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Was Joe Biden mit Abtreibung ...


Gerhard Ingold

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Am 17.11.2022 um 18:07 schrieb rorro:

 

Naja, ungeborene Kinder töten ist schon was anderes….

 

Ja und geborene Menschen jeglichen Alters staatlich angeordnet zu töten ist auch noch schon was anderes....

Aber selbstverständlich ist zu begrüßen, wenn eine Partei Stimmen gewinnt, die das auf keinen Fall ändern wird.

Vielleicht wird ja dann auch noch begrüßt, wenn die Todesstrafe für Abtreibung eingeführt wird. Schließlich geht es ja um den kompromisslos radikalen Einsatz für das Leben.

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4 hours ago, Domingo said:

 

Diesmal? Ich dachte, der Trend geht schon seit 2016 in diese Richtung.

 

 

Mag sein, doch wenn gleichzeitig mit dem anteilmäßigen Rückgang der weißen Bevölkerung die Anzahl von republikanischen Stimmen bei den Minderheiten zunimmt, sehe ich keinen Grund, den Untergang der Republikaner aus dieser Richtung zu prophezeien. Wenn, dann dadurch, dass Trump und seine Anhängerschaft die Partei auseinanderreißen.

 

Schon jetzt wird beklagt, dass Mitch McConnell und die anderen Parteianführer den Trumpkandidaten die finanzielle Unterstützung entzogen haben. Das könnte neben dem Aiufstellen einiger eher skurrilen Persönlichkeiten mit ein Grund für das nicht berauschende Wahlergebnis gewesen sein. Ein anderer ist wohl, dass die Partei keine Botschaft zu haben scheint außer "Biden ist ******, wählt uns!" Die Dem. haben zumindest Abtreibung als großes Mobilisierungsmittel. Die Partei könnte sich bald in zwei Teile auflösen, die Populisten mit Trump an der Spitze und die traditionellen Konservativen. Ich bin gespannt, wie es weitergeht...

 

Also erstmal schätze ich diese Diskussion sehr, da sie sehr sachlich ist, Du geographisch näher am Thema sitzt und Du auch unermüdlich zu einem für mich sehr interessanten Thema dagegen hältst.

Ich hoffe sehr, dass ich jetzt nicht zu sehr vom Topic „Abtreibung“ wegführe, wenn ich weitere Quellen zum Thema „Wählerdemographie“ und „Kandidatenfinanzen“ anführe:

a.) Demographie

Ich würde die Republikaner immer noch in Schwierigkeiten sehen, weil sie nicht nur die sich verschiebenden ethnischen Cleavages gegen sich haben, sondern auch die Alterslinien - ihnen sterben meiner Meinung nach generell auch mehr alte Wähler weg, als junge hinzukommen.

https://www.pewresearch.org/politics/2021/11/09/demographics-and-lifestyle-differences-among-typology-groups/

 

b.) Kandidatenfinanzierung

Generell hat sich seit Trump der gesamte Wahlkampf finanziell von der Staatsebene auf die Bundesebene verschoben, weil er eben stark polarisiert und Loyalität zu seiner Person und den von ihm kontrollierten Geldern einfordert. Ich gestehe, die Komplexität der Finanzströme nicht mal annähernd zu überschauen, weil dort im Vergleich zu Deutschland so unfassbar viel Geld und Akteure im Spiel sind. Ein bisschen hilft diese Website, aber die ist sehr komplex:

https://www.opensecrets.org/about

 

Ich habe ansonsten noch diesen Artikel gefunden, der argumentiert, dass die Republikaner finanziell intensiver als geplant für einige Trump-Kandidaten einsteigen mussten, weil diese lokal oftmals zurücklagen. Mr McConnell hatte im Senat frühzeitig vor einem solchen Szenario gewarnt.

Die von den Parteien direkt aufgebrachten Gelder sind im Vergleich zu den Werbeetats div. gesellschaftlicher Lobbygruppen und PACs (Fonds div. Akteure) viel geringer.

https://edition.cnn.com/2022/11/10/politics/mitch-mcconnell-midterm-senate-race-candidates/index.html

 

 

 

 

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vor 9 Stunden schrieb Chrysologus:

Das halte ich sogar für nicht unwahrscheinlich für den Fall, dass die Republikaner Trump nicht aufstellen. Er wird dann "Wahlbetrug" krakeelen und eigenständig kandidieren.

 

Dadurch würde er de facto eine neue Partei gründen. Ich schaue die finanziellen Aspekte der US-Politik nicht mehr durch als @Shubashi, und der von ihm verlinkte CNN-Artikel ist zwar interessant, aber er ist eben von CNN, einem Sender, der den umgekehrten Bias hat als rabiate Konservative oder Trumpisten. Daher kann ich nicht beurteilen, ob McConnell bezüglich des nicht berauschenden Abschneidens irgendeine Schuld trifft oder nicht. Aber er (Edit: der Artikel, nicht McConnell) bestätigt, dass die Rep. sehr gespalten sind - was nicht wundernehmen dürfte in einem Land, wo es mehr als 300 Millionen Menschen gibt, aber nur zwei Parteien (*).

 

Manche Amerikaner sagten 2016, sie würden entweder Trump oder Bernie Sanders wählen. Das mag unsereinem total komisch vorkommen, doch drückt es aus, wie sehr viele dort einen Außenseiter, einen (angeblich oder tatsächlich) establishmentfeindlichen Kandidaten wählen möchten. Die Dem. haben aber die Bernie-Bros offenbar unter Kontrolle und schaffen es jedesmal, Sanders nicht in den Wahlkampf als den Dem.-Kandidaten für die Präsidentschaft zu schicken; die Establishment-Rep. können hingegen Trump und die MAGA-Faktion nicht eindämmen. Das liegt wohl zumindest teilweise an den unterschiedlichen Persönlichkeiten der beiden: Sanders ist nun einmal kein Trump, was man erkennen kann, wenn man die beiden auch nur 5 Sekunden lang beobachtet. Sanders tut auch letztlich, was seine Partei sagt, Trump - naja, wir wissen die Antwort darauf.

 

  (*) 2016 debattierte ich lange mit einer Amerikanering darüber, ob man eine dritte Partei wählen sollte. Sie war nicht von ihrer Position abzubringen, dass das bedeute, dass die eigene Stimme für die Katz sein würde, man müsse in den USA entweder Dem. oder Rep. wählen.

bearbeitet von Domingo
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vor 8 Stunden schrieb Die Angelika:

Ja und geborene Menschen jeglichen Alters staatlich angeordnet zu töten ist auch noch schon was anderes....

Aber selbstverständlich ist zu begrüßen, wenn eine Partei Stimmen gewinnt, die das auf keinen Fall ändern wird.

Vielleicht wird ja dann auch noch begrüßt, wenn die Todesstrafe für Abtreibung eingeführt wird. Schließlich geht es ja um den kompromisslos radikalen Einsatz für das Leben.

 

Ich finde den Vergleich von Abtreibung und Todesstrafe schon ziemlich absurd. Bei der Abtreibung geht es um Mord an einem unschuldigen Kind. Bei der Todesstrafe wird ein Mörder im Namen des Volkes für sein Verbrechen mit dem Tod bestraft. Man kann die Todesstrafe natürlich genauso falsch finden, ich finde nur den Vergleich falsch.

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vor 48 Minuten schrieb Guppy:

Ich finde den Vergleich von Abtreibung und Todesstrafe schon ziemlich absurd. Bei der Abtreibung geht es um Mord an einem unschuldigen Kind. Bei der Todesstrafe wird ein Mörder im Namen des Volkes für sein Verbrechen mit dem Tod bestraft. Man kann die Todesstrafe natürlich genauso falsch finden, ich finde nur den Vergleich falsch.

 

Das Problem ist nicht schuldig versus unschuldig, sondern - so die Kirche - daß wir überhaupt uns anmaßen aktive Entscheidungskompetenz über Leben und Tod zu haben.

bearbeitet von rorro
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vor 8 Stunden schrieb Die Angelika:

 

Ja und geborene Menschen jeglichen Alters staatlich angeordnet zu töten ist auch noch schon was anderes....

Aber selbstverständlich ist zu begrüßen, wenn eine Partei Stimmen gewinnt, die das auf keinen Fall ändern wird.

Vielleicht wird ja dann auch noch begrüßt, wenn die Todesstrafe für Abtreibung eingeführt wird. Schließlich geht es ja um den kompromisslos radikalen Einsatz für das Leben.

 

vor 50 Minuten schrieb Guppy:

 

Ich finde den Vergleich von Abtreibung und Todesstrafe schon ziemlich absurd. Bei der Abtreibung geht es um Mord an einem unschuldigen Kind. Bei der Todesstrafe wird ein Mörder im Namen des Volkes für sein Verbrechen mit dem Tod bestraft. Man kann die Todesstrafe natürlich genauso falsch finden, ich finde nur den Vergleich falsch.

 

So ulkig @Die Angelikas Beitrag ist, stimme ich in diesem Fall @Guppy zu. Der Verglich hinkt mMn schon ziemlich.

 

Ich lehne die Todesstrafe aber entschieden ab, egal, wie man vom Prinzip her dazu steht. Es gibt zu viele Fehlurteile, als dass nicht allzu viele Unschuldige hingerichtet werden würden - so ist sie im Endeffekt nicht anders als Abtreibung, minus den Aspekt der körperlichen Selbstbestimmung, die man bei einem Verbot zwangsläufig der Shcwageren aberkennen muss, während es bei der Todesstrafe kein dagegen abzuwägendes Individualrecht gibt.

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vor 1 Stunde schrieb Guppy:

 

Ich finde den Vergleich von Abtreibung und Todesstrafe schon ziemlich absurd. Bei der Abtreibung geht es um Mord an einem unschuldigen Kind. Bei der Todesstrafe wird ein Mörder im Namen des Volkes für sein Verbrechen mit dem Tod bestraft. Man kann die Todesstrafe natürlich genauso falsch finden, ich finde nur den Vergleich falsch.

 

Der Vergleichspunkt ist, dass es sich in beiden Fällen um Menschen handelt. Oder sind für dich Mörder keine Menschen?

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vor 8 Minuten schrieb Die Angelika:

Der Vergleichspunkt ist, dass es sich in beiden Fällen um Menschen handelt. Oder sind für dich Mörder keine Menschen?

Völlige Zustimmung. 

Wenn es ein absolutes Recht auf Leben gibt, gilt es für alle. Ebenso für den Mörder wie für den stark behinderten Embryo mit einer Lebenserwartung von ein paar Monaten, der die Allgemeinheit (= das Gesundheitssystem) ein paar Hunderttausend Euro kosten und dann doch sterben wird.

 

Lebensrecht gilt für alle. Oder für alle nicht. Einen Unterschied zu machen, ist zutiefst unchristlich. 

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Erweiterung:

Wenn ich gegen Abtreibung ohne Wenn und Aber bin, weil es sich bei dem ungeborenen Leben um das Leben eines Menschen handelt, dann sollte ich so konsequent sein und auch gegen die Todesstrafe sein, und zwar nicht nur, weil es Justizirrtümer gibt. 

Wenn ich nämlich gegen Abtreibung bin, aber für Todesstrafe, weil es sich das eine Mal um einen unschuldigen Menschen, das andere Mal um einen schuldigen Menschen handelt, dann müsste ich konsequenterweise gewaltig ins Schleudern kommen.

Ist ein schuldig gewordener Mensch kein Mensch mehr? Oder ist er nur dann kein Mensch mehr, wenn er einen anderen Menschen ermordet hat?

Wer legt das fest? Das Volk per Abstimmung? Oder gibt sich das Volk hier schlichtweg das Recht, einen Menschen töten zu dürfen, weil dieser Mensch einen Menschen getötet hat? Wenn ja, dann verneint ein Christ spätestens da aber dann ganz eindeutig die Aussage, dass Gott Herr über Leben und Tod sei und ihm allein das Richten zustünde. 

 

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vor einer Stunde schrieb rorro:

 

Das Problem ist nicht schuldig versus unschuldig, sondern - so die Kirche - daß wir überhaupt uns anmaßen aktive Entscheidungskompetenz über Leben und Tod zu haben.

 

Richtig,

Und ich persönlich finde es ziemlich verquer, absolut gegen Abtreibung zu sein, womöglich auch noch absolut gegen selbstbestimmtes Sterben durch Sterbehilfe zu sein, aber dann die Todesstrafe ohne mit der Wimper zu zucken, absolut in Ordnung zu finden. 

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Erweiterung 2: 

Das Lebensrecht gilt für alle. Auch für Embryonen, bei denen man davon ausgehen kann, dass sie mir einer deutlich erhöhten Wahrscheinlichkeit irgendwann straffällig werden. 

Sonst müsste ich sagen dürfen: "Die 15-jährige schwangere Frau kommt aus chaotischen Verhältnissen. Vater im Knast wegen Mord, Mutter auch straffällig. Der Kindsvater sitzt inzwischen wegen Totschlag in U-Haft. Also können wir - rein genetisch gesehen - davon ausgehen, dass das Kind ein sehr hohes Risiko hat, irgendwann auch zum Mörder zu werden. Da ist Abtreibung besser." 

bearbeitet von laura
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vor 42 Minuten schrieb Die Angelika:

Richtig,

Und ich persönlich finde es ziemlich verquer, absolut gegen Abtreibung zu sein, womöglich auch noch absolut gegen selbstbestimmtes Sterben durch Sterbehilfe zu sein, aber dann die Todesstrafe ohne mit der Wimper zu zucken, absolut in Ordnung zu finden. 

 

Die Katholische Kirche findet bekanntlich die Todesstrafe nicht in Ordnung und ist übrigens auch und vor allem in den USA offiziell dagegen, jetzt abtreibunsgwillige Frauen zu bestrafen (hier schon verlinkt) - das ist schon sehr lange kirchliche Linie dort.

 

Es sind nicht wenige Stimmen, vor allem aus der Kirche, die die Entscheidung gegen Roe v. Wade jetzt nur als Anfang sehen. Die Bevölkerung der Bundesstaaten, die Abtreibung jetzt größtenteils verbieten, muss laut dieser Stimmen jetzt die eigentilche Arbeit machen - aus diesen Bundestaaten leuchtende Beispiele für eine kinder- und familienfreundliche Umgebung machen, eine wirkliche "culture of life" etablieren.

 

Und vor dem Tun kommt das Wollen.

 

Das wird eine sehr harte Nuss und sicher noch nicht gewonnen - und doch der Lackmus-Test

 

(Übrigens auch für unser Land, das nur nebenbei, und wir scheitern bislang kläglich)

bearbeitet von rorro
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vor einer Stunde schrieb Die Angelika:

Ist ein schuldig gewordener Mensch kein Mensch mehr? Oder ist er nur dann kein Mensch mehr, wenn er einen anderen Menschen ermordet hat?

 

Das ist die Bredouille, in die man kommt, wenn man auf "Menschsein" und menschliche DNA" abstellt. Dennoch kann man die Position der Abtreibungsgegner stahlmännern(?) - also einen Stahlmann daraus machen statt einen Strohmann, d.h. ein schwaches Argument der Gegenseite in ein stärkeres umwandeln: man erweitert sie nur um das Wort "unschuldig". Also darf man partout keinen unschuldigen Menschen töten. Schuldige darf man unter bestimmten Umständen.

 

vor einer Stunde schrieb Die Angelika:

Wer legt das fest? Das Volk per Abstimmung? Oder gibt sich das Volk hier schlichtweg das Recht, einen Menschen töten zu dürfen, weil dieser Mensch einen Menschen getötet hat? Wenn ja, dann verneint ein Christ spätestens da aber dann ganz eindeutig die Aussage, dass Gott Herr über Leben und Tod sei und ihm allein das Richten zustünde.

 

Soll ein Polizeischarfschütze einem Geiselnehmer eine Kugel in die Stirn schießen? Oder schließt Christsein das aus? Was ich sagen will, ist, dass wir ohnehin Entscheidungen machen, wann Töten ok ist; in manchen Fällen ist das legal, gemäß Gesetzen, die letzlich durchaus auf das Volk per Abstimmung (oder per Wahl seiner Vertreter) zurückgehen.

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11 hours ago, Die Angelika said:

Vielleicht wird ja dann auch noch begrüßt, wenn die Todesstrafe für Abtreibung eingeführt wird. Schließlich geht es ja um den kompromisslos radikalen Einsatz für das Leben.

och lach nicht, das wurde allen ernstes schon vorgeschlagen. Hat allerdings die Mehrheit im Parlament nicht geschafft.

 

1 hour ago, laura said:

Sonst müsste ich sagen dürfen: "Die 15-jährige schwangere Frau kommt aus chaotischen Verhältnissen. Vater im Knast wegen Mord, Mutter auch straffällig. Der Kindsvater sitzt inzwischen wegen Totschlag in U-Haft. Also können wir - rein genetisch gesehen - davon ausgehen, dass das Kind ein sehr hohes Risiko hat, irgendwann auch zum Mörder zu werden. Da ist Abtreibung besser.

ja so isses. Es wäre allerdings falsch diesbezüglich einen Abbruchszwang gesetzlich zu verordnen. Genauso falsch ist es allerdings diese Fakten nicht zur Kenntnis nehmen zu wollen.

 

11 minutes ago, Domingo said:

Soll ein Polizeischarfschütze einem Geiselnehmer eine Kugel in die Stirn schießen? Oder schließt Christsein das aus? Was ich sagen will, ist, dass wir ohnehin Entscheidungen machen, wann Töten ok ist; in manchen Fällen ist das legal, gemäß Gesetzen, die letzlich durchaus auf das Volk per Abstimmung (oder per Wahl seiner Vertreter) zurückgehen.

eben, Lebensrecht gilt nicht absolut. Das ist kein "stahlmännern" das ist ein Totschlagargument. Strikt logisch ist man besten für beides, für Abbrüche und Todesstrafe. Wobei ich um ehrlich zu sein den Entscheid zur letzteren den einzelnen Ländern gerne überlasse und mir einfach meine Meinung dazu bilde. Was in den USA abgeht ist lachhaft was Gerechtigkeit und Prävention angeht. In Ländern wie Japan oder Singapur - wo die Todesstrafe praktiziert und mehrheitlich befürwortet wird - hab ich keine Probleme dies als Teil ihrer Souveränität zu akzeptieren, und woke Gutmenschen sind die letzten die mich vom Gegenteil überzeugen können. 

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vor 12 Minuten schrieb phyllis:

Das ist kein "stahlmännern" das ist ein Totschlagargument.

 

Sorry, was genau ist hier ein Totschlagargument und warum?

 

Ein Totschlagargument ist angeblich eine Ablenkung, doch bin ich mri nciht sicher, ob jeder das Wort wirklich so versteht.

bearbeitet von Domingo
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2 minutes ago, Domingo said:

Ein Totschlagargument ist angeblich eine Ablenkung, doch bin ich mri nciht sicher, ob jeder das Wort wirklich so versteht.

Ich verstehs anders. Ein Totschlagargument ist ein plakatives Scheinargument auf das eine Erwiderung allerdings schwer fällt. In diesem Fall:

"Es ist immer falsch unschuldige Menschen zu töten!"

tja, Hingerichtete sind eben nicht unschuldig... oder meistens nicht... Föten sind allerdings immer unschuldig, das wird ja niemand bestreiten. Daher kommst du auf diesem Level nicht weiter.

 

 

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vor 12 Minuten schrieb phyllis:

Ich verstehs anders. Ein Totschlagargument ist ein plakatives Scheinargument auf das eine Erwiderung allerdings schwer fällt. In diesem Fall:

"Es ist immer falsch unschuldige Menschen zu töten!"

 

Ich meine nicht, dass das ein besonders gutes Argument wäre. Ich würde aber daran festhalten, dass es ein "Stahlmann" ist im Verglich zu der ursprünglichen Version, die die "Lebensschützer" vertreten. Vielleicht kein hochwertiger Stahl oder keiner mit sehr viel Kohlenstoff, aber gewiss härter als Stroh.

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2 minutes ago, Domingo said:

 

Ich meine nicht, dass das ein besonders gutes Argument wäre. Ich würde aber daran festhalten, dass es ein "Stahlmann" ist im Verglich zu der ursprünglichen Version, die die "Lebensschützer" vertreten. Vielleicht kein hochwertiger Stahl oder keiner mit sehr viel Kohlenstoff, aber gewiss härter als Stroh.

oh sicher. @Guppy ist ein Meister in dem Fach. Komplizierte Fragen, einfache Anworten. So funzt Populismus. Links wie rechts, gläubig wie ungläubig, woke wie rassistisch. Nur eben - mit einfachen Antworten auf komplizierte Fragen ist noch kein einziges Problem auf diesem Planeten gelöst worden.

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vor einer Stunde schrieb Domingo:

 

Das ist die Bredouille, in die man kommt, wenn man auf "Menschsein" und menschliche DNA" abstellt. Dennoch kann man die Position der Abtreibungsgegner stahlmännern(?) - also einen Stahlmann daraus machen statt einen Strohmann, d.h. ein schwaches Argument der Gegenseite in ein stärkeres umwandeln: man erweitert sie nur um das Wort "unschuldig". Also darf man partout keinen unschuldigen Menschen töten. Schuldige darf man unter bestimmten Umständen.

 

 

Soll ein Polizeischarfschütze einem Geiselnehmer eine Kugel in die Stirn schießen? Oder schließt Christsein das aus? Was ich sagen will, ist, dass wir ohnehin Entscheidungen machen, wann Töten ok ist; in manchen Fällen ist das legal, gemäß Gesetzen, die letzlich durchaus auf das Volk per Abstimmung (oder per Wahl seiner Vertreter) zurückgehen.

 

Sicherlich tun wir das.

Nur, meine Einlassung zu Abtreibung und Todesstrafe ist leider gar nicht so ulkig.

Denn das ungeborene Kind gilt immer als unschuldig.

Die Frau, die abtreibt, hat sich  nach Meinung der radikalen Abtreibungsgegner des Mordes schuldig gemacht.

Mörder werden unter Umständen mit der Todesstrafe belegt. 

Nun kann man ohne Probleme weiterstricken, wie hinterhältig das doch ist, dieses kleine unschuldige Wesen, das da sich so arglos in vollem Vertrauen auf seine Mutter im Mutterleib eingenistet hat, abzutreiben. Dann hast du eine besondere Schwere der Schuld....

 

Außerdem ist das auch eine Frage der Definitition. Was bedeutet denn Schuld?

Kann ein ungeborener Mensch vielleicht doch "schuld" daran sein, dass die ihn austragende Frau aufgrund seiner Entwicklung Gefahr läuft zu sterben? Ja? Nein? Ist das halt einfach der Lauf der "Natur"? Wenn nein, dann müsstest du auch da zu dem Schluss kommen, dass man Schuldige unter bestimmten Umständen töten darf.

 

Außerdem kommt derjenige Katholik, der mit der Unschuld der ungeborenen Kinder argumentiert theologisch in die Bredouille. Denn nach rk Verständnis ist jeder Mensch mit der Erbsünde behaftet. Deshalb sollte ja ein Neugeborenes, das in Todesgefahr ist, umgehend getauft werden. Würde man davon ausgehen, dass es schuld- und sündlos ist, so wäre die Taufe überflüssig. 

Da kommt man auch nicht so recht raus, wenn man sagt, dass die Behaftung erst mit der Geburt erfolge. Denn die Rede von der Erbsünde beruht ja darauf, dass kein menschliches Leben als tabula rasa beginnt, sondern Bedingungen vorfindet, die ihn mitschuldig werden lassen, noch bevor er aus eigenverantwortlichem Handeln schuldig werden kann. Diese Bdingungen findet ein ungeborener Mensch jedoch bereits im Mutterleib vor, da er ja untrennbar mit der ihn nährenden Mutter verbunden ist.

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vor 17 Stunden schrieb Die Angelika:

Nur, meine Einlassung zu Abtreibung und Todesstrafe ist leider gar nicht so ulkig.

 Ich musste halt laut lachen, als ich Deinen Satz las:

 

Zitat

Vielleicht wird ja dann auch noch begrüßt, wenn die Todesstrafe für Abtreibung eingeführt wird. Schließlich geht es ja um den kompromisslos radikalen Einsatz für das Leben.

 

Eine Sekunde später fiel mir ein, dass bestimmt irgendjemand so etwas allen Ernstes vertritt. Und siehe, so ist es auch.

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Am 19.11.2022 um 18:52 schrieb Domingo:

 

Manche Amerikaner sagten 2016, sie würden entweder Trump oder Bernie Sanders wählen. Das mag unsereinem total komisch vorkommen, doch drückt es aus, wie sehr viele dort einen Außenseiter, einen (angeblich oder tatsächlich) establishmentfeindlichen Kandidaten wählen möchten.

Das ist in Europa durchaus ähnlich.
In Deutschland sind viele Wähler von der Linken direkt zur AfD gewandert, weil sie gegen "das System" und "die Konzerne" bzw. "die Hochfinanz" stimmen wollten. Auch in Frankreich haben einige, die in der ersten Runde der Präsidentschaftswahl Mélenchon gewählt haben, in der Stichwahl für Le Pen gestimmt.

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Am 19.11.2022 um 20:49 schrieb rorro:

 

Das Problem ist nicht schuldig versus unschuldig, sondern - so die Kirche - daß wir überhaupt uns anmaßen aktive Entscheidungskompetenz über Leben und Tod zu haben.

 

Ja und dem stimme ich auch zu. Ich finde nur, man kann diese Dinge nicht vergleichen. Man kann ja auch nicht einen Mord aus Habgier vergleichen mit einer Tötung aus Notwehr. Obwohl in beiden Fällen ein Mensch getötet wird, sind das doch sehr unterschiedliche Dinge.

 

 

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vor 23 Stunden schrieb laura:

Völlige Zustimmung. 

Wenn es ein absolutes Recht auf Leben gibt, gilt es für alle. Ebenso für den Mörder wie für den stark behinderten Embryo mit einer Lebenserwartung von ein paar Monaten, der die Allgemeinheit (= das Gesundheitssystem) ein paar Hunderttausend Euro kosten und dann doch sterben wird.

 

Lebensrecht gilt für alle. Oder für alle nicht. Einen Unterschied zu machen, ist zutiefst unchristlich. 

 

Richtig, da würde ich überhaupt nicht widersprechen.

 

Ich finde es nur immer seltsam, dass manche Leute beim Thema Todesstrafe total engagiert für das Lebensrecht von schrecklichen Verbrechern sind, aber gegenüber wehrlosen und unschuldigen Kindern im Mutterleib absolut erbarmunglos.

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vor 8 Minuten schrieb Guppy:

Ja und dem stimme ich auch zu. Ich finde nur, man kann diese Dinge nicht vergleichen. Man kann ja auch nicht einen Mord aus Habgier vergleichen mit einer Tötung aus Notwehr. Obwohl in beiden Fällen ein Mensch getötet wird, sind das doch sehr unterschiedliche Dinge.

 

Man kann sie vergleichen, natürlich. Es geht nicht darum, sie in allen Aspekten gleichsetzen.

 

Doch eines ist klar: ein Ebenbild Gottes zu töten ist immer falsch. In dem Punkt sind beide gleich.

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vor 5 Minuten schrieb Guppy:

Richtig, da würde ich überhaupt nicht widersprechen.

Ich finde es nur immer seltsam, dass manche Leute beim Thema Todesstrafe total engagiert für das Lebensrecht von schrecklichen Verbrechern sind, aber gegenüber wehrlosen und unschuldigen Kindern im Mutterleib absolut erbarmunglos.

Ich glaube, der Dissens liegt nicht in der grundsätzlichen Beurteilung von Abtreibung als Tötung von Leben, sondern in der Frage, ob ein absolutes Abtreibungsverbot sinnvoll ist oder ob es Situationen geben kann, in denen Abtreibung möglich ist. 

Und ein Abtreibungsverbot de facto Abtreibungen verhindert oder sie nur in die Illegalität drängt. 

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