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Katholisch ohne Kirchensteuer?


Gerd-Wilhelm

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Man lebt zunächst mal als Weltkirche, und das seh ich über Konfessionsgrenzen hinweg.

Wenn man sich innerhalb dieser Weltkirche mit ein paar Gleichgesinnten zusammenfindet, ist das ja gut und schön. Aber warum sollte das nach Straßenzügen geregelt sein? Wenn du gern mit zwei anderen Nachbarn jeden Sonntag in der nächstgelegenen Kirche feiert, was auch immer (WoGo oder Messe, je nach Priesterverfügbarkeit), wenn der vierte Nachbar aber lieber jeden sonntag eine Messe hat, egal wo, was ist das Problem?

Hauptsache ihr seid euch alle bewusst, dass ihr zu dieser genannten Weltkirche gehört, aber den Eindruck habe ich bei den meisten Christen leider nicht, die gehören alle zu irgendwelchen mehr oder weniger exklusiven Grüppchen und schauen alle anderen mehr oder weniger scheel an.

Die Eucharistie bzw. die Teilnahme an selbiger ist nunmal das konstituierende Element der sichtbaren Kirche. Alles, was sonst noch Kirche definiert (Taufe, Hierarchie, Glaubensbekenntnis, Beten) kulminiert in diesem Punkt. Von mir aus muss Gemeinde nicht nach Straßenzügen organisiert sein. Das ist zwar praktisch aber nur in dünnbesiedelten Gebieten mehr oder weniger alternativlos. Natürlich ist es für den Einzelnen angenehmer, wenn er aufgehoben in einer Gemeinschaft agiert, die spirituell ähnlich tickt.

 

Und ich wäre der Letzte, der gegen die Aufhebung des Pfarrzwangs wäre, wenn das zu einer gewissen Profilschärfung führen würde - im Augenblick hätte ich bei allen möglichen Alternativen überall die gleichen Kritikpunkte, weil es zwischen Pfarrverband A und B nur minimale Unterschiede gibt.

 

Aber egal in was für einer Gemeinde man lebt, so bleibt doch die gemeinsame Eucharistie das Band, daß über die Grüppchengrenzen hinaus die Katholizität des Einzelnen sichtbar macht. Daß die Feier der selbigen entsprechend organisiert werden muss (mal neutraler, mal von einer der Gruppen "gestaltet" unter gegenseitiger Rücksichtnahme), ist dabei wohl unstrittig.

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Das alles ist gut und schön und auch interessant, aber: was hat es noch mit der Ausgangsfrage zu tun?

Elima, Mod

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Könnt ihr mir für diese Vorschrift die entsprechende Stelle im alten CIC nennen? Meines Wissens ist der Priester zwar zum Brevier verpflichtet, aber "nur dazu an einer Sonntagsmesse teilzunehmen". Alles andere sei frommer Brauch und lange tradierte Gewohnheit (könnte man sich höchstens auf 30 Jahre "Prater legem" berufen). So mehrere Priester in meiner Bekanntschaft.(Klammerkommentar von mir)

 

Ich habe gerade keine 1917er zur Hand, im neunen Codex findet sich die Bestimmung in can. 276 § 2 nr. 2. als dringliche Aufforderung. Auch c. 904 CIC/1983 legt eine solche tägliche Zelebration sehr nahe. Damit scheint der 1983er Codex in dieser Frage verbindlicher als der von 1917, der nur zur mehrfachen Zelebration im Laufe des Jahres verpflichtete, was die Kommentatoren mit drei- oder viermal auslegten. (Sofern John Huels recht hat - ich habe nur den Kommentar der CLSA zur Hand, aber der Mann ist eine Autorität in diesem Beritt).

 

Also: Elima hat wie es scheint Recht, die Regelung wurde 1983 eher verschärft.

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Da Kirchensteuer so eine Art Ablasszahlung ist, stellt sich die Frage, ob es ewiges Leben für umme geben kann.

 

 

E.

Da Kirchensteuer keine Art Ablasszahlug ist, stellt sich auch die Frage nicht.

Selbst wenn es so wäre: Ablass verkürzt die Zeit im Fegefeuer, danach kommt auf jeden Fall das ewige Leben.

Und da das ewig dauert, macht die Zeit im Fegefeuer auch keinen Unterschied.

 

Werner

Ein interessantes Argument. Gefällt mir! :)

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Da Kirchensteuer so eine Art Ablasszahlung ist, stellt sich die Frage, ob es ewiges Leben für umme geben kann.

 

 

E.

Da Kirchensteuer keine Art Ablasszahlug ist, stellt sich auch die Frage nicht.

Selbst wenn es so wäre: Ablass verkürzt die Zeit im Fegefeuer, danach kommt auf jeden Fall das ewige Leben.

Und da das ewig dauert, macht die Zeit im Fegefeuer auch keinen Unterschied.

 

Werner

Ein interessantes Argument. Gefällt mir! :)

Das Argument ist schon älter. Angesichts der Ewigkeit sei das diesseitige endliche Leben quasi belanglos und nicht von Gewicht. Das diente u.a. zur Rationalisierung der Ketzerfolterungen. Das bisschen Schmerzen ist im Vergleich zur Ewigkeit dann ja auch völlig irrelevant. Und eigentlich überhaupt alles, was auf der Erde passiert. Nach mir die Sintflut, Hauptsache selig!

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Mir geht es genau darum, dass niemand anderen Katholiken vorzuschreiben hat, welchen Gottesdienst er am Sonntag besucht.

Ich gehe da noch weiter: :D

Ich billige sogar der Kirche/dem Bischof doch tatsächlich noch zu, den Wunsch an die Gemeinden äussern zu dürfen, dass diese am Sonntagvormittag keine Wortgottesdienste als Parallelveranstaltungen zu Eucharistiefeiern in anderen Gemeinden einer Seelsorgeeinheit/eines Pfarrverbandes anbieten.

Dabei würden sich die Bischöfe viel Stress ersparen, wenn ihnen z.B. eine monatliche Eucharistiefeier in jeder Gemeinde reichen würde. Die ganzen Strukturreformen der vergangenen Jahr(zehnt)e wären viel einfacher gewesen, wenn alle Gemeinden, auch die kleinsten, ihre (Wort-)Gottesdienste hätten behalten dürfen und 'nur' der Eucharistieteil seltener geworden wäre. Ob der Pfarrer im Pfarrhaus nebenan oder fünf Gemeinden weiter weg wohnt dürfte den meisten egal sein. Auch die Zukunft wäre einfacher: Für eine Eucharistiefeier im Monat reichen die verbliebenen Priester noch lange aus.

Und WoGo-Leiter gäbe es genug. Müssen ja keine ledigen Männer sein. Sicher, irgendwann würde sich da auch die Frage nach Qualität und Ausbildung stellen. Aber derzeit gibt es ja nun noch geung Pastis (haben Theologie zumindest mit FH-Niveau studiert), und Relilehrer kämen wohl auch mit einem Predigtkurs aus - genug Ahnung von Theologie sollten sie haben.

 

Nein, unsere Hirten bestehen auf der sonntäglichen Eucharistiefeier. Flo77 hat das ganz gut begründet: Die gemeinsame Mahlfeier ist konstitutiv für die Kirche.

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Das alles ist gut und schön und auch interessant, aber: was hat es noch mit der Ausgangsfrage zu tun?

Elima, Mod

Die Frage nach Amt und Aufgabe des Diakons wohl weniger. Die kannst Du ja abspalten, wenn sie aktuell bleibt.

Die Frage nach der Form des sonntäglichen Gottesdienstes scheint mir aber auch im Sinne der gestellten Ausgangsfrage wichtig zu sein, wenn man nicht nur die Frage des Ob, sondern auch des Warum des Kirchenaustritts zum Ärgern des diözesanen Geldbeutels betrachten möchte. Dem Fragesteller scheinen diese Aspekte jedenfalls wichtig zu sein.

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Könnt ihr mir für diese Vorschrift die entsprechende Stelle im alten CIC nennen? Meines Wissens ist der Priester zwar zum Brevier verpflichtet, aber "nur dazu an einer Sonntagsmesse teilzunehmen". Alles andere sei frommer Brauch und lange tradierte Gewohnheit (könnte man sich höchstens auf 30 Jahre "Prater legem" berufen). So mehrere Priester in meiner Bekanntschaft.(Klammerkommentar von mir)

 

Ich habe gerade keine 1917er zur Hand, im neunen Codex findet sich die Bestimmung in can. 276 § 2 nr. 2. als dringliche Aufforderung. Auch c. 904 CIC/1983 legt eine solche tägliche Zelebration sehr nahe. Damit scheint der 1983er Codex in dieser Frage verbindlicher als der von 1917, der nur zur mehrfachen Zelebration im Laufe des Jahres verpflichtete, was die Kommentatoren mit drei- oder viermal auslegten. (Sofern John Huels recht hat - ich habe nur den Kommentar der CLSA zur Hand, aber der Mann ist eine Autorität in diesem Beritt).

 

Also: Elima hat wie es scheint Recht, die Regelung wurde 1983 eher verschärft.

 

Ich habe den alten CIC nur in Latein im Regal und das war mir heute zu mühselig :blush: (außerdem ist das Druckbild schlecht wie manchmal bei älteren Büchern).

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CIC 1917 auf Französisch

 

Ich find´ nix - aber mir schwirrt schon der Kopf vor lauter Seltsamkeiten :D

(Was bin ich froh, dass ich in Kirchenrecht damals - als wir noch mit Fackeln in der Höhle - stur "prüfungsrelevant" gelernt habe.)

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Man lebt zunächst mal als Weltkirche, und das seh ich über Konfessionsgrenzen hinweg.

Wenn man sich innerhalb dieser Weltkirche mit ein paar Gleichgesinnten zusammenfindet, ist das ja gut und schön. Aber warum sollte das nach Straßenzügen geregelt sein? Wenn du gern mit zwei anderen Nachbarn jeden Sonntag in der nächstgelegenen Kirche feiert, was auch immer (WoGo oder Messe, je nach Priesterverfügbarkeit), wenn der vierte Nachbar aber lieber jeden sonntag eine Messe hat, egal wo, was ist das Problem?

Hauptsache ihr seid euch alle bewusst, dass ihr zu dieser genannten Weltkirche gehört, aber den Eindruck habe ich bei den meisten Christen leider nicht, die gehören alle zu irgendwelchen mehr oder weniger exklusiven Grüppchen und schauen alle anderen mehr oder weniger scheel an.

Die Eucharistie bzw. die Teilnahme an selbiger ist nunmal das konstituierende Element der sichtbaren Kirche. Alles, was sonst noch Kirche definiert (Taufe, Hierarchie, Glaubensbekenntnis, Beten) kulminiert in diesem Punkt. Von mir aus muss Gemeinde nicht nach Straßenzügen organisiert sein. Das ist zwar praktisch aber nur in dünnbesiedelten Gebieten mehr oder weniger alternativlos. Natürlich ist es für den Einzelnen angenehmer, wenn er aufgehoben in einer Gemeinschaft agiert, die spirituell ähnlich tickt.

 

Und ich wäre der Letzte, der gegen die Aufhebung des Pfarrzwangs wäre, wenn das zu einer gewissen Profilschärfung führen würde - im Augenblick hätte ich bei allen möglichen Alternativen überall die gleichen Kritikpunkte, weil es zwischen Pfarrverband A und B nur minimale Unterschiede gibt.

 

Aber egal in was für einer Gemeinde man lebt, so bleibt doch die gemeinsame Eucharistie das Band, daß über die Grüppchengrenzen hinaus die Katholizität des Einzelnen sichtbar macht. Daß die Feier der selbigen entsprechend organisiert werden muss (mal neutraler, mal von einer der Gruppen "gestaltet" unter gegenseitiger Rücksichtnahme), ist dabei wohl unstrittig.

Das alles bestreite ich doch kein bisschen. Aber ich sehe nicht, dass die Konstitution der Kirche erschüttert wird, wenn die Gemeinde X nur alle zwei Wochen eine Eucharistie feiern kann und deswegen in den anderen Wochen einen Wortgottesdienst feiert.

Ich sehe die Konstitution der Kirche eher dadurch erschüttert, wenn man dieser Gemeinde in den Wochen ohne Eucharistie einen anderen Gottesienst verbietet.

 

Werner

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Lieber Chrysologus, liebe Elisabeth,

 

 

Könnt ihr mir für diese Vorschrift die entsprechende Stelle im alten CIC nennen? Meines Wissens ist der Priester zwar zum Brevier verpflichtet, aber "nur dazu an einer Sonntagsmesse teilzunehmen". Alles andere sei frommer Brauch und lange tradierte Gewohnheit (könnte man sich höchstens auf 30 Jahre "Prater legem" berufen). So mehrere Priester in meiner Bekanntschaft.(Klammerkommentar von mir)

 

Ich habe gerade keine 1917er zur Hand, im neunen Codex findet sich die Bestimmung in can. 276 § 2 nr. 2. als dringliche Aufforderung. Auch c. 904 CIC/1983 legt eine solche tägliche Zelebration sehr nahe. Damit scheint der 1983er Codex in dieser Frage verbindlicher als der von 1917, der nur zur mehrfachen Zelebration im Laufe des Jahres verpflichtete, was die Kommentatoren mit drei- oder viermal auslegten. (Sofern John Huels recht hat - ich habe nur den Kommentar der CLSA zur Hand, aber der Mann ist eine Autorität in diesem Beritt).

 

Also: Elima hat wie es scheint Recht, die Regelung wurde 1983 eher verschärft.

Der Text des CiC ist im Internet leicht zu finden - google nach "intratext codex".

 

Der HEILIGE GEIST GOTTES lässt den Papst im Codex iuris Canonici festlegen was der Priester bei der Feier der Heiligen Messe tun muß und nicht tun darf, zB:

 

Can. 904 — Immer dessen eingedenk, daß sich im Geheimnis des eucharistischen Opfers das Werk der Erlösung fortwährend vollzieht, haben die Priester
häufig
zu zelebrieren; ja die tägliche Zelebration wird eindringlich empfohlen, die, auch wenn eine Teilnahme von Gläubigen nicht möglich ist eine Handlung CHRISTI und der Kirche ist, durch deren Vollzug die Priester ihre vornehmste Aufgabe erfüllen.

 

 

 

Gruß

josef

bearbeitet von josef
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Der Text des CiC ist im Internet leicht zu finden - google nach "intratext codex".

 

Ach josef, Du bist zwar rührend in Deiner Hilfsbereitschaft, hast aber nicht aufgepasst! Gesucht wird (möglichst deutsch) der Text von 1917.

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Führ Dir doch einfach mal den bescheidenen Haushalt Deiner kleinen Pfarrgemeinde zu Gemüte.

 

 

hab ich schon gemacht.

 

 

 

Auf dem Caritas-Konto wurde verbucht z. B. ein Blumenstrauß und eine Flasche Wein zum Jubelgeburtstag unseres Herrn Orgelspielers, der sicher gut die Orgel spielt.

 

 

 

mußte das sein?

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Mir geht es genau darum, dass niemand anderen Katholiken vorzuschreiben hat, welchen Gottesdienst er am Sonntag besucht.

Ich gehe da noch weiter: :D

Ich billige sogar der Kirche/dem Bischof doch tatsächlich noch zu, den Wunsch an die Gemeinden äussern zu dürfen, dass diese am Sonntagvormittag keine Wortgottesdienste als Parallelveranstaltungen zu Eucharistiefeiern in anderen Gemeinden einer Seelsorgeeinheit/eines Pfarrverbandes anbieten.

Dabei würden sich die Bischöfe viel Stress ersparen, wenn ihnen z.B. eine monatliche Eucharistiefeier in jeder Gemeinde reichen würde. Die ganzen Strukturreformen der vergangenen Jahr(zehnt)e wären viel einfacher gewesen, wenn alle Gemeinden, auch die kleinsten, ihre (Wort-)Gottesdienste hätten behalten dürfen und 'nur' der Eucharistieteil seltener geworden wäre. Ob der Pfarrer im Pfarrhaus nebenan oder fünf Gemeinden weiter weg wohnt dürfte den meisten egal sein. Auch die Zukunft wäre einfacher: Für eine Eucharistiefeier im Monat reichen die verbliebenen Priester noch lange aus.

Und WoGo-Leiter gäbe es genug. Müssen ja keine ledigen Männer sein. Sicher, irgendwann würde sich da auch die Frage nach Qualität und Ausbildung stellen. Aber derzeit gibt es ja nun noch geung Pastis (haben Theologie zumindest mit FH-Niveau studiert), und Relilehrer kämen wohl auch mit einem Predigtkurs aus - genug Ahnung von Theologie sollten sie haben.

 

Nein, unsere Hirten bestehen auf der sonntäglichen Eucharistiefeier. Flo77 hat das ganz gut begründet: Die gemeinsame Mahlfeier ist konstitutiv für die Kirche.

Pastis haben ein Diplom in Theologie wie Pfarrer und RL sind in der Regel Relpäds, aber das hat mit Wortgottesleiern nix zu tun: Das ist eine eigene Ausbildung. Ich würde erst dann freiwillig einen GD leiten, wenn ich diese Ausbildung hätte,obwohl ich's Diplom habe: Meine Schwester hat die Ausbildung, ich würde ihr höchstens bei der Predigt aushelfen.

bearbeitet von nannyogg57
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Pastis haben ein Diplom in Theologie wie Pfarrer und RL sind in der Regel Relpäds, aber das hat mit Wortgottesleiern nix zu tun: Das ist eine eigene Ausbildung. Ich würde erst dann freiwillig einen GD leiten, wenn ich diese Ausbildung hätte,obwohl ich's Diplom habe: Meine Schwester hat die Ausbildung, ich würde ihr höchstens bei der Predigt aushelfen.

So meinte ich das auch. Es gibt genug Leute mit fundierter theologischer Bildung, die nicht erst noch ein paar Jahre studieren müssten, um mit vernünftigen Inhalten zu predigen (ich gehe mal davon aus, daß man die Leitung eines Gottesdienstes in deutlich weniger als sechs Jahren erlernen kann ;) )

Ich gehe übrigens auch nicht davon aus, daß jeder dieser theoretisch in Frage kommenden Personen daß dann auch wirklich in der Praxis machen will (Godi leiten; predigen). Aber es würde wohl genug geben.

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Pastis haben ein Diplom in Theologie wie Pfarrer und RL sind in der Regel Relpäds, aber das hat mit Wortgottesleiern nix zu tun: Das ist eine eigene Ausbildung. Ich würde erst dann freiwillig einen GD leiten, wenn ich diese Ausbildung hätte,obwohl ich's Diplom habe: Meine Schwester hat die Ausbildung, ich würde ihr höchstens bei der Predigt aushelfen.

So meinte ich das auch. Es gibt genug Leute mit fundierter theologischer Bildung, die nicht erst noch ein paar Jahre studieren müssten, um mit vernünftigen Inhalten zu predigen (ich gehe mal davon aus, daß man die Leitung eines Gottesdienstes in deutlich weniger als sechs Jahren erlernen kann ;) )

Ich gehe übrigens auch nicht davon aus, daß jeder dieser theoretisch in Frage kommenden Personen daß dann auch wirklich in der Praxis machen will (Godi leiten; predigen). Aber es würde wohl genug geben.

Bei uns in der Diözese werden Laien, theologische Laien, exakt für diesen Bereich ausgebildet und ich respektiere die Kompetenz, die sie damit erwerben. Das meine ich.

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Pastis haben ein Diplom in Theologie wie Pfarrer und RL sind in der Regel Relpäds, aber das hat mit Wortgottesleiern nix zu tun: Das ist eine eigene Ausbildung. Ich würde erst dann freiwillig einen GD leiten, wenn ich diese Ausbildung hätte,obwohl ich's Diplom habe: Meine Schwester hat die Ausbildung, ich würde ihr höchstens bei der Predigt aushelfen.

So meinte ich das auch. Es gibt genug Leute mit fundierter theologischer Bildung, die nicht erst noch ein paar Jahre studieren müssten, um mit vernünftigen Inhalten zu predigen (ich gehe mal davon aus, daß man die Leitung eines Gottesdienstes in deutlich weniger als sechs Jahren erlernen kann ;) )

Ich gehe übrigens auch nicht davon aus, daß jeder dieser theoretisch in Frage kommenden Personen daß dann auch wirklich in der Praxis machen will (Godi leiten; predigen). Aber es würde wohl genug geben.

 

Hmm, das erstaunt mich jetzt aber ein bisschen. So hoch wie es hier der Fall zu sein scheint, sind die Trauben bei uns in der Gegend für Wortgottesdienstleiter nicht gehängt. Da gibt es keinen oder keine, der/die irgendwann mal ein "fundiertes Theologiestudium" absolviert hätte. Das sind nicht-theologie-studiert-habende Leute aus der Gemeinde, die auch als Lektoren oder Kommunionhelfer unterwegs sind - ausser dem Pastoralreferenten, der aber in der Regel nur bei ökumenischen Gottesdiensten den Pfarrer vertritt und im Altenpflegeheim wortgottesdienstmäßig tätig wird, dessen Betreuung eh zu seinem Aufgabenfeld zählt. Und wenn ich so herumschaue, Moriz, wüsste ich nicht, wo die "theoretisch in Frage kommenden Personen" massenhaft herumlaufen, die Dir anscheinend vorschweben: die meisten Lehrer, also auch Relígionslehrer, wohnen gar nicht am Ort selbst, das sind Pendler, die sich, wenn überhaupt, in ihren Heimatgemeinden engagieren. Und bei den katholischen Lehrern, die sich ihr Häusle am Ort gebaut haben, sehe ich nicht, dass die überduchschnittlich zahlreich in der Ehrenamtlichentruppe der Pfarrgemeinde repräsentiert wären.

 

PS: nanny war schneller

bearbeitet von Julius
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Gottesdienste leiten ist etwas anderes als Unterrichten. Ich fühle mich total unwohl, wenn ich andere Leute zum Betrn animieren soll. Ich Drücke mich sogar um Fürbitten beim Schulgottesdienst. Ich bin für die katechetischen Sachen zuständig, Anspiel und so.

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Pastis haben ein Diplom in Theologie wie Pfarrer und RL sind in der Regel Relpäds, aber das hat mit Wortgottesleiern nix zu tun: Das ist eine eigene Ausbildung. Ich würde erst dann freiwillig einen GD leiten, wenn ich diese Ausbildung hätte,obwohl ich's Diplom habe: Meine Schwester hat die Ausbildung, ich würde ihr höchstens bei der Predigt aushelfen.

So meinte ich das auch. Es gibt genug Leute mit fundierter theologischer Bildung, die nicht erst noch ein paar Jahre studieren müssten, um mit vernünftigen Inhalten zu predigen (ich gehe mal davon aus, daß man die Leitung eines Gottesdienstes in deutlich weniger als sechs Jahren erlernen kann ;) )

Ich gehe übrigens auch nicht davon aus, daß jeder dieser theoretisch in Frage kommenden Personen daß dann auch wirklich in der Praxis machen will (Godi leiten; predigen). Aber es würde wohl genug geben.

Hmm, das erstaunt mich jetzt aber ein bisschen. So hoch wie es hier der Fall zu sein scheint, sind die Trauben bei uns in der Gegend für Wortgottesdienstleiter nicht gehängt. Da gibt es keinen oder keine, der/die irgendwann mal ein "fundiertes Theologiestudium" absolviert hätte. Das sind nicht-theologie-studiert-habende Leute aus der Gemeinde, die auch als Lektoren oder Kommunionhelfer unterwegs sind - ausser dem Pastoralreferenten, der aber in der Regel nur bei ökumenischen Gottesdiensten den Pfarrer vertritt und im Altenpflegeheim wortgottesdienstmäßig tätig wird, dessen Betreuung eh zu seinem Aufgabenfeld zählt. Und wenn ich so herumschaue, Moriz, wüsste ich nicht, wo die "theoretisch in Frage kommenden Personen" massenhaft herumlaufen, die Dir anscheinend vorschweben: die meisten Lehrer, also auch Relígionslehrer, wohnen gar nicht am Ort selbst, das sind Pendler, die sich, wenn überhaupt, in ihren Heimatgemeinden engagieren. Und bei den katholischen Lehrern, die sich ihr Häusle am Ort gebaut haben, sehe ich nicht, dass die überduchschnittlich zahlreich in der Ehrenamtlichentruppe der Pfarrgemeinde repräsentiert wären.

Welche Gottesdiesnste leiten die? Und wie oft?

Hier geht es ja im Grunde genommen um die Frage, wer wäre in der Lage, regelmäßig einen priesterlosen Sonntagsgottesdienst zu halten. Und dabei auch vernünftig zu predigen. Aber vielleicht überschätze ich da die Anforderungen auch.

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Gottesdienste leiten ist etwas anderes als Unterrichten. Ich fühle mich total unwohl, wenn ich andere Leute zum Betrn animieren soll. Ich Drücke mich sogar um Fürbitten beim Schulgottesdienst. Ich bin für die katechetischen Sachen zuständig, Anspiel und so.

Wenn's anders wäre, dann wäre dein Studium eine gute Basis für Predigten, in denen auch auf Dauer kein theologischer Blödsinn vorkommt. Mal abgesehen davon daß ich nicht weiß, wer eher zum Beten animieren soll: Der Kathechet oder der WoGo-Leiter. Letzterer betet vor und stimmt gemeinsame Gebete an; beten tun die Leute dann schon selber.

 

(Hach, Leute. Ich stelle mir einfach nur diverse unserer Foranten auf der Kanzel vor. Gerade die missionarischsten unter ihnen hätte ich lieber nicht als Prediger - wegen ihrer doch recht 'intressanten' Theologien...)

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Für Laien ist die Predigt das Härteste, ich weiß es von meiner Schwester. Für mich wärs alles, was mit Gebetsanleitung zu tun hat. Bei uns in der Gemeinde ist es echt so: Die Wortgottesleiter leiten den Gottesdienst, die Pastis predigen, obwohl sie Beides könnten.

 

Ich habe mal erwogen, die Ausbildung zu machen, aber ich bin einfach nicht der Typ dazu. Ich bin schon komplett mit den Nerven runter, wenn ich Kinder segnen muss. Ich fange dann vor Rührung an zu heulen, was EXTREM peinlich ist und überhaupt nicht mit meinem Image kompatibel ist.

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Welche Gottesdiesnste leiten die? Und wie oft?[/Quote]

Hä? Wortgottesdienste halt, priesterlose Gottesdienste. Keine Eucharistie eben. Und soviel ich weiss nicht sehr oft. Ich hörte von Klagen einzelner über Unterbeschäftigung, auch dass inzwischen aus der ursprünglich dafür ausgebildeten Truppe deswegen welche abgesprungen seien. Der Versuch, alle 4 Wochen einen Sonntagsvormittagswortgottesdienst durchzusetzen, weil man in Vorausschau noch priesterärmerer Zeiten meinte, die Gemeinden dazu "erziehen" zu müssen, ist gescheitert - mangels Zulauf und wegen Gottesdienstbesucherflucht ins Umland. Der neue Pfarrer schafft es, was sein Vorgänger, um seine Erziehungversuche durchzusetzen, nicht wollte: den Laden so zu organisieren, dass am Hauptort der SE (mit der größten Kirche) wieder allsonntägliche Messen und an den kleineren Orten im Wechsel zwischen Samstagvorabend und Sonntagvormittag solche stattfinden. Die kleineren Orte hocken so nah beieinander, dass man ggf. auch zu Fuß von Dorf A. nach Dorf B. oder umgekehrt gelangen kann. Mindestens bei halbwegs gutem Wetter, Dorf C. und Dorf D. liegen gerade mal 1 km auseinander, die Kirche in D. liegt von C. aus gesehen sogar am Ortseingang. Wer am anderen Ortsende wohnt, läuft möglicherweise weiter als der Gottesdienstbesucher aus C. Nein, Notstand herrscht hier noch keiner und von Diaspora kann man eigentlich auch nicht reden, auch wenn die größte Gemeinde in der SE deutich spürbar dadurch geprägt ist, dass Katholiken vor 50 oder 60 Jahren dort noch krass in der Minderheit waren. Ich habe den Eindruck, dass sich eine "Diasporamentalität", wenn sie sich einmal ausgeprägt hat, noch über mindestens 5 Generationen erhält, auch wenn die Gemeinde von 5 auf 5000 Katholiken angewachsen ist.

 

Hier geht es ja im Grunde genommen um die Frage, wer wäre in der Lage, regelmäßig einen priesterlosen Sonntagsgottesdienst zu halten. Und dabei auch vernünftig zu predigen. Aber vielleicht überschätze ich da die Anforderungen auch.

Die Auswahlkriterien kenne ich nicht. Aber selbstverständlich gibt es jemanden, der darüber befindet, ob Interessenten in der Lage sind, einen priesterlosen Sonntagsgottesdienst zu halten. Sonst hätte man ja das Ehrenamt dafür nicht eingerichtet. An "vernünftiges Predigen", was immer Du damit meinst, ist dabei wohl weniger gedacht, sondern eher an gar keine Predigt - ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass Frau X. predigen will. Dass Herr Y. eine Ansprache halten kann, denke ich wohl, Ansprachen hält der im ausserkirchlichen Berufsleben ab und zu mal. Bei der Eröffnung einer Vernissage im Foyer seiner Bank, zum Beispiel. Ich denke aber schon, dass Du von "Anforderungen" ausgehst, die zumindest hier an Wortgottesdienstleiter nicht gestellt werden. Die Forderung nach einer "vernünftigen" allsonntäglichen Predigt kenne ich hier übrigens nur von evangelischen Christen. Da steht die Predigt tatsächlich im Vordergrund. In Sachen Sonntagspredigt waren die Katholiken hier nie sonderlich anspruchsvoll oder verwöhnt. Sie waren natürlich dankbar, wenn sie einen Pfarrer hatten, der "vernünftig" predigen konnte.Ich denke, der Begriff "Wortgottesdienst" meint nicht, dass da besonders viele, anspruchsvolle Predigtworte gefunden werden wollten. Vielleicht ist das tatsächlich irreführend und weckt bei manchen Erwartungen, die gar nicht erfüllt werden sollten. Jedenfalls nicht, als man die Wortgottesdienstleitung als kirchliches Ehrenamt erfunden hat.

bearbeitet von Julius
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Welche Gottesdienste leiten die? [/Quote]

Hä? Wortgottesdienste halt, priesterlose Gottesdienste. Keine Eucharistie eben.

Vielleicht hätte ich besser gefragt: Gottesdienste zu welchem Anlass?

 

Ein Kindergartengottesdienst muß keine Eucharistiefeier sein - das wäre sogar eher kontraproduktiv, wenn die Zielgruppe an wesentlichen Teilen des GoDis nicht teilnehmen kann.

Eine Jugendvesper hat weitaus größere Gestaltungsspielräume als eine Jugendmesse - auch wenn letztere ihre Berechtigung hat.

Ein Wortgottesdienst im Altenheim? Vielleicht ökumenisch? Vielleicht sogar wöchentlich.

Ein Wortgottesdienst mit Kommunionausteilung am Sonntag? Da wäre es sicherlich gut, wenn neben der Wandlung nicht auch noch die Predigt ausfiele.

 

Das meine ich mit der Frage: Welche Gottesdienste? OK, bei vielen ist für eine adäquate Verkündigung kein Theologiestudium nötig. Beim Kleinkindergottesdienst vielleicht sogar eher kontraproduktiv (nein, holt für diese Bemerkung jetzt nicht die Goldwaage raus!).

 

Wenn wir von einem Wortgottesdienst als Ersatz für eine reguläre Sonntagsmesse reden, dann darf es meiner Meinung nach aber durchaus auch eine passable Predigt geben. Und die bekommt auch ein redeerfahrener Bankdirektor auf die Dauer nicht ohne fundierte theologische Bildung hin.

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