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Vorwürfe gegen Bischof Mixa


pedrino

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du hast drei weitere sätze vergessen ;) :"...Es gibt empirische Untersuchungen, welche die Verdrängung als psychischen Mechanismus zu bestätigen scheinen. Auch verschiedene psychische Störungen können am besten durch die Verdrängung erklärt werden. Die dissoziativen Störungen beispielsweise legen generell eine Verdrängung nahe...." :)

Habe ich nicht vergessen. Ich habe sie nicht zitiert, weil ich diese Sätze für Quatsch halte. Bei ideologischen Themen kann man Wikipedia nicht trauen. Deshalb habe ich (aus Faulheit) eine Formulierung aus dem Artikel übernommen, die ich für korrekt halte. Den Artikel selber habe ich ausdrücklich nicht als Quelle genannt. Übrigens: Bei Dissipative Störungen (im Sinne von mehreren Personen in einer) bin ich sehr skeptisch, ob es die gibt.

ich halte das beliebige aussuchen eines satzes für quatsch(jetzt bin ich aber sehr freundlich zu dir).

 

was meinst du mit "Dissipative Störungen"?

:lol:

Ich vermute, er meint dissoziative Störungen.

Und @ Soki: es gibt sie, definitiv. (Ich kenne jemanden, der darunter leidet.)

bearbeitet von Ennasus
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Als Kenner der Psychoanalyse halte ich die meisten psychoanalyischen Theorien zwar für falsch (das neurobiologisch Unbewusste hat weder etwas mit Freuds Unbewusstem zu tun, noch gibt es da irgendwelche Ähnlichkeiten,....
Langsam ist es ziemlich OT, vielleicht kann man das splitten?

Aber das würde mich denn doch noch interessieren: als Kenner der Psychoanalyse kannst du das sicher erklären und belegen, was an Roths Vortrag falsch ist?

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ich halte das beliebige aussuchen eines satzes für quatsch(jetzt bin ich aber sehr freundlich zu dir).

Mir scheint, du verstehst da absichtlich etwas zu meinen Ungunsten miss. Ich kenne diesen Effekt bei Diskussionen über Psychoanalyse.

 

was meinst du mit "Dissipative Störungen"?

Sollte aus dem Kontext hervorgegangen sind, du hattest das richtige Wort selber kopiert. Ich mache nebenbei einen Mathevortrag. Mal nachsehen, ob ich dort "dissoziative Strukturen" geschrieben habe. (Ich halte, sicher nicht überraschend, nichts von der Bezeichnung "freudscher Verschreiber" für solche Phänomene).

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ich halte das beliebige aussuchen eines satzes für quatsch(jetzt bin ich aber sehr freundlich zu dir).

Mir scheint, du verstehst da absichtlich etwas zu meinen Ungunsten miss. Ich kenne diesen Effekt bei Diskussionen über Psychoanalyse.

 

was meinst du mit "Dissipative Störungen"?

Sollte aus dem Kontext hervorgegangen sind, du hattest das richtige Wort selber kopiert. Ich mache nebenbei einen Mathevortrag. Mal nachsehen, ob ich dort "dissoziative Strukturen" geschrieben habe. (Ich halte, sicher nicht überraschend, nichts von der Bezeichnung "freudscher Verschreiber" für solche Phänomene).

du leidest unter verfolgungswahn. ;) warum unterstellst du mir absichtliches mißverstehen. ich halte das für frech von dir. was du bei diskussionen über psychoanalyse kennst, tangiert mich nicht im geringsten. ich diskutiere nicht über psychoanalyse, ich weiß zuwenig darüber und habe kein interesse an ihr.

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ich halte das beliebige aussuchen eines satzes für quatsch(jetzt bin ich aber sehr freundlich zu dir).

Mir scheint, du verstehst da absichtlich etwas zu meinen Ungunsten miss. Ich kenne diesen Effekt bei Diskussionen über Psychoanalyse.

;) Du, und du bist sicher, dass du selbst vor solchen Mechanismen gefeit bist?
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@Petrus: Er könnte in Rente gehen, als offizielle Begründung nimmt man gesundheitliche Beschwerden. Oder er selbst sagt: "Ok, ich nehm meine Bischofsmütze und geh. Es war nicht der Knaller was ich da gemacht habe und ehrlich- ich bin auch nicht geeignet für den Job". So wie Frau Kässmann. Völlig unprätentiös- aber dafür fehlt ihm der Schneid, das Niveau, ach alles.

 

Aber das wird nicht passieren, der klebt an seinem Stuhl wie ein zäher Kaugummi am Asphalt wenn die Sonne auf ihn brennt. Da muss schon ein Presslufthammer kommen und ihn losklöppeln....und ich wüsste nicht wer oder was das sein sollte.

 

Wenn das Oberhaupt dieser Kirche weitermacht wie bisher (einfach gar nichts machen und sich selbst noch beweihräuchern lassen) dann ist das doch ein klares Signal an die Missbrauchs-Täter innerhalb der Kurie. Das Thema wird als Geschwätz abgetan- he- super! Weitermachen wie bisher, nichts sehen, hören und sagen. Man hofft dass sich die Woogen glätten. Und wahrscheinlich wird es leider auch so sein. Und Mixa ist daran gewöhnt dass an ihm "rumgemeckert" wird, der ist doch schon immun gegen jegliche Kritik- der macht einfach nichts, behauptet er sei völlig unschuldig und dann gehts weiter im Text.

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erstens ist "verdrängen" kein mythos.

Ich habe da so meine Erfahrungen, sowohl mit anderen als auch mit mir selbst. Das ist zwar kein unumstößlicher Beweis, aber es reicht, um nicht jedem x-beliebigen pauschal dieses Hintertürchen zu öffnen oder auch nur zu zeigen. Wer sich unbedingt rausreden will, der soll sich sein Schlupfloch gefälligst selbst buddeln.

 

zweitens weißt du nicht ob eine ev. tätliche erziehung als harmlos/folgenlos angesehen wird.

Ich habe noch nie von traumatisierten Tätern gehört, deswegen ist das an den Haaren herbeigezogen. Wovon sollte Mixa denn so traumatisiert sein, dass er es verdrängt haben könnte? Dazu gab es doch bis vor ein paar Tagen überhaupt keinen Grund. Hat er es etwa erst vor drei Tagen verdrängt?

 

drittens kannst du in einem konkreten fall nicht entscheiden ob verdrängen oder lüge vorliegt.

Mixa hält sich ja sonst auch für ein kluges Kerlchen, das alles besser weiß. Dass er ausgerechnet hier auf einmal gar nichts weiß, und ihn auch der Heilige Geist noch nicht informiert haben soll, kann er dem Weihnachtsmann erzählen, aber nicht mir.

 

viertens liegt im mechanismus des verdrängens begründet, dass du es selbst bei dir nicht wüßtest.

Ja und? Ich schrieb doch, dass es einem in dem Moment wieder einfällt, wenn man daran erinnert wird. Was in die eine Richtung funktioniert, funktioniert auch in die andere.

 

verdrängen enthebt allerdings nicht der verantwortung.

Da stimme ich dann mal zu.

 

André

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erstens ist "verdrängen" kein mythos.

Ich habe da so meine Erfahrungen, sowohl mit anderen als auch mit mir selbst. Das ist zwar kein unumstößlicher Beweis, aber es reicht, um nicht jedem x-beliebigen pauschal dieses Hintertürchen zu öffnen oder auch nur zu zeigen. Wer sich unbedingt rausreden will, der soll sich sein Schlupfloch gefälligst selbst buddeln.

 

zweitens weißt du nicht ob eine ev. tätliche erziehung als harmlos/folgenlos angesehen wird.

Ich habe noch nie von traumatisierten Tätern gehört, deswegen ist das an den Haaren herbeigezogen. Wovon sollte Mixa denn so traumatisiert sein, dass er es verdrängt haben könnte? Dazu gab es doch bis vor ein paar Tagen überhaupt keinen Grund. Hat er es etwa erst vor drei Tagen verdrängt?

 

drittens kannst du in einem konkreten fall nicht entscheiden ob verdrängen oder lüge vorliegt.

Mixa hält sich ja sonst auch für ein kluges Kerlchen, das alles besser weiß. Dass er ausgerechnet hier auf einmal gar nichts weiß, und ihn auch der Heilige Geist noch nicht informiert haben soll, kann er dem Weihnachtsmann erzählen, aber nicht mir.

 

viertens liegt im mechanismus des verdrängens begründet, dass du es selbst bei dir nicht wüßtest.

Ja und? Ich schrieb doch, dass es einem in dem Moment wieder einfällt, wenn man daran erinnert wird. Was in die eine Richtung funktioniert, funktioniert auch in die andere.

 

verdrängen enthebt allerdings nicht der verantwortung.

Da stimme ich dann mal zu.

 

André

du weißt nicht was verdrängen ist. es ist kein problem des gedächtnisses, kein problem des aktiven tuns in irgendeiner richtung, also auch nicht durch sagen der fakten aufzuheben.

 

ob mixa klug oder nicht klug ist, ist unerheblich dafür dass du dich zum herrn einer entscheidung machst, die dir dienstrangmäßig nicht zukommt.

 

ob du noch nichts von traumatisierten tätern gehört hast, ist als argument aber ohne bedeutung.

 

ich bin ja nur als küchenpsychologe zu gebrauchen, aber du kommst aus der waschküche oder aus der futterküche. ;)

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erstens ist "verdrängen" kein mythos.

Das sieht man in der Psychologie heute überwiegend anders.

 

http://www.udo-leuschner.de/pdf/freud.pdf

Nö. Sieht man nicht "überwiegend" anders.

Vielleicht magst du dir auch das mal durchlesen.

Oder das.

Also deinen ersten Link kann ich beim besten Willen nicht als Beleg gegen meine These sehen. Da ist Roth bis an die Grenze wissenschaftlicher Redlichkeit gegangen, um ein paar freundliche Worte zu sagen. Das neurobiologische Unbewusste und das Freudsche haben nichts gemein außer des Namens.

 

Und der zweite Link ist ziemlich kontrovers in der Psychologengilde rezipiert worden.

Was läuft hier eigentlich ab? Wollt ihr irgendwie eine Situation herstellen, in der weder die Opfer noch Mixa lügen?? Also die Opfer die Wahrheit sagen und gleichzeitig Mixas Behauptung wahr ist, dass er sich an nichts erinnert?

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@Andre: Ich sehe es auch genauso. Verdrängen kann man, aber wenn man mit der Nase Jahre später reingetunkt wird dann weiß man es defintiv wieder.

 

Es mag traumatische Erfahrungen geben die man tatsächlich so wegpackt dass man sie nicht mehr erinnern kann. Aber das trifft m.M.n. nicht auf Mixas Erinnerungen dsbzgl. zu.

woher willst das "...dann weiß man es defintiv wieder..." definitiv wissen? ;)

Weil dies die Erfahrung lehrt. Die KZ-Überlebenden, die nichts verdrängt und vergessen haben, habe ich ja schon erwähnt. Die Opfer von Missbrauch und Misshandlung haben – wie wir ja gerade erleben – auch nichts vergessen. Und meine unerhebliche Wenigkeit hat weder von dem, was ihm widerfahren ist, noch von dem, was er anderen getan hat, irgendetwas vergessen. Und unter den Leuten, die (wie auch immer) in diese Sachen involviert waren, gibt es auch niemanden, der nicht genau wüsste, wovon wir reden, wenn wir davon reden.

 

Es gab aber eine Sache, eine Information, die mir als Kind so ungeheuerlich und beängstigend erschien, dass ich sie nicht glauben wollte, und deswegen bzw. trotzdem tatsächlich "verdrängt" und vergessen habe. Viele Jahre später hat sich diese Information jedoch als zutreffend herausgestellt, und in diesem Moment wusste ich sofort, dass mir das schonmal jemand erzählt hatte, wer es war, wann es war, wo es war – ich hatte wieder ganz klare Bilder und "Videoclips" im Kopf. Um den Kreis sich schließen zu lassen, wurde mir auch das noch mal andersrum bestätigt, nämlich dass ich zu dieser Zeit eine Zeitlang "komisch" war, und da schon vermutet wurde, dass ich irgendwas wüsste.

 

Da ich davon ausgehe, kein Außerirdischer zu sein (obwohl mich in mykath manchmal das dringende Gefühl überkommt, doch einer zu sein), gehe ich auch davon aus, dass sich die Gehirne anderer Menschen nicht so grundsätzlich von meinem unterscheiden. Ich habe die (tatsächlichen oder vermeintlichen) "Verdrängungsmechanismen" ja selbst in mir, kenne den insgeheimen Wunsch, über unangenehme Dinge möge sich gnädiges Vergessen senken; ich kenne all die opportunistischen, selbstgerechten und feigen Anwandlungen, mit denen man sich selbst Absolution erteilen möchte – allein, sie helfen nicht, jedenfalls nicht beim Vergessen. – Und in all dem ist nichts unbewusstes, kein geheimes Räderwerk, welches ausgerechnet genau die Erinnerungen "frisst", die dem "Bewusstsein" besonders unangenehm und vergessenswürdig sind. Jedenfalls hat noch nie jemand, der "Weißt du noch ..." sagte, von mir ein "Nein, keine Ahnung, kann nicht sein" zu hören bekommen, welches auch ehrlich war. (Es ist ja nicht so, dass ich noch nie gelogen oder mich rausgeredet hätte, aber das war mir dann auch immer bewusst.)

 

Ich finde also keinen Grund und kein Indiz, an Mixas Vergesslichkeit zu glauben. Und was die Psychoanalyse dazu zu sagen hat, das kann sie gern sagen, aber sie redet dann nicht über mich. Und über viele andere auch nicht.

 

André

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Bei Dissipative Störungen (im Sinne von mehreren Personen in einer) bin ich sehr skeptisch, ob es die gibt.

Ich auch.

 

was meinst du mit "Dissipative Störungen"?
:)

Ich vermute, er meint dissoziative Störungen.

Ich auch. ;)

bearbeitet von andre...
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du weißt nicht was verdrängen ist. es ist kein problem des gedächtnisses, kein problem des aktiven tuns in irgendeiner richtung...

Seh ich anders. Und die, die nichts vergessen haben, auch.

 

ob du noch nichts von traumatisierten tätern gehört hast, ist als argument aber ohne bedeutung.

Solange du mir keinen gegenteiligen Beleg liefern kannst, schon.

 

André

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du weißt nicht was verdrängen ist. es ist kein problem des gedächtnisses, kein problem des aktiven tuns in irgendeiner richtung...

Seh ich anders. Und die, die nichts vergessen haben, auch.

 

ob du noch nichts von traumatisierten tätern gehört hast, ist als argument aber ohne bedeutung.

Solange du mir keinen gegenteiligen Beleg liefern kannst, schon.

 

André

es geht ausdrücklich nicht um den traumatisierten täter. täter ist man in diesem zusammenhang aus der ich-sicht. ein in den vergangenen jahrzehnten, die pädagogisch motivierte tätlichkeiten akzeptierte, auch prügel austeilender pädagoge, sah sich nicht als täter, konnte sich aber als konfliktbehaftet sehen. seine tätlichkeiten konnten schambesetzt sein.

daraus kann verdrängung entstehen.

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Was läuft hier eigentlich ab? Wollt ihr irgendwie eine Situation herstellen, in der weder die Opfer noch Mixa lügen?? Also die Opfer die Wahrheit sagen und gleichzeitig Mixas Behauptung wahr ist, dass er sich an nichts erinnert?

Das ist die Idee. Mein momentaner Stand der moralischen Prüfung:

 

Erstens: Ich gehe mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon aus, dass die Opfer zumindest im Prinzip die Wahrheit sagen. (Was gewisse Übertreibungen einschließt, die durch die lange Zeit und den Groll bei der Erinnerung an vergangene Demütigungen hervorgerufen sein könnten. Geschlagen worden sind sie, das steht für mich fest).

 

Zweitens: Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich ein Bischof hinstellt und wissentlich derartig dreist lügt. Also überlege ich, was für Mechnismen es geben könnte, dass Mixa subjektiv nicht lügt, obwohl er ziemlich offensichtlich die Unwahrheit sagt.

 

Aber womöglich habe ich immer noch zu viel Restvertrauen in Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Uwe Barschel habe ich damals sein "Ehrenwort" auch geglaubt, bis er es selbst widerlegte.

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ich halte das beliebige aussuchen eines satzes für quatsch(jetzt bin ich aber sehr freundlich zu dir).

Mir scheint, du verstehst da absichtlich etwas zu meinen Ungunsten miss. Ich kenne diesen Effekt bei Diskussionen über Psychoanalyse.

;) Du, und du bist sicher, dass du selbst vor solchen Mechanismen gefeit bist?

Natürlich nicht. Das ist ein Effekt der Selbstimmunisierung gegen Widerlegung, und gegen den ist niemand gefeit. Man kann sich allerdings angewöhnen, sich selber kritisch zu hinterfragen. Und im Zweifel Feedback von anderen zu suchen. Damit hat man zwar auch keine Garantie, aber eine verbesserte Situation. Es gehört für mich zu meinen moralischen Maßstäben bei einer Diskussion, und ich lasse mich daran messen. Ich lege den Maßstab allerdings auch bei anderen an, und kann manchmal sehr böse werden, wenn es da jemand übertreibt (da meine ich jetzt aber keinesfalls Helmut, da gibt es andere Kandidaten).

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Was läuft hier eigentlich ab? Wollt ihr irgendwie eine Situation herstellen, in der weder die Opfer noch Mixa lügen?? Also die Opfer die Wahrheit sagen und gleichzeitig Mixas Behauptung wahr ist, dass er sich an nichts erinnert?
Nein, mein Anliegen ist das zumindest nicht.

Ich tu mir ausgesprochen schwer, Mixa zu glauben. Und ich habe überhaupt keine Lust, ihn prophylaktisch zu entlasten oder zu entschuldigen. Genau so eine Tendenz habe ich aber teilweise aus Sokis oder auch Meckys Postings herausgehört: selbst wenn er es getan hätte, kann er nichts dafür, prügeln wäre für ihn eine solche Lappalie gewesen, dass die "pädagogischen Maßnahmen" seinem Gedächtnis nicht wichtig genug gewesen wären, sie zu speichern.

 

Und das glaube ich nicht. Unmittelbare körperliche Gewaltanwendung gegen Kinder sind keine Lappalie, die lassen nicht unberührt, die machen emotional etwas mit einem. Auch wenn man es wegen des "Zeitgeists" leicht vor sich rechtfertigen kann.

Ob Mixa sich erinnern kann oder nicht, weiß ich nicht - mir ist aber der Unterschied zwischen "verdrängen" und "vergessen" wichtig.

Die Mechanismen, die Soki beschreibt, sind ja im Grund ganz ähnlich dem, was beim Verdrängen passiert. Es verschwinden bewusste Inhalte aus den expliziten Gedächtnisstrukturen, aus dem Bewusstsein.

Fragt sich nur, wohin. Und da glaube ich, ist der entscheidende Unterschied zwischen Verdrängen und Vergessen: vergessen wird, was wirklich keine emotionale Bedeutung hatte, das hat dann einfach kein Korrelat mehr im Netzwerk der Neuronen.

Beim Verdrängen werden zwar die Verbindungen zwischen Großhirnrinde und impliziten Gedächtnisstrukturen gekappt - aber da das Ereignis emotional wichtig war (und zwar mit unguten Gefühlen behaftet), bleibt es in den impliziten Gedächtnisstrukturen erhalten und es ist deswegen prinzipiell auch möglich, wieder bewussten Zugang dazu zu bekommen.

 

Was ich sagen will: ich glaube nicht, dass diese "pädagogischen Maßnahmen" - so sie denn stattgefunden haben (und das scheint mir einfach sehr wahrscheinlich) - für Mixa dermaßen unwichtig waren, dass man ihn jetzt mit "Hat er halt vergessen" entlasten könnte.

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Ich hatte einmal das Vergnügen, Bf. Mixa verbnehmen zu dürfen. Es ging um eine womöglich falsche Entscheidung von ihm, die jedoch keinen Rechtsbruch farstellte. Es war dasselbe Muster wie wir es jetzt erleben: Zunächst gar keine Erinneringen, an nichts und niemanden, und wenn man den einen oder anderen Punkt deutlicher ansprach und er ins erzählen kam, dann wurde erkennbar, dass er durchaus mehr wußte. Wir habe ihn vorsichtshalber nicht vereidigt.

 

Deshalb halte ich die Überlegungen zum Verdrängen für abwegig, der Mann hat ein recht gutes Gedächdnis, und wenn er geprügelt hat, dann sicher nicht gezwungener Maßen, vielmehr im Bewußtsein, dass das nun mal sein müsse, dass das nötig sei. Aber den Zug ("ich habe geirrt") hat er abfahren lassen. Die Mallerdsorfer Schwestern bestätigen, dass er Gelegenheit hatte - was er schon heftig abgestritten hat. Wäre ich Richter in dem Verfahren, ich neige dazu, den Beschuldigern zu glauben.

 

Ganz andere Frage: Es wurde ja von Seiten der Diözese der Verdacht einer Straftat in den Raum gestellt - die Versicherungen an eides statt. Müßte da nicht die Staatsanwaltschaft von sich aus ermitteln weil Offizialdelikt?

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erstens ist "verdrängen" kein mythos.

Das sieht man in der Psychologie heute überwiegend anders.

 

http://www.udo-leuschner.de/pdf/freud.pdf

Nö. Sieht man nicht "überwiegend" anders.

Vielleicht magst du dir auch das mal durchlesen.

Oder das.

Also deinen ersten Link kann ich beim besten Willen nicht als Beleg gegen meine These sehen. Da ist Roth bis an die Grenze wissenschaftlicher Redlichkeit gegangen, um ein paar freundliche Worte zu sagen. Das neurobiologische Unbewusste und das Freudsche haben nichts gemein außer des Namens.

 

Und der zweite Link ist ziemlich kontrovers in der Psychologengilde rezipiert worden.

Was läuft hier eigentlich ab? Wollt ihr irgendwie eine Situation herstellen, in der weder die Opfer noch Mixa lügen?? Also die Opfer die Wahrheit sagen und gleichzeitig Mixas Behauptung wahr ist, dass er sich an nichts erinnert?

nein, in eine mögliche verdrängung ist mixa nur hypothetisch reingekommen. ;)

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Es gab aber eine Sache, eine Information, die mir als Kind so ungeheuerlich und beängstigend erschien, dass ich sie nicht glauben wollte, und deswegen bzw. trotzdem tatsächlich "verdrängt" und vergessen habe. Viele Jahre später hat sich diese Information jedoch als zutreffend herausgestellt, und in diesem Moment wusste ich sofort, dass mir das schonmal jemand erzählt hatte, wer es war, wann es war, wo es war – ich hatte wieder ganz klare Bilder und "Videoclips" im Kopf. Um den Kreis sich schließen zu lassen, wurde mir auch das noch mal andersrum bestätigt, nämlich dass ich zu dieser Zeit eine Zeitlang "komisch" war, und da schon vermutet wurde, dass ich irgendwas wüsste.

Auch wenn ich dir vom Tenor ansonsten zustimme, hier muss ich ein "Vorsicht" anbringen: Ich glaube nicht, dass du diesen Erinnerungen trauen darfst. Das Gehirn ist kein Youtube. Die "Erinnerungsclips", die vor deinem Auge ablaufen, sind definitiv "gemacht" vom Gehirn, nicht abgerufen aus dem Speicher. (Das gilt auch für Clips, die neuere Dinge zeigen). Erinnerungen, die "weg" waren und nach dem Auftreten von Fakten wieder da sind, sind mit Vorsicht zu genießen. Das Problem ist: Wahre und falsche Erinnerungen sind durch Introspektion nicht zu unterscheiden.

 

(Daniel Dennett hat in "Consciousness Explained" einiges dazu geschrieben).

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Ich hatte einmal das Vergnügen, Bf. Mixa verbnehmen zu dürfen. Es ging um eine womöglich falsche Entscheidung von ihm, die jedoch keinen Rechtsbruch farstellte. Es war dasselbe Muster wie wir es jetzt erleben: Zunächst gar keine Erinneringen, an nichts und niemanden, und wenn man den einen oder anderen Punkt deutlicher ansprach und er ins erzählen kam, dann wurde erkennbar, dass er durchaus mehr wußte. Wir habe ihn vorsichtshalber nicht vereidigt.

 

Deshalb halte ich die Überlegungen zum Verdrängen für abwegig, der Mann hat ein recht gutes Gedächdnis, und wenn er geprügelt hat, dann sicher nicht gezwungener Maßen, vielmehr im Bewußtsein, dass das nun mal sein müsse, dass das nötig sei. Aber den Zug ("ich habe geirrt") hat er abfahren lassen. Die Mallerdsorfer Schwestern bestätigen, dass er Gelegenheit hatte - was er schon heftig abgestritten hat. Wäre ich Richter in dem Verfahren, ich neige dazu, den Beschuldigern zu glauben.

 

Ganz andere Frage: Es wurde ja von Seiten der Diözese der Verdacht einer Straftat in den Raum gestellt - die Versicherungen an eides statt. Müßte da nicht die Staatsanwaltschaft von sich aus ermitteln weil Offizialdelikt?

gerade bei allen diesen hypothetischen versuchen ihn von einer lüge zu entlasten bleiben doch auch hier persönlichkeitsstrukturen die ihn zwar aus sicht der hierarchie zum bischof geeignet machten, menschlich aber problematisch sind. es ist vielleicht das erste mal, dass er gerade stehen muß für etwas.

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.....

Was ich sagen will: ich glaube nicht, dass diese "pädagogischen Maßnahmen" - so sie denn stattgefunden haben (und das scheint mir einfach sehr wahrscheinlich) - für Mixa dermaßen unwichtig waren, dass man ihn jetzt mit "Hat er halt vergessen" entlasten könnte.

weder verdrängen noch vergessen entlastet von verantwortung. wenn er sich selber dieser mechanismen nicht bewußt ist, hat man ihn darauf zu stoßen. geht das strukturell nicht, müssen die strukturen geändert werden. geht das nicht, wird sich kirche daran gewöhnen müssen, dass sie auch nur teil einer größeren struktur ist, der öffentlichkeit.

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Fürs erste neige ich immer an das Gute am Menschen zu glauben, bevor ich mit irgendwelchen Urteilen daherkomme.

 

Folgendes "Szenario" ist denkbar, daß weder die damaligen Kinder noch Bischof Mixa lügen:

 

Nehmen wir mal an, am Vortreffen zum damaligen Pfarrer Mixa wurden die betroffenen Kinder zuerst eingeschüchtert. Dann mußten die Kinder mit ne Höllenangst vor dem Pfarrer sprechen. Beim Gespräch wurden sie zuerst verbal ermahnt, aber da sie bereits so eingeschüchtert sind, nahmen sie gar nicht mehr auf, was man ihnen sagte. Dann gab es ganz leicht ein Klaps auf die Wange, damit sie zuhören. Das Ganze kommt so an, daß sie den Schlag stärker vernehmen als tatsächlich geschehen ist. Viel hängt auch damit zusammen, welches Alter die Kinder damals hatten, denn je jünger die Kinder, desto empfindlicher sind sie.

 

Daher kann ich die hiergeborenen Deutschen nur den Rat geben, von anderen Völkern zu lernen und auf Ohrfeigen gänzlich zu verzichten. Eine Ohrfeige kann immer daneben gehen, das Auge oder das Ohr empfindlich treffen. Auch der Schlag am Hinterkopf kann das Genick treffen. Kopfnüsse können Gehirnerschütterungen verursachen. Außerdem ist eine Ohrfeige immer feige und stellt eine Beleidigung und eine Verletzung der Würde des Kindes dar, auch wenn sie körperlich nicht relevant war, sie ist immer eine Erniedrigung des Kindes.

 

Wenn ich mir Medienberichte durchlese, heißt es, mit Ohrfeigen, Fausthieben und Schlägen auf das Gesäß mit einem Teppichklopfer soll Bischof Mixa frühere Heimkinder für ihr Fehlverhalten bestraft haben. Die Vorwürfe meinen eindeutig mehr als nur eine Ohrfeige. Da ist es umso dringender einen runden Tisch zu machen, bzw. daß man miteinander spricht, wie Bischof Mixa angeregt hat.

 

Eine weitere Frage möchte ich einwerfen. Ob sich die Medien fragen, ob sie bei ihrer Berichterstattung sich selbst bei den Quellen erkundigt haben, denn die neigen leider oft zur Übertreibung. Eigene journalistische Arbeit ist leider teuer. Und leider gibt es nur wenige seriöse Zeitungen, und wir erreichen eine nie dagewesene Komerziallisierung der Medien, die an Presse-Verhältnissen in den USA erinnern, denen es nur um die Show geht. Das merkt man daran, daß bei uns in den verschiedensten Zeitungen die Pressemeldungen oft im Wortlaut gleich sind. Da hat man die Story von irgendjemand gekauft, und erst später merken sie, daß sie Sch.... gebaut haben. Nur die Presse dementiert zu ungerne falsche Berichterstattung. Sowas erlebt man selten. Und was häufig vorkommt, das sind die sogenannten Andeutungen und Äußerungen über die vermeintliche Schuld anderer. Die Bildzeitung ist dafür berühmt, die Ehre und das Ansehen von Personen zu schädigen, indem sie Verdachtsäußerungen wild um sich streuen, was seit Seit Günter Wallraf allgemein bekannt ist.

bearbeitet von platon
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Da ist es umso dringender einen runden Tisch zu machen, bzw. daß man miteinander spricht, wie Bischof Mixa angeregt hat.

 

... wie Bischof Mixa angeregt hat!

 

Das geschriebende Wort ist oft ein heikel Ding und wendet sich gegen den, der...

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