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Aufhebung der Exkommunikation der Pius-Bischöfe


gouvernante

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Ich bewundere den Masochismus derer, die erklärtermaßen nicht austreten, obwohl sie die Papst-Ejakulate ebenso bescheuert finden wie die Atheisten hier.

 

Andererseits kann ich natürlich auch verstehen, dass diejenigen, die beruflich mit der Kirche zu tun haben, nicht einfach so austreten können, weil ihnen sonst die Existenzgrundlage entzogen würde.

 

Ich halte den Austritt für die einzig vernünftige Lösung. Irgendwann hat sich auch das größte Verständnis aufgebraucht, irgendwann kann man diese permanenten Idiotien einfach nicht mehr etragen...

Abgesehen davon, dass ich keine "Idiotien" sehe: Wenn ich danach ging müsste ich Einsiedler werden. Denn die Gesellschaft ist ja auch nicht gerade frei von Idiotien.

 

Er war ja schon Bischof.

 

Aber nicht in der kath. Kirche.

Für gewöhnlich werden außerkatholische Bischöfe gar nicht erst exkommuniziert.

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Für gewöhnlich werden außerkatholische Bischöfe gar nicht erst exkommuniziert.

Drum hat man das ja jetzt aufgehoben.

 

Werner

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Für gewöhnlich werden außerkatholische Bischöfe gar nicht erst exkommuniziert.

Wieso? Innerkatholische Priester werden in dem Moment zu außerkatholischen Bischöfen, wo ein Oberzauberer "Hokuspokus" sagt. (Im Unterschied dazu wird aus dem innerkatholischen Priester ein innerkatholischer Bischof, wenn er durch einen dazu bevollmächtigten Bischof geweiht wird). Ob das bei Williamson damals eine Weihe oder ein Hokuspokus war, liegt in der kirchenrechtlichen Grauzone. Ist eigentlich auch wurst.

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Für gewöhnlich werden außerkatholische Bischöfe gar nicht erst exkommuniziert.

Drum hat man das ja jetzt aufgehoben.

 

Werner

Ach deswegen :angry2:.

 

Sokrates hat schon recht. Es ist eine Grauzone. Das liegt daran, dass es absichtlich zu einer Grauzone gemacht wurde. Es fängt ja schon an bei "nicht in voller Gemeinschaft". Mein Deutschlehrer hätte gesagt: Man kann nicht ein bißchen schwanger sein.

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Exkommunikationsaufhebung für zweifelhafte Charaktere hin oder her, ich finde manche Bezeichnungen für den Papst, die hier fallen, auch für die Arena nicht angemessen. Nur fürs Protokoll.

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Exkommunikationsaufhebung für zweifelhafte Charaktere hin oder her, ich finde manche Bezeichnungen für den Papst, die hier fallen, auch für die Arena nicht angemessen. Nur fürs Protokoll.

Echtmal der arme Papst. Der hat wirklich nichts zu lachen in seinem traurigen Leben. Über solche vom Schicksal getroffene Leute sollte man keine Witze machen.

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Ich persönlich sehe das anders.

Erzähl das morgen Deinen Schäfchen! Ich gehe davon aus, dass mein (Ex-)Pfarrer das morgen auch tun wird. ...

Wird das wirklich ein Thema sein in den Gemeinden, gar in den Predigten?

Ich weiß nicht.

Meinen Hauskreis-Mitgliedern müsste ich erst lange erklären, wer denn die Pius-Brüder sind, wie sie zum Papst stehen, warum sie exkommuniziert wurden, und warum die Rücknahme dieser Exkommunikation grad zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine solche Sauerei ...

:angry2:

tja, manchmal ist es vielleicht doch besser ahnunglos zu sein oder

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Mir kommt es immer so vor, als ob man in der Predigt erst mal das Wort Gottes verkündigen sollte.

Genau.

Das erhoffe ich auch von meinem Pfarrer, morgen in der Sonntagsmesse.

"Spruch des Herrn" nicht "Spruch des Papstes".

Letzteres wäre wahrscheinlich auch eine harte Nuß, das allgemein verständlich aus- und darzulegen.

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Ich trete nicht aus.

dito.

Ich bleibe auch. Ich finde den Zeitpunkt der Entscheidung äußerst unglücklich und habe an sich keinerlei Freude mit den Piusbrüdern. Aber wenn manche Modernisten Dinge in der Kirche aushalten, die aus ihrer Sicht viel schlimmer sind als aus meiner Sicht dieser zu wohlwollende Umgang mit den Tradis, dann werde ich es wohl auch aushalten können, wenn einmal in Äonen der Papst eine Entscheidung trifft, die mir nicht so gefällt. bearbeitet von Udalricus
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Mir kommt es immer so vor, als ob man in der Predigt erst mal das Wort Gottes verkündigen sollte.

Genau.

Das erhoffe ich auch von meinem Pfarrer, morgen in der Sonntagsmesse.

"Spruch des Herrn" nicht "Spruch des Papstes".

Letzteres wäre wahrscheinlich auch eine harte Nuß, das allgemein verständlich aus- und darzulegen.

Dafür setzt man wirklich besser einen Vortrag im Pfarrheim an. Wenn überhaupt. Bei uns kratzt niemanden, was in der weiten Kirchenwelt passiert. Kommt mir jedenfalls so vor. Und eigentlich ist ja auch nichts passiert. Vier Bischöfe sind nicht mehr exkommuniziert. Sonst nix. Die Exkommunikation war ja nicht die Quittung für die Lehre der FSSPX, sondern für die Weihe. Über die Lehre der FSSPX ist damit auch nichts gesagt, auch nicht über den zukünftigen Status. Ich schätze mal, jetzt werden ab und zu ein paar nette Worte fallen, was denn jetzt mit der Einigung ist, aber herauskommen wird da nichts. Jedenfalls nicht mit diesem Spitzenpersonal.

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Die Aufhebung der Exkommunikation der Pius-Bischöfe ist eine richtige und weise Entscheidung. Seine Heiligkeit der Vicarius Iesu Christi Papst Benedikt XVI. hat meine für viele unbedeutende aber uneingeschränkte Solidaridät.

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"Papst rehabilitiert Holocaustleugner" schreibt der "Spiegel" hier

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,603355,00.html

Weiter:

In dem jetzigen Dekret des Papstes heißt es, Benedikt habe beschlossen, die kirchenrechtliche Situation der Bischöfe zu überdenken, weil er ihrem "spirituellen Unbehagen" wegen der Strafe der Exkommunikation mit väterlicher Einfühlsamkeit begegne.

Wo bleibt diese "väterliche Einfühlsamkeit" den Juden gegenüber?

Warum wird diese "väterliche Einfühlsamkeit" derartigen Leuten zugesichert, nicht aber gläubigen wiederverheirateten Geschiedenen...und....und...?

Ach ja, bei denen ist ja alles gaaaaaanz anders.

Vielleicht kann das jemand überzeugend erklären?

Nein, nicht hier und mir.

Sondern seinen betroffenen Verwandten, Freunden, Bekannten, Kollegen...diese "väterliche Einfühlsamkeit" für Bischöfe, die schon dafür sorgen wird, dass alles wieder gut wird... :angry2:

bearbeitet von Melancholy
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Sehe ich auch so! Sokrates, lass den Quatsch! Die Kirche reduziert sich nicht auf 500 Priester und 4 selbsternannte Bischöfe.

Ich vermute, dass es Soki nicht um die vier Bischöfe geht, sondern dass diese für ihn lediglich das äußere Zeichen der neuen Marschrichtung sind.

Gegen die Aufhebung Exkommunikation wäre meiner Meinung ja auch gar nichts zu sagen. War sowieso doof. Aber man kann so schön sehen, wie Benedikt Zug um Zug vom Weg in die Zukunft und vom 2. Vatikanum entfernt. Immer schlau, immer gerissen, nie so, dass man ihm das nachweisen könnte.

Aber ein juristisch einwandfreier Nachweis ist gar nicht für jederman notwendig. Man sieht es ja auch so: Der Weg geht zurück, weg von der heutigen Zeit, zurück in den Absolutismus, zurück in das trügerische Scheinwissen des Biblizismus, zurück in der Liturgie, zurück in der Lehre. Benedikt hatte noch nie inhaltliche Differenzen mit den Piussen - nur konnte er nicht leiden, dass sie sich nicht der Zugriffsgewalt des Papstes (und auch noch gerade DIESES Papstes) entzogen.

Für Soki und Wolfgang scheint jetzt nicht nur die Grenze der Erkennbarkeit, sondern auch die Grenze der Erträglichkeit überschritten zu sein.

 

Ich persönlich sehe das anders. Auch in Zeiten weit schlimmerer Vergehen sähe ich die an mich gerichtete Verpflichtung, solche Dinge intern durchzukämpfen und denen beizustehen, die womöglich noch schlimmer (manchmal auch völlig unbewusst) unter miserablen Päpsten, mangelnder Einsicht und sonstigen Übeln leiden. Ich bin ja auch froh, dass früher Leute wie Heinrich Spe nicht aus der Kirche ausgetreten sind. Wo wäre die Kirche ohne solche Männer und Frauen gelandet!

 

Deshalb ist es ein trauriger Tag. Da verlassen uns gute Leute. Und mit ihnen schwindet ein Teil Hoffnung, doch noch was in gute Bahnen zu lenken.

 

Das stimmt ja nu nicht! Ich kann mich noch gut an die Diskussionen um die Religionsfreiheit erinnern, als Benedikt diese verteidigte und der eine oder andere Pius-Bischof rumgeiferte. Ich bleibe dabei: Du übertreibst, wie auch schon beim MP. Hier bei mir hat sich nichts geändert. Der Pfarrer hält die gleichen (guten) Predigten und (schlechten) Liturgien, die PGRs organisieren die gleichen Veranstaltungen und an der Uni wird nichts anderes gelehrt als noch vor 15 Jahren - und das kann ich recht genau beurteilen.

 

In den anderen Punkten hast du grundsätzlich recht. Man läuft nicht davon sondern kämpft.

Fragt sich nur, wie lange man kämpfen sollte. Natürlich kann ich mir immer sagen: In meiner Gemeinde ändert sich nichts dadurch, dass der Papst diese reaktionären Piusler wieder aufnimmt, was geht mich das also an?

 

Aber das geht nicht unbegrenzt. Irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem man sich fragen muss, ob man sich noch im Spiegel anschauen kann, wenn man weiterhin mitmacht. Auch wenn es in der eigenen Gemeinde ganz anders und gut erträglich läuft. Am Ende trage ich das ganze Zeug, das aus dem Vatikan kommt, als Katholik ein Stück weit mit, unweigerlich. Aber klar, das lässt sich im Alltag schön ausblenden. Ist wahrscheinlich die Variante der meisten Leute, ist auch am schmerzfreisten. Nicht die dümmste Lösung. Für mich ginge das nicht.

 

Dein Vorschlag zu kämpfen, klingt heroisch - aber was ist das bitte für ein Kampf? Ein chancenloser ... Wie sollte so ein Kampf aussehen, der nicht von Anfang an lächerlich ist? Man macht sich zum Don Quichotte.

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Warum wird diese "väterliche Einfühlsamkeit" derartigen Leuten zugesichert, nicht aber gläubigen wiederverheirateten Geschiedenen...und....und...?

Ach ja, bei denen ist ja alles gaaaaaanz anders.

Vielleicht kann das jemand überzeugend erklären?

Genau das habe ich mich auch gefragt. Ich komme auch zu einer Erklärung - allerdings setzt sie ein paar Dinge voraus.

 

Man denkt, dass Benedikt etwas gegen Homosexuelle hat. Jaaaa, schon. Aber das ist nicht sein Nerv.

Bei der Karfreitagsfürbitte könnte man denken, er hat was gegen die Juden. Nö, glaube ich nicht mal.

Man könnte denken, er habe etwas gegen die Neuzeit. Dachte ich lange Zeit auch. Aber auch das ist nicht sein Nerv.

Oder er hat was gegen die neuere Bibelwissenschaft. Dachte ich lange Zeit auch. Aber auch das ist nicht sein Nerv.

 

Ich glaube, dass es in alle dem immer nur um eines geht. Er hat nur eine Angst und aus dieser Angst ergeben sich zwei Strategien.

 

Die Angst ist die Angst vor allem Unkontrollierbaren. Und damit die Angst vor allem Lebendigen, sich Entwickelndem.

Gegenstück sind kontrollierbare Zustände. Eine genau geregelte Liturgie. Menschen, die sich präzise an die Weisungen der Kirche halten.

 

Bei den Homosexuellen kommt ihm nicht, wie üblichen Homophoben der Ekel vor dem Anderen hoch, sondern der Ekel davor, dass die aufmucken. Auf die Straße gehen. Sich schminken und lauter Zeugs treiben, das man nicht soll. Sie brechen aus dem aus, was für ihn "gut und richtig" ist. Und das auch noch - und hier wird es furchtbar bedrängend - mit inzwischen großem Selbstbewusstsein.

 

Es ist die Angst vor dem Leben, genauer: Vor der Lebendigkeit des Lebens. Daher kommt auch seine Liebe zur Vergangenheit: Da ist alles festgefügt. Was einmal so war, ist für alle Zeit so. Ewig. *schwelg*.

Sexualität, Kreativität, Handeln aus der Lust und Laune, anarchische Diskopartys (jede Diskoparty ist irgendwo anarchisch) ... all das macht ihn ganz kirre.

Jemand, der sich entgegen der Weisung der Kirche verhält - z.B. wiederverheiratete Geschiedene, außereheliche Sexulanten, charismatische Prediger - all das macht ihm Angst. All das fällt aus dem Rahmen. All das ist in Dursleys kleiner Welt nicht vorgesehen.

 

Sein Ziel ist überall das Gleiche: Alle unter eine Knute, alle in ein System.

 

Bei den Wiederverheirateten, bei den Homosexuellen, den alltäglichen Sexualheinis etc. rechnet er sich keine Chance aus. Die kommen nicht unter seine Knute. Da ist die Lebendigkeit geradezu krebsartig zu weit fortgeschritten.

 

Aber die Piusse teilen doch eigentlich seine Angst. Die wollen prinzipiell dasselbe - nur haben sie ein anderes System mit einer anderen Machtorientierung.

Das ist schlecht. Es kann nur einen geben. Also ergeben sich zwei Möglichkeiten:

1. Man lockt mit "Liebe": "Kommt doch her. Bei mir seid Ihr richtig. Beugt Euch unter meine Knute, denn meine Last ist leicht und meine Bestimmungen drücken nicht!"

2. Wenn das nicht hilft, wird aus dem Zuckerbrot die Peitsche geboren. Ausgespuckt in das Reich des Bösen. Eingeordnet in diese angsterweckende, böse, unkontrollierbare Welt. Zeitgeist. Leben. Abzulehnen.

 

Für die Lebenden kommt nur Variante 2 in Frage.

Für ein abgestorbenes Denken und Leben eignet sich Variante 1 besser.

Und vielleicht kann man ja aus den Mitverängstigten noch was machen? Schergen. Ballzuwerfer. Nützliche Deppen.

Da ist "Väterliche Einfühlsamkeit" durchaus geboten. Die Gegner, die sich lediglich in der Richtung, nicht aber in der Denkstruktur unterscheiden, macht man am Besten zu Vasallen.

Bei den anderen dagegen ist Hopfen und Malz verloren. Die hängen an der Lebendigkeit. Die unterscheiden sich auch im ganzen Lebensstil, in der Denkweise - im Prinzip. Da kann man die schlimmsten Auswüchse durch Regelungen und deren Kontrollinstanzen vielleicht noch eindämmen - mehr wohl kaum. Ansonsten drückt man sie besser aus dem Bereich des Sichthorizontes. Möglichst rasch, möglichst vollständig. Und das Gemotze darüber (wie sich diese Kreaturen aufregen!) erträgt man einfach oder amüsiert sich sogar darüber.

bearbeitet von Mecky
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Franciscus non papa

ich sehe ganz einfach, dass sich nach und nach alle meine befürchtungen bewahrheiten, was ratzi als papst angeht. dieser mann ist eine katastrophe für die kirche.

 

und ich gebe einerseits mecky recht, man muss IN der kirche für den richtigen weg kämpfen. andererseits kann ich auch die verstehen, die resignieren und weggehen. wobei - ich bin traurig, dass sie gehen.

 

aber die kirche hat schon ganz andere päpste überstanden, auch ratzi wird es nicht schaffen, diese kirche zugrundezurichten, auch wenn er alles dafür zu tun scheint.

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Franciscus non papa
Die Aufhebung der Exkommunikation der Pius-Bischöfe ist eine richtige und weise Entscheidung. Seine Heiligkeit der Vicarius Iesu Christi Papst Benedikt XVI. hat meine für viele unbedeutende aber uneingeschränkte Solidaridät.

 

 

sein heiligkeit, der vicarius christi, ja klar.... ich habe zu ratzinger mal vor jahren etwas gesagt, und dazu stehe ich auch heute noch, er ist ein......

 

such mal hier unter meinen alten beiträgen, da kannst du das finden. es war damals richtig, es ist heute richtig, und es wird solange er lebt leider richtig bleiben...

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Franciscus non papa
Ich persönlich sehe das anders.

Erzähl das morgen Deinen Schäfchen! Ich gehe davon aus, dass mein (Ex-)Pfarrer das morgen auch tun wird. ...

Wird das wirklich ein Thema sein in den Gemeinden, gar in den Predigten?

Ich weiß nicht.

Meinen Hauskreis-Mitgliedern müsste ich erst lange erklären, wer denn die Pius-Brüder sind, wie sie zum Papst stehen, warum sie exkommuniziert wurden, und warum die Rücknahme dieser Exkommunikation grad zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine solche Sauerei ...

:angry2:

tja, manchmal ist es vielleicht doch besser ahnunglos zu sein oder

 

 

es macht das leben um so vieles einfacher...

 

aber machen wir uns nichts vor, den meisten leuten geht das, was der papst tut oder lässt ohnehin am allerwertesten vorbei. und man kommt nicht umhin festzustellen, dass das auch gut so ist.

 

so war es ja auch schon in der vergangenheit, der unfug, den viele päpste verzapften, um es mal brav und diskret auszudrücken, der kam, wenn überhaupt, entweder nur mit erheblicher zeitlicher verspätung oder gar nicht bei den meisten menschen an.

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Warum wird diese "väterliche Einfühlsamkeit" derartigen Leuten zugesichert, nicht aber gläubigen wiederverheirateten Geschiedenen...und....und...?

Ach ja, bei denen ist ja alles gaaaaaanz anders.

Vielleicht kann das jemand überzeugend erklären?

Genau das habe ich mich auch gefragt. Ich komme auch zu einer Erklärung - allerdings setzt sie ein paar Dinge voraus.

 

Man denkt, dass Benedikt etwas gegen Homosexuelle hat. Jaaaa, schon. Aber das ist nicht sein Nerv.

Bei der Karfreitagsfürbitte könnte man denken, er hat was gegen die Juden. Nö, glaube ich nicht mal.

Man könnte denken, er habe etwas gegen die Neuzeit. Dachte ich lange Zeit auch. Aber auch das ist nicht sein Nerv.

Oder er hat was gegen die neuere Bibelwissenschaft. Dachte ich lange Zeit auch. Aber auch das ist nicht sein Nerv.

 

Ich glaube, dass es in alle dem immer nur um eines geht. Er hat nur eine Angst und aus dieser Angst ergeben sich zwei Strategien.

 

Die Angst ist die Angst vor allem Unkontrollierbaren. Und damit die Angst vor allem Lebendigen, sich Entwickelndem.

Gegenstück sind kontrollierbare Zustände. Eine genau geregelte Liturgie. Menschen, die sich präzise an die Weisungen der Kirche halten.

 

Bei den Homosexuellen kommt ihm nicht, wie üblichen Homophoben der Ekel vor dem Anderen hoch, sondern der Ekel davor, dass die aufmucken. Auf die Straße gehen. Sich schminken und lauter Zeugs treiben, das man nicht soll. Sie brechen aus dem aus, was für ihn "gut und richtig" ist. Und das auch noch - und hier wird es furchtbar bedrängend - mit inzwischen großem Selbstbewusstsein.

 

Es ist die Angst vor dem Leben, genauer: Vor der Lebendigkeit des Lebens. Daher kommt auch seine Liebe zur Vergangenheit: Da ist alles festgefügt. Was einmal so war, ist für alle Zeit so. Ewig. *schwelg*.

Sexualität, Kreativität, Handeln aus der Lust und Laune, anarchische Diskopartys (jede Diskoparty ist irgendwo anarchisch) ... all das macht ihn ganz kirre.

Jemand, der sich entgegen der Weisung der Kirche verhält - z.B. wiederverheiratete Geschiedene, außereheliche Sexulanten, charismatische Prediger - all das macht ihm Angst. All das fällt aus dem Rahmen. All das ist in Dursleys kleiner Welt nicht vorgesehen.

 

Sein Ziel ist überall das Gleiche: Alle unter eine Knute, alle in ein System.

 

Bei den Wiederverheirateten, bei den Homosexuellen, den alltäglichen Sexualheinis etc. rechnet er sich keine Chance aus. Die kommen nicht unter seine Knute. Da ist die Lebendigkeit geradezu krebsartig zu weit fortgeschritten.

 

Aber die Piusse teilen doch eigentlich seine Angst. Die wollen prinzipiell dasselbe - nur haben sie ein anderes System mit einer anderen Machtorientierung.

Das ist schlecht. Es kann nur einen geben. Also ergeben sich zwei Möglichkeiten:

1. Man lockt mit "Liebe": "Kommt doch her. Bei mir seid Ihr richtig. Beugt Euch unter meine Knute, denn meine Last ist leicht und meine Bestimmungen drücken nicht!"

2. Wenn das nicht hilft, wird aus dem Zuckerbrot die Peitsche geboren. Ausgespuckt in das Reich des Bösen. Eingeordnet in diese angsterweckende, böse, unkontrollierbare Welt. Zeitgeist. Leben. Abzulehnen.

 

Für die Lebenden kommt nur Variante 2 in Frage.

Für ein abgestorbenes Denken und Leben eignet sich Variante 1 besser.

Und vielleicht kann man ja aus den Mitverängstigten noch was machen? Schergen. Ballzuwerfer. Nützliche Deppen.

Da ist "Väterliche Einfühlsamkeit" durchaus geboten. Die Gegner, die sich lediglich in der Richtung, nicht aber in der Denkstruktur unterscheiden, macht man am Besten zu Vasallen.

Bei den anderen dagegen ist Hopfen und Malz verloren. Die hängen an der Lebendigkeit. Die unterscheiden sich auch im ganzen Lebensstil, in der Denkweise - im Prinzip. Da kann man die schlimmsten Auswüchse durch Regelungen und deren Kontrollinstanzen vielleicht noch eindämmen - mehr wohl kaum. Ansonsten drückt man sie besser aus dem Bereich des Sichthorizontes. Möglichst rasch, möglichst vollständig. Und das Gemotze darüber (wie sich diese Kreaturen aufregen!) erträgt man einfach oder amüsiert sich sogar darüber.

 

Danke, Mecky - nun kann ich ihn besser verstehen.

Nicht glauben will ich aber, dass sein Gott demzufolge nicht unser Gott, der "lebendige Gott" ist.

Wer ist es dann?

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Franciscus non papa
Warum wird diese "väterliche Einfühlsamkeit" derartigen Leuten zugesichert, nicht aber gläubigen wiederverheirateten Geschiedenen...und....und...?

Ach ja, bei denen ist ja alles gaaaaaanz anders.

Vielleicht kann das jemand überzeugend erklären?

Genau das habe ich mich auch gefragt. Ich komme auch zu einer Erklärung - allerdings setzt sie ein paar Dinge voraus.

 

Man denkt, dass Benedikt etwas gegen Homosexuelle hat. Jaaaa, schon. Aber das ist nicht sein Nerv.

Bei der Karfreitagsfürbitte könnte man denken, er hat was gegen die Juden. Nö, glaube ich nicht mal.

Man könnte denken, er habe etwas gegen die Neuzeit. Dachte ich lange Zeit auch. Aber auch das ist nicht sein Nerv.

Oder er hat was gegen die neuere Bibelwissenschaft. Dachte ich lange Zeit auch. Aber auch das ist nicht sein Nerv.

 

Ich glaube, dass es in alle dem immer nur um eines geht. Er hat nur eine Angst und aus dieser Angst ergeben sich zwei Strategien.

 

Die Angst ist die Angst vor allem Unkontrollierbaren. Und damit die Angst vor allem Lebendigen, sich Entwickelndem.

Gegenstück sind kontrollierbare Zustände. Eine genau geregelte Liturgie. Menschen, die sich präzise an die Weisungen der Kirche halten.

 

Bei den Homosexuellen kommt ihm nicht, wie üblichen Homophoben der Ekel vor dem Anderen hoch, sondern der Ekel davor, dass die aufmucken. Auf die Straße gehen. Sich schminken und lauter Zeugs treiben, das man nicht soll. Sie brechen aus dem aus, was für ihn "gut und richtig" ist. Und das auch noch - und hier wird es furchtbar bedrängend - mit inzwischen großem Selbstbewusstsein.

 

Es ist die Angst vor dem Leben, genauer: Vor der Lebendigkeit des Lebens. Daher kommt auch seine Liebe zur Vergangenheit: Da ist alles festgefügt. Was einmal so war, ist für alle Zeit so. Ewig. *schwelg*.

Sexualität, Kreativität, Handeln aus der Lust und Laune, anarchische Diskopartys (jede Diskoparty ist irgendwo anarchisch) ... all das macht ihn ganz kirre.

Jemand, der sich entgegen der Weisung der Kirche verhält - z.B. wiederverheiratete Geschiedene, außereheliche Sexulanten, charismatische Prediger - all das macht ihm Angst. All das fällt aus dem Rahmen. All das ist in Dursleys kleiner Welt nicht vorgesehen.

 

Sein Ziel ist überall das Gleiche: Alle unter eine Knute, alle in ein System.

 

Bei den Wiederverheirateten, bei den Homosexuellen, den alltäglichen Sexualheinis etc. rechnet er sich keine Chance aus. Die kommen nicht unter seine Knute. Da ist die Lebendigkeit geradezu krebsartig zu weit fortgeschritten.

 

Aber die Piusse teilen doch eigentlich seine Angst. Die wollen prinzipiell dasselbe - nur haben sie ein anderes System mit einer anderen Machtorientierung.

Das ist schlecht. Es kann nur einen geben. Also ergeben sich zwei Möglichkeiten:

1. Man lockt mit "Liebe": "Kommt doch her. Bei mir seid Ihr richtig. Beugt Euch unter meine Knute, denn meine Last ist leicht und meine Bestimmungen drücken nicht!"

2. Wenn das nicht hilft, wird aus dem Zuckerbrot die Peitsche geboren. Ausgespuckt in das Reich des Bösen. Eingeordnet in diese angsterweckende, böse, unkontrollierbare Welt. Zeitgeist. Leben. Abzulehnen.

 

Für die Lebenden kommt nur Variante 2 in Frage.

Für ein abgestorbenes Denken und Leben eignet sich Variante 1 besser.

Und vielleicht kann man ja aus den Mitverängstigten noch was machen? Schergen. Ballzuwerfer. Nützliche Deppen.

Da ist "Väterliche Einfühlsamkeit" durchaus geboten. Die Gegner, die sich lediglich in der Richtung, nicht aber in der Denkstruktur unterscheiden, macht man am Besten zu Vasallen.

Bei den anderen dagegen ist Hopfen und Malz verloren. Die hängen an der Lebendigkeit. Die unterscheiden sich auch im ganzen Lebensstil, in der Denkweise - im Prinzip. Da kann man die schlimmsten Auswüchse durch Regelungen und deren Kontrollinstanzen vielleicht noch eindämmen - mehr wohl kaum. Ansonsten drückt man sie besser aus dem Bereich des Sichthorizontes. Möglichst rasch, möglichst vollständig. Und das Gemotze darüber (wie sich diese Kreaturen aufregen!) erträgt man einfach oder amüsiert sich sogar darüber.

 

Danke, Mecky - nun kann ich ihn besser verstehen.

Nicht glauben will ich aber, dass sein Gott demzufolge nicht unser Gott, der "lebendige Gott" ist.

Wer ist es dann?

 

 

klar, verstehen kann man sowas schon, andererseits, ein gute psychotherapie sollte ihm helfen mit seinen ängsten rationaler umzugehen. da das gerücht umgeht, der mann sei hochintelligent, könnte man sowas eigentlich von ihm erwarten.

 

(boshafte überlegung: nehmen wir an, er sei intelligent. was hindert in dann daran, sein ängste zu erkennen und vernünftige schritte zu tun, diese zu bekämpfen, sie in seine persönlichkeit zu integrieren und damit auch zu überwinden?

oder ist er etwa gar nicht so intelligent, sondern gefangener seiner ängste, ein armer bedauernswerter ....?)

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@ Mecky: Mal angenommen, Du hast Recht. Dann ist doch alles verloren. So ein Angst-System pflanzt sich selbst fort. Wie soll da je Lebendigkeit einbrechen?

Oh nein. Nichts ist verloren. Auf die Dauer sind das Leben und der Lebenswille stärker, als die Angst.

Diese Angstsysteme wirken nur so stark, denn sie arbeiten naturgemäß mit festen Strukturen, Vorschriften ... all das, wovor man selbst Angst bekommen könnte.

Kennst Du das Lied vom Löwenzahn und dem Beton? Auf die Dauer gewinnt der Löwenzahn.

 

Tausende zerstampft der Krieg,

eine Welt vergeht,

doch des Lebens Blütensieg

leicht im Winde weht ...

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boshafte überlegung: nehmen wir an, er sei intelligent. was hindert in dann daran, sein ängste zu erkennen und vernünftige schritte zu tun, diese zu bekämpfen, sie in seine persönlichkeit zu integrieren und damit auch zu überwinden?

oder ist er etwa gar nicht so intelligent, sondern gefangener seiner ängste, ein armer bedauernswerter ....?

Er ist intelligent. Und das bedeutet auch, dass er seine psychischen Mechanismen intelligent und effektiv angelegt hat.

Intelligente Menschen sind nicht leichter therapierbar, als weniger intelligente.

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Franciscus non papa

intelligente menschen erkennen irgendwann aber, dass sie sich selbst in eine sackgasse manövrieren. manchmal dauert das ne weile, weil die angst gross ist, aber irgendwann kommt der schlag der befreiung...

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