Jump to content

Sammelthread zum nächsten Sonntagsevangelium


Gabriele

Recommended Posts

2. Sonntag im Jahreskreis C

 

 

Alles Vergängliche ist ein Gleichnis: das Wasser und der Wein, die Liebe und die Ehe. Der Wein ist gut, und die Ehe ist gut, aber beide gehören noch zur Ordnung der Zeichen: sie weisen auf das Größere hin, auf das, was bleibt. Sie wecken die Sehnsucht nach der Quelle und nach dem Meer: nach der Freude Gottes.

 

 

Zur 1. Lesung Nach dem Ende des babylonischen Exils war der Neuanfang für die heimgekehrten Judäer schwierig. Wo blieb das versprochene glorreiche Heil? Der Prophet dieser Zeit, gewiss auch selbst ein Angefochtener, begriff, dass die Antwort nur aus dem Glauben kommen konnte. Und die Antwort lautete: Hoffnung. Der Prophet sucht nach Worten und Namen, um zu sagen, dass Gott Jerusalem und dass diese Liebe zu seinem Volk die eigentliche Gabe Gottes das Unterpfand des kommenden Glückes ist.

 

 

 

1. Lesung Jes 62, 1-5

 

Wie der Bräutigam sich freut über die Braut, so freut sich dein Gott über dich

 

Lesung aus dem Buch Jesaja

 

1Um Zions willen kann ich nicht schweigen, um Jerusalems willen nicht still sein, bis das Recht in ihm aufstrahlt wie ein helles Licht und sein Heil aufleuchtet wie eine brennende Fackel.

 

2Dann sehen die Völker deine Gerechtigkeit und alle Könige deine strahlende Pracht. Man ruft dich mit einem neuen Namen, den der Mund des Herrn für dich bestimmt.

 

3Du wirst zu einer prächtigen Krone in der Hand des Herrn, zu einem königlichen Diadem in der Rechten deines Gottes.

 

4Nicht länger nennt man dich „Die Verlassene“ und dein Land nicht mehr „Das Ödland“, sondern man nennt dich „Meine Wonne“ und dein Land „Die Vermählte“. Denn der Herr hat an dir seine Freude, und dein Land wird mit ihm vermählt.

 

5Wie der junge Mann sich mit der Jungfrau vermählt, so vermählt sich mit dir dein Erbauer. Wie der Bräutigam sich freut über die Braut, so freut sich dein Gott über dich.

 

 

 

Zur 2. Lesung Mit dem heutigen Sonntag beginnt eine Reihe von Lesungen aus den Kapiteln 12-15 des 1. Korintherbriefs. Er spricht von den verschiedenen Geistesgaben, die es in den christlichen Gemeinden gibt. Die Gaben und Fähigkeiten sind verschieden, aber sie kommen aus dem Reichtum des einen Gottes und aus der Liebe des einen Geistes, den der Sohn vom Vater her sendet. Und jeder Einzelne steht mit den Gaben, die er empfangen hat, im Dienst der ganzen Gemeinde.

 

 

 

 

 

2. Lesung 1 Kor 12, 4-11

 

Ein und derselbe Geist teilt einem jeden seine besondere Gabe zu, wie er will

 

Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther

 

4Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist.

 

5Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn.

 

6Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott: Er bewirkt alles in allen.

 

7Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt.

 

8Dem einen wird vom Geist die Gabe geschenkt, Weisheit mitzuteilen, dem andern durch den gleichen Geist die Gabe, Erkenntnis zu vermitteln,

 

9dem dritten im gleichen Geist Glaubenskraft, einem andern - immer in dem einen Geist - die Gabe, Krankheiten zu heilen,

 

10einem andern Wunderkräfte, einem andern prophetisches Reden, einem andern die Fähigkeit, die Geister zu unterscheiden, wieder einem andern verschiedene Arten von Zungenrede, einem andern schließlich die Gabe, sie zu deuten.

 

11Das alles bewirkt ein und derselbe Geist; einem jeden teilt er seine besondere Gabe zu, wie er will.

 

 

 

Zum Evangelium Wie das Kommen der Sterndeuter (Magier) und die Taufe Jesu im Jordan ist auch das Wunder bei der Hochzeit von Kana ein Epiphaniegeschehen: ein Aufleuchten göttlicher Macht und Herrlichkeit in der Person des Jesus von Nazaret. Den Anstoß zu diesem ersten „Zeichen“ gab Maria, die Mutter Jesu, das Urbild der hoffenden und bittenden Gemeinde. Maria wird auch beim Kreuz Jesu stehen, wenn seine „Stunde“ gekommen ist. Die Stunde Jesu ist die seines messianischen Auftretens, vor allem aber die Stunde seiner Erhöhung am Kreuz und seines Hinübergehens aus dieser Welt in die Herrlichkeit beim Vater.

 

 

 

 

 

Evangelium Joh 2, 1-11

 

So tat Jesus sein erstes Zeichen - in Kana in Galiläa

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

 

1Am dritten Tag fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt, und die Mutter Jesu war dabei.

 

2Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen.

 

3Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr.

 

4Jesus erwiderte ihr: Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.

 

5Seine Mutter sagte zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut!

 

6Es standen dort sechs steinerne Wasserkrüge, wie es der Reinigungsvorschrift der Juden entsprach; jeder fasste ungefähr hundert Liter.

 

7Jesus sagte zu den Dienern: Füllt die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis zum Rand.

 

8Er sagte zu ihnen: Schöpft jetzt, und bringt es dem, der für das Festmahl verantwortlich ist. Sie brachten es ihm.

 

9Er kostete das Wasser, das zu Wein geworden war. Er wusste nicht, woher der Wein kam; die Diener aber, die das Wasser geschöpft hatten, wussten es. Da ließ er den Bräutigam rufen

 

10und sagte zu ihm: Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zu viel getrunken haben, den weniger guten. Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt zurückgehalten.

 

11So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit, und seine Jünger glaubten an ihn.

 

 

Quelle: Schott @ Erzabtei Beuron

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

3. Sonntag im Jahreskreis C

 

 

 

Dass Gott sich um die Menschen kümmert, dass er in dieser Welt spricht und handelt, ist nicht nur eine schöne Idee oder ein Traum. Die profane Geschichte weiß darüber nicht viel zu sagen, und doch ist es Gottes Wort, das die ganze Geschichte der Menschheit treibt. Gott hat zu Abraham gesprochen, zu Mose, zu den Propheten. Und schließlich durch Jesus Christus. Gott spricht auch heute. Sein Wort hört der Mensch, der sich in seiner Gegenwart sammelt, und die Gemeinde, die zusammenkommt, um zu hören und zu antworten: Amen, so ist es, so sei es.

 

 

 

Zur 1. Lesung Das Wort Gottes hatte am Sinai das Volk zusammengerufen und zur Gottesgemeinde gemacht (Ex 19-24). Als in einer viel späteren Zeit die Reste Israels aus dem babylonischen Exil heimkehrten, wurde in einer heiligen Versammlung der Gottesbund erneuert. Ehrfürchtig stehend hörte das ganze Volk die Lesung des Gottesrechtes und bekannte sich durch das laute „Amen, amen“ von neuem zu diesem Gesetz, das die Grundlage des Sinai-Bundes war, das kostbare Geschenk Gottes für sein Volk.

 

 

 

 

1. Lesung Neh 8, 2-4a.5-6.8-10

 

Man las aus dem Buch, dem Gesetz Gottes, vor und gab dazu Erklärungen, so dass die Leute verstehen konnten

 

Lesung aus dem Buch Nehemia

 

2Am ersten Tag des siebten Monats brachte der Priester Esra das Gesetz vor die Versammlung; zu ihr gehörten die Männer und die Frauen und alle, die das Gesetz verstehen konnten.

 

3Vom frühen Morgen bis zum Mittag las Esra auf dem Platz vor dem Wassertor den Männern und Frauen und denen, die es verstehen konnten, das Gesetz vor. Das ganze Volk lauschte auf das Buch des Gesetzes.

 

4aDer Schriftgelehrte Esra stand auf einer Kanzel aus Holz, die man eigens dafür errichtet hatte.

 

5Esra öffnete das Buch vor aller Augen; denn er stand höher als das versammelte Volk. Als er das Buch aufschlug, erhoben sich alle.

 

6Dann pries Esra den Herrn, den großen Gott; darauf antworteten alle mit erhobenen Händen: Amen, amen! Sie verneigten sich, warfen sich vor dem Herrn nieder, mit dem Gesicht zur Erde.

 

8Man las aus dem Buch, dem Gesetz Gottes, in Abschnitten vor und gab dazu Erklärungen, so dass die Leute das Vorgelesene verstehen konnten.

 

9Der Statthalter Nehemia, der Priester und Schriftgelehrte Esra und die Leviten, die das Volk unterwiesen, sagten dann zum ganzen Volk: Heute ist ein heiliger Tag zu Ehren des Herrn, eures Gottes. Seid nicht traurig, und weint nicht! Alle Leute weinten nämlich, als sie die Worte des Gesetzes hörten.

 

10Dann sagte Esra zu ihnen: Nun geht, haltet ein festliches Mahl, und trinkt süßen Wein! Schickt auch denen etwas, die selbst nichts haben; denn heute ist ein heiliger Tag zur Ehre des Herrn. Macht euch keine Sorgen; denn die Freude am Herrn ist eure Stärke.

 

 

 

 

Zur 2. Lesung Die Vielfalt der Geistesgaben in der Gemeinde ist notwendig, damit ihr Leben sich entfalten kann. Das zeigt der Vergleich mit dem Leib und seinen verschiedenen Organen. Auch die kleineren, unscheinbaren Dienste sind für den Bestand der Gemeinde unentbehrlich; in ihnen kann sich die größte aller Gaben des Geistes offenbaren: die Liebe.

 

 

 

2. Lesung 1 Kor 12, 12-31a

 

Ihr seid der Leib Christi, und jeder Einzelne ist ein Glied an ihm

 

Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther

 

12Denn wie der Leib eine Einheit ist, doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich es viele sind, einen einzigen Leib bilden: so ist es auch mit Christus.

 

13Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen, Juden und Griechen, Sklaven und Freie; und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt.

 

14Auch der Leib besteht nicht nur aus einem Glied, sondern aus vielen Gliedern.

 

15Wenn der Fuß sagt: Ich bin keine Hand, ich gehöre nicht zum Leib!, so gehört er doch zum Leib.

 

16Und wenn das Ohr sagt: Ich bin kein Auge, ich gehöre nicht zum Leib!, so gehört es doch zum Leib.

 

17Wenn der ganze Leib nur Auge wäre, wo bliebe dann das Gehör? Wenn er nur Gehör wäre, wo bliebe dann der Geruchssinn?

 

18Nun aber hat Gott jedes einzelne Glied so in den Leib eingefügt, wie es seiner Absicht entsprach.

 

19Wären alle zusammen nur ein Glied, wo bliebe dann der Leib?

 

20So aber gibt es viele Glieder und doch nur einen Leib.

 

21Das Auge kann nicht zur Hand sagen: Ich bin nicht auf dich angewiesen. Der Kopf kann nicht zu den Füßen sagen: Ich brauche euch nicht.

 

22Im Gegenteil, gerade die schwächer scheinenden Glieder des Leibes sind unentbehrlich.

 

23Denen, die wir für weniger edel ansehen, erweisen wir umso mehr Ehre, und unseren weniger anständigen Gliedern begegnen wir mit mehr Anstand,

 

24während die anständigen das nicht nötig haben. Gott aber hat den Leib so zusammengefügt, dass er dem geringsten Glied mehr Ehre zukommen ließ,

 

25damit im Leib kein Zwiespalt entstehe, sondern alle Glieder einträchtig füreinander sorgen.

 

26Wenn darum ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit; wenn ein Glied geehrt wird, freuen sich alle anderen mit ihm.

 

27Ihr aber seid der Leib Christi, und jeder Einzelne ist ein Glied an ihm.

 

28So hat Gott in der Kirche die einen als Apostel eingesetzt, die andern als Propheten, die Dritten als Lehrer; ferner verlieh er die Kraft, Wunder zu tun, sodann die Gaben, Krankheiten zu heilen, zu helfen, zu leiten, endlich die verschiedenen Arten von Zungenrede.

 

29Sind etwa alle Apostel, alle Propheten, alle Lehrer? Haben alle die Kraft, Wunder zu tun?

 

30Besitzen alle die Gabe, Krankheiten zu heilen? Reden alle in Zungen? Können alle solches Reden auslegen?

 

31aStrebt aber nach den höheren Gnadengaben!

 

 

 

 

Zum Evangelium Die Abschnitte aus dem Evangelium sind an den Sonntagen dieses Jahres dem Lukasevangelium entnommen. Lukas beruft sich auf die Überlieferungen der ersten Augenzeugen sowie auf geschriebene Berichte, die ihm bereits vorlagen. Lukas stellt die Zeit Jesu als eine ganz besondere Zeit der Gnade dar, als die Zeit Erfüllung. Die Zeit der Propheten geht mit Johannes dem Täufer zu Ende, es beginnt die Zeit Christi und die Zeit der Kirche. Beim ersten Auftreten Jesu in Nazaret wird diese Zeit als Zeit des Geistes, der Gnade und der Befreiung gekennzeichnet.

 

 

 

 

Evangelium Lk 1, 1-4; 4, 14-21

Heute hat sich dieses Schriftwort erfüllt

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

 

1Schon viele haben es unternommen, einen Bericht über all das abzufassen, was sich unter uns ereignet und erfüllt hat.

 

2Dabei hielten sie sich an die Überlieferung derer, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes waren.

 

3Nun habe auch ich mich entschlossen, allem von Grund auf sorgfältig nachzugehen, um es für dich, hochverehrter Theophilus, der Reihe nach aufzuschreiben.

 

4So kannst du dich von der Zuverlässigkeit der Lehre überzeugen, in der du unterwiesen wurdest.

 

14Jesus kehrte, erfüllt von der Kraft des Geistes, nach Galiläa zurück. Und die Kunde von ihm verbreitete sich in der ganzen Gegend.

 

15Er lehrte in den Synagogen und wurde von allen gepriesen.

 

16So kam er auch nach Nazaret, wo er aufgewachsen war, und ging, wie gewohnt, am Sabbat in die Synagoge. Als er aufstand, um aus der Schrift vorzulesen,

 

17reichte man ihm das Buch des Propheten Jesaja. Er schlug das Buch auf und fand die Stelle, wo es heißt:

 

18Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze

 

19und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe.

 

20Dann schloss er das Buch, gab es dem Synagogendiener und setzte sich. Die Augen aller in der Synagoge waren auf ihn gerichtet.

 

21Da begann er, ihnen darzulegen: Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt.

 

 

 

Quelle: Schott @ Erzabtei Beuron

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gerlinde Blosche

Jesus stellt die Verbindung seiner Sendung zum prophetischen Wort im AT her, indem er die Worte des Propheten Jesaja "Der Geist des Herrn ruht auf mir, denn der Herr hat micht gesalbt" auf sich bezieht. ER ist der von Gott Gesalbte und Gesandte. In Ihm hat sich die Schrift erfüllt. Durch Ihn kommt Gottes Geist zu den Menschen.

Jesus will, dass sein Geist auch heute weiter existiert, er will uns zu den Armen, Kranken, Notleidenden... senden. Er will, dass alle durch Ihn heil und gerettet werden.

Lassen wir uns senden!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

4. Sonntag im Jahreskreis C

 

 

Wer in dieser Welt dazu berufen ist, das Wort Gottes zu sagen, der ist „geheiligt“, das heißt Gott und seinem Dienst geweiht. Er ist allein, er muss mit Widerstand rechnen. Auch mit dem Widerstand im eigenen Innern, solange er nicht eins geworden ist mit dem Wort, das er anderen sagen muss.

 

Jesus ist mit seiner Botschaft nicht „angekommen“; es ging ihm wie allen Propheten. Aber wie Gott zu Jeremia sagte: „Ich bin bei dir“, so kann Jesus sagen: „Der Vater ist bei mir.“

 

Zur 1. Lesung Jeremia wurde Prophet, nicht weil er wollte, sondern weil er musste. „Ich habe dich ausersehen - geheiligt - zum Propheten bestimmt.“ Jeremia erschrickt vor der Aufgabe, er ahnt den Widerstand. Aber noch mehr erschrickt er vor der Möglichkeit, dem Ruf auszuweichen. Jeremia ist jung in der Stunde seiner Berufung, und immer wird er das Herz eines Jüngers haben.

 

 

 

ERSTE Lesung

 

Jer 1, 4-5.17-19

 

Zum Propheten für die Völker habe ich dich bestimmt

 

Lesung aus dem Buch Jeremia

 

In den Tagen Joschijas, des Königs von Juda,

 

4erging das Wort des Herrn an mich:

 

5Noch ehe ich dich im Mutterleib formte, habe ich dich ausersehen, noch ehe du aus dem Mutterschoß hervorkamst, habe ich dich geheiligt, zum Propheten für die Völker habe ich dich bestimmt.

 

17Du aber gürte dich, tritt vor sie hin, und verkünde ihnen alles, was ich dir auftrage. Erschrick nicht vor ihnen, sonst setze ich dich vor ihren Augen in Schrecken.

 

18Ich selbst mache dich heute zur befestigten Stadt, zur eisernen Säule und zur ehernen Mauer gegen das ganze Land, gegen die Könige, Beamten und Priester von Juda und gegen die Bürger des Landes.

 

19Mögen sie dich bekämpfen, sie werden dich nicht bezwingen; denn ich bin mit dir, um dich zu retten - Spruch des Herrn.

 

 

 

Zur 2. Lesung Paulus hat von den verschiedenen Geistesgaben in der Gemeinde gesprochen; ihretwegen war es in Korinth zu Spaltungen gekommen. Nun aber schiebt er allen kleinen Kram beiseite, um das Hohelied der Liebe zu singen. Sie allein macht den Menschen frei und groß; alles andere hat ohne sie keinen Wert, keinen Bestand.

 

 

 

ZWEITE Lesung

 

1 Kor 12, 31 - 13, 13

 

Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe

 

Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther

 

Brüder!

 

31Strebt nach den höheren Gnadengaben! Ich zeige euch jetzt noch einen anderen Weg, einen, der alles übersteigt:

 

1Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke.

 

2Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis hätte; wenn ich alle Glaubenskraft besäße und Berge damit versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts.

 

3Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte, und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts.

 

4Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf.

 

5Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach.

 

6Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit.

 

7Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand.

 

8Die Liebe hört niemals auf. Prophetisches Reden hat ein Ende, Zungenrede verstummt, Erkenntnis vergeht.

 

9Denn Stückwerk ist unser Erkennen, Stückwerk unser prophetisches Reden;

 

10wenn aber das Vollendete kommt, vergeht alles Stückwerk.

 

11Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind und urteilte wie ein Kind. Als ich ein Mann wurde, legte ich ab, was Kind an mir war.

 

12Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin.

 

13Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe.

 

 

 

 

 

Zum Evangelium Die Predigt Jesu in der Synagoge von Nazaret ist Evangelium: die gute Nachricht vom Kommen der Gottesherrschaft, hier und heute. Die Zeit der Menschheit ist in ihrer entscheidenden Mitte angekommen. Jesus selbst ist die Mitte; auf ihm ruht der Geist Gottes. Das Evangelium glauben heißt an die Person Jesu glauben. Wer das Evangelium hört, wird vor die Entscheidung gestellt.

 

 

 

 

Evangelium

 

Lk 4, 21-30

 

Wie Elija und Elischa, so ist Jesus nicht nur zu den Juden gesandt

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

 

In jener Zeit

 

21begann Jesus in der Synagoge in Nazaret darzulegen: Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt.

 

22Seine Rede fand bei allen Beifall; sie staunten darüber, wie begnadet er redete, und sagten: Ist das nicht der Sohn Josefs?

 

23Da entgegnete er ihnen: Sicher werdet ihr mir das Sprichwort vorhalten: Arzt, heile dich selbst! Wenn du in Kafarnaum so große Dinge getan hast, wie wir gehört haben, dann tu sie auch hier in deiner Heimat!

 

24Und er setzte hinzu: Amen, das sage ich euch: Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt.

 

25Wahrhaftig, das sage ich euch: In Israel gab es viele Witwen in den Tagen des Elija, als der Himmel für drei Jahre und sechs Monate verschlossen war und eine große Hungersnot über das ganze Land kam.

 

26Aber zu keiner von ihnen wurde Elija gesandt, nur zu einer Witwe in Sarepta bei Sidon.

 

27Und viele Aussätzige gab es in Israel zur Zeit des Propheten Elischa. Aber keiner von ihnen wurde geheilt, nur der Syrer Naaman.

 

28Als die Leute in der Synagoge das hörten, gerieten sie alle in Wut.

 

29Sie sprangen auf und trieben Jesus zur Stadt hinaus; sie brachten ihn an den Abhang des Berges, auf dem ihre Stadt erbaut war, und wollten ihn hinabstürzen.

 

30Er aber schritt mitten durch die Menge hindurch und ging weg.

 

 

 

Quelle: Schott @ Erzabtei Beuron

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gerlinde Blosche

"Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt"

Beim Durchlesen des Evangeliums erinnerte ich mich an unseren ehemaligen Pfarrer, der mir auf meine Frage, ob er nicht lieber in seinem Heimatort tätig sein wolle, die Antwort gab "Wo der Pfennig geschmiedet wird, gilt er nichts."

Damals fragte ich mich dasselbe wie zum heutigen Evangelium: "Warum wohl?"

Die Antwort aus dem Evangelium ist ersichtlich. Die anfängliche Begeisterung für Jesus schlägt bei den Leuten in Nazareth schnell um.

Der Anspruch Jesu, Gottes Sohn zu sein, ist für sie unbegreiflich. Was er lehrt ist in ihren Augen unbequem , sie erhoffen sich von ihm ein schöneres, bequemeres Leben. Ja sie wollen Wunder sehen.

Jesus missfallen diese vordergründigen Erwartungen. Fast zornig klingen seine Worte "Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt." Jesus spürt, dass er mit seiner Botschaft ihr Vertrauen nicht gewinnen und den Glauben nicht wecken kann.

Ja er wird sogar brutal abgelehnt.

Aber Jesus lässt sich durch die Ablehnung in der Heimat von seiner Sendung nicht abbringen. Er geht seinen Weg...

Seine Botschaft lebt immer noch und auch heute müssen Christen mit Ablehnung und Widerstand umgehen.

Ein wenig von den Nazarenern steckt doch auch in uns, wenn wir stets für alles nach Beweisen suchen.

Unsere Kirche heute braucht aber auch prophetische Menschen, die den Mut haben Rede und Antwort für ihren Glauben zu stehen, anders zu sein als es gerade Mode ist. Sie braucht kritische Männer und Frauen, die nach neuen Wegen suchen, auch wenn sie manchmal zu Unrecht abgelehnt werden.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

"Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt"

Beim Durchlesen des Evangeliums erinnerte ich mich an unseren ehemaligen Pfarrer, der mir auf meine Frage, ob er nicht lieber in seinem Heimatort tätig sein wolle, die Antwort gab "Wo der Pfennig geschmiedet wird, gilt er nichts."

Damals fragte ich mich dasselbe wie zum heutigen Evangelium: "Warum wohl?"

Die Antwort aus dem Evangelium ist ersichtlich. Die anfängliche Begeisterung für Jesus schlägt bei den Leuten in Nazareth schnell um.

Der Anspruch Jesu, Gottes Sohn zu sein, ist für sie unbegreiflich. Was er lehrt ist in ihren Augen unbequem , sie erhoffen sich von ihm ein schöneres, bequemeres Leben. Ja sie wollen Wunder sehen.

Jesus missfallen diese vordergründigen Erwartungen. Fast zornig klingen seine Worte "Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt." Jesus spürt, dass er mit seiner Botschaft ihr Vertrauen nicht gewinnen und den Glauben nicht wecken kann.

Ja er wird sogar brutal abgelehnt.

Aber Jesus lässt sich durch die Ablehnung in der Heimat von seiner Sendung nicht abbringen. Er geht seinen Weg...

Seine Botschaft lebt immer noch und auch heute müssen Christen mit Ablehnung und Widerstand umgehen.

Ein wenig von den Nazarenern steckt doch auch in uns, wenn wir stets für alles nach Beweisen suchen.

Unsere Kirche heute braucht aber auch prophetische Menschen, die den Mut haben Rede und Antwort für ihren Glauben zu stehen, anders zu sein als es gerade Mode ist. Sie braucht kritische Männer und Frauen, die nach neuen Wegen suchen, auch wenn sie manchmal zu Unrecht abgelehnt werden.

Das ist schon ein seltsamer Abschnitt des Evangeliums.

Deine Interpretation ist die übliche. Ich habe sie oft gehört. Aber der Text gibt das eigentlich nicht her:

Jesus ist auf Erfolgstour durch die Lande und kommt nach Nazaret, wo ihm eine gewisse Erwartungshaltung entgegenschlägt (Vers 20). "Seine Rede fand bei allen Beifall; sie staunten darüber, wie begnadet er redete, ..."(Vers 22)

 

Und dann fährt er ihnen übergangslos mit dem Stellwagen ins Gesicht, unterstellt ihnen was, das sie nicht gesagt haben, und sticht dabei punktgenau da hinein, wo man damit rechnen kann, dass ein konsterniertes Publikum in Rage gerät. So, als hätt er's direkt darauf angelegt, dass sie ihn verjagen, mindestens.

Warum tut er das? Und warum steht das so unvermittelt inmitten der Episoden des glückhaften Anfangs?

Ich weiß da keine überzeugende Antwort.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das ist schon ein seltsamer Abschnitt des Evangeliums.

... Jesus ist auf Erfolgstour durch die Lande und kommt nach Nazaret, wo ihm eine gewisse Erwartungshaltung entgegenschlägt (Vers 20). "Seine Rede fand bei allen Beifall; sie staunten darüber, wie begnadet er redete, ..."(Vers 22)

 

Und dann fährt er ihnen übergangslos mit dem Stellwagen ins Gesicht, unterstellt ihnen was, das sie nicht gesagt haben, und sticht dabei punktgenau da hinein, wo man damit rechnen kann, dass ein konsterniertes Publikum in Rage gerät. So, als hätt er's direkt darauf angelegt, dass sie ihn verjagen, mindestens.

Warum tut er das? Und warum steht das so unvermittelt inmitten der Episoden des glückhaften Anfangs?

Ich weiß da keine überzeugende Antwort.

Ich erklär es immer so: Jesus spürt, dass die Nazarener nicht deswegen begeistert sind, weil Jesus die Prophezeiungen des Jesaja erfüllt, sondern weil sie sich etwas für sich persönlich erhoffen, da der Messias einer der ihren ist. Man denke an den Rummel in Leimen, als Boris Becker das erste Mal Wimbledon gewann oder manche Empfänge von Skistars in Österreich. Der Rummel in Marktl ist das selbe. Das hat wenig mit Papsttreue zu tun als vielmehr mit der Hoffnung, in der Welt groß da zu stehen.

Weil Jesus das auch bei sich zu Hause spürt, bringt er diese provokativen Beispiele, die seine Mitbewohner am Nerv treffen.

Eigentlich typisch für Jesus: Er lässt sich nicht für fremde Zwecke missbrauchen.

Ähnlich auch folgende Perikope:

Einer aus der Volksmenge bat Jesus: Meister, sag meinem Bruder, er soll das Erbe mit mir teilen. Er erwiderte ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Schlichter bei euch gemacht? (Lk 12,13f)
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gerlinde Blosche
Das ist schon ein seltsamer Abschnitt des Evangeliums.

... Jesus ist auf Erfolgstour durch die Lande und kommt nach Nazaret, wo ihm eine gewisse Erwartungshaltung entgegenschlägt (Vers 20). "Seine Rede fand bei allen Beifall; sie staunten darüber, wie begnadet er redete, ..."(Vers 22)

 

Und dann fährt er ihnen übergangslos mit dem Stellwagen ins Gesicht, unterstellt ihnen was, das sie nicht gesagt haben, und sticht dabei punktgenau da hinein, wo man damit rechnen kann, dass ein konsterniertes Publikum in Rage gerät. So, als hätt er's direkt darauf angelegt, dass sie ihn verjagen, mindestens.

Warum tut er das? Und warum steht das so unvermittelt inmitten der Episoden des glückhaften Anfangs?

Ich weiß da keine überzeugende Antwort.

Ich erklär es immer so: Jesus spürt, dass die Nazarener nicht deswegen begeistert sind, weil Jesus die Prophezeiungen des Jesaja erfüllt, sondern weil sie sich etwas für sich persönlich erhoffen, da der Messias einer der ihren ist. Man denke an den Rummel in Leimen, als Boris Becker das erste Mal Wimbledon gewann oder manche Empfänge von Skistars in Österreich. Der Rummel in Marktl ist das selbe. Das hat wenig mit Papsttreue zu tun als vielmehr mit der Hoffnung, in der Welt groß da zu stehen.

Weil Jesus das auch bei sich zu Hause spürt, bringt er diese provokativen Beispiele, die seine Mitbewohner am Nerv treffen.

Eigentlich typisch für Jesus: Er lässt sich nicht für fremde Zwecke missbrauchen.

Ähnlich auch folgende Perikope:

Einer aus der Volksmenge bat Jesus: Meister, sag meinem Bruder, er soll das Erbe mit mir teilen. Er erwiderte ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Schlichter bei euch gemacht? (Lk 12,13f)

Genau dahingehend habe ich mir den plötzlichen Stimmungswandel und die missglückte Kommunikation erklärt. Aber irgendwie kann ich auch die Nazarener ein wenig verstehen. Vielleicht wär es mir nicht anders ergangen als ihnen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

5. Sonntag im Jahreskreis C

 

 

Nicht durch Nachgrübeln erfährt der Mensch, wer er ist. Er weiß es durch die Begegnung mit der Wirklichkeit und durch die Tat. Die Wirklichkeit begegnet dem Menschen im Du: im menschlichen Du, und im größeren Du des göttlichen Geheimnisses. Wen Gott anspricht, der weiß, dass er ein kleiner Mensch ist und ein verlorener Sünder. Aber Gott macht ihn rein durch sein glühendes Wort; dann sendet er ihn, mit Auftrag und Verantwortung.

 

 

 

 

Zur 1. Lesung In einfacher und großer Sprache berichtet Jesaja, wie der Gott Israels ihn zum Propheten berufen hat. Vor dem heiligen, unnahbaren Gott begreift er seine Sündhaftigkeit und die Sünde des Volkes. Er wird geheiligt und von Gott in Dienst genommen. Er wird das Wort Gottes in Israel ausrichten, gegen Israel, das Volk, das er liebt und mir dem er sich solidarisch weiß.

 

 

 

ERSTE Lesung

 

Jes 6, 1-2a.3-8

 

Hier bin ich, sende mich

 

Lesung aus dem Buch Jesaja

 

1Im Todesjahr des Königs Usija sah ich den Herrn. Er saß auf einem hohen und erhabenen Thron. Der Saum seines Gewandes füllte den Tempel aus.

 

2aSerafim standen über ihm.

 

3Sie riefen einander zu: Heilig, heilig, heilig ist der Herr der Heere. Von seiner Herrlichkeit ist die ganze Erde erfüllt.

 

4Die Türschwellen bebten bei ihrem lauten Ruf, und der Tempel füllte sich mit Rauch.

 

5Da sagte ich: Weh mir, ich bin verloren. Denn ich bin ein Mann mit unreinen Lippen und lebe mitten in einem Volk mit unreinen Lippen, und meine Augen haben den König, den Herrn der Heere, gesehen.

 

6Da flog einer der Serafim zu mir; er trug in seiner Hand eine glühende Kohle, die er mit einer Zange vom Altar genommen hatte.

 

7Er berührte damit meinen Mund und sagte: Das hier hat deine Lippen berührt: Deine Schuld ist getilgt, deine Sünde gesühnt.

 

8Danach hörte ich die Stimme des Herrn, der sagte: Wen soll ich senden? Wer wird für uns gehen? Ich antwortete: Hier bin ich, sende mich!

 

 

Zur 2. Lesung Der Apostel Paulus sieht seine Berufung ganz im Licht Christi, des Auferstandenen. Der heutige Leseabschnitt enthält das älteste schriftliche Zeugnis des Auferstehungsglaubens, geschrieben ums Jahr 55 n. Chr., also noch vor den Evangelien. Die Auferstehung Jesu ist für Paulus die Grundtatsache; ohne sie gäbe es keinen Apostel Paulus und keine Christusbotschaft.

 

 

 

 

ZWEITE Lesung

 

1 Kor 15, 1-11

 

Das ist unsere Botschaft, und das ist der Glaube, den ihr angenommen habt

 

Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther

 

1Ich erinnere euch, Brüder, an das Evangelium, das ich euch verkündet habe. Ihr habt es angenommen; es ist der Grund, auf dem ihr steht.

 

2Durch dieses Evangelium werdet ihr gerettet, wenn ihr an dem Wortlaut festhaltet, den ich euch verkündet habe. Oder habt ihr den Glauben vielleicht unüberlegt angenommen?

 

3Denn vor allem habe ich euch überliefert, was auch ich empfangen habe: Christus ist für unsere Sünden gestorben, gemäß der Schrift,

 

4und ist begraben worden. Er ist am dritten Tag auferweckt worden, gemäß der Schrift,

 

5und erschien dem Kephas, dann den Zwölf.

 

6Danach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern zugleich; die meisten von ihnen sind noch am Leben, einige sind entschlafen.

 

7Danach erschien er dem Jakobus, dann allen Aposteln.

 

8Als letztem von allen erschien er auch mir, dem Unerwarteten, der „Missgeburt“.

 

9Denn ich bin der geringste von den Aposteln; ich bin nicht wert, Apostel genannt zu werden, weil ich die Kirche Gottes verfolgt habe.

 

10Doch durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin, und sein gnädiges Handeln an mir ist nicht ohne Wirkung geblieben. Mehr als sie alle habe ich mich abgemüht - nicht ich, sondern die Gnade Gottes zusammen mit mir.

 

11Ob nun ich verkündige oder die anderen: das ist unsere Botschaft, und das ist der Glaube, den ihr angenommen habt.

 

 

 

 

Zum Evangelium Nur bei Lukas steht die Erzählung von dem wunderbaren Fischfang des Petrus. Vom Boot des Petrus aus lehrt Jesus die Volksmenge, die am Ufer steht. Zu Petrus sagt er: Fahr hinaus! Und Petrus erhält die Verheißung: Von jetzt an wirst du Menschen fangen. Ein ausdrücklicher Ruf zur Nachfolge ergeht hier nicht. Aber Petrus spürt in der Nähe Jesu die Heiligkeit des anwesenden Gottes. Etwas Entscheidendes ist in dieser Stunde im Leben des Petrus und seiner Gefährten geschehen.

 

 

 

 

Evangelium

 

Lk 5, 1-11

Sie ließen alles zurück und folgten ihm nach

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

 

In jener Zeit,

 

1als Jesus am Ufer des Sees Genesaret stand, drängte sich das Volk um ihn und wollte das Wort Gottes hören.

 

2Da sah er zwei Boote am Ufer liegen. Die Fischer waren ausgestiegen und wuschen ihre Netze.

 

3Jesus stieg in das Boot, das dem Simon gehörte, und bat ihn, ein Stück weit vom Land wegzufahren. Dann setzte er sich und lehrte das Volk vom Boot aus.

 

4Als er seine Rede beendet hatte, sagte er zu Simon: Fahr hinaus auf den See! Dort werft eure Netze zum Fang aus!

 

5Simon antwortete ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen.

 

6Das taten sie, und sie fingen eine so große Menge Fische, dass ihre Netze zu reißen drohten.

 

7Deshalb winkten sie ihren Gefährten im anderen Boot, sie sollten kommen und ihnen helfen. Sie kamen, und gemeinsam füllten sie beide Boote bis zum Rand, so dass sie fast untergingen.

 

8Als Simon Petrus das sah, fiel er Jesus zu Füßen und sagte: Herr, geh weg von mir; ich bin ein Sünder.

 

9Denn er und alle seine Begleiter waren erstaunt und erschrocken, weil sie so viele Fische gefangen hatten;

 

10ebenso ging es Jakobus und Johannes, den Söhnen des Zebedäus, die mit Simon zusammenarbeiteten. Da sagte Jesus zu Simon: Fürchte dich nicht! Von jetzt an wirst du Menschen fangen.

 

11Und sie zogen die Boote an Land, ließen alles zurück und folgten ihm nach.

 

 

Quelle: Schott @ Erzabtei Beuron

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

6. Sonntag im Jahreskreis C

 

 

Wir können uns die Bedingungen und die Zeit unseres Lebens nicht aussuchen. Wir können gegen das Leben protestieren und gegen den Tod, aber wir leben, und wir werden sterben. Wir sind glücklich oder unglücklich, oder beides. Aber: was ist mir wichtig, was will ich wirklich, wem traue ich - wem kann ich glauben? Auch diesen Fragen kann ich nicht ausweichen, sie werden mir gestellt. und wenn ich ein hörendes Herz habe, erfahre ich die Antwort.

 

 

Zur 1. Lesung Die Lesung aus dem Propheten Jeremia ist ein Gegenstück zu den Seligpreisungen und Weherufen im heutigen Evangelium. - Zwei Arten von Menschen werden miteinander verglichen: der Mann, der auf Gott vertraut, und der Mann, der auf Menschen vertraut. Wer sich auf Gott verlässt, an seine Treue und seine helfende Macht glaubt, wird zwar von Schwierigkeiten nicht verschont, aber er weiß sich geborgen. Jeremia hat diese Worte vielleicht mit dem Blick auf den unglücklichen König Zidkija gesagt, der in seiner Politik „auf Menschen vertraute“ und damit die Katastrophe Jerusalems herbeiführte.

 

 

 

 

ERSTE Lesung

 

Jer 17, 5-8

 

Verflucht, wer auf Menschen vertraut;

 

gesegnet, wer auf den Herrn sich verlässt

 

Lesung aus dem Buch Jeremia

 

5So spricht der Herr: Verflucht der Mann, der auf Menschen vertraut, auf schwaches Fleisch sich stützt, und dessen Herz sich abwendet vom Herrn.

 

6Er ist wie ein kahler Strauch in der Steppe, der nie einen Regen kommen sieht; er bleibt auf dürrem Wüstenboden, im salzigen Land, wo niemand wohnt.

 

7Gesegnet der Mann, der auf den Herrn sich verlässt und dessen Hoffnung der Herr ist.

 

8Er ist wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist und am Bach seine Wurzeln ausstreckt: Er hat nichts zu fürchten, wenn Hitze kommt; seine Blätter bleiben grün; auch in einem trockenen Jahr ist er ohne Sorge, unablässig bringt er seine Früchte.

 

 

 

 

Zur 2. Lesung Nicht erst dem modernen Menschen bereitet die Lehre von der Auferstehung der Toten Schwierigkeiten. Paulus hat versucht, sie den Christen von Korinth zu erklären. Er kann dabei von der Auferstehung Jesu ausgehen, die er als gesichert voraussetzt. Sie wäre nicht möglich gewesen, wenn es keine Auferstehung gäbe. Wer Glaubenswahrheiten in Frage stellt, muss sich darüber im Klaren sein, dass die Wahrheit der christlichen Botschaft unteilbar ist. Leugnet man einen Satz, so folgen die anderen.

 

 

 

 

ZWEITE Lesung

 

1 Kor 15, 12.16-20

 

Wenn Christus nicht auferweckt worden ist, dann ist euer Glaube nutzlos

 

Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther

 

Brüder!

 

12Wenn verkündigt wird, dass Christus von den Toten auferweckt worden ist, wie können dann einige von euch sagen: Eine Auferstehung der Toten gibt es nicht?

 

16Denn wenn Tote nicht auferweckt werden, ist auch Christus nicht auferweckt worden.

 

17Wenn aber Christus nicht auferweckt worden ist, dann ist euer Glaube nutzlos, und ihr seid immer noch in euren Sünden;

 

18und auch die in Christus Entschlafenen sind dann verloren.

 

19Wenn wir unsere Hoffnung nur in diesem Leben auf Christus gesetzt haben, sind wir erbärmlicher daran als alle anderen Menschen.

 

20Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden als der Erste der Entschlafenen.

 

 

 

Zum Evangelium Der Bergpredigt im Matthäusevangelium entspricht bei Lukas die so genannte Feldrede (Lk 7,20-49). Auf die Seligpreisungen am Anfang folgen bei Lk vier Weherufe. Jesus spricht das Heil den Armen zu: denen, die hungern und weinen und wegen des Glaubens verfolgt werden; den Menschen, die wissen, dass sie nichts haben, und die fähig sind, sich ungesichert Gott auszuliefern. Die Weherufe gelten den Reichen und Satten, den harten Menschen, die angesichts fremder Not lachen können.

 

 

 

 

Evangelium

 

Lk 6, 17.20-26

 

Selig, ihr Armen! - Weh euch, ihr Reichen!

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

 

In jener Zeit

 

17stieg Jesus mit seinen Jüngern den Berg hinab. In der Ebene blieb er mit einer großen Schar seiner Jünger stehen, und viele Menschen aus ganz Judäa und Jerusalem und dem Küstengebiet von Tyrus und Sidon strömten herbei.

 

20Jesus richtete seine Augen auf seine Jünger und sagte: Selig, ihr Armen, denn euch gehört das Reich Gottes.

 

21Selig, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet satt werden. Selig, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen.

 

22Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und aus ihrer Gemeinschaft ausschließen, wenn sie euch beschimpfen und euch in Verruf bringen um des Menschensohnes willen.

 

23Freut euch und jauchzt an jenem Tag; euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn ebenso haben es ihre Väter mit den Propheten gemacht.

 

24Aber weh euch, die ihr reich seid; denn ihr habt keinen Trost mehr zu erwarten.

 

25Weh euch, die ihr jetzt satt seid; denn ihr werdet hungern. Weh euch, die ihr jetzt lacht; denn ihr werdet klagen und weinen.

 

26Weh euch, wenn euch alle Menschen loben; denn ebenso haben es ihre Väter mit den falschen Propheten gemacht.

 

 

 

 

Quelle: Schott @ Erzabtei Beuron

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gerlinde Blosche

Alles was wir erdulden und erleiden müssen hat bei Gott einen Platz. Wir dürfen bei allen Leiden auf Ihn unsere Hoffnung setzen.

Tröstliche Worte die Seligpreisungen.

" Wir haben nochmals eine schwere Zeit, bei meinem Mann ist die Leukämie wieder ausgebrochen."

Bitte um euer Gebet.

Liebe Grüße, Gerlinde

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erster Fastensonntag C

 

 

Gott will nicht den Tod, sondern das Leben. Jesus ist gekommen, damit wir das Leben in Fülle haben (Joh 10,10). In ihm ist der neue Mensch sichtbar geworden, der ursprüngliche Mensch, wie Gott ihn am Anfang gemeint und geschaffen hat: der nicht nur vom Brot lebt, sondern vom Wort des lebendigen, anwesenden Gottes.

 

 

 

 

 

Zur 1. Lesung Die Befreiung aus der Knechtschaft Ägyptens und die Gabe des Landes Kanaan sind die Grundereignisse der Geschichte Israels. Jeder Israelit hört aus den Ereignissen des Anfangs die Anrede seines Gottes, das Wort Gottes, das auf die Antwort des Menschen wartet, auf das Ja des Glaubens, gefüllt mit der Treue des Gehorsams, wie der Korb am Dankfest mit den Früchten des Jahres gefüllt ist.

 

 

 

 

ERSTE Lesung

 

Dtn 26, 4-10

 

Glaubensbekenntnis des auserwählten Volkes

 

Lesung aus dem Buch Deuteronomium

 

In jenen Tagen sprach Mose zum Volk:

 

Wenn du die ersten Erträge von den Früchten des Landes darbringst,

 

4dann soll der Priester den Korb aus deiner Hand entgegennehmen und ihn vor den Altar des Herrn, deines Gottes, stellen.

 

5Du aber sollst vor dem Herrn, deinem Gott, folgendes Bekenntnis ablegen: Mein Vater war ein heimatloser Aramäer. Er zog nach Ägypten, lebte dort als Fremder mit wenigen Leuten und wurde dort zu einem großen, mächtigen und zahlreichen Volk.

 

6Die Ägypter behandelten uns schlecht, machten uns rechtlos und legten uns harte Fronarbeit auf.

 

7Wir schrien zum Herrn, dem Gott unserer Väter, und der Herr hörte unser Schreien und sah unsere Rechtlosigkeit, unsere Arbeitslast und unsere Bedrängnis.

 

8Der Herr führte uns mit starker Hand und hoch erhobenem Arm, unter großem Schrecken, unter Zeichen und Wundern aus Ägypten,

 

9er brachte uns an diese Stätte und gab uns dieses Land, ein Land, in dem Milch und Honig fließen.

 

10Und siehe, nun bringe ich hier die ersten Erträge von den Früchten des Landes, das du mir gegeben hast, Herr. Wenn du den Korb vor den Herrn, deinen Gott, gestellt hast, sollst du dich vor dem Herrn, deinem Gott, niederwerfen.

 

 

 

 

Zur 2. Lesung „Gott hat Jesus von den Toten auferweckt“, das ist der Glaube und die Wirklichkeit des Neuen Bundes. Dem Glauben an die Auferstehung Jesu entspricht das Bekenntnis: „Jesus ist der Herr.“ Der Ort des Glaubens ist das „Herz“, jene tiefe Mitte, von der aus das Leben des Menschen bestimmt wird. Der Ort des Bekenntnisses ist die Gemeinde und darüber hinaus die Welt der Menschen; die alle denselben Herrn haben (Röm 10,12), aber nur dann an ihn glauben können, wenn die Botschaft ihnen glaubwürdig gesagt wird.

 

 

 

ZWEITE Lesung

 

Röm 10, 8-13

 

Bekenntnis der an Christus Glaubenden

 

Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Römer

 

Brüder!

 

8Was sagt die Schrift? Das Wort ist dir nahe, es ist in deinem Mund und in deinem Herzen. Gemeint ist das Wort des Glaubens, das wir verkündigen;

 

9denn wenn du mit deinem Mund bekennst: „Jesus ist der Herr“ und in deinem Herzen glaubst: „Gott hat ihn von den Toten auferweckt“, so wirst du gerettet werden.

 

10Wer mit dem Herzen glaubt und mit dem Mund bekennt, wird Gerechtigkeit und Heil erlangen.

 

11Denn die Schrift sagt: Wer an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen.

 

12Darin gibt es keinen Unterschied zwischen Juden und Griechen. Alle haben denselben Herrn; aus seinem Reichtum beschenkt er alle, die ihn anrufen.

 

13Denn jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden.

 

 

 

 

 

Zum Evangelium Jesus ist seinen Weg in Armut und Schwachheit gegangen. Er kann mit unserer Schwäche mitfühlen, denn er wurde in allem wie wir in Versuchung geführt. Er hat die Versuchung bestanden; dem Widersacher ist er mit der Kraft des Heiligen Geistes und mit den Worten der Heiligen Schrift begegnet. Macht und Reichtum sind nicht seine Sache, sie sind auch nicht der Weg des Jüngers und der Gemeinde.

 

 

 

 

Evangelium

 

Lk 4, 1-13

 

Der Geist führte ihn in der Wüste umher, und dabei wurde er vom Teufel in Versuchung geführt

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

 

In jener Zeit

 

1verließ Jesus, erfüllt vom Heiligen Geist, die Jordangegend. Darauf führte ihn der Geist vierzig Tage lang in der Wüste umher,

 

2und dabei wurde Jesus vom Teufel in Versuchung geführt. Die ganze Zeit über aß er nichts; als aber die vierzig Tage vorüber waren, hatte er Hunger.

 

3Da sagte der Teufel zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl diesem Stein, zu Brot zu werden.

 

4Jesus antwortete ihm: In der Schrift heißt es: Der Mensch lebt nicht nur von Brot.

 

5Da führte ihn der Teufel auf einen Berg hinauf und zeigte ihm in einem einzigen Augenblick alle Reiche der Erde.

 

6Und er sagte zu ihm: All die Macht und Herrlichkeit dieser Reiche will ich dir geben; denn sie sind mir überlassen, und ich gebe sie, wem ich will.

 

7Wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest, wird dir alles gehören.

 

8Jesus antwortete ihm: In der Schrift steht: Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen.

 

9Darauf führte ihn der Teufel nach Jerusalem, stellte ihn oben auf den Tempel und sagte zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich von hier hinab;

 

10denn es heißt in der Schrift: Seinen Engeln befiehlt er, dich zu behüten;

 

11und: Sie werden dich auf ihren Händen tragen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt.

 

12Da antwortete ihm Jesus: Die Schrift sagt: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen.

 

13Nach diesen Versuchungen ließ der Teufel für eine gewisse Zeit von ihm ab.

 

 

 

 

Quelle: Schott @ Erzabtei Beuron

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gerlinde Blosche

Gott hilf uns

in den Wüstenzeiten unseres Lebens auf dich zu schauen

und den Glauben an dich nicht zu verlieren.

Lass uns auch in den Entbehrungen einen Sinn sehen!

Gib uns die Kraft der Versuchung zum Bösen zu widerstehen.

Lass uns einsehen, dass nicht alles Machbare in deinen Augen das Gute ist.

Lass deinen guten Geist uns führen!

Gib mir Menschen an die Seite, die mir Mut machen weiterzugehen und immer wieder neu anzufangen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Zweiter Fastensonntag C

 

 

Wer nicht sehen kann, ist ein armer Mensch, wer nicht hören kann, vielleicht noch ärmer. Vom Hören (= Wahrnehmen) geht der Weg zum Erfahren und Verstehen, aber auch zum Horchen - Gehorchen und zum Tun. „Auf ihn sollt ihr hören“: Jesus ist für uns Gottes Wort und Wahrheit. Hören können wir dieses Wort nur mit der gesammelten Aufmerksamkeit eines Herzens, das zum Gehorchen bereit ist.

 

 

 

Zur 1. Lesung Gott hat dem Abraham Nachkommenschaft und Besitz des Landes Kanaan versprochen. Die Jahre gehen dahin, und für Abraham wird die Verheißung zur quälenden Frage. Da spricht Gott aufs Neue zu ihm, und Abraham glaubt dem Wort seines Gottes. Das wird ihm „als Gerechtigkeit angerechnet“, das heißt: von Gott anerkannt und angenommen. Abrahams Glaube ist Vertrauen und Hoffnung, Wagnis in die Zukunft hinein. Gott besiegelt seine Zusage an Abraham und verpflichtet sich ihm zusätzlich durch eine Art Bündnis. Die Form des Bundesschlusses mutet uns seltsam fremd und altertümlich an.

 

 

 

 

ERSTE Lesung

 

Gen 15, 5-12.17-18

 

Abraham glaubte dem Herrn - der Herr schloss mit ihm einen Bund

 

Lesung aus dem Buch Genesis

 

In jenen Tagen

 

5führte der Herr Abram hinaus und sprach: Sieh zum Himmel hinauf, und zähl die Sterne, wenn du sie zählen kannst. Und er sprach zu ihm: So zahlreich werden deine Nachkommen sein.

 

6Abram glaubte dem Herrn, und der Herr rechnete es ihm als Gerechtigkeit an.

 

7Er sprach zu ihm: Ich bin der Herr, der dich aus Ur in Chaldäa herausgeführt hat, um dir dieses Land zu Eigen zu geben.

 

8Da sagte Abram: Herr, mein Herr, woran soll ich erkennen, dass ich es zu Eigen bekomme?

 

9Der Herr antwortete ihm: Hol mir ein dreijähriges Rind, eine dreijährige Ziege, einen dreijährigen Widder, eine Turteltaube und eine Haustaube!

 

10Abram brachte ihm alle diese Tiere, zerteilte sie und legte je eine Hälfte der andern gegenüber; die Vögel aber zerteilte er nicht.

 

11Da stießen Raubvögel auf die Fleischstücke herab, doch Abram verscheuchte sie.

 

12Bei Sonnenuntergang fiel auf Abram ein tiefer Schlaf; große, unheimliche Angst überfiel ihn.

 

17Die Sonne war untergegangen, und es war dunkel geworden. Auf einmal waren ein rauchender Ofen und eine lodernde Fackel da; sie fuhren zwischen jenen Fleischstücken hindurch.

 

18An diesem Tag schloss der Herr mit Abram folgenden Bund: Deinen Nachkommen gebe ich dieses Land vom Grenzbach Ägyptens bis zum großen Strom, dem Eufrat.

 

 

 

Zur 2. Lesung In der Gemeinde von Philippi gab es Leute, die ein gestörtes Verhältnis zu ihrem Leib hatten. Das hat es immer gegeben: Menschen, die ihren Leib übermäßig wichtig nehmen oder auch ihn verachten und zum Niemandsland erklären. Beides ist verhängnisvoll, und unchristlich dazu. Christus hat durch seinen Kreuzestod und seine Auferstehung unsere gegenwärtige Existenz in Frage gestellt, aber nur, weil er für uns etwas Besseres hat: Er will uns endgültig retten und in sein ewiges Leben hineinnehmen.

 

 

 

ZWEITE Lesung

 

Phil 3, 17 - 4, 1

Christus wird uns verwandeln in die Gestalt seines verherrlichten Leibes

 

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Philipper

 

17Ahmt auch ihr mich nach, Brüder, und achtet auf jene, die nach dem Vorbild leben, das ihr an uns habt.

 

18Denn viele - von denen ich oft zu euch gesprochen habe, doch jetzt unter Tränen spreche - leben als Feinde des Kreuzes Christi.

 

19Ihr Ende ist das Verderben, ihr Gott der Bauch; ihr Ruhm besteht in ihrer Schande; Irdisches haben sie im Sinn.

 

20Unsere Heimat aber ist im Himmel. Von dorther erwarten wir auch Jesus Christus, den Herrn, als Retter,

 

21der unseren armseligen Leib verwandeln wird in die Gestalt seines verherrlichten Leibes, in der Kraft, mit der er sich alles unterwerfen kann.

 

1Darum, meine geliebten Brüder, nach denen ich mich sehne, meine Freude und mein Ehrenkranz, steht fest in der Gemeinschaft mit dem Herrn, liebe Brüder.

 

 

 

 

Zum Evangelium Es ist der irdische Jesus, den die Jünger auf dem Berg der Verklärung sehen, derselbe, den sie am Ölberg als den leidenden Gottesknecht sehen werden. Die Wolke, die Jesus und dann auch die Jünger einhüllt, ist Zeichen göttlicher Gegenwart und zugleich deren gnädige Verhüllung, darin dem irdischen Leib Jesu vergleichbar. An seinem Leiden und seiner Herrlichkeit teilzuhaben ist für den Jünger seliges Glück, aber auch Grund zum Erschrecken.

 

 

 

 

Evangelium

 

Lk 9, 28b-36

 

Während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichtes

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

 

In jener Zeit

 

28bnahm Jesus Petrus, Johannes und Jakobus beiseite und stieg mit ihnen auf einen Berg, um zu beten.

 

29Und während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichtes, und sein Gewand wurde leuchtend weiß.

 

30Und plötzlich redeten zwei Männer mit ihm. Es waren Mose und Elija;

 

31sie erschienen in strahlendem Licht und sprachen von seinem Ende, das sich in Jerusalem erfüllen sollte.

 

32Petrus und seine Begleiter aber waren eingeschlafen, wurden jedoch wach und sahen Jesus in strahlendem Licht und die zwei Männer, die bei ihm standen.

 

33Als die beiden sich von ihm trennen wollten, sagte Petrus zu Jesus: Meister, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija. Er wusste aber nicht, was er sagte.

 

34Während er noch redete, kam eine Wolke und warf ihren Schatten auf sie. Sie gerieten in die Wolke hinein und bekamen Angst.

 

35Da rief eine Stimme aus der Wolke: Das ist mein auserwählter Sohn, auf ihn sollt ihr hören.

 

36Als aber die Stimme erklang, war Jesus wieder allein. Die Jünger schwiegen jedoch über das, was sie gesehen hatten, und erzählten in jenen Tagen niemand davon.

 

 

 

Quelle: Schott @ Erzabtei Beuron

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gerlinde Blosche

Meine bescheidenen Gedanken zum Evangelium:

Geheimnisvoll wirkt dieses Evangelium zunächst auf mich. Ein Gipfelerlebnis besonderer Art für die Apostel Petrus, Jakobus und Johannes. Augenblicke, die sie mit Glück und Geborgenheit erfüllten, in denen sie ein Stück Heimat erfahren durften. Nicht umsonst will sich Petrus an Ort und Stelle häuslich einrichten. Wir sind heute in einer anderen Situation als Petrus damals.

Er hatte die direkte Begegnung mit Jesus. Wir sind seit damals auf das Wort angewiesen, das uns durch die Evangelien überliefert ist.

Trotzdem wünsche ich uns allen, dass wir uns in unserer Kirche beheimatet fühlen, dass wir in ihr unsere innere Heimat, die Verbindung mit Gott bewahren und in ihr immer wieder durch die Menschen eine Heimat finden und nicht Ausgrenzung erfahren müssen.

Liebe Grüße, Gerlinde

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dritter Fastensonntag C

 

 

 

Kann ein Mensch anders werden, ein neues Leben anfangen? Was geschehen ist, hat unser Leben geprägt. Nur von dieser gewordenen Wirklichkeit aus können wir neu anfangen. Können wir es? Die Botschaft Jesu ist gute Nachricht: Umkehr ist möglich. Und sie notwendig. Das ist uns gesagt, heute. Ein Anfang wäre es schon, wenn wir uns entschließen würden, um die Gnade des Anfangens zu beten.

 

 

 

 

Zur 1. Lesung Das 3. Kapitel des Buches Exodus ist ein grundlegender Text der Bibel. Hier beginnt ein neuer Abschnitt in der Geschichte Gottes mit den Menschen. Mose wird zum Befreier Israels und zum Mittler des Gottesbundes berufen. Gott, derselbe Gott, der zu Abraham, Isaak und Jakob gesprochen hat, gibt jetzt seinen Namen „Jahwe“ gleichsam als Unterpfand für die ganze weitere Geschichte. Jahwe bedeutet: der wirkliche, wahrhaftig anwesende Gott; der Gott, den man nennen und rufen kann.

 

 

 

 

ERSTE Lesung

 

Ex 3, 1-8a.13-15

Der „Ich-bin-da“ hat mich zu euch gesandt

 

Lesung aus dem Buch Exodus

 

1In jenen Tagen weidete Mose die Schafe und Ziegen seines Schwiegervaters Jitro, des Priesters von Midian. Eines Tages trieb er das Vieh über die Steppe hinaus und kam zum Gottesberg Horeb.

 

2Dort erschien ihm der Engel des Herrn in einer Flamme, die aus einem Dornbusch emporschlug. Er schaute hin: Da brannte der Dornbusch und verbrannte doch nicht.

 

3Mose sagte: Ich will dorthin gehen und mir die außergewöhnliche Erscheinung ansehen. Warum verbrennt denn der Dornbusch nicht?

 

4Als der Herr sah, dass Mose näher kam, um sich das anzusehen, rief Gott ihm aus dem Dornbusch zu: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich.

 

5Der Herr sagte: Komm nicht näher heran! Leg deine Schuhe ab; denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden.

 

6Dann fuhr er fort: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Da verhüllte Mose sein Gesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen.

 

7Der Herr sprach: Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen, und ihre laute Klage über ihre Antreiber habe ich gehört. Ich kenne ihr Leid.

 

8aIch bin herabgestiegen, um sie der Hand der Ägypter zu entreißen und aus jenem Land hinaufzuführen in ein schönes, weites Land, in ein Land, in dem Milch und Honig fließen.

 

13Da sagte Mose zu Gott: Gut, ich werde also zu den Israeliten kommen und ihnen sagen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt. Da werden sie mich fragen: Wie heißt er? Was soll ich ihnen darauf sagen?

 

14Da antwortete Gott dem Mose: Ich bin der „Ich-bin-da“. Und er fuhr fort: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der „Ich-bin-da“ hat mich zu euch gesandt.

 

15Weiter sprach Gott zu Mose: So sag zu den Israeliten: Jahwe, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name für immer, und so wird man mich nennen in allen Generationen.

 

 

 

 

 

Zur 2. Lesung Am Anfang der Geschichte Israels stehen die großen Machterweise Gottes: Befreiung aus Ägypten, Rettung am Schilfmeer, Führung durch die Wüste. Im Manna und im Wasser aus dem Felsen erkennen wir Hinweise auf die Sakramente, die mächtigen Zeichen der Gnade Gottes im Neuen Bund. Aber weder Taufe noch Eucharistie können uns das Heil garantieren; das Handeln Gottes fordert unsere Antwort heraus, die Antwort des Glaubens und der täglichen Bewährung.

 

 

 

 

ZWEITE Lesung

 

1 Kor 10, 1-6.10-12

 

Das Leben des Volkes mit Mose in der Wüste wurde uns zur Warnung aufgeschrieben

 

Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther

 

1Ihr sollt wissen, Brüder, dass unsere Väter alle unter der Wolke waren, alle durch das Meer zogen

 

2und alle auf Mose getauft wurden in der Wolke und im Meer.

 

3Alle aßen auch die gleiche gottgeschenkte Speise,

 

4und alle tranken den gleichen gottgeschenkten Trank; denn sie tranken aus dem Leben spendenden Felsen, der mit ihnen zog. Und dieser Fels war Christus.

 

5Gott aber hatte an den meisten von ihnen kein Gefallen; denn er ließ sie in der Wüste umkommen.

 

6Das aber geschah als warnendes Beispiel für uns: damit wir uns nicht von der Gier nach dem Bösen beherrschen lassen, wie jene sich von der Gier beherrschen ließen.

 

10Murrt auch nicht, wie einige von ihnen murrten; sie wurden vom Verderber umgebracht.

 

11Das aber geschah an ihnen, damit es uns als Beispiel dient; uns zur Warnung wurde es aufgeschrieben, uns, die das Ende der Zeiten erreicht hat.

 

12Wer also zu stehen meint, der gebe acht, dass er nicht fällt.

 

 

 

 

 

Zum Evangelium Die Zeit der Gnade ist Zeit der Geduld Gottes; für den Menschen Zeit der Besinnung und Umkehr. Die Verzögerung des Gerichts ist kein Grund zur Sorglosigkeit. Wie im Evangelium, so fehlt es auch heute nicht an Zeitereignissen, die uns aufschrecken und warnen. Am Tag der Ernte wird es offenbar, was aus unserem Leben geworden ist.

 

 

 

Evangelium

 

Lk 13, 1-9

Ihr alle werdet genauso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

 

1Zu jener Zeit kamen einige Leute zu Jesus und berichteten ihm von den Galiläern, die Pilatus beim Opfern umbringen ließ, so dass sich ihr Blut mit dem ihrer Opfertiere vermischte.

 

2Da sagte er zu ihnen: Meint ihr, dass nur diese Galiläer Sünder waren, weil das mit ihnen geschehen ist, alle anderen Galiläer aber nicht?

 

3Nein, im Gegenteil: Ihr alle werdet genauso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt.

 

4Oder jene achtzehn Menschen, die beim Einsturz des Turms von Schiloach erschlagen wurden - meint ihr, dass nur sie Schuld auf sich geladen hatten, alle anderen Einwohner von Jerusalem aber nicht?

 

5Nein, im Gegenteil: Ihr alle werdet genauso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt.

 

6Und er erzählte ihnen dieses Gleichnis: Ein Mann hatte in seinem Weinberg einen Feigenbaum; und als er kam und nachsah, ob er Früchte trug, fand er keine.

 

7Da sagte er zu seinem Weingärtner: Jetzt komme ich schon drei Jahre und sehe nach, ob dieser Feigenbaum Früchte trägt, und finde nichts. Hau ihn um! Was soll er weiter dem Boden seine Kraft nehmen?

 

8Der Weingärtner erwiderte: Herr, lass ihn dieses Jahr noch stehen; ich will den Boden um ihn herum aufgraben und düngen.

 

9Vielleicht trägt er doch noch Früchte; wenn nicht, dann lass ihn umhauen.

 

 

 

Quelle: Schott @ Erzabtei Beuron

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...