Jump to content

Gendergerechte Sprache - warum und wie?


Shubashi

Recommended Posts

„People who menstruate“ geht ja nunmal gar nicht, denn das ist super-transfeindlich. Es grenzt Trans-Frauen aus und steckt Trans-Männer in die falsche Schublade!

 

Wer den Begriff benutzt kann ja auch gleich „Jehova“ sagen!

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 5 Stunden schrieb Werner001:

„People who menstruate“ geht ja nunmal gar nicht, denn das ist super-transfeindlich. Es grenzt Trans-Frauen aus und steckt Trans-Männer in die falsche Schublade!

 

Ist 'people', also 'Volk', da überhaut ein adäquater Begriff? Denn zu einem Volk gehörten ja nun immer beide Geschlechter, zumindest ist mir keins bekannt, daß nur aus einem besteht. (Halt! Da soll es doch so eine nur von Mönchen bewohnte Halbinsel in Griechenland geben, zu der Frauen keinen Zutritt haben. Allerdings würde ich die nicht als 'Volk' bezeichnen.)

  • Haha 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Minute schrieb Moriz:

 

Ist 'people', also 'Volk', da überhaut ein adäquater Begriff? Denn zu einem Volk gehörten ja nun immer beide Geschlechter, zumindest ist mir keins bekannt, daß nur aus einem besteht. (Halt! Da soll es doch so eine nur von Mönchen bewohnte Halbinsel in Griechenland geben, zu der Frauen keinen Zutritt haben. Allerdings würde ich die nicht als 'Volk' bezeichnen.)

People ist ein vieldeutiger Begriff den wir im Deutschen durch sehr viel feinere Begriffe (Leute, Volk, Stamm, Familie) ersetzen.

 

Ob "People of Color" nun "Leute der Farbe", "Volk der Bunten" oder "Kolorierte Familie" heißen soll wissen die Verwender dieses Begriff vermutlich eh häufig nicht bzw. sie vermuten Form 1 ohne zu reflektieren, was "die Bewegung" (ein Wort mit dem ich seit "Die Welle" häufig Bauchschmerzen bekomme) tatsächlich damit meint.

 

Etymologisch erscheint mir der Begriff allerdings ohnehin etwas zweifelhaft, da der Ursprung zwar im Lateinischen "populus" liegt, aber im Mittelalter eher mit "Masse", "Gruppe" oder "Meute" übersetzt werden könnte.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

1 hour ago, Flo77 said:

Etymologisch erscheint mir der Begriff allerdings ohnehin etwas zweifelhaft, da der Ursprung zwar im Lateinischen "populus" liegt, aber im Mittelalter eher mit "Masse", "Gruppe" oder "Meute" übersetzt werden könnte.

Im heutigen Verständnis bedeutet es "Leute" oder "Volk" , mehr ist da nicht dahinter. zb "The People of Canada" sind alle Einwohner gemeint, ausländische Touristen und andere Nutztiere exklusive. Es gibt wohl keinen Begriff der nicht jemanden ausgrenzen würde. Wo kann ich mich beschweren??

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 14 Minuten schrieb phyllis:

Im heutigen Verständnis bedeutet es "Leute" oder "Volk" , mehr ist da nicht dahinter. zb "The People of Canada" sind alle Einwohner gemeint, ausländische Touristen und andere Nutztiere exklusive. Es gibt wohl keinen Begriff der nicht jemanden ausgrenzen würde. Wo kann ich mich beschweren??

Es gibt außer "Mensch" keine Bezeichnung für eine menschliche Gemeinschaft, die NICHT "ausgrenzend" wäre.

 

Jede Gruppenbezeichnung basiert auf der anthropologischen Konstante der Abgrenzung von denen, die nicht zu der eigenen Gruppe gehören. Mit diesem Phänomen muss man erstens leben und zweitens sich arrangieren. Es zu negieren heißt die menschliche Natur zu ignorieren.

  • Thanks 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

3 hours ago, Flo77 said:

Etymologisch erscheint mir der Begriff allerdings ohnehin etwas zweifelhaft, da der Ursprung zwar im Lateinischen "populus" liegt, aber im Mittelalter eher mit "Masse", "Gruppe" oder "Meute" übersetzt werden könnte.

 

Im Mittelalter gab es das "Volk" als juristischen Begriff anders als bei den alten Römern (siehe etwa "Senatus Populusque Quiritium Romanourm") nicht. Daher konnte "populus" wohl im selben Sinne benuzt werden wie "vulgus" oder "plebs", während in klassischer Zeit etwa der Jurist Gaius uns darüber aufklärt, dass "populus" alle mit einschließt, während "plebs" sich nur auf die Unterschicht beziehen kann.

 

Heutzutage ist das Volk wieder eine staatsrechtliche Realität, daher wird "people" im Englischen wieder so benutzt wie "populus" zur Zeit Cäsars.

bearbeitet von Domingo
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 43 Minuten schrieb Domingo:

 daher wird "people" im Englischen noch so benutzt wie "populus" zur Zeit Cäsars.

Nicht "noch" sondern "wieder".

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

38 minutes ago, Flo77 said:

Nicht "noch" sondern "wieder".

 

Fehler Verbessert.

bearbeitet von Domingo
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 13 Stunden schrieb Flo77:

Jede Gruppenbezeichnung basiert auf der anthropologischen Konstante der Abgrenzung von denen, die nicht zu der eigenen Gruppe gehören. Mit diesem Phänomen muss man erstens leben und zweitens sich arrangieren. Es zu negieren heißt die menschliche Natur zu ignorieren.

Hi,

 

ganz so schlimm ist es glaube ich nicht. Die Abgrenzung (Kategorisierung, um Präzision und ein mehr an Wissen zu erreichen!) zu negieren, bedeutet für mich die vornehmste Funktion von Sprache zu negieren. Das ist nicht bösartig, sondern erst einmal nur sackdämlich. Wenn jedoch ein Zwang dazukommen soll ebenso sackdämlich zu werden, dann erst wird es unschön.

 

Ein deutliches Kriterium ist nicht die Einführung neuer Wörter, sondern die "Anregung" bestimmte Wörter nicht mehr zu verwenden.

 

Gruss, Martin

bearbeitet von Soulman
  • Like 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Bekloppten und Bescheuerten gehen in die nächste Runde:

 

Fliegen nicht mit Klappe schlagen: Tierschützer von Peta kritisieren Redewendungen | Nordkurier.de

 

"Ihr habt doch alle den A rsch offen" ist weiterhin politisch korrekt?

bearbeitet von rince
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

„Die vegane Calzone aufschneidrn“

🤣😂

jetzt hab ich fast in die Hosen gemacht vor Lachen. Nein, das ist ein vorgezogener Aprilscherz, das kann niemals ernst gemeint sein. zwar ist die menschliche Dummheit unendlich, aber das geht da noch weit drüber hinaus. 
🤣😂

vegane Calzone aufschneiden 

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Minute schrieb Werner001:

„Die vegane Calzone aufschneidrn“

🤣😂

jetzt hab ich fast in die Hosen gemacht vor Lachen. Nein, das ist ein vorgezogener Aprilscherz, das kann niemals ernst gemeint sein. zwar ist die menschliche Dummheit unendlich, aber das geht da noch weit drüber hinaus. 
🤣😂

vegane Calzone aufschneiden 

 

Werner

 

In der Mensa gabs damals "Chilli con Carne ohne Fleisch".

Irgendwann wurde es dann in "Chilli sin Carne" umbenannt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wirklich konsequent sind sie ja nicht.

“vegane Calzone aufschneiden“ kann ich ja gerade noch durchgehen lassen.

Aber „Weinblätter aufrollen“? Geht’s noch?

Wein ist ein No-Go für Muslimin:*_as, und überhaupt, sind die denn fair gehandelt und biologisch angebaut? Und ohne Kinderarbeit geerntet?

Wenn schon, dann muss das bitte heißen:

“Freund:*inchen, mit dir habe ich noch ein paar biologisch angebaute, ohne Kinderarbeit geerntete, fair gehandelte Blätter des Rebstocks zu rollen!“

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Stunde schrieb Moriz:

 

In der Mensa gabs damals "Chilli con Carne ohne Fleisch".

Irgendwann wurde es dann in "Chilli sin Carne" umbenannt.

"Chilli Vegetale" war zu kompliziert?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Stunden schrieb Werner001:

„Die vegane Calzone aufschneidrn“

🤣😂

jetzt hab ich fast in die Hosen gemacht vor Lachen. Nein, das ist ein vorgezogener Aprilscherz, das kann niemals ernst gemeint sein. zwar ist die menschliche Dummheit unendlich, aber das geht da noch weit drüber hinaus. 
🤣😂

vegane Calzone aufschneiden 

 

Werner

 

In der "Zeit" stand zu diesen Thema eine hinreißende Glosse von Harald Martenstein. Sie ist online leider nur für Abonnenten zu lesen. Martenstein probiert darin einige der Peta-Vorschläge aus, etwa den Ersatz für das Hühnchenrupfen: "Der frühere SPD-Politiker Wolfgang Thierse und seine Parteichefin Saskia Esken hatten neulich miteinander Weinblätter zu rollen." Abschließend kommt er auf einen Vorfall in den USA zu sprechen; dort hatte ein Professor über sinnfreie Füllwörter wie "ähm" doziert und auch die chinesische Ensprechung von "ähm" erwähnt. Dieses Füllwort klinge - so schreibt der Kolumnist - ähnlich wie "Nigger". Nach Protesten der Studenten sei der Professor von dem Kurs suspendiert worden. Martensteins genialer Schlusssatz: "Wenn diese Studenten irgendwann nach China müssen, dort ständig das Wort hören und verlangen, dass die Chinesen den Mund halten, werden die Chinesen mit ihnen Weinblätter rollen."

 

bearbeitet von Alfons
  • Thanks 1
  • Haha 2
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 15 Minuten schrieb Alfons:

: "Wenn diese Studenten irgendwann nach China müssen, dort ständig das Wort hören und verlangen, dass die Chinesen den Mund halten, werden die Chinesen mit ihnen Weinblätter rollen."

 

Die Chinesen werden sie vermutlich IN Weinblätter rollen...

  • Haha 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

In der Faz gibt es heute hinter der Paywall einen sehr schönen Artikel eines Kinder- und Jugendpsychiaters dazu, wie herausfordernd einerseits der Weg seiner leidenden jungen Trans-Patienten ist und wie wenig hilfreich eine Gesellschaft, die sich darüber in rechthaberisch streitende Parteiungen polarisiert.

Er fasst dazu einen kleinen Absatz von allgemeinem Intetesse:

Zitat

Dass die Debatten dazu zunehmend polarisiert geführt werden, wühlt die Betroffenen und deren Angehörige eher auf, als dass sie ihnen nützen. Sie entfernen sich zunehmend von Empfindungen und Nöten Einzelner und sind der „großen Gereiztheit“ gewichen. Mit diesem Begriff hat Thomas Mann im letzten Teil des „Zauberbergs“ ein Kapitel betitelt, in dem die zunehmende Zanksucht der Patienten in der Davoser Lungenklinik auf wachsende gesellschaftliche Spannungen schließen lässt. Ich glaube weder, dass die Ärzte des Schweizer Sanatoriums in dieser Zeit noch wirklich gute Medizin für ihre Patienten anbieten konnten, noch dass diese einen kühlen Kopf hatten, um wichtige Entscheidungen für sich zu treffen. In einer Stimmung der Gereiztheit wird es auch heute schwerer, die Familien im Prozess des „shared decision making“ zu individuellen guten Lösungen zu führen, Menschen, die mit einer großen Herausforderung konfrontiert sind – egal, ob sie konservativ, progressiv oder liberal eingestellt sind.

 

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/wenn-jugendliche-mit-dem-geschlecht-nicht-zurecht-kommen-17269178.html?premium

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich vermute ja auch, das die meisten Trans-Menschen eigentlich ganz andere Probleme haben als die Frage, ob Muttermilch ein transphober Begriff ist...

  • Like 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Am 26.3.2021 um 13:43 schrieb Alfons:

Abschließend kommt er auf einen Vorfall in den USA zu sprechen; dort hatte ein Professor über sinnfreie Füllwörter wie "ähm" doziert und auch die chinesische Ensprechung von "ähm" erwähnt. Dieses Füllwort klinge - so schreibt der Kolumnist - ähnlich wie "Nigger".

Das ist dann wohl "na yi ge", schnell gesprochen wie Schwäbisch "Nägge". Am ehesten vielleicht mit "Dings" übersetzbar.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hi,

 

die Uni Kassel startet einen Versuch das ideologisch richtige Gendern über die Notenvergabe einzuführen:

 

Zitat

„Im Sinne der Lehrfreiheit steht es Lehrenden grundsätzlich frei, die Verwendung geschlechtergerechter Sprache als ein Kriterium bei der Bewertung von Prüfungsleistungen heranzuziehen.“

 

Da hat jemand seine Pflichten nicht verstanden.

 

Martin

bearbeitet von Soulman
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 5 Stunden schrieb Soulman:

Hi,

 

die Uni Kassel startet einen Versuch das ideologisch richtige Gendern über die Notenvergabe einzuführen:

 

 

Da hat jemand seine Pflichten nicht verstanden.

 

Martin

 

Nun ja, eine Studentin muss nur mal dagegen klagen, ist sehr unwahrscheinlich, dass eine wg. ideologisch-sprachlicher Vorgaben schlechtere Benotung nicht aufgehoben wird.

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Am 26.3.2021 um 10:53 schrieb rince:

Die Bekloppten und Bescheuerten gehen in die nächste Runde:

 

Fliegen nicht mit Klappe schlagen: Tierschützer von Peta kritisieren Redewendungen | Nordkurier.de

 

"Ihr habt doch alle den A rsch offen" ist weiterhin politisch korrekt?

 

Und das von Peta? Der Organisation, die in den USA Jahr für Jahr tausende Haustiere umbringen lässt - äh - "aus der Herrschaft der Menschen heraus erlöst"?

Is mir schlecht...

 

 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 3 Stunden schrieb Lothar1962:

 

Und das von Peta? Der Organisation, die in den USA Jahr für Jahr tausende Haustiere umbringen lässt - äh - "aus der Herrschaft der Menschen heraus erlöst"?

Is mir schlecht...

Vielleicht kann dich das hier aufheitern.

 

Es ist ein saftiger Einlauf, den PETA vor 3 Jahren am Court of Appeal for the Ninth Circuit (dem Bundesberufungsgericht für die US-Westküste) kassiert hat. Es ging um das berühmte "Affen-Selfie" des Makaken Naruto. PETA hatte sich zum Sachwalter des Makaken aufgeschwungen und versucht, den Fotografen in die Pleite zu klagen. Die Richter finden ein paar schöne und deutliche Worte, um die Instrumentalisierung des Affen durch PETA zu charakterisieren:

 

"Puzzlingly, while representing to the world that “animals are not ours to eat, wear, experiment on, use for entertainment, or abuse in any other way,” see PETA, https://peta.org (last visited Apr. 5, 2018), PETA seems to employ Naruto as an unwitting pawn in its ideological goals."

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Stunden schrieb Aristippos:

Vielleicht kann dich das hier aufheitern.

 

Es ist ein saftiger Einlauf, den PETA vor 3 Jahren am Court of Appeal for the Ninth Circuit (dem Bundesberufungsgericht für die US-Westküste) kassiert hat. Es ging um das berühmte "Affen-Selfie" des Makaken Naruto. PETA hatte sich zum Sachwalter des Makaken aufgeschwungen und versucht, den Fotografen in die Pleite zu klagen. Die Richter finden ein paar schöne und deutliche Worte, um die Instrumentalisierung des Affen durch PETA zu charakterisieren:

 

"Puzzlingly, while representing to the world that “animals are not ours to eat, wear, experiment on, use for entertainment, or abuse in any other way,” see PETA, https://peta.org (last visited Apr. 5, 2018), PETA seems to employ Naruto as an unwitting pawn in its ideological goals."

 

Ich denke, es geht auch um „modernes“ Marketing - PETA lebt von Spenden.

Solche Absurditäten und Dreistigkeiten wie z.B. der Holocaust-Vergleich vor Jahren bringen kostenlose Presse - und damit Geld.

Leider ist es inzwischen so: Polarisieren und Emotionalisieren ist ein sehr erfolgreiches Marketing-Modell.

Was eben gerade in den Medien eine Fortsetzung des Gendersprachmodells geradezu garantiert: die Mehrheit ärgert sich erst mal, und das ist besser als gar keine Reaktion. Setzt die Gewöhnung ein, folgt etwas Neues.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gast
Dieses Thema wurde für weitere Antworten geschlossen.
×
×
  • Neu erstellen...