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Politik für Alle


mn1217

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vor 44 Minuten schrieb Flo77:

Was mich elementar ankotzt ist die Pointe, daß ich mich hier als "Betroffener" outen muss, weil die persönliche Befindlichkeit jedes andere Argument ersetzt hat.

 

Ich glaube, dass diese Notwendigkeit, sich als Betroffener zu outen, dadurch entsteht, dass die allgemeine Diskussion in vielen Bereichen völig empathielos geworden ist. Sie wird eben nicht mehr in dem Bewusstsein geführt, dass es konkrete Menschen (!) sind, über deren Leben, Gesundheit, Sexualität, Lebensunterhalt, Bildung etc. diskutiert wird, sondern es hat sich gesamtgesellschaftlich ein Ton der empathielosen Besserwisserei etabliert, den man eigentlich nur noch mit Subjektivität begegnen kann. Wir haben inzwischen ein argumentatives "Anything goes" erreicht - auch in der Kirche (aber das gehört nicht hierher), das ich wirklich schockierend finde. 

 

Zwei Beispiele:

1. Palmer hat ja in der Coronazeit gesagt: "Wir retten Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot sind." Die Aussage ist sachlich möglicherweise teilweise richtig gewesen, aber andererseits ist sie für jeden, der selbst zu diesen Menschen gehört oder solche Angehörige hat, ein Schlag ins Gesicht. Solch eine Aussage geht nicht - und ein Palmer versteht möglicherweise nur, was er gesagt hat, wenn man zu ihm sagt: "Danke! Damit bomben Sie mich persönlich in die Gruppe des lebensunwerten Lebens."

2. Politiker*innen meinen ja trefflich genau ausrechnen zu können, was ein Hartz IV  Bezieher wirklich braucht. Aber sie haben keine Ahnung, wie sich das wirklich anfühlt. 

Man müsste sie eigentlich zwingen, das mal aus der Sicht eines Betroffenen wirklich zu erleben ...  

 

Die Betroffenheitswelle ist m.E. die natürliche Konsequenz der Empathielosigkeit und des allgegenwärtigen Egoismus. 

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vor 2 Stunden schrieb o_aus_h:

In so ziemlich jedem Kommentarbereich z.B. beim Spiegel, wenn ein Artikel über die Hochzeit eines Männerpärchens berichtet oder über das Outing eines Hollywoodsternchens. „Das will ich nicht lesen“ „Die sollen sich nicht so in die Öffentlichkeit drängen“ „Ich erzähle doch auch nicht jedem, das ich heterosexuell bin“ (vermutlich gar nicht wahrnehmend, wie oft diese (meist) Männer ihre Frau erwähnen) etc. p.p.

 

Also ein paar Kommentare online, von denen ich mir ziemlich sicher bin, dass sie eine Minderheit darstellen. Oder verstehe ich Dich falsch? (Woher weißt Du nämlich, ob sie Männer sind und wie oft sie über ihre Frau reden?)

bearbeitet von Domingo
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vor einer Stunde schrieb laura:

Ich glaube, dass diese Notwendigkeit, sich als Betroffener zu outen, dadurch entsteht, dass die allgemeine Diskussion in vielen Bereichen völig empathielos geworden ist

 

Das glaube ich nicht.

Im Gegensatz zu früheren Zeiten kann mittlerweile sexuelle Orientierung thematisiert werden, während sie früher tabuisiert wurde, weil jede nicht heterosexuelle Orientierung als abnorm galt und Sex als fortpflanzungstechnische Notwendigkeit denn als den Menschen  erfüllende Aktivität gesehen wurde.

Nicht heterosexuelle Aktivität wurde strafrechtlich verfolgt. Sich als homosexuell zu outen, war lebensgefährlich. 

Wo soll denn da eine höhere Empathiefähigkeit gegenüber Nicht-Heteros  gewesen sein?

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vor 7 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Das glaube ich nicht.

Im Gegensatz zu früheren Zeiten kann mittlerweile sexuelle Orientierung thematisiert werden, während sie früher tabuisiert wurde, weil jede nicht heterosexuelle Orientierung als abnorm galt und Sex als fortpflanzungstechnische Notwendigkeit denn als den Menschen  erfüllende Aktivität gesehen wurde.

Nicht heterosexuelle Aktivität wurde strafrechtlich verfolgt. Sich als homosexuell zu outen, war lebensgefährlich. 

Wo soll denn da eine höhere Empathiefähigkeit gegenüber Nicht-Heteros  gewesen sein?

Im konkreten Fall der Homosexualität stimme ich dir völlig zu. Da betrifft die Diskriminierung im Wesentlichen noch - interessanterweise - männerdominierte Bereiche wie die Kirche - und tlw. auch den Fußball, Burschenschaften etc. 

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vor 3 Stunden schrieb o_aus_h:

In so ziemlich jedem Kommentarbereich z.B. beim Spiegel, wenn ein Artikel über die Hochzeit eines Männerpärchens berichtet oder über das Outing eines Hollywoodsternchens. „Das will ich nicht lesen“ „Die sollen sich nicht so in die Öffentlichkeit drängen“ „Ich erzähle doch auch nicht jedem, das ich heterosexuell bin“ (vermutlich gar nicht wahrnehmend, wie oft diese (meist) Männer ihre Frau erwähnen) etc. p.p.

Die Leserschaft eines links-grün-versauten Revolverblattes ist homophob? Ich gebe zu, daß mich das ein wenig amüsiert (allerdings habe ich den Spiegel auch seit Jahren auf der Abschussliste).

 

Das hüpfende Komma will aber eigentlich woanders hin: Die primäre Frage ist doch, weshalb stehen Outings oder Männerhochzeiten in der Presse?

 

Hier glaubt doch hoffentlich niemand, der Spiegel (oder sonst ein Presseerzeugnis) wolle damit so etwas wie "Normalität" schaffen - die wollen verkaufen, verkaufen, verkaufen und da kommt sowas "Skandalträchtiges" gerade recht. Ja, für manche Mitbürger ist es immer noch eine Herausforderung, wenn sich jemand outet oder ein homosexuelles Pärchen heiratet*. Wer sowas nicht im eigenen Familien- oder Bekanntenkreis hat, tut sich damit halt schwer. C'est la vie - und ich muss gestehen, ich finde das weder ungewöhnlich noch tragisch.

Die "Normalität" jemand Gleichgeschlechtliches als Lebensabschnittsgefährt vorzustellen bekommen wir jedenfalls nicht hin, wenn - wie zu meiner Jugend - Homosexualität ein Medienthema ist, bei dem selbst geschlachtete Säue noch durchs Dorf getrieben werden und es um so öffentlicher wird, je "schillernder" (oder nervtötender) die medial-präsenten Vertreter sind.

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vor 9 Minuten schrieb Flo77:

Die Leserschaft eines links-grün-versauten Revolverblattes ist homophob? Ich gebe zu, daß mich das ein wenig amüsiert

 

Aus meiner nordamerikanischen Warte kann ich nur anmerken: Sexskandale gibt es vor allem im linken Hollywood; auf Unis, die bekanntlich sehr linkslastig sind, werden (angeblich) mehr Frauen vergewaltigt als in Kriegsgebieten in Afrika; Schwarze werden vornehmlich in demokratenregierten Städten von der Polizei erschossen... Man könnte noch Evergreen College hinzufügen, die linkste Hochschule auf dem Kontinent und gleichzeitig (angeblich) extrem rassistisch und weiß-zentriert regiert... Nur ein Schelm könnte je an diesem Narrativ zweifeln.

 

Was die Spiegel-Kommentarspalten angeht, so glaube ich dennoch, es gibt eine einfach Erklärung: Da schreiben viele mit, die nur dagegen anlesen und dann fiese Kommentare schreiben, die die Website attackieren.

bearbeitet von Domingo
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 Menschen sind halt  verschieden.

Ich bin z.B. definitiv der Meinung,dass es Privatsache ist,mit wem ich oder du oder sonstwer Sex hat- aber Doppelpunkte und Sternchen stören mich überhaupt nicht.

Und ich weiß, dass es Menschen gibt,denen das wichtig ist.

 

 

bearbeitet von mn1217
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vor 2 Minuten schrieb mn1217:

 Menschensind halt  verschieden.

Ich bin z.B. auch der Meinung,dass es Privatsache ist,mit wem ich oder du oder sonstwer Sex hat-

 

So isses!

 

vor 2 Minuten schrieb mn1217:

aber Doppelpunkte und Sternchen stören mich überhaupt nicht.

 

Da würde ich unterscheiden. Wie jemand privat schreibt, geht mich nichts an, wenn ich entscheiden kann, ob ich es lese oder nicht. Wenn jemand so schreibt mit dem Anspruch allgemeiner Geltung und noch dazu von meinen Gebühren lebt, werde ich dagegen opponieren, so lange ich kann. 

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vor 1 Stunde schrieb Flo77:

3. Jeder Erwerbsttätige, muss dafür blechen und dafür gerade stehen, daß diese Sozialleistungen ausgeschüttet werden können. Beamte natürlich nicht. Die leben ja auch direkt von Steuergeldern.

Doch, Beamte genau so wie alle anderen, die zahlen nämlich genau so Steuern.

Und weil sie Leistungen für die Allgemeinheit erbringen (sollten sie jedenfalls) werden sie auch von dieser bezahlt.

vor 1 Stunde schrieb Flo77:

Ich pers. bin schon lange der Meinung, man sollte die Rente auf ein echtes Umverteilungssystem umstellen, d.h. es wird verteilt, was an Rentenzahlungen reinkommt e basta. So, daß die Renten direkt an die Einkommen gekoppelt sind - verdienen die Leute - verdienen die Rentner, darben die Leute - darben die Leute mit.

Ganz genau so funktioniert die Rente! Allerdings hatte man, um Kosten zu sparen, Verzögerungsfaktoren eingebaut, die uns jetzt auf die Füße fallen, weil auch ausbleibende Rentenerhöungen erst verzögert kommen. Und gegen sinkende Renten hat man auch was gemacht, da fehlt diese direkte Koppelung tatsächlich. Was ich aber nicht unbeding schlecht finde.

Problematisch sind allenfalls diverse 'Ergänzungsleistungen' wie z.B. die Mütterrente, wenn die nicht durch Steuern refinanziert werden sondern (nur) von den versicherungspflichtigen Arbeitnehmern (und z.B. nicht von den Beamten) bezahlt werden.

vor 1 Stunde schrieb Flo77:

Ähnliche Regelungen fände ich auch für die Kosten des staatlichen Apparats und die Sozialhilfen sinnvoll.

Vielleicht auch für alle anderen Arbeitnehmer? Wenn's im Betrieb schlecht läuft, dann gibt's einfach weniger Geld? Das würde nicht nur das Leben für (zu) viele unberechenbar machen, es würde auch Betrügereien der Arbeitgeber Tür und Tor öffnen - im Gewinne Kleinrechnen sind die nämlich geübt!

vor 1 Stunde schrieb Flo77:

(Noch sinnvoller fände ich eine Flattax mit negativer Einkommensteuer, aber wir sind hier ja nicht in einem Land mit Innovationskraft und Lebenswillen.)

Mit anderen Worten: Bürgergeld.

bearbeitet von Moriz
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vor 2 Minuten schrieb Moriz:

Doch, Beamte genau so wie alle anderen, die zahlen nämlich genau so Steuern.

Aber keine Sozialabgaben für Rente und Arbeitslosigkeit.

 

vor 2 Minuten schrieb Moriz:

Und weil sie Leistungen für die Allgemeinheit erbringen (sollten sie jedenfalls) werden sie auch von dieser beahlt.

Nun ja...

 

vor 2 Minuten schrieb Moriz:

Ganz genau so funktioniert die Rente! Allerdings hatte man, um Kosten zu sparen, Verzögerungsfaktoren eingebaut, die uns jetzt auf die Füße fallen, weil auch ausbleibende Rentenerhöungen erst verzögert kommen. Und gegen sinkende Renten hat man auch was gemacht, da fehlt diese direkte Koppelung tatsächlich. Was ich aber nicht unbeding schlecht finde.

Das Problem ist, daß die Rentner einen unangemessen hohen Anteil an den aktiven Wählern ausmachen - eine Regelung, die sinkende Renten riskieren würde, ist ein politisches Risiko, daß keiner unserer Machtgeilenden eingeht.

 

vor 2 Minuten schrieb Moriz:

Vielleicht auch für alle anderen Arbeitnehmer? Wenn's im Betrieb schlecht läuft, dann gibt's einfach weniger Geld? Das würde nicht nur das Leben für (zu) viele unberechenbar machen, es würde auch Betrügereien der Arbeitgeber Tür und Tor öffnen - im Gewinne Kleinrechnen sind die nämlich geübt!

Ab einem gewissen Einkommensniveau ist das ganz normal und nennt sich Bonus o.ä.

 

vor 2 Minuten schrieb Moriz:

Mit anderen Worten: Bürgergeld.

Das Konzept der negativen Einkommensteuer scheint dir nicht geläufig zu sein.

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vor 2 Minuten schrieb Flo77:

Ab einem gewissen Einkommensniveau ist das ganz normal und nennt sich Bonus o.ä.

Ab einem gewissen Einkommensniveau ist vieles mögich, von dem die meisten Menschen auch bei uns nur träumen können.

 

vor 3 Minuten schrieb Flo77:
vor 10 Minuten schrieb Moriz:

Mit anderen Worten: Bürgergeld.

Das Konzept der negativen Einkommensteuer scheint dir nicht geläufig zu sein.

Dann skizzier doch bitte kurz den wesentlichen Unterschied.

 

Was ist denn eine 'negative Einkommensteuer' anderes als Geld vom Staat für die, die es nötig haben? Und zwar ohne komplizierten Bedürftigkeitsnachweis; geringes oder fehlendes Einkommen reicht. Selbstverständlich müsste auch damit das Existenzminimum sichergestellt sein; damit dürfte der Unterschied zum Bürgergeld in der Praxis unbedeutend sein.

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vor 14 Minuten schrieb Moriz:

damit dürfte der Unterschied zum Bürgergeld in der Praxis unbedeutend sein.

Vielleicht solltest Du kurz erläutern, was du unter einem "Bürgergeld" verstehst.

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vor 10 Stunden schrieb Moriz:

Was ist denn eine 'negative Einkommensteuer' anderes als Geld vom Staat für die, die es nötig haben?

 

Ich habe nicht den Eindruck, dass Flo damit meint, dass die Leute davon leben können müssten. 

 

Hier das Konzept

 

Letztlich ist auch bei diesem Konzept eine Art der Sozialhilfe für diejenigen notwendig, deren Gehalt zum Leben nicht ausreicht. Lediglich die Besteuerungsgrundlagen sind anders.

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Dass Mr Trump und seine christozelotisch-talibanesischen Anhänger die US-midterms in historisch auffälliger Weise verbockten, dürften inzwischen ja bekannt sein.

Intelligente integre Republikaner wie George Conway kommentieren und prognostizieren dazu in ziemlich witziger Weise:

Quote

Attorney and anti-Trump Republican George Conway said on Sunday on MSNBC’s “The Katie Phang Show” that a 2024 GOP presidential primary between former President Trump and Florida Gov. Ron DeSantis would be “the mud fest to end all mud fests,” adding that he doesn’t believe the governor will run.

 

Einerseits ein fürchterliches Szenario, aber andererseits von so immensem potentiellem Unterhaltungswert, dass man als Nichtamerikaner fast zu sarkastisch-leichtsinnigen Hoffnungen verführt werden könnte.

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vor 42 Minuten schrieb Shubashi:

Dass Mr Trump und seine christozelotisch-talibanesischen Anhänger die US-midterms in historisch auffälliger Weise verbockten

 

Das wird ständig wiederholt, einschl. auf Fox News und anderen konservativen Kanälen, aber es scheint mir Unfug zu sein. Habe ich was verpasst, oder haben die Republikaner die Wahl gewonnen?

 

vor 42 Minuten schrieb Shubashi:

 

Einerseits ein fürchterliches Szenario, aber andererseits von so immensem potentiellem Unterhaltungswert, dass man als Nichtamerikaner fast zu sarkastisch-leichtsinnigen Hoffnungen verführt werden könnte.

 Was wäre daran fürchterlich und von welchen Hoffnungen sprichst Du da?

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32 minutes ago, Domingo said:

 

Das wird ständig wiederholt, einschl. auf Fox News und anderen konservativen Kanälen, aber es scheint mir Unfug zu sein. Habe ich was verpasst, oder haben die Republikaner die Wahl gewonnen?

 

 Was wäre daran fürchterlich und von welchen Hoffnungen sprichst Du da?

 

Na ja, midterm-Wahlen bringen meistens der Partei des Präsidenten den Verlust von Haus- und/oder Senatsmehrheit, ein seit 1955 regelmäßig eintretendes Ereignis. Vier der fünf letzten Präsidenten verloren zudem den Senat in den midterms.

https://www.reuters.com/graphics/USA-ELECTION/MIDTERMS/gdpzyzowgvw/index.html

 

So wie one-term presidents selten sind, kommt es eben selten vor, so schlecht abzuschneiden, wie jetzt die Republikaner, die zudem überaus optimistisch in die Wahl gingen. Allgemein scheint dabei trotz schwieriger wirtschaftlicher Verhältnisse nicht die politische Binsenweisheit (it‘s the economy, stupid!) dominiert zu haben, sondern eben das viele, vor allem junge Wähler, abschreckende Verhalten Mr Trumps und seiner protegierten Kandidaten.

 

Wenn die republikanische Partei sich dann noch vor 2024 in die von Mr Conway prophzeite Schlammschlacht verrennt, droht so eine unterhaltsame Verrücktheit, die eigentlich vernünftigerweise keinem funktionalen demokratischen System zu wünschen ist. 

Da Politik aber nunmal mein bevorzugter Zuschauersport ist, und die Bredouille rein selbstverschuldet ist, kann ich mein klammheimlich böses Vergnügen nicht ganz verhehlen.

(Ich bin da übrigens nicht parteiisch - die „Corbyn folly“ von Labour war ähnlich selbstverschuldet, und hat mich bösen Menschen auch sehr amüsiert.)

bearbeitet von Shubashi
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vor 25 Minuten schrieb Shubashi:

Na ja, midterm-Wahlen bringen meistens der Partei des Präsidenten den Verlust von Haus- und/oder Senatsmehrheit

 

... Was auch hier passiert ist: Die Rep. haben das Haus gewonnen, beim Senat ist es noch offen, sie könnten aber auch da durchaus eine Mehrheit gewinnen.

 

[Edit: Anscheinend keine Mehrheit, wohl aber 50/50, je nachdem, wie es in Georgia läuft. Und Kamala Harris wird die etnscheidende Stimme haben, so der Senat wird dem. bleiben. Aber das Haus haben die Dem. verloren.]

 

Ich habe Deinen Link nur überflogen (schaue ich mir später genauer an) und konnte nichts finden, was das jetzige Ergebnis als "so schlechtes Abschneiden" der Republikaner erscheinen lassen würde.

bearbeitet von Domingo
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vor 32 Minuten schrieb Domingo:

 

... Was auch hier passiert ist: Die Rep. haben das Haus gewonnen, beim Senat ist es noch offen, sie könnten aber auch da durchaus eine Mehrheit gewinnen.

 

[Edit: Anscheinend keine Mehrheit, wohl aber 50/50, je nachdem, wie es in Georgia läuft. Und Kamala Harris wird die etnscheidende Stimme haben, so der Senat wird dem. bleiben. Aber das Haus haben die Dem. verloren.]

 

Ich habe Deinen Link nur überflogen (schaue ich mir später genauer an) und konnte nichts finden, was das jetzige Ergebnis als "so schlechtes Abschneiden" der Republikaner erscheinen lassen würde.

Offenbar steht es beim Repräsentantenhaus noch nicht ganz fest. Die Republikaner haben jedenfalls dazugewonnen, beim Senat maximal ihren Anteil gehalten.

 

Eine andere Frage ist, ob bei den Republikanern eher diejenigen gewannen, die Trump weitgehend unterstützten oder die Trump-kritischen (die es wohl auch gibt; die Partei als Organisation ist in den USA weit schwächer als in Deutschland)

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vor 13 Minuten schrieb MartinO:

Offenbar steht es beim Repräsentantenhaus noch nicht ganz fest.

 

Theoretisch könnte sich das noch ändern, ja. Wenn man aber wirklich davon ausgeht, dass alles wieder umflippen kann, dann sollte man gar keine Kommentare dazu abgeben, wie welche Partei bei dieser Wahl gefahren ist. Wenn man hingegen die Ergebnisse so nimmt, wie sie jetzt stehen, dann haben die Republikaner gewonnen und es gibt keinen Grund für Fox News etc. zu flennen.

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vor 16 Minuten schrieb MartinO:

Eine andere Frage ist, ob bei den Republikanern eher diejenigen gewannen, die Trump weitgehend unterstützten oder die Trump-kritischen (die es wohl auch gibt; die Partei als Organisation ist in den USA weit schwächer als in Deutschland)

 

Die werden wohl hart darüber nachdenken müssen, ob sie 2024 Trump als Präsidentschaftskandidat aufstellen oder DeSantis (oder einen Dritten, keine Ahnung wen). Anscheinend ist Trump eher ein Problem für die Partei als ein Pluspunkt. 2016 war er wohl ein Plus: Laut, kritisch, ohne Hemmungen dabei, die Gegenseite und zumal die "Woken" zu kritisieren und laut zu sagen, was viele Lweute dachten. Heute ist der Zauber wohl weg und Trump viel eher ein Problem für die R. Meine Meinung.

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51 minutes ago, Domingo said:

 

Theoretisch könnte sich das noch ändern, ja. Wenn man aber wirklich davon ausgeht, dass alles wieder umflippen kann, dann sollte man gar keine Kommentare dazu abgeben, wie welche Partei bei dieser Wahl gefahren ist. Wenn man hingegen die Ergebnisse so nimmt, wie sie jetzt stehen, dann haben die Republikaner gewonnen und es gibt keinen Grund für Fox News etc. zu flennen.

 

Eine sehr knappe Mehrheit der Republikaner kann allerdings bedeuten, dass diese nicht zur Durchsetzung  politischer Ziele genutzt werden kann, weil z.B. Teile des Freedom Caucus recht unwillig sind, sich den gemäßigteren Teilen der Partei unterzuordnen, sondern lieber Mr Trump zu Willen ist.

Der gemäßigtere Teil kann sich wiederum kaum begeistern, ein Impeachment gegen Mr Biden durchzuführen.

Warten wir es also ab, bisher deuten sich jedenfalls diverse innerparteiliche Querelen an, weil die Erwartungen deutlich höher waren und tatsächlichen politischen Einflußmöglichkeiten gegenüber der Biden-Regierung jetzt eher begrenzt bleiben.

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vor 2 Stunden schrieb Domingo:

… es gibt keinen Grund für Fox News etc. zu flennen.

Naja, es gibt fast nichts schlimmeres, als enttäuschte Erwartungen – und den Republikanern war ein Landslide Victory prophezeit worden. Da gibt es schon Wunden zu lecken. 

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vor 3 Stunden schrieb Marcellinus:

Soviel zum Thema Umfragen. 

 

Die dachten, sie würden groß gewinnen, weil die letzten zwei Jahre unter dem. Regierungen ziemlich katastrophal waren, mit einem Präsidenten, der nicht weiß, was heute für ein Tag ist, grassierende Inflation, Kriminalität völlig außer Kontrolle usw. usf. Aber wahrscheinlich kann man nicht einfach auf die Mängel der anderen Seite zeigen und gut is, sondern man muss selber etwas zu bieten haben.

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