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Sammelthread zum nächsten Sonntagsevangelium


Gabriele

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Die Freiburger Meditation zum Sonntagsevangelium stellt Maria in den Mittelpunkt. Der Engel bringt ihr eine Botschaft, die schlicht eine Zumutung ist: Sie, ein junges, unverheiratetes Mädchen, soll einen Sohn empfangen, der auch noch "groß sein" und "Sohn Gottes" genannt werden wird. Marias Ja! zu dieser Zumutung bildet "Einfallstor für den Gott aus der Höhe, der uns Menschen auf Augenhöhe begegnen will."

Dabei geht es auch um unser Ja! heute, ohne das auch heute Gott nicht Mensch werden kann.

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2. Sonntag der Weihnachtszeit

 

1. Lesung: Lob der Weisheit:

Buch Jesus Sirach 24,1-22:

Die Weisheit lobt sich selbst, sie rühmt sich bei ihrem Volk. Sie öffnet ihren Mund in der Versammlung Gottes und rühmt sich vor seinen Scharen: [ich ging aus dem Mund des Höchsten hervor, und wie Nebel umhüllte ich die Erde. Ich wohnte in den Höhen, auf einer Wolkensäule stand mein Thron. Den Kreis des Himmels umschritt ich allein, in der Tiefe des Abgrunds ging ich umher. Über die Fluten des Meeres und über alles Land, über alle Völker und Nationen hatte ich Macht. Bei ihnen allen suchte ich einen Ort der Ruhe, ein Volk, in dessen Land ich wohnen könnte.] Da gab der Schöpfer des Alls mir Befehl; er, der mich schuf, wusste für mein Zelt eine Ruhestätte. Er sprach: In Jakob sollst du wohnen, in Israel sollst du deinen Erbbesitz haben. Vor der Zeit, am Anfang, hat er mich erschaffen, und bis in Ewigkeit vergehe ich nicht. Ich tat vor ihm Dienst im heiligen Zelt und wurde dann auf dem Zion eingesetzt. In der Stadt, die er ebenso liebt wie mich, fand ich Ruhe, Jerusalem wurde mein Machtbereich. Ich fasste Wurzel bei einem ruhmreichen Volk, im Eigentum des Herrn, in seinem Erbbesitz. Wie eine Zeder auf dem Libanon wuchs ich empor, wie ein wilder Ölbaum auf dem Hermongebirge. Wie eine Palme in En-Gedi wuchs ich empor, wie Oleandersträucher in Jericho, wie ein prächtiger Ölbaum in der Schefela, wie eine Platane am Wasser wuchs ich empor. Wie Zimt und duftendes Gewürzrohr, wie beste Myrrhe strömte ich Wohlgeruch aus, wie Galbanum, Onyx und Stakte, wie Weihrauchwolken im heiligen Zelt. Ich breitete wie eine Terebinthe meine Zweige aus, und meine Zweige waren voll Pracht und Anmut. Wie ein Weinstock trieb ich schöne Ranken, meine Blüten wurden zu prächtiger und reicher Frucht. Kommt zu mir, die ihr mich begehrt, sättigt euch an meinen Früchten! An mich zu denken ist süßer als Honig, mich zu besitzen ist besser als Wabenhonig. {Mein Andenken reicht bis zu den fernsten Generationen.} Wer mich genießt, den hungert noch, wer mich trinkt, den dürstet noch. Wer auf mich hört, wird nicht zuschanden, wer mir dient, fällt nicht in Sünde. {Wer mich ans Licht hebt, hat ewiges Leben.}]

 

2. Lesung:

Loblied auf den Heilsplan Gottes und Bitte um Erkenntnis:

Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Ephesus 01,03-06.15-18:

Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus: Er hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel. Denn in ihm hat er uns erwählt vor der Erschaffung der Welt, damit wir heilig und untadelig leben vor Gott; er hat uns aus Liebe im voraus dazu bestimmt, seine Söhne zu werden durch Jesus Christus und nach seinem gnädigen Willen zu ihm zu gelangen, zum Lob seiner herrlichen Gnade. Er hat sie uns geschenkt in seinem geliebten Sohn; (...) Darum höre ich nicht auf, für euch zu danken, wenn ich in meinen Gebeten an euch denke; denn ich habe von eurem Glauben an Jesus, den Herrn, und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört. Der Gott Jesu Christi, unseres Herrn, der Vater der Herrlichkeit, gebe euch den Geist der Weisheit und Offenbarung, damit ihr ihn erkennt. Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr versteht, zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid, welchen Reichtum die Herrlichkeit seines Erbes den Heiligen schenkt

 

Evangelium:

Prolog zum Evangelium:

Johannes 1,1-18:

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Im Anfang war es bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden, und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst. Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht. Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt, und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit. Johannes legte Zeugnis für ihn ab und rief: Dieser war es, über den ich gesagt habe: Er, der nach mir kommt, ist mir voraus, weil er vor mir war. Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, Gnade über Gnade. Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus. Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht.

 

(Quelle)

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Also, da ich grad nix zu tun habe, poste ich hier mal meine Predigt von vorhin....

(ohne Anspruch auf vollkommene theologische Richtigkeit und Vollständigkeit)!!!!

 

2. Sonntag nach Weihnachten (04.01.2009)

Die Weihnachtsfeiertage sind vorüber; das alte Jahr 2008 wurde krachend verab-schiedet und das Neue Jahr 2009 eben so lautstark begrüßt. Kurzum: Weihnachten ist vorbei, der Alltag hat für die meisten wieder begonnen. Manche müssen schon wieder auf die Arbeit, andere genießen ihre letzten paar Ferientage; Weihnachten ist gelaufen. Einige werden ihren Christbaum schon wieder abgeräumt und entsorgt und die Krippe schon wieder auf dem Dachboden verstaut haben. Und in den Kaufhäusern hat eh schon seit Neujahr der Fasching Einzug gehalten. Weihnachten ist endgültig vorbei. Aus. Schluss.

Heute, am 04. Januar, dem 2. Sonntag nach Weihnachten, sieht die Liturgie als 3. Lesung – also als Evangelium – noch einmal den Prolog des Johannesevangeliums vor, den die Weltkirche ja bereits in der dritten Messe von Weihnachten (am Tag) verkündet hat. Es wird uns zum Einen natürlich die Wichtigkeit dieser Perikope vor Augen gestellt: kein anderes Evangelium wird zweimal innerhalb von knapp zwei Wochen gelesen; und: kein anderes Evangelium ist so wichtig, sagt soviel über das hochheilige Weihnachtsfest aus, wie der Anfang des Johannesevangeliums. Es berichtet vom „Wort“, vom „logos“, der Fleisch, also Mensch wird, in die Welt kommt, und von den Seinen nicht aufgenommen wird. Das in Seinem-Nicht-Aufgenommen werden, dass kommt uns doch irgendwie bekannt vor, da kommt uns doch die Weihnachtsgeschichte von Lukas wieder in den Sinn, die wir in der Heiligen Nacht gehört haben. Sie berichtet ja von der berühmt-berüchtigten Her-bergssuche, wo kein Bewohner des Städtchens Bethlehems es fertig brachte, ein Quartier für eine hochschwangere Frau und deren Verlobten aufzutreiben. „Weil in der Herberge kein Platz für sie war“, so berichtet Lukas schlicht und doch zugleich aussagekräftig über eben dieses Ereignis. Überhört wird dieser Satz gerne. Und doch ist er wichtig, denn „er kam in das Seine, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf“. Johannes greift in diesem Satz den Lukasbericht wieder auf, und schreibt ihn um. Er macht aus der schlichten Aussage des Lukas einen hochtheologischen Begriff, den man nur in der Gesamtheit des Prologs versteht.

Zugleich will uns aber der heutige Sonntag, das heutige Evangelium auch vor Augen führen: Weihnachten ist eben noch nicht um. Weihnachten geht weiter; auch über zwei Wochen hinaus; auch über Silvester/Neujahr hinaus. Weihnachten endet auch nicht mit dem Fest der Taufe des Herrn im Jordan, das wir als Christen am Sonntag nach Dreikönig feiern; auch nicht an Lichtmess. Da endet vielleicht der liturgische „Weihnachtsfestkreis“ oder die liturgische „Weihnachtszeit“ mit allem was sie ausmacht. Aber nicht Weihnachten. Die Geburt des Gottessohnes, des wahren Gottes, endet nicht in einem für uns Menschen messbaren Zeitraum. Die Botschaft von Weihnachten ist nicht begrenzt auf zwei Wochen, auf drei Wochen, auf einen Monat, ein halbes Jahr, 20 Jahre, usw. Im Advent haben wir uns vier Wochen auf dieses große Ereignis, dieses große Fest vorbereitet. Wir haben wie das Volk Israel vor tausenden von Jahren gefleht und gerufen: „Maranatha“, komm Herr, komm doch endlich, säume nicht. „Tauet Himmel den Gerechten, Wolken regnet ihn herab“. Und nun, da er endlich da ist, da wir seine erste Ankunft in unserer vergänglichen Welt feiern, wollen wir am liebsten schon wieder alles hinter uns lassen. Das Jesuskindlein aus der Krippe im Wohnzimmer wieder zurück in seinen Karton stecken und wieder auf den Dachboden werfen.

„Die Hektik, der Stress, das Gerenne, bekommt mir einfach nicht. Hoffentlich ist Weihnachten schnell wieder vorbei.“ Solche oder ähnliche Sätze hört man in den Tagen nach Weihnachten immer wieder. Und doch ist Weihnachten nicht um. Nicht heute und nicht morgen. Weihnachten hört nie auf. Die Botschaft des Weihnachtsfestes ist einfach: Gott wird Mensch in Christus Jesus, seinem eingeborenen Sohn.

So einfach, in einem Satz, ist sie gesagt, und doch verändert sie unser Leben, denn: der Immanuel, Gott selbst, der Gott-ist-mit-uns ist in unsere Welt gekommen, hat sich klein, niedrig gemacht und ist Mensch, wie wir geworden.

Mein Wunsch heute an Sie, ist kein großer: nehmen Sie die Botschaft von Weihnachten auf; erkennen Sie, dass Gott selber zu uns kommt und lassen Sie die Frohe Botschaft dieser segensreichen Tage in sich wirken.

Erkennen Sie (auch mitten im August): an Weihnachten ist Gottes ewiges, wahres Wort, der „logos“, Mensch geworden. Er selbst lebt mit uns. Gott geht mit. Er ist nicht fern; Gott ist nicht weit weg, irgendwo in unserem geographischen Himmel, auf irgendeiner Wolke sitzend wie der berühmte Münchner im Himmel, „Aloisius“. Gott ist Mensch geworden an Weihnachten. Er selbst geht mit uns, beschützt uns und lebt mit uns, alle Tage, bis zum Ende dieser Welt, und bis zum Beginn der neuen Welt, die Gott durch die zweite Ankunft seines Sohnes in unserer Welt, beginnen lässt.

Nehmen Sie ihn, Jesus Christus selbst, in sich auf, denn: „Allen, die IHN aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden.“ Amen. Halleluja.

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11. Januar 2009, Taufe des Herrn, Lesejahr B

 

 

Jes 42, 5a.1-4.6-7

 

So spricht Gott, der Herr: Seht, das ist mein Knecht, den ich stütze; das ist mein Erwählter, an ihm finde ich Gefallen. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt, er bringt den Völkern das Recht. Er schreit nicht und lärmt nicht und lässt seine Stimme nicht auf der Straße erschallen. Das geknickte Rohr zerbricht er nicht, und den glimmenden Docht löscht er nicht aus; ja, er bringt wirklich das Recht. Er wird nicht müde und bricht nicht zusammen, bis er auf der Erde das Recht begründet hat. Auf sein Gesetz warten die Inseln. Ich, der Herr, habe dich aus Gerechtigkeit gerufen, ich fasse dich an der Hand. Ich habe dich geschaffen und dazu bestimmt, der Bund für mein Volk und das Licht für die Völker zu sein: blinde Augen zu öffnen, Gefangene aus dem Kerker zu holen und alle, die im Dunkel sitzen, aus ihrer Haft zu befreien.

 

 

Apg 10, 34-38

Da begann Petrus zu reden und sagte: Wahrhaftig, jetzt begreife ich, dass Gott nicht auf die Person sieht, sondern dass ihm in jedem Volk willkommen ist, wer ihn fürchtet und tut, was recht ist. Er hat das Wort den Israeliten gesandt, indem er den Frieden verkündete durch Jesus Christus; dieser ist der Herr aller. Ihr wisst, was im ganzen Land der Juden geschehen ist, angefangen in Galiläa, nach der Taufe, die Johannes verkündet hat: wie Gott Jesus von Nazaret gesalbt hat mit dem Heiligen Geist und mit Kraft, wie dieser umherzog, Gutes tat und alle heilte, die in der Gewalt des Teufels waren; denn Gott war mit ihm.

 

 

Mk 1, 7-11

Er verkündete: Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich; ich bin es nicht wert, mich zu bücken, um ihm die Schuhe aufzuschnüren. Ich habe euch nur mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen. In jenen Tagen kam Jesus aus Nazaret in Galiläa und ließ sich von Johannes im Jordan taufen. Und als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass der Himmel sich öffnete und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden.

 

 

 

Quelle

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Pfarrer Jörg Sieger zum Text von Jesaja, Betrachtungen über Aufmerksamkeit Erregen und Stille Suchen.

 

Derselbe Autor zur Apostelgeschichte, zu Titel, Ämter, Würden und zu dem, worauf Gott sieht.

 

Die Apostelgeschichte und die Einsicht eines Irrtums.

 

Und das Evangelium:

"Unter allen Menschen hat es keinen größeren gegeben als Johannes den Täufer."

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2. Sonntag im Jahreskreis B

 

 

 

Leben heißt für den Menschen: wachsen und reifen, und immer wieder: lernen. Man ist so lange ein lebendiger Mensch, als man bereit ist, es zu werden. Und der ist ein Christ, der weiß, dass er es erst werden muss, jeder mit der besonderen Gabe und Berufung, die er empfangen hat. Das Große wäre, jeden Tag und jede Stunde zu wissen: Hier ist mein Weg, hier meine Aufgabe, hier begegnet mir Christus.

 

 

 

Zur 1. Lesung Samuel ist ein von Gott Erwählter und Berufener. Seine Mutter hat ihn früh dem Dienst am Heiligtum in Schilo geweiht. Noch ehe der junge Samuel es recht begreifen konnte, hat Gott ihn mit einem harten Prophetenauftrag zum Hohenpriester Eli geschickt. Samuel hört das Wort, das Gott ihm sagt, mit der ganzen Sammlung und Kraft seines jungen Herzens. Sein Leben lang wird er nichts anderes tun als auf das Wort hören und es treu weitersagen, sei es gelegen oder ungelegen.

 

 

 

 

ERSTE Lesung

 

1 Sam 3, 3b-10.19

 

Rede, Herr! Dein Diener hört

 

Lesung aus dem ersten Buch Samuel

 

In jenen Tagen

 

3bschlief der junge Samuel im Tempel des Herrn, wo die Lade Gottes stand.

 

4Da rief der Herr Samuel, und Samuel antwortete: Hier bin ich.

 

5Dann lief er zu Eli und sagte: Hier bin ich, du hast mich gerufen. Eli erwiderte: Ich habe dich nicht gerufen. Geh wieder schlafen! Da ging er und legte sich wieder schlafen.

 

6Der Herr rief noch einmal: Samuel! Samuel stand auf und ging zu Eli und sagte: Hier bin ich, du hast mich gerufen. Eli erwiderte: Ich habe dich nicht gerufen, mein Sohn. Geh wieder schlafen!

 

7Samuel kannte den Herrn noch nicht, und das Wort des Herrn war ihm noch nicht offenbart worden.

 

8Da rief der Herr den Samuel wieder, zum dritten Mal. Er stand auf und ging zu Eli und sagte: Hier bin ich, du hast mich gerufen. Da merkte Eli, dass der Herr den Knaben gerufen hatte.

 

9Eli sagte zu Samuel: Geh, leg dich schlafen! Wenn er dich wieder ruft, dann antworte: Rede, Herr; denn dein Diener hört. Samuel ging und legte sich an seinem Platz nieder.

 

10Da kam der Herr, trat zu ihm heran und rief wie die vorigen Male: Samuel, Samuel! Und Samuel antwortete: Rede, denn dein Diener hört.

 

19Samuel wuchs heran, und der Herr war mit ihm und ließ keines von all seinen Worten unerfüllt.

 

 

 

 

Zur 2. Lesung Paulus war ein leidenschaftlicher Prediger der christlichen Freiheit. Aber er weiß auch, wie gefährdet diese Freiheit ist: durch Missbrauch und Willkür auch auf dem Gebiet des Geschlechtlichen. Der Christ soll seinen Leib weder verachten noch vergötzen. Der Leib, das ist der ganze Mensch, für den Christus gestorben und vom Tod auferstanden ist. Sich der Begierde versklaven heißt Christus entehren. Leib und Seele und Geist des Getauften sind Christus geweiht.

 

 

 

 

ZWEITE Lesung

 

1 Kor 6, 13c-15a.17-20

 

Eure Leiber sind Glieder Christi

 

Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther

 

Brüder!

 

13cDer Leib ist nicht für die Unzucht da, sondern für den Herrn, und der Herr für den Leib.

 

14Gott hat den Herrn auferweckt; er wird durch seine Macht auch uns auferwecken.

 

15aWisst ihr nicht, dass eure Leiber Glieder Christi sind?

 

17Wer sich an den Herrn bindet, ist ein Geist mit ihm.

 

18Hütet euch vor der Unzucht! Jede andere Sünde, die der Mensch tut, bleibt außerhalb des Leibes. Wer aber Unzucht treibt, versündigt sich gegen den eigenen Leib.

 

19Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt und den ihr von Gott habt? Ihr gehört nicht euch selbst;

 

20denn um einen teuren Preis seid ihr erkauft worden. Verherrlicht also Gott in eurem Leib!

 

 

 

 

 

Zum Evangelium Es genügt nicht, über Jesus und seinen Weg etwas gehört oder gelesen zu haben. Die Jünger des Johannes haben das Wort vom Lamm Gottes gehört und sind Jesus nachgegangen. So konnte er sich ihnen zuwenden und sie einladen: Kommt und seht! Sie gingen mit ihm und blieben bei ihm bis zum Abend. Nun wussten sie, wer Jesus war. Und die Geschichte der Berufenen ging weiter: Brüder und Freunde, einer sagte es dem anderen. So können Berufungen auch heute geschehen.

 

 

 

 

Evangelium

 

Joh 1, 35-42

 

Sie folgten Jesus und sahen, wo er wohnte, und blieben bei ihm

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

 

In jener Zeit

 

35stand Johannes am Jordan, wo er taufte, und zwei seiner Jünger standen bei ihm.

 

36Als Jesus vorüberging, richtete Johannes seinen Blick auf ihn und sagte: Seht, das Lamm Gottes!

 

37Die beiden Jünger hörten, was er sagte, und folgten Jesus.

 

38Jesus aber wandte sich um, und als er sah, dass sie ihm folgten, fragte er sie: Was wollt ihr? Sie sagten zu ihm: Rabbi - das heißt übersetzt: Meister -, wo wohnst du?

 

39Er antwortete: Kommt und seht! Da gingen sie mit und sahen, wo er wohnte, und blieben jenen Tag bei ihm; es war um die zehnte Stunde.

 

40Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer der beiden, die das Wort des Johannes gehört hatten und Jesus gefolgt waren.

 

41Dieser traf zuerst seinen Bruder Simon und sagte zu ihm: Wir haben den Messias gefunden. Messias heißt übersetzt: der Gesalbte - Christus.

 

42Er führte ihn zu Jesus. Jesus blickte ihn an und sagte: Du bist Simon, der Sohn des Johannes, du sollst Kephas heißen. Kephas bedeutet: Fels - Petrus.

 

(Quelle: Erzabtei Beuron)

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Sonntag, 25. Januar 2009

 

 

3. Sonntag im Jahreskreis B

 

 

 

Es sind nicht nur die schlechten Christen, die mit ihrer Kirche unzufrieden sind. Wenn Gott in die Geschichte der Menschen eintritt, haben wir das Recht, Großes zu erwarten. Jesus hat das Evangelium verkündet, die Botschaft von Gottes Herrschaft und seinem Reich ausgerufen. Er hat seine Jünger ausgesandt, er sendet sie bis heute, bis ans Ende der Welt. Aber wo ist der Erfolg, wo die Kraft Gottes? Schon die Jünger Jesu hatten Mühe, an einen armen, demütigen Messias zu glauben. Dann begriffen sie dass es für Jesus ums Ganze ging: um den Menschen. Haben wir seinen Ruf zur Umkehr gehört?

 

 

Zur 1. Lesung Das Jonabüchlein ist eine lehrhafte Erzählung, nicht ein Geschichtsbuch. Die Frage ist, wie Gott zum Menschen steht und insbesondere zum Sünder. Den Frommen in Israel und den Rechtschaffenen aller Zeiten wird gesagt, dass Gott sich um alle kümmert, um Menschen und Völker. Die Stadt Ninive steht hier für die Heidenvölker überhaupt. Auf die Predigt des Jona hin tut die ganze Stadt Buße. Die Bekehrung ist Angebot und Gabe des barmherzigen Gottes. Wer diese Gabe annimmt und zu Gott zurückkehrt, erfährt, dass Gottes Liebe immer schon auf ihn gewartet hat.

 

 

 

 

ERSTE Lesung

 

Jona 3, 1 - 5.10

 

Die Leute von Ninive wandten sich von ihren bösen Taten ab

 

Lesung aus dem Buch Jona

 

1Das Wort des Herrn erging an Jona:

 

2Mach dich auf den Weg, und geh nach Ninive, in die große Stadt, und droh ihr all das an, was ich dir sagen werde.

 

3Jona machte sich auf den Weg und ging nach Ninive, wie der Herr es ihm befohlen hatte. Ninive war eine große Stadt vor Gott; man brauchte drei Tage, um sie zu durchqueren.

 

4Jona begann, in die Stadt hineinzugehen; er ging einen Tag lang und rief: Noch vierzig Tage, und Ninive ist zerstört!

 

5Und die Leute von Ninive glaubten Gott. Sie riefen ein Fasten aus, und alle, Groß und Klein, zogen Bußgewänder an.

 

10Und Gott sah ihr Verhalten; er sah, dass sie umkehrten und sich von ihren bösen Taten abwandten. Da reute Gott das Unheil, das er angedroht hatte, und er führte die Drohung nicht aus.

 

 

 

Zur 2. Lesung Im ersten Brief an die Korinther antwortet Paulus auf konkrete Anfragen. Die Stellung zur Ehe ist eine dieser Fragen. Der Apostel weist jede Missachtung des Leibes und der Geschlechtlichkeit zurück. Wenn sein Ja zur Ehe dennoch kein absolutes ist, hat dies seinen Grund nicht in der Ehe selbst, sondern in der Situation des Christen in dieser Zeit zwischen der ersten Ankunft Christi und seiner Wiederkunft. Die Zeit ist kurz, sie drängt dem Ende zu. Die christliche Ehelosigkeit (sofern sie christlich ist), ist nicht ein Rückzug in die eigene Sicherheit, sondern ein beunruhigendes Zeichen der angebrochenen Endzeit; ihr Sinn ist die freie Verfügbarkeit für „die Sache des Herrn“ (1 Kor 7,32).

 

 

 

 

ZWEITE Lesung

 

1 Kor 7, 29-31

 

Die Gestalt dieser Welt vergeht

 

Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther

 

29Ich sage euch, Brüder: Die Zeit ist kurz. Daher soll, wer eine Frau hat, sich in Zukunft so verhalten, als habe er keine,

 

30wer weint, als weine er nicht, wer sich freut, als freue er sich nicht, wer kauft, als würde er nicht Eigentümer,

 

31wer sich die Welt zunutze macht, als nutze er sie nicht; denn die Gestalt dieser Welt vergeht.

 

 

Zum Evangelium An fast allen Sonntagen des Lesejahres B wird das Evangelium nach Markus gelesen, das älteste Zeugnis der urchristlichen Überlieferung über Jesus. Markus fasst die Verkündigung Jesu in dem Wort „Evangelium“ zusammen. Aber Jesus selbst, der Gekreuzigte und Auferstandene, ist auch der Inhalt dieses Evangeliums; er selbst ist das „Evangelium Gottes“, die gute Botschaft, die uns von Gott her zugesprochen wird. - Mit dem Auftreten Jesu in Galiläa ist das Reich Gottes, die Herrschaft Gottes nahe gekommen. Jesus selbst führt sie herbei. Er ruft die Menschen zur Umkehr und zum Glauben. Sich bekehren heißt an das Evangelium glauben. Tat und Gnade Gottes ist es, wenn ein Mensch den Ruf hört und ihm ohne Vorbehalt folgt.

 

 

 

 

Evangelium

 

Mk 1, 14-20

 

Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

 

14Nachdem man Johannes den Täufer ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus wieder nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes

 

15und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!

 

16Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er Simon und Andreas, den Bruder des Simon, die auf dem See ihr Netz auswarfen; sie waren nämlich Fischer.

 

17Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen.

 

18Sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm.

 

19Als er ein Stück weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren im Boot und richteten ihre Netze her.

 

20Sofort rief er sie, und sie ließen ihren Vater Zebedäus mit seinen Tagelöhnern im Boot zurück und folgten Jesus nach.

 

 

(Quelle: Erzabtei Beuron)

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01. Februar 2009 - 4. Sonntag im Jahreskreis B

 

 

 

Dtn 18, 15-20

Mose sprach zum Volk: Einen Propheten wie mich wird dir der Herr, dein Gott, aus deiner Mitte, unter deinen Brüdern, erstehen lassen. Auf ihn sollt ihr hören. Der Herr wird ihn als Erfüllung von allem erstehen lassen, worum du am Horeb, am Tag der Versammlung, den Herrn, deinen Gott, gebeten hast, als du sagtest: Ich kann die donnernde Stimme des Herrn, meines Gottes, nicht noch einmal hören und dieses große Feuer nicht noch einmal sehen, ohne dass ich sterbe. Damals sagte der Herr zu mir: Was sie von dir verlangen, ist recht. Einen Propheten wie dich will ich ihnen mitten unter ihren Brüdern erstehen lassen. Ich will ihm meine Worte in den Mund legen, und er wird ihnen alles sagen, was ich ihm auftrage. Einen Mann aber, der nicht auf meine Worte hört, die der Prophet in meinem Namen verkünden wird, ziehe ich selbst zur Rechenschaft. Doch ein Prophet, der sich anmaßt, in meinem Namen ein Wort zu verkünden, dessen Verkündigung ich ihm nicht aufgetragen habe, oder der im Namen anderer Götter spricht, ein solcher Prophet soll sterben.

 

 

 

1 Kor 7, 32-35

Ich wünschte, ihr wäret ohne Sorgen. Der Unverheiratete sorgt sich um die Sache des Herrn; er will dem Herrn gefallen. Der Verheiratete sorgt sich um die Dinge der Welt; er will seiner Frau gefallen. So ist er geteilt. Die unverheiratete Frau aber und die Jungfrau sorgen sich um die Sache des Herrn, um heilig zu sein an Leib und Geist. Die Verheiratete sorgt sich um die Dinge der Welt; sie will ihrem Mann gefallen. Das sage ich zu eurem Nutzen: nicht um euch eine Fessel anzulegen, vielmehr, damit ihr in rechter Weise und ungestört immer dem Herrn dienen könnt.

 

 

 

Mk 1, 21-28

In Kafarnaum ging Jesus am Sabbat in die Synagoge und lehrte. Und die Menschen waren sehr betroffen von seiner Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der göttliche Vollmacht hat, nicht wie die Schriftgelehrten. In ihrer Synagoge saß ein Mann, der von einem unreinen Geist besessen war. Der begann zu schreien: Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazaret? Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes. Da befahl ihm Jesus: Schweig und verlass ihn! Der unreine Geist zerrte den Mann hin und her und verließ ihn mit lautem Geschrei. Da erschraken alle, und einer fragte den andern: Was hat das zu bedeuten? Hier wird mit Vollmacht eine ganz neue Lehre verkündet. Sogar die unreinen Geister gehorchen seinem Befehl. Und sein Ruf verbreitete sich rasch im ganzen Gebiet von Galiläa.

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15. Februar 2009, 6. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B

 

 

Lev 13, 1-2.43ac.44ab.45-46

Der Herr sprach zu Mose und Aaron: Wenn sich auf der Haut eines Menschen eine Schwellung, ein Ausschlag oder ein heller Fleck bildet, liegt Verdacht auf Hautaussatz vor. Man soll ihn zum Priester Aaron oder zu einem seiner Söhne, den Priestern, führen. Der Priester soll ihn untersuchen. Stellt er eine Schwellung fest, die wie Aussatz aussieht, so ist der Mensch aussätzig; er ist unrein. Der Priester muss ihn für unrein erklären. Der Aussätzige, der von diesem Übel betroffen ist, soll eingerissene Kleider tragen und das Kopfhaar ungepflegt lassen; er soll den Schnurrbart verhüllen und ausrufen: Unrein! Unrein! Solange das Übel besteht, bleibt er unrein; er ist unrein. Er soll abgesondert wohnen, außerhalb des Lagers soll er sich aufhalten.

 

 

1 Kor 10, 31 - 11, 1

Ob ihr esst oder trinkt oder etwas anderes tut: tut alles zur Verherrlichung Gottes! Gebt weder Juden noch Griechen, noch der Kirche Gottes Anlass zu einem Vorwurf! Auch ich suche allen in allem entgegenzukommen; ich suche nicht meinen Nutzen, sondern den Nutzen aller, damit sie gerettet werden. Nehmt mich zum Vorbild, wie ich Christus zum Vorbild nehme.

 

 

Mk 1, 40-45

In jener Zeit kam ein Aussätziger zu Jesus und bat ihn um Hilfe; er fiel vor ihm auf die Knie und sagte: Wenn du willst, kannst du machen, dass ich rein werde. Jesus hatte Mitleid mit ihm; er streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will es - werde rein! Im gleichen Augenblick verschwand der Aussatz, und der Mann war rein. Jesus schickte ihn weg und schärfte ihm ein: Nimm dich in acht! Erzähl niemand etwas davon, sondern geh, zeig dich dem Priester und bring das Reinigungsopfer dar, das Mose angeordnet hat. Das soll für sie ein Beweis meiner Gesetzestreue sein. Der Mann aber ging weg und erzählte bei jeder Gelegenheit, was geschehen war; er verbreitete die ganze Geschichte, so dass sich Jesus in keiner Stadt mehr zeigen konnte; er hielt sich nur noch außerhalb der Städte an einsamen Orten auf. Dennoch kamen die Leute von überallher zu ihm.

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7. Sonntag im Jahreskreis B

 

 

Wer vor dem Gesetz schuldig geworden ist, wird bestraft. Damit soll die Schuld gesühnt, der Schuldige gebessert werden. So verlangt es das Recht. Aber die Gerechtigkeit Gottes ist größer. Gott will die Menschen dadurch besser machen, dass er ihnen die Schuld vergibt. Uns allen wurde viel vergeben. Das sollen wir nicht vergessen, es soll uns aber nicht quälen, im Gegenteil: es soll uns dankbar machen und gütig gegenüber dem, der unsere Vergebung braucht.

 

 

Zur 1. Lesung Dem Volk, das seit Jahren im babylonischen Exil lebt, kündet der Prophet die Befreiung an. Gott selbst wird eingreifen, wie er es in der alten Zeit getan hat, als er Israel aus Ägypten herausführte. Gott vergibt die Schuld, das ist die eigentliche Rettung. Sie macht die innere Umkehr des Volkes und dann auch die äußere Rückkehr in die Heimat erst möglich.

 

 

ERSTE Lesung

 

Jes 43, 18-19.21-22.24b-25

 

Um meinetwillen lösche ich deine Vergehen aus

 

Lesung aus dem Buch Jesaja

 

So spricht der Herr:

 

18Denkt nicht mehr an das, was früher war; auf das, was vergangen ist, sollt ihr nicht achten.

 

19Seht her, nun mache ich etwas Neues. Schon kommt es zum Vorschein, merkt ihr es nicht? Ja, ich lege einen Weg an durch die Steppe und Straßen durch die Wüste.

 

21Das Volk, das ich mir erschaffen habe, wird meinen Ruhm verkünden.

 

22Jakob, du hast mich nicht gerufen, Israel, du hast dir mit mir keine Mühe gemacht.

 

24bDu hast mir mit deinen Sünden Arbeit gemacht, mit deinen üblen Taten hast du mich geplagt.

 

25Ich, ich bin es, der um meinetwillen deine Vergehen auslöscht, ich denke nicht mehr an deine Sünden.

 

 

Zur 2. Lesung Paulus hatte der Gemeinde von Korinth seinen Besuch angekündigt, war dann aber nicht gekommen. Die Situation in der Gemeinde war so, dass ein Besuch in diesem Moment eher schädlich als nützlich gewesen wäre. Auf keinen Fall soll ein Zweifel an der Zuverlässigkeit des Apostels aufkommen. Als Bote Gottes muss er ja Gottes eigene Treue und Zuverlässigkeit verkörpern. Gott ist treu; dafür bürgt der menschgewordene Sohn; er ist das Ja Gottes zu all seinen Verheißungen. Das bezeugt uns der Heilige Geist, den wir in der Taufe empfangen haben. Auch das Leben jedes Christen muss so klar und lauter sein wie das Amen, das wir in der liturgischen Feier in der Kraft des Heiligen Geistes sprechen.

 

 

 

 

ZWEITE Lesung

 

2 Kor 1, 18-22

 

Jesus Christus ist nicht als Ja und Nein zugleich gekommen; in ihm ist das Ja verwirklicht

 

Lesung aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an die Korinther

 

Brüder!

 

18Gott ist treu, er bürgt dafür, dass unser Wort euch gegenüber nicht Ja und Nein zugleich ist.

 

19Denn Gottes Sohn Jesus Christus, der euch durch uns verkündigt wurde - durch mich, Silvanus und Timotheus -, ist nicht als Ja und Nein zugleich gekommen; in ihm ist das Ja verwirklicht.

 

20Er ist das Ja zu allem, was Gott verheißen hat. Darum rufen wir durch ihn zu Gottes Lobpreis auch das Amen.

 

21Gott aber, der uns und euch in der Treue zu Christus festigt und der uns alle gesalbt hat,

 

22er ist es auch, der uns sein Siegel aufgedrückt und als ersten Anteil am verheißenen Heil den Geist in unser Herz gegeben hat.

 

 

 

Zum Evangelium Jesus hat die Macht, zu lehren, Dämonen auszutreiben, Krankheiten zu heilen. Er tritt aber auch mit dem Anspruch auf, Sünden vergeben zu können. Das ist nicht nur ungewöhnlich; es ist in den Augen der Schriftgelehrten eine Gotteslästerung. Und sie haben Recht: Niemand kann Sünden vergeben als Gott allein. Jesus bestreitet das nicht; er beweist durch die Krankenheilung seine Vollmacht.

 

 

Evangelium

 

Mk 2, 1-12

 

Der Menschensohn hat die Vollmacht, hier auf der Erde Sünden zu vergeben

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

 

1Als Jesus nach Kafarnaum zurückkam, wurde bekannt, dass er wieder zu Hause war.

 

2Und es versammelten sich so viele Menschen, dass nicht einmal mehr vor der Tür Platz war; und er verkündete ihnen das Wort.

 

3Da brachte man einen Gelähmten zu ihm; er wurde von vier Männern getragen.

 

4Weil sie ihn aber wegen der vielen Leute nicht bis zu Jesus bringen konnten, deckten sie dort, wo Jesus war, das Dach ab, schlugen die Decke durch und ließen den Gelähmten auf seiner Tragbahre durch die Öffnung hinab.

 

5Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!

 

6Einige Schriftgelehrte aber, die dort saßen, dachten im Stillen:

 

7Wie kann dieser Mensch so reden? Er lästert Gott. Wer kann Sünden vergeben außer dem einen Gott?

 

8Jesus erkannte sofort, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Was für Gedanken habt ihr im Herzen?

 

9Ist es leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh umher?

 

10Ihr sollt aber erkennen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben. Und er sagte zu dem Gelähmten:

 

11Ich sage dir: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh nach Hause!

 

12Der Mann stand sofort auf, nahm seine Tragbahre und ging vor aller Augen weg. Da gerieten alle außer sich; sie priesen Gott und sagten: So etwas haben wir noch nie gesehen.

 

(Quelle: Erzabtei Beuron)

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Meckys Predigt kann ruhig zweimal hier im Forum stehen:

 

Meine Reimpredigt zum Fastnachtssonntag und zum Evangelium

 

Doppelte Heilung

 

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Es ziept beim Menschen wie beim Schwein,

es schmerzt der Bauch, es schmerzt das Bein

es schmerzt der Rücken vom Bücken,

man kann kaum laufen ohne Krücken

es schmerzt der Fuß beim Treppengehen,

oft schmerzt ein Zahn bis an die Zehen.

 

Gesundheit ist ein hohes Gut,

gesund zu sein an Mark und Blut

das tut uns allen einfach gut.

 

Auch da: Beim Menschen wie beim Schwein

Tut’s einfach gut, gesund zu sein.

 

Doch mehr als Schweine haben Menschen Hirn,

durch Intelligenz sind wir Gestirn,

und biegen mit der Medizin

so manche Schmerzen wieder hin.

Mit unbeirrtem Willen

Geht man zum Arzt und nimmt auch Pillen

Und reicht das nicht, dann ist man schon

Erfolgreich bei der Operation.

 

Und ist man dann beim Arzt gewesen

Und von den Schmerzen froh genesen

Und fühlt man sich im groben Schnitt

Gesund und munter und auch fitt,

ist man zufrieden und auch froh,

wie der Mops im Bohnenstroh.

 

Man atmet frei auf allen Lungen,

es wird getanzt und auch gesungen

und grad zur Zeit der Fasenacht

wird gesungen und gelacht.

 

Man freut sich drüber ungemein,

dass man ein Mensch ist und kein Schwein.

 

Ach wie schön, bei solchen Sachen

Kann man ja ’ne Menge machen

Doch leider gibt’s beim Menschen mehr,

und das macht uns das Leben schwer.

Man kann nicht ewig wie ein Schwein

Zwar dämlich, doch zufrieden sein.

 

Es sind unschweinemäß’ge Sachen,

die uns die Welt zur Hölle machen.

Da plagen Ärger, Sorgen, Not,

es plagt das Wissen um den Tod,

es plagen Wirren und Tumult,

es plagt uns auch die eigne Schuld.

 

Schnell ist ein böses Wort gesprochen,

schnell eine Freundschaft abgebrochen,

schnell gar ein Freund zum Feind gemacht,

schnell ist dadurch ein Schmerz entfacht,

der tief in uns gefühlt

unser Inneres zerwühlt.

 

 

Ein Schwein macht eben, was es macht,

und glücklich schläft das Schwein bei Nacht,

es muss sich nächtens nicht befreien

von des Tages Schweinereien.

 

Uns aber raubt, was wir gemacht,

den ruhigen Schlaf in mancher Nacht.

„Ach hätt ich nur!“, „Ach hätt ich nicht!“

raunen Sorgen mit Gewicht,

wenn wir uns richtig schuldig fühlen

und unsre Bettdecken zerwühlen.

 

Und manchem fällt des nächtens ein,

er sei gar schlimmer, als ein Schwein.

Er sei ne dumme Witzfigur,

und fähig sei er nur

zur krummen, nie zur graden Tour.

Man komme mit dem Leben nicht zurecht,

auch bei der Arbeit läuft es wirklich schlecht,

Die Frau vergilstert, die Kinder weg,

man selber sei der letzte Dreck.

Ach muss das Leben denn so grausam sein,

fragt sich der Mensch, das arme Schwein.

 

Ach, könnte uns doch einer wirklich sagen,

dass wir, trotz unserem Versagen,

trotz aller Bosheit im Gebeine

besser sind, als wie die Schweine.

 

Ach, könnte irgendwer doch sagen,

dass wir nicht nur zu ertragen,

sondern sogar wirklich gute Menschen sind,

wertvoll, liebenswert, unschuldig, wie ein Kind.

 

Doch ihm zu glauben, wäre schwer,

wir wissen es doch allzu sehr,

dass wir nicht schuldlos wie ein Kind,

sondern in Wahrheit Schweine sind.

Wir sind zu dumm, zu ungeschickt,

und haben vieles einfach nicht geblickt.

 

Ein Mann, der hatte beide Schmerzen,

und beide gingen ihm zu Herzen.

Vom Körper her war er gelähmt

Vom Geiste her war er beschämt.

Das Evangelium tut uns nicht verkünden,

was ihn belastet hat an Sünden,

doch war er wohl in jedem Falle

Ein Sünder, wie wir alle.

 

Mit diesem Doppelschmerz, an Leib und Seele

Hofft er, dass er Jesus nicht verfehle.

Zu ihm will er unbedingt gelangen.

Er glaubt, obwohl in Sünd und Lähmung fest gefangen,

könnte Jesus auf noch unbekannte Weise

ihn erretten aus dem Leidenskreise.

Diese Rettung müsste herrlich sein.

Von nun an wär er Mensch und nicht mehr Schwein.

Alle Behinderungen als schwer Gelähmter

Wären weg, und vielleicht, so wähnt er,

wär es neben aller körperlichen Schinderei

auch mit den Seelenschmerzen dann vorbei.

 

Der Wunsch wird stark, doch schafft er’s nicht allein,

es müssen Helfer bei dem armen Manne sein,

ihn auf der Bahre hinzutragen.

Aufs Dach zu gehen, es durchlagen,

Und nun gelingt es doch,

den Lahmen abzuseilen durch das Loch.

 

Und Jesus sieht mit wachem Herzen

Des armen Mannes Doppelschmerzen.

Er sieht die Lähmung und noch mehr:

Der Lahme, sieht er, leidet auch an Sünden sehr.

Denn für Sünder hielt man jeden Kranken,

und man wies sie schnell in Schranken:

Schnell konnte man die Krankheit wohl begründen:

Der Krankheit Wurzel liegt in deinen Sünden!

Wärst Du nicht so ein grässlicher Versager,

Gott erhöbe dich vom Lager,

würde Dir Gesundheit schenken

und dein Schicksal ganz schnell wenden.

Doch schau dich an: Du bist ein Schwein,

du warst es immer, wirst es immer sein.

Gott lässt sich niemals auf dich ein!

 

Doch Jesus setzt sofort Schranken

Gegen solche Hassgedanken

Und bevor nur einer sprich,

bringt er diesem Kranken Licht

und sagt: Die Sünden sind vergeben,

von nun an sollst du sündfrei leben.

 

Für die Pharisäer ist dies eine Schweinerei!

Spricht Jesus diesen Kerl da einfach frei!

Sagt der Jesus einfach: Du sollst leben,

deine Sünden sind vergeben.

 

Und sie denken messerscharf,

dass nicht sein kann, was nicht sein darf.

Sünder haben still zu halten

Unter Gottes Rachewalten.

Wo bleibt denn da Gerechtigkeit,

wenn Jesus Menschen einfach so befreit!

 

Erst, als der Sünder geht von dannen,

da beginnt ihnen zu schwanen,

dass die Freiheit von der Sünde, unvergeben,

diesen Mann lässt wieder leben.

 

Jawohl, ein Schwein war er gewesen,

doch er ist davon genesen.

Nicht, weil er was Tolles tat,

sondern schlicht, weil Jesus ihm vergeben hat.

 

Noch manche Schmerzen litt der geheilte Mann,

bekam Gastritis, schlug sich mal den Fußzeh an.

Doch mit alldem kam er bestens stets zu Streich,

denn bei jedem Schmerz dacht’ er sogleich:

Von all dem Schmerz der Sünde bin ich ja befreit.

Gott, mit deiner Vergebung mich begleit!

Dann kann ich vieles gern ertragen,

mich ficht nicht Schmerz, mich drücken keine Plagen,

Selbst meine eignen dummen Taten und auch Worte

Sind nicht mehr die Leidensorte,

denn von nun an kann ich sicher sein:

In Gottes Aug, da bin ich Mensch, nicht Schwein.

 

Und so lebte er gelassen mit allen Sorgen,

selbst in Sünde fühlte er sich stets geborgen,

„Ich bin ein Mensch, ich darf es sein,

juchu, ein Mensch, und doch kein Schwein.

 

So lebte er aus Gott’s Erba®men.

So tut’s auch ihr, ihr Sünder. Amen.

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01. März 2009, Erster Fastensonntag, Jahr B

 

 

Gen 9, 8-15

Gott sprach zu Noach und seinen Söhnen, die bei ihm waren: Hiermit schließe ich meinen Bund mit euch und mit euren Nachkommen und mit allen Lebewesen bei euch, mit den Vögeln, dem Vieh und allen Tieren des Feldes, mit allen Tieren der Erde, die mit euch aus der Arche gekommen sind. Ich habe meinen Bund mit euch geschlossen: Nie wieder sollen alle Wesen aus Fleisch vom Wasser der Flut ausgerottet werden; nie wieder soll eine Flut kommen und die Erde verderben. Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte zwischen mir und euch und den lebendigen Wesen bei euch für alle kommenden Generationen: Meinen Bogen setze ich in die Wolken; er soll das Bundeszeichen sein zwischen mir und der Erde. Balle ich Wolken über der Erde zusammen und erscheint der Bogen in den Wolken, dann gedenke ich des Bundes, der besteht zwischen mir und euch und allen Lebewesen, allen Wesen aus Fleisch, und das Wasser wird nie wieder zur Flut werden, die alle Wesen aus Fleisch vernichtet.

 

 

1 Petr 3, 18-22

Christus ist der Sünden wegen ein einziges Mal gestorben, er, der Gerechte, für die Ungerechten, um euch zu Gott hinzuführen; dem Fleisch nach wurde er getötet, dem Geist nach lebendig gemacht. So ist er auch zu den Geistern gegangen, die im Gefängnis waren, und hat ihnen gepredigt. Diese waren einst ungehorsam, als Gott in den Tagen Noachs geduldig wartete, während die Arche gebaut wurde; in ihr wurden nur wenige, nämlich acht Menschen, durch das Wasser gerettet. Dem entspricht die Taufe, die jetzt euch rettet. Sie dient nicht dazu, den Körper von Schmutz zu reinigen, sondern sie ist eine Bitte an Gott um ein reines Gewissen aufgrund der Auferstehung Jesu Christi, der in den Himmel gegangen ist; dort ist er zur Rechten Gottes, und Engel, Gewalten und Mächte sind ihm unterworfen.

 

 

Mk 1, 12-15

In jener Zeit trieb der Geist Jesus in die Wüste. Dort blieb Jesus vierzig Tage lang und wurde vom Satan in Versuchung geführt. Er lebte bei den wilden Tieren, und die Engel dienten ihm. Nachdem man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!

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08. März 2009, Zweiter Fastensonntag, Lesejahr B

 

 

Gen 22, 1-2.9a.10-13.15-18

In jenen Tagen stellte Gott Abraham auf die Probe. Er sprach zu ihm: Abraham! Er antwortete: Hier bin ich. Gott sprach: Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebst, Isaak, geh in das Land Morija, und bring ihn dort auf einem der Berge, den ich dir nenne, als Brandopfer dar. Als sie an den Ort kamen, den ihm Gott genannt hatte, baute Abraham den Altar und schichtete das Holz auf. Schon streckte Abraham seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu schlachten. Da rief ihm der Engel des Herrn vom Himmel her zu: Abraham, Abraham! Er antwortete: Hier bin ich. Jener sprach: Streck deine Hand nicht gegen den Knaben aus, und tu ihm nichts zuleide! Denn jetzt weiß ich, dass du Gott fürchtest; du hast mir deinen einzigen Sohn nicht vorenthalten. Als Abraham aufschaute, sah er: Ein Widder hatte sich hinter ihm mit den Hörnern im Gestrüpp verfangen. Abraham ging hin, nahm den Widder und brachte ihn statt seines Sohnes als Brandopfer dar. Der Engel des Herrn rief Abraham zum zweiten Mal vom Himmel her zu und sprach: Ich habe bei mir geschworen - Spruch des Herrn: Weil du das getan hast und deinen einzigen Sohn mir nicht vorenthalten hast, will ich dir Segen schenken in Fülle und deine Nachkommen zahlreich machen wie die Sterne am Himmel und den Sand am Meeresstrand. Deine Nachkommen sollen das Tor ihrer Feinde einnehmen. Segnen sollen sich mit deinen Nachkommen alle Völker der Erde, weil du auf meine Stimme gehört hast.

 

 

Röm 8, 31b-34

Ist Gott für uns, wer ist dann gegen uns? Er hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben - wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? Wer kann die Auserwählten Gottes anklagen? Gott ist es, der gerecht macht. Wer kann sie verurteilen? Christus Jesus, der gestorben ist, mehr noch: der auferweckt worden ist, sitzt zur Rechten Gottes und tritt für uns ein.

 

 

Mk 9, 2-10

In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg, aber nur sie allein. Und er wurde vor ihren Augen verwandelt; seine Kleider wurden strahlend weiß, so weiß, wie sie auf Erden kein Bleicher machen kann. Da erschien vor ihren Augen Elija und mit ihm Mose, und sie redeten mit Jesus. Petrus sagte zu Jesus: Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija. Er wusste nämlich nicht, was er sagen sollte; denn sie waren vor Furcht ganz benommen. Da kam eine Wolke und warf ihren Schatten auf sie, und aus der Wolke rief eine Stimme: Das ist mein geliebter Sohn, auf ihn sollt ihr hören. Als sie dann um sich blickten, sahen sie auf einmal niemand mehr bei sich außer Jesus. Während sie den Berg hinabstiegen, verbot er ihnen, irgendjemand zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden sei. Dieses Wort beschäftigte sie, und sie fragten einander, was das sei: von den Toten auferstehen.

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Dritter Fastensonntag B

 

 

 

Der Mensch ist in dieser geschaffenen Welt das Wesen, das von Gott angesprochen wurde und immer neu angesprochen wird. Gottes Wort an den Menschen ist Offenbarung, Verheißung und Forderung. Auch die Verheißung ist Forderung, und die Forderung Gottes ist Offenbarung und Verheißung; sie sagt uns, wer Gott ist, und zeigt uns den Weg, den wir gehen können.

 

 

Zur 1. Lesung Durch den Bundesschluss am Sinai hat Gott das Volk Israel zu seinem Volk, zu seinem besonderen Eigentum gemacht. Die Zehn Gebote sind die Satzung des Bundes, und sie geben dem Volk Gottes die lebensnotwendige Ordnung. Grundlegende Forderung ist die Treue zum einen und einzigen Gott, dem Retter und Befreier. Die einzelnen Gebote sind eine Art Grenzwall zum Schutz des einzelnen und der Gemeinschaft.

 

 

 

 

ERSTE Lesung

 

Ex 20, 1-17

 

Das Gesetz wurde durch Mose gegeben (Joh 1,17)

 

Lesung aus dem Buch Exodus

 

In jenen Tagen

 

1sprach Gott auf dem Berg Sinai alle diese Worte:

 

2Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus.

 

3Du sollst neben mir keine anderen Götter haben.

 

4Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde.

 

5Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir Feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation;

 

6bei denen, die mich lieben und auf meine Gebote achten, erweise ich Tausenden meine Huld.

 

7Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr lässt den nicht ungestraft, der seinen Namen missbraucht.

 

8Gedenke des Sabbats: Halte ihn heilig!

 

9Sechs Tage darfst du schaffen und jede Arbeit tun.

 

10Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott, geweiht. An ihm darfst du keine Arbeit tun: du, dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin, dein Vieh und der Fremde, der in deinem Stadtbereich Wohnrecht hat.

 

11Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel, Erde und Mond gemacht und alles, was dazugehört; am siebten Tag ruhte er. Darum hat der Herr den Sabbattag gesegnet und ihn für heilig erklärt.

 

12Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit du lange lebst in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt.

 

13Du sollst nicht morden.

 

14Du sollst nicht die Ehe brechen.

 

15Du sollst nicht stehlen.

 

16Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen.

 

17Du sollst nicht nach dem Haus deines Nächsten verlangen. Du sollst nicht nach der Frau deines Nächsten verlangen, nach seinem Sklaven oder seiner Sklavin, seinem Rind oder seinem Esel oder nach irgendetwas, das deinem Nächsten gehört.

 

 

 

Zur 2. Lesung Die jüdische Messiaserwartung hatte von einem glanzvollen, siegreichen Messias geträumt. Die Heiden aber, damals und heute, wollen interessante Weisheiten hören: Lösung der Lebensrätsel, Bewusstseinserweiterung, Selbstverwirklichung ... Aber Gott ist größer. Er vollendet sein größtes Werk in der Schwachheit des irdischen Jesus und in der Torheit des Kreuzes.

 

 

 

 

ZWEITE Lesung

 

1 Kor 1, 22-25

 

Wir verkündigen Christus als den Gekreuzigten

 

Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther

 

Brüder!

 

22Die Juden fordern Zeichen, die Griechen suchen Weisheit.

 

23Wir dagegen verkündigen Christus als den Gekreuzigten: für Juden ein empörendes Ärgernis, für Heiden eine Torheit,

 

24für die Berufenen aber, Juden wie Griechen, Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit.

 

25Denn das Törichte an Gott ist weiser als die Menschen, und das Schwache an Gott ist stärker als die Menschen.

 

 

 

Zum Evangelium Jesus hat den Tempel von Jerusalem geliebt und geehrt; er hat ihn das Haus seines Vaters genannt. Eben deshalb erträgt er es nicht, dass dieser Tempel durch Geschäftemacher entwürdigt wird. Nach seiner Vollmacht gefragt, antwortet Jesus mit einem verborgenen Hinweis auf seinen Tod und seine Auferstehung am dritten Tag. Das haben die Jünger erst später verstanden; nachdem Jesus von den Toten auferstanden war, hat der Heilige Geist sie an dieses Wort erinnert.

 

 

 

 

Evangelium

 

Joh 2, 13-25

 

Reißt diesen Tempel nieder, in drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

 

13Das Paschafest der Juden war nahe, und Jesus zog nach Jerusalem hinauf.

 

14Im Tempel fand er die Verkäufer von Rindern, Schafen und Tauben und die Geldwechsler, die dort saßen.

 

15Er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle aus dem Tempel hinaus, dazu die Schafe und Rinder; das Geld der Wechsler schüttete er aus, und ihre Tische stieß er um.

 

16Zu den Taubenhändlern sagte er: Schafft das hier weg, macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle!

 

17Seine Jünger erinnerten sich an das Wort der Schrift: Der Eifer für dein Haus verzehrt mich.

 

18Da stellten ihn die Juden zur Rede: Welches Zeichen lässt du uns sehen als Beweis, dass du dies tun darfst?

 

19Jesus antwortete ihnen: Reißt diesen Tempel nieder, in drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten.

 

20Da sagten die Juden: Sechsundvierzig Jahre wurde an diesem Tempel gebaut, und du willst ihn in drei Tagen wieder aufrichten?

 

21Er aber meinte den Tempel seines Leibes.

 

22Als er von den Toten auferstanden war, erinnerten sich seine Jünger, dass er dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesprochen hatte.

 

23Während er zum Paschafest in Jerusalem war, kamen viele zum Glauben an seinen Namen, als sie die Zeichen sahen, die er tat.

 

24Jesus aber vertraute sich ihnen nicht an, denn er kannte sie alle

 

25und brauchte von keinem ein Zeugnis über den Menschen; denn er wusste, was im Menschen ist.

 

 

Quelle: Erzabtei Beuron

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Fünfter Fastensonntag B

 

 

Das Gesetz des Lebens ist dem Gesetz der Liebe verwandt: Geben und Empfangen bedingen sich; Schenken ist Beschenktwerden. Der Mensch gewinnt sein Leben in dem Maß, als er bereit ist, es für andere hinzugeben. Wer sich aufsparen will, dessen Leben bleibt klein und unfruchtbar. Jesus hat es uns gesagt und vorgelebt. Er ist der Hohepriester des Neuen Bundes, er ist auch das Opfer der Versöhnung. Er ist das Weizenkorn, das in die Erde gefallen ist, um zu sterben. Weil er gestorben ist, haben wir das Leben.

 

 

Zur 1. Lesung Am Sinai hatte Gott mit Israel einen Bund geschlossen, Israel war sein heiliges Volk geworden. Als Satzung des Bundes hatte es die Zehn Gebote empfangen. Aber diesen Bund hat Israel hundertmal gebrochen, und es hat keine Möglichkeit mehr, ihn zu erneuern. Nun aber, in einer Zeit der Krise und des Gerichts (um 600 v. Chr.), verkündet der Prophet, dass Gott einen neuen Anfang machen will; er wird alle Untreue vergeben und dem Volk ein neues Herz schenken und einen neuen Geist. So wird es auf neue Weide wahr: „Ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein.“

 

 

 

 

ERSTE Lesung

 

Jer 31, 31-34

 

Ich schließe mit ihnen einen neuen Bund, und an ihre Sünde denke ich nicht mehr

 

Lesung aus dem Buch Jeremia

 

31Seht, es werden Tage kommen - Spruch des Herrn -, in denen ich mit dem Haus Israel und dem Haus Juda einen neuen Bund schließen werde,

 

32nicht wie der Bund war, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus Ägypten herauszuführen. Diesen meinen Bund haben sie gebrochen, obwohl ich ihr Gebieter war - Spruch des Herrn.

 

33Denn das wird der Bund sein, den ich nach diesen Tagen mit dem Haus Israel schließe - Spruch des Herrn: Ich lege mein Gesetz in sie hinein und schreibe es auf ihr Herz. Ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein.

 

34Keiner wird mehr den andern belehren, man wird nicht zueinander sagen: Erkennt den Herrn!, sondern sie alle, Klein und Groß, werden mich erkennen - Spruch des Herrn. Denn ich verzeihe ihnen die Schuld, an ihre Sünde denke ich nicht mehr.

 

 

Zur 2. Lesung Jesus ist der Hohepriester des Neuen Bundes, der Mittler zwischen Gott und den Menschen. Er, der Sohn, ist als Mensch den Weg des Gehorsams gegangen, so ist er für uns zum Vorbild und Wegbereiter geworden; wir können ihm nachfolgen. Wenn wir teilhaben an seinem Leiden und seinem Tod, gewinnen wir das „Heil“: das Leben, das kein Ende und keine Grenze hat.

 

 

 

 

ZWEITE Lesung

 

Hebr 5, 7-9

 

Er hat den Gehorsam gelernt und ist der Urheber des ewigen Heils geworden

 

Lesung aus dem Hebräerbrief

 

7Als Christus auf Erden lebte, hat er mit lautem Schreien und unter Tränen Gebete und Bitten vor den gebracht, der ihn aus dem Tod retten konnte, und er ist erhört und aus seiner Angst befreit worden.

 

8Obwohl er der Sohn war, hat er durch Leiden den Gehorsam gelernt;

 

9zur Vollendung gelangt, ist er für alle, die ihm gehorchen, der Urheber des ewigen Heils geworden.

 

 

Zum Evangelium Jesus hat wiederholt von seiner „Stunde“ gesprochen, der Stunde seiner „Erhöhung“ durch Tod und Auferstehung. Danach wird auch die Heidenwelt ihn sehen und an ihn glauben können. „Wir wollen Jesus sehen“, sagten einige Griechen in Jerusalem. Jesus antwortete mit dem Hinweis auf sein bevorstehendes Sterben. Das Weizenkorn muss sterben, um Frucht bringen zu können.

 

 

 

 

Evangelium

 

Joh 12, 20-33

 

Wenn das Weizenkorn in die Erde fällt und stirbt, bringt es reiche Frucht

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

 

In jener Zeit

 

20traten einige Griechen, die beim Osterfest in Jerusalem Gott anbeten wollten,

 

21an Philippus heran, der aus Betsaida in Galiläa stammte, und sagten zu ihm: Herr, wir möchten Jesus sehen.

 

22Philippus ging und sagte es Andreas; Andreas und Philippus gingen und sagten es Jesus.

 

23Jesus aber antwortete ihnen: Die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht wird.

 

24Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht auf die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.

 

25Wer an seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben.

 

26Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren.

 

27Jetzt ist meine Seele erschüttert. Was soll ich sagen: Vater, rette mich aus dieser Stunde? Aber deshalb bin ich in diese Stunde gekommen.

 

28Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich habe ihn schon verherrlicht und werde ihn wieder verherrlichen.

 

29Die Menge, die dabeistand und das hörte, sagte: Es hat gedonnert. Andere sagten: Ein Engel hat zu ihm geredet.

 

30Jesus antwortete und sagte: Nicht mir galt diese Stimme, sondern euch.

 

31Jetzt wird Gericht gehalten über diese Welt; jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden.

 

32Und ich, wenn ich über die Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen.

 

33Das sagte er, um anzudeuten, auf welche Weise er sterben werde.

 

(Quelle: Schott @ Erzabtei Beuron)

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