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Die katholische Kirche und der Missbrauch


Björn

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vor 8 Minuten schrieb Marcellinus:

Vielleicht sollte man Kleriker einfach nicht mehr auf Kinder und Jugendliche loslassen. Dann löst sich das Problem ganz von selbst.

Zumindest sollte die Kirche an den auffälligen Zahlen der Studie dran bleiben und daraus die richtigen Schlüsse ziehen:

Unter Priestern ist der Anteil Beschuldigter etwa doppelt so hoch wie unter Diakonen. 

In der Kirche sind Täter deutlich häufiger homosexuell in anderen Organisationen. 

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vor 48 Minuten schrieb Marcellinus:

Vielleicht sollte man Kleriker einfach nicht mehr auf Kinder und Jugendliche loslassen. Dann löst sich das Problem ganz von selbst.

 

Welches Problem genau? Das Problem des Kindesmissbrauchs durch Kleriker, das wohl - mehr aber auch nicht.

bearbeitet von Julius
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vor 10 Minuten schrieb Marcellinus:

Worum denn dann?

 

Äh .. räusper ... Miss-, äh Falschverständnis. Sorry. Ich war auf dem Trip, es ginge um Missbrauch.  :wub:

bearbeitet von Julius
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vor 2 Stunden schrieb Jan_Duever:

 

Ganz so einfach ist es nicht.

Fakt ist: Kindesmissbrauch gibt es auch außerhalb der Kirche.

Fakt ist aber ebenso, dass nach der bisher vorliegenden Studie jeder 20. Geistliche übergriffig wurde, siehe:  https://www.deutschlandfunk.de/missbrauchsstudie-der-katholischen-kirche-jeder-20-priester.886.de.html?dram:article_id=429012 - die tatsächliche Dunkelziffer dürfte noch weitaus höher liegen, da der Studie nur ein Teil der Bistumsakten zugrunde lag und zudem die Ordensgemeinschaften außen vor blieben.

Außerhalb der Kirche ist die Rate sehr viel niedriger.

Desweiteren muss berücksichtigt werden, dass es sich hierbei um ein spezifisches Problem der röm.-kath. Kirche handelt. Aus der ev.-luth., aber auch aus der anglikanischen Kirche, sowie aus den Kirchen der Orthodoxie (wo es eine Zölibatsverpflichtung für Geistliche nicht gibt), sind mir keine Vorfälle in einem solchen Umfang bekannt; - vereinzelt mag es auch dort zu einem Missbrauch Minderjähriger gekommen sein.

Sicher ist die Zölibatsverpflichtung nur eine Ursache neben anderen, aber keine unbedeutende.

Da können Leute nicht rechnen. Es heißt dort: "1.670 Klerikern wird in der Studie vorgeworfen, in den vergangenen 70 Jahren Menschen sexuell missbraucht zu haben. Damit werde „jeder 20. Diözesanpriester beschuldigt“, sagte Florin." Wenn 1.670 = 5 %, dann sind 33.400 = 100%. Heute gibt es ca. 13.500 Priester in D. 1987 waren es ca. 23.000. Wenn man seit 2014 (Ende der Studie) 70 Jahre zurück geht, also bis ins Jahr 1944, kommt man in der Summe auf Priesterzahlen, die weit über 100.000 liegen dürften. Dann ist nur von "Vorwürfen" sie Rede. Welche Qualität diese Vorwürfe hatten, ist statistisch nicht berücksichtigt. 

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vor 1 Stunde schrieb OneAndOnlySon:

Jetzt lese ich immer mal wieder, dass die Aufnahmekriterien der Seminare und die dort vermittelten Inhalte angepasst werden sollen. Das ist vielleicht nicht falsch aber wann soll sich das positiv bemerkbar machen?

Laut Studie waren die Beschuldigten bei ihrer ersten Tat in der Regel Mitte 40. Die versprochenen Änderungen führen also schon ab dem Jahr 2040 zu langsam sinkenden Missbrauchszahlen - wenn das mal kein Erfolg ist!?

 

Man verzeihe mir meinen Sarkasmus, aber können Neupriester überhaupt noch einen nennenswerten Schaden verursachen?

Im vergangenen Jahr wurden gerade einmal 74 Männer zu Priestern geweiht; - bei 23 Mio. in Deutschland lebenden Katholiken!

Angesichts der derzeitigen Enthüllungen dürfte die Zahl noch weiter in den Keller sinken und sich in den kommenden Jahren bei einem niedrigen zweistelligen Wert einpendeln, sofern sich in Sachen Zölibat nichts Nennenswertes ändert.

Leider wurde auf meine Ausführungen eine Seite zuvor überhaupt nicht eingegangen, daher frage ich noch einmal: Könnt ihr, nach allem, was jetzt ans Tageslicht gelangt ist, es jemandem noch empfehlen, Priester zu werden?

 

bearbeitet von Jan_Duever
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vor 1 Stunde schrieb OneAndOnlySon:

Zumindest sollte die Kirche an den auffälligen Zahlen der Studie dran bleiben und daraus die richtigen Schlüsse ziehen:

Unter Priestern ist der Anteil Beschuldigter etwa doppelt so hoch wie unter Diakonen. 

In der Kirche sind Täter deutlich häufiger homosexuell in anderen Organisationen. 

Diakone sind auch erheblich jünger und nur kurz in diesem Stadium. Ständige Diakone gibt es noch nicht so lange, daß man deren Wirken 70 Jahre zurückverfolgen könnte.

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vor 1 Minute schrieb Jan_Duever:

 

Man verzeihe mir meinen Sarkasmus, aber können Neupriester überhaupt noch einen nennenswerten Schaden verursachen?

Im vergangenen Jahr wurden gerade einmal 74 Männer zu Priestern geweiht; - bei 23 Mio. in Deutschland lebenden Katholiken!

Angesichts der derzeitigen Enthüllungen, dürfte die Zahl noch weiter in den Keller sinken und sich in den kommenden Jahren bei einem niedrigen zweistelligen Wert einpendeln, sofern sich in Sachen Zölibat nichts Nennenswertes ändert.

Leider wurde auf meine Ausführungen eine Seite zuvor überhaupt nicht eingegangen, daher frage ich noch einmal: Könnt ihr, nach allem, was jetzt ans Tageslicht gelangt ist, es jemandem noch empfehlen, Priester zu werden?

 

Das ist mal wieder eine dieser Fragen die ich nicht verstehe wie ein Katholik sie stellen kann.

 

“Könnt ihr jemandem noch empfehlen dem Ruf des Allmächtigen zu folgen?“

 

 

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vor 3 Minuten schrieb kam:

Dann ist nur von "Vorwürfen" sie Rede. Welche Qualität diese Vorwürfe hatten, ist statistisch nicht berücksichtigt. 

 

Genau deshalb muss es eine unabhängige Untersuchung durch außerkirchliche Instanzen in allen deutschen Bistümern geben.

Alle Diözesanarchive müssen geöffnet werden, ebenso die der Ordensgemeinschaften, damit endlich diese Verbrechen aufgeklärt werden. Das ist die Kirche den Opfern schuldig. Nur so kann sie im Übrigen ihre Glaubwürdigkeit zurückgewinnen.

Mit Beschwichtigungen und Relativierungen reitet man sich nur noch tiefer in den Abgrund hinein.

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vor 7 Minuten schrieb Jan_Duever:

 

Genau deshalb muss es eine unabhängige Untersuchung durch außerkirchliche Instanzen in allen deutschen Bistümern geben.

Alle Diözesanarchive müssen geöffnet werden, ebenso die der Ordensgemeinschaften, damit endlich diese Verbrechen aufgeklärt werden. Das ist die Kirche den Opfern schuldig. Nur so kann sie im Übrigen ihre Glaubwürdigkeit zurückgewinnen.

Mit Beschwichtigungen und Relativierungen reitet man sich nur noch tiefer in den Abgrund hinein.

 

Wo ihr so schön dabei seid, was ist eigentlich mit den kirchlichen Heimen für ledige Mütter, „gefallene Mädchen“, wie das damals so blumig genannt wurde? 

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vor 13 Minuten schrieb Xamanoth:

Das ist mal wieder eine dieser Fragen die ich nicht verstehe wie ein Katholik sie stellen kann.

 

“Könnt ihr jemandem noch empfehlen dem Ruf des Allmächtigen zu folgen?“

 

Gegenfrage: Wie willst du eine Priesterberufung eindeutig erkennen? Gott spricht ja nicht direkt zu einem.

Es gibt viele Möglichkeiten, dem Ruf der Nachfolge Jesu zu folgen. Der des Priesters ist nur einer.

Offenbar scheint der Allmächtige kaum noch jemanden in dieses Amt zu berufen, zumindest wenn man die Zahlen der Priesterweihen der vergangenen Jahre zugrunde legt.

Dass der Rückgang an Priesterberufungen vielleicht auch an den Zugangsbedingungen liegt, ist selbstverständlich nicht der Fall. Wie immer muss die Säkularisierung herhalten. Und außerdem ist die Zahl der Gottesdienstbesucher ja ebenfalls rückläufig, so dass sich alles in den kommenden Jahren ohnehin ausgleichen wird.

Diese Argumentation kenne ich. So kann man den Status Quo richtig schön zementieren.

 

 

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Ich kenne zwar persönlich einen Fall von Übergriffigkeit durch eine weibliche Person, die gibt es, aber es ist zu bedenken, dass es sich hier eventuell doch um ein Problem handelt, das mehrheitlich als Täter Männer betrifft. Damit ist auch klar, dass das Problem dann virulenter wird, wenn Männer mit Kindern zu tun haben. Damit sind statistisch gesehen Fußballvereine und die RKK ganz vorne mit dabei.

 

Nur mal so.

 

Realitätscheck: Es kommt zu einer Meldung, bei der die Aussage eines Kindes oder dessen Sorgeberechtigten gegen die Aussage eines Verdächtigen steht.

 

Der Mann ist von Berufs wegen Lehrer, Erzieher, Kinderpfleger, Priester, Seelsorger ...

 

Welches Vorgehen empfehlt ihr?

 

 

 

 

Danke.

 

 

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vor 7 Minuten schrieb nannyogg57:

Realitätscheck: Es kommt zu einer Meldung, bei der die Aussage eines Kindes oder dessen Sorgeberechtigten gegen die Aussage eines Verdächtigen steht.

 

Der Mann ist von Berufs wegen Lehrer, Erzieher, Kinderpfleger, Priester, Seelsorger ...

 

Welches Vorgehen empfehlt ihr?

 

Gute Frage!

Ich bin kein Experte auf dem Gebiet, würde aber darauf insistieren, dass ein Kinderpsychologe ein Gutachten erstellt.

Desweiteren müsste geprüft werden, ob andere Kinder ähnliche Vorwürfe erheben.

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vor 10 Minuten schrieb nannyogg57:

Ich kenne zwar persönlich einen Fall von Übergriffigkeit durch eine weibliche Person, die gibt es, aber es ist zu bedenken, dass es sich hier eventuell doch um ein Problem handelt, das mehrheitlich als Täter Männer betrifft.

 

Wobei im Fall der Missbräuche durch Kleriker mehrheitlich Jungen die Opfer waren, was eine besondere Auffälligkeit darstellt.

Das könnte auf eine überdurchschnittliche Zahl von homosexuellen Ersatzhandlungen hindeuten.

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Und erst dann, wenn mehrere Kinder Beschwerde erheben, dann wird es interessant.

 

BTW: Als ich noch jung und unerfahren war, behaupteten zwei Kinder einer ersten Klasse, Lehrerkinder, unabhängig voneinander, ich hätte sie geschlagen. Ich habe aber kein Kind geschlagen. 

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vor 1 Minute schrieb nannyogg57:

BTW: Als ich noch jung und unerfahren war, behaupteten zwei Kinder einer ersten Klasse, Lehrerkinder, unabhängig voneinander, ich hätte sie geschlagen. Ich habe aber kein Kind geschlagen. 

 

Das zeigt, wie heikel die Situation ist, und hier geht es um viel mehr als "nur" einen Klaps auf den Hintern.

Auf der anderen Seite glaube ich, dass ein Kind Details nicht einfach phantasiert. Wenn es also im Detail berichten kann, was (angeblich) vorgefallen ist, und sich auch bei mehrmaligen Aussagen nicht in Widersprüche verstrickt, sollte das ernstgenommen werden.

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Worum es mir geht: Wenn die Vorwürfe das erste Mal auftreten und Aussage gegen Aussage steht, dann hast du ein wirkliches Problem.

 

(Der eine Lehrervater ist inzwischen Rektor und sollte ich jemals an seine Schule kommen, so wäre ich das erste, dass ich die Sache klären würde. Damals habe ich davon abgesehen, weil es Kinder waren, aber ich würde dafür sorgen, dass er als Rektor wüsste, wie meine Aussage ist und was mein Anwalt dazu sagt. Meinem Mann wurde mal unterstellt, er würde den Mädels unter den Rock gucken. Das war Bullshit, die Mädels trugen damals keine Röcke)

 

Aber noch einmal: Das ist ein echtes Problem. Und wenn du an die Öffentlichkeit gehst und den Verdächtigen in Misskredit bringst und dann stellt sich raus, dass du überreagiert hast, dann will ich nicht in deiner Haut stecken.

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vor 7 Minuten schrieb Jan_Duever:

 

Das zeigt, wie heikel die Situation ist, und hier geht es um viel mehr als "nur" einen Klaps auf den Hintern.

Auf der anderen Seite glaube ich, dass ein Kind Details nicht einfach phantasiert. Wenn es also im Detail berichten kann, was (angeblich) vorgefallen ist, und sich auch bei mehrmaligen Aussagen nicht in Widersprüche verstrickt, sollte das ernstgenommen werden.

Ich habe kein Kind geschlagen.

 

Punktum.

 

Aber zwei Kinder haben es behauptet.

 

PS: Mein Sohn hat mit vier auch gesagt, die Katze hätte ihn gekratzt. Das war die perfekte Story. In Wirklichkeit war er ausgerutscht. Aber das war ja keine Story.

Der hat nicht gelogen. Der hat einfach eine gute Geschichte erzählt. Heute ist er ein begnadeter Erzieher.

 

PPS: Ich mache den Kindern keinen Vorwurf. Nur den Eltern, die so blöd waren.

bearbeitet von nannyogg57
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vor 32 Minuten schrieb Marcellinus:

Wo ihr so schön dabei seid, was ist eigentlich mit den kirchlichen Heimen für ledige Mütter, „gefallene Mädchen“, wie das damals so blumig genannt wurde? 

Da sind die Iren aufarbeitungstechnisch weiter als die Kirche in Deutschland.

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vor 7 Minuten schrieb nannyogg57:

Ich habe kein Kind geschlagen.

 

Punktum.

 

Aber zwei Kinder haben es behauptet.

 

Das glaube ich Dir.

Ich bezog mich mit dem zweiten Teil meiner Aussage auch auf einen möglichen sexuellen Missbrauch (vielleicht hätte ich darauf verweisen sollen). Wenn ein Kind da Details nennt, sind diese vermutlich nicht phantasiert.

Ein Klaps oder eine Ohrfeige sind zwar nach dem BGB auch verboten, aber kein solches Verbrechen wie ein Missbrauch.

 

bearbeitet von Jan_Duever
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