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Politik für Alle


mn1217

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vor 25 Minuten schrieb Moriz:

Sind die Unterschiede im Verhalten bei Mädchen und Jungen nun auch biologisch bestimmt oder reine Erziehungsfolge?

Beides. Sie sind sicher auch biologisch bedingt, aber auch durch die Erziehung geprägt.

 

Die Frage ist für mich nicht, ob es grundsätzlich keine Unterschiede geben darf, sondern inwiefern anerzogene Stereotypen Lebensoptionen verhindern, weil es eine vielleicht übergriffige Prägung durch Erziehung gibt. 

 

Es geht nicht darum, dass 80% der Jungen lieber mit Autos als mit Puppen spielen und dass 80% der Mädchen lieber kochen und backen als dübeln und hämmern. Es geht um die Frage, wie man mit den 20% umgeht, die in den Augen der Gesellschaft eben "nicht normal" ticken. 

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2 hours ago, Flo77 said:

Noch interessanter ist allerdings, daß Du hier eine Reihe von Beispielen bringst, in denen Mädchen maskulines Verhalten nachahmen. Ich finde diese Fokussierung etwas befremdlich, weil sich mir der Eindruck aufdrängt, das "Weibliche" sei minderwertig und ein Mädchen müsse daher jederzeit nach dem "Männlichen" greifen dürfen.

 

Der Wert der Weiblichkeit und ihrer Attribute an sich, scheint doch unter den Frauen eher geringgeschätzt zu werden.

 

Liegt dies vielleicht an der industriellen Revolution? Wäre ich Marxist, würde ich wohl denken, das heutige Geschlechtergleichberechtigungsdenken sei ein Auswuchs bourgoeis/kapitalistischen Denkens, wonach "Männliches" wie harte Arbeit, Produktivität und leicht in Geld umzurechnende Wertungen alles sind und alles andere als unkapitalistisch abgwertet wird. Schließlich erschien der Feminismus mW mehr oder weniger gleichzeitig mit der industriellen Revolution... 

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11 hours ago, Shubashi said:


V.a. kam mit Lenins These von der „Avantgarde des Proletariats“ die Vorstellung dazu, dass nicht darauf ankommt, was die unterdrückten Massen denken oder wollen, sondern dass die linke Partei objektiv besser weiß, was für alle richtig ist.

Dieser Impuls ist in der Argumentation vieler linker Projekte weiter unterschwellig enthalten, sei es in postkolonialen Entwicklungstheorien (die im globalen Süden oft wenig populär sind) oder eben auch in der Sprache: weder, was die Mehrheit möchte, noch ob irgendwelche Kommunikationsmodelle von den so „sichtbar gemachten“ überhaupt legitimiert sind zählt,

ausschlagebend ist allein das Bewusstsein, zur „Avantgarde“ zu gehören und damit objektiv immer recht zu haben.

 

Es ist mir seit einer Weile aufgefallen, wie unbeschwert viele Linke mit klassistischen Wörtern um sich werfen. Das ist zumindest unter geblideten Nordamerikanern der Fall. Da frage ich mich, warum "hillbilly" oder "redneck" nicht als klassistische Begriffe verpönt sind, während dieselben Menschen nie "Negro" oder "redskin" zu sagen wagen würden und wenn sie jemand anderen solche Wörter sagen hören, sie ihn/sie/divers sofort zu canceln versuchen und als Nazi beschimpfen...

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vor 24 Minuten schrieb Domingo:

Schließlich erschien der Feminismus mW mehr oder weniger gleichzeitig mit der industriellen Revolution... 

Was nicht Wunder nimmt. Durch die Industrialisierung entstand eine merkwürdige neue Situation, die die bisherige Ordnung gehörig durcheinander gebracht hatte.

 

Kinderarbeit und Frauenarbeit hatte es auch vorher nahezu flächendeckend gegeben (außer in einer sehr kleinen Gruppe des Bürgertums). Neu war, daß diese Arbeit jetzt außerhalb des eigenen bzw. elterlichen Haushalts geleistet wurde. Hier kollidierten zwei komplett unterschiedliche Wirtschaftssysteme und die gesellschaftliche Entwicklung hatte darauf schlicht keine Antwort.

 

Zumal für die "unteren Klassen" jener Zeit das Bürgertum immer noch die Vorbildgruppe war. Es war ein Statussymbol eine nichtarbeitende Frau zu unterhalten (daß diese Frauen nicht an Langeweile eingingen ist ein anderes Thema). Aber zur Realität gehört auch, daß es nur eine sehr kurze Epoche in unserer Geschichte gegeben hat, in der sich eine breite Masse an Männern diese Frauen hat überhaupt leisten können. Die produktive Frau war die längste Zeit der Historie in Deutschland eine gesellschaftliche Realität. Ebenso übrigens wie die geschäftsführende Frau.

Gut - vielleicht ist für mich deshalb, dieses Narrativ auch nur ein Narrativ einer Art Utopie (wobei ich ja eher für arbeitende Frauen und daheimbleibende Männer wäre, aber man kann nunmal nicht alles haben).

 

Vor dem Hintergrund unserer Rechtslage, sehe ich jedenfalls nicht, wo sich eine Frau weniger gut entfalten könnem soll als ein Mann. Man trifft Entscheidungen, ggf. ist man in einer Beziehung wozu dann gemeinschaftliche Entscheidungen bzw. Kompromisse gehören. Und mit den Konsequenzen dieser Entscheidungen muss man leben. E basta.

 

Der Rest ist meiner Meinung nach eine Frage des eigenen Coming-Outs.

bearbeitet von Flo77
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vor 28 Minuten schrieb laura:

Es geht nicht darum, dass 80% der Jungen lieber mit Autos als mit Puppen spielen und dass 80% der Mädchen lieber kochen und backen als dübeln und hämmern. Es geht um die Frage, wie man mit den 20% umgeht, die in den Augen der Gesellschaft eben "nicht normal" ticken. 

Wie wäre es, das jedem selbst zu überlassen. Muss es dafür Vorschriften geben? Und wenn es sie gibt: Wie soll "man" mit denen umgehen, die sich nicht daran halten? Sanktionieren?

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vor 32 Minuten schrieb laura:

Es geht nicht darum, dass 80% der Jungen lieber mit Autos als mit Puppen spielen und dass 80% der Mädchen lieber kochen und backen als dübeln und hämmern. Es geht um die Frage, wie man mit den 20% umgeht, die in den Augen der Gesellschaft eben "nicht normal" ticken. 

 

Sag mal ehrlich, auf welchem Mond lebst du eigentlich? 

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vor 34 Minuten schrieb laura:

Beides. Sie sind sicher auch biologisch bedingt, aber auch durch die Erziehung geprägt.

 

Die Frage ist für mich nicht, ob es grundsätzlich keine Unterschiede geben darf, sondern inwiefern anerzogene Stereotypen Lebensoptionen verhindern, weil es eine vielleicht übergriffige Prägung durch Erziehung gibt. 

 

Es geht nicht darum, dass 80% der Jungen lieber mit Autos als mit Puppen spielen und dass 80% der Mädchen lieber kochen und backen als dübeln und hämmern. Es geht um die Frage, wie man mit den 20% umgeht, die in den Augen der Gesellschaft eben "nicht normal" ticken. 

Fang deinen Kulturkampf doch mal bei den noch nicht so lange hier lebenden Familien mit Islam-Hintergrund an. :ninja:

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vor 1 Minute schrieb rince:

Fang deinen Kulturkampf doch mal bei den noch nicht so lange hier lebenden Familien mit Islam-Hintergrund an. :ninja:

An die kommt sie ja nicht ran. Diese Familien schicken ihre Kinder eher selten auf baden-württembergische Provinzgymnasien...

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vor 57 Minuten schrieb Marcellinus:
vor 1 Stunde schrieb laura:

Es geht nicht darum, dass 80% der Jungen lieber mit Autos als mit Puppen spielen und dass 80% der Mädchen lieber kochen und backen als dübeln und hämmern. Es geht um die Frage, wie man mit den 20% umgeht, die in den Augen der Gesellschaft eben "nicht normal" ticken. 

 

Sag mal ehrlich, auf welchem Mond lebst du eigentlich? 

Für die 20% bringt gendern was ???

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vor 3 Minuten schrieb Moriz:

Für die 20% bringt gendern was ???

Was meinst du mit "gendern"? Die Sprache oder die Genderforschung? 

Das rein Sprachliche ist eine Frage der Bequemlichkeit. Das generische Maskulinum wird von vielen Menschen als ausgrenzend erlebt. Diese Wahrnehmung kann man teilen oder nicht, aber sie erleben es nun mal so. Daher gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder immer beide Formen nennen (Zuschauerinnen und Zuschauer) oder eben Zuschauer*innen. Geschmackssache - und definitiv kein Grund für einen Grabenkrieg. 

 

Die Frage, inwiefern Rollenbilder zu Unrecht unser Denken prägen und damit Entfaltungsmöglichkeiten beider Geschlechter einengen, hat mit der Sprache erstmal nicht viel zu tun.

Sie ist u.a. Thema der Genderforschung. Und wenn dies zu einem verstärkten Bewusstsein für unbewusste Rollen führen kann, kann es so manchen Männern und Frauen helfen, ihr Leben entsprechend gestalten. Z.B. indem Fritz Krankenpfleger wird, wohlwissend, dass er von dem Gehalt kaum eine Familie ernähren kann. Und Lisa studiert BWL und landet im Aufsichtsrat der Bank. 

 

Wenn die Genderforschung dazu führt, dass Fritz keine Handwerkerausbildung machen "muss" und Lisa nicht Lehramt studieren muss, ist das doch viel wert, oder? 

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vor einer Stunde schrieb Flo77:

An die kommt sie ja nicht ran. Diese Familien schicken ihre Kinder eher selten auf baden-württembergische Provinzgymnasien...

Na dann wäre das ja fast ein Arbeitsplatz für alle diejenigen hier im Forum, die sowieso den Islam nicht wirklich mögen...

 

bearbeitet von laura
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vor 6 Minuten schrieb laura:

Das rein Sprachliche ist eine Frage der Bequemlichkeit. Das generische Maskulinum wird von vielen Menschen als ausgrenzend erlebt. Diese Wahrnehmung kann man teilen oder nicht, aber sie erleben es nun mal so.

Von wem wird es als ausgrenzend erlebt? Bitte genaue Zahlen. Falls sich Forumsmitglieder melden: Anekdotische Evidenz. 

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vor 6 Stunden schrieb Aristippos:

Das Kind wird seinen Leistungen gemäß eingestuft. Der Punkt ist, dass Kinder, deren Mama und Papa "sonstwas" sind und keine Hartzler, objektiv bessere Leistungen erbringen und deshalb höher eingestuft werden. 

 

Ich finde daran übrigens nichts verwunderlich. Umgekehrt wäre es mehr als überraschend, wenn unterschiedliche Erziehungsformen zu Hause keinen Einfluss auf die  schulische Leistungsfähigkeit der Kinder hätten. Dann bräuchte man Kinder nämlich überhaupt nicht mehr zu erziehen.

Es gibt genug Fälle, wo das Elternhaus Einfluß auf die Schulwahl hat und es nicht rein nach der Leistung des Kindes.

Und das mängle ich. Nur das. Das Kind und sein Vermögen sollten im Mittelpunkt stehen.

 

vor 6 Stunden schrieb Marcellinus:

Das Wort habe ich Mitte der 70er Jahre in der DDR kennengelernt, wo wir Verwandte meiner damaligen Frau besucht haben. Die sozialen Folgen waren übrigens erheblich, wurden aber in der Öffentlichkeit Ost wie West nicht thematisiert. So lösten Jugendliche damals an Wochenenden eine Bahnkarte (war billig, weil subventioniert) und fuhren mit Bier "bewaffnet" und randalierend so lange in der Gegend herum, bis das "Ziel" erreicht war. Ähnliche formen von jugendlicher, sozialer Verwahrlosung kann man heute in Skandinavien beobachten. 

Dann scheint mein Erfahrungshorizont beschränkt zu sein oder der Begriff eine gewisse Regionaliät.

Randalierende und straffällige Jugendliche gibt es überall und immer. Leider. Dafür müssen Lösungen her, die ich nicht anbieten kann.

 

vor 6 Stunden schrieb mn1217:

Stimmt so generell nicht, und vieles davon ist auch Erziehung-der Junge belkommt das Auto ider die Eisenbahn. 

Hier ist das aber OT.

Jedes Kind sollte eine breites Auswahlspektrum haben. Was nicht das Zukippen mit Spielzeug bedeutet!

Ich hatte Puppen und Metallbaukasten. Am tollsten fand ich es mit Matchboxautos im Sandhaufen eigene Welten zu bauen. Das Ergebnis: Autos und Bauarbeiten interessieren mich heute so was von überhaupt gar nicht. Auch Klamoten & Co. finde ich restlos uninteressant. Was ist nur aus mir geworden ... :o

 

vor 5 Stunden schrieb laura:

Und wenn die Genderforschung so etwas aufdeckt und Bewusstsein dafür schafft, dass es eben nicht "komisch" ist, wenn Väter am Mittwochvormittag um 10 mit ihrem Nachwuchs auf dem Spielplatz sind, während die Mama im Businessanzug in der Chefetage der Bank arbeitet, hat sie ihr Ziel erreicht. 

Ebenso wie es völlig legitim, ist es umgekehrt zu machen. Aber bitte als bewusste Entscheidung beider Partner, nicht als Tradition. 

Wenn so was erst aufgedeckt und erforscht werden muß, na dann gute Nacht.

Ich dachte wir wären weiter.

 

vor 4 Stunden schrieb laura:

Bei den Abifeiern gibt es vielleicht 1 von 50 Abiturientinnen, die kein Abikleid, sondern einen Hosenanzug trägt.

Ich war eine davon aber nicht die einzige!

Geschätzt hatten 15 % der Mädels kein Kleid an - ist inzwischen gut 20 Jahre her.

 

vor 3 Stunden schrieb Flo77:

Ich bin in Kreisen starker, sich selbst bewusster Frauen aufgewachsen. Frauen, die eben keine Männer waren. Und als solche respektiert und geachtet werden wollten und werden.

So finde ich den Weg richtig und gut.

 

vor 1 Stunde schrieb laura:

Es geht nicht darum, dass 80% der Jungen lieber mit Autos als mit Puppen spielen und dass 80% der Mädchen lieber kochen und backen als dübeln und hämmern. Es geht um die Frage, wie man mit den 20% umgeht, die in den Augen der Gesellschaft eben "nicht normal" ticken. 

:blink:

Unabhängig vom Alter finde ich es prinziell gut, wenn jeder das ausprobieren kann, was er ausprobieren möchte.

Und solange er damit gegen keine Gesetze verstößt und andere Menschen mit seinem Lebenstil nicht bekehren will, soll doch jeder so glücklich werden, wie er meint.

Mir ist es daher auch völlig schnuppe, ob der Bürgermeister Moslem, der Arzt schwul oder der Gärtner die Puppen tanzen läßt. In allen Fällen ist mir wichtiger, daß die Stadt gut organisiert ist, die Krankheit schnell verschwindet und die Blumen blühen.

_____

uffff - irgendwie schafft mich - schon so rein quantitativ

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vor 49 Minuten schrieb Marcellinus:

Paßt eigentlich recht gut zum Thema: Das Ende des ersten weiblichen Bürgermeisters von Berlin.

Ich brauchte nur das Bild sehen und ging in die Knie. Wunderbar. Danke dafür.

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vor 15 Minuten schrieb UHU:
vor 7 Stunden schrieb Marcellinus:

Das Wort habe ich Mitte der 70er Jahre in der DDR kennengelernt, wo wir Verwandte meiner damaligen Frau besucht haben. Die sozialen Folgen waren übrigens erheblich, wurden aber in der Öffentlichkeit Ost wie West nicht thematisiert. So lösten Jugendliche damals an Wochenenden eine Bahnkarte (war billig, weil subventioniert) und fuhren mit Bier "bewaffnet" und randalierend so lange in der Gegend herum, bis das "Ziel" erreicht war. Ähnliche formen von jugendlicher, sozialer Verwahrlosung kann man heute in Skandinavien beobachten. 

Dann scheint mein Erfahrungshorizont beschränkt zu sein oder der Begriff eine gewisse Regionaliät.

Randalierende und straffällige Jugendliche gibt es überall und immer. Leider. Dafür müssen Lösungen her, die ich nicht anbieten kann.

 

Ich denke, um solche Formen öffentlicher Verwahrlosung zu sehen, bräuchte man auch in Deutschland nicht weit zu schauen.

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23 minutes ago, laura said:

Das generische Maskulinum wird von vielen Menschen als ausgrenzend erlebt. Diese Wahrnehmung kann man teilen oder nicht, aber sie erleben es nun mal so

 

Ich im Gegenteil erlebe das generische Maskulinum als inklusiv - weil es es auch ist: es schließt alle ein, während das Femininum jeden ausgrenzt, der nicht weiblichen Geschlechts ist. Warum sind nun meine Erlebnisse und Wahrnehmungen weniger wert als die anderer?

 

Ich denke, diese Diskussion sollte lieber im Genderthread stattfinden, doch ich benuzte sie als Aufhänger für meine Frage: Wieso sollte persönliche Befindlichkeiten ausschlaggebend sein? Zumal jeder Mensch andere Befindlichkeiten hat als andere, wodurch dies alles zum Machtspiel wird. Heutzutage werden solche Machtspiele oft dadurch gelöst, dass man den (tatsächlich oder vermeintlich) "Unterdrückten" den Vorrang gibt, wobei jene Mitglieder einer angeblich unterdrückten Gruppe, die anderer Meinung sind, entweder ignoriert werden oder als gehirngewaschen o. ä. abgetan werden. Dann ist die Berufung auf die Befindlichkeiten bestimmter Menschen aber nur Makulatur, die nur zählt, wenn sie zu dem gewollten Ergebnis passt. Bedarfslogik eben (oder ist dieses Wort nun verboten und kann zur Löschung des Beitragz führen?).

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vor 40 Minuten schrieb Merkur:

Von wem wird es als ausgrenzend erlebt? Bitte genaue Zahlen. Falls sich Forumsmitglieder melden: Anekdotische Evidenz. 

Ich denke eine Gesellschaft darf ein Mindestmaß an Resilienz von jedem einzelnen erwarten. Geleistet wird dafür kostenlose medizinische Hilfe und nicht, dass sich alle anderen auch einweisen lassen.

bearbeitet von Soulman
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vor 51 Minuten schrieb laura:

Das generische Maskulinum wird von vielen Menschen als ausgrenzend erlebt

Nun, da Lehrer offensichtlich unfähig sind, die entsprechenden Lehrinhalte zu vermitteln, kein Wunder.

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vor 15 Minuten schrieb UHU:

Sorry, wenn das jetzt etwas radikaler war, aber es mußte mal raus.

Gut, dann werde ich jetzt auch mal emotional.

Ich persönlich benutze die Gendersprache nur aus Bequemlichkeit, weil es einfacher zu tippen ist als "Schülerinnen und Schüler". 

 

Aber ich kenne Frauen, die sich nach wie vor in der Gesellschaft benachteiligt fühlen. Und ich nehme mit zunehmender Wut wahr, dass Frauen immer noch den größeren Teil der Erziehungs- und Hausarbeit machen, obwohl sie es nicht wollen.

Und es k... mich an, wenn Männer meinen, diesen Frauen die Erfahrung von Benachteiligung absprechen zu können und sich über sie zynisch und verletzend äußern. 

Nein, für viele meiner Freundinnen war es keine freie Entscheidung, zwischen 3 und 8 Jahre (je nach Kinderzahl) Windeln zu wechseln und Trallala-Liedchen zu singen. Sie fanden das ziemlich sch...  und hätten lieber gearbeitet. Aber ihre Männer wollten es nicht. Wie sagte eine Freundin von mir - wohlgemerkt mit Mitte 50: "Ich darf mich nicht auf eine Stelle bewerben, bei der ich eine höhere Qualifikation habe als mein Mann."

 

Die Benachteiligung von Frauen, die ungleiche Aufteilung von Hausarbeit, der Verzicht auf Karriere, sobald Kinder da sein: All das ist keine Fiktion von irgendwelchen Emanzen, sondern bittere Realität.

Ich bin als alleinstehende Frau hier nicht betroffen. Aber ich habe in meinem Bekanntenkreis mindestens 10 solche Fälle.

Und wenn Männer das nicht anerkennen wollen, ist das schlicht frauenverachtend. 

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vor 1 Minute schrieb laura:

Gut, dann werde ich jetzt auch mal emotional.

Ich persönlich benutze die Gendersprache nur aus Bequemlichkeit, weil es einfacher zu tippen ist als "Schülerinnen und Schüler". 

 

Aber ich kenne Frauen, die sich nach wie vor in der Gesellschaft benachteiligt fühlen. Und ich nehme mit zunehmender Wut wahr, dass Frauen immer noch den größeren Teil der Erziehungs- und Hausarbeit machen, obwohl sie es nicht wollen.

Und es k... mich an, wenn Männer meinen, diesen Frauen die Erfahrung von Benachteiligung absprechen zu können und sich über sie zynisch und verletzend äußern. 

Nein, für viele meiner Freundinnen war es keine freie Entscheidung, zwischen 3 und 8 Jahre (je nach Kinderzahl) Windeln zu wechseln und Trallala-Liedchen zu singen. Sie fanden das ziemlich sch...  und hätten lieber gearbeitet. Aber ihre Männer wollten es nicht. Wie sagte eine Freundin von mir - wohlgemerkt mit Mitte 50: "Ich darf mich nicht auf eine Stelle bewerben, bei der ich eine höhere Qualifikation habe als mein Mann."

 

Die Benachteiligung von Frauen, die ungleiche Aufteilung von Hausarbeit, der Verzicht auf Karriere, sobald Kinder da sein: All das ist keine Fiktion von irgendwelchen Emanzen, sondern bittere Realität.

Ich bin als alleinstehende Frau hier nicht betroffen. Aber ich habe in meinem Bekanntenkreis mindestens 10 solche Fälle.

Und wenn Männer das nicht anerkennen wollen, ist das schlicht frauenverachtend. 

Aber all das sind doch Paarprobleme. Interne Probleme sozusagen. Und wer, außer ihnen selbst, zwingt diese Frauen, ein Leben zu führen, das sie nicht führen wollen? Und wie kann da Gendern helfen?

 

Werner

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6 minutes ago, laura said:

Und es k... mich an, wenn Männer meinen, diesen Frauen die Erfahrung von Benachteiligung absprechen zu können

 

6 minutes ago, laura said:

Und wenn Männer das nicht anerkennen wollen, ist das schlicht frauenverachtend. 

 

Darf eine Frau sich so äußern? Und wenn ich mich als Frau identifiziere - darf ich das denn auch? Oder ist das Äußern solcher Meinungen (ob "verletzend" oder nicht, ob man mit den Feministinnen einverstanden sein "will" oder nicht) nur für gebürtige Frauen zulässig?

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vor 2 Minuten schrieb Werner001:

Aber all das sind doch Paarprobleme. Interne Probleme sozusagen. Und wer, außer ihnen selbst, zwingt diese Frauen, ein Leben zu führen, das sie nicht führen wollen? Und wie kann da Gendern helfen?

 

Ich glaube, dass das Problem in nicht mehr zutreffenden Vorstellungen von Familie und Kindererziehung liegt. Ich erlebe bei meinen jungen Kolleginnnen, dass sie hochkompetent und motiviert anfangen und dann nach 2 Dienstjahren das erste Kind und dann zwei weitere bekommen. Während der Kleinkinderphase arbeiten sie nur sehr reduziert (30%), dann dauerhaft zwischen 50 und 70%. Für sie ist es unvorstellbar, sich zum Beispiel auf eine Schulleitungsstelle zu bewerben, auch wenn sie die Kompetenzen hätten.

Warum? Weil die Vorstellung, dass die Mutter (nicht der Vater) sich um die Kinder kümmern muss und dass Kinder unendlich leiden, wenn sie z.B. in einer Ganztagsgrundschule sind und in der Schule essen oder in eine Nachmittagsbetreuung gehen, so tief verwurzelt ist, dass Mütter ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie das ihren Kindern zumuten. 

Dass der Vater auch reduziert arbeiten könnte, wird überhaupt nicht reflektiert ...

 

Und genau hier setzt für mich das Gendern ein. Solche Vorstellungen und Rollenbilder zu reflektieren und kritisch zu hinterfragen, damit sich wirklich alle frei entscheiden können. 

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Übrigens war meine Frau auf mich sauer, als ich ein Jahr lang mit der Kleine, damals 1 Jahr alt, zu Hause blieb, weil sie einen viel besseren Job hatte. Sie hätte gerne mit mir tauschen wollen, weil sie die Kleine vermisste, wenn sie im Büro saß. War sie dann nun benachteiligt oder nicht? 

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