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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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vor 17 Stunden schrieb Merkur:

Das halte ich für ein Indiz gegen diese Grundsätze. Wenn diese Grundsätze zu einem glücklichen, erfüllten Leben führten, gäbe es doch sicherlich zahlreiche Gläubige, das das bezeugen könnten.

Im Negativen gibt es Zeugnisse zu hauf

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vor 17 Stunden schrieb Studiosus:

 

Warum müssen Gebote immer zu einem subjektiv glücklichen, erfüllten, diesseitigen Leben führen? Das halte ich für einen grundsätzlichen Konstruktionsfehler. Das verheißene Leben in Fülle ist für den Gläubigen nicht im Morast dieser gefallenen Welt zu finden. 

 

Christliches Leben hat seit Anbeginn auch mit Verzicht um eines höheren Gutes willen zu tun. Oder denkst Du nicht, die Christen der ersten Stunden hätten nicht vielleicht doch lieber weiter Götzenopferfleisch geschmaust, ihre Stellung in der Gesellschaft behalten und lieber Weihrauch gestreut anstatt als lebendige Fackel oder Großkatzenfutter zu enden? 

 

Verleugnet euch selbst, nehmt euer Kreuz auf euch und folgt mir nach. Das ist es, was Christus uns abverlangt. Oder ums einmal mit den Worten des Priesters aus Goethes Faust zu sagen: Wer überwindet, der gewinnt. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

du erwartest nicht daß das jemand ernst nimmt oder  das ist schlicht grotesk und stellt die Frage ob eine Kirche die so handelt nicht unter das fällt was man heute einen destruktiven Kult nennt

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vor 17 Stunden schrieb Studiosus:

 

Das Leben der Heiligen, die unter großer persönlicher Entbehrung ihr irdisches Dasein verbrachten, ist nicht Zeugnis genug? 

 

Die Heiligen leben natürlich in einem verborgenen Licht und quatschen nicht in jedes Mikrofon, das sich bietet. Ein entscheidender Vorzug der Heiligen. 

 

Bald ist ja Allerheiligen, der Festtag der bekannten wie der unbekannten Heiligen Gottes. Eine gute Gelegenheit dieses Geheimnis einmal zu meditieren. 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

schlechte ausrede 

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vor 17 Stunden schrieb Studiosus:

 

Davon habe ich nicht gesprochen. Ich habe von persönlichen Entbehrungen geredet. Und davon ist die Hagiographie übervoll. Es soll auch Menschen geben, die nicht nur mit dem 6. Gebot hadern. 

 

Es gibt sogar Heilige oder heiligmäßige Gestalten der Kirchengeschichte, denen gewisse pro-LGBT Autoren derartige Neigungen andichten wollen. Die halte ich allerdings für so unseriös, dass ich sie nicht für zitierfähig erachte. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

 

 

nicht unseriöser als die verborgenen Heiligen

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vor 16 Stunden schrieb Merkur:

Du meinst anscheinend die (nicht katholische) Ex-Gay Bewegung. Ich habe Zweifel, ob das ein geeignetes Beispiel für die katholische Lehre ist. Kann eine Kirche mit 1,3 Mrd Gläubigen und 24 Teilkirchen niemanden benennen, der aus eigener Lebenserfahrung bezeugen kann, dass es trotz Anfechungen die richtige Entscheidung war, in diesem Punkt der Lehre zu folgen? 

die "Rückfälle" in dieser Bewegung sind lustig   das beginnt bei Gründern und fürt zum Untergang solcher Dummheiten wie man an 
"Exodus International sehen kann 
die letzte Entwicklung ist dann das
https://de.wikipedia.org/wiki/Ex-Ex-Gay

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vor 11 Stunden schrieb laura:

Dass keine Frau im Abendmahlssaal war  wird als Argument gegen die Frauenweihe verwendet. Dass aber viele der anwesenden Jünger verheiratet waren, ist kein Argument gegen das Zölibat.

Vielleicht solltest Du einfach mal nachsehen, womit das eine und das andere begründet wird, anstatt zwei wenig wichtige Elemente herauszulösen, um Dich daran abzuarbeiten.

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vor 19 Stunden schrieb Studiosus:

Warum müssen Gebote immer zu einem subjektiv glücklichen, erfüllten, diesseitigen Leben führen?

Weil Gott, wie der Heilige Johannes sagt, die Liebe ist. Weil er die Menschen nach seinem Bild erschaffen hat, damit sie Liebende werden, um, wie Ratzinger am Schluss von Salz der  Erde so wunderbar formuliert „aus der Freiheit ihres eigenen Liebens heraus wie er werden, und mit ihm zusammen gehören Und damit sozusagen das Leuchten seiner selbst ausbreiten.”

vor 19 Stunden schrieb Studiosus:

Das verheißene Leben in Fülle ist für den Gläubigen nicht im Morast dieser gefallenen Welt zu finden. 

Das sieht ein gewisser Jesus von Nazareth anders, wenn er uns sagt „Das Reich Gottes ist mitten unter Euch”. Das ist nicht nur eine Feststellung, sondern ein Auftrag. Wenn nicht wir Christen das Reich Gottes im hier und jetzt  sichtbar machen, wer denn dann?

 

Der erste Schritt dazu würde, denke ich, darin bestehen, die großen Werke Gottes nicht als „Morast der gefallenen Welt” anzusehen, sondern – auch wenn sie von der Sünde befleckt wurde – als wunderbare Schöpfung, von der Gott sah, dass sie gut war.

bearbeitet von ThomasB.
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vor 14 Stunden schrieb Guppy:
Am 26.10.2020 um 11:19 schrieb Franziskaner:

Ja, das ist so. Zur Zeit der Kreuzzüge war eine Verweigerung des Kriegsdienstes in einem Angriffskrieg gegen die Muslime eine sündhafte Undankbarkeit gegenüber Jesus Christus.

 

Also ist es immer nur relativ, was Sünde ist und was nicht? Alles, was heute eine Sünde ist, kann schon morgen eine gottgefällige Handlung sein? Und alles was heute eine gottgefällige Handlung ist, kann schon morgen Sünde sein? Je nach dem wie gerade der gesellschaftliche Zeitgeist ist und was irgendwelche Wissenschaftler behaupten?

 

Ist das nicht die "Diktatur des Relativismus", von der Papst Benedikt spricht?

 

Wie stehst Du denn zur Sklaverei? Das Alte Testament hat sie befürwortet und rechtlich geregelt, Paulus hat sie nicht in Frage gestellt und Ratschläge für Sklaven und ihre Eigentümer parat gehabt, und Jesus hat nichts dazu gesagt.

Das bedeutet doch nach Deiner Art der Herleitung, dass Sklaverei dem ewigen göttlichen Gesetz entspricht und unbedingt wieder eingeführt werden muss.

 

Eine "Diktatur" des Relativismus kann ich allerdings nirgendwo erkennen. Du bist in keiner Weise verpflichtet, homosexuelle Akte durchzuführen. Du darfst Dich auch von Deinen Kindern distanzieren, wenn sie das tun. Allerdings darfst Du sie nicht steinigen. Ist das dann schon Diktatur?

Die Kirche lehnt Steinigungen ja auch ab, ist sie deshalb den teuflischen Hauch des Zeitgeistes verfallen?

 

Die Bibel ist das Wort des Lebens. Sie möchte uns in Bewegung setzen, unsere Gewissensbildung anregen und uns Hoffnung und Licht schenken. Sie ist aber keine mechanistische Gebrauchsanweisung, die es uns erlaubt, Verstand und Gewissen auszuschalten.

bearbeitet von Franziskaner
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vor 2 Stunden schrieb ThomasB.:

Weil Gott, wie der Heilige Johannes sagt, die Liebe ist. Weil er die Menschen nach seinem Bild erschaffen hat, damit sie Liebende werden, um, wie Ratzinger am Schluss von Salz der  Erde so wunderbar formuliert „aus der Freiheit ihres eigenen Liebens heraus wie er werden, und mit ihm zusammen gehören Und damit sozusagen das Leuchten seiner selbst ausbreiten.”

Das sieht ein gewisser Jesus von Nazareth anders, wenn er uns sagt „Das Reich Gottes ist mitten unter Euch”. Das ist nicht nur eine Feststellung, sondern ein Auftrag. Wenn nicht wir Christen das Reich Gottes im hier und jetzt  sichtbar machen, wer denn dann?

 

Der erste Schritt dazu würde, denke ich, darin bestehen, die großen Werke Gottes nicht als „Morast der gefallenen Welt” anzusehen, sondern – auch wenn sie von der Sünde befleckt wurde – als wunderbare Schöpfung, von der Gott sah, dass sie gut war.

 

Das klingt mir nach - sicher nicht intendiertem - Wohlstandsevangelium. Und ist auch eine in meinen Augen verkürzenden Sichtweise von Liebe. Paulus hatte bspw. nicht unbedingt ein glückliches Leben, dennoch war es erfüllt (das ist ja nicht dasselbe). Von anderen Aposteln oder den Apostolischen Vätern wie Ignatius von Antiochien zu schweigen.

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Am 25.10.2020 um 23:20 schrieb Franziskaner:

Aber was ist an einer Beziehung schuldhaft, die niemandem etwas schlechtes zufügt?

 

Wenn ich davon ausgehe, daß es keine menschliche Natur gibt, im Rahmen derer es eine verbindliche Moral für alle gibt - nichts.

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vor 4 Minuten schrieb rorro:
Am 25.10.2020 um 23:20 schrieb Franziskaner:

Aber was ist an einer Beziehung schuldhaft, die niemandem etwas schlechtes zufügt?

Wenn ich davon ausgehe, daß es keine menschliche Natur gibt, im Rahmen derer es eine verbindliche Moral für alle gibt - nichts.

 

Eben! Damit wäre das Urteil eigentlich gesprochen. Aber es wäre ja auch möglich, daß es zwar eine für alle verbindliche Moral gibt, nur daß es eben nicht die katholische ist. ;)

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vor 17 Minuten schrieb rorro:

Das klingt mir nach - sicher nicht intendiertem - Wohlstandsevangelium. Und ist auch eine in meinen Augen verkürzenden Sichtweise von Liebe. Paulus hatte bspw. nicht unbedingt ein glückliches Leben, dennoch war es erfüllt (das ist ja nicht dasselbe). Von anderen Aposteln oder den Apostolischen Vätern wie Ignatius von Antiochien zu schweigen.

Ich habe tatsächlich nicht intendiert, eine Friede, Freude, Eierkuchen-Evangelium zu postulieren. Meine Aussage bezog sich ja auf Studiosus' Zweifel, dass die Gebote Gottes nicht notwenigerweise zu einem glücklichen und erfüllten Leben führen. Ich bin in der Tat davon überzeugt, dass der Gott, von dem uns die Texte der Bibel und vor allem die Evanglien erzählen, mit seinen Geboten Menschen nicht kujonieren will, sondern ihnen im Gegenteil Weisungen für ein Leben in Fülle gibt.

 

Dass es in der gefallenen Schöpfung auch weniger angenehme, ja sogar schmerzhafte Seiten der menschlichen Existenz gibt, liegt in der Natur der Sache. Dieses Leiden ist aber nicht die Konsequenz der Gebote, sondern ihrer Missachtung, ergo, der Sünde (wohlgemerkt Leiden als existenzieller Bestandteil der gefallenen Schöpfung, nicht etwa als persönliche Sündenstrafe verstanden).

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vor 22 Minuten schrieb rorro:

 

Wenn ich davon ausgehe, daß es keine menschliche Natur gibt, im Rahmen derer es eine verbindliche Moral für alle gibt - nichts.

 

Ich gehe davon aus, dass es eine konsitente menschliche Natur gibt. Diese hat aber durchaus eine große Spannbreite. Und es gibt eine zunehmende wissenschaftliche Erkenntnis auch über diese Natur.

 

Früher galt es als Zeichen pflichtbewusster und liebevoller Erziehung, seine Kinder zu schlagen (und zwar ernsthaft zu schlagen). Das ist auch biblisch. Durch zunehmende pädagogische und psychologische Erfahrung hat sich das aber als verbesserungswürdig herausgestellt. Das schmälert keinesweg die Liebe früherer Elterngenerationen zu ihren Kindern, auch wenn die sich ggf. in Schlägen geäußert hat. Aber heute wissen wir das besser.

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Über die biologische und soziale Natur

 

Es ist einer Eigentümlichkeit der biologischen Natur, dass sie sich verändert, anpasst an geänderter Verhältnisse. Allerdings geht diese Veränderung über Generationen.

 

Menschen sind Teil dieser biologischen Natur, nur mit dem Unterschied, daß es ein Teil ihrer biologischen Natur ist, einige ihrer Eigenschaften sozial ausprägen zu können, ja sogar ausprägen zu müssen.

 

Unsere biologische Natur, wie bei allen anderen Arten auch, wird biologisch weitergegeben, über die Kette der Generationen. Auch unsere soziale oder kulturelle Natur passt sich geänderten Verhältnissen an, nicht nur der außermenschlichen Natur, sondern auch geänderten kulturellen Verhältnissen. 

 

Sie wird nicht nur weitergegeben von Generation zu Generation, das gibt es auch und nennt sich Tradition, sondern auch von Mensch zu Mensch, und kann sich selbst innerhalb eines Menschenlebens ändern, wenn sich die Verhältnisse ändern, die Menschen miteinander bilden.

 

Je schneller sich die menschlichen Verhältnisse ändern, um so klarer wird ihre Anpassungsfähigkeit und umso schwerer fällt es, Unveränderliches zu bestimmen, so sehr, daß oftmals die soziale Natur mit der biologischen in Konflikt gerät. Das ist es, was wir im Moment erleben, und was es schwer bis unmöglich macht, Unwandelbares unserer Natur zu bestimmen. 

 

Wenn uns dann noch die soziale Natur Mittel an die Hand gibt, unsere biologische Natur zu verändern, kann einem bei den Zukunftsaussichten schon schwindelig werden.

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Am 26.10.2020 um 14:03 schrieb Studiosus:

 

Wahrscheinlich bin ich einer dieser ganz, ganz Konservativen. Zumindest würde ich homosexuelle Akte moralisch anders bewerten als heterosexuelle, unkeusche Akte (etwa Sex vor bzw. außerhalb der Ehe). Moralisch verwerflich sind beide, da sind wir einig. 

 

Ich würde zweierlei anführen: Einerseits sind die unkeuschen Akte Heterosexueller prinzipiell auf das rechte Verständnis, wenn man so will: die natürliche Neigung, hingeordnet. Ein Mann und eine Frau führen einen sexuellen Akt aus. Der verwerfliche Punkt besteht hier eher darin, dass dieser Akt dem Schutzbereich der Ehe (vorehelicher Verkehr) vorbehalten ist respektive die Ehe exklusiv oder monogam (Ehebruch) ist. 

 

Im Falle der Homosexualität scheint mir das anders zu sein: Die gleichgeschlechtliche Anziehung bzw. die homoerotische Lust ist ja per se bereits als ungeordnet anzusehen, da sie die natürliche Geschlechterpolarität nicht aufweist. Insofern wären auch die homosexuellen Akte an sich bereits verwerflicher. Dass homosexuelle Akte grundsätzlich außerhalb der Ehe stattfinden muss nicht eigens gesagt werden. Dazu kommt erschwerend das Zeugnis der Schrift hinzu: Nach dem Zeugnis des Apostels Paulus hat Gott die Bewohner Sodoms (Männer und Frauen) unnatürlichen Begierden ausgeliefert, wohl als Straffolge vorheriger Sünden (etwa, wie es die moderne Exegese lehrt, die Missachtung des Gastrechtes). Hier kann man klassische Kirchenlehre und moderne Bibelkritik durchaus zusammenbringen. Über die kirchliche Tradition hinsichtlich Homosexualität, etwa als Sünde ohne Namen, Sodomie und den Liber Gomorrhianus des Hl. Petrus Damiani ist hier noch gar nichts gesagt. 

 

Damit will ich ausdrücklich nicht die heterosexuellen Verfehlungen exkulpieren. Dennoch sehe ich hier wirkliche Unterschiede in der moralischen Bewertung. 

 

Im Übrigen wäre ich, wenn möglich, an den Aussagen Weihbischof Launs interessiert, der ja wirklich nicht als moraltheologischer Weichspüler bekannt ist. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

Bei Deiner Sicht schwingt mit, dass Du die Bibel wörtlich verstehst. 

Das heißt: Du machst vermutlich das, was ich als Slalom-Auslegung bezeichne: Wörtlich, nicht wörtlich, symbolisch, nicht symbolisch. Große und kleine religiöse Päpste entscheiden dann, was wörtlich zu verstehen sei.

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vor 1 Stunde schrieb Marcellinus:

Über die biologische und soziale Natur

 

Es ist einer Eigentümlichkeit der biologischen Natur, dass sie sich verändert, anpasst an geänderter Verhältnisse. Allerdings geht diese Veränderung über Generationen.

 

Menschen sind Teil dieser biologischen Natur, nur mit dem Unterschied, daß es ein Teil ihrer biologischen Natur ist, einige ihrer Eigenschaften sozial ausprägen zu können, ja sogar ausprägen zu müssen.

 

Unsere biologische Natur, wie bei allen anderen Arten auch, wird biologisch weitergegeben, über die Kette der Generationen. Auch unsere soziale oder kulturelle Natur passt sich geänderten Verhältnissen an, nicht nur der außermenschlichen Natur, sondern auch geänderten kulturellen Verhältnissen. 

 

Sie wird nicht nur weitergegeben von Generation zu Generation, das gibt es auch und nennt sich Tradition, sondern auch von Mensch zu Mensch, und kann sich selbst innerhalb eines Menschenlebens ändern, wenn sich die Verhältnisse ändern, die Menschen miteinander bilden.

 

Je schneller sich die menschlichen Verhältnisse ändern, um so klarer wird ihre Anpassungsfähigkeit und umso schwerer fällt es, Unveränderliches zu bestimmen, so sehr, daß oftmals die soziale Natur mit der biologischen in Konflikt gerät. Das ist es, was wir im Moment erleben, und was es schwer bis unmöglich macht, Unwandelbares unserer Natur zu bestimmen. 

 

Wenn uns dann noch die soziale Natur Mittel an die Hand gibt, unsere biologische Natur zu verändern, kann einem bei den Zukunftsaussichten schon schwindelig werden.

ein bißchen genauer.

die soziale ausprägung biologisch vererbter eigenschaften ist nicht nur den menschen eigen. rudel- und alpha-tiere sind eine bekannte einzelheit.

 

eine kulturelle entwicklung findet ebenfalls statt. sie ist in der tendenz positiv, wie die biologische evolution. es gibt aber auch negative entwicklungen. deshalb wird eher nicht von kultureller evolution gesprochen. deren quelle ist das zusammenspiel von physis, psyche, soziales. 

damit findet dann auch entwicklung in einem individuum und darüber hinaus in die gesellschaft und weiter über generationen statt.

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vor 7 Minuten schrieb Gerhard Ingold:

Bei Deiner Sicht schwingt mit, dass Du die Bibel wörtlich verstehst. 

Das heißt: Du machst vermutlich das, was ich als Slalom-Auslegung bezeichne: Wörtlich, nicht wörtlich, symbolisch, nicht symbolisch. 

 

Prinzipiell mag das stimmen. Eine primitiv-wörtliche Auslegung nehme ich, wie etwa die Kreationisten, nicht vor. Als katholischer Theologe ist für mich die Lehre vom vierfachen Sinn der Schrift im Anschluss an die Väter maßgeblich. 

 

Dazu kommt - siehe meinen Post gestern - die Autorität des Lehramtes, das sich (auch nach Dei Verbum) vorbehält, den Sinn der Schrift autoritativ festzulegen. Der katholische Christ empfängt die Heilige Schrift aus der Hand der Kirche. Die kirchliche Auslegung, nicht die Theoriebildung der Exegeten, ist für den Katholiken die verbindliche, näheste Glaubensregel. 

 

Wenn die lehramtlichen Dokumente die Sodomsepisode in der alttestamentlichen und paulinischen Wiedergabe auf Homosexualität beziehen, dann ist das mE ein Indiz, dass die Schrift an dieser Stelle so und nicht anders zu deuten ist. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

bearbeitet von Studiosus
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vor 5 Minuten schrieb Studiosus:

 

Prinzipiell mag das stimmen. Eine primitiv-wörtliche Auslegung nehme ich, wie etwa die Kreationisten, nicht vor. Als katholischer Theologe ist für mich die Lehre vom vierfachen Sinn der Schrift im Anschluss an die Väter maßgeblich. 

 

Dazu kommt - siehe meinen Post gestern - die Autorität des Lehramtes, das sich (auch nach Dei Verbum) vorbehält, den Sinn der Schrift autoritativ festzulegen. Der katholische Christ empfängt die Heilige Schrift aus der Hand der Kirche. Die kirchliche Auslegung, nicht die Theoriebildung der Exegeten, ist für den Katholiken die verbindliche, näheste Glaubensregel. 

 

Wenn die lehramtlichen Dokumente die Sodomsepisode in der alttestamentlichen und paulinischen Wiedergabe auf Homosexualität beziehen, dann ist das mE ein Indiz, dass die Schrift an dieser Stelle so und nicht anders zu deuten ist. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

dann bist du etwas fremdbestimmt. ich bleibe bei meinem gottesbild, von liebe bestimmt, und meinem gottesgeschenk, dem verstand.

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vor 3 Minuten schrieb helmut:

dann bist du etwas fremdbestimmt. ich bleibe bei meinem gottesbild, von liebe bestimmt, und meinem gottesgeschenk, dem verstand.

 

Das ist das Problem mit Geschenken, manchmal kann man sie allein aus Verlegenheit bei Nichtgefallen nicht reklamieren. 

 

Im Übrigen steht es Dir frei, zu glauben, was und wie Du willst. Es ist ja nicht so als hätten deine oder meine Meinungen irgendeine Relevanz für das bigger picture. Und das ist gut so. 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

bearbeitet von Studiosus
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vor 1 Minute schrieb Studiosus:

 

Prinzipiell mag das stimmen. Eine primitiv-wörtliche Auslegung nehme ich, wie etwa die Kreationisten, nicht vor. Als katholischer Theologe ist für mich die Lehre vom vierfachen Sinn der Schrift im Anschluss an die Väter maßgeblich. 

 

Dazu kommt - siehe meinen Post gestern - die Autorität des Lehramtes, das sich (auch nach Dei Verbum) vorbehält, den Sinn der Schrift autoritativ festzulegen. 

 

Wenn die lehramtlichen Dokumente die Sodomsepisode in der alttestamentlichen und paulinischen Wiedergabe auf Homosexualität beziehen, dann ist das mE ein Indiz, dass die Schrift an dieser Stelle so und nicht anders zu deuten ist. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

Der Hinweis auf Sodom und Gomorra findet sich ähnlich im Koran. Man behauptet, der Vulkanausbruch sei wie die Sintflut eine Strafe Gottes gewesen. Das sah vermutlich auch Paulus so. Entsprechend sah Paulus das AT als wörtlich zu verstehndes Wort Gottes. Das sah vermutlich auch Jesus mit Mt. 5,18ff ähnlich.

Mein Theologiestudium (freikirchlich) war auf ähnlichen Prinzipien aufgebaut, wie ich bei Dir zwischen den Zeilen erahne. Entsprechend formulierst Du: "die Autorität des Lehramtes, das sich (auch nach Dei Verbum) vorbehält, den Sinn der Schrift autoritativ festzulegen."

Heute, nachdem ich mich zum Agnostiker entwickelt habe, hinterfrage ich nicht nur die kreationistische sondern auch die Slalom-Auslegungs-Theologie. Ich kritisiere sowohl als auch, weil es um Macht und Machterhalt und nicht um Wahrheit geht. Du hast das sehr gut selbst formuliert:

„Das ist das theologische Prinzip der Einheit der Schrift. Will sagen: Wir, das heisst das Lehramt, nehmen aus jeder Schriftstelle das Argument das wir brauchen (die unterschiedlichen Theologien der Evangelien und ihre historische Verankerung ignorieren wir), erklären wahlweise dieses Zitat zum genuinen Wort Christi, entkräften ein anderslautendes und am Ende steht, gestützt auf die Heilige Schrift in der Treu zum Wort Jesu, genau das, was wir ohnehin schon gewusst haben. Da die Schrift eins ist ergeben sich für uns, das Lehramt, hier auch keine logischen Probleme“

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vor 1 Minute schrieb Gerhard Ingold:

Du hast das sehr gut selbst formuliert:

„Das ist das theologische Prinzip der Einheit der Schrift. Will sagen: Wir, das heisst das Lehramt, nehmen aus jeder Schriftstelle das Argument das wir brauchen (die unterschiedlichen Theologien der Evangelien und ihre historische Verankerung ignorieren wir), erklären wahlweise dieses Zitat zum genuinen Wort Christi, entkräften ein anderslautendes und am Ende steht, gestützt auf die Heilige Schrift in der Treu zum Wort Jesu, genau das, was wir ohnehin schon gewusst haben. Da die Schrift eins ist ergeben sich für uns, das Lehramt, hier auch keine logischen Probleme“

 

Ich will das nur nochmal gerade rücken. Ja, das habe ich geschrieben. Aber das ist nicht meine Meinung. 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

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vor 4 Minuten schrieb helmut:

dann bist du etwas fremdbestimmt. ich bleibe bei meinem gottesbild, von liebe bestimmt, und meinem gottesgeschenk, dem verstand.

 

Wir alle sind "fremdbestimmt". 

Wir alle sind, was wir gegessen haben.

 

Eine Lösch-Taste wie im Computer gibt es nicht. So stecken in allen Diskussionen wir mit unserem ganzen Ich mit drin.

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vor 21 Minuten schrieb Gerhard Ingold:

Mein Theologiestudium (freikirchlich) war auf ähnlichen Prinzipien aufgebaut, wie ich bei Dir zwischen den Zeilen erahne. 

 

Also da muss ich meine Fakultät mal in Schutz nehmen. Mein Studium, das sich hoffentlich trotz Corona bald dem Abschluss nähert, findet an einer katholisch-theologischen Fakultät an einer staatlichen Universität in Deutschland statt. Diese Stichworte mögen genügen, um zu "beweisen", dass vor allem die biblischen Einheiten durchaus auf der Höhe der exegetischen Fachwissenschaften abgehalten werden. 

 

Wenn bin ich selbst es, der hier abweichende Positionen einnimmt.

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

bearbeitet von Studiosus
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vor 2 Minuten schrieb Studiosus:

 

Ich will das nur nochmal gerade rücken. Ja, das habe ich geschrieben. Aber das ist nicht meine Meinung. 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

 

Das kann ich mir sehr gut vorstellen. Du hast unbedacht wie ein Kind Deine Empfindungen deklariert. Erfahrenen Theologen würde das wohl kaum passieren. Schließlich geht es um Macht und Machterhalt.

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