Jump to content

Perlen – keine Diskussion!


Peter Esser

Recommended Posts

Vielleicht solltest Du aus Achtung vor dem Autor wenigstens bei der Vergabe von Perlen auf die Rechtschreibung achten.

Wenn das deine einzigen Probleme wären... B)

bearbeitet von tomlo
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wenn das deine einzigsten Probleme wären... :lol:
Eine Pluralform des ultimativen Singulars - autsch B)

Das gehört zur Grammatik, so weit sind wir noch nicht bei tomlo, wir sind noch bei der Rechtschreibung. :lol:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

"Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit grösser ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen" sagt Jesus in Matthäus 5,20.

 

Nun werden die Übereifrigen hier wieder ankommen und uns weismachen wollen:

„Ja – wir Christen müssen noch gesetzestreuer, noch pedantischer und minutiöser sein als die Schriftgelehrten und Pharisäer“.

 

So sind die Worte Jesu aber nicht gemeint, vielmehr ist mit der grösseren Gerechtigkeit gemeint, daß Gottes Gerechtigkeit immer von seiner Barmherzigkeit durchwirkt ist und daß wir im Umgang mit anderen immer auf den Sinn der Gebote – nämlich ein Mehr an Liebe – achten sollen.

 

Deshalb sagt Jesus in Lukas 6,36ff:

36 Darum seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.

37 Und richtet nicht, so werdet ihr nicht gerichtet; verurteilet nicht, so werdet ihr nicht verurteilt werden; sprechet los, so werdet ihr losgesprochen werden!

 

Nach dem Gesetz hätte die Sünderin gesteinigt werden müssen, und in den Augen der Selbstgerechten haben Sünder in der Tat keine echte Chance.

 

Aber Gott ist die Liebe.

 

Das heißt nicht, daß er zerstörerisches Treiben gutheißt.

 

Vielmehr deckt er die Sünde auf, stellt den Sünder und beschämt ihn. Wir sollen also nicht feige zuschauen, wenn menschliche Existenzen durch Geldgier und Geiz, Profitsucht, Psychoterror, Kriegshetze, Drogen-, Waffen- und Menschenhandel zerstört werden. Nein – auch wir sollen den, der zerstört, zur Rede stellen, ihn mahnen und ihn notfalls an seinem Tun, so weit uns der Herr und die Engel beistehen, hindern.

 

Das höchst Bedenkliche nun an den religiösen Legalisten heutzutage ist jedoch, daß sich diese selbsternannten Inquisitoren in einer ans Pharisäische grenzenden Werkgerechtigkeit, Kontroll- und Regulierungssucht auf jedes Ährenraufen und jeden winzigen Formfehler stürzen, aber zu den wahren Verbrechen beredt schweigen.

 

Da wird künstliche Verhütung zu einer Sünde hochstilisiert, über die man endlos lamentiert, aber zu den wirklichen Todsünden der mafiösen Lügner und Kriegstreiber, Schöpfungs- Seelen- und Menschenvernichter finden diese selbsternannten Savonarolas und Torquemadas kein klares Wort.

 

Es gibt da ein krasses Mißverhältnis. Diese Leute verfassen 10 000 Beiträge gegen voreheliche Zärtlichkeit und über die Tapeten der Ewigkeit, aber kaum einen gegen Kriegshetze, Kinderarbeit, Todesschwadrone, Menschen- und Waffenhandel. Alles wahrhaft schwere Sünden.

 

Sie seihen Mücken und verschlucken Kamele sagte Jesus einmal über dieses Phänomen(vergleiche Matthäus 23,24)

 

Von den wirklichen Sündenmächten und –gewalten lenken Legalisten mit ihrer Traktaflut ab.

 

Sicher. Wir sollen und müssen immer zuerst uns selbst gegenüber kritisch sein, aber nicht skrupulös.

Wir sollen, wo Unrecht getan wird, Widerstand leisten – auf Jesu Art, indem wir zur Rede stellen und beschämen.

 

Und wir sollen dabei die Verhältnismäßigkeit wahren, nicht Mücken seihen und Kamele verschlucken. Das heißt: wir sollten uns nicht über jeden Kuss erster jugendlicher Liebe ereifern, sondern mit hundert mal mehr Energie sollten wir gegen solch zerstörerische Strukturen und Akte wie Mobbing, organisierte Lüge, Gewaltverherrlichung, Rassismus, Kriegshetze, Waffen-, Drogen- und Menschenhandel kompromißlos einschreiten.

 

Gott, der die Liebe ist, ruft uns zum Widerstand gegen das Zerstöerische in uns und um uns. Gott, der die Liebe ist, ist auch die Kraft, die dem Lieblosen und Zerstörerischen entgegentritt und es letzlich vernichtet.

 

Es ist bewußte Verzerrung und Entstellung, wenn einige hier, nur um ihren vermeintlichen Gegnern eins auszuwischen, diesen Gott der Liebe als süßlich oder als Kuschelgott karikieren.

 

Noch einmal.

Gott, der die Liebe ist, ruft uns zum Widerstand gegen das Zerstöerische in uns und um uns. Gott, der die Liebe ist, ist auch die Kraft, die dem Lieblosen und Zerstörerischen entgegentritt und es letzlich vernichtet.

 

Bei alldem sollten wir Menschen jedoch nicht hergehen und so anmaßend sein, Gott zu spielen. Wir sollten also nicht die in Sünde verstrickten Menschen (also auch nicht uns selbst!) mit gottgleicher Pose verdammen und verurteilen.

 

ohne weitere Worte

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ehre wem Ehre gebührt: Eine Perle für Stefan für diesen Beitrag.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Eine Perle für GermanHeretic, weil man diese Statistik besser kaum erklären kann. MMn. B)

 

http://www.mykath.de/index.php?showtopic=1...80entry686880

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe einmal versucht, die Erkenntnisse von Angelika und Mariamante zu Johannes 4 zusammenzufassen.

 

Johannes 4,1-4:

1 Als nun Jesus erfuhr, daß den Pharisäern zu Ohren gekommen war, daß er mehr zu Jüngern machte und taufte als Johannes 2- obwohl Jesus nicht selber taufte, sondern seine Jünger -, 3 verließ er Judäa und ging wieder nach Galiläa. 4 Er mußte aber durch Samarien reisen.

 

Schalom:

Jesus flieht vor politischer Verfolgung. Denn er wird von seinen Gegnern in der Rolle des Täufers gesehen, als radikaler Kult- und Sozialkritiker. Hinzu kommt, dass er mehr Menschen anspricht als der Täufer selbst. Das macht Jesus besonders gefährlich. Die "Pharisäer" steht hier nicht für die religiöse Gruppe der "Frommen", sondern für das Bündnis der tonangebenden und herrschenden Kreise aus Sadduzäern, Herodianern und pharisäischen Etablierten, die um ihre Macht bangten. Das Johannes-Evangelium verwendet für diese Große Koalition meistens das Wort "Juden". Möglicherweise wurde die Bezeichnung "Juden" an dieser Stelle von der Redaktion durch "Pharisäer" ersetzt.

 

Johannes 4,5-6:

5 Da kam er in eine Stadt Samariens, die heißt Sychar, nahe bei dem Feld, das Jakob seinem Sohn Josef gab. 6 Es war aber dort Jakobs Brunnen.

 

Schalom:

Sychar war bekannt für den Jakobsbrunnen; es war ein Wallfahrtsort der Samariter und Touristenmagnet. Es ist kein Zufall, dass Jesus sich hier niederlässt. Was am Tempel zu Jerusalem im großen Stil ablief, das spielte sich hier im kleinen ab: Geschäftemacherei und Nepp mit "heiligem Ambiente" und Schindluder mit heiligen Inhalten.

 

Johannes 4,6-8:

Weil nun Jesus müde war von der Reise, setzte er sich am Brunnen nieder; es war um die sechste Stunde. 7 Da kommt eine Frau aus Samarien, um Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gib mir zu trinken!

8 Denn seine Jünger waren in die Stadt gegangen, um Essen zu kaufen.

 

Schalom:

Jesus bricht gleich mehrere Tabus. Er, der Mann, spricht eine fremde Frau an, er, der Jude, bittet eine aus dem "Heiden"-Volk der Samariter, die als unrein galten, um Wasser, er, der Heilige, den viele in den Fußstapfen des Täufers sahen, wendet sich einer zu, die nicht zu den anständigen Frauen des Dorfes gehören kann, denn sonst wäre sie nicht um die sechste Stunde zum Wasserholen unterwegs.

Wir sehen den erstaunten Blick der Frau. Es arbeitet in ihr, während die Zikaden in der Mittagshitze zirpen. (Man verzeihe mir die Ausschmückung).

 

Johannes 4,8-9:

9 Da spricht die samaritische Frau zu ihm: Wie, du bittest mich um etwas zu trinken, der du ein Jude bist und ich eine samaritische Frau?

b Denn die Juden haben keine Gemeinschaft mit den Samaritern.

 

Schalom:

In dieser Frage kommt nicht nur das unglaubliche Erstaunen der Frau zum Ausdruck, wir werfen auch einen Blick hinter die Kulissen unserer Welt, die bis heute von Ausgrenzung und Selektionswahn durchsetzt ist.

 

Johannes 4,9-10:

10 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du erkenntest die Gabe Gottes und wer der ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, du bätest ihn, und er gäbe dir lebendiges Wasser.

 

Schalom:

Jesus geht überhaupt nicht auf die landläufigen Barrieren, Konventionen und Erklärungsmuter ein, die in der Frage der Frau mitschwingen, er wischt mit seiner völlig neuen Sicht der Dinge das Rollenverständnis der Frau beiseite und geht ganz direkt auf sie als einmalige Person mit ihrer ganz eigenen Lebensgeschichte ein: "Wenn du erkenntest, ... wer der ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, du bätest ihn, und er gäbe dir lebendiges Wasser."

 

Etwas ähnliches finden wir im Fall des Blindgeborenen. Als die Jünger – immer noch befangen in Schuld-und-Tun-Ergehen-Zusammenhängen - Jesus fragen: Wer hat gesündigt - er oder seine Eltern? antwortet Jesus: "Weder er noch seine Eltern haben gesündigt, sondern das Wirken Gottes soll an ihm offenbar werden." (Johannes 9,1-3).

 

Diese Welt ist so pervertiert und von Finsternis zerfressen, dass in diesem Wirrwarr aus Misere und Verstrickung die Frage nach Kausalitäten und Ursachenketten völlig absurd geworden ist. Schließlich hat das Gattungswesen Mensch in der intelligiblen Welt des Garten Eden durch seine bewußte Fehlentscheidung gegen Gott ja die ganze ursprünglich gute Schöfpung samt unschuldiger Natur in die Zeitlichkeit und damit den Verfall gerissen.

 

Jesus macht klar: In diesem fatalen Unheilszusammenhang, der die ganze Welt -unentwirrbar für den Menschen - korrumpiert, ist es Unsinn, inquisitorisch und buchhalterisch immer wieder nur nach Schuldigen zu suchen.

Denn das bringt nur immer wieder noch mehr Ressentiments, noch mehr Aufrechnen, Enge und Angst, Anklagen und Verstrickung hervor.

 

Nein.

 

Es geht darum, nach vorn zu schaun, ein Licht anzuzünden, die Finsternis zu vertreiben und das heißt, aufhören zu verdächtigen, zu verklagen und zu beschuldigen. Stattdessen gilt es, dem zu vertrauen, der das Licht, nicht versiegendes Wasser, das Leben ist.

 

Auch in der Begegnung mit der Samariterin setzt Jesus absurde Denkmuster außer Kraft, unterläuft er die irrwitzige Logik der Finsternis, indem er Licht in die Dunkelheit religiöser Fehldeutungen bringt.

 

Johannes 11-12:

11 Spricht zu ihm die Frau: Herr, hast du doch nichts, womit du schöpfen könntest, und der Brunnen ist tief; woher hast du dann lebendiges Wasser? 12 Bist du mehr als unser Vater Jakob, der uns diesen Brunnen gegeben hat? Und er hat daraus getrunken und seine Kinder und sein Vieh.

 

Schalom:

Die Frau befindet sich zunächst gedanklich noch ganz in der Welt der rituellen Konventionen und des materiellen Mangels. Zunächst versteht sie Jesu Worte ganz fundamentalistisch-materiell. Sie hat das Bild vom "lebendigen Wasser" noch nicht sogleich begriffen.

 

Sie führt plausible Gründe an, warum Jesu Vorschlag (in der uns sichtbaren Welt) nicht funktionieren kann. Er hat ja kein konkret-materielles Schöpfgerät Und sie erkundet - ähnlich wie die Juden mit ihrer Abrahamsfrage auch - Jesu Stellung im religiösen System ihrer eigenen Kultur: Bist du mehr als unser Vater Jakob? Es ist die Frage: Wohin gehörst du in der Hierarchie der Autoritäten? Welchen Status hast du, welchen Posten, welchen Titel, welches Amt?. Wir kennen diese Haltung.

 

Johannes 4,13-14:

13 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, den wird wieder dürsten; 14 wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.

 

Schalom:

Jesus geht auf die Frage nach Posten, Hierarchie und Autorität nicht ein, er wendet das Gespräch weg von dieser Welt des Mangels und Verfalls hin zu einer ewigen Wirklichkeit in Fülle.

 

Johannes 4,15:

15 Spricht die Frau zu ihm: Herr, gib mir solches Wasser, damit mich nicht dürstet und ich nicht herkommen muß, um zu schöpfen!

 

Schalom:

Die Frau fasst das Angebot Jesu immer noch sehr konkret und materiell auf. Ihre Vorstellung ist vielleicht geprägt von dem Wunder, das in 1 Kön 14ff von Elia und der Witwe von Zarpat berichtet wird: "Das Mehl im Topf soll nicht verzehrt werden, und bdem Ölkrug soll nichts mangeln bis auf den Tag, an dem der HERR regnen lassen wird auf Erden."

 

Johannes 4,16:

16 Jesus spricht zu ihr: Geh hin, ruf deinen Mann und komm wieder her!

 

Schalom:

Jesus spricht zwar von DEM Durst, der hinter jeder Art von Durst und Unerfülltheit steckt, doch er geht in maieutischer Absicht zunächst auf die ganz konkrete Vorstellungswelt der Samariterin ein und spricht sie auf ihren Mann an.

 

Johannes 4,17-18:

17 Die Frau antwortete und sprach zu ihm: Ich habe keinen Mann. Jesus spricht zu ihr: Du hast recht geantwortet: Ich habe keinen Mann. 18 Fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann; das hast du recht gesagt.

 

Schalom:

Mit der Frage nach ihrem Mann hat Jesus ihren wahren Durst angesprochen. Den nämlich nach Erfüllung, Glück und Geborgenheit. Ein Durst, den sie anscheinend in mehreren Beziehungen zu stillen suchte, die sie aber immer wieder durstig werden ließen. Jesus gibt ihr nicht nur zu verstehen, dass er ihre äußeren Lebensumstände kennt, sondern dass er auch weiß, dass sie immer noch voller Sehnsucht ist.

 

Johannes 4,19-20:

19 Die Frau spricht zu ihm: Herr, ich sehe, daß du ein Prophet bist. 20 Unsere Väter haben auf diesem Berge angebetet, und ihr sagt, in Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten soll.

 

Schalom:

Die Frau hat nun begriffen, dass Jesus mit dem lebendigen Wasser einen ewigen Sinn meint, einen, der über das Hier und Jetzt hinausgreift, der ihre Unruhe und Sehnsucht wirklich stillen kann. Sie weiß nun, da spricht einer von der verheißenen Fülle einer anderen Wirklichkeit Sie stuft nun ohne Zögern Jesus als "Propheten" ein und greift auf die ihr bekannten herkömmlichen religiösen Vorstellungen Samariens und Judas zurück. Auch hier verharrt sie zunächst - ganz typisch fundamentalistisch - beim Angelernten, Objektiv-Kultisch-Rituellen, bei Formalismen und Äuerlichkeiten. Sie meint, es käme auf den Ort der Anbetung an, um bei Gott Gehör zu finden.

 

Johannes 4,21-22:

21 Jesus spricht zu ihr: Glaube mir, Frau, es kommt die Zeit, daß ihr weder auf diesem Berge noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. 22 Ihr wißt nicht, was ihr anbetet; wir wissen aber, was wir anbeten; denn das Heil kommt von den Juden.

 

Schalom:

Ob nun die Stelle "Ihr wisst nicht..." ein redaktioneller Einschub ist oder nicht, eines wird ganz klar. Hier zeigt sich, dass das Johannesevangelium keineswegs judenfeindlich ist, sondern dass dort, wo Jesus im Johannesevangelium die "Juden" aufs Schärfste kritisiert, immer die große Ausgrenzungs-Koalition der Mächtigen und Privilegierten und der bigotten Fanatiker gemeint ist.

 

Johannes 4,23-24:

23 Aber es kommt die Zeit und ist schon jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben. 24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.

 

Schalom:

Jesus schiebt nun alle religiösen Veräußerlichungen und Objektivierungen in den Hintergrund. Kein Ritus, kein Kult, keine Verehrung heiliger Orte ist dem Gott, der Geist ist, angemessen. Nur wer sich Gott "im Geist und in der Wahrheit" nähert, der erfährt ihn. Das heißt: wer aufrichtig und ohne Berechnung, (also in Wahrheit) und ohne auf magisches Ambiente und Brimborium zu setzen, Gott vertraut, dem erschließt sich seine Wirklichkeit, die unsere tiefste Sehnsucht stillt.

 

 

Johannes 4,25-27:

25 Spricht die Frau zu ihm: Ich weiß, daß der Messias kommt, der da Christus heißt. Wenn dieser kommt, wird er uns alles verkündigen. 26 Jesus spricht zu ihr: Ich bin's, der mit dir redet.

 

 

Schalom:

Es ist erstaunlich.

Jesus gibt sich ohne große Umschweife dieser Frau – ausgerechnet dieser kultisch und sozial so völlig ausgegrenzten Samariterin - als DER MESSIAS zu erkennen. Da wandert Jesus monate-, ja jahrelang mit diesem Männertrupp aus zwölf mehr als nur eigenwiligen und anstrengenden Gesellen durch die Gegend, predigt, heilt, vollbringt Zeichen um Zeichen, erklärt, ersinnt Gleichnisse. Und dennoch dauert es eine Ewigkeit, bis sie begreifen – er ist nicht nur ein Prophet wie Johannes der Täufer, er ist mehr, er ist der verheissene Messias.

 

Und nachdem Jesus in mühevoller zäher Kleinarbeit am männlichen Gehirn den Zwölfen klargemacht hat, dass er nicht nur ein Prophet, sondern der Messias ist, muß er ihnen als nächstes unter noch größeren Mühen immer wieder einbleuen, dass der Menschensohn-Messias kein Brotmessais ist, kein Volkstribun und kein zelotischer Revolutionär, kein Neo-Makkabäer, der ein Davidisches Köngreich errichtet.

 

Das Markus-Evangelium weiß ein Lied davon zu singen, wie Jesus immer wieder den Zwölferkreis, aber auch andere davon abhält, ihn als Messias auszurufen, einfach weil die Messiasvorstellung der Jünger, aber auch die der Zeitgenossen nicht von den Gottesknechtliedern geprägt ist, sondern Interesse an Macht, Hierachie und Rang(folgen), an falschen triumphalistischen, populistischen, karrieresüchtigen und nicht selten gewaltdurchtränkten Männerphantasien.

 

Und dann diese Szene am Jakobsbrunnen. Nach ein paar Sätzen gehen der Frau Herz und Augen auf, lässt sie alte Denkmuster los, begreift sie instinktiv, worauf es wirklich ankommt - auf den Messias, aber nicht auf das Trugbild eines Brot- oder Machtmessias, sondern auf den Wortmessias:

"Ich weiß, daß der Messias kommt, der da Christus heißt. Wenn dieser kommt, wird er uns alles verkündigen" sagt sie.

 

Da weiß Jesus: Bei ihr ist sein Geheimnis in guten Händen, und er offenbart sich ihr: Ich bin dieser Messias.

 

Johannes 4,27:

27Unterdessen kamen seine Jünger, und sie wunderten sich, daß er mit einer Frau redete; doch sagte niemand: Was fragst du? Oder: Was redest du mit ihr?

 

Schalom:

Immer wieder geben Frauen das Stichwort. Es scheint so, als ob sie einfach den besseren Draht zu Jesus und seiner Botschaft, zum Heiligen Geist hätten, was uns aber nicht großartig wundern muss, denn der lebensspendende Geist ist ja tendentiell weiblich, nicht nur im Hebräischen, sondern auch in der Realität.

 

Johannes 4,28-29:

28 Da ließ die Frau ihren Krug stehen und ging in die Stadt und spricht zu den Leuten: 29 Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe, ob er nicht der Christus sei!

 

Schalom:

Die Frau, die zuvor noch eher gehemmt und vorsichtig wirkte, wird zur Verkündigerin, so mitgerissen ist sie. Und Jesus hindert sie nicht, zieht keinen Kodex aus dem Tornister belehrt sie nicht von oben herab und führt auch keinen peinlichen Eignungstest durch.

 

Weder ihre samaritische Herkunft noch ihr Frausein noch ihr Lebenswandel sind ihm Grund sie an der Verkündigung zu hindern

 

Im Gegenteil.

 

Da liegt eine klare Haltung Jesu vor: spontaner Glaube, liebevolle Begeisterung und überströmende Hoffnung sind die alles entscheidenden Kriterien für seine VerkündigerINNen, nicht enge bürokratische Zertifizierungen. Rom sollte endlich anfangen sich in dieser Hinsicht an Jesus zu orientieren.

 

Johannes 4,30:

30 Da gingen sie aus der Stadt heraus und kamen zu ihm.

 

Schalom:

Und die Frau hat Erfolg. Sie ist offensichtlich nicht nur begeisterungsfähig, sondern auch fähig zu begeistern. An dieser Frau zeigt uns Gott, dass die wahre Kirche Jesu Christi unabdingbar Frauen als Verkündigerinnen in braucht, gerade Frauen mit Lebenserfahrung und spontaner Begeisterungsfähigkeit. Frauen voller Emotionalität. Gerade sie hat Jesus in Gottes Auftrag zu Verkünderinnen berufen. Denken wir nur an die Frauen unter dem Kreuz, an Maria, die Mutter Jesu, und an Maria Magadelena.

 

Und wem fällt beim Namen "Maria" nicht der Mut der Frauen von der Plaza del Mayo ein oder der russischen Soldatenmütter, die gegen eine teuflische seelenzermalmende Militärmaschinerie um das Leben ihrer Söhne kämpfen?

Wie so ganz anders und unbeholfener, um wieviel eitler und begriffsstutziger, großmäuliger und aufbrausender sind im Vergleich dazu die Zwölf.

 

Johannes 4,31-33:

31 Inzwischen mahnten ihn die Jünger und sprachen: Rabbi, iß! 32 Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, von der ihr nicht wißt. 33 Da sprachen die Jünger untereinander: Hat ihm jemand zu essen gebracht?

 

Schalom:

Auch die Apostel begreifen ebensowenig wie die Samariterin zu Beginn Jesu Antwort nicht. Sie missverstehen wieder einmal, stülpen Jesu Worten ihre eigenen konkreten, dicht an der Banalität und der Materie haftenden Vorstellungen über.

 

Johannes 4,34-38:

34 Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist die, daß ich tue den Willen dessen, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk. 35 Sagt ihr nicht selber: Es sind noch vier Monate, dann kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebt eure Augen auf und seht auf die Felder, denn sie sind reif zur Ernte. 36 Wer erntet, empfängt schon seinen Lohn und sammelt Frucht zum ewigen Leben, damit sich miteinander freuen, der da sät und der da erntet. 37 Denn hier ist der Spruch wahr: Der eine sät, der andere erntet. 38 Ich habe euch gesandt, zu ernten, wo ihr nicht gearbeitet habt; andere haben gearbeitet, und euch ist ihre Arbeit zugute gekommen.

 

Schalom:

Jesus kennt die engen Grenzen seiner männlichen Gefährten, es kommt einem vor, als sähe er das ganze Versagen und den ganzen Pöstchenschacher Roms, den Zank der Konfessionen, in der männlichen Eitelkeit seiner Begleiter präformiert, voraus - und natürlich auch, dass die immer wieder vom Amt Versuchten und ins Amt Verliebten da ernten werden, wo sie nicht gesät haben, dass sie letztlich von denen mit dem heissen Bekennerherzen profitieren und dass sie in Gefahr sind, das vor sich und anderen als ihr Verdienst hinzustellen.

 

Jesus rückt die Dinge zurecht.

 

Wenn man will, kann man in diesen Worten Jesu auch erste Erfahrungen in den frühen Gemeinden gespiegelt sehen.

 

Johannes 4-39-42:

39 Es glaubten aber an ihn viele der Samariter aus dieser Stadt um der Rede der Frau willen, die bezeugte: Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe. 40 Als nun die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben; und er blieb zwei Tage da. 41 Und noch viel mehr glaubten um seines Wortes willen 42 und sprachen zu der Frau: Von nun an glauben wir nicht mehr um deiner Rede willen; denn wir haben selber gehört und erkannt: Dieser ist wahrlich der Welt Heiland.

 

Schalom:

Ausgerechnet die aus Sicht der orthodoxen "Glaubenselite" als "ungläubig" geltenden Samariter erkennen, dass Jesus der Heiland der ganzen Welt ist. Hier wird der Unterschied von falschem und wahrem Glauben deutlich.

Der Glaube der Samariter ist kein Glaube an Satzwahrheiten und Lehrmeinungen, kein ängstlicher Buchstaben-, Koran- oder Katechismusglaube, sondern ihr Glaube ist getragen von der Dynamik, er ist ein Glaube an das lebendige Wort, an die Person Jesu, der ihnen Mut macht und ihnen eine andere, neue Wirklichkeit ohne Beschränktheit und Dünkel, ohne Schuldaufrechnung, ohne Aus- und Abgrenzungen vor Augen führt.

 

http://www.mykath.de/index.php?showtopic=1...&gopid=687159

 

man möge mir verzeihen, dass ich schon wieder einen BEitrag von Schalom verperle.....

übrigens, es stimmt nicht, das ist keine Zusammenfassung der Erkenntnisse von Mariamante und mir zu Joh 4. Das ist entschieden mehr

 

alles Liebe

 

Angelika

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

http://www.mykath.de/index.php?showtopic=1...&gopid=687159

 

man möge mir verzeihen, dass ich schon wieder einen BEitrag von Schalom verperle.....

übrigens, es stimmt nicht, das ist keine Zusammenfassung der Erkenntnisse von Mariamante und mir zu Joh 4. Das ist entschieden mehr

 

alles Liebe

 

Angelika

Ablehnung des Lehramtes verdienen keine Perle

bearbeitet von tomlo
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ablehnung des Lehramtes verdienen keine Perle

Kein Neid bitte. Solltest Du es jemals schaffen, einen orthographisch und grammatikalisch korrekten Beitrag ins Forum zu stellen, werde ich diesen, unabhängig von seinem Inhalt, garantiert verperlen. Versprochen! B)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Trotzdem ist es ja wohl übertrieben, einen Beitrag allein wegen seiner übermäßigen Länge als Perle anzusehen B)

 

 

um das mal klarzustellen:

ich habe SChaloms Beitrag nicht verperlt, weil er so lang ist, sondern weil er Joh 4 sehr sachkundig und zudem ansprechend und emotional interpretiert. Joh 4 gehört zudem zu einer meinr liebsten Stellen aus der Bibel

 

alles Liebe

 

Angelika

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das war ein sehr schönes Schlusswort. Ich untersage hiermit jede weitere Diskussion über diese Perle und verweise insoweit auf den Threadtitel! Inge als Mod

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Ironiethread ist eigentlich woanders.

Ja, der Ironiethread ist woanders.

Was hier abgeht, ist Realsatire vom Feinsten:

Ostereier sind eine Gefahr für den Glauben, bei der jahrhunderte alten Traditon der Ostereiersegnung handelt es sich um Aberglauben.

Der Anblick von, ja der Gedanke an Osterhasen führt unweigerlich vom Glauben an die Auferstehung weg.

Ostereier und Osterhasen sind eine "Verheidnisierung" des wahren Glaubens.

 

Gebetsschnüre aus dem Buddhismus entlehnt sind dagegen praktisch, und Marienverehrer schaffen es in all dieser Kommerzialisierung von Wallfahrtsorten mühelos, ihren Blick und ihr Herz auf Jesus Christus zu richten.

 

Spaß ist immer und überall per se schlecht, obwohl aus dem Spaß wahre, tiefe Freude werden kann, die dem Spaß stets vorzuziehen ist.

 

Verzicht und Enthaltsamkeit sind wertvolle Übungen für das spirituelle Leben, in erster Linie das spirituelle Leben anderer, für uns selbst nehmen wir flugs die Freiheit, keiner Fremdbestimmung unterliegen zu wollen.

 

Eine Perle im Misthaufen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Für Lutheraner kurz und prägnant.

 

 

Den Satz wollte ich gerade verperlen! Ich finde das einer der schönsten Sätze, die ich bisher von einem Gläubigen gehört habe. B)

 

(Nur damit keine Mißverständnisse aufkommen: Es geht für mich nicht um den Wahrheitsgehalt der Aussage (für mich gibt es keinen Gott, der die Menschen schuf) sondern um die Einstellung, die hinter dieser Aussage steht!)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ein Beitrag von andre, der für alle Gläubigen ein positiver Denkzettel sein sollte:

 

 

Die verschiedenen Erfahrungen der verschiedenen Menschen zeigen eben, dass Gott immer größer ist als die einzelnen Erfahrungen aussagen können.

Wenn man aus dieser "Formel" zur "Berechnung" von Gottes Größe alle "Erfahrungen" und Aussagen herauskürzt, die sich gegenseitig widersprechen - also sich gegenseitig aufheben und Null ergeben wie 1 minus 1 - dann bleibt von Gott nur noch ein sehr abstraktes Gerüst übrig. Die "Gottes-Formel" ist künstlich aufgebläht, man kann diese Seifenblase fast physisch greifen, wenn man sich den gigantischen Berg theologischer Abhandlungen anschaut, denn die Kirche über die Jahrhunderte aufgetürmt hat - freilich ohne je ein echtes Problem gelöst zu haben, wie man an den vielen Widersprüchen sehen kann.

 

Zum Thema: Auch ein konsequenter Atheist kann ein sehr konkretes Gottes-Bild haben, wenn er sich die hypothetische Frage "Mal angenommen, Gott existiert doch, wie stellst du ihn dir vor?" stellt. Es ist also mitnichten so, dass man als A&A per se in die Hölle kommt, weil man Gott ablehnt. Denn er lehnt ja nicht Gott an sich ab (schon gar nicht, wenn sich nach dem Tod herausstellt, dass er tatsächlich existiert), sondern lediglich die (meisten der) Gottesbilder, die die Religionen und deren Angehörige von ihm zeichnen. Die Frage am "Himmelstor" wäre also eher die, wessen Vorstellung von Gott der Wahrheit zu Lebzeiten am nächsten kam. Und da, lieber Peter, solltet ihr Gläubigen euch nicht zu sicher fühlen, es könnte nämlich durchaus sein, dass Gott euch Vorhaltungen darüber macht, was ihr ihm zu Lebzeiten alles in den Mund gelegt habt, was ihr ihm alles unterstellt habt.

 

Ich kann mir als Atheist jedenfalls sicher sein, dass Gott mich in folgenden Punkten nicht anklagen wird: ich habe nicht seinen Namen für meine persönlichen Zwecke missbraucht, ich habe ihn nicht für mein Schicksal verantwortlich gemacht und ich war nicht so anmaßend, ihm meine persönlichen Hirngespinste als tatsächliche Eigenschaften anzuhängen. - Ich kann die Pascalsche Wette also auch dann nicht verlieren, wenn ich bis zum letzten Atemzug konsequenter Atheist bleibe.

 

André

 

 

http://www.mykath.de/index.php?s=&showtopi...ndpost&p=696287

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ein Beitrag von andre, der für alle Gläubigen ein positiver Denkzettel sein sollte:

 

 

 

 

http://www.mykath.de/index.php?s=&showtopi...ndpost&p=696287

 

:lol: Zustimm!

 

und folgenden Beitrag von Wolfgang und RationisCausa finde ich auch klasse:

 

http://www.mykath.de/index.php?s=&showtopi...ndpost&p=696371

 

, denn man kann es auch mit der "christlichen Empörung" übertreiben. Entspricht auch meiner Meinung. B)

bearbeitet von Peggy
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ein Beitrag von andre, der für alle Gläubigen ein positiver Denkzettel sein sollte:

 

 

 

 

http://www.mykath.de/index.php?s=&showtopi...ndpost&p=696287

 

:lol: Zustimm!

 

und folgenden Beitrag von Wolfgang und RationisCausa finde ich auch klasse:

 

http://www.mykath.de/index.php?s=&showtopi...ndpost&p=696371

 

, denn man kann es auch mit der "christlichen Empörung" übertreiben. Entspricht auch meiner Meinung. B)

 

 

 

Vielen Dank, liebe Peggy!

 

:D:lol:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ein Beitrag von andre, der für alle Gläubigen ein positiver Denkzettel sein sollte:

 

 

 

 

http://www.mykath.de/index.php?s=&showtopi...ndpost&p=696287

 

:lol: Zustimm!

 

und folgenden Beitrag von Wolfgang und RationisCausa finde ich auch klasse:

 

http://www.mykath.de/index.php?s=&showtopi...ndpost&p=696371

 

, denn man kann es auch mit der "christlichen Empörung" übertreiben. Entspricht auch meiner Meinung. B)

 

 

 

Vielen Dank, liebe Peggy!

 

:D:lol:

 

Ich bedanke mich natürlich auch. (Fast) zu viel der Ehr.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Für Sofia für einen ganz interessanten und liebevollen Kommentar!

 

http://www.mykath.de/index.php?s=&showtopi...ndpost&p=699233

 

... und das, was sie kommentiert hat, ist auch lesenswert. ;-)

bearbeitet von Peggy
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Neu erstellen...