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Themenjahr 2009/2010 - Priester


Edith1

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Denn was fehlt, sind die Menschen, mit denen Priester reden können, wenn sie abends nach Hause kommen. Mitgeistliche gibt es ja nicht mehr.

Wozu hat man Freunde? Vor allem Freundinnen?

Meine Horrorvision ist eher: Ich komme nach Haus zu einer Frau, mit der ich nicht reden kann. Dann belegt die Gute den Freiraum, den ich dringend bräuchte, um selber mit meinen Problemen fertig zu werden (eine meiner Lieblingstaktiken) oder um Freunde anzurufen bzw. zu besuchen, mit denen ich darüber reden könnte.

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Ungelöst ist das Problem von zwei Feuern, die in einem Brennen, die eine für die Berufung, die andere für eine Frau. Niemand brennt für den Zölibat, der ist nur ein einzugehendes Übel.

 

Man kann auch sagen, dass die Befreiung von einer Bindung (Ehe), die über allem im Leben eines Ehemannes steht, erst die andere vollkommene Hingabe (Priester) ermöglicht. Beides sollte nicht negativ gesehen - und vor allen Dingen nicht gegeneinander ausgespielt - werden.

 

Wie soll das möglich sein, wenn schon die Formulierung "vollkommene Hingabe" ein ganz klare Überlegenheit des einen über das andere erzwingt?

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Aus der Eröffnungsrede:

Eben konnte ich in der Chorkapelle eine Reliquie des Pfarrers von Ars verehren - sein Herz. Ein Herz, das entflammt ist von der göttlichen Liebe, das ganz betroffen war im Bedenken der Würde des Priesters und der zu den Gläubigen in ganz berührender und feiner Weise sprach, wenn er sagt: Nach Gott ist der Priester alles. Er selbst wird sich erst im Himmel recht verstehen."

 

Quelle:

http://www.gloria.tv/?media=28279

Bei 10:00

bearbeitet von Mecky
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Aus der Eröffnungsrede:
Eben konnte ich in der Chorkapelle eine Reliquie des Pfarrers von Ars verehren - sein Herz. Ein Herz, das entflammt ist von der göttlichen Liebe, das ganz betroffen war im Bedenken der Würde des Priesters und der zu den Gläubigen in ganz berührender und feiner Weise sprach, wenn er sagt: Nach Gott ist der Priester alles. Er selbst wird sich erst im Himmel recht verstehen."

 

Quelle:

http://www.gloria.tv/?media=28279

Bei 10:00

 

Falls in dem Satz noch etwas anderes als totaler Größenwahn steckt, würde ich um Erklärung ersuchen.

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Der Papstbrief.

Der Pfarrer von Ars war äußerst demütig, doch er wußte, daß er als Priester ein unermeßliches Geschenk für seine Leute war: „Ein guter Hirte, ein Hirte nach dem Herzen Gottes, ist der größte Schatz, den der liebe Gott einer Pfarrei gewähren kann, und eines der wertvollsten Geschenke der göttlichen Barmherzigkeit.“
bearbeitet von gouvernante
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Der Papstbrief.
Der Pfarrer von Ars war äußerst demütig, doch er wußte, daß er als Priester ein unermeßliches Geschenk für seine Leute war: „Ein guter Hirte, ein Hirte nach dem Herzen Gottes, ist der größte Schatz, den der liebe Gott einer Pfarrei gewähren kann, und eines der wertvollsten Geschenke der göttlichen Barmherzigkeit.“

 

Supi, habe ich es doch richtig verstanden. Eine Pfarre braucht einen guten Hirten. Schafe sind nicht zwingend nötig. Dann ist man ja mit dem Priesterjahr wenigstens auf der richtigen Spur.

A la récherche des cadeaux sans preneurs?

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Supi, habe ich es doch richtig verstanden. Eine Pfarre braucht einen guten Hirten. Schafe sind nicht zwingend nötig.

Klar doch! "Nach Gott ist der Priester alles", das heißt: Du bist ein NICHTS. :angry2:

Eventuell könnte man Dir noch zugestehen zu gehorchen. Selbst das Nichts muss gehorchen.

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Nun ja, ich denke, dass sich Udalricus da auskennt und ER ihn eben bisher nur im Kollar erlebt hat. Das ließe darauf schließen, dass Schüller meistens im Kollar auftritt, aber eben nicht "nur".

Außerdem spielen solche Erkennungszeiten als Erkennungszeichen bei wirklich bekannten Leuten keine große Rolle. Papst Benedikt würde auch im schwarzen Anzug oder im Badetanga erkannt.

Ich stelle mir vor, dass Schüller einfach stilbewusst seine Kalkleiste bei offiziellen Anlässen trägt. Das hätte dann aber weniger mit "Erkennbarkeit" sondern wäre analog zum Tragen bspw. einer Uniform.

Da dürftest du wohl recht haben.
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Supi, habe ich es doch richtig verstanden. Eine Pfarre braucht einen guten Hirten. Schafe sind nicht zwingend nötig.

Klar doch! "Nach Gott ist der Priester alles", das heißt: Du bist ein NICHTS. :angry2:

Eventuell könnte man Dir noch zugestehen zu gehorchen. Selbst das Nichts muss gehorchen.

 

Ich hole meine große Schwester!

(Werde mich bei der Muttergottes erkundigen, wie sie zur These steht, ein Nichts zu sein.) :angry2:

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Franciscus non papa
Supi, habe ich es doch richtig verstanden. Eine Pfarre braucht einen guten Hirten. Schafe sind nicht zwingend nötig.

Klar doch! "Nach Gott ist der Priester alles", das heißt: Du bist ein NICHTS. :angry2:

Eventuell könnte man Dir noch zugestehen zu gehorchen. Selbst das Nichts muss gehorchen.

 

 

grins, ich wiederhole mich:

 

bischof - und natürlich auch priester - wird man durch handauflegung, musiker durch harte arbeit.

 

und was gehorsam angeht: ich bin loyal bis zum umfallen, ansonsten aber chronisch insubordinat.

 

boshaft grins

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Bei dem Themenjahr geht es vordergründig um das Priesterbild.

Schaut man genau hin, dann geht es natürlich nicht um die Aufrichtung irgend eines Priesterbildes, sondern um das, um was es Papst Benedikt immerwährend geht: Angleichung an die Vergangenheit, Aufrichtung eines Vergangenheitsideales und um eine piusförmig-Machung der Kirche.

 

Das Thema des Jahres ist ja angesichts des oft problematischen Selbstverständnisses vieler Priester, ihr schmerzhaft empfundener Mangel an Wissen, was man eigentlich ist, ihrer Überlastung, ihres zahlenmäßigen Schwindens in Europa und ihrer ohnehin zu kleinen Anzahl in anderen Kontinenten ein wirklich wichtiges Thema.

 

Aber wie zieht Benedikt nun das Thema auf?

Man könnte systematisch vom Neuen Testament ausgehen. Tut er nicht.

Man könnte von den real vorhandenen Problemen ausgehen. Tut er nicht.

Man könnte sogar davon ausgehen, was die Menschen heute für Priester brauchen. Tut er nicht.

Und man könnte auch vom allgemeinen Priestertum ausgehen, wie es im 2. Vatikanum gelehrt wird. Das will Benedikt schon mal gar nicht.

 

Benedikt stellt ein Ideal auf: "So, wie Johannes Vianney vor 150 Jahren war, so sollt ihr werden!"

Eine gute Wahl. Vianney war eher minder begabt, stellte keine Anfragen, aber demütig und gehorsam, leicht masochistisch veranlagt mit einem dauerhaften Bezahlungsdenken: Er gab seinen Beichtenden leichte Bußwerke und geißelte sich lieber selbst, um den geschuldeten Sündenpreis dennoch bezahlt zu wissen.

Gewiss - er war ein Christ und als Priester wohl auch ein Vorbild für all die Priester seiner Zeit, die in übler Herzenshärte bei der Beichte dem Beichtenden alles Mögliche verlangten. Ein Mensch mit Herz. Seine Allüren waren irgendwie liebenswert. Mir ist ein Priester, der sich selbst geißelt, auch lieber als diejenigen, die andere geißeln, verurteilen oder (noch ein paar Jahre weiter zurück) verbrennen.

 

Antworten auf die Priesterfragen (sowohl von Priestern, als auch Anfragen an Priester) von heute sind da allerdings nur in engem Umfange herauszuholen. Ein "Mach's, wie Johannes Vianney!" wäre zum Teil so fragwürdig, wie auch seine Lebenspraxis (Selbstgeißelung, blinder Gehorsam) schon zu seinen Lebzeiten wäre. Und ganz vieles lässt sich schlicht nicht aus seiner Zeit in die heutige transferieren.

 

Ganz sicher ist es sinnvoll, wenn man über Priester nachdenkt, auch mal auf Johannes Vianney zu schauen. Immerhin hat der Junge in seiner Zeit Sachen vollbracht, da können wir heute nur Bauklötze staunen. Da muiss man mal hinschauen. Da wird man Anregungen finden.

 

Aber Benedikt zieht ja das Jahr von Vianney her auf. Die Priester sollen so schön kritiklos den Anweisungen von oben folgen. Sie sollen nicht Vianney hinterfragen und sich mit seinen Vorstellungen und Praktiken auseinandersetzen, sondern sie sollen übernehmen. Und auch dem Papst gegenüber so schön folgsam sein, auch ihn nicht hinterfragen, sondern gutheißen und gehorchen. Und dies natürlich mit größtem Eifer.

 

Es geht um eine Papsttruppen-Rekrutierungs-Veranstaltung. Und damit zum Aufbau eines wahrhaften Piusgeschwaders in der Welt.

 

Natürlich wird das Priesterjahr in den Diözesen breiter werden. Da werden mehr Aspekte des Priesterseins eine Rolle spielen, als sie sich an Vianney festmachen lassen. Dies könnte womöglich zu Ergebnissen führen, die sich Benedikt absolut nicht wünscht. Da könnten die Fragen nach Gemeindeleitung in Zeiten des Priestermangels auftauchen. Da könnte die Frage, warum so viele Priester abrutschen, zu Kritik am System anregen. Da könnten auch Standardthemen wie Pädophilie, Ephebophilie, Zölibat und Frauenpriestertum hochkommen. Es könnte der Wert der Sukzession angefragt werden. All die Aspekte, die Benedikt durch die Wahl des Ausgangspunktes so schön umschifft hat, könnten zum Thema werden. Womöglich könnte das Priesterjahr für Benedikts Anliegen, die Zeit zurückzuschrauben und die Kirche ein wenig mehr piuskompatibel zu machen, ein Fiasko werden.

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Was unterscheidet hier das "priesterliche Bewusstsein", das er von den Klerikern wünscht, von jenem Bewusstsein, das er sich eigentlich von allen Gläubigen wünschen müsste, falls er das "Priestertum der Gläubigen" ernst meint? Die Kleidung?

Nicht die Kleidung. Sondern dass Leute, die weder Priester noch Gott sind, ein Nichts sind.

Es geht um Absolutismus Hierarchie.

Du bist ein Nichts und sollst den "Bisschens" folgen, die immerhin Priester sind.

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Denn was fehlt, sind die Menschen, mit denen Priester reden können, wenn sie abends nach Hause kommen. Mitgeistliche gibt es ja nicht mehr.

Wozu hat man Freunde? Vor allem Freundinnen?

Meine Horrorvision ist eher: Ich komme nach Haus zu einer Frau, mit der ich nicht reden kann. Dann belegt die Gute den Freiraum, den ich dringend bräuchte, um selber mit meinen Problemen fertig zu werden (eine meiner Lieblingstaktiken) oder um Freunde anzurufen bzw. zu besuchen, mit denen ich darüber reden könnte.

 

Dann ist es sicher gut, dass Du Single bist. Wenn sich jemand eine Partnerschaft nur als Horror vorzustellen vermag und eine Partnerin erst einmal als Raumfresser, dann wäre es nicht sinnvoll, das Risiko auf sich zu nehmen. Ich stelle mir Dich als Single vor, der allein ganz gut klar kommt, von seinen Schäfchen die meiste Zeit hofiert wird, Hilfskräfte für den Haushalt hat. Was braucht man sich dann mit so etwas Hässlichem wie einer selbst denkenden und fühlenden Frau abzuplagen. Am Ende will sie auch noch Kinder, obwohl man deren Geräusche nicht einfach durch Abschalten verhindern kann.

 

In unserer Gesellschaft steht es jedem frei, zu heiraten oder allein zu bleiben. Was mich nervt, ist die Chuzpe, mit der die Kirche und ihre Vertreter von anderen Leuten Ehe und Kinder usw. erwartet, ja sogar unter deren Bettdecke nachschaut. Selbst belastet man sich aber nicht mit Beziehungen. Nicht auszudenken, wenn die Frau des Priesters mal krank werden würde und er sich um sie kümmern müsste. Dann schon lieber den Zölibat, damit "unsere Jungs" - denn erwachsene Verantwortung wird nicht gern übernommen - ihrem Amt und ihrer Würde gerecht werden können.

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Er (Johannes Vianney) gab seinen Beichtenden leichte Bußwerke

 

Echt wahr?

 

Dann verstehe ich, warum das "Bußsakrament in seiner Kirche aufblühte", da kamen wohl alle diejenigen, die billig wegkommen wollten.

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Supi, habe ich es doch richtig verstanden. Eine Pfarre braucht einen guten Hirten. Schafe sind nicht zwingend nötig.

Klar doch! "Nach Gott ist der Priester alles", das heißt: Du bist ein NICHTS. :angry2:

Eventuell könnte man Dir noch zugestehen zu gehorchen. Selbst das Nichts muss gehorchen.

 

Ich hole meine große Schwester!

(Werde mich bei der Muttergottes erkundigen, wie sie zur These steht, ein Nichts zu sein.) :angry2:

Die Muttergottes ist keineswegs ein Nichts, ganz im Gegenteil, der Papst höchstpersönlich sagt im oben verlinkten tv-Ausschnitt:

Er (Johannes Vianny) lehrte seine Gläubigen, dass es reicht, sich an sie (Maria) zu wenden, um erhört zu werden.

Das ist eindeutig besser, als sich an Gott zu wenden, denn da weiß man nicht so genau, ob man wirklich erhört wird.

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Du wirst in Vianneys Gedanken und Praktiken noch weit Abstruseres in reichlicher Fülle vorfinden. Er war kein Theoretiker, kein Vordenker, kein Vorreister, sondern einfach ein Original, das zu betrachten sich immer wieder mal lohnt. Deswegen finde es gut, dass man ihn heilig gesprochen hat. Er ist so eine Art katholischer Forrest Gump.

 

Um sich an seinen Vorstellungen (in Wort und Tat) zu orientieren, muss man allerdings jeweils genau hinschauen - das ist ebenso, wie wenn man Forrest Gump als Wegbegleiter im Büchlein "wie werde ich amerikanischer Präsident" auswerten wollte.

Weder Vianney noch Forrest Gump sind kopierbar. Sie sind wunderliche Exemplare, die in ihrer Eigenartigkeit ihre eigene Würde und ihren eigenen Charme haben. Über manches muss man einfach hinwegsehen. Wie man das nun mal bei Originalen so macht.

 

Der eigentliche Ärger besteht darin, dass der Papst nun Vianney zu seinen Zielen verzweckt. Er wird damit weder Vianney noch den Priestern gerecht.

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Aber Benedikt zieht ja das Jahr von Vianney her auf. Die Priester sollen so schön kritiklos den Anweisungen von oben folgen. Sie sollen nicht Vianney hinterfragen und sich mit seinen Vorstellungen und Praktiken auseinandersetzen, sondern sie sollen übernehmen. Und auch dem Papst gegenüber so schön folgsam sein, auch ihn nicht hinterfragen, sondern gutheißen und gehorchen. Und dies natürlich mit größtem Eifer.

 

Benedikt XVI. lädt aber auch die Priester dazu ein, zu reflektieren. Denn in seinem Text heißt es:

 

„Sind wir wirklich durchtränkt vom Wort Gottes? Ist es wirklich die Nahrung, von der wir leben, mehr als vom Brot und von den Dingen dieser Welt? Kennen wir es wirklich? Lieben wir es? Gehen wir innerlich damit um, so daß es wirklich unser Leben prägt, unser Denken formt? Oder formt sich unser Denken nicht doch immer wieder aus alledem, was man sagt, was man tut? Sind nicht doch oft genug die herrschenden Meinungen der Maßstab, an dem wir uns messen? Bleiben wir nicht doch in der Oberflächlichkeit all dessen, was sich dem Menschen von heute eben so aufdrängt? Lassen wir uns vom Wort Gottes wirklich inwendig reinigen?“

 

Oder anderes: Heute würdigte Benedikt XVI. de Gasperi, indem er hervorhebte, dass de Gasperi zwar immer grundlegend der Kirche zustimmte, ohne aber jemals Selbständigkeit im Denken zu verlieren.

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Aber wie zieht Benedikt nun das Thema auf?

Man könnte systematisch vom Neuen Testament ausgehen. Tut er nicht.

Man könnte von den real vorhandenen Problemen ausgehen. Tut er nicht.

Man könnte sogar davon ausgehen, was die Menschen heute für Priester brauchen. Tut er nicht.

Und man könnte auch vom allgemeinen Priestertum ausgehen, wie es im 2. Vatikanum gelehrt wird. Das will Benedikt schon mal gar nicht.

 

Benedikt stellt ein Ideal auf: "So, wie Johannes Vianney vor 150 Jahren war, so sollt ihr werden!"

Eine gute Wahl.

Das finde ich auch. Denn das Geheimnis des Heiligen Pfarrers von Ars war, dass er seine Pfarrei dadurch zu einem Wandel veranlasste, indem er bei sich selbst begann. Seine Strenge sich selbst gegenüber beeindruckte auf Dauer die Menschen und machte Ars zu einem überregionalen Wallfahrtsort.

Insofern trifft dieses Beispiel haargenau das, was mich momentan bei meinem Wirken in der Pfarre auch beschäftigt: Die Frage: Wie kann ich etwas in der Gemeinde bewirken? Und ich bin allmählich am Begreifen: Wie der Pfarrer von Ars muss ich bei mir beginnen ...

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Du wirst in Vianneys Gedanken und Praktiken noch weit Abstruseres in reichlicher Fülle vorfinden. Er war kein Theoretiker, kein Vordenker, kein Vorreister, sondern einfach ein Original, das zu betrachten sich immer wieder mal lohnt. Deswegen finde es gut, dass man ihn heilig gesprochen hat. Er ist so eine Art katholischer Forrest Gump.

 

Um sich an seinen Vorstellungen (in Wort und Tat) zu orientieren, muss man allerdings jeweils genau hinschauen - das ist ebenso, wie wenn man Forrest Gump als Wegbegleiter im Büchlein "wie werde ich amerikanischer Präsident" auswerten wollte.

Weder Vianney noch Forrest Gump sind kopierbar. Sie sind wunderliche Exemplare, die in ihrer Eigenartigkeit ihre eigene Würde und ihren eigenen Charme haben. Über manches muss man einfach hinwegsehen. Wie man das nun mal bei Originalen so macht.

 

Der eigentliche Ärger besteht darin, dass der Papst nun Vianney zu seinen Zielen verzweckt. Er wird damit weder Vianney noch den Priestern gerecht.

Ich glaube nicht, dass der Papst meint: Macht es genau so wie Vianney damals. Ich denke eher, er will die Priester anregen, auch heute auf je eigene Weise Forrest Gump und Original zu sein.
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Ich wusste nicht, dass das Ansehen des Herrn Ratzinger bei mir noch weiter sinken kann. Aber es geht offenbar.

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Wieso sinkt nun das Ansehen von Papst Benedikt bei Dir noch tiefer?

Dazu besteht doch kein Anlass: Er spricht doch in diesem Punkt nicht anders, als sonst. Er bleibt konsequent bei seiner Masche. Hat man das einmal durchschaut, ist ein stabiler Einschätzungswert vorhanden.

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"Wer nichts ist und wer nichts kann, geht zu Post und Eisenbahn. Wem auch dieses noch zu schwer, der bleibt gleich beim Militär."

 

In der postmodernen Variante wird er also Priester, und ist dann (nach Gott) "Alles".

Laien, kusch! Weiber, doppelkusch!

 

Ein gewisser Zulauf an grenzwertigen Figuren ist zu erwarten.

Der gleichzeitige Abfluss jener Gläubigen, die etwas mehr brauchen, als geistig Minderbemittelte, Neurotiker und Größenwahnsinnige, entlastet die Kirche zusätzlich.

Auf jeden so rekrutierten Priester mehr kommen dann - grob geschätzt - 100.000 Laien weniger.

Am Ende hat man den Priestermangel behoben.

 

Der Papst ist ein Genie!

 

(Er muss das Konzept nur wieder abbremsen, bevor die Statistik kippt.

Sonst steht er plötzlich mit einem Überschuss an unterbeschäftigten Seelsorgern in der Landschaft, die sich um zu besorgende Seelen prügeln und anfangen, die letzten in freier Wildbahn lebenden Katholiken zu kidnappen.)

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ja, im Dienst. Auch ein Priester trägt seine "Uniform" im Dienst. Albe, Stola, Meßgewand. Auch ich (Ministrant) trage da meine Uniform. Talar, Chorrock.

 

Also für mich ist ein Priester immer im Dienst, deshalb sollte er seine Dienstkleidung auch immer tragen.

Mag sein, dass dies einer der Gründe ist, warum kaum mehr einer sowas werden will. Die Anforderung, "immer im Dienst" sein zu müssen, ist nicht menschengerecht, und heutige Menschen wissen das.

 

Wie sagt unser Herr Jesus zu seinen Jüngern, als sie von ihren ersten "Missionsreisen" zurückkehren und randvoll von Erzählungen und Erfahrungen sind? "Kommt, ruht ein wenig aus!" (Mk 6, 31)

Dass es nichts nützt, ist eine andere Geschichte.

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