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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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vor 8 Stunden schrieb Flo77:

Naja - Jesus sagte "verkaufe alles was du hast" - dazu gehören mit Sicherheit auch die Sklaven. 

 

Dann waren sie allerdings Sklaven von jemand anderes. Über die Zulässigkeit der Sklavenhaltung sagt das nichts aus.

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vor 5 Stunden schrieb Studiosus:

 

Prinzipiell mag das stimmen. Eine primitiv-wörtliche Auslegung nehme ich, wie etwa die Kreationisten, nicht vor. Als katholischer Theologe ist für mich die Lehre vom vierfachen Sinn der Schrift im Anschluss an die Väter maßgeblich. 

 

Dazu kommt - siehe meinen Post gestern - die Autorität des Lehramtes, das sich (auch nach Dei Verbum) vorbehält, den Sinn der Schrift autoritativ festzulegen. Der katholische Christ empfängt die Heilige Schrift aus der Hand der Kirche. Die kirchliche Auslegung, nicht die Theoriebildung der Exegeten, ist für den Katholiken die verbindliche, näheste Glaubensregel. 

 

Wenn die lehramtlichen Dokumente die Sodomsepisode in der alttestamentlichen und paulinischen Wiedergabe auf Homosexualität beziehen, dann ist das mE ein Indiz, dass die Schrift an dieser Stelle so und nicht anders zu deuten ist. 

 

Jetzt weiß ich, was mich so stört.

 

Für dich ist die Theologie offensichtlich keine Hilfe, um Menschen zu Gott zu führen, sondern ein  - ich nenne es mal - 'Wahrheitskonstrukt'.

 

Allen Konzilien und Synoden, allen Kirchenvätern und Kirchenlehrern (und hoffentlich auch vielen Päpsten und Bischöfen) ging und geht es darum, Menschen ihren Weg zu Gott finden zu lassen. Und das mach(t)en sie, indem sie Grenzen aufzeigten, wo es gefährlich werden kann. Was nicht heißt, daß Gott sich nicht auch auf Irr- und Umwegen finden lässt.

 

Du aber verstehst sie als Wegbeschreibung, die alle millimetergenau einhalten müssen um nu ja nicht vom Weg abzukommen.

 

Was mich am Sinn deines Theologiestudiums zweifeln lässt. Denn damit wird man im allgemeinen Seelsorger. Und Seelsorge geht nur mit Liebe zu den Menschen. Von denen mich deine Beiträge leider nichts ahnen lassen.

 

Wenn du geschlossene, logische Denksysteme brauchst, dann versuch's doch wirklich mal mit der Mathematik. Auch wenn die manchmal mit ihren 'Wahrheiten', Axiome genannt, spielen: Sie lassen eins weg uns schauen, was passiert.

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vor 2 Stunden schrieb Marcellinus:

 

Nur weil nichts absolut und endgültig als „wahr“ gelten kann, heißt das nicht, daß alles beliebig ist.

 

Doch, wenn nichts absolut wahr und endgültig ist, dann gibt es nur noch subjektive Ansichten und Meinungen oder bestensfalls noch intersubjektive Einigungen auf bestimmte Meinungen, die dann temporär in einer Gemeinschaft mehr oder weniger geteilt werden. Aber das ist dann auch nur ein Fähnchen, das permanent im Wind des Zeitgeistes, der Moden und Trends flattert. Heute so und morgen ganz anders und übermorgen wieder ganz anders.

 

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vor 1 Stunde schrieb Franziskaner:

Ich glaube nicht, dass es wissenschaftliche Erkenntnisse geben kann, die eine Abtreibung rechtfertigen. Im Gegenteil: die biologischen Forschungen des letzten Jahrhunderts belegen klar, dass der Mensch von der Befruchtung an eine individuelle Person ist, die sich als Mensch entwickelt aber nicht zum Menschen.

 

Mir ist das klar. Du sprachst von wisss. Erkenntnissen, die Grundlage von neueren Entscheidungen seien, nicht ich. Ich sehe da keine. Und bei Homosexualität auch nicht, bin aber lernfähig. Was gibt's denn da?

 

Zitat

Und die Sache mit der Familienplanung schätzt Du glaube ich falsch ein. Anfang der 90er Jahre versuchte eine Frauenärztin, meine Frau zu einer "sicheren" Verhütungsmethode zu überreden, weil sie in ihrer Praxis allzuoft die Erfahrung gemacht hat, dass Frauen, die natürliche Familienplanung praktizieren, dann eben doch abtreiben, wenn es mal nicht funktioniert hat.

Die christliche Grundeinstellung, dass ein Kind eben auf gar keinen Fall getötet werden darf, bedarf einer Gewissensentscheidung, die vor der Wahl der Methode liegt.

 

Nicht jeder, der NFP macht, macht es aus christlicher Überzeugung. Wir haben auch debattiert, ob wir überhaupt pränatale Diagnostik im Frühstadium wollen, weil für uns die einizg mögliche "Therapie" ja nicht in Frage kam.

 

Zitat

Ein wichtiger Punkt im Sexualkundeunterricht an den Schulen müsste eigentlich sein, dass den Jugendlichen klar gesagt wird, dass es eine 100% sichere Verhütungsmethode nicht gibt. Wer Sex hat, muss sich damit auseinandersetzen, dass dabei ggf. ein Kind entsteht.

 

Das ist zwar richtig, doch zuviel Aufklärung will die sexbegeisterte Pädagogik gar nicht! Nebenbei sollte man auch erwähnen, daß es bundesweit geschätzt 100.000 ungewollt kinderlose Frauen gibt (siehe Wikipedia zu "chlamydia trachomatis"), weil sie sich unbemerkt beim Sex mit dem nicht als Vater geplanten Partner eine Chlamydieninfektion geholt haben. Und man sollte vielleicht auch erwähnen, daß diese Chlamydien auch durch Kondome nicht sicher zu verhindern sind (von Pille ganz zu schweigen). Doch das wird man nie in der Schule hören, denn wenn frau dann 1 und 1 zusammenzählt, hieße das ja zu warten! Das geht ins unserer spaßsexorientierten Pädagogik nicht! Denn diese Ursache von Kinderlosigkeit wird u.a. auch bei Wikipedia unter dem Stichwort "Kinderlosigkeit" gar nicht erwähnt. Es darf eben nicht sein.

bearbeitet von rorro
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vor 5 Minuten schrieb rorro:

Nicht jeder, der NFP macht, macht es aus christlicher Überzeugung.

 

Mich überzeugt NFP moralisch ehrlich gesagt auch nicht. Sicher ist es keine künstliche Manipulation zur Verhinderung der Empfängnis. Die Unfruchtbarkeit an einigen Tagen ist natürlich. Allerdings nutzt man dieses Wissen berechnend aus um planvoll eine Empfängnis vermeiden. Man möchte ganz gezielt einen so Beischlaf vollziehen, dass er nicht der Empfängnis dienen soll. Es ist zwar im Detail anders als etwa bei der Pille, aber das Motiv ist doch hinter beiden Methoden genau dasselbe.

 

Ich frage mich auch, wo da noch der Raum für Gottvertrauen bleibt. Wie oft hört man den Satz, dass Kinder Geschenke Gottes sind? Oder dass Gott uns die Kinder anvertraut? Warum lassen wir uns dann nicht von ihm beschenken? Warum lassen wir ihn nicht entscheiden? Wenn wir wirklich glauben, dass Gott uns sieht, dass er einen Plan für uns hat, dass er es gut mit uns meint, warum vertrauen wir dann nicht ganz auf ihn und lassen uns darauf ein, was er für uns vorgesehen hat?

 

Nur mal so ein Gedanke meinerseits.

 

 

 

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vor 8 Minuten schrieb Guppy:
vor 3 Stunden schrieb Marcellinus:

Nur weil nichts absolut und endgültig als „wahr“ gelten kann, heißt das nicht, daß alles beliebig ist.

Doch, wenn nichts absolut wahr und endgültig ist, dann gibt es nur noch subjektive Ansichten und Meinungen oder bestensfalls noch intersubjektive Einigungen auf bestimmte Meinungen, die dann temporär in einer Gemeinschaft mehr oder weniger geteilt werden. Aber das ist dann auch nur ein Fähnchen, das permanent im Wind des Zeitgeistes, der Moden und Trends flattert. Heute so und morgen ganz anders und übermorgen wieder ganz anders.

 

Das ist ein veritabler Irrtum! Nehmen wir nur ein Beispiel aus der Physik. Die klassische Physik von Newton ist seit Einstein als „nicht wahr“ erkannt, und trotzdem ermöglichte sie ziemlich genaue Vorhersagen über zB die Bewegung der Planeten unsere Sonnensystems. Das hatte nichts zu tun mit „intersubjektiven Einigungen“ oder einem „Zeitgeist“, sondern ist eine durch Beobachtungen belegbare Tatsache. Du wirst also deine Vorurteile umgruppieren müssen, oder damit leben, einem Irrtum anzuhängen. Wissenschaftliche Theorien können also von neueren Vorstellungen überholt werden, und trotzdem unter bestimmten Bedingungen trotzdem als realistisch gelten. Obwohl sie nicht „wahr“ sind (und das sind unsere Vorstellungen nie), können sie doch mehr oder weniger realistisch sein. 

 

Daraus folgt für dich eine weitere schlechte Nachricht: Während alle unsere Erkenntnisse höchstens vorläufig sind, sind Irrtümer endgültig. Oder kürzer formuliert: „Wahrheit“ gibt es nicht (zumindest nicht außerhalb von Mathematik und Logik), Falschheit dagegen schon. Um es an einem Beispiel zu illustrieren, das dir sicherlich viel Freude bereiten wird: Die biologische Evolutionstheorie mag in ihrer jeweiligen Ausprägung vorläufig sein, die biblischen Schöpfungsgeschichten sind mit ihr endgültig als Mythos entlarvt worden. Sie sind als Erklärung realer Vorgänge falsch, und zwar endgültig.

 

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Gerade eben schrieb Marcellinus:

 

Das ist ein veritabler Irrtum! Nehmen wir nur ein Beispiel aus der Physik. Die klassische Physik von Newton ist seit Einstein als „nicht wahr“ erkannt, und trotzdem ermöglichte sie ziemlich genaue Vorhersagen über zB die Bewegung der Planeten unsere Sonnensystems. Das hatte nichts zu tun mit „intersubjektiven Einigungen“ oder einem „Zeitgeist“, sondern ist eine durch Beobachtungen belegbare Tatsache. Du wirst also deine Vorurteile umgruppieren müssen, oder damit leben, einem Irrtum anzuhängen. Wissenschaftliche Theorien können also von neueren Vorstellungen überholt werden, und trotzdem unter bestimmten Bedingungen trotzdem als realistisch gelten. Obwohl sie nicht „wahr“ sind (und das sind unsere Vorstellungen nie), können sie doch mehr oder weniger realistisch sein. 

 

Daraus folgt für dich eine weitere schlechte Nachricht: Während alle unsere Erkenntnisse höchstens vorläufig sind, sind Irrtümer endgültig. Oder kürzer formuliert: „Wahrheit“ gibt es nicht (zumindest nicht außerhalb von Mathematik und Logik), Falschheit dagegen schon. Um es an einem Beispiel zu illustrieren, das dir sicherlich viel Freude bereiten wird: Die biologische Evolutionstheorie mag in ihrer jeweiligen Ausprägung vorläufig sein, die biblischen Schöpfungsgeschichten sind mit ihr endgültig als Mythos entlarvt worden. Sie sind als Erklärung realer Vorgänge falsch, und zwar endgültig.

 

Deine Beispiele haben allerdings mit Moral nichts zu tun. Es geht um moralischen Relativismus.

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vor 7 Minuten schrieb Guppy:

Wenn wir wirklich glauben, dass Gott uns sieht, dass er einen Plan für uns hat, dass er es gut mit uns meint, warum vertrauen wir dann nicht ganz auf ihn und lassen uns darauf ein, was er für uns vorgesehen hat?

 

Warum gehst du im Falle einer ernsthaften Erkrankung in ein Krankenhaus? Warum vertraust du nicht auf deinen Gott und läßt dich darauf ein, was er für dich vorgesehen hat? 

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vor 3 Minuten schrieb rorro:

Deine Beispiele haben allerdings mit Moral nichts zu tun. Es geht um moralischen Relativismus.

 

Relativismus bedeutet, wenn man das Wort ernst nimmt, daß alles von irgendetwas anderem abhängt. Die Zeit ist abhängig von der Geschwindigkeit, und die Moral ist abhängig von der Zeit. Das macht die Zeit nicht beliebig und die Moral auch nicht. 

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vor 5 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Warum gehst du im Falle einer ernsthaften Erkrankung in ein Krankenhaus? Warum vertraust du nicht auf deinen Gott und läßt dich darauf ein, was er für dich vorgesehen hat? 

er hat das krankenhaus vorgesehen und das navi zum hinfinden und die gleichberechtigung  der frau, dass sie auto fahren darf.

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vor 5 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Relativismus bedeutet, wenn man das Wort ernst nimmt, daß alles von irgendetwas anderem abhängt. Die Zeit ist abhängig von der Geschwindigkeit, und die Moral ist abhängig von der Zeit. Das macht die Zeit nicht beliebig und die Moral auch nicht. 

zeit ist veränderung. das war es.

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vor 1 Stunde schrieb Moriz:

 

Jetzt weiß ich, was mich so stört.

 

Für dich ist die Theologie offensichtlich keine Hilfe, um Menschen zu Gott zu führen, sondern ein  - ich nenne es mal - 'Wahrheitskonstrukt'.

 

Allen Konzilien und Synoden, allen Kirchenvätern und Kirchenlehrern (und hoffentlich auch vielen Päpsten und Bischöfen) ging und geht es darum, Menschen ihren Weg zu Gott finden zu lassen. Und das mach(t)en sie, indem sie Grenzen aufzeigten, wo es gefährlich werden kann. Was nicht heißt, daß Gott sich nicht auch auf Irr- und Umwegen finden lässt.

 

Du aber verstehst sie als Wegbeschreibung, die alle millimetergenau einhalten müssen um nu ja nicht vom Weg abzukommen.

 

Was mich am Sinn deines Theologiestudiums zweifeln lässt. Denn damit wird man im allgemeinen Seelsorger. Und Seelsorge geht nur mit Liebe zu den Menschen. Von denen mich deine Beiträge leider nichts ahnen lassen.

 

Wenn du geschlossene, logische Denksysteme brauchst, dann versuch's doch wirklich mal mit der Mathematik. Auch wenn die manchmal mit ihren 'Wahrheiten', Axiome genannt, spielen: Sie lassen eins weg uns schauen, was passiert.

 

Die Menschen zur Wahrheit zu führen heißt, sie zu Gott zu führen. Das ist in nuce der Kern meines theologischen Denkens. Diese inkarnierte Wahrheit ist Christus. Vermittelt durch die Kirche finden wir diese Wahrheit vor in der Heiligen Schrift, der Tradition und den Akten des Magisteriums. 

 

Du sagst, und dieser Eindruck sei Dir unbenommen, Dir geht die menschliche Komponente in meinen Beiträgen ab. Das will ich nicht einmal bestreiten. Dir wird nicht entgangen sein, dass ich mich hauptsächlich zu doktrinären Punkten äußere. Ich spreche daher als Wissenschaftler, der sich mit der sacra disciplina, der Heiligen Theologie, historisch und systematisch befasst. 

 

Was Dir an meinen Einlassungen fehlt ist die pastorale Perspektive. Diese bringe ich hier bewusst nicht ins Spiel. Sie ist eine praktische Wissenschaft, die meiner Ansicht nach in einem Internetforum, das sachliche, wenn man so will theoretisch-abstrakte Themen behandelt, keinen Platz hat. Hier ist der Wissenschaftler gefragt und nicht der Seelsorger. Pastoral vollzieht sich in der Begegnung zwischen Menschen, sollte also nicht Gegenstand trockener Disputationen sein. Der genuine Ort der Pastoral ist der Beichtstuhl und nicht der Katheder. 

 

Im Übrigen darf ich verraten, dass gerade die doktrinären Hardliner (als solchen qualifizierst Du mich ja scheinbar) in der persönlichen, pastoralen Situation durchaus empathisch und barmherzig sein können. Auf der Kanzel (am Ambo) ein Löwe, im Beichtstuhl ein Lamm. 

 

Ich halte es gar für eine Voraussetzung der Barmherzigkeit: Das Gesetz zu kennen, es als normativ anzunehmen und dennoch auf die individuelle Situation des Gegenübers eingehen zu können. Wer keine Maßstäbe hat, braucht auch keine barmherzigen Ausnahmen. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

bearbeitet von Studiosus
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vor 14 Minuten schrieb Studiosus:

 

.....Wer keine Maßstäbe hat, braucht auch keine barmherzigen Ausnahmen. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

mein maßstab ist die liebe. in der liebe gottes finde ich keine ausnahmen. dort finde ich barmherzigkeit, grenzenlose barmherzigkeit.

welches katheder bräuchte ich?

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Im Übrigen, und hier sind wir wieder mal beim synodalen Weg, kann es nicht angehen, die Lehre der Kirche immer nur zu kritisieren und als destruktiv hinzustellen. 

 

Es muss auch Stimmen geben, welche die Schönheit und die Wahrheit der katholischen Lehre aufzeigen. Derer gibt es oftmals nicht genug. Brenne für das, was Du in anderen entzünden willst. Kalte Glut steckt niemanden in Brand. 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

bearbeitet von Studiosus
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Ich bestreite hier und vollkommen OT, dass pastorale Aspekte in diesem Forum keinen Platz hätten. Der indirekte Vorwurf an den synodalen Weg, die Wahrheit der Pastoral zu opfern, wird hiermit reziprok zurückgegeben: Die Pastorale ist kein Schlupfloch im Beichtstuhl, sie ist Teil kirchlichen, öffentlichen und auch rechtssicheren Handelns und muss so auch diskutiert, ernstgenommen und verhandelt werden.

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vor 1 Minute schrieb nannyogg57:

Ich bestreite hier und vollkommen OT, dass pastorale Aspekte in diesem Forum keinen Platz hätten. 

 

Ich versichere Dir, ebenfalls völlig OT, dass ich die pastorale Tätigkeit der Kirche für wesentlich halte. Ich habe ihr auch nicht die Existenzberechtigung im Forum abgesprochen, sondern nur gesagt, dass  i c h  darüber nicht spreche. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

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vor 8 Minuten schrieb Studiosus:

Im Übrigen, und hier sind wir wieder mal beim synodalen Weg, kann es nicht angehen, die Lehre der Kirche immer nur zu kritisieren und als destruktiv hinzustellen. 

 

Es muss auch Stimmen geben, welche die Schönheit und die Wahrheit der katholischen Lehre aufzeigen. Derer gibt es oftmals nicht genug. Brenne für das, was Du in anderen entzünden willst. Kalte Glut steckt niemanden in Brand. 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

ich muß sie nicht kritisieren und nicht als destruktiv hinstellen. sie hat keine bedeutung für mich. allerdings auch nicht die von dir behauptete schönheit und wahrheit.

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vor 6 Stunden schrieb Studiosus:

 

Diese inkarnierte Wahrheit ist Christus.

 

Jesus Christus sei inkarnierte Wahrheit, ist eine Behauptung.

 

Was wir über Jesus zu wissen meinen, wurde ca. 40 bis 120 nach Christus gesammelt und aufgeschrieben.

 

Maria, die Mutter Jesus, wird sicher nicht ausgeplaudert haben, dass sie mit einem engelhaften Mann Sex hatte.

 

Jesus hat von seiner Mutter nicht viel gehalten: "Und er antwortete ihnen und sprach: Wer ist meine Mutter und meine Brüder? 34 Und er sah ringsum auf die, die um ihn im Kreise saßen, und sprach: Siehe, das ist meine Mutter und das sind meine Brüder! 35 Denn wer Gottes Willen tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter" (Mk.3,33ff). 

Nach dieser Aussage, hat seine Mutter und seine Brüder nicht den Willen Gottes getan und darum waren ihm andere Menschen Brüder usw.

 

Ähnlich auch bei der Legende vom Weinwunder: "Weib, was habe ich mit dir zu schaffen" (Joh. 2,4).

Wer Gott unterstellt, er hätte sich durch Moses, die Propheten, Jesus, Mohammed, Joseph Smith usw. offenbart, schafft ein schwerwiegendes Problem: Die Theodizee. Gott könnte wohl, aber er tut es nicht. Damit unterstellt man Gott, er sei der Sünder schlechthin: "Wer da weiss Gutes zu tun und tut es nicht, der sündigt" (Jak. 4,17).

 

Wenn man aber die Bibel konsequent entmythologisiert und bescheiden geworden ist, gibt es für mich nur die Konsequenz des Agnostizismus.  Hier wirkt kein Gott aus dem Jenseits ins Diesseits. Die Gottesfrage bleibt dort wo sie hingehört. Auf die Müllhalde. Wieso? Stünde ein Gott hinter unserem Sein, wären die Natur, die Tiere und Mitmenschen seine Werke. Wer also ehrt, was dieser Gott erschaffen haben soll, ehrt damit immer auch einen möglichen universellen Töpfer. Damit ist Ende der Gottesfrage. Jetzt gilt nur noch, die Natur, die Tiere und Mitmenschen in den Augen zu haben. Dazu benötigen wir schlicht kein Judentum, kein Christentum, keinen Islam usw. sondern nur Bescheidenheit.  Und aus der Bescheidenheit die Liebe zu dem, was ein möglicher Gott erschaffen hat.

 

Dann bekommen auch die ca. 7 Grundgedanken Jesus eine schöpfungsbewahrende Bedeutung. Dazu benötigen wir aber nicht die vielen und wilden Spekulationen über Jesus.

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vor 10 Stunden schrieb Marcellinus:

 

Warum gehst du im Falle einer ernsthaften Erkrankung in ein Krankenhaus? Warum vertraust du nicht auf deinen Gott und läßt dich darauf ein, was er für dich vorgesehen hat? 

Warum gibt es Blitzableiter auf Kirchen? Die Sache mit dem Gottvertrauen ist wohl nicht so dolle 😎

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vor 11 Stunden schrieb Guppy:

 

Mich überzeugt NFP moralisch ehrlich gesagt auch nicht. Sicher ist es keine künstliche Manipulation zur Verhinderung der Empfängnis. Die Unfruchtbarkeit an einigen Tagen ist natürlich. Allerdings nutzt man dieses Wissen berechnend aus um planvoll eine Empfängnis vermeiden. Man möchte ganz gezielt einen so Beischlaf vollziehen, dass er nicht der Empfängnis dienen soll. Es ist zwar im Detail anders als etwa bei der Pille, aber das Motiv ist doch hinter beiden Methoden genau dasselbe.

 

Ich frage mich auch, wo da noch der Raum für Gottvertrauen bleibt. Wie oft hört man den Satz, dass Kinder Geschenke Gottes sind? Oder dass Gott uns die Kinder anvertraut? Warum lassen wir uns dann nicht von ihm beschenken? Warum lassen wir ihn nicht entscheiden? Wenn wir wirklich glauben, dass Gott uns sieht, dass er einen Plan für uns hat, dass er es gut mit uns meint, warum vertrauen wir dann nicht ganz auf ihn und lassen uns darauf ein, was er für uns vorgesehen hat?

 

Nur mal so ein Gedanke meinerseits.

 

 

 

 

Das ist nun wirklich ein Gedanke deinerseits. Humanae Vitae hat da vollkommen andere Maßstäbe.

 

1. HV vertritt das Prinzip der verantworteten Elternschaft. Die Eltern haben in gemeinsamer Gewissensentscheidung das Recht und die Pflicht, Zahl und Abstand der Geburten zu bestimmen.

 

2. HV bejaht ausdrücklich den Wert auch einer unfruchtbaren ehelichen sexuellen Beziehung, z.B. eine Eheschließung im Alter. (Meiner Ansicht nach hat das auch Auswirkungen auf die Beurteilung von Sexualität in gleichgeschlechtlichen Beziehungen.)

 

3. HV bejaht ausdrücklich und mehrfach die Anwendung der NFP. Wissenschaftler werden aufgefordert, sichere Methoden zur Bestimmung der empfängnisfreien Zeiten zu erforschen.

 

Es mag für Dein Weltbild etwas schwierig sein, aber das ist die katholische Lehre.

In dieser Lehre steckt ein gewisser Widerspruch zum Grad der Intensität, in der künstliche Verhütungsmittel verboten werden. Der Unterschied existiert; aber ist nicht so bedeutend, wie er dargestellt wird.

 

Um den Bogen zurück zum synodalen Weg zu schlagen: Ich kann keinen grundlegenden Reformbedarf in der kirchlichen Lehre zur Sexualität erkennen. Was ich ich aber erkennen kann, ist der undifferenzierte Wunsch vieler Beteiligter, eine Lehre abzuschaffen, die sie gar nicht kennen.

 

bearbeitet von Franziskaner
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On 10/26/2020 at 3:17 PM, rorro said:

Ich habe nur ein Problem damit, wenn ständig gefordert wird, die Kirche müßte gerade genau das, was weltlich säkular akzeptiert oder gar positiv gesehen wird, möglichst schnell ebenso gutheißen. Nicht weil die Welt manchmal schneller etwas Gutes auch gegen die Kirche entdecken könnte, natürlich geht das, aber dieser Automatismus, der jegliche Gegenargumente delegitimiert, ist mir zuwider.

 

Das liegt daran, weil die Kirche ihren Gläubigen von klein auf eintrichtert, dass sie (die Gläubigen) ohne sie (die Kirche) nicht erlöst werden können oder sogar auf ewig verdammt sind.

Daher fällt es Leuten, die kirchlich sozialisiert sind, sehr schwer, sich aus dieser psychischen Abhängigkeit zu lösen und ein eigenes Leben unabhängig von kirchlichen Vorschriften zu leben. Wenn aber ein normales Leben nach kirchlichen Regeln nicht möglich ist, versucht man vielleicht, auf eine Änderung dieser Regeln hinzuwirken, dabei wäre die sinnvollere und nachhaltigere Lösung, sich aus er psychischen Abhängigkeit zu befreien und die Kirche als das zu sehen, was sie tatsächlich ist: Eine Art spiritueller Dienstleister, den man bei Bedarf in Anspruch nehmen kann, dem man aber nicht die Kontrolle über sein Leben überlassen sollte.

 

Werner

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16 hours ago, Guppy said:

 

Ich hatte "Dikatur der Relativismus" so verstanden, dass nichts mehr als absolut und endgültig anerkannt wird, sondern eben wirklich alles dem Relativismus unterworfen ist. Es gibt nichts absolut Wahres, absolut Gutes, absolut Böses. Was heute wahr ist, kann morgen schon wieder unwahr sein und umgekehrt. Was heute gut ist, kann morgen böse sein und umgekehrt.

Ja, und Ratzinger meinte mit "Diktatur des Relativismus", dass unerhörterweise nicht jedermann seine derzeitige persönliche Meinung als absolut und endgültig anerkennen wollte.

 

Werner

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vor 16 Minuten schrieb Werner001:

..... dabei wäre die sinnvollere und nachhaltigere Lösung, sich aus er psychischen Abhängigkeit zu befreien und die Kirche als das zu sehen, was sie tatsächlich ist: Eine Art spiritueller Dienstleister, den man bei Bedarf in Anspruch nehmen kann, dem man aber nicht die Kontrolle über sein Leben überlassen sollte.

 

Werner

an welche dienstleistungen denkst du? sie werden dir ja nur regelkonform angeboten. kann man sich davon lösen z.b. im priester den männlichen kleriker zu sehen?

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vor 41 Minuten schrieb Franziskaner:

Ich frage mich auch, wo da noch der Raum für Gottvertrauen bleibt.

 

Darauf möchte ich noch mal gesondert eingehen. Menschen legen Wintervorräte an. Menschen bauen Häuser. Menschen verdienen Geld und bezahlen Renten- und Krankenversicherungen. Menschen lassen sich impfen und operieren. Das alles könnte man mit Gottvertrauen auch sein lassen, denn es würde nur die eigene Person  betreffen.

 

Dass das mit dem Gottvertrauen tatsächlich nicht unrealistisch ist, haben Franziskus und Klara mit ihren Freunden gezeigt. Es führt noch nicht mal dazu, dass sich das Leben wesentlich verkürzt. Viele der Brüder der ersten Stunde sind sehr alt geworden.

 

Aber bei Kindern ist das anders. Da geht es darum, dass Eltern Entscheidungen treffen, denen ihre Kinder nicht entkommen können. Viele Kinder zu haben, die man nicht ernähren kann, wird von den Kindern zu Recht als Vertrauensbruch empfunden. Und auch in psychologischer Hinsicht sind Eltrern nicht beliebig belastbar. Sie sind es einfach nicht. Menschen sind nicht beliebig belastbar. Auch mit Gottvertrauen kannst Du keinen Lastwagen hochheben.

Ich finde es ziemlich fragwürdig, wenn Menschen, die die (Grenz)erfahrung des Elternseins nicht kennen, einfach leichthin uferlose Forderungen formulieren.

Bei Dir weiß ich es ja nicht. Aber manche Bischöfen verhalten sich da suboptimal.

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