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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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6 minutes ago, Naja said:

 

Wo könnte da ein Problem sein? Männer denken rational!

 

Korrekt.

 

Sie haben aber auch12 bis 17 mal soviel Testosteron im Blut wie Frauen an dem Tag, wo sie unerklärlichen Unsinn machen. Wir haben das 24h, jeden Tag, 7 Tag die Woche. Wir mußten das irgendwie in den Griff bekommen und können uns nicht sagen: "Laß dein Gefühl sprechen!"

bearbeitet von Inigo
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vor 33 Minuten schrieb Domingo:

 

Ich weiß um die Einzelheiten dieses Falls nichts, aber gouvernantes Ausführungen sind sinnvoll. Der Typ wurde von der staatlichen Gerichtsbarkeit freigesprochen, weil höchstwahrscheinlich kein Zwang angewandt wurde, doch berufsethisch ist solch eine Beziehung verwerflich, genauso wie eine zw. einem Psychotherapeuten und einem Patienten ist.


Was noch dazu kommt:
Solche Beziehungen sind, wenn der Seelsorger oder geistliche Begleiter nicht sehr bewusst mit sich umgeht, in Bezug auf Machtausübung und Abhängigkeit noch deutlich gefährdeter als therapeutische Beziehungen. Zumal in Gemeinschaften wie "Das Werk", wo Gehorsam und die "Unterwerfung unter Gottes Willen" ja wirklich ein hohes Ideal ist und die jungen Frauen, die dort hin gehen (oft sehr jung und mit wenig Selbstbewusstsein), ungemein willig sind, Demütigungen und Entmündigungen als Prüfung zu verstehen und sie auszuhalten als Beweis ihrer Hingabe an Jesus/Gott. Die regelmäßige Gewissensprüfung und Beichte bei demjenigen, der einen "geistlich begleitet", öffnet Manipulationen und dem Missbrauch einer solchen Machtposition zusätzlich noch alle möglichen Türen. Das kann wirklich in Richtung Gehirnwäsche gehen. Bestimmte Lektüre wird, weil nicht gottgefällig, verboten. Frauen stehen grundsätzlich unter Verdacht, Versucherinnen zu sein, Männer sind als Gottesmänner und Vertreter der Kirche zu schützen und haben grundsätzlich mehr Gewicht und Glaubwürdigkeit.

bearbeitet von Ennasus
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4 hours ago, iskander said:

Ich verstehe, worauf Du hinauswillst, aber das Problem, das manche sehen ist hier wohl, dass man aufpassen muss, dass es hier nicht allzu subjektiv wird. Sonst könnte jeder und jede jederzeit behaupten, missbraucht worden zu sein. Niemand könnte sich dann sicher sein, nicht als "Täter" zu gelten, wie korrekt er sich ach verhalten haben mag.

 

Zum Beispiel könnte eine Frau sich einem Mann an den Hals werfen, ihm die Kleider vom Leib reißen, immer so reagieren, als ob sie dabei die größtmögliche Freude hat - und dann ihn des Sexualmissbrauchs bezichtigen. Dann darf niemand auf den Mann hören, weil es ja nicht die Sache des Mannes ist zu entscheiden, ob die Frau willig war, sondern nur die der Frau... So hört es sich mitunter für mich an.

bearbeitet von Domingo
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vor 19 Minuten schrieb Inigo:

 

Korrekt.

 

Sie haben aber auch12 bis 17 mal soviel Testosteron im Blut wie Frauen an dem Tag, wo sie unerklärlichen Unsinn machen. Wir haben das 24h, jeden Tag, 7 Tag die Woche. Wir mußten das irgendwie in den Griff bekommen und können uns nicht sagen: "Laß dein Gefühl sprechen!"

 

Ja, und deshalb haben Männer im Schnitt auch 12 - 17 mal so häufig Lust auf Sex wie Frauen, wenn die am meisten Lust haben.

bearbeitet von iskander
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vor 18 Minuten schrieb Inigo:

 

Jedenfalls sind wir von "Mißbrauch" herunter darauf, daß sie sich von ihm hat nageln lassen und wir immer noch nicht wissen, von wem das ausging.


Nein, sind "wir" nicht.

Außerdem finde ich die Art, wie du über Frauen und Beziehungen zwischen Männern und Frauen sprichst, wirklich abstoßend.
 

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5 minutes ago, Ennasus said:

Solche Beziehungen sind, wenn der Seelsorger oder geistliche Begleiter nicht sehr bewusst mit sich umgeht, in Bezug auf Machtausübung und Abhängigkeit noch deutlich gefährdeter als therapeutische Beziehungen. Zumal in Gemeinschaften wie "Das Werk", wo Gehorsam und die "Unterwerfung unter Gottes Willen" ja wirklich ein hohes Ideal ist und die jungen Frauen, die dort hin gehen (oft sehr jung und mit wenig Selbstbewusstsein), ungemein willig sind, sich Demütigungen und Entmündigungen als Prüfung zu verstehen und sie auszuhalten als Beweis ihrer Hingabe an Jesus/Gott. Die regelmäßige Gewissensprüfung und Beichte bei demjenigen, der einen "geistlich begleitet", öffnet Manipulationen und dem Missbrauch einer solchen Machtposition zusätzlich noch alle möglichen Türen. Das kann wirklich in Richtung Gehirnwäsche gehen. Bestimmte Lektüre wird, weil nicht gottgefällig, verboten. Frauen stehen grundsätzlich unter Verdacht, Versucherinnen zu sein, Männer sind als Gottesmänner und Vertreter der Kirche zu schützen und haben grundsätzlich mehr Gewicht und Glaubwürdigkeit.

 

Womit wir ja womöglich den Bogen zurück zum "Synodalen Weg" kriegen: Die Strukturen von Religionsgemeinschaften sind zu ändern...

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2 minutes ago, Domingo said:

 

Womit wir ja womöglich den Bogen zurück zum "Synodalen Weg" kriegen: Die Strukturen von Religionsgemeinschaften sind zu ändern...

 

Was natürlich maximaler Blödsinn ist. Denn du setzt jetzt die Gesamtkirche gleich diesen gerade genannten Einzeltnstiitutionen, von denen ich zum Beispiel noch nie etwas gehört habe.

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Just now, Inigo said:

 

Was natürlich maximaler Blödsinn ist. Denn du setzt jetzt die Gesamtkirche gleich diesen gerade genannten Einzeltnstiitutionen, von denen ich zum Beispiel noch nie etwas gehört habe.

 

Vielleicht, aber wir wären halt wieder beim Thema.

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6 minutes ago, Ennasus said:


Nein, sind "wir" nicht.

Außerdem finde ich die Art, wie du über Frauen und Beziehungen zwischen Männern und Frauen sprichst, wirklich abstoßend.
 

 

Die Realität ist nicht so nett, wie ihr euch das vorstellt.

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3 minutes ago, Domingo said:

 

Vielleicht, aber wir wären halt wieder beim Thema.

 

Dann wäre es aber ein ziemlich sinnloses Thema.

 

Egal wie, ich bin erstmal raus heute.

 

Schlaft gut mit Gottes +  Segen, ihr Schlawiner!

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4 minutes ago, Inigo said:

Dann wäre es aber ein ziemlich sinnloses Thema.

 

Das meinst Du, aber andere sehen es anders. Daher ist es wohl nicht sinnlos, darüber zu diskutieren.

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vor 9 Stunden schrieb Gerhard Ingold:

...ich habe mir diesen Text jetzt einmal "zu Gemüte geführt" wie es so schön heißt ( wir sind hier in diesem "Thread" auf Seite 321 )...zu den teilweisen unsäglichen Kommentaren auf den folgenden Seiten ( während ich dies schreibe, sind wir auf Seite 325 !!! angekommen ) möchte ich mich gar nicht äußern, denn das ist zum Teil einfach allerunterstes Niveau - geschenkt---   ( ich hake das einfach mal ab als spätpuberträres Gehabe von sexuell vollkommen unreifen Männern,  keines weiteren Kommentars mehr wert ...) wird einfach irgnoriert, wir sind ein Land der Meinungsfreiheit...jeder kann sich hier zum "Vollhorst" machen wie er will.... kein Problem....

 

Ich will ganz einfach auf diesen Artikel zurückkommen: 

 

1. Es ist ureigenste Aufgabe der Presse / der Medien / hier des Deutschlandfunkes  im Sinne des "investigativen Jounalismus"... Missstände aufzuzeigen und zu recherchieren. Ein "Bashing" gegenüber den Medien ist volllkommen unangebracht, schlicht weil es ihre Aufgabe ist, aufzuklären, HIntergründe und Zusammenhänge aufzuzeigen. Wir als mündige Bürger / Bürgerinnen haben ja nicht die Zeit und Möglichkeit, den einzelnen Vorkommnissen auf den Grund zu gehen... deshalb brauchen wir Medien, die "investigativen Jounalismus" betreiben.... so sehe ich auch die Aufgabe der Journalistin Christiane Florin...

 

2. Man kann als Journalist*in natürlich sehr allgemein über das Thema "sexueller Missbrauch" schreiben... oder auch, das ist ein ganz normales Vorgehen des Jounalismus, eine Art "Tiefenbohrung" machen und an einem "exemplarischen Fall" die ganze Problematik schildern, was in diesem Artikel geschieht anhand der Frau , die hier "Karin Weißenfels" genannt wird. 

 

3. Natürlich ist es "von Außen" auf Anhieb nicht feststellbar, was sich im Einzelnen alles zugetragen hat, aber aus dem Artikel kann man durchaus entnehmen, was an "objektiven Fakten" existiert. Ich will jetzt gar nicht eingehen auf alle möglichen Aspekte dieses Beispiels, der in dem Artikel geschildert wird, sondern nur auf einen Aspekt, der offensichtlich objektiv sachlich so geschehen ist und sich so real zugetragen hat: Eine Frau ist von einem Priester schwanger und der Priester und "Erzeuger" des Kindes rät ihr zur Abtreibung - mich interessieren jetzt auch nicht die genauen und konkreten Umstände, wie da jetzt ein zweiter Priester in einem Beichtgespräch hinzugezogen wurde, der der Frau in der Beichte die - so der Bericht - - Absolution von der "Sünde der Abtreibung" gewährt hat.

 

Allein dieser Aspekt muss einem doch als frommen Katholikenmenschen das Blut in den Adern gefrieren lassen.Mir geht es in diesem Zusammenhang überhaupt nicht um die Frau, die sich letztlich für eine Abtreibung des Kindes entschieden hat,  sondern um den vollkommenen Ausfall von Übernahme von Verantwortung des priesterlichen Erzeugers". Ein katholischer Priester rät einer Frau zur Abtreibung eines Kindes, bei dem er selbst der Vater / Erzeuger ist.... dieser "Ratschlag" alleine muss doch vollkommen fassungslos machen.... Und diese Sache ist wohl "objektiv", weil das Ersuchen um "Dispens" nach Verstoß gegen Canon 1041 , Absatz 4 offensichtlich als "schriftlicher Vorgang" dokumentiert ist und von den entsprechenden kirchlichen Stellen auch gar nicht bestritten wird, dass es dieses Ersuchen auf Dispens" nach Rom gegeben hat und diesem Ersuchen auch relativ "zeitnah" entsprochen wurde.

 

Das Kind wurde abgetrieben, die verantwortlichen Priester konnten ihre "Kirchenkarriere" unbehindert fortsetzen. Die Fau die abtrieben hat ? Immerhin: Laut Kirchenrecht canon 1398 heißt es: "Wer eine Abtreibung vornimmt, zieht sich mit erfolgter Ausführung die Tatstrafe der Exkommunikation zu"

Aber wie wir dem Bericht entnehmen konnten, hat ja ein "Priesterfreund" des Erzeugers der Frau, die abgetrieben hat, in der "Beichte" die Absolution gegeben             ( Zynischer geht es in meinen Augen nicht mehr....)... Genau dieser - in schriftlichen Akten dokumentieren Vorgang, nochmals: eben die Bitte nach Rom um "Dispens", der dann auch stattgegeben wurde und wohl nicht zu bestreiten ist - ist ein Paradebeispiel von "spritituellem Missbrauch"  besonders übelester Sorte....

 

Ich kann es schon ahnen, dass jetzt sofort irgendwelche Leute hier Einwände erheben aus welchen Gründen auch immer. All denen sei nur dies gesagt: Die Tatschache, dass der Erzeuger, ein katholischer Priester !!!!  der Frau ( mit dem er das Kind selber gezeugt hat ) zur Abtreibung geraten hat, wird ausdrücklich nicht bestritten, weil durch das Ersuchen auf "Dispens" in Rom eben schriftliche Dokumtente vorliegen....

 

Um genau das geht es heute: Der "Vorfall" liegt schon einige Jahre zurück. Ich finde es auch sehr billig, wenn man jetzt "jakobinermäßig" "Köpfe rollen" sehen will. Woelki, Marx. Ackermann.usw... Nein überhaupt nicht, sondern, dass man das heute eben zum Anlass nimmt, genau diese klerikalen Strukturen zu durchleuchten      ( "Seilschaften" ) , die dies  damals überhaupt ermöglicht haben, dass ein Priester der katholischen Kirche eine Frau zur Abtreibung drängen konnte, wo er selber der biologische Vater ist und damals "ungschoren" damit durchkam....und seine Kirchenkarriere unbehindert fortsetzen konnte....

bearbeitet von Cosifantutti
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29 minutes ago, Cosifantutti said:

ein Priester der katholischen Kirche eine Frau zur Abtreibung drängen konnte, wo er selber der biologische Vater ist und damals "ungschoren" damit durchkam....und seine Kirchenkarriere unbehindert fortsetzen konnte....

 

Dass er überhaupt eine sexuelle Beziehung hatte, hätte gerechterweise zu viel schwerwiegenderen Konsequenzen führen sollen, wenn schon ein Laie, der "die Ehe bricht", oder offen schwul ist, oder Ähnliches, von der Kommunion ausgeschlossen wird (*). Ich glaube, dem dürfte wohl jeder hier zustimmen?

 

(*) Oder werden soll: In diesem Thread habe ich mehrfach beklagen sehen, dass "Ehebrecher" dieses Sakrament doch vielfach empfangen können.

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vor 7 Stunden schrieb Inigo:

Und ihr seid euch sicher, daß ihr das schafft, wenn es eine wirklich gutausehende Frau auf euch abgesehen hat?

Das ist schlicht eine Frage von Professionalität - zu der es gehört, ein entsprechendes Setting einzuhalten. Dazu gehört, die Grenzen so zu setzen, dass man da nicht in "Gefahr" kommt. Dazu gehört vor allem Ehrlichkeit zu sich selbst und eine gute Selbstbeobachtungsgabe - wir Männer sind nicht derart triebgesteuert, dass das Großhirn seinen Betrieb sofort einstellt, wenn Frau nett lächelt, ich halte da schlicht für eine Ausrede  - oder für ein Anzeichen von Unreife. Und ein Seelsorger, der mit seinen Begleiteten auch gut Freund sein will, der ist im falschen Beruf. 

 

Im therapeutischen Setting besteht natürlich die standesrechtskonforme Möglichkeit, diese Beziehung zu beenden und zu einer Freundschaft über zu gehen, das ist in der Seelsorge etwas schwieriger. Der Pfarrer kann die Begleitung einer Frau (oder eines Mannes) nicht dem Kollegen antragen mit der Begründung, man sei auf dem Weg in eine andere Beziehungsform. Aber er kann (und sollte) selbst sich Begleitung suchen oder haben, die ihn befähigt, ggf. die problematische Beziehung zu beenden ohne die Begleitete ins Nichts fallen zu lassen. Und das fällt vielen Seelsorgern nicht leicht, dem Kollegen / der Kollegin einzugestehen, dass er diese oder jenen nicht weiter begleiten könne, weil er / sie ihn auf einer Ebene anspreche, die nicht gut sei.

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vor 6 Stunden schrieb Domingo:

Womit wir ja womöglich den Bogen zurück zum "Synodalen Weg" kriegen: Die Strukturen von Religionsgemeinschaften sind zu ändern...

Ich denke nicht, dass die Struktur selbst zu ändern ist - aber der Umgang mit ihr. Und dazu gehören klare Differenzierungen zwischen fremdverletzendem Tun einerseits und Verstoß gegen Standespflichten andererseits. @Cosifantutti hat das wie ich finde in beeindruckender Weise ausgeführt, wie diese Dinge alle miteinander verbunden und verwoben sind - deswegen gibt es nicht die eine einfache Lösung (und zwar weder die Frauenordination noch gut besuchte Herz-Jesu-Andachten mit Beichtgelegenheit am Freitag), ab der dann alles gut wäre. 

 

Was uns fehlt, dass ist zumindest im Klerikerrecht eine Differnenzierung zwischen Zölibatsverstoß einerseits und das Ausnutzen von Abhängigkeitsbeziehungen auf der anderen Seite. Es ist eben schon ein Unterschied, ob sich Vikar 25 und Oberministrantin 20 in der gemeinsamen Ministrantenarbeit finden oder ob er sie pastoral in der Trauer über ihre zerbrochene Beziehung tröstet und dann versucht, denn Platz des Exfreundes einzunehmen.

 

Das erstere ist ein an sich unproblematisches menschliches Verhalten, in dem beide Seiten sich frei verhalten können. Dass das für ihn zu anderen Fragen führt, das steht auf einem anderen Blatt. Wenn er im Dienst bleiben will, dann bewerten wir das als das, was es ist: Ein bedauerlicher Fehltritt, aber nicht mehr. 

 

Das zweite ist weit problematischer, weil er die Vulnerabilität der jungen Frau ausnutzt, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Und das ist eine gefährliche Bereitschaft, sein Amt  auszunutzen. Es ist dabei auch ziemlich egal, ob er sie  nun ins Bett holt oder dazu animiert, sich über den eigenen Bedarf hinaus in der Gemeinde zu engagieren und ihm Arbeit abzunehmen.

 

Und diesen gewaltigen Unterschied, den können wir im Moment nicht händeln, weil wir kaum bereit sind, Macht anzuschauen und zu kontrollieren - und das auch vor Ort. Das ist aber keine Frage der sakramentalen Struktur der Kirche, sehr wohl aber eine der damit einhergehenden Kompetenzen- und Kontrollzuweisungen.

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vor 9 Stunden schrieb Guppy:

Haltet ihr es eigentlich für wahrscheinlicher, dass Beschlüsse des "synodalen Weges" am Ende nur einstimmig beschlossen werden, oder haltet ihr mehr oder weniger knappe Mehrheitsentscheidungen wie 55:45 oder 75:25 für wahrscheinlicher?

Bei 55/45 ist gar nichts entschieden. Die Beschlüsse brauchen eine zweifache, unter gewissen Umständen sogar eine dreifache zwei/drittel-Mehrheit.

Zwei/Drittel der Versammlung im ganzen

Zwei/Drittel der Bischöfe

Und unter Umständen sogar Zwei/Drittel der Frauen.

Mich würde es schon wundern wenn es keine Gegenstimmen gäbe. Wie viele, vermag ich nicht zu sagen.

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vor 1 Stunde schrieb Chrysologus:

Das ist schlicht eine Frage von Professionalität - zu der es gehört, ein entsprechendes Setting einzuhalten. Dazu gehört, die Grenzen so zu setzen, dass man da nicht in "Gefahr" kommt. Dazu gehört vor allem Ehrlichkeit zu sich selbst und eine gute Selbstbeobachtungsgabe - wir Männer sind nicht derart triebgesteuert, dass das Großhirn seinen Betrieb sofort einstellt, wenn Frau nett lächelt, ich halte da schlicht für eine Ausrede  - oder für ein Anzeichen von Unreife. Und ein Seelsorger, der mit seinen Begleiteten auch gut Freund sein will, der ist im falschen Beruf. 

 

Im therapeutischen Setting besteht natürlich die standesrechtskonforme Möglichkeit, diese Beziehung zu beenden und zu einer Freundschaft über zu gehen, das ist in der Seelsorge etwas schwieriger. Der Pfarrer kann die Begleitung einer Frau (oder eines Mannes) nicht dem Kollegen antragen mit der Begründung, man sei auf dem Weg in eine andere Beziehungsform. Aber er kann (und sollte) selbst sich Begleitung suchen oder haben, die ihn befähigt, ggf. die problematische Beziehung zu beenden ohne die Begleitete ins Nichts fallen zu lassen. Und das fällt vielen Seelsorgern nicht leicht, dem Kollegen / der Kollegin einzugestehen, dass er diese oder jenen nicht weiter begleiten könne, weil er / sie ihn auf einer Ebene anspreche, die nicht gut sei.

😍

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vor 59 Minuten schrieb Chrysologus:

Und diesen gewaltigen Unterschied, den können wir im Moment nicht händeln, weil wir kaum bereit sind, Macht anzuschauen und zu kontrollieren - und das auch vor Ort. Das ist aber keine Frage der sakramentalen Struktur der Kirche, sehr wohl aber eine der damit einhergehenden Kompetenzen- und Kontrollzuweisungen.


Und damit auch eine des Umgangs mit Ämtern und den Vorstellungen davon, wozu einen ein Amt im Dienst Gottes befähigt.

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vor 59 Minuten schrieb Chrysologus:

Ich denke nicht, dass die Struktur selbst zu ändern ist - aber der Umgang mit ihr. Und dazu gehören klare Differenzierungen zwischen fremdverletzendem Tun einerseits und Verstoß gegen Standespflichten andererseits. @Cosifantutti hat das wie ich finde in beeindruckender Weise ausgeführt, wie diese Dinge alle miteinander verbunden und verwoben sind - deswegen gibt es nicht die eine einfache Lösung (und zwar weder die Frauenordination noch gut besuchte Herz-Jesu-Andachten mit Beichtgelegenheit am Freitag), ab der dann alles gut wäre. 

 

Was uns fehlt, dass ist zumindest im Klerikerrecht eine Differnenzierung zwischen Zölibatsverstoß einerseits und das Ausnutzen von Abhängigkeitsbeziehungen auf der anderen Seite. Es ist eben schon ein Unterschied, ob sich Vikar 25 und Oberministrantin 20 in der gemeinsamen Ministrantenarbeit finden oder ob er sie pastoral in der Trauer über ihre zerbrochene Beziehung tröstet und dann versucht, denn Platz des Exfreundes einzunehmen.

 

Das erstere ist ein an sich unproblematisches menschliches Verhalten, in dem beide Seiten sich frei verhalten können. Dass das für ihn zu anderen Fragen führt, das steht auf einem anderen Blatt. Wenn er im Dienst bleiben will, dann bewerten wir das als das, was es ist: Ein bedauerlicher Fehltritt, aber nicht mehr. 

 

Das zweite ist weit problematischer, weil er die Vulnerabilität der jungen Frau ausnutzt, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Und das ist eine gefährliche Bereitschaft, sein Amt  auszunutzen. Es ist dabei auch ziemlich egal, ob er sie  nun ins Bett holt oder dazu animiert, sich über den eigenen Bedarf hinaus in der Gemeinde zu engagieren und ihm Arbeit abzunehmen.

 

Und diesen gewaltigen Unterschied, den können wir im Moment nicht händeln, weil wir kaum bereit sind, Macht anzuschauen und zu kontrollieren - und das auch vor Ort. Das ist aber keine Frage der sakramentalen Struktur der Kirche, sehr wohl aber eine der damit einhergehenden Kompetenzen- und Kontrollzuweisungen.

😍

 

vor 4 Stunden schrieb Cosifantutti:

...ich habe mir diesen Text jetzt einmal "zu Gemüte geführt" wie es so schön heißt ( wir sind hier in diesem "Thread" auf Seite 321 )...zu den teilweisen unsäglichen Kommentaren auf den folgenden Seiten ( während ich dies schreibe, sind wir auf Seite 325 !!! angekommen ) möchte ich mich gar nicht äußern, denn das ist zum Teil einfach allerunterstes Niveau - geschenkt---   ( ich hake das einfach mal ab als spätpuberträres Gehabe von sexuell vollkommen unreifen Männern,  keines weiteren Kommentars mehr wert ...) wird einfach irgnoriert, wir sind ein Land der Meinungsfreiheit...jeder kann sich hier zum "Vollhorst" machen wie er will.... kein Problem....

 

Ich will ganz einfach auf diesen Artikel zurückkommen: 

 

1. Es ist ureigenste Aufgabe der Presse / der Medien / hier des Deutschlandfunkes  im Sinne des "investigativen Jounalismus"... Missstände aufzuzeigen und zu recherchieren. Ein "Bashing" gegenüber den Medien ist volllkommen unangebracht, schlicht weil es ihre Aufgabe ist, aufzuklären, HIntergründe und Zusammenhänge aufzuzeigen. Wir als mündige Bürger / Bürgerinnen haben ja nicht die Zeit und Möglichkeit, den einzelnen Vorkommnissen auf den Grund zu gehen... deshalb brauchen wir Medien, die "investigativen Jounalismus" betreiben.... so sehe ich auch die Aufgabe der Journalistin Christiane Florin...

 

2. Man kann als Journalist*in natürlich sehr allgemein über das Thema "sexueller Missbrauch" schreiben... oder auch, das ist ein ganz normales Vorgehen des Jounalismus, eine Art "Tiefenbohrung" machen und an einem "exemplarischen Fall" die ganze Problematik schildern, was in diesem Artikel geschieht anhand der Frau , die hier "Karin Weißenfels" genannt wird. 

 

3. Natürlich ist es "von Außen" auf Anhieb nicht feststellbar, was sich im Einzelnen alles zugetragen hat, aber aus dem Artikel kann man durchaus entnehmen, was an "objektiven Fakten" existiert. Ich will jetzt gar nicht eingehen auf alle möglichen Aspekte dieses Beispiels, der in dem Artikel geschildert wird, sondern nur auf einen Aspekt, der offensichtlich objektiv sachlich so geschehen ist und sich so real zugetragen hat: Eine Frau ist von einem Priester schwanger und der Priester und "Erzeuger" des Kindes rät ihr zur Abtreibung - mich interessieren jetzt auch nicht die genauen und konkreten Umstände, wie da jetzt ein zweiter Priester in einem Beichtgespräch hinzugezogen wurde, der der Frau in der Beichte die - so der Bericht - - Absolution von der "Sünde der Abtreibung" gewährt hat.

 

Allein dieser Aspekt muss einem doch als frommen Katholikenmenschen das Blut in den Adern gefrieren lassen.Mir geht es in diesem Zusammenhang überhaupt nicht um die Frau, die sich letztlich für eine Abtreibung des Kindes entschieden hat,  sondern um den vollkommenen Ausfall von Übernahme von Verantwortung des priesterlichen Erzeugers". Ein katholischer Priester rät einer Frau zur Abtreibung eines Kindes, bei dem er selbst der Vater / Erzeuger ist.... dieser "Ratschlag" alleine muss doch vollkommen fassungslos machen.... Und diese Sache ist wohl "objektiv", weil das Ersuchen um "Dispens" nach Verstoß gegen Canon 1041 , Absatz 4 offensichtlich als "schriftlicher Vorgang" dokumentiert ist und von den entsprechenden kirchlichen Stellen auch gar nicht bestritten wird, dass es dieses Ersuchen auf Dispens" nach Rom gegeben hat und diesem Ersuchen auch relativ "zeitnah" entsprochen wurde.

 

Das Kind wurde abgetrieben, die verantwortlichen Priester konnten ihre "Kirchenkarriere" unbehindert fortsetzen. Die Fau die abtrieben hat ? Immerhin: Laut Kirchenrecht canon 1398 heißt es: "Wer eine Abtreibung vornimmt, zieht sich mit erfolgter Ausführung die Tatstrafe der Exkommunikation zu"

Aber wie wir dem Bericht entnehmen konnten, hat ja ein "Priesterfreund" des Erzeugers der Frau, die abgetrieben hat, in der "Beichte" die Absolution gegeben             ( Zynischer geht es in meinen Augen nicht mehr....)... Genau dieser - in schriftlichen Akten dokumentieren Vorgang, nochmals: eben die Bitte nach Rom um "Dispens", der dann auch stattgegeben wurde und wohl nicht zu bestreiten ist - ist ein Paradebeispiel von "spritituellem Missbrauch"  besonders übelester Sorte....

 

Ich kann es schon ahnen, dass jetzt sofort irgendwelche Leute hier Einwände erheben aus welchen Gründen auch immer. All denen sei nur dies gesagt: Die Tatschache, dass der Erzeuger, ein katholischer Priester !!!!  der Frau ( mit dem er das Kind selber gezeugt hat ) zur Abtreibung geraten hat, wird ausdrücklich nicht bestritten, weil durch das Ersuchen auf "Dispens" in Rom eben schriftliche Dokumtente vorliegen....

 

Um genau das geht es heute: Der "Vorfall" liegt schon einige Jahre zurück. Ich finde es auch sehr billig, wenn man jetzt "jakobinermäßig" "Köpfe rollen" sehen will. Woelki, Marx. Ackermann.usw... Nein überhaupt nicht, sondern, dass man das heute eben zum Anlass nimmt, genau diese klerikalen Strukturen zu durchleuchten      ( "Seilschaften" ) , die dies  damals überhaupt ermöglicht haben, dass ein Priester der katholischen Kirche eine Frau zur Abtreibung drängen konnte, wo er selber der biologische Vater ist und damals "ungschoren" damit durchkam....und seine Kirchenkarriere unbehindert fortsetzen konnte....

 

Mein "spätpuberträres Gehabe" tut mir leid.  

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Die Frage mag seltsam anmuten, aber was genau macht eigentlich so ein “geistlicher Begleiter”? 
wie muss ich mir das vorstellen, ist das so eine Art religiöser Psychotherapeut?

 

Werner

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vor 3 Minuten schrieb Ennasus:


Und damit auch eine des Umgangs mit Ämtern und den Vorstellungen davon, wozu einen ein Amt im Dienst Gottes befähigt.

 

Genau. Und das hat schon den Jesaja-Rollen-Schreiber beelendet, dass die Machtträger ihrer Aufgabe nicht nachgekommen sind:

"Er wartete auf Rechtsspruch, siehe, da war Rechtsbruch, auf Gerechtigkeit, siehe, da war Geschrei über Schlechtigkeit" (Jes. 5,7b).

 

"Rechtsspruch" müsste endlich auch sein, dass die Sexualität von einem oder keinem Gott in die Natur gelegt worden ist und nicht mit einem Pflichtzölibat unterwandert werden darf. Dass es trotzdem noch Missbrauchsfälle geben würde, muss uns bewusst sein. Das sieht man ja in den evangelischen Kirchen und im Islam, wo es solche Entgleisungen auch gegeben hat und gibt. 

 

https://www.kath.ch/newsd/italienischer-muslim-imame-durch-missbrauch-kompromittiert/

 

https://www.deutschlandfunk.de/sexueller-missbrauch-in-der-evangelischen-kirche-der-preis.886.de.html?dram:article_id=469943

 

Diese traurigen Parallelen zeigen, dass Unrecht mit oder ohne Pflichtzölibat geschehen kann. Trotzdem ist das Pflichtzölibat wider die göttlich oder atheistisch gewirkte Natur.

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vor 2 Minuten schrieb Werner001:

Die Frage mag seltsam anmuten, aber was genau macht eigentlich so ein “geistlicher Begleiter”? 
wie muss ich mir das vorstellen, ist das so eine Art religiöser Psychotherapeut?

 

Werner

 

Ich würde es als begleitende "Seelsorge" bezeichnen. Dazu wären alle Geistlichen berufen. Leider fehlt den religiösen Seelsorgern meist psychotherapeutisches Wissen, das erst ein Psychologie-Studium vermitteln könnte. Aber auch Psychologen sind gefährdet.

https://www.aerzteblatt.de/archiv/195663/Sexueller-Missbrauch-in-der-Psychotherapie-Zerstoertes-Vertrauen-und-Schuld 

 

Ob religiöse oder nicht-religiöse "Seelsorger" und damit sind auch Psychologen usw. gemeint, sind gefährdet, Unrecht zu tun.

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