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Corona-Special: in Deutschland, Europa und Global


Mistah Kurtz

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9 minutes ago, Mistah Kurtz said:

 

Nun, falls die Vertreter der Modern Monetary Theory tatsächlich recht haben, ist es zwar nicht "unkaputtbar", aber doch nur schwer kaputt zu kriegen. Schließlich entscheidet letztlich der Staat bzw. die EU via Notenbank/EZB darüber, wieviel Geld er zum Ausgeben zur Verfügung hat. Insofern wäre die Auswirkungen von Corona für die Wirtschaft relativ einfach auszugleichen. Man schöpft einfach mehr Geld aus dem Nichts und verteilt es großzügig im Wirtschaftskreislauf. 

Das sieht die Politik offenbar anders, und versucht lieber das Geld auf jede erdenkliche Weise über Steuern und Abgaben zu beschaffen

 

Werner

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vor 5 Minuten schrieb Werner001:

Das sieht die Politik offenbar anders, und versucht lieber das Geld auf jede erdenkliche Weise über Steuern und Abgaben zu beschaffen

 

Werner

deine offenbarung solltest du deutlicher formulieren. so bleibt es eine behauptung.

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vor 1 Stunde schrieb UHU:

Was meint ihr zu der gestrigen Entscheidung, nichts zu entscheiden?

 

Sehr vernünftig!

Alles läuft erwartungsgemäß, also erste Anzeichen für die Wirksamkeit der Maßnahmen. Große Erfolge waren noch nicht zu erwarten. Von daher sind keine dringenden Korrekturen nötig. Mal schauen, wie es weitergeht.

Interessant war heute ein Kommentar im Radio. Daß die Kanzlerin eine Beschlussvorlage hat erarbeiten lassen und die auch schon mal vorsorglich an die Presse hat geben lassen ist bei den Ministerpräsidenten wohl nicht so gut angekommen...

 

bearbeitet von Moriz
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um nochmal auf Freikirchen zurückzukommen:

katholischer und auch evangelischer Gottesdienst findet in Kirchengebäuden statt.
Freikirchlicher Gottesdienst findet nicht in Kirchengebäuden, sondern sehr oft in Mehrzweckräumen mit einfacher Raumhöhe statt.

Wenn es nun richtig ist, dass Aerosole eine große Rolle bei der Übertragung spielen, dann kann man sich an den FIngern einer Hand abzählen, weshalb Freikirchen selbst bei Einhaltung der Regelungen eher betroffen sind.

Auch in unserer Gegend ist eine Freikirche betroffen. Ich bin mir sicher, dass die die Regelungen eingehalten haben.

Ebenso sind anscheinend gerne Mitglieder von Chören betroffen. Auch deren Proben finden in Räumen mit normaler Raumhöhe statt.

Die ABstandsregelungen und auch die Anzahl an Personen, die in einem Raum sein dürfen, ist unabhängig vom Rauminhalt. Sie richten sich nach der Fläche des Raumes. Das ist mMn Quatsch mit Soße.

 

 

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vor 36 Minuten schrieb Die Angelika:

Die Abstandsregelungen und auch die Anzahl an Personen, die in einem Raum sein dürfen, ist unabhängig vom Rauminhalt. Sie richten sich nach der Fläche des Raumes. Das ist mMn Quatsch mit Soße.

Wenn man nicht Lüften kann. ;)

Sie stammen noch aus einer Zeit, als man nicht an Aerosole glaubte...

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vor 54 Minuten schrieb Moriz:

Daß die Kanzlerin eine Beschlussvorlage hat erarbeiten lassen und die auch schon mal vorsorglich an die Presse hat geben lassen ist bei den Ministerpräsidenten wohl nicht so gut angekommen...

 

Das war auch das letzte Mal so. Die Kanzlerin kommuniziert mit den Ministerpräsidenten bevorzugt über die Bild. 

 

Der Grund ist, dass sie eigentlich nichts zu melden hat. Alle Kompetenzen liegen bei den Ländern. Also kann sie nur hintenrum über die Presse Druck machen.

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3 hours ago, Werner001 said:
3 hours ago, Mistah Kurtz said:

Nun, falls die Vertreter der Modern Monetary Theory tatsächlich recht haben, ist es zwar nicht "unkaputtbar", aber doch nur schwer kaputt zu kriegen. Schließlich entscheidet letztlich der Staat bzw. die EU via Notenbank/EZB darüber, wieviel Geld er zum Ausgeben zur Verfügung hat. Insofern wäre die Auswirkungen von Corona für die Wirtschaft relativ einfach auszugleichen. Man schöpft einfach mehr Geld aus dem Nichts und verteilt es großzügig im Wirtschaftskreislauf. 

Das sieht die Politik offenbar anders, und versucht lieber das Geld auf jede erdenkliche Weise über Steuern und Abgaben zu beschaffen

Die Alternative MMT ist halt dass du abends an der Bar deine 3 Drinks aufs mal bestellen musst, weil eine halbe Stunde später der Preis wieder um 50% angestiegen ist. Oder als Hauseigentümer bist du zwar über Nacht Milliardär aber du kannst die Grundstücksteuern nicht mehr bezahlen ohne das Haus zu verkaufen. Tust du dies wirst du obdachlos denn bis zu ein neues gefunden hast ist dieses unerschwinglich geworden. Und das Grundstücksteuern-Problem bliebe ja das gleiche.

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6 minutes ago, phyllis said:

Die Alternative MMT ist halt dass du abends an der Bar deine 3 Drinks aufs mal bestellen musst, weil eine halbe Stunde später der Preis wieder um 50% angestiegen ist. Oder als Hauseigentümer bist du zwar über Nacht Milliardär aber du kannst die Grundstücksteuern nicht mehr bezahlen ohne das Haus zu verkaufen. Tust du dies wirst du obdachlos denn bis zu ein neues gefunden hast ist dieses unerschwinglich geworden. Und das Grundstücksteuern-Problem bliebe ja das gleiche.

Ok, mit MMT musst du 3 Drinks auf einmal bestellen, beim deutschen Solidarprinzip kannst dir nur einen leisten. Das deutsche Solidarprinzip ist also besser für die Volksgesundheit. Das ist aber auch wichtig, weil die teure Krankenkasse eventuelle Krankheitskosten eh nur zum Teil übernimmt. Dafür ist es furchtbar solidarisch. So hat eben alles Vorteile und Nachteile. Vorteile für die einen und Nachteile für die anderen.

 

Werner

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vor 56 Minuten schrieb phyllis:

Die Alternative MMT ist halt dass du abends an der Bar deine 3 Drinks aufs mal bestellen musst, weil eine halbe Stunde später der Preis wieder um 50% angestiegen ist. Oder als Hauseigentümer bist du zwar über Nacht Milliardär aber du kannst die Grundstücksteuern nicht mehr bezahlen ohne das Haus zu verkaufen. Tust du dies wirst du obdachlos denn bis zu ein neues gefunden hast ist dieses unerschwinglich geworden. Und das Grundstücksteuern-Problem bliebe ja das gleiche.

 

Ich will jetzt nicht unbedingt der MMT das Wort reden, vor allem nicht hier im Corona-Thema. Nur so viel: das Szenario, das Du an die Wand malst, nämlich eine Hyperinflation, weisen ihre Vertreter als absurde Unterstellung zurück. Sie meinen, da der Staat die Kontrolle über das Geld hat, bestimmt er auch, wieviel davon im Umlauf ist. Ist es zu viel - was eine Inflation als Folge hätte - kann er jederzeit dem Kreislauf gezielt wieder Geld entziehen, es sozusagen über Steuer und Abgaben quasi wieder vernichten. Das Konzept ist sicherlich interessant, ob es in der Praxis auf Dauer funktioniert, ist eine andere Frage. Ich habe allerdings den Eindruck, dass de facto die großen Notenbanken, jene in Japan, die FED in den USA und seit einigen Jahren auch die EZB, mit ihren diversen Programmen, etwa dem Rückkaufprogramm von Staats- und auch Unternehmensanleihen, der Nullzinsen-Politik uam., in diese Richtung tendieren. Die japanische Notenbank hat sich heuer im Frühjahr das Recht zugestanden, unbegrenzt japanische Staatsanleihen aufzukaufen, kauft außerdem  zur Stützung der Privatwirtschaft in großem Umfang kurzfristige Geldmarktpapiere und Unternehmensanleihen sowie börsennotierte Aktienfonds. Die Notenbank ist mittlerweile dadurch bei zahlreichen japanischen Konzernen zum Großaktionär geworden. Und in den USA handelt die FED in Bezug auf die Geldmarktpolitik ja in ähnlicher lockerer Weise. 

 

Ob das auf Dauer funktionieren wird, weiß ich nicht. Aber zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise ist es offensichtlich ein taugliches Mittel. Diese Aktionen sind einer der Gründe, warum die Wirtschaft - wie man an den Weltbörsen sieht - nicht abgestürzt ist. 

bearbeitet von Mistah Kurtz
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2 hours ago, Mistah Kurtz said:

 

Ich will jetzt nicht unbedingt der MMT das Wort reden, vor allem nicht hier im Corona-Thema.

in den Strang passt es gut, die Bewältigung der durch Corona verursachten Wirtschaftsprobleme ist ja überall ein Thema.

 

2 hours ago, Mistah Kurtz said:

das Szenario, das Du an die Wand malst, nämlich eine Hyperinflation, weisen ihre Vertreter als absurde Unterstellung zurück. Sie meinen, da der Staat die Kontrolle über das Geld hat, bestimmt er auch, wieviel davon im Umlauf ist. Ist es zu viel - was eine Inflation als Folge hätte - kann er jederzeit dem Kreislauf gezielt wieder Geld entziehen, es sozusagen über Steuer und Abgaben quasi wieder vernichten.

Das Szenario mal nicht ich an die Wand, das hab ich aus diversen Kritiken die mich überzeugen. Das ganze ist ein Inflationstreiber und zt wirkt es sich hier schon aus, vor allem bei den Immobilien. Mehr dazu unten. Zusammenfassend.

 

  • Wer fröhlich Geld druckt wertet seine Währung ab. Importe werden teurer, Exporte nicht im gleichen Masse billiger, weil für ihre Herstellung mehr bezahlt werden muss. Statt Handelskriege haben wir dann Währungskriege, aber es ist im Prinzip dasselbe.
  • Die Produktion von Gütern und Dienstleistungen kann nicht Schritt halten mit der Geldvermehrung. Die Preisentwicklung für Masken war ein Lehrbuch-Beispiel, aber schlimmer ist der Immobilienmarkt der deswegen völlig aus den Fugen geraten ist. Junge Familien die gerne ein Eigenheim kaufen möchten? Was vor einer Generation noch normal war (wir bald 40-jährigen sind die Glücklichen) können sie heutzutage vergessen, selbst wenn die Anforderungen betr. Kreditwürdigkeit und Anzahlung massiv gesenkt werden. Sie kommen schon mit Schulden aus dem Studium. Also Hotel Mamma bis 30 oder darüber. Die sozialen Folgen kümmern niemanden, aber sie werden schmerzhaft sein. Nichmal die radikalsten MMT-ler gehen davon aus, dass der Staat für die Privatschulden und Hypotheken der Haushalte aufkommt. Da helfen dann auch tiefe Zinsen nicht viel, wenn beim nächsten Börsencrash der Preis des Hauses unter die Summe der Hypothek fällt. Dann will die Bank Cash sehen. Subito. Wenn die Immobilienpreise steigen, dann auch die Mieten. Für die Reichen sind Immobilien eine Geldanlage, den Armen bezahlt der Staat laut MMT-Theorie die Miete. Die Mittelschicht guckt dumm aus der Röhre und wird zerrieben.
  • Will heissen für den Staat mag es keine Schuldenfalle geben, für die privaten Haushalte und Firmen aber sehr wohl. Die werden dann förmlich in diese Fallen gejagt. Sparer sind sowieso der Veràrschten. Und wie sollen Rentenkassen das managen? Also wird konsumiert statt gespart. Kommt dann die Hyperinflation und der Staat zieht wieder Geld ein durch Steuern und Abgaben, gibt es ein böses Erwachen dh. diese geplante (und mmn dann auch sinnvolle) Erhöhung ist politisch gar nicht machbar. Wer wählt mich denn wenn ich ankünde die Steuern zu erhöhen? Jaja nur für die Reichen. Aber die werden tricksen können. War schon immer so, die Dummen sind dann wieder die Mittelschicht, falls noch was von ihr übrig ist.
  • Bei der Berechnung der Inflation wird betrogen und beschissen, hier zumindest, ich kanns nicht anders ausdrücken. Das einzige was echt billiger wurde ist das Benzin. Das kommt voll in den Warenkorb aber die schlimmsten Erhöhungen aus mysteriösen Gründen eben nicht – Dinge wie Immobilienpreise plus an diese gekoppelten Grundstück-Steuern,  Versicherungen, Medikamente, oder auch Studiengebühren.

 

 

Eine Möglichkeit, wie Japan das macht, ist das Geld zu investieren. Ja das könnte funktionieren, auch für post-Corona Investitionen, Green Deal, Gesundheitssystem verbessern uä. Aber Japan hat natürlich die volle Kontrolle über seine Währung, Euroländer dürften da ein Problem mehr haben. Siehe Griechenland.

 

 

Zudem ist bei MMT ein Grossteil Umverteilung, nicht Investitionen, daher ist es zz das Lieblings-Hirngespinst der Linken. Es käme die gesetzliche Krankenversicherung und die staatlich garantierte Vollbeschäftigung zum Mindestlohn. Auf eine Art versteh ich die Leute. In den USA haben die Republikaner unter jedem ihrer Präsidenten enorme Schulden angehäuft. Steuer-Rabatte für Reiche und Kriege/Aufrüstung waren die Hauptursache. Dem Obama haben sie aber jeden Cent verweigert den sie konnten. Der musste zwischendurch ua die Nationalparks schliessen. Jetzt könnten sich die Linken revanchieren, indem sie halt auch Schulden machen für ihre Projekte, statt die Steuern zu erhöhen. Dazu brauchen sie aber mw eine Mehrheit im Senat, sonst gehts dem Biden wie seinem früheren Chef.

 

bearbeitet von phyllis
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Der Warenkorb, der zur Inflationsmessung genutzt wird, muß ja bundesweit gelten. Wohnen und alles drumrum (Wasser, Strompreise etc.) wird mit derzeit ca. 32% des gesamten Korbs bewertet - das halte ich für realistisch. In A-Regionen, den Metropolen, ist das zu wenig, in C- und D-Regionen vielleicht zu viel. Die Mischung ist nicht einfach aufgrund der unterschiedlichen Lebensumstände, daher kann nur ein Kompromiß rauskommen.

 

Daß die Staaten die Geldmenge M3 so wie vermutet stark beeinflussen können, bezweifle ich übrigens. Das System ist kreditbasiert - und diese werden von Privatbanken (in D auch von Volksbanken und Sparkassen) ausgegeben. Es ist ja schon länger der Fall so, daß bspw. die EZB gerne mehr Kreditvergabe sehen würde und deswegen das System flutet inkl. Negativzins, die Banken aber auch sehr risikoscheu agieren.

bearbeitet von rorro
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vor 10 Stunden schrieb Mistah Kurtz:

.....Sie meinen, da der Staat die Kontrolle über das Geld hat, bestimmt er auch, wieviel davon im Umlauf ist. Ist es zu viel - was eine Inflation als Folge hätte - kann er jederzeit dem Kreislauf gezielt wieder Geld entziehen, es sozusagen über Steuer und Abgaben quasi wieder vernichten. .....

entweder über staatseinnahmen durch höhere produktivität oder administrative steuererhöhungen und bevor vielleicht alles zusammenbricht durch vermögensreformen größerer art.

 

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Man überlegt ja immer. Habe ich genug getan? Kann man mir noch irgendwie ans Bein pinkeln? Gibt es noch was, was ich tun könnte?

 

Und dann kam ja die Vorschlagsliste von Angela der Panischen in der zwei Punkte drinsteckten, über die ich mir tatsächlich schon mal Gedanken gemacht hatre, die ich aber letztlich als unrealistisch verworfen hatte.

 

Der eine Punkt war die Kontaktbeschränkung für Kinder und Jugendliche auf EINEN Freund/EINE Freundin. Meine Kinder pflegen einen Großteil ihrer Kontakte ohnehin online, hatten aber in den letzten Wochen mehrere Gruppenarbeiten zu lösen. Alles mit dem gleichen Partner abzuwickeln wäre aufgrund der Kurszusammensetzung und Fächerkombinationen kaum möglich gewesen. Auch konnten nicht alle Aufgaben über "Teams" erledigt werden. Wären das dann unvermeidliche Arbeitskontakte und von den privaten Freundschaften unabhängig?

Und wie will man einem jüngeren Kind klarmachen, daß es sich nur ein  einziges weiteres Kind aussuchen darf? Und wie erklärt man einem Kind, daß es von keinem anderen Kind ausgesucht wurde? Ich find's schwierig.

 

Ähnliche Fragestellung: Kontakt nur noch zu einem weiteren Haushalt. Das mag für Paare mit nur einem Kind, das keine Schwiegereltern mehr hat recht einfach zu lösen sein. Meine Eltern haben zwei Söhne und meine Schwiegereltern zwei Töchter - jeweils mit Partner und Kindern - wie will man das aufteilen?

 

Zumal ich persönlich sagen muss, solange meine Kinder in die Schule müssen und dort täglich mit mindestens 30 Personen aus den unterschiedlichsten Haushalten zusammenkommen und dafür den ÖPNV nutzen müssten (ich mach den Hol- und Bringdienst soweit das neben der Arbeit möglich ist, um wenigstens die unausweichlichen Stoßzeiten zu umgehen) mir die Forderung nach dem EINEN weiteren live-Kontakt eher absurd vorkommt.

 

Noch dazu, wo meine Frau tagtäglich mit einem nicht abreissenden Stom an Kunden zu tun hat.  Und je länger Lockdown desto schlimmer, weil die Leute Langeweile haben und dann in den offenen Geschäften bummeln gehen...

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vor 29 Minuten schrieb Flo77:

Man überlegt ja immer. Habe ich genug getan? Kann man mir noch irgendwie ans Bein pinkeln? Gibt es noch was, was ich tun könnte?

 

Und dann kam ja die Vorschlagsliste von Angela der Panischen in der zwei Punkte drinsteckten, über die ich mir tatsächlich schon mal Gedanken gemacht hatre, die ich aber letztlich als unrealistisch verworfen hatte.

 

Der eine Punkt war die Kontaktbeschränkung für Kinder und Jugendliche auf EINEN Freund/EINE Freundin. Meine Kinder pflegen einen Großteil ihrer Kontakte ohnehin online, hatten aber in den letzten Wochen mehrere Gruppenarbeiten zu lösen. Alles mit dem gleichen Partner abzuwickeln wäre aufgrund der Kurszusammensetzung und Fächerkombinationen kaum möglich gewesen. Auch konnten nicht alle Aufgaben über "Teams" erledigt werden. Wären das dann unvermeidliche Arbeitskontakte und von den privaten Freundschaften unabhängig?

Und wie will man einem jüngeren Kind klarmachen, daß es sich nur ein  einziges weiteres Kind aussuchen darf? Und wie erklärt man einem Kind, daß es von keinem anderen Kind ausgesucht wurde? Ich find's schwierig.

 

Ähnliche Fragestellung: Kontakt nur noch zu einem weiteren Haushalt. Das mag für Paare mit nur einem Kind, das keine Schwiegereltern mehr hat recht einfach zu lösen sein. Meine Eltern haben zwei Söhne und meine Schwiegereltern zwei Töchter - jeweils mit Partner und Kindern - wie will man das aufteilen?

 

Zumal ich persönlich sagen muss, solange meine Kinder in die Schule müssen und dort täglich mit mindestens 30 Personen aus den unterschiedlichsten Haushalten zusammenkommen und dafür den ÖPNV nutzen müssten (ich mach den Hol- und Bringdienst soweit das neben der Arbeit möglich ist, um wenigstens die unausweichlichen Stoßzeiten zu umgehen) mir die Forderung nach dem EINEN weiteren live-Kontakt eher absurd vorkommt.

 

Noch dazu, wo meine Frau tagtäglich mit einem nicht abreissenden Stom an Kunden zu tun hat.  Und je länger Lockdown desto schlimmer, weil die Leute Langeweile haben und dann in den offenen Geschäften bummeln gehen...

anzahl, intensität, dauer der kontakte sind zu verringern. wenn jeder das weiß und jeder weiß, wie das minimum aller möglichen kontakte erreicht werden kann, OK.

 

wenn jeder sich ausnimmt, meines hat ja keine bedeutung, wird das nichts.

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vor 44 Minuten schrieb Flo77:

Zumal ich persönlich sagen muss, solange meine Kinder in die Schule müssen und dort täglich mit mindestens 30 Personen aus den unterschiedlichsten Haushalten zusammenkommen und dafür den ÖPNV nutzen müssten (ich mach den Hol- und Bringdienst soweit das neben der Arbeit möglich ist, um wenigstens die unausweichlichen Stoßzeiten zu umgehen) mir die Forderung nach dem EINEN weiteren live-Kontakt eher absurd vorkommt.
 

 

Natürlich ist das völliger Blödsinn. Über die Kinder, die normal zur Schule gehen (obwohl an vielen Schulen das Distanzlernen inzwischen möglich wäre, zumindest ein Hybridmodell ginge), sind alle anderen Kontakteinschränkungen für die Kinder und Jugendliche, für alle Berufsschüler und für alle Lehrkräfte sowie die Familien all dieser Personenkreise völliger Blödsinn, weil sie auf das Infektionsgeschehen keine oder kaum Auswirkung mehr haben dürften. Allerhöchstens könnte man die Kontaktbeschränkung auf diejenigen Personen beschränken, die man beruflich oder in der Schule nicht ohnehin sieht. Aber schon mir als wirklich brave Bürgerin ist nicht zu vermitteln, warum ich die 8 Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich in der Freistunde im Lehrerzimmer sitze, ab 15.30 Uhr nicht mehr treffen darf.

 

Wir haben nun zwei Möglichkeiten:

1. Keine weitere Einschränkungen mehr. Ob dann die Einschränkungen im Freizeitbereich (Restaurants etc.) überhaupt noch Sinn machen, weiß ich auch nicht. Eher nein.

Also: Eher alles öffnen. Einschränkungen nur bei großen Familienfeiern etc. Also z.B. keine Partys über 25 Personen.

Dabei aber: Sehr großzügiger Schutz der Risikogruppen, Heime etc. für Besucher dicht bzw. per Videotools, Arbeitnehmer über 55 arbeiten von zuhause aus, alle jüngeren Risikopatienten auch (also auch der 43 Jährige mit einem BMI von 30 und Bluthochdruck).

2. Kurzer, absehbarer harter Lockdown wie im Frühjahr (1.-23.12. Dezember), über Weihnachten gemäßigte Lockerungen, nach den Weihnachtsferien Hybridmodell in den Schulen.

 

Echt keine Ahnung, was besser ist. Ist gerade Pest oder Cholera.

bearbeitet von laura
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Ich hoffe, Corona-Beiträge treffen hier noch auf Interesse.

Das „schwedische Modell“ zum Umgang mit der Pandemie scheint wohl vor dem Aus zu stehen. Im Zuge der im Lande grassierenden 2. Welle ordnet der Staat jetzt verpflichtende Kontaktrestriktionen an, Treffen mit mehr als acht Teilnehmern werden untersagt. Die Bewertungen der bisherigen Maßnahmen sind kritisch bis verheerend.

https://www.washingtonpost.com/world/2020/11/18/sweden-coronavirus-surge-policy/

 

bearbeitet von Shubashi
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vor einer Stunde schrieb laura:

Wir haben nun zwei Möglichkeiten:

1. Keine weitere Einschränkungen mehr. Ob dann die Einschränkungen im Freizeitbereich (Restaurants etc.) überhaupt noch Sinn machen, weiß ich auch nicht. Eher nein.

Also: Eher alles öffnen. Einschränkungen nur bei großen Familienfeiern etc. Also z.B. keine Partys über 25 Personen.

Dabei aber: Sehr großzügiger Schutz der Risikogruppen, Heime etc. für Besucher dicht bzw. per Videotools, Arbeitnehmer über 55 arbeiten von zuhause aus, alle jüngeren Risikopatienten auch (also auch der 43 Jährige mit einem BMI von 30 und Bluthochdruck).

2. Kurzer, absehbarer harter Lockdown wie im Frühjahr (1.-23.12. Dezember), über Weihnachten gemäßigte Lockerungen, nach den Weihnachtsferien Hybridmodell in den Schulen.

 

Echt keine Ahnung, was besser ist. Ist gerade Pest oder Cholera.

Ich persönlich tendiere zum 3. Weg der etwa deinem 1. Weg entspricht, wobei ich Schulen, Firmen und Einrichtungen mehr oder weniger freie Hand geben wollte eigene Konzepte inkl. Hybridunterricht umzusetzen und den Entscheidern aber auch die Rechtssicherheit geben, daß die Entscheidungen unter das Hausrecht fallen und als solche juristisch nur im Fall grober Fahrlässigkeit anfechtbar sind (ich habe keine Lust darauf unsere Gerichte mit Verfahren verhühnerter Eltern zu beschäftigen, denen die Maßnahmen ihrer Direktion nicht weit genug oder zu weit gehen) und im Übrigen jeder selbst die Hauptverantwortung für seine Gesundheit hat.

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vor 23 Minuten schrieb Flo77:

....und im Übrigen jeder selbst die Hauptverantwortung für seine Gesundheit hat.

Dem stimme ich grundsätzlich zu. Aber das geht nur dann, wenn es auch Regelungen gibt, die es ermöglichen, diese Verantwortung auch wahrzunehmen.

 

Derzeit ist z.B. so, dass Erzieherinnen arbeiten müssen und nur dann zuhause bleiben dürfen, wenn sie extrem gefährdet sind. Die 51 jährige Erzieherin mit einem BMI von 30 und Bluthochdruck gehört aber nicht dazu. Sie hat aber ein deutlich erhöhtes Risiko, aber nicht hoch genug, um daheimzubleiben (und z.B. Konzepte zu erarbeiten) oder nach Schließung der Kita zu räumen und zu sortieren etc.

 

Wenn sie nun trotzdem zuhause bleibt, riskiert sie letztlich eine Abmahnung oder Kündigung. Ganz abgesehen vom Berufsethos, denn sie wüsste ja, dass die Kita zusammenbrechen würden, wenn sie - und ihre Kollegin mit einem ebenso hohen Risiko daheim bleiben würden.

Das Gleiche gilt für viele Berufsgruppen...

Derzeit sind in vielen Berufe die Leute dem Druck ihres Arbeitgebers ungehindert ausgeliefert.

Nicht zuletzt übrigens auch dem Druck, dass man sich durch ein Attest (das mancher Arzt vielleicht noch ausstellen würde) langfristig als "nicht voll belastbar" outet und damit angreifbar macht. Die Bewerbung auf Kita--Leitung, die in 2 Jahren ausgeschrieben wird, kann unsere Beispiel-Erzieherin dann vergessen.

 

Wenn man deine Regelung anwenden will, müsste man hier eine Lösung finden.

 

bearbeitet von laura
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vor 16 Minuten schrieb Flo77:

und im Übrigen jeder selbst die Hauptverantwortung für seine Gesundheit hat.

 

Du glaubst tatsächlich, daß das eine Rolle spielt? Mutti sieht da wohl anders. Für die sind wir alle unreif bis unverantwortlich.

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vor 2 Stunden schrieb laura:

2. Kurzer, absehbarer harter Lockdown wie im Frühjahr (1.-23.12. Dezember), über Weihnachten gemäßigte Lockerungen, nach den Weihnachtsferien Hybridmodell in den Schulen.

Damit dann zu Weihnachten alle kreuz und quer durchs Landfahren, sich in den Armen liegen, und man sich im Januar verwundert fragt, warum die Zahlen wieder steigen?

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vor 5 Minuten schrieb rince:

Damit dann zu Weihnachten alle kreuz und quer durchs Landfahren, sich in den Armen liegen, und man sich im Januar verwundert fragt, warum die Zahlen wieder steigen?

 

Wenn vorher alle im harten Lockdown waren und man sich großzügig testen lassen kann, dürfte das Risiko relativ gering sein.

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vor 14 Minuten schrieb rorro:

 

Du glaubst tatsächlich, daß das eine Rolle spielt? Mutti sieht da wohl anders. Für die sind wir alle unreif bis unverantwortlich.

Deshalb hat Mutti bei mir auch keinerlei Reputation mehr. Aber dank denen in unserer Nation die hellen Mutes der Kanzlerspielerin Lorbeerkränze winden, werden wir uns wohl noch einige Zeit mit der Dame herumschlagen müssen.

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29 minutes ago, rorro said:

 

Du glaubst tatsächlich, daß das eine Rolle spielt? Mutti sieht da wohl anders. Für die sind wir alle unreif bis unverantwortlich.

Nur wenn wir anderer Meinung sind als sie, weil sie überzeugt ist, dass ihre Meinung die einzig richtige ist, sonst hätte sie ja nicht. Daraus folgt: entweder du bist ihrer Meinung, oder du irrst dich. Und daraus wiederum folgt: eine große Debatte ist in jedem Fall völlig unnötig.

 

Alternativlosigkeit eben.

 

Ich bin inzwischen der festen Überzeugung, dass man im Kanzleramt so ähnlich denkt, und ganz sicher meint, damit nur das Gute und Richtige zu tun.


im „Herrn der Ringe“ gibt es die Szene, wo Frodo den Ring der Macht der Elbenkönigin Galadriel anbietet. Die ist ja so etwas wir die Verkörperung des Guten. Der Antipol zu Sauron. Die lehnt es aber ab, den Ring auch nur zu berühren, weil „das Gute“ sich nicht mit absoluter Macht verträgt. „Ich würde nicht dunkel und böse sein, sondern schön und schrecklich! Ich wäre stärker als die Fundamente der Erde! Alle würden mich lieben und verzweifeln!“

 

Als ich neulich diese Szene wieder einmal sah, musste ich spontan an Frau Merkel denken, in der ich diese Versuchung seit 2015 erkenne, die Macht zu nutzen, um „das Gute“ durchzusetzen, ohne Rücksicht. 
 

Ich persönlich glaube, die Macht ist die Schwester des Bösen, die Demut ist die Schwester des Guten. Darum ist in unserer Verfassung die Macht zu Recht beschränkt, und darum hat es das Gute in der Welt schwer.

Und wer glaubt, er könne die Macht ja nutzen, um Gutes zu tun, sollte an Galadriel denken.

 

Werner

(Heute philosophisch drauf seiend)

bearbeitet von Werner001
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Irgendetwas tief in mir lässt mich zweifeln, daß Merkel die Dame Galadriel überhaupt kennt.

 

Was ich übrigens auch von der Unendlichen Geschichte, Momo und einigen anderen Werken annehme, die völlig an Ihr vorbeigegangen sein müssen.

 

Seit dem Herrn der Ringe bin ich übrigens gegen den Ringtausch bei Hochzeiten, aber das ist ein anderes Thema.

 

Mir fällt interessanterweise ad hoc kein literarisches Werk ein in dem die Macht im festen Willen das Beste zu tun eine Katastrophe auslöst. Die Realität ist ja auch schon bescheiden genug, aber ich komme auf keinen Titel.

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