Jump to content

Sammelthread zum nächsten Sonntagsevangelium


Gabriele

Recommended Posts

Bild 1 von Andrej Rubljow: "Gott erscheint Abraham bei den Eichen von Mamre" (Gen. 18, 1 -10)

Bild 2 Fresko in der Kirche in Urschalling auf dem der hl. Geist als Frau dargestellt wird.

 

M.E. gelten gerade für die Dreifaltigkeit jenen Sätze die Karl Rahner an seinem 80. Geburtstag asl Facit eines langen Theologenlebens gesagt Hat:

 

.........Alle unsere Aussagen [über Gott] müssen wir in die schweigende Unbegreifbarkeit von Gott hineinfallen lassen.

 

Der wirkliche Gott ist das absolut heilige Geheimnis, auf das wir nur anbetend schweigend hinweisen können.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

11. Sonntag im Jahreskreis B

 

 

Jesus spricht vom Reich Gottes in Gleichnissen, und wir sollen nicht vorschnell denken, wir hätten alles verstanden. Jesus sagt nicht das, was wir schon wissen, das Selbstverständliche. Er sagt das Neue, das Unerwartete. Wir sollen begreifen, dass Gott anders ist, und anders handelt als die Menschen. Zugleich aber ist er so menschlich, dass, wer überhaupt etwas begriffen hat, sich sagen muss: Ja, so ist es, so muss es sein; das ist mir gesagt, ich muss es lernen.

 

 

Zur 1. Lesung Im Jahr 587 v. Chr. wurde Jerusalem samt dem Tempel zerstört. Das war ein Gottesgericht. Ein großer Teil der Bevöl­kerung wurde nach Babel verschleppt. Aber Gott wird sich nach dem vollzogenen Gericht auch darin als Gott erweisen, dass er Rettung bringt. Er wird Israel wieder in seinem heimatlichen Boden einpflan­zen, wie man den Ableger eines Baumes in den Boden einsetzt. Der Baum wird wachsen und blühen; die Völker sollen Gottes Macht und Größe erkennen.

 

 

 

1. Lesung Ez 17, 22-24

 

Ich mache den niedrigen Baum hoch

 

Lesung aus dem Buch Ezechiel

 

22So spricht Gott, der Herr: Ich selbst nehme ein Stück vom hohen Wipfel der Zeder und pflanze es ein. Einen zarten Zweig aus den obersten Ästen breche ich ab, ich pflanze ihn auf einen hoch aufragenden Berg.

 

23Auf die Höhe von Israels Bergland pflanze ich ihn. Dort treibt er dann Zweige, er trägt Früchte und wird zur prächtigen Zeder. Allerlei Vögel wohnen darin; alles, was Flügel hat, wohnt im Schatten ihrer Zweige.

 

24Dann werden alle Bäume auf den Feldern erkennen, dass ich der Herr bin. Ich mache den hohen Baum niedrig, den niedrigen mache ich hoch. Ich lasse den grünenden Baum verdorren, den verdorrten erblühen. Ich, der Herr, habe gesprochen, und ich führe es aus.

 

 

 

 

Zur 2. Lesung Jeder Mensch, auch der Apostel, steht vor dem Ereignis des eigenen Todes mit Spannung und nicht ohne Furcht. Im Licht des Glaubens verstehen wir dieses Ereignis als eine Rückkehr aus der Fremde in die Heimat, aus der Ferne in die Nähe. Aber auch so bleibt es für uns ein dunkles und schmerzliches Geschehen. Paulus hat den Tod nicht aus seinem Bewusstsein verdrängt; er hat ihn nüchtern in sein Leben eingebaut. Gerade das gab seinem Leben die klare Richtung und die große Spannkraft.

 

 

 

2. Lesung 2 Kor 5, 6-10

 

Wir suchen unsere Ehre darin, dem Herrn zu gefallen

 

Lesung aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an die Korinther

 

6Wir sind also immer zuversichtlich, auch wenn wir wissen, dass wir fern vom Herrn in der Fremde leben, solange wir in diesem Leib zu Hause sind;

 

7denn als Glaubende gehen wir unseren Weg, nicht als Schauende.

 

8Weil wir aber zuversichtlich sind, ziehen wir es vor, aus dem Leib auszuwandern und daheim beim Herrn zu sein.

 

9Deswegen suchen wir unsere Ehre darin, ihm zu gefallen, ob wir daheim oder in der Fremde sind.

 

10Denn wir alle müssen vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden, damit jeder seinen Lohn empfängt für das Gute oder Böse, das er im irdischen Leben getan hat.

 

Zum Evangelium Jesus hat vom Reich Gottes in Gleichnissen gesprochen. Sie zu verstehen ist nicht Sache einer besonderen Begabung, sondern des größeren Glaubens. Mit dem Gleichnis von der wachsenden Saat will Jesus uns sagen, dass wir keinen Grund haben zu verzagen, wenn wir vom verborgenen und geheimnisvollen Wachstum des Gottesreiches nicht viel sehen können. Am Tag der Ernte wird es offenbar werden. Das Gleichnis vom Senfkorn spricht vom machtvollen Handeln Gottes durch das scheinbar so schwache Wort des Evangeliums.

 

 

Evangelium Mk 4, 26-34

 

Das kleinste von allen Samenkörnern geht auf und wird größer als alle anderen Gewächse

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

 

26Er sagte: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker sät;

 

27dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst, und der Mann weiß nicht, wie.

 

28Die Erde bringt von selbst ihre Frucht, zuerst den Halm, dann die Ähre, dann das volle Korn in der Ähre.

 

29Sobald aber die Frucht reif ist, legt er die Sichel an; denn die Zeit der Ernte ist da.

 

30Er sagte: Womit sollen wir das Reich Gottes vergleichen, mit welchem Gleichnis sollen wir es beschreiben?

 

31Es gleicht einem Senfkorn. Dieses ist das kleinste von allen Samenkörnern, die man in die Erde sät.

 

32Ist es aber gesät, dann geht es auf und wird größer als alle anderen Gewächse und treibt große Zweige, so dass in seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können.

 

33Durch viele solche Gleichnisse verkündete er ihnen das Wort, so wie sie es aufnehmen konnten.

 

34Er redete nur in Gleichnissen zu ihnen; seinen Jüngern aber erklärte er alles, wenn er mit ihnen allein war.

 

 

 

Quelle: Schott@Erzabtei Beuron

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

12. Sonntag im Jahreskreis B

 

 

Jesus hat in Gleichnissen gesprochen, und er hat Wunder getan. Auch seine Wunder sind Gleichnisse, Zeichen. Das Wunder ist erst zu Ende getan, wenn das gemeinte Zeichen gesehen wird. Die Frage, ob die Wunder Jesu wirklich so geschehen sind, wie uns berichtet wird, ist nur eine Teilfrage. Die Wahrheit dieser Wunder reicht viel tiefer als nur in die historische Vergangenheit; sie reicht bis in die Tiefen Gottes und in die Tiefe unseres eigenen Lebens hinein.

 

 

 

Zur 1. Lesung Die Freunde des geprüften Ijob sind gekommen, um ihn zu trösten, aber sie wissen keinen Trost. Die Antwort auf die Klagen Ijobs steht in den Gottesreden in Kapitel 38-41. Gott weist auf seine Weisheit und Größe hin, wie sie in der Schöpfung sichtbar werden. Wer Gottes Größe schauen und die Gemeinschaft mit ihm er­fahren durfte, der sieht seine Probleme in einem neuen Licht und kann sich mit seinem Leid versöhnen, so wie das aufbrausende Meer sich beruhigt, wenn Gott sein mächtiges Wort spricht. - Auf die Frage nach dem Sinn des Leidens hat Christus durch sein eigenes Leiden und Ster­ben eine ganz neue Antwort gegeben.

 

 

 

1. Lesung Ijob 38, 1.8-11

 

Hier muss sich legen deiner Wogen Stolz

 

Lesung aus dem Buch Ijob

 

1Da antwortete der Herr dem Ijob aus dem Wettersturm und sprach:

 

8Wer verschloss das Meer mit Toren, als schäumend es dem Mutterschoß entquoll,

 

9als Wolken ich zum Kleid ihm machte, ihm zur Windel dunklen Dunst,

 

10als ich ihm ausbrach meine Grenze, ihm Tor und Riegel setzte

 

11und sprach: Bis hierher darfst du und nicht weiter, hier muss sich legen deiner Wogen Stolz?

 

 

Zur 2. Lesung Die Welt ist eine andere geworden, seitdem Christus für uns alle gestorben ist. Durch den Glauben und die Taufe haben wir Gemeinschaft mit Christus, wir sind eine „neue Schöpfung“ geworden. Die Tat der Liebe wartet auf die Antwort der Liebe. Hier ist die treibende Kraft für das apostolische Wirken des Paulus und jedes wahren Apostels.

 

 

 

2. Lesung 2 Kor 5, 14-17

 

Wenn jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung

 

Lesung aus dem zweiten Brief an die Korinther

 

14Denn die Liebe Christi drängt uns, da wir erkannt haben: Einer ist für alle gestorben, also sind alle gestorben.

 

15Er ist aber für alle gestorben, damit die Lebenden nicht mehr für sich leben, sondern für den, der für sie starb und auferweckt wurde.

 

16Also schätzen wir von jetzt an niemand mehr nur nach menschlichen Maßstäben ein; auch wenn wir früher Christus nach menschlichen Maßstäben eingeschätzt haben, jetzt schätzen wir ihn nicht mehr so ein.

 

17Wenn also jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden.

 

 

 

 

Zum Evangelium Nach den Gleichnisreden Jesu (Mk 4, 35 bis 6, 6) berichtet das Evangelium von seinen Wundern. Diese sind an sich noch keine zwingenden Beweise für die Gottheit Jesu, weder für den wissenschaftlich denkenden Menschen von heute noch für die Zeitgenossen Jesu. Das Wesentliche am Wunder ist nicht, dass etwas Seltsames oder Unmögliches geschieht, sondern dass im geschehenen Zeichen Gott zum Menschen spricht. Es gibt aber kein wirkliches Spre­chen, wo niemand da ist, der hört. Und das Wunder hat keinen Sinn, wenn niemand da ist, der fähig wäre, zu sehen und zu verstehen. Die Jünger Jesu sahen das Wunder; der Schrecken erfasste sie und führte sie zur Frage des Glaubens: Was ist das für ein Mensch?

 

 

 

Evangelium Mk 4, 35-41

Was ist das für ein Mensch, dass ihm sogar der Wind und der See gehorchen?

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

 

35Am Abend dieses Tages sagte er zu ihnen: Wir wollen ans andere Ufer hinüberfahren.

 

36Sie schickten die Leute fort und fuhren mit ihm in dem Boot, in dem er saß, weg; einige andere Boote begleiteten ihn.

 

37Plötzlich erhob sich ein heftiger Wirbelsturm, und die Wellen schlugen in das Boot, so dass es sich mit Wasser zu füllen begann.

 

38Er aber lag hinten im Boot auf einem Kissen und schlief. Sie weckten ihn und riefen: Meister, kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen?

 

39Da stand er auf, drohte dem Wind und sagte zu dem See: Schweig, sei still! Und der Wind legte sich, und es trat völlige Stille ein.

 

40Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?

 

41Da ergriff sie große Furcht, und sie sagten zueinander: Was ist das für ein Mensch, dass ihm sogar der Wind und der See gehorchen?

 

 

Quelle: Schott@Erzabtei Beuron

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

13. Sonntag im Jahreskreis B

 

 

Wunder geschehen auch heute noch; nur müssen wir sie nicht dort suchen, wo Lärm gemacht wird. Nicht dort, wo es zwar etwas zu bestaunen, aber nichts zu glauben gibt. Gott tut nichts umsonst; wozu ein Wunder, wenn es nichts zu sagen hat? Wunder heute: zum Beispiel Menschen, die Christus mit glühendem Herzen lieben, trotz der Gleichgültigkeit ringsum; Menschen, die sich für andere opfern, ohne davon zu reden; Menschen, die Leid und Schmerz als Gabe Gottes annehmen.

 

 

 

Zur 1. Lesung Die Gerechtigkeit, von der in der Rede ist, besteht darin, dass der Mensch mit aufrichtigem Herzen Gott sucht; da er an die Gerechtigkeit Gottes und an seine Güte glaubt, auch in Leiden, Krankheit und Tod. Gott hat den Menschen zum Glück und zur Unsterblichkeit geschaffen. Der Tod kam „durch den Neid des Teufels“ in die Welt. Damit gibt der Verfasser uns zu verstehen, wie er die Gestalt der Schlange in der Erzählung vom Sündenfall deutet (Gen 3). Beim Menschen selbst liegt es, für welchen Weg er sich entscheiden will.

 

 

 

 

1. Lesung Weish 1, 13-15; 2, 23-24

Durch den Neid des Teufels kam der Tod in die Welt

 

Lesung aus dem Buch der Weisheit

 

13Denn Gott hat den Tod nicht gemacht und hat keine Freude am Untergang der Lebenden.

 

14Zum Dasein hat er alles geschaffen, und heilbringend sind die Geschöpfe der Welt. Kein Gift des Verderbens ist in ihnen, das Reich des Todes hat keine Macht auf der Erde;

 

15denn die Gerechtigkeit ist unsterblich.

 

23Gott hat den Menschen zur Unvergänglichkeit erschaffen und ihn zum Bild seines eigenen Wesens gemacht.

 

24Doch durch den Neid des Teufels kam der Tod in die Welt, und ihn erfahren alle, die ihm angehören.

 

 

 

Zur 2. Lesung Im zweiten Teil des zweiten Korintherbriefs nimmt die Sammlung zugunsten der armen Gemeinde von Jerusalem einen breiten Raum ein. Es geht hier um Geld; aber Paulus spricht nicht von Geld, sondern vom „Liebeswerk“, das zwischen Armen und Reichen einen Ausgleich schaffen soll. Die Christengemeinde soll Sammlungen dieser Art nicht als eine lästige Störung empfinden, sondern als die Gelegenheit, in den wunderbaren Kreislauf von Geben und Nehmen einzutreten, der in Gott selbst seinen Ursprung hat. Wer gibt, schafft brüderliche Gemeinschaft, und er wird Gott selber ähnlich. dessen Wesen schenkende Liebe ist.

 

 

 

 

2. Lesung 2 Kor 8, 7.9.13-15

Euer Überfluss soll ihrem Mangel abhelfen

 

Lesung aus dem zweiten Brief an die Korinther

 

7Wie ihr aber an allem reich seid, an Glauben, Rede und Erkenntnis, an jedem Eifer und an der Liebe, die wir in euch begründet haben, so sollt ihr euch auch an diesem Liebeswerk mit reichlichen Spenden beteiligen.

 

9Denn ihr wisst, was Jesus Christus, unser Herr, in seiner Liebe getan hat: Er, der reich war, wurde euretwegen arm, um euch durch seine Armut reich zu machen.

 

13Denn es geht nicht darum, dass ihr in Not geratet, indem ihr anderen helft; es geht um einen Ausgleich.

 

14Im Augenblick soll euer Überfluss ihrem Mangel abhelfen, damit auch ihr Überfluss einmal eurem Mangel abhilft. So soll ein Ausgleich entstehen,

 

15wie es in der Schrift heißt: Wer viel gesammelt hatte, hatte nicht zu viel, und wer wenig, hatte nicht zu wenig.

 

 

 

 

Zum Evangelium Im Evangelium (Mk 5, 21-43) sind zwei Wundererzählungen ineinander geschoben: eine Krankenheilung und die Auferweckung eines toten Mädchens. Jesus hat Macht über die Krankheit und über den Tod. Ein Mensch, der Macht hat über den Tod, das ist fast noch erschreckender als der Tod selbst. Der Evangelist berichtet, die Leute seien entsetzt gewesen. Ob sie zum Glauben kamen, darüber wird nichts gesagt. Den Vater des toten Mädchens hat Jesus zum Glauben an das Unmögliche ermutigt.

 

 

 

 

Evangelium Mk 5, 21-43

 

Mädchen, ich sage dir, steh auf!

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

 

21Jesus fuhr im Boot wieder ans andere Ufer hinüber, und eine große Menschenmenge versammelte sich um ihn. Während er noch am See war,

 

22kam ein Synagogenvorsteher namens Jaïrus zu ihm. Als er Jesus sah, fiel er ihm zu Füßen

 

23und flehte ihn um Hilfe an; er sagte: Meine Tochter liegt im Sterben. Komm und leg ihr die Hände auf, damit sie wieder gesund wird und am Leben bleibt.

 

24Da ging Jesus mit ihm. Viele Menschen folgten ihm und drängten sich um ihn.

 

25Darunter war eine Frau, die schon zwölf Jahre an Blutungen litt.

 

26Sie war von vielen Ärzten behandelt worden und hatte dabei sehr zu leiden; ihr ganzes Vermögen hatte sie ausgegeben, aber es hatte ihr nichts genutzt, sondern ihr Zustand war immer schlimmer geworden.

 

27Sie hatte von Jesus gehört. Nun drängte sie sich in der Menge von hinten an ihn heran und berührte sein Gewand.

 

28Denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt.

 

29Sofort hörte die Blutung auf, und sie spürte deutlich, dass sie von ihrem Leiden geheilt war.

 

30Im selben Augenblick fühlte Jesus, dass eine Kraft von ihm ausströmte, und er wandte sich in dem Gedränge um und fragte: Wer hat mein Gewand berührt?

 

31Seine Jünger sagten zu ihm: Du siehst doch, wie sich die Leute um dich drängen, und da fragst du: Wer hat mich berührt?

 

32Er blickte umher, um zu sehen, wer es getan hatte.

 

33Da kam die Frau, zitternd vor Furcht, weil sie wusste, was mit ihr geschehen war; sie fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit.

 

34Er aber sagte zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Geh in Frieden! Du sollst von deinem Leiden geheilt sein.

 

35Während Jesus noch redete, kamen Leute, die zum Haus des Synagogenvorstehers gehörten, und sagten (zu Jaïrus): Deine Tochter ist gestorben. Warum bemühst du den Meister noch länger?

 

36Jesus, der diese Worte gehört hatte, sagte zu dem Synagogenvorsteher: Sei ohne Furcht; glaube nur!

 

37Und er ließ keinen mitkommen außer Petrus, Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus.

 

38Sie gingen zum Haus des Synagogenvorstehers. Als Jesus den Lärm bemerkte und hörte, wie die Leute laut weinten und jammerten,

 

39trat er ein und sagte zu ihnen: Warum schreit und weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, es schläft nur.

 

40Da lachten sie ihn aus. Er aber schickte alle hinaus und nahm außer seinen Begleitern nur die Eltern mit in den Raum, in dem das Kind lag.

 

41Er fasste das Kind an der Hand und sagte zu ihm: Talita kum!, das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf!

 

42Sofort stand das Mädchen auf und ging umher. Es war zwölf Jahre alt. Die Leute gerieten außer sich vor Entsetzen.

 

43Doch er schärfte ihnen ein, niemand dürfe etwas davon erfahren; dann sagte er, man solle dem Mädchen etwas zu essen geben.

 

 

Quellle: Schott@Erzabtei Beuron

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

14. Sonntag im Jahreskreis B

 

 

An den fernen Gott glauben ist leichter als dem nahen Gott begegnen. In der Nähe ist alles so konkret, Menschen und Dinge; sie haben Na­men und brauchen Raum. Glauben, dass es Christus ist, der uns begeg­net im Wort und im Sakrament; aber auch amen sagen zu dem Menschen neben mir in der Kirchenbank, auf der Straße, im eigenen Haus - das müsste die Welt verändern.

 

 

Zur 1. Lesung Der Prophet ist Bote und Sprecher Gottes für die Menschen. Dazu empfängt er die Kraft des Geistes. Vielleicht wird man auf seine Botschaft hören; aber das ist fast die Ausnahme. Es kann geschehen, dass die Menschen zum Hören geradezu unfähig werden: Menschen „mit trotzigem Gesicht und hartem Herzen“. Der Prophet Ezechiel hat das erfahren müssen wie andere Propheten vor ihm und nach ihm. Auch Jesus ging es nicht anders.

 

 

 

 

 

1. Lesung Ez 1, 28b - 2, 5

 

Sie sind ein widerspenstiges Volk, sie werden erkennen müssen, dass mitten unter ihnen ein Prophet war

 

Lesung aus dem Buch Ezechiel

 

28Als ich diese Erscheinung sah, fiel ich nieder auf mein Gesicht. Und ich hörte, wie jemand redete.

 

1Er sagte zu mir: Stell dich auf deine Füße, Menschensohn; ich will mit dir reden.

 

2Als er das zu mir sagte, kam der Geist in mich und stellte mich auf die Füße. Und ich hörte den, der mit mir redete.

 

3Er sagte zu mir: Menschensohn, ich sende dich zu den abtrünnigen Söhnen Israels, die sich gegen mich aufgelehnt haben. Sie und ihre Väter sind immer wieder von mir abgefallen, bis zum heutigen Tag.

 

4Es sind Söhne mit trotzigem Gesicht und hartem Herzen. Zu ihnen sende ich dich. Du sollst zu ihnen sagen: So spricht Gott, der Herr.

 

5Ob sie dann hören oder nicht - denn sie sind ein widerspenstiges Volk -, sie werden erkennen müssen, dass mitten unter ihnen ein Prophet war.

 

 

Zur 2. Lesung Der Apostel Paulus kann auf Leistungen und Er­folge hinweisen. Er weiß aber, dass es die Gnade Gottes ist, der er alles zu danken hat. Gott kann auch schwache und behinderte Menschen in seinen Dienst rufen. Paulus spricht von einem Boten Satans, der ihm zusetzte; vielleicht war es eine Krankheit oder eine seelische Not, wir wissen es nicht. Paulus ertrug alles für Christus, in seinem Dienst und in seiner Kraft.

 

 

 

 

2. Lesung 2 Kor 12, 7-10

Ich will mich meiner Schwachheit rühmen, damit die Kraft Christi auf mich herabkommt

 

Lesung aus dem zweiten Brief an die Korinther

 

7Damit ich mich wegen der einzigartigen Offenbarungen nicht überhebe, wurde mir ein Stachel ins Fleisch gestoßen: ein Bote Satans, der mich mit Fäusten schlagen soll, damit ich mich nicht überhebe.

 

8Dreimal habe ich den Herrn angefleht, dass dieser Bote Satans von mir ablasse.

 

9Er aber antwortete mir: Meine Gnade genügt dir; denn sie erweist ihre Kraft in der Schwachheit. Viel lieber also will ich mich meiner Schwachheit rühmen, damit die Kraft Christi auf mich herabkommt.

 

10Deswegen bejahe ich meine Ohnmacht, alle Misshandlungen und Nöte, Verfolgungen und Ängste, die ich für Christus ertrage; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.

 

Zum Evangelium Für seine Landsleute in Nazaret war Jesus nichts weiter als der Zimmermann; man kannte ihn, man hatte ihm wohl auch Aufträge gegeben. Diese menschliche Nähe machte es ihnen schwer, die göttliche Größe zu sehen. Wenn Jesus wirklich von Gott käme, müsste er göttlicher auftreten, meinen sie. Hier kann Jesus kein Wunder tun; es ist ja niemand da, der das Wunder sehen und die Kraft Gottes bezeugen könnte. - Wenn das Evangelium von Brüdern und Schwestern Jesu spricht, so kann dies nach biblischem Sprachgebrauch Verwandte jeden Grades bedeuten.

 

 

 

Evangelium Mk 6, 1b-6

Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

 

1bJesus kam in seine Heimatstadt; seine Jünger begleiteten ihn.

 

2Am Sabbat lehrte er in der Synagoge. Und die vielen Menschen, die ihm zuhörten, staunten und sagten: Woher hat er das alles? Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist! Und was sind das für Wunder, die durch ihn geschehen!

 

3Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Leben nicht seine Schwestern hier unter uns? Und sie nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn ab.

 

4Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner Familie.

 

5Und er konnte dort kein Wunder tun; nur einigen Kranken legte er die Hände auf und heilte sie.

 

6Und er wunderte sich über ihren Unglauben. Jesus zog durch die benachbarten Dörfer und lehrte.

 

 

Quelle: Schott @ Erzabtei Beuron

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

15. Sonntag im Jahreskreis B

 

 

Wer sich in der Welt durchsetzen will, braucht Macht; er muss stärker sein als andere. Die Macht hat vielerlei Namen und Gestalten: Ener­gie, Geld, Intelligenz, Beziehungen, Organisation, Waffen. Der Jünger Jesu hat nicht den Auftrag, sich durchzusetzen. Er soll das Wort Got­tes weitersagen, er soll Zeuge Gottes sein in dieser Welt. Und er soll der Kraft Gottes Raum geben in seinem eigenen Leben. Die Menschen werden seinem Wort nur glauben, wenn sie es als gelebte Wahrheit se­hen.

 

 

 

 

Zur 1. Lesung Amos ist der älteste Schriftprophet des Alten Testaments (8. Jh. v. Chr.). Er stammte aus der Gegend von Jerusalem, er hatte seinen Beruf und seine Arbeit. Aber Gott schickte ihn in das Nordreich Israel; in Samaria und Bet-El musste er Gottes warnendes und richtendes Wort sagen. Er verstand sich als einen von Gott gerufener Rufer, rügte die soziale Ungerechtigkeit, die unwahre Gottesverehrung und kündigte das Gericht an. Kein Wunder, dass er auf Widerstand stieß.

 

 

 

 

1. Lesung Am 7, 12-15

 

Geh und rede als Prophet zu meinem Volk Israel!

 

Lesung aus dem Buch Amos

 

12Zu Amos aber sagte Amazja: Geh, Seher, flüchte ins Land Juda! Iss dort dein Brot, und tritt dort als Prophet auf!

 

13In Bet-El darfst du nicht mehr als Prophet reden; denn das hier ist ein Heiligtum des Königs und ein Reichstempel.

 

14Amos antwortete Amazja: Ich bin kein Prophet und kein Prophetenschüler, sondern ich bin ein Viehzüchter, und ich ziehe Maulbeerfeigen.

 

15Aber der Herr hat mich von meiner Herde weggeholt und zu mir gesagt: Geh und rede als Prophet zu meinem Volk Israel!

 

 

 

Zur 2. Lesung Der Brief an die Epheser (geschrieben um 63 n. Chr.) beginnt mit einem feierlichen Lobpreis, der alles Handeln Got­tes in dem einen Wort „Segen“ zusammenfasst. Gott offenbart den Menschen seine ewige Liebe, um so die ganze Schöpfung ihrem Ziel entgegenzuführen: dem Lobpreis seiner Gnade. Mittler des Segens und Inbegriff aller Gaben Gottes ist Jesus Christus, der ewige Sohn. Er ist auch die Stimme des Lobpreises der erlösten Schöpfung.

 

 

 

 

 

2. Lesung Eph 1, 3-14

In Christus hat Gott uns erwählt vor der Erschaffung der Welt

 

Lesung aus dem Brief an die Epheser

 

3Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus: Er hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel.

 

4Denn in ihm hat er uns erwählt vor der Erschaffung der Welt, damit wir heilig und untadelig leben vor Gott;

 

5er hat uns aus Liebe im Voraus dazu bestimmt, seine Söhne zu werden durch Jesus Christus und nach seinem gnädigen Willen zu ihm zu gelangen,

 

6zum Lob seiner herrlichen Gnade. Er hat sie uns geschenkt in seinem geliebten Sohn;

 

7durch sein Blut haben wir die Erlösung, die Vergebung der Sünden nach dem Reichtum seiner Gnade.

 

8Durch sie hat er uns mit aller Weisheit und Einsicht reich beschenkt

 

9und hat uns das Geheimnis seines Willens kundgetan, wie er es gnädig im Voraus bestimmt hat:

 

10Er hat beschlossen, die Fülle der Zeiten heraufzuführen, in Christus alles zu vereinen, alles, was im Himmel und auf Erden ist.

 

11Durch ihn sind wir auch als Erben vorherbestimmt und eingesetzt nach dem Plan dessen, der alles so verwirklicht, wie er es in seinem Willen beschließt;

 

12wir sind zum Lob seiner Herrlichkeit bestimmt, die wir schon früher auf Christus gehofft haben.

 

13Durch ihn habt auch ihr das Wort der Wahrheit gehört, das Evangelium von eurer Rettung; durch ihn habt ihr das Siegel des verheißenen Heiligen Geistes empfangen, als ihr den Glauben annahmt.

 

14Der Geist ist der erste Anteil des Erbes, das wir erhalten sollen, der Erlösung, durch die wir Gottes Eigentum werden, zum Lob seiner Herrlichkeit.

 

 

 

Zum Evangelium Aus dem Kreis seiner Jünger hat Jesus die Zwölf ausgewählt, um sie zu Boten des Evangeliums zu machen. Die Aussendungsrede Jesu steht ausführlicher im Matthäusevangelium (10, 5-14); es ist die Missionsregel der Urkirche. Durch die Jahrhun­derte hindurch versteht die Kirche ihre Missionsarbeit als die Fortset­zung dessen, was Jesus seinen Jüngern aufgetragen hat. Und die Richtlinien, die er ihnen gab, gelten grundsätzlich für die ganze Zeit der Kirche.

 

 

 

 

Evangelium Mk 6, 7-13

Er begann, die Zwölf auszusenden

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

 

7Er rief die Zwölf zu sich und sandte sie aus, jeweils zwei zusammen. Er gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben,

 

8und er gebot ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen, kein Brot, keine Vorratstasche, kein Geld im Gürtel,

 

9kein zweites Hemd und an den Füßen nur Sandalen.

 

10Und er sagte zu ihnen: Bleibt in dem Haus, in dem ihr einkehrt, bis ihr den Ort wieder verlasst.

 

11Wenn man euch aber in einem Ort nicht aufnimmt und euch nicht hören will, dann geht weiter, und schüttelt den Staub von euren Füßen, zum Zeugnis gegen sie.

 

12Die Zwölf machten sich auf den Weg und riefen die Menschen zur Umkehr auf.

 

13Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie.

 

Quelle: Schott @ Erzabtei Beuron

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gerlinde Blosche

Nur Weniges auf die Wanderung von Ort zu Ort mitzunehmen bedeutete damals auf die Menschen angewiesen sein. So mussten die Jünger Kontakt aufnehmen um das Vertrauen der Leute zu gewinnen, ja sich mit ihnen verbinden und mit ihnen leben. Genau das war eine Voraussetzung um die Herzen der Menschen für Gott und die Lehre Jesu zu gewinnen. Was sagt uns das für die heutige Zeit? Die Jünger Jesu sollten unnötigen Ballast abwerfen um frei zu sein für das Wesentliche, die Herzen der Menschen für Gott zu öffnen.

Liebe Grüße, Gerlinde

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

16. Sonntag im Jahreskreis B

 

 

Wer andern das Wort Gottes zu sagen hat, muss selbst ein Hörender und Lernender sein. Jedes wirklich gelernte Wort verändert den Men­schen, und jede Erfahrung bereichert sein Leben. Erfahrungen mit Gott, mit den Menschen und den Dingen machen den Menschen weise und gut. Er wird still und demütig; er lernt dienen und helfen.

 

 

 

Zur 1. Lesung An die Hirten Israels, d. h. die Könige auf dem Thron Davids, richtet sich das warnende Wort des Propheten Jeremia. Die Zerstörung Jerusalems steht bevor, die Zeit der Könige endet im Gericht Gottes. Nach dem Gericht aber wird Gott selbst als guter Hirt für sein Volk sorgen. Ein Nachkomme Davids wird Recht und Rettung bringen. In seinem Thronnamen „Der Herr ist unsere Gerechtigkeit“ sind die Verheißung Gottes und die Hoffnung des Volkes ausgesprochen.

 

 

 

 

1. Lesung Jer 23, 1-6

 

Ich sammle den Rest meiner Schafe und bestelle Hirten für sie

 

Lesung aus dem Buch Jeremia

 

1Weh den Hirten, die die Schafe meiner Weide zugrunde richten und zerstreuen - Spruch des Herrn.

 

2Darum - so spricht der Herr, der Gott Israels, über die Hirten, die mein Volk weiden: Ihr habt meine Schafe zerstreut und versprengt und habt euch nicht um sie gekümmert. Jetzt ziehe ich euch zur Rechenschaft wegen eurer bösen Taten - Spruch des Herrn.

 

3Ich selbst aber sammle den Rest meiner Schafe aus allen Ländern, wohin ich sie versprengt habe. Ich bringe sie zurück auf ihre Weide; sie sollen fruchtbar sein und sich vermehren.

 

4Ich werde für sie Hirten bestellen, die sie weiden, und sie werden sich nicht mehr fürchten und ängstigen und nicht mehr verloren gehen - Spruch des Herrn.

 

5Seht, es kommen Tage - Spruch des Herrn -, da werde ich für David einen gerechten Spross erwecken. Er wird als König herrschen und weise handeln, für Recht und Gerechtigkeit wird er sorgen im Land.

 

6In seinen Tagen wird Juda gerettet werden, Israel kann in Sicherheit wohnen. Man wird ihm den Namen geben: Der Herr ist unsere Gerechtigkeit.

 

 

 

Zur 2. Lesung Je nach dem Grad der Gotteserkenntnis kann das Verhältnis des Menschen zu Gott als „Nähe“ oder als „Ferne“ ge­kennzeichnet werden. Vom Judentum aus gesehen, waren die Heiden (die Nichtjuden) in der Ferne, aber seit Christus hat diese Unterschei­dung keine Berechtigung mehr: Die trennende Wand ist gefallen; für alle hat Christus sein Blut vergossen und hat sie zu dem einen neuen Menschen gemacht.

 

 

 

 

2. Lesung Eph 2, 13-18

Er ist unser Friede: Er vereinigte Juden und Heiden

 

Lesung aus dem Brief an die Epheser

 

13Jetzt aber seid ihr, die ihr einst in der Ferne wart, durch Christus Jesus, nämlich durch sein Blut, in die Nähe gekommen.

 

14Denn er ist unser Friede. Er vereinigte die beiden Teile (Juden und Heiden) und riss durch sein Sterben die trennende Wand der Feindschaft nieder.

 

15Er hob das Gesetz samt seinen Geboten und Forderungen auf, um die zwei in seiner Person zu dem einen neuen Menschen zu machen. Er stiftete Frieden

 

16und versöhnte die beiden durch das Kreuz mit Gott in einem einzigen Leib. Er hat in seiner Person die Feindschaft getötet.

 

17Er kam und verkündete den Frieden: euch, den Fernen, und uns, den Nahen.

 

18Durch ihn haben wir beide in dem einen Geist Zugang zum Vater.

 

 

 

Zum Evangelium Die Zwölf die Jesus ausgesandt hat (Evangelium am vergangenen Sonntag), werden im heutigen Evangelium Apostel genannt: Als bevollmächtigte Boten haben sie die Botschaft vom Reich Gottes verkündet. Nach der aufregenden Missionsarbeit brauchen sie Stille und Ruhe. Sie sind jetzt wieder Jünger, Lernende, sie hören das Wort Jesu und erfahren aufs Neue die Kraft seiner Gegenwart. Der zweite Teil des Evangeliums leitet zur Brotvermehrung über. Jesus sorgt als guter Hirt für die Seinen; er gibt ihnen das notwendige Brot für Seele und Leib.

 

 

 

 

 

Evangelium Mk 6, 30-34

 

Sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

 

30Die Apostel versammelten sich wieder bei Jesus und berichteten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten.

 

31Da sagte er zu ihnen: Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus. Denn sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen, so zahlreich waren die Leute, die kamen und gingen.

 

32Sie fuhren also mit dem Boot in eine einsame Gegend, um allein zu sein.

 

33Aber man sah sie abfahren, und viele erfuhren davon; sie liefen zu Fuß aus allen Städten dorthin und kamen noch vor ihnen an.

 

34Als er ausstieg und die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er lehrte sie lange.

 

 

Quelle: Erzabtei Beuron

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

17. Sonntag im Jahreskreis B

 

 

 

Als Glaubende wissen wir, dass Christus als Retter und Erlöser gekomm­en ist. Wissen wir es wirklich? Kann man davon etwas sehen? In der Welt gibt es immer noch die Not: Hunger, Ungerechtigkeit, Hass. Und den Tod. Auch in unseren Gemeinden stehen wir vor ungelösten Fra­gen und Problemen. Und das wird so bleiben. Erlöst? Schon leuchtet das Licht Christi, aber es leuchtet in der Finsternis. Und dennoch: es gibt leuchtende Menschen, mitten unter uns; wir müssen sie nur se­hen. Hoffende, liebende Menschen, Boten und Zeugen des liebenden Gottes. Und Christus mitten unter uns, mitten in unserer Not. Damit aber ist alles anders geworden.

 

Zur 1. Lesung Der Prophet Elischa (Elisäus) ist im Alten Testa­ment neben Elija der große Wundertäter. Es scheint, als hätten sich die Wunder des Auszugs aus Ägypten wiederholt. Die Erzählung von der Brotvermehrung durch Elischa erinnert an das Manna in der Wü­ste (Exodus 16) und auch an die Brotvermehrung durch Jesus. Der Überfluss des Augenblicks ist Zeichen und Ankündigung dessen, was Gott mit dieser Welt vorhat: nicht Überfluss, in dem die Menschen er­sticken, sondern Überfluss des Friedens und der Freude.

 

 

 

 

1. Lesung 2 Kön 4, 42-44

 

Man wird essen und noch übrig lassen

 

Lesung aus dem zweiten Buch der Könige

 

42Einmal kam ein Mann von Baal-Schalischa und brachte dem Gottesmann Brot von Erstlingsfrüchten, zwanzig Gerstenbrote, und frische Körner in einem Beutel. Elischa befahl seinem Diener: Gib es den Leuten zu essen!

 

43Doch dieser sagte: Wie soll ich das hundert Männern vorsetzen? Elischa aber sagte: Gib es den Leuten zu essen! Denn so spricht der Herr: Man wird essen und noch übrig lassen.

 

44Nun setzte er es ihnen vor; und sie aßen und ließen noch übrig, wie der Herr gesagt hatte.

 

 

 

Zur 2. Lesung Die Berufung zum Glauben ist Ruf in die Gemeinschaft der Glaubenden. In dieser Gemeinschaft, in der Kirche Christi, gibt es vielfache Gnaden, Gaben des einen Geistes, und viele Ausprägungen des einen Glaubens. Das Wesensgesetz der Kirche aber ist die Einheit, und diese ist nur möglich, wenn alle bereit sind, einander in Liebe anzunehmen und in Geduld zu ertragen.

 

 

 

 

2. Lesung Eph 4, 1-6

 

E i n Leib, e i n Herr, e i n Glaube, e i n e Taufe

 

Lesung aus dem Brief an die Epheser

 

1Ich, der ich um des Herrn willen im Gefängnis bin, ermahne euch, ein Leben zu führen, das des Rufes würdig ist, der an euch erging.

 

2Seid demütig, friedfertig und geduldig, ertragt einander in Liebe,

 

3und bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren durch den Frieden, der euch zusammenhält.

 

4Ein Leib und ein Geist, wie euch durch eure Berufung auch eine gemeinsame Hoffnung gegeben ist;

 

5ein Herr, ein Glaube, eine Taufe,

 

6ein Gott und Vater aller, der über allem und durch alles und in allem ist.

 

 

 

ZUM EVANGELIUM An diesem und den vier folgenden Sonntagen wird das 6. Kapitel aus Johannes gelesen: die Brotvermehrung, das Gehen Jesu über den See, die große Rede in Kafarnaum und schließlich die Krise bei den Jüngern Jesu. - Die wunderbare Speisung ist, wie die früheren Zeichen, ein Hinweis auf das Geheimnis Jesu. Dass sie auch ein Hinweis auf das Geheimnis der Eucharistie ist, wird erst in der Rede Jesu in Kafarnaum deutlich ausgesprochen. Die Leute wollen Jesus zum König machen; aber das Paschafest ist nahe; und Jesus weiß, dass in Jerusalem eine andere Krone auf ihn wartet.

 

 

 

 

Evangelium Joh 6, 1-15

 

Jesus teilte an die Leute aus, so viel sie wollten

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

 

1Danach ging Jesus an das andere Ufer des Sees von Galiläa, der auch See von Tiberias heißt.

 

2Eine große Menschenmenge folgte ihm, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat.

 

3Jesus stieg auf den Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern nieder.

 

4Das Pascha, das Fest der Juden, war nahe.

 

5Als Jesus aufblickte und sah, dass so viele Menschen zu ihm kamen, fragte er Philippus: Wo sollen wir Brot kaufen, damit diese Leute zu essen haben?

 

6Das sagte er aber nur, um ihn auf die Probe zu stellen; denn er selbst wusste, was er tun wollte.

 

7Philippus antwortete ihm: Brot für zweihundert Denare reicht nicht aus, wenn jeder von ihnen auch nur ein kleines Stück bekommen soll.

 

8Einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, sagte zu ihm:

 

9Hier ist ein kleiner Junge, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; doch was ist das für so viele!

 

10Jesus sagte: Lasst die Leute sich setzen! Es gab dort nämlich viel Gras. Da setzten sie sich; es waren etwa fünftausend Männer.

 

11Dann nahm Jesus die Brote, sprach das Dankgebet und teilte an die Leute aus, so viel sie wollten; ebenso machte er es mit den Fischen.

 

12Als die Menge satt war, sagte er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrig gebliebenen Brotstücke, damit nichts verdirbt.

 

13Sie sammelten und füllten zwölf Körbe mit den Stücken, die von den fünf Gerstenbroten nach dem Essen übrig waren.

 

14Als die Menschen das Zeichen sahen, das er getan hatte, sagten sie: Das ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen soll.

 

15Da erkannte Jesus, dass sie kommen würden, um ihn in ihre Gewalt zu bringen und zum König zu machen. Daher zog er sich wieder auf den Berg zurück, er allein.

 

 

Quelle: Schott @ Erzabtei Beuron

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gerlinde Blosche

Wollte Jesus nur den leiblichen Hunger der Menschen stillen? Ich denke Jesus wollte damit ein Zeichen setzen. Er will nicht nur den leiblichen Hunger der Menschen stillen, er selber will "Brot" sein für den Seelenhunger der Menschen, für den Hunger nach dem Sinn und den rechten Weg des Lebens.

Jesus sagt: "Kommt alle zu mir....Ich bin das Brot, der Weg , die Wahrheit und das Leben."

Auch damals taten sich seine Hörer schwer dies zu verstehen.

Menschen brauchen beides, das Brot für den Hunger des Leibes und die rechte Nahrung für den Hunger nach dem Sinn des Lebens. Jesus will, dass wir diesen Hunger der Menschen auch heute stillen.

Einen gelungenen Tag wünscht Gerlinde!

Danke Gabriele für deine Mühe!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Meditation aus Freiburg

 

Daraus:

Gott bedarf unseres eigenen Beitrags, sei dieser auch noch so gering, um seine Machttaten zu vollbringen: Diese sind nur möglich, wenn wir offen dafür sind und Bereitschaft zeigen, selbst dabei mitzuwirken, unser Leben zu ändern.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

18. Sonntag im Jahreskreis B

 

 

Die Werbung sagt uns jeden Tag, was alles wir kaufen müssen, um modern zu sein. Sie sagt uns aber nicht, was wir brauchen, um Men­schen zu sein. Der moderne Mensch ist noch lange nicht der neue und ganze Mensch, wie Gott ihn haben will. Der neue Mensch lässt sich weder auf das Diesseits einschränken noch auf das Jenseits vertrö­sten. Er will die Ewigkeit. Er ist nicht damit zufrieden, dass er „noch“ lebt; er weiß, dass er „schon“ lebt: das ewige Leben hat schon begon­nen. „Ich bin das Brot des Lebens“, sagt Jesus.

 

 

 

Zur 1. Lesung Der Weg Israels durch die Wüste (und der Weg des Gottesvolkes durch die Jahrhunderte) ist gekennzeichnet 1. durch die mächtige Führung und Fürsorge Gottes, 2. durch das Murren des Volkes. Im Murren ist Unzufriedenheit, Vorwurf und auch Bitte ent­halten. Gott lässt auch diese unhöfliche Form der Bitte immer wieder gelten. „Brot vom Himmel gab er ihnen“ (Psalm 78). Das Manna fiel freilich nicht vom Himmel herab; Gott wirkt seine Wunder, indem er irdische Wirklichkeiten in seinen Dienst nimmt; auch bei den Sakra­menten des Neuen Bundes ist es nicht anders. Dadurch erweist er sich als der Herr über die Schöpfung.

 

 

 

1. Lesung Ex 16, 2-4.12-15

 

Ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen

 

Lesung aus dem Buch Exodus

 

2Die ganze Gemeinde der Israeliten murrte in der Wüste gegen Mose und Aaron.

 

3Die Israeliten sagten zu ihnen: Wären wir doch in Ägypten durch die Hand des Herrn gestorben, als wir an den Fleischtöpfen saßen und Brot genug zu essen hatten. Ihr habt uns nur deshalb in diese Wüste geführt, um alle, die hier versammelt sind, an Hunger sterben zu lassen.

 

4Da sprach der Herr zu Mose: Ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen. Das Volk soll hinausgehen, um seinen täglichen Bedarf zu sammeln. Ich will es prüfen, ob es nach meiner Weisung lebt oder nicht.

 

12Ich habe das Murren der Israeliten gehört. Sag ihnen: Am Abend werdet ihr Fleisch zu essen haben, am Morgen werdet ihr satt sein von Brot, und ihr werdet erkennen, dass ich der Herr, euer Gott, bin.

 

13Am Abend kamen die Wachteln und bedeckten das Lager. Am Morgen lag eine Schicht von Tau rings um das Lager.

 

14Als sich die Tauschicht gehoben hatte, lag auf dem Wüstenboden etwas Feines, Knuspriges, fein wie Reif, auf der Erde.

 

15Als das die Israeliten sahen, sagten sie zueinander: Was ist das? Denn sie wussten nicht, was es war. Da sagte Mose zu ihnen: Das ist das Brot, das der Herr euch zu essen gibt.

 

 

 

Zur 2. Lesung Von Christus lernen wir, wie der neue Mensch beschaffen ist, der Mensch nach der Idee Gottes und seinem eigenen Bild. „Verblendung und Begierde“ hatten den Menschen zugrunde ge­richtet, in Christus aber beginnt eine neue Menschheit. Ihre Kennzei­chen sind: Wahrheit, Zucht, Gerechtigkeit und Heiligkeit.

 

 

 

2. Lesung Eph 4, 17.20-24

Zieht den neuen Menschen an, der nach dem Bild Gottes geschaffen ist

 

Lesung aus dem Brief an die Epheser

 

17Ich sage es euch und beschwöre euch im Herrn: Lebt nicht mehr wie die Heiden in ihrem nichtigen Denken!

 

20Das aber entspricht nicht dem, was ihr von Christus gelernt habt.

 

21Ihr habt doch von ihm gehört und seid unterrichtet worden in der Wahrheit, die Jesus ist.

 

22Legt den alten Menschen ab, der in Verblendung und Begierde zugrunde geht, ändert euer früheres Leben,

 

23und erneuert euren Geist und Sinn!

 

24Zieht den neuen Menschen an, der nach dem Bild Gottes geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit.

 

 

 

Zum Evangelium Die wunderbare Speisung war ein Zeichen. Die Menschen aber, die Jesus nachliefen, hatten vom wirklichen Sinn des Wunders nicht viel begriffen. Sie wollten satt werden; weiter dachten sie nicht. Jesus weist sie und uns auf die größere Gabe hin: Er selbst ist die Gabe Gottes für das Leben der Welt. Dieses Brot kann man auf keine Weise verdienen, man kann es nur als Gabe Gottes empfangen. Ein einziges Werk ist hier notwendig: glaubend sich der Wirklichkeit Gottes öffnen; Jesus, den Sohn, als die unfassbare Offenbarung Gottes annehmen.

 

 

 

Evangelium Joh 6, 24-35

Wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

 

24Als die Leute sahen, dass weder Jesus noch seine Jünger dort waren, stiegen sie in die Boote, fuhren nach Kafarnaum und suchten Jesus.

 

25Als sie ihn am anderen Ufer des Sees fanden, fragten sie ihn: Rabbi, wann bist du hierher gekommen?

 

26Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid.

 

27Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird. Denn ihn hat Gott, der Vater, mit seinem Siegel beglaubigt.

 

28Da fragten sie ihn: Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen?

 

29Jesus antwortete ihnen: Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.

 

30Sie entgegneten ihm: Welches Zeichen tust du, damit wir es sehen und dir glauben? Was tust du?

 

31Unsere Väter haben das Manna in der Wüste gegessen, wie es in der Schrift heißt: Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen.

 

32Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel.

 

3Denn das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben.

 

34Da baten sie ihn: Herr, gib uns immer dieses Brot!

 

35Jesus antwortete ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.

 

 

Quelle: Schott @ Erzabtei Beuron

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

19. Sonntag im Jahreskreis B

 

 

 

„Wer dieses Brot isst, wird nicht sterben; er wird in Ewigkeit leben.“ Damit hat Jesus den leiblichen Tod nicht abgeschafft, im Gegenteil, er nimmt ihn ernst. Biologisch hat der Mensch, als dieser Mensch, keine Zukunft. Aber der Mensch, den Gott angeschaut und angesprochen hat, der Mensch, dessen Leben eins geworden ist mit dem Leben des menschgewordenen Gottessohnes, der ist in das Leben eingetreten, das für immer bleibt.

 

 

 

Zur 1. Lesung Die Wanderung des Propheten Elija zum Gottes­berg Horeb hatte als Flucht vor dem Zorn der Königin Isebel begon­nen. Dann wurde sie, durch die Begegnung mit dem Gottesboten, zu einer Pilgerreise, einer Rückkehr an die Quellen des reinen Glaubens. Am Propheten wiederholen sich die Erfahrungen Israels in der Wüste: Müdigkeit und Verzweiflung. Jeder Prophet muss durch diese Nacht hindurchgehen. Aber Gott verlässt ihn nicht. Elija isst das Brot, das ihm der Engel hinstellt, und trinkt das frische Wasser. Dann geht er seinen Weg weiter bis zum Berg der Gottesbegegnung.

 

 

 

 

1. Lesung 1 Kön 19, 4-8

 

Durch diese Speise gestärkt, wanderte er bis zum Gottesberg

 

Lesung aus dem ersten Buch der Könige

 

4Er selbst ging eine Tagereise weit in die Wüste hinein. Dort setzte er sich unter einen Ginsterstrauch und wünschte sich den Tod. Er sagte: Nun ist es genug, Herr. Nimm mein Leben; denn ich bin nicht besser als meine Väter.

 

5Dann legte er sich unter den Ginsterstrauch und schlief ein. Doch ein Engel rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss!

 

6Als er um sich blickte, sah er neben seinem Kopf Brot, das in glühender Asche gebacken war, und einen Krug mit Wasser. Er aß und trank und legte sich wieder hin.

 

7Doch der Engel des Herrn kam zum zweiten Mal, rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss! Sonst ist der Weg zu weit für dich.

 

8Da stand er auf, aß und trank und wanderte, durch diese Speise gestärkt, vierzig Tage und vierzig Nächte bis zum Gottesberg Horeb.

 

 

 

 

Zur 2. Lesung Der Heilige Geist, Siegel und Garantie unserer Erlösung, ist der Geist der Liebe, die Glut der Gottheit. Man kann die­sen Geist „betrüben“, „beleidigen“, durch die kleinen Unmenschlich­keiten, von denen in der Lesung die Rede ist. Diese widersprechen dem Wesen Gottes ebenso wie der Berufung der Christen. Gott allein ist die Norm für das Verhalten der Menschen, die von ihm geliebt, als seine Kinder angenommen und von seinem Geist geprägt sind.

 

 

 

 

2. Lesung Eph 4, 30 - 5, 2

 

Liebt einander, weil auch Christus uns geliebt hat

 

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Epheser

 

30Beleidigt nicht den Heiligen Geist Gottes, dessen Siegel ihr tragt für den Tag der Erlösung.

 

31Jede Art von Bitterkeit, Wut, Zorn, Geschrei und Lästerung und alles Böse verbannt aus eurer Mitte!

 

32Seid gütig zueinander, seid barmherzig, vergebt einander, weil auch Gott euch durch Christus vergeben hat.

 

1Ahmt Gott nach als seine geliebten Kinder,

 

2und liebt einander, weil auch Christus uns geliebt und sich für uns hingegeben hat als Gabe und als Opfer, das Gott gefällt.

 

 

 

Zum Evangelium Für die Zeitgenossen Jesu war es schwer, seinen unerhörten Anspruch hinzunehmen. Wie soll dieser Mensch einer wie wir, vom Himmel herabgekommen sein? Wie kann er Brot sein für das Leben der Welt? In der Tat, das kann niemand glauben, wenn nicht der Vater ihn dazu befreit. Es gibt keinen Glauben ohne die große Umkehr des Herzens. Wir müssen es geschehen lassen, dass Gott uns führt und belehrt.

 

 

 

 

Evangelium Joh 6, 41-51

 

Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

 

41Da murrten die Juden gegen ihn, weil er gesagt hatte: Ich bin das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist.

 

42Und sie sagten: Ist das nicht Jesus, der Sohn Josefs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie kann er jetzt sagen: Ich bin vom Himmel herabgekommen?

 

43Jesus sagte zu ihnen: Murrt nicht!

 

44Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zu mir führt; und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag.

 

45Bei den Propheten heißt es: Und alle werden Schüler Gottes sein. Jeder, der auf den Vater hört und seine Lehre annimmt, wird zu mir kommen.

 

46Niemand hat den Vater gesehen außer dem, der von Gott ist; nur er hat den Vater gesehen.

 

47Amen, amen, ich sage euch: Wer glaubt, hat das ewige Leben.

 

48Ich bin das Brot des Lebens.

 

49Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben.

 

50So aber ist es mit dem Brot, das vom Himmel herabkommt: Wenn jemand davon isst, wird er nicht sterben.

 

51Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, (ich gebe es hin) für das Leben der Welt.

 

 

 

Quelle: Schott @ Erzabtei Beuron

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

20. Sonntag im Jahreskreis B

 

 

In der Art zu sprechen offenbart sich der Mensch. Die Sprache Jesu ist einfach und klar, da ist kein fremdes Wort. kein komplizierter Satz. Und was er sagt, ist die Wahrheit. Nicht irgendeine Wahrheit, die man zur Kenntnis nimmt wie eine Zeitungsnotiz. Die Wahrheit Jesu ist er selbst. Er allein kann sagen: „Ich bin die Wahrheit.“ Er allein ist das Licht der Welt, und er ist das Brot des Lebens. Nur wer ihn selbst annimmt, versteht seine Wahrheit.

 

 

Zur 1. Lesung Die Weisheit, von der die Bibel spricht, ist Gabe Gottes und eine große Tugend. Durch sie lernt der Mensch, die Wege Gottes und der Menschen zu verstehen und seinem eigenen Leben Form und Richtung zu geben. In der Lesung wird die Weisheit mit ei­ner Frau verglichen, die ein großes Haus führt. Das Mahl, zu dem sie einlädt, ist die Weisheit selbst; ihre Verheißung ist das Leben. Zu ei­nem größeren Mahl hat uns Christus eingeladen; in ihm ist Gottes ewige Weisheit Fleisch geworden und hat unter uns Wohnung genom­men; er selbst ist das Mahl, zu dem er uns einlädt: Brot für das Leben der Welt.

 

 

 

 

 

1. Lesung Spr 9, 1-6

 

Kommt, esst von meinem Mahl, und trinkt vom Wein, den ich mischte

 

Lesung aus dem Buch der Sprichwörter

 

1Die Weisheit hat ihr Haus gebaut, ihre sieben Säulen behauen.

 

2Sie hat ihr Vieh geschlachtet, ihren Wein gemischt und schon ihren Tisch gedeckt.

 

3Sie hat ihre Mägde ausgesandt und lädt ein auf der Höhe der Stadtburg:

 

4Wer unerfahren ist, kehre hier ein. Zum Unwissenden sagt sie:

 

5Kommt, esst von meinem Mahl, und trinkt vom Wein, den ich mischte.

 

6Lasst ab von der Torheit, dann bleibt ihr am Leben, und geht auf dem Weg der Einsicht!

 

 

Zur 2. Lesung Wer die Wahrheit Gottes begriffen hat und seine eigene Wahrheit, der kann nicht weiterleben, als wüsste er nichts. Die Wahrheit befreit uns und zeigt uns den Weg. In der Taufe haben wir den Geist Gottes empfangen; er macht uns fähig, aus der eigenen Enge herauszutreten, Gott zu danken und in nüchterner Trunkenheit vor Gott zu singen. Der Gesang kann nicht fehlen im Leben des erlösten Menschen und im Gottesdienst der Gemeinde.

 

 

 

 

2. Lesung Eph 5, 15-20

Begreift, was der Wille des Herrn ist

 

Lesung aus dem Brief an die Epheser

 

15Achtet also sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt, nicht töricht, sondern klug.

 

16Nutzt die Zeit; denn diese Tage sind böse.

 

17Darum seid nicht unverständig, sondern begreift, was der Wille des Herrn ist.

 

18Berauscht euch nicht mit Wein - das macht zügellos -, sondern lasst euch vom Geist erfüllen!

 

19Lasst in eurer Mitte Psalmen, Hymnen und Lieder erklingen, wie der Geist sie eingibt. Singt und jubelt aus vollem Herzen zum Lob des Herrn!

 

20Sagt Gott, dem Vater, jederzeit Dank für alles im Namen Jesu Christi, unseres Herrn!

 

 

 

 

Zum Evangelium Das Brot, das Jesus geben will, ist sein „Fleisch“: sein eigenes Leben, hingegeben für das Leben der Welt. Sein Fleisch essen und sein Blut trinken bedeutet mehr, als nur an Jesus zu glauben, es geht um ein wirkliches Essen; beim Letzten Abendmahl werden die Jünger es begreifen. Und nach dem Weggang Jesu werden sie zusammenkommen, um das heilige Mahl zu feiern, das Mysterium des Todes und der Auferstehung des Herrn, das Zeichen des ewigen Bundes und der bleibenden Gemeinschaft. Teilnahme an diesem Mahl bedeutet Teilhabe an der ewigen Gemeinschaft des Vaters und des Sohnes im Heiligen Geist.

 

 

 

 

Evangelium Joh 6, 51-58

Mein Fleisch ist wirklich eine Speise, und mein Blut ist wirklich ein Trank

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

 

51Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, (ich gebe es hin) für das Leben der Welt.

 

52Da stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben?

 

53Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch.

 

54Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag.

 

55Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise, und mein Blut ist wirklich ein Trank.

 

56Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm.

 

57Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben.

 

58Dies ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Mit ihm ist es nicht wie mit dem Brot, das die Väter gegessen haben; sie sind gestorben. Wer aber dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit.

 

 

 

Quelle: Schott@Erzabtei Beuron

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...