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Themenjahr 2009/2010 - Priester


Edith1

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Freut mich, dass ich nicht der einzige mit dieser Assoziation war.
So hast du für deine nicht überwundene Analphase eine Ausrede.
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Diese von Franciscus verlinkte Seite Seite ist ja eine Fundgrube!

Aus: "Wesen und Sendung des Priesteramtes, Beitrag von S.H.E. Mons. Mauro Piacenza, Titular-Erzbischof von Vittoriana, Sekretär der Kongregation für den Klerus"

 

"Weit davon entfernt, eine reine Disziplinarordnung zu sein, wie einige zu verstehen geben wollen, ist das heilige Zölibat oder besser, die Unbeflecktheit für das Reich Gottes, die existentielle Umsetzung der Apostolica vivenda forma, die, wie Jesus selbst, Gott an erste und an die einzige Stelle setzt, auch in der Liebe. Das „Gesetz" ist nur eine selbstverständliche Folge davon."

 

"Für zu lange Zeit und an zu vielen Orten hat man es der Welt überlassen die Seminaristen zu erziehen, die der Osmose mit dem Klima einer Gesellschaft überlassen wurden, die relativistisch, hedonistisch, narzißtisch und letzten Endes anti-katholisch ist!"

 

"Auf diese Weise hat man es erlaubt, dass die Welt die Gedanken der Seminaristen geprägt hat, das was sie sagen, die Kritik und Beurteilung der Mutter, das heißt, der Kirche, das Nachgehen historisch-politischer Kategorien, die von einer Hermeneutik der „Diskontinuität" durchgesetzt werden, im Innern des einzigen kirchlichen Subjekts. Schließlich sogar das Kleiden, das Singen und ein gewisses unverantwortliches „Sexualisieren" mit unreifen und oberflächlichen Gesten, alles von der Welt veränderte Aspekte!"

 

 

Und immer noch kein Kotzsmiley!

 

Das ist für jene, die das Priestertum der Welt angleichen wollen sicher eine starke Kost, eine Herausforderung, eine Provokation: Keuschheit gilt ja nicht nur den Ungläubigen als eine Form der Verkrüppelung und Verrücktheit. Die Worte der Bergpredigt: "Selig die reinen Herzens sind" - werden nicht darauf angewandt, dass viele Lust- und Leibvergötzer sind, und die Wünsche und Triebe des Ego in den Mittelpunkt stellen. Der Autor jener Zeilen hat jedenfalls erkannt, wo die Grundproblematik liegt: Dass der Mensch nicht Gott an die erste Stelle setzt - sondern die Wünsche seines nicht immer unverdorbenen Herzens.

 

Der Priester sollte - nach dem Verständnis der verlinkten Seite (der erste Verlink- Impuls kam von mir nicht von Franciscus) Gott an die erste Stelle setzen. Das ist in einer Welt in der Macht, Sex, die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse einen sehr hohen Stellenwert einnehmen ein Ärgernis - es bringt manche sogar (wie du es vorexerzitierst) zum "kotzen". Sonderbar - nicht die Sünde, nicht die dissidenten Haltungen der Menschen erschüttern dich - sondern dass jemand in so provokanter Weise auf die Gespaltenheit des Menschen hinweist und sich erlaubt, für den Priester auf die Wichtigkeit der ungeteilten Hingabe hinzuweisen- das ist ein Ärgernis.

bearbeitet von Mariamante
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Und immer noch kein Kotzsmiley!

Ersatzweise kannst Du den Titel der Seite als "anus sacerdotalis" kolportieren.

 

Das ist ist so richtig priesterliches Selbstverständnis. Wenn man solche Auslassungen von jemand der angeblich Priester der röm.kath. Kirche liest, dann muss man den Pius- brüdern wohl recht geben: Manche Priester erlitten einen Identitätsverlust. Die Angleichung an die "Welt" im negativen Sinn ist keine wirkliche Lösung- höchstens Auflösung, Glaubensverlust. bearbeitet von Mariamante
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Das ist für jene, die das Priestertum der Welt angleichen wollen sicher eine starke Kost, eine Herausforderung, eine Provokation: Keuschheit gilt ja nicht nur den Ungläubigen als eine Form der Verkrüppelung und Verrücktheit. Die Worte der Bergpredigt: "Selig die reinen Herzens sind" - werden nicht darauf angewandt, dass viele Lust- und Leibvergötzer sind, und die Wünsche und Triebe des Ego in den Mittelpunkt stellen. Der Autor jener Zeilen hat jedenfalls erkannt, wo die Grundproblematik liegt: Dass der Mensch nicht Gott an die erste Stelle setzt - sondern die Wünsche seines nicht immer unverdorbenen Herzens.

 

Das Wort der Bergpredigt hat nur mit dem Zölibat nichts zu schaffen - Keuschheit ist eine Haltung zur und in der eigenen Sexualität, keine anderes Wort für sexuelle Enthaltsamkeit. Man kann auch asexuell den eigenen Leib vergötzen (davon lebt manch ein Fitnesstudio), man kann Phantasien pflegen, die unkeusch sind, und Partner können keusch und lauter eins werden.

 

Zölibat hingegen meint eine Lebensform, in der es um eine Offenheit auf Gott hin gibt, die sich in einer Ungebundenheit zur Welt hin manifestiert. Das heißt aber nicht, dass andere Lebensformen weniger rein oder offen auf Gott hin wären.

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Das Wort der Bergpredigt hat nur mit dem Zölibat nichts zu schaffen - Keuschheit ist eine Haltung zur und in der eigenen Sexualität, keine anderes Wort für sexuelle Enthaltsamkeit. Man kann auch asexuell den eigenen Leib vergötzen (davon lebt manch ein Fitnesstudio), man kann Phantasien pflegen, die unkeusch sind, und Partner können keusch und lauter eins werden.

 

Zölibat hingegen meint eine Lebensform, in der es um eine Offenheit auf Gott hin gibt, die sich in einer Ungebundenheit zur Welt hin manifestiert. Das heißt aber nicht, dass andere Lebensformen weniger rein oder offen auf Gott hin wären.

 

Da stimme ich prinzipiell zu. Das Verständnis für die Ehelosigkeit um Christi willen ist allerdings minimalistisch bis nicht (mehr) vorhanden. (Insofern die Ehelosigkeit um Gottes willen Ganzhingabe sein sollte, und das Programm der Bergpredigt diese Ganzhingabe ist, gibt es allerdings eine Verbindung).

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Das Wort der Bergpredigt hat nur mit dem Zölibat nichts zu schaffen - Keuschheit ist eine Haltung zur und in der eigenen Sexualität, keine anderes Wort für sexuelle Enthaltsamkeit. Man kann auch asexuell den eigenen Leib vergötzen (davon lebt manch ein Fitnesstudio), man kann Phantasien pflegen, die unkeusch sind, und Partner können keusch und lauter eins werden.

 

Zölibat hingegen meint eine Lebensform, in der es um eine Offenheit auf Gott hin gibt, die sich in einer Ungebundenheit zur Welt hin manifestiert. Das heißt aber nicht, dass andere Lebensformen weniger rein oder offen auf Gott hin wären.

 

Da stimme ich prinzipiell zu. Das Verständnis für die Ehelosigkeit um Christi willen ist allerdings minimalistisch bis nicht (mehr) vorhanden. (Insofern die Ehelosigkeit um Gottes willen Ganzhingabe sein sollte, und das Programm der Bergpredigt diese Ganzhingabe ist, gibt es allerdings eine Verbindung).

 

Das Verständnis der Ehelosigkeit um Christi willen ist durchaus noch vorhanden - so werden Ordensleute deshalb eher selten angefragt. Die vermeindlich notwendige Verbindung von Ehelosigkeit und Priesteramt hingegen wird in ihrer Verbindlichkeit nicht mehr verstanden. Ich könnte mit einem verheiratetet Pfarrer gut leben, auch wenn ich meinem Pfarrer seinen Zölibat glaube.

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Das Verständnis der Ehelosigkeit um Christi willen ist durchaus noch vorhanden - so werden Ordensleute deshalb eher selten angefragt. Die vermeindlich notwendige Verbindung von Ehelosigkeit und Priesteramt hingegen wird in ihrer Verbindlichkeit nicht mehr verstanden. Ich könnte mit einem verheiratetet Pfarrer gut leben, auch wenn ich meinem Pfarrer seinen Zölibat glaube.

 

Da der röm.kath. Priester in besonderer Weise Christus "darstellt", in seinem Namen handelt (in persona Christi)- sehe ich die Verbindung der Ehelosigkeit mit dem Priestertum als ziemlich verständlich an. Dass die Ehelosigkeit für den Priester noch andere (auch praktische) Vorteile hat, will ich dabei gar nicht abstreiten: Aber wenn der Priester seine Berufung ernst nimmt, sollte er eigentlich jederzeit "abrufbar" sein - sei es z.B. um Sterbesakramente zu spenden. Für einen Priester der verheiratet ist, ist das nicht so leicht machbar.

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Dass die Ehelosigkeit für den Priester noch andere (auch praktische) Vorteile hat, will ich dabei gar nicht abstreiten: Aber wenn der Priester seine Berufung ernst nimmt, sollte er eigentlich jederzeit "abrufbar" sein - sei es z.B. um Sterbesakramente zu spenden. Für einen Priester der verheiratet ist, ist das nicht so leicht machbar.

 

Dann würdest Du aus praktischen Gründen auch eine Ehelosigkeit für Ärzte, Hebammen, Feuerwehrleute befürworten?

Auch sie müssen "eigentlich jederzeit abrufbar" sein.

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Das Verständnis der Ehelosigkeit um Christi willen ist durchaus noch vorhanden - so werden Ordensleute deshalb eher selten angefragt. Die vermeindlich notwendige Verbindung von Ehelosigkeit und Priesteramt hingegen wird in ihrer Verbindlichkeit nicht mehr verstanden. Ich könnte mit einem verheiratetet Pfarrer gut leben, auch wenn ich meinem Pfarrer seinen Zölibat glaube.

 

Da der röm.kath. Priester in besonderer Weise Christus "darstellt", in seinem Namen handelt (in persona Christi)- sehe ich die Verbindung der Ehelosigkeit mit dem Priestertum als ziemlich verständlich an. Dass die Ehelosigkeit für den Priester noch andere (auch praktische) Vorteile hat, will ich dabei gar nicht abstreiten: Aber wenn der Priester seine Berufung ernst nimmt, sollte er eigentlich jederzeit "abrufbar" sein - sei es z.B. um Sterbesakramente zu spenden. Für einen Priester der verheiratet ist, ist das nicht so leicht machbar.

Ein Arzt muss auch für die Kranken verfügbar sein. Das ist natürlich auch eine Belastung für die Ehe. Also mit deinem "abrufbar" überzeugst du niemanden.

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Das Verständnis der Ehelosigkeit um Christi willen ist durchaus noch vorhanden - so werden Ordensleute deshalb eher selten angefragt. Die vermeindlich notwendige Verbindung von Ehelosigkeit und Priesteramt hingegen wird in ihrer Verbindlichkeit nicht mehr verstanden. Ich könnte mit einem verheiratetet Pfarrer gut leben, auch wenn ich meinem Pfarrer seinen Zölibat glaube.

 

Da der röm.kath. Priester in besonderer Weise Christus "darstellt", in seinem Namen handelt (in persona Christi)- sehe ich die Verbindung der Ehelosigkeit mit dem Priestertum als ziemlich verständlich an. Dass die Ehelosigkeit für den Priester noch andere (auch praktische) Vorteile hat, will ich dabei gar nicht abstreiten: Aber wenn der Priester seine Berufung ernst nimmt, sollte er eigentlich jederzeit "abrufbar" sein - sei es z.B. um Sterbesakramente zu spenden. Für einen Priester der verheiratet ist, ist das nicht so leicht machbar.

 

Der Priester handelt in persona Christi capitis eher selten - wenn er Euchariste feiert und auch da nur sehr kurzfristig. Ansonsten warne ich vor einen funktionalen Begründung, die trägt nämlich nicht und es goibt genügend Berufe, die eine höhere Verfügbarkeit und Arbeitsbelastung mit sich bringen.

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Ein Arzt muss auch für die Kranken verfügbar sein. Das ist natürlich auch eine Belastung für die Ehe. Also mit deinem "abrufbar" überzeugst du niemanden.

 

War das ein Grund, warum Ärzte und Lehrer früher ehelos lebten - übrigens auch manche Künstler, Wissenschaftler, Philosophen, die sich ganz ihrem "Metier" widmeten?

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Diese von Franciscus verlinkte Seite Seite ist ja eine Fundgrube!

Aus: "Wesen und Sendung des Priesteramtes, Beitrag von S.H.E. Mons. Mauro Piacenza, Titular-Erzbischof von Vittoriana, Sekretär der Kongregation für den Klerus"

 

"Weit davon entfernt, eine reine Disziplinarordnung zu sein, wie einige zu verstehen geben wollen, ist das heilige Zölibat oder besser, die Unbeflecktheit für das Reich Gottes, die existentielle Umsetzung der Apostolica vivenda forma, die, wie Jesus selbst, Gott an erste und an die einzige Stelle setzt, auch in der Liebe. Das „Gesetz" ist nur eine selbstverständliche Folge davon."

 

"Für zu lange Zeit und an zu vielen Orten hat man es der Welt überlassen die Seminaristen zu erziehen, die der Osmose mit dem Klima einer Gesellschaft überlassen wurden, die relativistisch, hedonistisch, narzißtisch und letzten Endes anti-katholisch ist!"

 

"Auf diese Weise hat man es erlaubt, dass die Welt die Gedanken der Seminaristen geprägt hat, das was sie sagen, die Kritik und Beurteilung der Mutter, das heißt, der Kirche, das Nachgehen historisch-politischer Kategorien, die von einer Hermeneutik der „Diskontinuität" durchgesetzt werden, im Innern des einzigen kirchlichen Subjekts. Schließlich sogar das Kleiden, das Singen und ein gewisses unverantwortliches „Sexualisieren" mit unreifen und oberflächlichen Gesten, alles von der Welt veränderte Aspekte!"

 

 

Und immer noch kein Kotzsmiley!

 

Das ist für jene, die das Priestertum der Welt angleichen wollen sicher eine starke Kost, eine Herausforderung, eine Provokation: Keuschheit gilt ja nicht nur den Ungläubigen als eine Form der Verkrüppelung und Verrücktheit. Die Worte der Bergpredigt: "Selig die reinen Herzens sind" - werden nicht darauf angewandt, dass viele Lust- und Leibvergötzer sind, und die Wünsche und Triebe des Ego in den Mittelpunkt stellen. Der Autor jener Zeilen hat jedenfalls erkannt, wo die Grundproblematik liegt: Dass der Mensch nicht Gott an die erste Stelle setzt - sondern die Wünsche seines nicht immer unverdorbenen Herzens.

 

Der Priester sollte - nach dem Verständnis der verlinkten Seite (der erste Verlink- Impuls kam von mir nicht von Franciscus) Gott an die erste Stelle setzen. Das ist in einer Welt in der Macht, Sex, die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse einen sehr hohen Stellenwert einnehmen ein Ärgernis - es bringt manche sogar (wie du es vorexerzitierst) zum "kotzen". Sonderbar - nicht die Sünde, nicht die dissidenten Haltungen der Menschen erschüttern dich - sondern dass jemand in so provokanter Weise auf die Gespaltenheit des Menschen hinweist und sich erlaubt, für den Priester auf die Wichtigkeit der ungeteilten Hingabe hinzuweisen- das ist ein Ärgernis.

 

Allerdings geht es darum, dass gelebte Sexualität hier ohne wenn und aber mit "Befleckung" gleichgesetzt wird, "die Gesellschaft" in toto schlecht ist, "die Welt" sogar Kleidung und Singen (!) verändert hat.

Von wo nach wohin wird hier Veränderung eigentlich gemessen? zwischen gregorianischen Chorälen und Barockmusik besteht ja auch ein kleiner Unterschied.

Dass Petrus im tridentinischen Ornat zelebriert hat, kann ich mir auch schwer vorstellen, und der Zölibat war über 50% der Kirchengeschichte nicht zwingend.

1000jährige Befleckung?

Das verquaste Gerede im Halbsatz davor auszulegen, spare ich mir lieber, sonst werde ich wirklich unhöflich.

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Dann würdest Du aus praktischen Gründen auch eine Ehelosigkeit für Ärzte, Hebammen, Feuerwehrleute befürworten?

Auch sie müssen "eigentlich jederzeit abrufbar" sein.

Da es mehr Ärzte als Priester gibt (selbst in einem kleineren Ort am Land gibt es 3-4 Ärzte)- und somit nicht jeder Arzt jederzeit abrufbar ist, sehe ich das in Bezug auf die Ärzte und Feuerwehrleute etwas differenzierter. Wie ich im Vorposting andeutete gibt es aber manche Berufe und Berufungen, die eine "praktische" Ehelosigkeit auf Grund der intensiven Ausrichtung mit sich bringen kann.

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Ein Arzt muss auch für die Kranken verfügbar sein. Das ist natürlich auch eine Belastung für die Ehe. Also mit deinem "abrufbar" überzeugst du niemanden.

 

War das ein Grund, warum Ärzte und Lehrer früher ehelos lebten - übrigens auch manche Künstler, Wissenschaftler, Philosophen, die sich ganz ihrem "Metier" widmeten?

 

Wenn, dann frewillig.

Allerdings gab es für Lehrerinnen zeitweilig Zölibatspflicht. Wenn die Weiber einen Mann haben, der sie versorgt, dann brauchen sie nicht zu arbeiten. Die nehmen ja Männern den Arbeitsplatz weg.

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Allerdings geht es darum, dass gelebte Sexualität hier ohne wenn und aber mit "Befleckung" gleichgesetzt wird, "die Gesellschaft" in toto schlecht ist, "die Welt" sogar Kleidung und Singen (!) verändert hat.
Mir ist nicht ganz klar, was alles du unter "gelebter Sexuaität" subsummierst oder verstehst. Befleckung ist "gelebte Sexualität" dann, wenn sie um ihrer selbst willen gesucht und zum Götzen wird- und nicht in der Ehe.

 

Was die Schlechtigkeit des Menschen betrifft muss man angesichts der Geschichte der Menschen, der Verbrechen die durch die Jahrtausende passieren von einer gewissen Neigung zum Bösen ausgehen- die wohl nicht von der Hand zu weisen ist. Es gibt jetzt die Möglichkeit die Realität der Sünde und des Bösen zu sehen- aber es gibt auch die Möglichkeit, das Böse "umzunennen" oder zu beschönigen - vielleicht selektiv? Da wäre ich weniger dafür.

 

Was den Unterschied zwischen geistlicher und weltlicher Gesinnung angeht, gibt es in der Schrift ja einige deutliche Hinweise- nicht nur bei Paulus. Und wenn in der Schrift (Johannes 15/18, Röm, 12,2, Jak. 4,4 Joh 2,15-17)dass wir uns nicht der Welt gleichförmig machen sollen, sondern nach Gottes Willen fragen, dann sehen wir dass der Wille Gottes und der Wille des Menschen/ der Welt nicht im Einklang sind. Aus diesem Grund sollte der Priester auch kein "verweltlicht" gesinnter sein.

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Dann würdest Du aus praktischen Gründen auch eine Ehelosigkeit für Ärzte, Hebammen, Feuerwehrleute befürworten?

Auch sie müssen "eigentlich jederzeit abrufbar" sein.

Da es mehr Ärzte als Priester gibt (selbst in einem kleineren Ort am Land gibt es 3-4 Ärzte)- und somit nicht jeder Arzt jederzeit abrufbar ist, sehe ich das in Bezug auf die Ärzte und Feuerwehrleute etwas differenzierter. Wie ich im Vorposting andeutete gibt es aber manche Berufe und Berufungen, die eine "praktische" Ehelosigkeit auf Grund der intensiven Ausrichtung mit sich bringen kann.

 

Warum gab es dann eine Zölibatsverpflichtung auch in Zeiten der Priesterschwemme?

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Allerdings geht es darum, dass gelebte Sexualität hier ohne wenn und aber mit "Befleckung" gleichgesetzt wird, "die Gesellschaft" in toto schlecht ist, "die Welt" sogar Kleidung und Singen (!) verändert hat.
Mir ist nicht ganz klar, was alles du unter "gelebter Sexuaität" subsummierst oder verstehst. Befleckung ist "gelebte Sexualität" dann, wenn sie um ihrer selbst willen gesucht und zum Götzen wird- und nicht in der Ehe.

 

Genau diese (von mir gestrichene) Einschränkung bestreite ich, aber in der Aussage, die ich zitiert habe, wird ja nicht einmal Deine Einschränkung getroffen.

 

Was die Schlechtigkeit des Menschen betrifft muss man angesichts der Geschichte der Menschen, der Verbrechen die durch die Jahrtausende passieren von einer gewissen Neigung zum Bösen ausgehen- die wohl nicht von der Hand zu weisen ist. Es gibt jetzt die Möglichkeit die Realität der Sünde und des Bösen zu sehen- aber es gibt auch die Möglichkeit, das Böse "umzunennen" oder zu beschönigen - vielleicht selektiv? Da wäre ich weniger dafür.

 

Da die Kirche unter anderem aus Menschen besteht, ändert das erstens nichts, zweitens geht es um "die Gesellschaft". Die ist böse, böse, böse.

Die Kirche ist edel, hilfreich und gut, heilig und unbefleckt und im Paralleluniversum?

 

Was den Unterschied zwischen geistlicher und weltlicher Gesinnung angeht, gibt es in der Schrift ja einige deutliche Hinweise- nicht nur bei Paulus. Und wenn in der Schrift (Johannes 15/18, Röm, 12,2, Jak. 4,4 Joh 2,15-17)dass wir uns nicht der Welt gleichförmig machen sollen, sondern nach Gottes Willen fragen, dann sehen wir dass der Wille Gottes und der Wille des Menschen/ der Welt nicht im Einklang sind. Aus diesem Grund sollte der Priester auch kein "verweltlicht" gesinnter sein.

 

Schreib halt die Dodl-Rede um, vielleicht gibt sie dann Sinn. :angry2:

Ich kommentiere bis dahin das, was gesagt wurde, nicht das, was vielleicht hätte gesagt werden können/sollen/müssen.

(Dafür singe ich dann meine Kommentare gregorianisch dazu. Züchtig gekleidet - bin ich ohnehin immer. Für Hinnahme meines Gesangs ohne Gegenwehr bekommst Du vermutlich 2 vollständige Ablässe. :angry2: )

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Franciscus non papa
Das Verständnis der Ehelosigkeit um Christi willen ist durchaus noch vorhanden - so werden Ordensleute deshalb eher selten angefragt. Die vermeindlich notwendige Verbindung von Ehelosigkeit und Priesteramt hingegen wird in ihrer Verbindlichkeit nicht mehr verstanden. Ich könnte mit einem verheiratetet Pfarrer gut leben, auch wenn ich meinem Pfarrer seinen Zölibat glaube.

 

Da der röm.kath. Priester in besonderer Weise Christus "darstellt", in seinem Namen handelt (in persona Christi)- sehe ich die Verbindung der Ehelosigkeit mit dem Priestertum als ziemlich verständlich an. Dass die Ehelosigkeit für den Priester noch andere (auch praktische) Vorteile hat, will ich dabei gar nicht abstreiten: Aber wenn der Priester seine Berufung ernst nimmt, sollte er eigentlich jederzeit "abrufbar" sein - sei es z.B. um Sterbesakramente zu spenden. Für einen Priester der verheiratet ist, ist das nicht so leicht machbar.

 

 

das ist allerdings ziemlich unrealistisch.

 

hier gibt es zum beistpiel die rufbereitschaft der seelsorger, und das sind eben auch verheiratete laientheologen. die sind abwechselnd im dienst und über ein handy über den notruf erreichbar. es gibt nicht nur "sakramentale" notrufe, für die ein priester notwendig ist, sondern auch sehr viele andere.

 

soviel zu den "praktischen" vorteilen.

 

zum anderen wurde ja schon das richtige gesagt.

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hier gibt es zum beistpiel die rufbereitschaft der seelsorger, und das sind eben auch verheiratete laientheologen. die sind abwechselnd im dienst und über ein handy über den notruf erreichbar. es gibt nicht nur "sakramentale" notrufe, für die ein priester notwendig ist, sondern auch sehr viele andere.

 

soviel zu den "praktischen" vorteilen.

 

zum anderen wurde ja schon das richtige gesagt.

 

Ich habe kürzlich in einem Gespräch von einem Staatsanwalt und einem Richter mitgekriegt, dass auch diese Rufbereitschaft haben.

Die Liste der Berufe, die nicht mit Ehe und Familie kompatibel sind, wird immer länger. :angry2:

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Franciscus non papa
hier gibt es zum beistpiel die rufbereitschaft der seelsorger, und das sind eben auch verheiratete laientheologen. die sind abwechselnd im dienst und über ein handy über den notruf erreichbar. es gibt nicht nur "sakramentale" notrufe, für die ein priester notwendig ist, sondern auch sehr viele andere.

 

soviel zu den "praktischen" vorteilen.

 

zum anderen wurde ja schon das richtige gesagt.

 

Ich habe kürzlich in einem Gespräch von einem Staatsanwalt und einem Richter mitgekriegt, dass auch diese Rufbereitschaft haben.

Die Liste der Berufe, die nicht mit Ehe und Familie kompatibel sind, wird immer länger. :angry2:

 

 

also hat paulus doch recht: am besten gar nicht heiraten. aber was machen wir dann mit dem thema "ehe und familie"?

 

sfg

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Ich habe kürzlich in einem Gespräch von einem Staatsanwalt und einem Richter mitgekriegt, dass auch diese Rufbereitschaft haben.

Die Liste der Berufe, die nicht mit Ehe und Familie kompatibel sind, wird immer länger. :angry2:

 

Es dürfte kaum einen Beruf geben, der so familienkompatibel ist wie Richter. Kein Wunder, dass die Merheit der RiAG weiblich sind, sobald man aber auf LG- oder gar OLG-Ebene guckt, es da ganz düster wird (weil Richterinnen, die gerade Kinder gekriegt haben, sich ungern abordnen lassen).

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Dann würdest Du aus praktischen Gründen auch eine Ehelosigkeit für Ärzte, Hebammen, Feuerwehrleute befürworten?

Auch sie müssen "eigentlich jederzeit abrufbar" sein.

Da es mehr Ärzte als Priester gibt (selbst in einem kleineren Ort am Land gibt es 3-4 Ärzte)- und somit nicht jeder Arzt jederzeit abrufbar ist, sehe ich das in Bezug auf die Ärzte und Feuerwehrleute etwas differenzierter. Wie ich im Vorposting andeutete gibt es aber manche Berufe und Berufungen, die eine "praktische" Ehelosigkeit auf Grund der intensiven Ausrichtung mit sich bringen kann.

 

Warum gab es dann eine Zölibatsverpflichtung auch in Zeiten der Priesterschwemme?

Weil die praktischen Gründe nicht die einzigen sind.

 

Der wichtigste, spirituelle Grund scheint mir jener: Der Geistliche (auch Ordensleute) ist Zeuge dafür, dass es eine Liebe zu Gott geben kann, die alle irdische Liebe übersteigt. Der um Christi willen ehelos Lebende ist Zeuge für jenen Gott, der allein die Fülle des Lebens und der Liebe schenken kann- eine Liebe, die jede andere (irdische) Liebe übersteigt. Wenn die Kirche vom Priester (durch Verbindung Zölibat/ Priestertum) eine solche Liebe voraussetzt, so ist das sicher radikal - aber ich meine wer anders als der Priester, der für die Menschen in besonderer Weise Diener der göttlichen Liebe ist und der Gottes Liebe leben und den Menschen verkünden soll, wäre zu dieser Ehelosigkeit berufen?

bearbeitet von Mariamante
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Genau diese (von mir gestrichene) Einschränkung bestreite ich, aber in der Aussage, die ich zitiert habe, wird ja nicht einmal Deine Einschränkung getroffen.

Bestreiten kann man vieles - ob man damit auch den Willen Gottes erfüllt ist eine andere Sache.

Da die Kirche unter anderem aus Menschen besteht, ändert das erstens nichts, zweitens geht es um "die Gesellschaft". Die ist böse, böse, böse.

Die Kirche ist edel, hilfreich und gut, heilig und unbefleckt und im Paralleluniversum?

In der Kirche wirkt Göttliches und Menschliches zusammen. Das Göttliche ist heilig - da in der Kirche Gottes auch Sünder sind, gibt es hier auch viele kranke Glieder und Ärgernisse.

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Dann würdest Du aus praktischen Gründen auch eine Ehelosigkeit für Ärzte, Hebammen, Feuerwehrleute befürworten?

Auch sie müssen "eigentlich jederzeit abrufbar" sein.

Da es mehr Ärzte als Priester gibt (selbst in einem kleineren Ort am Land gibt es 3-4 Ärzte)- und somit nicht jeder Arzt jederzeit abrufbar ist, sehe ich das in Bezug auf die Ärzte und Feuerwehrleute etwas differenzierter. Wie ich im Vorposting andeutete gibt es aber manche Berufe und Berufungen, die eine "praktische" Ehelosigkeit auf Grund der intensiven Ausrichtung mit sich bringen kann.

 

Warum gab es dann eine Zölibatsverpflichtung auch in Zeiten der Priesterschwemme?

Weil die praktischen Gründe nicht die einzigen sind.

 

Der wichtigste, spirituelle Grund scheint mir jener: Der Geistliche (auch Ordensleute) ist Zeuge dafür, dass es eine Liebe zu Gott geben kann, die alle irdische Liebe übersteigt. Der um Christi willen ehelos Lebende ist Zeuge für jenen Gott, der allein die Fülle des Lebens und der Liebe schenken kann- eine Liebe, die jede andere (irdische) Liebe übersteigt. Wenn die Kirche vom Priester (durch Verbindung Zölibat/ Priestertum) eine solche Liebe voraussetzt, so ist das sicher radikal - aber ich meine wer anders als der Priester, der für die Menschen in besonderer Weise Diener der göttlichen Liebe ist und der Gottes Liebe leben und den Menschen verkünden soll, wäre zu dieser Ehelosigkeit berufen?

 

Wir drehen uns im Kreise, wir haben nämlich nicht-zölibatäre Priester.

Wenn es für Priester zwei Abstufungen der radikalen Liebe gibt, dann ist der Zölibat für keinen unbedingt notwendig und es muss jeder selbst entscheiden können.

Wenn nicht, dann darf es keine Ausnahmen geben.

Das Argument, das Du bringst, gilt immer oder gar nicht.

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Wir drehen uns im Kreise, wir haben nämlich nicht-zölibatäre Priester.
Warum sollte es hier keine Ausnahmen geben dürfen?
Wenn es für Priester zwei Abstufungen der radikalen Liebe gibt, dann ist der Zölibat für keinen unbedingt notwendig und es muss jeder selbst entscheiden können.

Die Kirche hat mit dem Priestertum die Ehelosigkeit verbunden. Es gibt auch andere Kriterien- z.b. das Theologiestudium. (Gewisse harte Bedingungen gibt es auch in anderen Berufen- wie z.B. das Medizinstudium für Ärzte). Wenn ich die Bedingungen nicht erfüllen will, dann muss/ kann ich nicht Arzt oder Priester werden. Es kann also- auch wenn es gegenteilige Behauptungen vom "Zwangszölibat" gibt- sich jeder vorher entscheiden, ob er diese Bedingungen zu erfüllen gewillt ist oder nicht.

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