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Was Joe Biden mit Abtreibung ...


Gerhard Ingold

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Es gibt derzeit in vielen Ländern (auch hier bei uns) parlamentarische Bestrebungen, medizin-ethische Grenzsituationen bei schwer Erkrankten verbindlich gesetzlich zu regeln.

 

Was selten debattiert wird: woher kommt dieser Trend? Was ist die Motivation?

 

Ist es bloß eine Lücke mehr, die endlich mit Regeln gestopft werden kann?

Ist es das Resultat einer bösen Medizin, die immer zu viel tut und unbarmherzig ist?

Ist es Ausdruck einer zunehmenden Skepsis gegenüber der Ärzteschaft, denen man einen klaren ethischen Kompass nicht mehr zutraut?

Oder will man die Ärzte von der Verantwortung entlasten, solche Entscheidungen treffen zu müssen?

 

Das sind nur einige wenige Möglichkeiten…

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21 minutes ago, rorro said:

Ist es bloß eine Lücke mehr, die endlich mit Regeln gestopft werden kann?

Ich glaube es ist ein zunehmender Paradigma-Wechsel. Immer mehr Menschen sehen den Staat als Institution der sie quasi durchs Leben führt, alles regelt und ihnen letztlich alle Eigenverantwortung, und folglich auch alle Freiheiten nimmt. Was so akzeptiert wird, sieht man auch hier im Forum bei gewissen Mitschreibern. Sozialismus V2.

 

Wobei gewisse Dinge in der Medizin schon gesetzlich geregelt werden müssen weil sie einfach neue Fakten schafft. Wie zb Sterbehilfe oder ein Ende von lebenserhaltenden Massnahmen wenn keine Besserung erwartet werden kann. Würde mich btw interessieren wie du dazu stehst.

 

22 minutes ago, rorro said:

Ist es das Resultat einer bösen Medizin, die immer zu viel tut und unbarmherzig ist?

Kleine Anekdote. Meine Schwiegermutter ist vor 3 Wochen gestorben. Ende Juni kriegte sie ihre erste, ziemlich bittere Prognose. Sofort Herzklappe ersetzen, dabei etwa 30% Ueberlebenschancen, zukünftiger Status ob pflegebedürfig oä - kann man nicht sagen. Uns war schon schnell klar wie das endet, und die Chirurgen liessen es damals deutlich genug durchschimmern dass sie die Eingriffe lieber nicht vornähmen. Wir sagten ihr dann aber dass an ihr läge sich zu entscheiden und dass wir logo jeden Entscheid akzeptieren würden. (naja was sonst denn wohl?) Sie entschied sich anfänglich direkt für die palliative, dann kam so eine religiös durchgedrehte Freundin und überzeugte sie vom Gegenteil "Jesus wird dich retten", "Nie die Hoffnung aufgeben" und ähnlicher blabla. Die Folgen waren 4 Monate Krankenhaus, sie lag in dieser Zeit nur noch in Betten, mal auf der intensiven, mal auf der normalen, und am Schluss auf der palliativen. Und geschätzt eine halbe Million minus im Staatshaushalt. Und dann meinte ein Pfleger oder Assistenz-Arzt sie könne nicht viel länger auf der palliativen bleiben, sie brauchen das Bett. Das haben sie einer totkranken Frau direkt ins Gesicht gesagt, weil sie nicht schnell genug den Löffel abgab. Ich war anfangs wütend, aber es zeigt einfach eins - Resourcen sind immer begrenzt

 

38 minutes ago, rorro said:

Ist es Ausdruck einer zunehmenden Skepsis gegenüber der Ärzteschaft, denen man einen klaren ethischen Kompass nicht mehr zutraut?

teils ja, siehe oben.

 

39 minutes ago, rorro said:

Oder will man die Ärzte von der Verantwortung entlasten, solche Entscheidungen treffen zu müssen?

mmn eine totale Illusion. Oder siehst du das anders?

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vor 11 Stunden schrieb rorro:

Es gibt derzeit in vielen Ländern (auch hier bei uns) parlamentarische Bestrebungen, medizin-ethische Grenzsituationen bei schwer Erkrankten verbindlich gesetzlich zu regeln.

 

Was selten debattiert wird: woher kommt dieser Trend? Was ist die Motivation?

 

Ist es bloß eine Lücke mehr, die endlich mit Regeln gestopft werden kann?

Ist es das Resultat einer bösen Medizin, die immer zu viel tut und unbarmherzig ist?

Ist es Ausdruck einer zunehmenden Skepsis gegenüber der Ärzteschaft, denen man einen klaren ethischen Kompass nicht mehr zutraut?

Oder will man die Ärzte von der Verantwortung entlasten, solche Entscheidungen treffen zu müssen?

 

Das sind nur einige wenige Möglichkeiten…

M.E. eine Folge des medizinischen Fortschritts. 

Nicht nur sind immer mehr Krankheiten heilbar, auch kann das Leben immer mehr künstlich verlängert werden (Beatmung, künstliche Ernährung, künstliches Herz...)

Es ist auch nicht auszuschließen, dass irgendwann auch Hirntod umkehrbar ist.

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Am 11.11.2022 um 09:42 schrieb Lothar1962:

Ich habe es gefunden - Legislative Referendum LR131 (Montana).

 

Es wurde ein Gesetzesentwurf abgelehnt, welcher vorsah, dass auch bei schwerstbehinderten moribunden Neugeborenen sämtliche Notfallversorgungen durchgeführt werden müssen, unabhängig davon, ob diese Maßnahmen erfolgreich sein werden oder nicht.

Die Mehrzahl der Mediziner hat empfohlen, dieses Referendum abzulehnen. 

Die Wähler haben das Referendum schließlich abgelehnt.

 

Im Übrigen betrifft dieses Referendum nicht nur Neugeborene, die Schwangerschaftsabbrüche überlebt haben (was sehr wenig Fälle sind), sondern vor allem tödlich behinderte Neugeborene.

 

Nun gilt das bisherige Recht, durch das lediglich Palliativversorgung in diesen Fällen vorgeschrieben ist. Somit bleiben tödlich behinderte Neugeborene mit alten Menschen in der Sterbephase gleichgestellt.

 

Ich sehe darin keine schwerwiegenden moralischen Probleme. Es bestehen auch aus römisch-katholischer Sicht keine Bedenken dagegen, einen Sterbevorgang nicht unnötig lange herauszuziehen, wenn bereits klar ist, dass dieser Vorgang bereits begonnen hat. 

 

Am 11.11.2022 um 13:51 schrieb Kara:

Also auch unabhängig davon, ob sie erfolgreich sein könnten.


Anders gesagt: Einem behinderten frühgeborenen Kind können medizinische Maßnahmen verweigert werden, die ein nicht behindertes frühgeborenes Kind bekommt, auch wenn das behinderte Kind damit gerettet werden könnte?

 

Von

lese ich da nichts. Genausowenig, wie von einem unnötig langen Herausziehen des Sterbevorgangs.

 

Dagegen lese ich von "reasonable and appropriate" medizinischen Maßnahmen.

 

Ich schon. Mir wird regelrecht schlecht 🤢.

 

Aber vielleicht habe ich den Text ja wirklich falsch verstanden.

 

 

Ich verstehe den Text wie Lothar

Es gab einen Gesetzesentwurf, der vorsah, dass bei schwerstbehinderten moribunden Neugeborenen sämtliche Notfallversorgungen durchgeführt werden müssen, selbst wenn deren Erfolglosigkeit ziemlich klar war.

Dass man natürlich nie ganz ausschließen kann, dass solche medizinische Versorgung vielleicht doch erfolgreich sein könnte, wenn das große Wunder geschähe, darf mMn nicht als Argument dafür herhalten, dass man Menschen mit Medizin um des Prinzips "Hoffnung wider alle Hoffnung" am Leben erhält, die ohne diese Medizin sterben würden. 

Du bist da letztlich mitten in der Diskussion um Sterbehilfe und Palliativmedizin. 

 

 

 

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vor 54 Minuten schrieb Die Angelika:

Du bist da letztlich mitten in der Diskussion um Sterbehilfe und Palliativmedizin. 

 

Und das ist durchaus ein wichtiges Thema!

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vor 22 Stunden schrieb phyllis:

:facepalm: glaubst du wirklich die tun das nicht jetzt schon, ohne dieses bescheurte Gesetz?

 

Kann ich mir schon vorstellen. Es macht ja wenig Sinn, dass Ärzte z.B. ein Baby mit Downsyndrom in der 30. SSW brutal umbringen, aber um das Leben eines Frühchen mit Downsyndrom in der 26. SSW kämpfen.

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Am 11.11.2022 um 17:59 schrieb Kara:

Nein, ich halte Familien nicht für grundsätzlich geeignet, um über das Leben eines behinderten Kindes zu bestimmen.

Edit: Ärzte zwar oft, aber auch nicht immer, wenn ich an so manche Kommentare denke, die sie meiner mit einem Trisomie 21-Kind schwangeren Freundin reingedrückt haben.

 

Hältst du einen Staat für geeigneter?

Wenn ja, warum?

 

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vor 5 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Hältst du einen Staat für geeigneter?

Wenn ja, warum?

 

Ach es wurden bei der Abreibungsdebatte doch schon alle Argumente ausgetauscht. Was soll ich denn ständig meinen Standpunkt wiederholen, bei manchen Themen kommt man halt auf keinen Nenner.

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vor 14 Minuten schrieb Kara:

Ach es wurden bei der Abreibungsdebatte doch schon alle Argumente ausgetauscht. Was soll ich denn ständig meinen Standpunkt wiederholen

 

Verzeihung, ich kann mich nicht erinnern, was Du bei dieser Debatte zu dem Thema geschrieben hast, wieviel Macht der Staat haben soll oder ob und warum er besser geeignet sein soll als Individuen, Entscheidungen über ihr Leben zu treffen.

bearbeitet von Domingo
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vor 23 Minuten schrieb Guppy:

 

Kann ich mir schon vorstellen. Es macht ja wenig Sinn, dass Ärzte z.B. ein Baby mit Downsyndrom in der 30. SSW brutal umbringen, aber um das Leben eines Frühchen mit Downsyndrom in der 26. SSW kämpfen.

 Trollst Du jetzt oder meinst Du alles Ernst?

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13 minutes ago, Domingo said:
36 minutes ago, Guppy said:

Kann ich mir schon vorstellen. Es macht ja wenig Sinn, dass Ärzte z.B. ein Baby mit Downsyndrom in der 30. SSW brutal umbringen, aber um das Leben eines Frühchen mit Downsyndrom in der 26. SSW kämpfen.

 Trollst Du jetzt oder meinst Du alles Ernst?

Vermutlich meint sie ein Baby in der 30 SSW würde auf verlangen hin abgetrieben, während man um das Leben eines gewollten Frühchen in der 26 SSW kämpft. Blöd halt nur dass in Montana Abbrüche ab 24 SSW verboten sind, analog zum abgeschossenen Roe-Gesetz. Findet man mit 2 Minuten googeln heraus.

bearbeitet von phyllis
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vor 18 Stunden schrieb rorro:

Es gibt derzeit in vielen Ländern (auch hier bei uns) parlamentarische Bestrebungen, medizin-ethische Grenzsituationen bei schwer Erkrankten verbindlich gesetzlich zu regeln.

 

Was selten debattiert wird: woher kommt dieser Trend? Was ist die Motivation?

 

Ist es bloß eine Lücke mehr, die endlich mit Regeln gestopft werden kann?

Ist es das Resultat einer bösen Medizin, die immer zu viel tut und unbarmherzig ist?

Ist es Ausdruck einer zunehmenden Skepsis gegenüber der Ärzteschaft, denen man einen klaren ethischen Kompass nicht mehr zutraut?

Oder will man die Ärzte von der Verantwortung entlasten, solche Entscheidungen treffen zu müssen?

 

Das sind nur einige wenige Möglichkeiten…

 

Nach den Erfahrungen mit meinem sterbenden Vater, der keine Patientenverfügung hatte, habe ich den Eindruck, dass es um Entlastung der Ärzte geht und auch gehen sollte.

Ich habe den Eindruck, dass heute mehr und mehr die Devise "Leben um jeden Preis!" geht, sodass der individuelle Mensch als Patient aus dem Blick gerät und dann eben auch medizinische Maßnahmen laufen, die nichts weiter als eine das Leben kurzfristig verlängernde Quälerei des Patienten sind.

Konkret:

Mein Vater starb drei Monate lang. 

Was tun, wenn keine Patientenverfügung da ist und du als Angehöriger keine Ahnung von Medizin hast? Die Ärzte versuchten zu erklären, was Sache war und welche medizinischen Möglichkeiten es gab. Sie hielten sich sehr stark zurück mit irgendwelchen Prognosen bezüglich der Wirksamkeit dieser medizinischen Maßnahmen. Ich verstehe bis heute nicht, warum. Ich vermute, dass das falsch verstandene sogenannte pietätvolle Rücksichtnahme auf die Angehörigen war. Für meinen Vater jedoch wäre besser gewesen, wenn man uns hier weniger mit Samthandschuhen angefasst hätte. Dann wäre es meiner Mutter nämlich nicht so einfach gemacht worden zu verdrängen, dass sie Abschied nehmen  und ihn gehen lassen muss. Aufgrund dieser stark zurückhaltenden Art der Ärzte klammerte sie sich an jeden Strohhalm, dass er vielleicht doch weiter leben könnte und mein Vater wurde zum Objekt medizinischer Versuchsmöglichkeiten. Es wurde auch das Unmögliche noch als vielleicht doch möglich versucht und wir Kinder, die wir logischerweise eher zu der Einsicht kamen, dass nur noch das körperliche Sterben verhindert wurde, hatten unsere liebe Not damit, meiner Mutter das verständlich zu machen. 

 

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15 minutes ago, Kara said:

Ach es wurden bei der Abreibungsdebatte doch schon alle Argumente ausgetauscht. Was soll ich denn ständig meinen Standpunkt wiederholen, bei manchen Themen kommt man halt auf keinen Nenner.

Das ist kein Abtreibungsthema. Die Fragen stellen sich primär bei Sterbehilfe oder Einstellung der lebensverlängernden Massnahmen. Und ich verbitte mir bei meinen Angehörigen oder mir selbst dass der Staat den Aerzten oder mir dreinreden was nun die beste Lösung sei.

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vor 1 Minute schrieb Domingo:

 

Verzeihung, ich kann mich nicht erinnern, was Du bei dieser Debatte zu dem Thema geschrieben hast, wieviel Macht der Staat haben soll oder ob und warum er besser geeignet ist als Individuen, Entscheidungen über ihr Leben zu treffen.

 

Also in Kürze: 

Ich lehne Abtreibung ganz grundsätzlich ab, erwarte aber nicht, dass es jeder so sieht. Von dem her bin ich ein Freund der Fristenlösung, wie wir sie in Deutschland haben, bemängele allerdings, dass Behinderte Kinder jederzeit abgetrieben werden dürfen.

 

Warum Fristenlösung? Irgendwann vollzieht sich im Mutterleib der Übergang vom Zellhaufen zum menschlichen Wesen. Einen objektiv bestimmbaren Zeitpunkt dafür gibt es nicht, irgendeine SSW muss man halt nehmen. Aber ein Kind in der 21. Woche oder gar bis kurz vor der Geburt abzutreiben, ist für mich schlicht und ergreifend die Ermordung eines Menschen. Und es ist eigentlich die Pflicht eines Staates, Morde zu verbieten.

 

Das ist mein Standpunkt. Diskussion darüber unnötig, da sinnlos. Solange man ein fertiges Baby im Bauch nicht als Menschen mit eigenen Rechten sieht, die notfalls auch gegen die Mutter verteidigt werden müssen, wird man das ganz anders sehen als ich. Und da kann man auch nicht zusammen kommen.

 

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vor 8 Minuten schrieb phyllis:

Das ist kein Abtreibungsthema. Die Fragen stellen sich primär bei Sterbehilfe oder Einstellung der lebensverlängernden Massnahmen. Und ich verbitte mir bei meinen Angehörigen oder mir selbst dass der Staat den Aerzten oder mir dreinreden was nun die beste Lösung sei.

 

Es ging um Frühgeburten.

 

Meine Definition von "Mensch" gilt auch für zu früh geborene Babys und auch, wenn sie behindert sind. Sie haben Rechte, die notfalls gegenüber den Eltern verteidigt werden müssen. Und nein, ich bin auch nicht dafür, das Leiden eines dem Tod geweihten Babys künstlich hinauszuziehen. Aber ich bin dafür, ein behindertes Kind zu retten, wenn es möglich ist, und das notfalls auch gegen den Willen der Eltern. Ist aber in Montana vielleicht auch so, keine Ahnung. Jedenfalls braucht es Gesetze staatlicherseits, die das sicherstellen.

bearbeitet von Kara
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vor 3 Minuten schrieb Kara:

Und es ist eigentlich die Pflicht eines Staates, Morde zu verbieten.

Genauso wie phyllis hatte ich die gegenwärtige Diskussion aber so verstanden, dass es darum geht, ob die Angehörigen des Babys entscheiden sollten/dürfen, ob gewisse Maßnahmen mit geringer Erfolgswahrscheinlichkeit durchgeführt werden sollte oder ob der Tod hingenommen werden soll, oder ob der Staat das entscheiden darf und Maßnahmen, die eigentlich sinnlos sind, unter Strafandrohung durchsetzen können soll. Das tun nämlich die Angehörigen von Patienten jeden Alters, nicht nur von Babys, und das ist kein "Mord", sondern eine total legitime Entscheidung über medizinische Versorgung.

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vor 17 Stunden schrieb phyllis:

4 Monate Krankenhaus, sie lag in dieser Zeit nur noch in Betten, mal auf der intensiven, mal auf der normalen, und am Schluss auf der palliativen. Und geschätzt eine halbe Million minus im Staatshaushalt. Und dann meinte ein Pfleger oder Assistenz-Arzt sie könne nicht viel länger auf der palliativen bleiben, sie brauchen das Bett. Das haben sie einer totkranken Frau direkt ins Gesicht gesagt, weil sie nicht schnell genug den Löffel abgab. Ich war anfangs wütend, aber es zeigt einfach eins - Resourcen sind immer begrenzt

 

Fettung von mir

Meinem Vater konnte man das auf der Palliativen nicht mehr sagen. Wir wissen nicht, was er überhaupt noch registrierte....

Diese undankbare Aufgabe habe ich damals bereits übernommen, als die Verlegung auf die Palliativ anstand.

Meine Mutter war mir deswegen anfangs sehr böse.

"Glücklicherweise" standen da meine Geschwister absolut hinter mir, sodass sich meine Mutter mit dem Abschiednehmen endlich auseinandersetzte. 

Ich glaube, mein Vater hat das registriert.

Ich habe meiner Mutter bis heute nicht gesagt, dass ich meinem Vater auf der Palliativ Mut zugesprochen habe, dass er uns verlassen könne. Wir würden zurechtkommen. 

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vor 32 Minuten schrieb Kara:

Ach es wurden bei der Abreibungsdebatte doch schon alle Argumente ausgetauscht. Was soll ich denn ständig meinen Standpunkt wiederholen, bei manchen Themen kommt man halt auf keinen Nenner.

 

Es geht nicht um Abtreibung, es geht um Sterbehilfe

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vor 14 Minuten schrieb Kara:

 

Also in Kürze: 

Ich lehne Abtreibung ganz grundsätzlich ab, erwarte aber nicht, dass es jeder so sieht. Von dem her bin ich ein Freund der Fristenlösung, wie wir sie in Deutschland haben, bemängele allerdings, dass Behinderte Kinder jederzeit abgetrieben werden dürfen.

 

Warum Fristenlösung? Irgendwann vollzieht sich im Mutterleib der Übergang vom Zellhaufen zum menschlichen Wesen. Einen objektiv bestimmbaren Zeitpunkt dafür gibt es nicht, irgendeine SSW muss man halt nehmen. Aber ein Kind in der 21. Woche oder gar bis kurz vor der Geburt abzutreiben, ist für mich schlicht und ergreifend die Ermordung eines Menschen. Und es ist eigentlich die Pflicht eines Staates, Morde zu verbieten.

 

Das ist mein Standpunkt. Diskussion darüber unnötig, da sinnlos. Solange man ein fertiges Baby im Bauch nicht als Menschen mit eigenen Rechten sieht, die notfalls auch gegen die Mutter verteidigt werden müssen, wird man das ganz anders sehen als ich. Und da kann man auch nicht zusammen kommen.

 

 

Du wirst es kaum glauben, aber grundsätzlich bin ich mir mit dir da sehr einig, bis auf das, dass ich nicht von Ermordung, sondern Tötung eines Menschen sprechen würde, woraus sich dann andere Folgerungen für die Pflicht eines Staates ergeben

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11 minutes ago, Kara said:

Meine Definition von "Mensch" gilt auch für zu früh geborene Babys und auch, wenn sie behindert sind. Sie haben Rechte, die notfalls gegenüber den Eltern verteidigt werden müssen. Und nein, ich bin auch nicht dafür, das Leiden eines dem Tod geweihten Babys künstlich hinauszuziehen. Aber ich bin dafür, ein behindertes Kind zu retten, wenn es möglich ist, und das notfalls auch gegen den Willen der Eltern. Ist aber in Montana vielleicht auch so, keine Ahnung. Jedenfalls braucht es Gesetze staatlicherseits, die das sicherstellen.

Danke das ist ein nachvollziehbarer Standpunkt. Meine einzige Sorge - glaub schon erwähnt - dass es moralisch problematisch ist ein behindertes Kind gegen den Willen seiner Eltern zu retten, dann aber sind es die Eltern die damit klarkommen müssen. Das beste sind wohl Früh-Untersuchungen, mw erkennt man Trisomie vor der 12 SSW.

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Interessiert zwar keinen, aber aus kirchlicher, besser: katholischer Position ist ein Mensch zu keinem Zeitpunkt ein bloßer Zellhaufen (allein das Wort finde ich schrecklich; hat was von reingeschnäutztem Tempo). Die Verbindung von Samen- und Eizelle konstituiert das Person- und Menschsein in all seiner denkbaren Potenzialität. Daher scheiden Methoden, die direkt und unmittelbar auf die Abtötung der Leibesfrucht zielen - unabhängig vom Zeitpunkt - aus. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 6 Minuten schrieb Studiosus:

Interessiert zwar keinen

 

Richtig! Und das ist auch gut so, denn diese Position, wäre sie Grundlage einer allgemeinen Gesetzgebung, würde viel menschliches Leid und allerlei Absurditäten produzieren. Eine ziemlich merkwürdige Position noch dazu für eine Organisation, die sich erst vor wenigen Jahren zu einer Verurteilung von Todesstrafe durchgerungen hat. Soviel zum Thema Lebensschutz.

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vor 13 Minuten schrieb Studiosus:

Interessiert zwar keinen, aber aus kirchlicher, besser: katholischer Position ist ein Mensch zu keinem Zeitpunkt ein bloßer Zellhaufen (allein das Wort finde ich schrecklich; hat was von reingeschnäutztem Tempo). Die Verbindung von Samen- und Eizelle konstituiert das Person- und Menschsein in all seiner denkbaren Potenzialität. Daher scheiden Methoden, die direkt und unmittelbar auf die Abtötung der Leibesfrucht zielen - unabhängig vom Zeitpunkt - aus. 

 

ICH PERSÖNLICH sehe das genau wie du. Übrigens nicht erst, seit ich gläubig bin, die Ansicht hatte ich immer schon. Und ich hätte selber auch nie abgetrieben, zu keinem Zeitpunkt. 

 

Allerdings erwarte ich nicht, dass andere das genauso sehen. Man kann es auch anders sehen. Für manche muss da ein schlagendes Herz sein, für andere brauchts noch mehr Organe und Funktionen... aber irgendwann gibt's da halt einfach wirklich nichts mehr dran zu rütteln. Deswegen legt der Gesetzgeber eine Grenze fest. Über die muss man nicht glücklich sein (ich würde sie mir auch niedriger angesetzt wünschen), aber es ist einfach ein Kompromiss, den ich unter allen schlechten Möglichkeiten noch am besten finde. Abgesehen davon, dass er nicht für behinderte Kinder gilt.

bearbeitet von Kara
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vor einer Stunde schrieb phyllis:

Vermutlich meint sie ein Baby in der 30 SSW würde auf verlangen hin abgetrieben, während man um das Leben eines gewollten Frühchen in der 26 SSW kämpft.

 

Ich meine, dass ein Arzt, der keine Skrupel hat ein Kind in der 30. SSW umzubringen, vermutlich auch keine Skrupel hätte ein in der 26. SSW geborenes Frühchen umzubringen bzw. ihm eben medizinische Hilfe zu verweigern und es verrecken zu lassen.

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