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Katholisch ohne Kirchensteuer?


Gerd-Wilhelm

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Die Frage ist was man braucht.

 

Benötigt eine Gemeinde ein "Gemeindezentrum" um ihre Treffen, Gruppen, Katechesen, als Abfahrtspunkt zur Messe oder sucht man ein "spirituelles Zentrum" in dem man mehr oder weniger freikirchlich organisiert auch bzw. nur ein liturgisches Leben führt?

 

Ersteres ist sicherlich einfacher realisierbar als eine komplette Gemeinde. Zumal wenn diese Gemeinde aus eigener Kraft keinen Priester zu stellen vermag. Die Idee einen geeigneten Junggesellen bzw. Witwer (ok - der muss auch erstmal gefunden werden) nur für eine bestimmte Gemeinde zu weihen ist sicherlich gewöhnungsbedürftig, aber man könnte Woelki ja mal fragen...

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Noch eine (möglicherweise sehr böse) Frage: Wo waren die Leute aus deiner Gemeinde an den Sonntagen, an denen es bei euch im Ort keine Eucharistiefeier gab?

Und noch ein böser Vorschalg: Wenn euch das gemeinsame Treffen wirklich wichtiger ist als die Eucharistiefeier, dann trefft euch Sonntags doch im Cafè...

Was soll dieser Unsinn? Gibt es Gottesdienste die mehr wert sind als andere Gottesdienste? Ist eine Eucharistiefeier wertvoller als ein Wortgottesdienst? So nach dem Motto: "Wenn es keine Messe ist, kann man ja gleich Café trinken gehen. Nur eine Messe ist ein echter Gottesdienst."

 

Die Eucharistiefeier ist eine form des katholischen Gottesdienstes. Sie ist ohne Frage wichtig. Aber der Gottesdienst der Ortsgemeinde ist auch wichtig und er ist es nicht weniger. Ob man am jeweiligen Sonntag die Eucharistiefeier in der nächsten Stadt dem Wortgottesdienst der eigenen Gemeinde vorzieht, ist die Gewissensentscheidung jedes einzelnen Katholiken. Und es geht niemanden etwas an, wie er sich zwischen diesen gleichwertigen Alternativen entscheidet. Katholiken haben es nicht nötig, sich bei der Wahl ihres Sonntagsgottesdienstes bevormunden zu lassen. Es ist eine Frechheit, einen Gottesdienst einfach mit einem Café-Besuch gleich zu setzen.

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Die Frage ist was man braucht.

 

Benötigt eine Gemeinde ein "Gemeindezentrum" um ihre Treffen, Gruppen, Katechesen, als Abfahrtspunkt zur Messe oder sucht man ein "spirituelles Zentrum" in dem man mehr oder weniger freikirchlich organisiert auch bzw. nur ein liturgisches Leben führt?

 

Ersteres ist sicherlich einfacher realisierbar als eine komplette Gemeinde. Zumal wenn diese Gemeinde aus eigener Kraft keinen Priester zu stellen vermag. Die Idee einen geeigneten Junggesellen bzw. Witwer (ok - der muss auch erstmal gefunden werden) nur für eine bestimmte Gemeinde zu weihen ist sicherlich gewöhnungsbedürftig, aber man könnte Woelki ja mal fragen...

 

Ich weiss ja nicht, wie es Woelki mit Diakonen hält: hier im Bistum gibt es sogenannte "ständige" Diakone, die in Seelsorgeeinheiten mit einem entsprechenden Aufgabenfeld eingesetzt werden, es gibt aber auch "nichtständige" Diakone, die offizielle Bezeichnung lautet "Diakon mit Zivilberuf", die in priesterlosen Gemeinden schon eine Art Kristallisationskern darstellen - es geht ja, wenn eine Gemeinde überleben soll, nicht nur um die Sonntagsmessen.Das wäre doch auch mal eine Option für ein engagiertes Gemeindemitglied in der Diaspora: Diakon im Zivilberuf.Von einer SE in der tiefsten schwäbischen Diaspora (mit der in und um Berlin aber noch immer nicht zu vergleichen) weiss ich, dass dort drei Diakone im Zivilberuf tätig sind: einer ist im Brotberuf Studienrat an einem Gymnasium.

bearbeitet von Julius
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Ich weiss ja nicht, wie es Woelki mit Diakonen hält: hier im Bistum gibt es sogenannte "ständige" Diakone, die in Seelsorgeeinheiten mit einem entsprechenden Aufgabenfeld eingesetzt werden, es gibt aber auch "nichtständige" Diakone, die offizielle Bezeichnung lautet "Diakon mit Zivilberuf", die in priesterlosen Gemeinden schon eine Art Kristallisationskern darstellen - es geht ja, wenn eine Gemeinde überleben soll, nicht nur um die Sonntagsmessen.Das wäre doch auch mal eine Option für ein engagiertes Gemeindemitglied in der Diaspora: Diakon im Zivilberuf.

Ich bin ja grundsätzlich dafür, so viele Mitarbeiter für die Seelsorge zu gewinnen wie möglich. Der Diakon hat allerdings ein ganz anderes Berufsprofil als der Priester oder Pastoralreferent. Die Hauptaufgaben liegen (Achtung, jetzt kommt eine Binsenweisheit) in der Diakonie, also im Dienst an den Schwachen (Kranken, Alten, Arbeitslosen, Minderheiten). Als Gemeindeleiter sollten sie normalerweise nicht eingesetzt werden. Ich weiß, dass man im Bezug auf die Aufgabe des Pfarrers häufig in dem Sinn vorgeht: Lieber ein geweihter Diakon als ein ungeweihter Pastoralreferent. Das sehe ich aber eher umgekehrt, weil sich sonst mittelfristig die Daseinsberechtigung des Diakonenamtes darauf beschränkt, einen Fastpriester aus verheirateten Weihekandidaten zu machen.

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Der Diakon hat allerdings ein ganz anderes Berufsprofil als der Priester oder Pastoralreferent. Die Hauptaufgaben liegen (Achtung, jetzt kommt eine Binsenweisheit) in der Diakonie, also im Dienst an den Schwachen (Kranken, Alten, Arbeitslosen, Minderheiten). Als Gemeindeleiter sollten sie normalerweise nicht eingesetzt werden. Ich weiß, dass man im Bezug auf die Aufgabe des Pfarrers häufig in dem Sinn vorgeht: Lieber ein geweihter Diakon als ein ungeweihter Pastoralreferent. Das sehe ich aber eher umgekehrt, weil sich sonst mittelfristig die Daseinsberechtigung des Diakonenamtes darauf beschränkt, einen Fastpriester aus verheirateten Weihekandidaten zu machen.

 

Wer spricht denn davon, Diakone im Zivilberuf zu Gemeindeleitern zu machen? Wenn ich den Threaderöffner inzwischen richtig verstanden habe, geht es ihm ja darum, die priesterlose kleine Gemeinde, in der er lebt, trotz einschneidender Kürzungen von seiten des Bistums irgendwie als Gemeinde über Wasser zu halten und nicht ganz auseinanderfallen zu lassen. Dass man die 250 Hanseln, von denen er spricht, mit einem Diakon oder Pastoralreferenten beglücken wird, ist wohl als Fata Morgana zu betrachten. Wenn's drum geht, in der tiefen Diaspora eine Gemeinde am Leben zu erhalten, wäre ein Diakon im Zivilberuf, der meinetwegen hauptberuflich eine Schreinerei betreibt, aber eben auch z.B. den Beerdigungsdienst für die Gemeinde übernimmt, sicher mindestens so hilfreich wie eine Pastoralreferentin, die man aus einer Berliner Hauptpfarrei zum Beerdigen auf's Land schickt.Der Unterschied zwischen Diakonen im Zivilberuf und anderen Hauptamtlichen ist schließlich der, dass sie in der Regel in der Gemeinde wirken, aus der sie kommen und in der sie schon vorher verwurzelt waren.

bearbeitet von Julius
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Wer spricht denn davon, Diakone im Zivilberuf zu Gemeindeleitern zu machen?

Sorry aber dann habe ich nicht ganz verstanden, was du mit "Kristallisationskern" meintest. Welche Aufgaben hattest du da vor Augen?

 

Wenn ich an so Dinge wie Pfarrbesuchsdienst, Erstkommunion-, Tauf- und Firmkatechese denke, sehe ich nicht wieso man sich dafür zum Diakon weihen lassen sollte. Zumal die meisten dieser Tätigkeiten ohnehin von Frauen wahrgenommen werden.

 

Was bleibt sind die Leitung von Wortgottesdiensten, Andachten, Beerdigungen und die Koordination des Gemeindelebens. Das sehe ich in der Priesterlosen Gemeinde den Pastoralreferenten (m/w) am Zug.

 

OK, die eigentliche Seelsorge und der Beerdigungsdienst passen gut in den Kernbereich der Aufgaben des Diakons.

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Was soll dieser Unsinn? Gibt es Gottesdienste die mehr wert sind als andere Gottesdienste? Ist eine Eucharistiefeier wertvoller als ein Wortgottesdienst? So nach dem Motto: "Wenn es keine Messe ist, kann man ja gleich Café trinken gehen. Nur eine Messe ist ein echter Gottesdienst."

Ich denke, das ist noch das alte (?) Denken von den "Gnadenströmen" die durch eine Messe auf die Erde "herabgerufen" werden. Das mag heute für viele seltsam klingn, ist aber in alten Andachtsbüchern überall so zu lesen. Darum auch die vielen Seitenaltäre mit Parallelmessen in alten Kirchen, so glaubte man, besonders viele "Gnadenströme" herabrufen zu können.

 

Wenn man diese Vorstellung wie ich ein wenig abergläubisch findet, muss man es nicht machen wie in der protestantischen Tradition Deutschlands. Bei den Anglikanern gibt es auch sehr viele Diasporasituationen, und da wird dann eben die Vesper, Laudes oder das Morgenlob gefeiert und wenn ein Priester zur Verfügung steht die Eucharistie, aber ohne dass man Vesper oder Morgenlob als "weniger wert" ansieht.

 

Werner

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P.S.: Ich finde die Frage sehr interessant, welches Profil ein kirchliches Amt für die Neben-/Ehrenamtliche Betreuung von Gemeinden haben sollte. Die Ausbildung (also FH-Theologiestudium) und das Arbeitszeitmodell des Diakons im Zivilberuf finde ich schon mal nicht schlecht. Die Aufgaben, die ich abseits des Beerdigungsdienstes und der eigentlichen Seelsorge vor Augen habe passen mir aber nicht ganz zum Profil des Diakons. Mir scheinen die inhaltlichen Schnittmengen mit den heutigen Gemeindereferenten recht hoch zu sein, nur eben ohne die Festanstellung. Vielleicht wäre es sinnvoll, die Berufe der Pastoral- und Gemeindereferenten generell auch für Nebenamtliche zu öffnen.

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Ich weiss ja nicht, wie es Woelki mit Diakonen hält: hier im Bistum gibt es sogenannte "ständige" Diakone, die in Seelsorgeeinheiten mit einem entsprechenden Aufgabenfeld eingesetzt werden, es gibt aber auch "nichtständige" Diakone, die offizielle Bezeichnung lautet "Diakon mit Zivilberuf", die in priesterlosen Gemeinden schon eine Art Kristallisationskern darstellen - es geht ja, wenn eine Gemeinde überleben soll, nicht nur um die Sonntagsmessen.Das wäre doch auch mal eine Option für ein engagiertes Gemeindemitglied in der Diaspora: Diakon im Zivilberuf.Von einer SE in der tiefsten schwäbischen Diaspora (mit der in und um Berlin aber noch immer nicht zu vergleichen) weiss ich, dass dort drei Diakone im Zivilberuf tätig sind: einer ist im Brotberuf Studienrat an einem Gymnasium.

 

Ein Diakon im Zivilberuf ist i.d.R. auch ein "ständiger" Diakon. Es ist eigentlich nur eine Unterscheidung des "Geldgebers": Der Diakon mit Zivilberuif finanziert sich und seine Familie selbst durch seinen Zivilberuf. Den Hauptamtler finanziert der Bischof. Das andere ist die Unterscheidung der "ständigen Diakone" und der Diakone, die sich auf das Priesteramt vorbereiten.

 

Der Diakon agiert im Auftrag des Bischofs. Das kann im wirklich sehr seltenen Ausnahmefall eine Gemeindeleitung sein, die kirchenrechtlich recht eng gefasst ist. Sein Hauptaugenmerk gilt eigentlich denen, die am Rand der Gemeinde sind und nicht der "Kerngemeinde". Einen Diakon als "Organisator" einer Gemeinschaft wird vmtl. seinem Amt nicht gerecht.

bearbeitet von mbo
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Sorry aber dann habe ich nicht ganz verstanden, was du mit "Kristallisationskern" meintest. Welche Aufgaben hattest du da vor Augen?

 

Wenn ich an so Dinge wie Pfarrbesuchsdienst, Erstkommunion-, Tauf- und Firmkatechese denke, sehe ich nicht wieso man sich dafür zum Diakon weihen lassen sollte. Zumal die meisten dieser Tätigkeiten ohnehin von Frauen wahrgenommen werden.

 

Was bleibt sind die Leitung von Wortgottesdiensten, Andachten, Beerdigungen und die Koordination des Gemeindelebens. Das sehe ich in der Priesterlosen Gemeinde den Pastoralreferenten (m/w) am Zug.

 

OK, die eigentliche Seelsorge und der Beerdigungsdienst passen gut in den Kernbereich der Aufgaben des Diakons.

 

Mit Kristallisationskern meine ich den Diakon in Zivilberuf vor Ort als Ansprechpartner für die Gemeindemitglieder am Ort, zu dem man spontan hingehen kann, einfach weil es ihn gibt. Und ob sich ein Schreinermeister zum Diakon weihen lassen möchte oder nicht, fällt in sein Ermessen - er braucht Dich nicht danach zu fragen, ob Du das für sinnvoll oder nicht sinnvoll hältst. Den Pastoralreferenten am Zug sehen kannst Du dort, wo einer ist. Aber sowohl in den abgelegenen Käffern auf der altwürttembergischen Schwäbischen Alb als auch erst recht in irgendwelchen Gemeinden um Berlin ist eben in der Regel keiner vor Ort.

bearbeitet von Julius
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Es ist schade, dass die Ständigen Diakone, die hier einmal mitgeschrieben haben, weitgehend bis völlig "unsichtbar" geworden sind, die hätten uns über ihre Aufgaben "vor Ort" berichten können.

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Wenn der Schreiner Diakon werden möchte, weil er diakonisch tätig sein will oder durch sein Wirken das Evangelium verkünden will, ok. Wenn er "Kümmerer" für eine Gemeinde sein will, hielte ich es für das falsche Amt. Leider haben wir kaum Ämter, die dies ermöglichen. Am ehesten noch die Mitwirkung im Pastoralrat / Pfarrgemeinderat. Gerade bei Großpfarren setzen sich diese ja aus Vertreter der einzelnen Kirchorte zusammen.

 

Perspektivisch fände ich hier ein neues Amt für hilfreicher, mit guter theologischer und geistlicher Bildung und Beauftragung durch bzw. Bindung an den Bischof. (Von mir aus auch angebunden an den Pfarrer der Großpfarre, die in ein paar Jahren vmtl. eher den heutigen Dekanaten entsprechen werden, als den schnuckeligen Vor-Ort-Pfarren.

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Mit Kristallisationskern meine ich den Diakon in Zivilberuf vor Ort als Ansprechpartner für die Gemeindemitglieder am Ort, zu dem man spontan hingehen kann, einfach weil es ihn gibt. Und ob sich ein Schreinermeister zum Diakon weihen lassen möchte oder nicht, fällt in sein Ermessen - er braucht Dich nicht danach zu fragen, ob Du das für sinnvoll oder nicht sinnvoll hältst. Den Pastoralreferenten am Zug sehen kannst Du dort, wo einer ist. Aber sowohl in den abgelegenen Käffern auf der altwürttembergischen Schwäbischen Alb als auch erst recht in irgendwelchen Gemeinden um Berlin ist eben in der Regel keiner vor Ort.

Natürlich muss mich niemand danach fragen. Wo habe ich das verlangt? Du hattest dieses Modell oben (auf Basis deiner Erfahrungen) vorgeschlagen. Also werde ich mich wohl zu diesem Vorschlag ("Das wäre doch auch mal eine Option für ein engagiertes Gemeindemitglied in der Diaspora: Diakon im Zivilberuf.") äußern dürfen.

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Ein Diakon im Zivilberuf ist i.d.R. auch ein "ständiger" Diakon. Es ist eigentlich nur eine Unterscheidung des "Geldgebers": Der Diakon mit Zivilberuif finanziert sich und seine Familie selbst durch seinen Zivilberuf. Den Hauptamtler finanziert der Bischof. Das andere ist die Unterscheidung der "ständigen Diakone" und der Diakone, die sich auf das Priesteramt vorbereiten.

Der Diakon agiert im Auftrag des Bischofs. Das kann im wirklich sehr seltenen Ausnahmefall eine Gemeindeleitung sein, die kirchenrechtlich recht eng gefasst ist. Sein Hauptaugenmerk gilt eigentlich denen, die am Rand der Gemeinde sind und nicht der "Kerngemeinde". Einen Diakon als "Organisator" einer Gemeinschaft wird vmtl. seinem Amt nicht gerecht.

 

Nochmal: von Gemeindeleitung habe ich nicht mal gepiept. Und ich habe auch nicht gesagt, dass der Diakon im Zivilberuf als "Organisator" einer Gemeinschaft beauftragt werden soll. Diakone im Zivilberuf kommen, soweit ich das überblicke, aus sehr unterschiedlichen Berufen - das reicht vom Universitätsassistenten an einer katholisch-theologischen Fakultät über den Pastoralreferenten im Hauptberuf, vom Leiter eines Altenpflegeheimes bis hin zum selbständigen Schreinermeister. Und sie werden ihren Fähigkeiten, Neigungen und ihrem Leistungsvermögen entsprechend eingesetzt. Meine Perspektive ist eine ganz andere: wer in einer Diasporagemeinde für das Überleben einer Diasporagemeinde etwas tun will - und das klingt mir beim Threaderöffner an - für den könnte es, nochmals: könnte - und vielleicht, durchaus eine Option sein, sich zum Diakon im Zivilbereich ausbilden zu lassen und dann in seiner Gemeinde tätig zu werden, in dem Umfang halt, in dem ihm das möglich ist.

bearbeitet von Julius
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Du hattest dieses Modell oben (auf Basis deiner Erfahrungen) vorgeschlagen. Also werde ich mich wohl zu diesem Vorschlag ("Das wäre doch auch mal eine Option für ein engagiertes Gemeindemitglied in der Diaspora: Diakon im Zivilberuf.") äußern dürfen.

Ich hatte es als mögliche Option für einzelne, engagierte Gemeindemitglieder in die Diskussion eingebracht, nicht "vorgeschlagen", Herr Wortverdreher. Vorschlagen muss ich da gar nichts, den Diakon im Zivilberuf gibt es schließlich schon. Ich muss auch keine Pastoralreferenten oder -Referentinnen vorschlagen, die gibt es auch schon (dass Dir deren Aufwertung besonders am Herzen liegt, hast Du ja nie verborgen).

 

Und selbstverständlich hast Du Dir - in bei Dir nicht ungewohnter "Unbefangenheit" - angemaßt, darüber zu befinden, ob es sinnvoll sei, sich zum Diakon weihen zu lassen: Du hast es schlicht sogar für überflüssig erklärt.

 

Wenn ich an so Dinge wie Pfarrbesuchsdienst, Erstkommunion-, Tauf- und Firmkatechese denke, sehe ich nicht wieso man sich dafür zum Diakon weihen lassen sollte. Zumal die meisten dieser Tätigkeiten ohnehin von Frauen wahrgenommen werden.[/Quote]

 

Also, eventuelle Interessenten aufgepasst: Diakone im Zivilberuf sind so überflüssig wie ein Kropf, die meisten Tätigkeiten, die OAOS im Zusammenhang damit einfallen, werden ohnehin von Frauen wahrgenommen. :D

bearbeitet von Julius
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Perspektivisch fände ich hier ein neues Amt für hilfreicher, mit guter theologischer und geistlicher Bildung und Beauftragung durch bzw. Bindung an den Bischof. (Von mir aus auch angebunden an den Pfarrer der Großpfarre, die in ein paar Jahren vmtl. eher den heutigen Dekanaten entsprechen werden, als den schnuckeligen Vor-Ort-Pfarren.

Fürs Erfinden neuer Ämter in der RKK fühle ich mich nicht zuständig. :lol:

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Nochmal: von Gemeindeleitung habe ich nicht mal gepiept. Und ich habe auch nicht gesagt, dass der Diakon im Zivilberuf als "Organisator" einer Gemeinschaft beauftragt werden soll. Diakone im Zivilberuf kommen, soweit ich das überblicke, aus sehr unterschiedlichen Berufen - das reicht vom Universitätsassistenten an einer katholisch-theologischen Fakultät über den Pastoralreferenten im Hauptberuf, vom Leiter eines Altenpflegeheimes bis hin zum selbständigen Schreinermeister. Und sie werden ihren Fähigkeiten, Neigungen und ihrem Leistungsvermögen entsprechend eingesetzt. Meine Perspektive ist eine ganz andere: wer in einer Diasporagemeinde für das Überleben einer Diasporagemeinde etwas tun will - und das klingt mir beim Threaderöffner an - für den könnte es, nochmals: könnte - und vielleicht, durchaus eine Option sein, sich zum Diakon im Zivilbereich ausbilden zu lassen und dann in seiner Gemeinde tätig zu werden, in dem Umfang halt, in dem ihm das möglich ist.

 

Schon klar, aber genau das fände ich eine Tätigkeit, für die es keine Diakon braucht. Wer in der Diaspora für das Überleben einer Diasporagemeinde etwas tun will, ist (auch ohne das oben von mir beschriebene neue Amt) besser im PGR aufgehoben.

 

Perspektivisch fände ich hier ein neues Amt für hilfreicher, mit guter theologischer und geistlicher Bildung und Beauftragung durch bzw. Bindung an den Bischof. (Von mir aus auch angebunden an den Pfarrer der Großpfarre, die in ein paar Jahren vmtl. eher den heutigen Dekanaten entsprechen werden, als den schnuckeligen Vor-Ort-Pfarren.

Fürs Erfinden neuer Ämter in der RKK fühle ich mich nicht zuständig. :lol:

 

:D Ich bin da ein Freund von klaren Profilen und Rollenverteilungen.

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Schon klar, aber genau das fände ich eine Tätigkeit, für die es keine Diakon braucht. Wer in der Diaspora für das Überleben einer Diasporagemeinde etwas tun will, ist (auch ohne das oben von mir beschriebene neue Amt) besser im PGR aufgehoben.

 

So klar scheint es Dir immer noch nicht zu sein, worauf ich hinaus will. Oder willst Du einem jungen oder auch nicht mehr so jungen Mann, vorausgesetzt es gäbe einen, der gerne Diakon im Zivilberuf werden möchte, wohlwollend auf die Schulter klopfen und ihm erzählen: lass das, das braucht's doch nicht, im PGR bist Du besser aufgehoben.Sich in den PGR wählen zu lassen ist auch eine Option - eine andere halt.

bearbeitet von Julius
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Schon klar, aber genau das fände ich eine Tätigkeit, für die es keine Diakon braucht. Wer in der Diaspora für das Überleben einer Diasporagemeinde etwas tun will, ist (auch ohne das oben von mir beschriebene neue Amt) besser im PGR aufgehoben.

 

So klar scheint es Dir immer noch nicht zu sein, worauf ich hinaus will. Oder willst Du einem jungen oder auch nicht mehr so jungen Mann, vorausgesetzt es gäbe einen, der gerne Diakon im Zivilberuf werden möchte, wohlwollend auf die Schulter klopfen und ihm erzählen: lass das, das braucht's doch nicht, im PGR bist Du besser aufgehoben.

 

Das habe ich doch oben schon geschrieben. Wenn er Diakon werden möchte, um diakonisch tätig zu sein und durch sein Wirken das Evangelium zu verkünden, wunderbar, soll er Diakon werden. Wenn er sich um den Aufbau der Ortsgemeinde kümmern will, ist der Diakonat m.M.n nicht der richtige Weg.

 

Es heißt ja nicht umsonst Diakon IM Zivilberuf. Er wirkt da diakonisch wo er ist, in Beruf und Familie. Die Gemeinde kommt da erst später.

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Wenn er Diakon werden möchte, um diakonisch tätig zu sein und durch sein Wirken das Evangelium zu verkünden, wunderbar, soll er Diakon werden. Wenn er sich um den Aufbau der Ortsgemeinde kümmern will, ist der Diakonat m.M.n nicht der richtige Weg.

 

Kruzifünferl, gleich gebe ich's auf. Habe ich geschrieben, dass er sich (ausschließlich) "um den Aufbau der Ortsgemeinde" kümmern soll? Vielleicht kann er aber dazu beitragen, dass es der vorhandenen Gemeinde nicht noch dreckiger geht als es ihr ohnehin schon geht ...in den 8 oder 10 Stunden wöchentlich, in denen er sich der Gemeinde und nicht dem Beruf und der Familie widmet.Als ob es nicht schon so ein Dienst wäre, wenn die Oma vom Diakon beerdigt wird, den sie gekannt hat - anstatt von einer eingeflogenen Pastoral- oder Gemeindereferentin.

 

Ist aber wurscht, ich lasse Euch da doch lieber wieder unter Euch Gemeindeorganisationsexperten - und wende mich stattdessen verstärkt meiner Diaspora zu, an die ich mich erst noch gewöhnen muss. :D

bearbeitet von Julius
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Wenn er Diakon werden möchte, um diakonisch tätig zu sein und durch sein Wirken das Evangelium zu verkünden, wunderbar, soll er Diakon werden. Wenn er sich um den Aufbau der Ortsgemeinde kümmern will, ist der Diakonat m.M.n nicht der richtige Weg.

 

Kruzifünferl, gleich gebe ich's auf. Habe ich geschrieben, dass er sich (ausschließlich) "um den Aufbau der Ortsgemeinde" kümmern soll? Vielleicht kann er aber dazu beitragen, dass es der vorhandenen Gemeinde nicht noch dreckiger geht als es ihr ohnehin schon geht ...in den 8 oder 10 Stunden wöchentlich, in denen er sich der Gemeinde und nicht dem Beruf und der Familie widmet.Als ob es nicht schon so ein Dienst wäre, wenn die Oma vom Diakon beerdigt wird, den sie gekannt hat - anstatt von einer eingeflogenen Pastoral- oder Gemeindereferentin.

 

Ist aber wurscht, ich lasse Euch da doch lieber wieder unter Euch Gemeindeorganisationsexperten - und wende mich stattdessen verstärkt meiner Diaspora zu, an die ich mich erst noch gewöhnen muss. :D

 

Aus eben diesem Aspekt habe ich dringend gewünscht, dass meine Mutter vom Gemeindereferenten beerdigt wurde, denn der Pfarrer, den sie noch gut gekannt hatte, war inzwischen an einem anderen Wirkungsort (weit weg). Aber das bringt die Diskussion auch nicht weiter.

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Kruzifünferl, gleich gebe ich's auf.

:) Ja, sich zu verstehen ist nicht einfach. Aber so langsam nähern wir uns ja.

 

Habe ich geschrieben, dass er sich (ausschließlich) "um den Aufbau der Ortsgemeinde" kümmern soll? Vielleicht kann er aber dazu beitragen, dass es der vorhandenen Gemeinde nicht noch dreckiger geht als es ihr ohnehin schon geht ...in den 8 oder 10 Stunden wöchentlich, in denen er sich der Gemeinde und nicht dem Beruf und der Familie widmet.Als ob es nicht schon so ein Dienst wäre, wenn die Oma vom Diakon beerdigt wird, den sie gekannt hat - anstatt von einer eingeflogenen Pastoral- oder Gemeindereferentin.

Du hast natürlich recht, Beerdigen ist ein solcher Dienst. So lange es nicht die Kernaufgabe oder gar die Hauptintention der Berufung ist, gehe ich da mit. Es wäre nur schade, wenn diese Menschen plötzlich feststellen, dass sie mit der Not der Menschen gar nicht umgehen können, wenn sie vom Bischof nicht in einer Gemeinde sondern bspw. in der Obdachlosenpastoral eingesetzt werden.

 

Ist aber wurscht, ich lasse Euch da doch lieber wieder unter Euch Gemeindeorganisationsexperten - und wende mich stattdessen verstärkt meiner Diaspora zu, an die ich mich erst noch gewöhnen muss. :D

Tue dies. :D:winke:

 

Edit: So, und jetzt haben wir diesen Thread wohl ins OT geführt... :blush:

bearbeitet von mbo
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Es wäre nur schade, wenn diese Menschen plötzlich feststellen, dass sie mit der Not der Menschen gar nicht umgehen können, wenn sie vom Bischof nicht in einer Gemeinde sondern bspw. in der Obdachlosenpastoral eingesetzt werden.

Ich weiss nicht, wie es in anderen Diözesen gehandhabt wird - aber für die hiesige Diözese kann ich das mit Sicherheit ausschließen. In der Obdachlosenpastoral wird ein Diakon im Zivilberuf nur eingesetzt, wenn er dahin will. In diesem speziellen Fall ist es sogar wahrscheinlich, dass er im Zivilberuf sogar schon in der Arbeit mit Obdachlosen eingesetzt ist.

bearbeitet von Julius
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Es wäre nur schade, wenn diese Menschen plötzlich feststellen, dass sie mit der Not der Menschen gar nicht umgehen können, wenn sie vom Bischof nicht in einer Gemeinde sondern bspw. in der Obdachlosenpastoral eingesetzt werden.

Ich weiss nicht, wie es in anderen Diözesen gehandhabt wird - aber für die hiesige Diözese kann ich das mit Sicherheit ausschließen. In der Obdachlosenpastoral wird ein Diakon im Zivilberuf nur eingesetzt, wenn er dahin will. In diesem Fall ist es sogar wahrscheinlich, dass er im Zivilberuf sogar schon in der Arbeit mit Obdachlosen eingesetzt ist.

 

Nur noch mal kurz zur Klärung der Begrifflichkeit: "Ständiger" Diakon sind beide, Diakone mit und ohne Zivilberuf, diese Bezeichnung bezieht sich darauf, dass sie, im Unterschied zu den Priesteramtskandidaten, nicht nur als Durchgangsstation zum Priesteramt geweiht werden, sondern für immer, also "ständig", Diakone bleiben.

Unter diesen gibt es solche, soweit ich es sehe, die große Mehrheit, die als gestandende Familienväter im mittleren Alter ihre Berufung zum Diakonat entdeckt haben und dann, nach einem theologischen Fernkurs und Ausbildung durch die Diözese, in ihren Heimatgemeinden ihren Dienst ausüben. Dort engagieren sie sich dann meist in einem Feld, in dem sie sich schon vorher engagiert haben (z.B. Familienarbeit oder Trauerpastoral), hinzu kommen liturgische Dienste. Sie sind allerdings weiter in ihrem Zivilberuf beschäftigt und stehen weder auf der Gehaltsliste des Bistums noch im Stellenplan der Einsatzgemeinde. Sie sind also sozusagen geweihte Ehrenamtliche.

Es gibt auch einige Diakone, die hauptamtlich im Dienst des Bistums sind. Es ist allerdings sehr selten, dass ein zum ständigen Diakon geweihter seinen Zivilberuf aufgibt und dann in den kirchlichen Dienst tritt, und so von den Bistümern meist auch nicht gewünscht. Ständige Diakone mit kirchlichem Hauptberuf sind i.d.R. schon vor ihrer Diakonenweihe für die Kirche tätig, z.B. als Gemeinde- oder Pastoralreferent oder in einem sozialen Beruf (ich kenne z.B. einen Diakon, der Sozialpädagoge ist). Sie arbeiten dann als Diakone im kirchlichen Dienst und bringen durchaus ihr diakonales Charisma ein, besetzen aber meist Stellen, die nicht zwangsläufig von einem ständigen Diakon besetzt werden müssen.

 

Was dabei allerdings oft auf der Strecke bleibt (und zwar in allen drei Varianten des diakonalen Dienstes) ist das spezifisch Diakonale dieses Amtes, das in besonderer Weise den Armen und Kranken dienen soll. Das ist aber ein anderes Thema...

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Nur noch mal kurz zur Klärung der Begrifflichkeit: "Ständiger" Diakon sind beide, Diakone mit und ohne Zivilberuf, diese Bezeichnung bezieht sich darauf, dass sie, im Unterschied zu den Priesteramtskandidaten, nicht nur als Durchgangsstation zum Priesteramt geweiht werden, sondern für immer, also "ständig", Diakone bleiben.

 

So weit, so klar. Im weiteren wäre dann halt zu unterscheiden zwischen (ständigen) Diakonen im Hauptberuf und (ständigen) Diakonen im Zivilberuf. Vermutlich schleift sich das aber im alltäglichen Sprachgebrauch mit der Zeit ab. Unabhängig davon, was die mal vor ihrer Ausbildung zum Diakon gelernt haben (das weiss ich auch von den meisten hauptberuflichen nicht, bei denen im Zivilberuf weiss ich den Zivilberuf naheliegenderweise schon), sehe ich hier aber im weiteren Umkreis schon recht viele Diakone im Hauptberuf, vor allem in der Krankenhausseelsorge haben sie sich in den letzten Jahren vermehrt.

Willkürlich herausgegriffenes Beispiel, bei dem auch die Aufgabenbereiche genannt werden.

bearbeitet von Julius
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