "so" auf ihn zugeht! Welch großen Vorschuss an Vertrauen gibt er ihm:"Weide meine Schafe."

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4. Sonntag der Osterzeit

 

 

Die Kirche Christi hat nur den einen guten Hirten; sie hört auf die Stimme dessen, der sein Leben für sie dahingab. Aber dieser Eine hat andere „Hirten“ in seinen Dienst genommen. „Wer auf euch hört, der hört auf mich.“ - Das Bildwort vom Hirten ist durch kein anderes zu ersetzen; wir können aber versuchen, es zu verdeutlichen durch Vorstellungen, die manchem heutigen Menschen vielleicht näher liegen: der gute Kamerad, der treue Freund. Wer Christus findet, der hat das Leben gewonnen; Christus hat ihn gefunden und angenommen.

 

 

 

Zur 1. Lesung Nach Ostern und Pfingsten nahm das Evangelium seinen Weg „bis an die Grenzen der Erde“. Am Übergang von der Urgemeinde zur universalen Kirche aus Juden und Heiden steht Paulus, der Sohn einer gesetzestreuen jüdischen Familie. Er ging zuerst in die Städte Kleinasiens, später nach Griechenland hinüber und schließlich nach Rom. Überall verkündete er das Evangelium zuerst den jüdi­schen Diasporagemeinden; aber das Judentum in seiner Gesamtheit verschloss sich der Botschaft, und Paulus hat begriffen, dass er zum Apostel der Heiden berufen war (Gal 1, 13; Eph 3, 8).

 

 

 

 

 

1. Lesung Apg 13, 14.43b-52

 

Da ihr euch ewigen Lebens unwürdig zeigt, wenden wir uns jetzt an die Heiden

 

Lesung aus der Apostelgeschichte

 

14Sie selbst wanderten von Perge weiter und kamen nach Antiochia in Pisidien. Dort gingen sie am Sabbat in die Synagoge und setzten sich.

 

43bEs schlossen sich viele Juden und fromme Proselyten Paulus und Barnabas an. Diese redeten mit ihnen und ermahnten sie, der Gnade Gottes treu zu bleiben.

 

44Am folgenden Sabbat versammelte sich fast die ganze Stadt, um das Wort des Herrn zu hören.

 

45Als die Juden die Scharen sahen, wurden sie eifersüchtig, widersprachen den Worten des Paulus und stießen Lästerungen aus.

 

46Paulus und Barnabas aber erklärten freimütig: Euch musste das Wort Gottes zuerst verkündet werden. Da ihr es aber zurückstoßt und euch des ewigen Lebens unwürdig zeigt, wenden wir uns jetzt an die Heiden.

 

47Denn so hat uns der Herr aufgetragen: Ich habe dich zum Licht für die Völker gemacht, bis an das Ende der Erde sollst du das Heil sein.

 

48Als die Heiden das hörten, freuten sie sich und priesen das Wort des Herrn; und alle wurden gläubig, die für das ewige Leben bestimmt waren.

 

49Das Wort des Herrn aber verbreitete sich in der ganzen Gegend.

 

50Die Juden jedoch hetzten die vornehmen gottesfürchtigen Frauen und die Ersten der Stadt auf, veranlassten eine Verfolgung gegen Paulus und Barnabas und vertrieben sie aus ihrem Gebiet.

 

51Diese aber schüttelten gegen sie den Staub von ihren Füßen und zogen nach Ikonion.

 

52Und die Jünger waren voll Freude und erfüllt vom Heiligen Geist.

 

 

 

 

Zur 2. Lesung In der Offenbarung des Johannes steht eine Reihe von Visionen über die Katastrophen der Weltgeschichte, die Gerichte Gottes. Dazwischen öffnet sich dem Seher die himmlische Welt, die größere Wirklichkeit; sie soll als Kern und Ziel des Weltgeschehens verstanden werden. Die Welt ist demnach nicht nur Finsternis; das geopferte Lamm ist auch der gute Hirt, der Retter und Heiland. Die wegen ihres Glaubens Verfolgten und Gemordeten sind in Wirklichkeit die Geretteten; die Märtyrer sind die Erstlingsgabe, durch die die Schöpfung ihre ursprüngliche Aufgabe erfüllt: in Dank und Freude Gott anzubeten.

 

 

 

 

2. Lesung Offb 7, 9.14b-17

 

Das Lamm wird sie weiden und zu den Quellen des Lebens führen

 

Lesung aus der Offenbarung des Johannes

 

9Danach sah ich: eine große Schar aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen; niemand konnte sie zählen. Sie standen in weißen Gewändern vor dem Thron und vor dem Lamm und trugen Palmzweige in den Händen.

 

14bUnd er sagte zu mir: Es sind die, die aus der großen Bedrängnis kommen; sie haben ihre Gewänder gewaschen und im Blut des Lammes weiß gemacht.

 

15Deshalb stehen sie vor dem Thron Gottes und dienen ihm bei Tag und Nacht in seinem Tempel; und der, der auf dem Thron sitzt, wird sein Zelt über ihnen aufschlagen.

 

16Sie werden keinen Hunger und keinen Durst mehr leiden, und weder Sonnenglut noch irgendeine sengende Hitze wird auf ihnen lasten.

 

17Denn das Lamm in der Mitte vor dem Thron wird sie weiden und zu den Quellen führen, aus denen das Wasser des Lebens strömt, und Gott wird alle Tränen von ihren Augen abwischen.

 

 

 

 

Zum Evangelium Jesus offenbart sich als den guten Hirten. Er kennt die Seinen; sie gehören ihm, und er gehört ihnen. Er beschützt sie und rettet sie in der Gefahr, er schenkt ihnen das Leben. Die Schafe kennen die Stimme ihres Hirten, sie vertrauen ihm und folgen ihm. Über sie hat das Böse und selbst der Tod keine Macht mehr. Wer zu Christus gehört, ist bei Gott geborgen.

 

 

 

 

Evangelium Joh 10, 27-30

 

Ich gebe meinen Schafen ewiges Leben

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

 

27Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir.

 

28Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals zugrunde gehen, und niemand wird sie meiner Hand entreißen.

 

29Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle, und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen.

 

30Ich und der Vater sind eins.

 

 

 

Quelle: Schott @ Erzabtei Beuron

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Gerlinde Blosche

Jesus, du hast uns vorgelebt wie ein guter Hirte seine Herde führt. Du bist der gute Hirte. Du hast dich auch um die verirrten Schafe gekümmert.

Du willst, dass wir mit Gott eins werden, so wie du eins bist mit Ihm.

Wir bitten dich: Schau auf die Hirten in deiner Kirche, dass sie die ihnen anvertrauten Menschen in deinem Sinne führen, damit sie wie der Psalmist Gott vertrauen können:"Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir mangeln."

Gott schütze "Hirten" und "Herde"!

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Wilhelm Willms schreibt zu diesem Evangelium: „Das ist es, was auch uns füreinander zu guten Hirten machen kann: immer neu ganz Ohr sein für diesen Jesus, ihn sich einverleiben; so eine Autorität und Authentizität bekommen, die uns keiner streitig macht. ... und dann werden wir nicht hin und her rasen müssen, um Schafe abzufertigen, sondern da, wo wir sind, werden wir die Lämmer in die Arme nehmen, ....“

Aus dem Gemeindebrief der Internetkirche St. Bonifatius in funcity.de,

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5. Sonntag der Osterzeit

 

 

 

Nach fast zwei Jahrtausenden christlicher Mission, Predigt, Lehre, Erziehung und Kultur: sind die Menschen besser geworden, glücklicher, menschlicher? Ist wenigstens bei den Christen etwas von der Kraft der Auferstehung, vom Glanz der neuen Schöpfung zu sehen? Viele Zeitgenossen werden eher mit Nein als mit Ja antworten, und sie reden vom anbrechenden nachchristlichen Zeitalter - als hätte das Licht Christi nur eine Weile geleuchtet, „und die Finsternis hat es nicht erfasst“ (Joh 1, 5). Es gibt auf die gestellte Frage keine globale Antwort. Die Antwort, die uns angeht, ist eine Forderung: das Gebot ist immer noch neu: Liebt einander, wie ich euch geliebt habe.

 

 

 

Zur 1. Lesung Der Apostel Paulus ist nicht als Abenteurer auf Missionsreisen gegangen. Dem Antrieb des Geistes folgend, hat die Gemeinde von Antiochia (in Syrien) Paulus und Barnabas ausgesandt und sie „der Gnade Gottes empfohlen“. Das Gebet und Vertrauen der Heimatgemeinde begleitet die Missionare. So konnten diese eine Reihe von Christengemeinden gründen. Und überall setzten sie „Älteste“ (Presbyter) ein, um in den Gemeinden den Glauben und die Ordnung zu sichern.

 

 

 

 

1. Lesung Apg 14, 21b-27

 

Sie berichteten der Gemeinde, was Gott zusammen mit ihnen getan hatte

 

Lesung aus der Apostelgeschichte

 

21bPaulus und Barnabas kehrten nach Lystra, Ikonion und Antiochia zurück.

 

22Sie sprachen den Jüngern Mut zu und ermahnten sie, treu am Glauben festzuhalten; sie sagten: Durch viele Drangsale müssen wir in das Reich Gottes gelangen.

 

23In jeder Gemeinde bestellten sie durch Handauflegung Älteste und empfahlen sie mit Gebet und Fasten dem Herrn, an den sie nun glaubten.

 

24Nachdem sie durch Pisidien gezogen waren, kamen sie nach Pamphylien,

 

25verkündeten in Perge das Wort und gingen dann nach Attalia hinab.

 

26Von dort fuhren sie mit dem Schiff nach Antiochia, wo man sie für das Werk, das sie nun vollbracht hatten, der Gnade Gottes empfohlen hatte.

 

27Als sie dort angekommen waren, riefen sie die Gemeinde zusammen und berichteten alles, was Gott mit ihnen zusammen getan und dass er den Heiden die Tür zum Glauben geöffnet hatte.

 

 

 

Zur 2. Lesung Am Ende aller Gerichts- und Untergangsvisionen steht im Buch der Offenbarung das Zeugnis von der Neuschaffung aller Dinge durch Gott. Die Weltstadt Babylon, Inbegriff der taumelnden Macht und Lust einer gottfeindlichen Welt, verstummt im Meer der Finsternis (Offb 18, 21-24). Die Vergänglichkeit vergeht. Am Ende ist Gott allein groß. Die neue Schöpfung, das neue Jerusalem, die Gemeinde der Geretteten, ist wie eine Braut, die in strahlender Klarheit und Freude und in heiliger Sammlung ihrem Herrn entgegengeht.

 

 

 

 

 

2. Lesung Offb 21, 1-5a

 

Gott wird alle Tränen von ihren Augen wischen

 

Lesung aus der Offenbarung des Johannes

 

1Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, auch das Meer ist nicht mehr.

 

2Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott her aus dem Himmel herabkommen; sie war bereit wie eine Braut, die sich für ihren Mann geschmückt hat.

 

3Da hörte ich eine laute Stimme vom Thron her rufen: Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen, und sie werden sein Volk sein; und er, Gott, wird bei ihnen sein.

 

4Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen : Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen.

 

5aEr, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu.

 

 

Zum Evangelium Von einem neuen Jerusalem war in der vorausgehenden Lesung die Rede (Offb 21) und von einer Erneuerung, die von innen her, von Gott her, die ganze Schöpfung erfasst. Im Evangelium wird das Lebensgesetz der neuen Schöpfung genannt, das neue Gebot: Liebt einander! Jesus macht seine Jünger für die Erneuerung der Welt mitverantwortlich. Nur durch die Christen kann die Welt Christus erkennen: durch das, was sie sagen und was sind.

 

 

 

 

Evangelium Joh 13, 31-33a.34-35

 

Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

 

31Als Judas hinausgegangen war, sagte Jesus: Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht, und Gott ist in ihm verherrlicht.

 

32Wenn Gott in ihm verherrlicht ist, wird auch Gott ihn in sich verherrlichen, und er wird ihn bald verherrlichen.

 

33aMeine Kinder, ich bin nur noch kurze Zeit bei euch.

 

34Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben.

 

35Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt.

 

 

 

Quelle: Schott @ Erzabtei Beuron

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Gerlinde Blosche

"Liebt einander! wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. " Diese Worte klingen nach Abschied und Abschiedsworte wollen meist noch Wichtiges sagen: An der gegenseitigen Liebe soll man die Christen erkennen.

Diese von Jesus geforderte gegenseitige Liebe kann vielerlei Gesichter haben:

Ein gutes Wort, eine liebevolle Umarmung,

aber auch das geduldige Ertragen von Menschen, die anders sind und anders denken oder glauben als wir.

"Einer trage des andern Last" sagt, miteinander schwere Stunden durchleben, füreinander in der Not dasein.

Verzeihen und zur Versöhnung bereit sein, auch denen gegenüber, die es nicht verdient haben.

Frieden stiften statt Streit suchen.

Sich nicht über andere stolz erheben, weil wir meinen klüger oder besser zu sein, sondern jedem Menschen mit Achtung begegnen.

Liebe scheut aber auch die respektvolle Zurechtweisung nicht ...

Jesus hat es uns vorgelebt, das ist das "Neue" an dem Liebesgebot.

"Lieben, bis es weh tut" war auch die Grundeinstellung von Mutter Teresa. Ihr Glaube hat ihr geholfen die Liebe zu leben.

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6. Sonntag der Osterzeit

 

 

 

Wo Leben ist, da ist Bewegung und Veränderung. Jedes Jahr und jeden Tag steht die Kirche Christi vor neuen Fragen und Aufgaben. Alles beim Alten zu lassen würde bedeuten, den Auftrag Christi und die Not der Menschen vergessen. Der Geist Christi, der Geist der Wahrheit und des Friedens, ist in der Kirche der wahre Unruhestifter (es gibt auch falsche). Er erinnert uns an das Wort und den Auftrag Christi.

 

 

 

Zur 1. Lesung Die Bekehrung des Heiden Kornelius (Apg 10) und erst recht die Gründung von heidenchristlichen Gemeinden stellte die Leitung der Urgemeinde vor schwierige Fragen. Die Judenchristen hielten sich noch an das jüdische Gesetz; sollte man auch die Heidenchristen dazu verpflichten? Der Beschluss des „Apostelkonzils“ war ein Kompromiss. Grundsätzlich war klar, dass nicht das Gesetz rettet, sondern die Gnade Christi. In der Praxis suchte man eine mittlere Linie. Brüderliche Rücksichtnahme bei aller grundsätzlichen Klarheit war die echt christliche Lösung des Problems.

 

 

 

 

 

1. Lesung Apg 15, 1-2.22-29

 

Der Heilige Geist und wir haben beschlossen, euch keine weitere Last aufzuerlegen

 

Lesung aus der Apostelgeschichte

 

1In jenen Tagen kamen einige Leute von Judäa herab und lehrten die Brüder: Wenn ihr euch nicht nach dem Brauch des Mose beschneiden lasst, könnt ihr nicht gerettet werden.

 

2Nach großer Aufregung und heftigen Auseinandersetzungen zwischen ihnen und Paulus und Barnabas beschloss man, Paulus und Barnabas und einige andere von ihnen sollten wegen dieser Streitfrage zu den Aposteln und den Ältesten nach Jerusalem hinaufgehen.

 

22Da beschlossen die Apostel und die Ältesten zusammen mit der ganzen Gemeinde, Männer aus ihrer Mitte auszuwählen und sie zusammen mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu senden, nämlich Judas, genannt Barsabbas, und Silas, führende Männer unter den Brüdern.

 

23Sie gaben ihnen folgendes Schreiben mit: Die Apostel und die Ältesten, eure Brüder, grüßen die Brüder aus dem Heidentum in Antiochia, in Syrien und Zilizien.

 

24Wir haben gehört, dass einige von uns, denen wir keinen Auftrag erteilt haben, euch mit ihren Reden beunruhigt und eure Gemüter erregt haben.

 

25Deshalb haben wir uns geeinigt und beschlossen, Männer auszuwählen und zusammen mit unseren lieben Brüdern Barnabas und Paulus zu euch zu schicken,

 

26die beide für den Namen Jesu Christi, unseres Herrn, ihr Leben eingesetzt haben.

 

27Wir haben Judas und Silas abgesandt, die euch das Gleiche auch mündlich mitteilen sollen.

 

28Denn der Heilige Geist und wir haben beschlossen, euch keine weitere Last aufzuerlegen als diese notwendigen Dinge:

 

29Götzenopferfleisch, Blut, Ersticktes und Unzucht zu meiden. Wenn ihr euch davor hütet, handelt ihr richtig. Lebt wohl!

 

 

 

Zur 2. Lesung Wie es sein wird, wenn Gott sein Werk vollendet, darüber kann nur in Bildern und Gleichnissen gesprochen werden. In der heutigen Lesung erscheint die Gemeinschaft der Erlösten als die leuchtende Stadt Gottes, mit hohen Mauern und zwölf Toren, die für alle Völker der Erde geöffnet sind. Allen bietet sie Frieden, Sicherheit, ewiges Glück. Sie braucht keinen Tempel mehr, die ganze Stadt ist erfüllt von der Gegenwart Gottes und erleuchtet vom Licht Christi. Diese Vision weist über die Geschichte hinaus in die Zukunft; aber sie deutet und richtet auch die Gegenwart.

 

 

 

 

 

2. Lesung Offb 21, 10-14.22-23

 

Ein Engel zeigte mir die heilige Stadt, wie sie aus dem Himmel herabkam

 

Lesung aus der Offenbarung des Johannes

 

10Ein Engel entrückte mich in der Verzückung auf einen großen, hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem, wie sie von Gott her aus dem Himmel herabkam,

 

11erfüllt von der Herrlichkeit Gottes. Sie glänzte wie ein kostbarer Edelstein, wie ein kristallklarer Jaspis.

 

12Die Stadt hat eine große und hohe Mauer mit zwölf Toren und zwölf Engeln darauf. Auf die Tore sind Namen geschrieben: die Namen der zwölf Stämme der Söhne Israels.

 

13Im Osten hat die Stadt drei Tore und im Norden drei Tore und im Süden drei Tore und im Westen drei Tore.

 

14Die Mauer der Stadt hat zwölf Grundsteine; auf ihnen stehen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes.

 

22Einen Tempel sah ich nicht in der Stadt. Denn der Herr, ihr Gott, der Herrscher über die ganze Schöpfung, ist ihr Tempel, er und das Lamm.

 

23Die Stadt braucht weder Sonne noch Mond, die ihr leuchten. Denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm.

 

 

 

 

Zum Evangelium Christus bleibt gegenwärtig in seiner Kirche; er offenbart sich durch sein Wort, das verkündet, gehört und geglaubt wird, und durch die Liebe, mit der die Glaubenden an seinem Wort festhalten. Die Glaubenden: das ist jeder Einzelne, und es ist die große Gemeinschaft all derer, die im Licht des auferstandenen Christus ihren Weg gehen. Jesus verheißt ihnen den Geist und schenkt ihnen den Frieden: die Gewissheit der bleibenden Gemeinschaft mit ihm und dem Vater.

 

 

 

 

 

Evangelium Joh 14, 23-29

Der Heilige Geist wird euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

 

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

 

23Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen.

 

24Wer mich nicht liebt, hält an meinen Worten nicht fest. Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat.

 

25Das habe ich zu euch gesagt, während ich noch bei euch bin.

 

26Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.

 

27Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.

 

28Ihr habt gehört, dass ich zu euch sagte: Ich gehe fort und komme wieder zu euch zurück. Wenn ihr mich lieb hättet, würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich.

 

29Jetzt schon habe ich es euch gesagt, bevor es geschieht, damit ihr, wenn es geschieht, zum Glauben kommt.

 

 

 

 

Quelle: Schott @ Erzabtei Beuron

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Gerlinde Blosche

Weil Jesus will, dass seine Jünger an seinem Wort festhalten, sagt er ihnen als Beistand den Hl. Geist zu. Da aber Jesu Leben und Wirken das Heil aller Menschen im Blick hat, soll dieser Beistand eine Stütze für alle Menschen sein. Alle sollen vom Hl. Geist erfüllt und beflügelt sein.

Ohne Wirken des Geistes Gottes wäre die Botschaft Jesu und seiner Kirche gewiss schon lange tot.

Wer als Christ sein Leben im Sinne Gottes bewältigen will, wird es immer mit der Lehre Jesu in Beziehung setzen .

Der Geist Gottes weht auch heute noch wo er will und er hinterlässt auf vielerlei Art seine Spuren. Meist geschieht das in der Stille.

Beten wir darum, dass uns der Hl.Geist Wege zeigt, die für die Menschen und ihre Kirche "notwendig" und notwendend sind.

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7. Sonntag der Osterzeit C

 

 

 

„Herrlichkeit“ ist für uns heute ein schwieriges Wort. „Herrlichkeit Gottes“ meint die sichtbare, erfahrbare Offenbarung seiner Größe und Heiligkeit. Jesus konnte sagen: „Wer mich sieht, der sieht auch meinen Vater“. Weil der Vater auf Jesus mit unendlicher Liebe schaut, wird auch seine Menschheit vom Licht Gottes verklärt. Die Fülle Gottes wohnt in ihm. Und wenn wir in seiner Liebe bleiben, bleibt er in uns. Seine Liebe aber verbindet uns, verpflichtet uns zur Einheit. Darin wird Gott „verherrlicht“: sichtbar und erfahrbar in dieser Welt.

 

 

 

Zur 1. Lesung Bei seinem Abschied hatte Jesus gesagt: „Ihr werdet meine Zeugen sein“ (Apg 1, 8). Der Diakon Stephanus war der Erste, der das Zeugnis des Wortes mit seinem Blut besiegelt hat. Stephanus bezeugt, was er gesehen hat: Jesus, den auferstandenen und an die Seite Gottes erhöhten Herrn. Sein Martyrium bedeutet einen Wendepunkt in der Geschichte des Christentums; jetzt nimmt das Evangelium seinen Weg von Jerusalem aus nach Judäa und Samarien und in die Welt der Heiden hinaus.

 

 

 

 

 

1. Lesung Apg 7, 55-60

Ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen

 

Lesung aus der Apostelgeschichte

 

55Er aber, erfüllt vom Heiligen Geist, blickte zum Himmel empor, sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen

 

56und rief: Ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen.

 

57Da erhoben sie ein lautes Geschrei, hielten sich die Ohren zu, stürmten gemeinsam auf ihn los,

 

58trieben ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn. Die Zeugen legten ihre Kleider zu Füßen eines jungen Mannes nieder, der Saulus hieß.

 

59So steinigten sie Stephanus; er aber betete und rief: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!

 

60Dann sank er in die Knie und schrie laut: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an! Nach diesen Worten starb er.

 

 

 

 

 

Zur 2. Lesung Der erhöhte Christus wird in Offb 22 mit großen Würdenamen bezeichnet. Er ist „der Erste und der Letzte“: es gibt keinen Gott und Retter vor ihm und keinen nach ihm. Er ist der Morgenstern des neuen Tages. Der Tag ist nahe: „Ich komme bald“; das ist als Trost und als Warnung gesagt.

 

 

 

 

 

2. Lesung Offb 22, 12-14.16-17.20

Komm, Herr Jesus!

 

Lesung aus der Offenbarung des Johannes

 

12Siehe, ich komme bald, und mit mir bringe ich den Lohn, und ich werde jedem geben, was seinem Werk entspricht.

 

13Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.

 

14Selig, wer sein Gewand wäscht: Er hat Anteil am Baum des Lebens, und er wird durch die Tore in die Stadt eintreten können.

 

16Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt als Zeugen für das, was die Gemeinden betrifft. Ich bin die Wurzel und der Stamm Davids, der strahlende Morgenstern.

 

17Der Geist und die Braut aber sagen: Komm! Wer hört, der rufe: Komm! Wer durstig ist, der komme. Wer will, empfange umsonst das Wasser des Lebens.

 

20Er, der dies bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald. - Amen. Komm, Herr Jesus!

 

 

 

Zum Evangelium Jesus hat um die Einheit all derer gebetet, die an ihn glauben. Die Einheit der Kirche hat ihren Ursprung und ihr Ziel in dem einen, dreifaltigen Gott. In ihr soll etwas von Gottes Macht und Herrlichkeit sichtbar werden. Und Christus soll als der geliebte Sohn Gottes in der Welt erkannt werden: durch das Leben derer, die sein Wort gehört und seine Herrlichkeit geschaut haben (Joh 1, 14).

 

 

 

 

 

Evangelium Joh 17, 20-26

Sie sollen eins sein, wie wir eins sind; sie sollen vollendet sein in der Einheit

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

 

20Aber ich bitte nicht nur für diese hier, sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben.

 

21Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.

 

22Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast; denn sie sollen eins sein, wie wir eins sind,

 

23ich in ihnen und du in mir. So sollen sie vollendet sein in der Einheit, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast und die Meinen ebenso geliebt hast wie mich.

 

24Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. Sie sollen meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast, weil du mich schon geliebt hast vor der Erschaffung der Welt.

 

25Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht erkannt, ich aber habe dich erkannt, und sie haben erkannt, dass du mich gesandt hast.

 

26Ich habe ihnen deinen Namen bekannt gemacht und werde ihn bekannt machen, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und damit ich in ihnen bin.

 

 

 

Quelle: Schott@Erzabtei Beuron

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Gerlinde Blosche

Jesus bittet in seinem Gebet, dass seine Jünger all das bewahren, was er ihnen gegeben hat. Er weiß, dass der Glaube Gefahren ausgesetzt ist. Anfechtung und Glaubenszweifel hat er auch bei seinen Jüngern erlebt, obwohl er ihnen durch sein Reden und Handeln das Wesen Gottes erschlossen hat. Besonders liegt ihm die "Einheit" seiner Jünger untereinander am Herzen, was auch den Christen heute gilt, da "sie" es ist, die der Welt den Zugang zum Glauben leichter macht.

Denn Jesus will, dass alle Menschen von Gott erfahren und mit Ihm bei Gott sein werden.

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Pfingstsonntag

Am Tag

 

 

Der Heilige Geist ist das innerste Geheimnis Gottes, sozusagen sein Herz, und er ist die letzte, äußerste Gabe Gottes für die Welt. Er erneu­ert die Schöpfung von innen her, er lässt nichts so, wie es war. Wer an die Kraft dieses Geistes glaubt und um sein Kommen bittet, muss wis­sen, dass er die göttliche Unruhe herbeiruft.

 

 

Zur 1. Lesung Die Weissagung des Propheten Joel und die Verheißung Jesu haben sich an Pfingsten erfüllt. Sie erfüllen sich weiterhin während der ganzen Zeit der Kirche. Immer wird man die Kirche Christi daran erkennen und danach beurteilen, ob sie dem Wirken des Geistes Raum gibt und in allen Sprachen den Menschen die Botschaft Gottes zu bringen weiß.

 

 

 

 

 

1. Lesung Apg 2, 1-11

 

Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen zu reden

 

Lesung aus Apostelgeschichte

 

1Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort.

 

2Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren.

 

3Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder.

 

4Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.

 

5In Jerusalem aber wohnten Juden, fromme Männer aus allen Völkern unter dem Himmel.

 

6Als sich das Getöse erhob, strömte die Menge zusammen und war ganz bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden.

 

7Sie gerieten außer sich vor Staunen und sagten: Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden?

 

8Wieso kann sie jeder von uns in seiner Muttersprache hören:

 

9Parther, Meder und Elamiter, Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, von Pontus und der Provinz Asien,

 

10von Phrygien und Pamphylien, von Ägypten und dem Gebiet Libyens nach Zyrene hin, auch die Römer, die sich hier aufhalten,

 

11Juden und Proselyten, Kreter und Araber, wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten verkünden.

 

 

Zur 2. Lesung Im Bekenntnis „Jesus ist der Herr“ hat die Jüngergemeinde ihren Glauben an die Auferstehung Jesu und an seine Erhöhung an die Seite des Vaters ausgesprochen (vgl. Phil 2, 9-11). Es ist der eine Geist Christi, der in der Kirche die Vielheit der Gaben und Dienste bewirkt und der die Einheit des Glaubens und des Bekenntnisses schafft.

 

 

 

 

 

2. Lesung 1 Kor 12, 3b-7.12-13

Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen

 

Lesung aus dem ersten Brief an die Korinther

 

3Darum erkläre ich euch: Keiner, der aus dem Geist Gottes redet, sagt: Jesus sei verflucht! Und keiner kann sagen: Jesus ist der Herr!, wenn er nicht aus dem Heiligen Geist redet.

 

4Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist.

 

5Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn.

 

6Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott: Er bewirkt alles in allen.

 

7Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt.

 

12Denn wie der Leib eine Einheit ist, doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich es viele sind, einen einzigen Leib bilden: so ist es auch mit Christus.

 

13Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen, Juden und Griechen, Sklaven und Freie; und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt.

 

 

 

 

 

Zum Evangelium Die Geistsendung gehört zum Ostergesche­hen, sie wird deshalb im Johannesevangelium (anders als bei Lukas) als Ereignis des Auferstehungstages berichtet. Der Ostergruß des Auferstandenen heißt „Friede“: seine Ostergabe ist die Freude. Beide sind Früchte des Heiligen Geistes (vgl. Gal 5, 22). Der Geist selbst ist die große Gabe, die alle anderen in sich schließt. Er verbindet für immer die Jünger mit dem auferstandenen Herrn, er eint sie untereinander, und er schafft eine erneuerte Welt durch die Vergebung der Sünden.

 

 

 

 

 

Evangelium Joh 20, 19-23

Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch: Empfangt den Heiligen Geist

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

 

19Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!

 

20Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen.

 

21Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.

 

22Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist!

 

23Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.

 

 

 

Oder:

 

Evangelium Joh 15, 26-27; 16, 12-15

 

Einführung Der Geist von Pfingsten ist der Geist der Wahrheit; er ist der „Beistand“, er hilft der Kirche, die ganze Wahrheit Gottes zu verstehen, wie sie in Jesus Christus offenbar geworden ist. Der Geist „verherrlicht“ Christus: er macht seine göttliche Sendung sichtbar und vollendet sein Werk. Er bringt kein neues Evangelium; aber er macht uns fähig, das Evangelium Christi zu hören, zu verstehen und es weiterzusagen.

 

Der Geist der Wahrheit wird euch in die ganze Wahrheit führen

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

 

26Wenn aber der Beistand kommt, den ich euch vom Vater aus senden werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, dann wird er Zeugnis für mich ablegen.

 

27Und auch ihr sollt Zeugnis ablegen, weil ihr von Anfang an bei mir seid.

 

12Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen.

 

13Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen. Denn er wird nicht aus sich selbst heraus reden, sondern er wird sagen, was er hört, und euch verkünden, was kommen wird.

 

14Er wird mich verherrlichen; denn er wird von dem, was mein ist, nehmen und es euch verkünden.

 

15Alles, was der Vater hat, ist mein; darum habe ich gesagt: Er nimmt von dem, was mein ist, und wird es euch verkünden.

 

 

 

Quelle: Schott @ Erzabtei Beuron

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Gerlinde Blosche

Geist Gottes, der du in den Menschen wirkst,

bewege unsere Herzen immer wieder auf`s Neue,

dass wir schöpferische, mutige von dir begeisterte Menschen sind -

nicht nur an Fest- und Kirchentagen sondern auch in unserem Alltag.

Mögen die Früchte deines Geistes auf der ganzen Erde wirksam werden,

dass die Liebe, der Friede , die Freude, die Gerechtigkeit, und die Wahrheit

den Ungeist der Lieblosigkeit, der Gewalt, des Missbrauchs, der Ungerechtigkeit, der Maßlosigkeit und Gleichgültigkeit besiegen.

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Dreifaltigkeitssonntag C

 

Sonntag nach Pfingsten

 

 

Wir machen das Kreuzzeichen und sagen: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Was hat das Kreuz mit den drei göttlichen Personen zu tun? Es ist das Zeichen des Sohnes, des Menschensohnes, der am Kreuz für uns starb. Im Sohn wohnt die Fülle der Gottheit; der Vater ist im Sohn und der Sohn im Vater durch den heiligen Geist. Der Heilige Geist ist auch die innige Zuwendung Gottes zu seiner Schöpfung, er ist die wesentliche Liebe. Und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm.

 

 

 

Zur 1. Lesung Das Alte Testament spricht vom lebendigen Gott; sein Wort, sein Geist und seine Weisheit durchdringen die Schöpfung und bestimmen die Geschichte der Menschen. In der Lesung aus dem Buch der Sprichwörter wird die Weisheit als redende Person eingeführt, deren Ursprung in die Ewigkeit Gottes hineinreicht. Sie ist von Anfang an bei Gott, aber sie ist auch in der Welt und bei den Menschen. Der Apostel Paulus wird Christus, den Gekreuzigten, „Gottes Kraft und Gottes Weisheit“ nennen. (1 Kor 1, 24).

 

 

 

 

 

1. Lesung Spr 8, 22-31

Als die Urmeere noch nicht waren, wurde ich geboren

 

Lesung aus dem Buch der Sprichwörter

 

22Der Herr hat mich geschaffen im Anfang seiner Wege, vor seinen Werken in der Urzeit;

 

23in frühester Zeit wurde ich gebildet, am Anfang, beim Ursprung der Erde.

 

24Als die Urmeere noch nicht waren, wurde ich geboren, als es die Quellen noch nicht gab, die wasserreichen.

 

25Ehe die Berge eingesenkt wurden, vor den Hügeln wurde ich geboren.

 

26Noch hatte er die Erde nicht gemacht und die Fluren und alle Schollen des Festlands.

 

27Als er den Himmel baute, war ich dabei, als er den Erdkreis abmaß über den Wassern,

 

28als er droben die Wolken befestigte und Quellen strömen ließ aus dem Urmeer,

 

29als er dem Meer seine Satzung gab und die Wasser nicht seinen Befehl übertreten durften,

 

30als er die Fundamente der Erde abmaß, da war ich als geliebtes Kind bei ihm. Ich war seine Freude Tag für Tag und spielte vor ihm allezeit.

 

31Ich spielte auf seinem Erdenrund, und meine Freude war es, bei den Menschen zu sein.

 

 

 

 

Zur 2. Lesung Wir werden von Gott anerkannt und angenommen nicht wegen unserer Leistungen, sondern weil er selbst uns „gerecht“ macht, wenn wir uns an Jesus Christus halten, der für uns gestorben und von den Toten auferstanden ist. Gott liebt uns: dass wir es glauben und darauf vertrauen können, das bewirkt in uns die Kraft des Heiligen Geistes, den wir in der Taufe empfangen haben.

 

 

 

 

 

2. Lesung Röm 5, 1-5

Wir haben Frieden mit Gott durch Jesus Christus in der Liebe, die ausgegossen ist durch den Heiligen Geist

 

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer

 

1Gerecht gemacht aus Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn.

 

2Durch ihn haben wir auch den Zugang zu der Gnade erhalten, in der wir stehen, und rühmen uns unserer Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes.

 

3Mehr noch, wir rühmen uns ebenso unserer Bedrängnis; denn wir wissen: Bedrängnis bewirkt Geduld,

 

4Geduld aber Bewährung, Bewährung Hoffnung.

 

5Die Hoffnung aber lässt nicht zugrunde gehen; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.

 

 

 

 

 

Zum Evangelium Die Zeit nach Ostern/Pfingsten ist die Zeit des Heiligen Geistes und die Zeit der Kirche. Der Heilige Geist wird Christus, den Sohn, „verherrlichen“: seine göttliche Sendung sichtbar machen und sein Werk vollenden. Er wird zu allen Zeiten die Jünger an das erinnern, was Jesus gesagt und getan hat; er wird sie immer tiefer in die Wahrheit Gottes hineinführen. Mit dem Weggang Jesu ist die Offenbarung also nicht abgeschlossen; die Geistsendung an Pfingsten war ein neuer Anfang.

 

 

 

 

Evangelium Joh 16, 12-15

Alles, was der Vater hat, ist mein. Der Geist wird von dem, was mein ist, nehmen und es euch verkünden

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

 

12Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen.

 

13Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen. Denn er wird nicht aus sich selbst heraus reden, sondern er wird sagen, was er hört, und euch verkünden, was kommen wird.

 

14Er wird mich verherrlichen; denn er wird von dem, was mein ist, nehmen und es euch verkünden.

 

15Alles, was der Vater hat, ist mein; darum habe ich gesagt: Er nimmt von dem, was mein ist, und wird es euch verkünden.

 

 

 

Quelle: Erzabtei Beuron

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