Jump to content

Die Krise der Kirche ist eine Krise der Theologie ist ...


nannyogg57

Recommended Posts

vor 6 Stunden schrieb Gerhard Ingold:

Dieses Neue unterschied das Pharisäertum radikal von den Grundgedanken Jesus: „Das - Gebot der Nächstenliebe findet sich bereits im Alten Testament

...

Stimmt - Wenn es im NT um das Doppelgebot der Liebe geht, werden uns aber immer nur die aus dem AT herausgepickten Rosinen serviert. In Wirklichkeit ist es im AT nicht ganz so rosig um die Nächstenliebe und das "Lieben, wie sich selbst" bestellt, wie es uns immer weisgemacht wird.

 

Zitat

(Lev 19,18: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst"). In diesem Zusammenhang ist das Gebot noch auf den israelitischen Volksgenossen beschränkt.

Stimmt.

Zitat

Lev 19,18
An den Kindern deines Volkes sollst du dich nicht rächen und ihnen nichts nachtragen. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Ich bin der HERR.

So weit so gut.

 

vor 6 Stunden schrieb Gerhard Ingold:

...

Lev 19,34 und Dtn 10,18f“ (Uni Tübingen.de).

 

An diesen beiden Stellen wird das "Lieben wie sich selbst" nicht auf alle Menschen ausgeweitet, sondern nur auf den Nächsten, der ein Fremder im Land Israel ist.

Zitat

Lev 19,34
Der Fremde, der sich bei euch aufhält, soll euch wie ein Einheimischer gelten und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid selbst Fremde in Ägypten gewesen. Ich bin der HERR, euer Gott.

Zitat

Dtn 10,18-19
Er verschafft Waisen und Witwen ihr Recht. Er liebt die Fremden und gibt ihnen Nahrung und Kleidung - auch ihr sollt die Fremden lieben, denn ihr seid Fremde in Ägypten gewesen.

 

Einem Verweis auf diese Parallelstelle im AT wird man in unseren Bibeln allerdings beim neutestamentlichen Doppelgebot der Liebe nie begegnen. Denn wenn es um Gott selbst geht, zählt die Nächstenliebe offensichtlich nicht mehr.

Zitat

Dtn 13,7-10
Wenn dein Bruder, der dieselbe Mutter hat wie du, oder dein Sohn oder deine Tochter oder deine Frau, mit der du schläfst, oder dein Freund, den du liebst wie dich selbst, dich heimlich verführen will und sagt: Gehen wir und dienen wir anderen Göttern, die du nicht kanntest, weder du noch deine Vorfahren - aus den Göttern der Völker, die euch umgeben, dir nah, dir fern, überall, zwischen dem einen Ende der Erde und dem andern Ende der Erde - , dann sollst du nicht nachgeben und nicht auf ihn hören. Du sollst in dir kein Mitleid mit ihm aufsteigen lassen, sollst keine Nachsicht für ihn kennen und die Sache nicht vertuschen, sondern du sollst ihn umbringen. Wenn er hingerichtet wird, sollst du als Erster deine Hand gegen ihn erheben, dann erst das ganze Volk. Du sollst ihn steinigen und er soll sterben; denn er hat versucht, dich vom HERRN, deinem Gott, abzubringen, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus. 

Das gefällt mir natürlich auch nicht.

 

Denn so bekommt das "Doppelgebot der Liebe" wie man es landläufig zu nennen pflegt, doch ein ziemliches Geschmäckle, denn wenn Jesus sagt: "Das erste ist:" und "Als zweites kommt hinzu:" kann man sich nicht mehr so sicher sein, dass es sich dabei lediglich um eine Aufzählung handelt, und nicht um eine so starke Wertung, dass von diesem Doppelgebot "im Zweifelsfall" nur die erste Hälfte übrig bleibt.

Zitat

Mk 12,28-31
Ein Schriftgelehrter hatte ihrem Streit zugehört; und da er bemerkt hatte, wie treffend Jesus ihnen antwortete, ging er zu ihm hin und fragte ihn: Welches Gebot ist das erste von allen? Jesus antwortete: Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft. Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden.

 

Am wenigsten gefällt mir dabei allerdings unsere christliche Rosinenpickerei, als wäre das AT lediglich ein Discounter für Bibelzitate, in dem man sich nach Belieben den Einkaufswagen füllt, und dann auch noch so tut als gäbe es in dem Laden keine Kasse, an der man in theologischer Währung bezahlen muss. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 9 Stunden schrieb nannyogg57:

Zunächst mal: Die Bibel wurde von Menschen geschrieben. Zumindest ist das mein Zugang zu den Texten und ich bin offiziell anerkannte Bibelsteinhauerin.

 

Das heißt: Wir lesen, was Menschen geschrieben haben, und es ist eine eher existentialistische Zugangsweise, die mich bei der Beschäftigung mit der Bibel leitet: Ihre normative Kraft erhält sie, weil ich sie ihr zugestehe.

 

Exakt so sehe ich btw. auch das Lehramt: Das sind Menschen. Seine normative Kraft erhält es, weil ich ihm das zugestehe.

 

Zugestehen ist vielleicht das falsche Wort. Meine Großmutter, mein Vater, meine Mutter, meine Schwestern, mein Mann, meine Söhne: Auch sie haben für mich normative Kraft. Wir sind nicht unbedingt einer Meinung, aber wir hören aufeinander und wir gehören zusammen.

 

Und im religiösen Universum gehören halt Bibel und Glaubensautoritäten auch dazu.

 

Ja, ich weiß, schiefes Bild.

 

Ich bin nicht mit allem einverstanden, was mein Vater und meine Mutter so von sich gaben. Trotzdem haben sie mich geprägt und ich bin dankbar für das, was ich von ihnen mitgenommen habe, und dankbar für das, was ich von mir gewiesen habe.

 

Die Christen haben das AT nicht geschrieben, sie haben es angenommen, entgegen Marcion, btw. Und so ist es auch mit dem NT.

 

Als Katholikin interessiert mich auch, was der Onkel in Rom sagt, um das Familienbild ein wenig überzustrapazieren. Dieser Onkel ist gelegentlich, nun ja, altmodisch und nicht mehr auf der Höhe der Zeit, aber nichtsdestotrotz, ist halt Familie.

 

Der Großvater AT hat wilde Geschichten auf Lager. Ich höre ihm gerne zu, aber man muss gelegentlich auf Distanz gehen. Großvater NT hat auch manchmal komische Ansichten. Man muss da drüber wegsehen, wenn man bedenkt, was die beiden an Sachen erlebt haben!

 

Und natürlich haben sie Geschichten bei anderen geklaut, die im Übrigen heutzutage keine Nachkommen mehr haben. Oder gibt es eine Gilgamesch-Religion?

 

Das hätten wir Menschen gern: Jemand, der uns das Denken abnimmt. Früher war das vielleicht so, da meinte man, man gehorcht einfach den Altvorderen und alles ist gut. Von wegen: Das hat sich schon vor über tausend Jahren erledigt, dass man in unserem Kulturkreis die Verantwortung einfach auf diejenigen schieben kann, die als Autorität gelten. Das ging vielleicht noch bei den alten Kelten oder Germanen ...

 

Es ist ja nicht alles Blödsinn, was Großvater AT sagt.Er hat nicht nur Blutbad und Rache im Repertoire. Schon er wusste, dass Gerechtigkeit und Barmherzigkeit zwei widersprüchliche Sachen sind, die man logisch eigentlich nicht unter einen Hut bringt:

 

"Der HERR ging vor seinem (=Mose) Angesicht vorüber und rief: Der HERR ist der HERR, ein barmherziger und gnädiger Gott, langmütig und reich an Huld und Treue: Er bewahrt tausend Generationen Huld, nimmt Schuld, Frevel und Sünde weg, aber er spricht nicht einfach frei, er sucht die Schuld der Väter bei den Söhnen und Enkeln heim, bis zur dritten und vierten Generation." (Ex 34,6f)

 

Ich stelle wertfrei fest, daß ich mit so einer Einstellung zur Hl. Schrift (denn heilig ist daran erst einmal in Deiner Beschreibung nichts) überhaupt nichts anfangen kann.

 

Wenn diese Aussage von Dei Verbum (Abs. 9) nicht Grundlage meiner Näherung an die Schrift ist: "Denn die Heilige Schrift ist Gottes Rede, insofern sie unter dem Anhauch des Heiligen Geistes schriftlich aufgezeichnet wurde.", dann ist sie für mich vollkommen irrelevant. Wirklich vollkommen egal.

Wenn ich diesen Satz aber als Schlüssel zum Verständnis nehme, also davon ausgehen muß, daß Gott diese Hl. Schrift so wollte, wie sie da steht (ohne den Anspruch zu haben, Ihn zu verstehen), dann gehe ich sie komplett anders an als Du. So zumindest mein Eindruck.

 

Und das meine ich wirklich wertfrei.

bearbeitet von rorro
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@rorro: Im Gegensatz zu Gott denke ich, dass wir zumindest die Schrift nicht nur verstehen können, sondern auch versuchen sollten, sie zu verstehen.

 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

12 hours ago, nannyogg57 said:

Und natürlich haben sie Geschichten bei anderen geklaut, die im Übrigen heutzutage keine Nachkommen mehr haben. Oder gibt es eine Gilgamesch-Religion?

Nein, da hat deine "Familie" ganze Arbeit geleistet, nebst deinen "Anverwandten"? der Familie "Umma" . Dort wo diese Familien nicht so machtvoll auftreten konnten gibts heute durchaus noch andere Religionen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 3 Stunden schrieb phyllis:

Nein, da hat deine "Familie" ganze Arbeit geleistet, nebst deinen "Anverwandten"? der Familie "Umma" . Dort wo diese Familien nicht so machtvoll auftreten konnten gibts heute durchaus noch andere Religionen.

Ist es so, dass es nur eine Frage der Macht war?

 

Hat das Judentum die assyrische Kultur platt gemacht? Das Christentum? Oder hamma da vielleicht den Hellenismus vergessen? Und noch ein paar andere global Player seinerzeit?

 

Ist ein bisserl das geliebte A&A-Klischee, dass das jüdisch-christliche Weltbild sich nur auf Grund von Macht und Gewalt durchgesetzt habe, weil es halt gut in die Agenda passt.

 

Funktioniert halt nicht immer.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 6 Stunden schrieb nannyogg57:

@rorro: Im Gegensatz zu Gott denke ich, dass wir zumindest die Schrift nicht nur verstehen können, sondern auch versuchen sollten, sie zu verstehen.

 

Das hat mit dem, was ich geschrieben habe, wenig bis nichts zu tun.

 

Belassen wir es dabei.

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 10 Stunden schrieb rorro:

 

Ich stelle wertfrei fest, daß ich mit so einer Einstellung zur Hl. Schrift (denn heilig ist daran erst einmal in Deiner Beschreibung nichts) überhaupt nichts anfangen kann.

 

Wenn diese Aussage von Dei Verbum (Abs. 9) nicht Grundlage meiner Näherung an die Schrift ist: "Denn die Heilige Schrift ist Gottes Rede, insofern sie unter dem Anhauch des Heiligen Geistes schriftlich aufgezeichnet wurde.", dann ist sie für mich vollkommen irrelevant. Wirklich vollkommen egal.

Wenn ich diesen Satz aber als Schlüssel zum Verständnis nehme, also davon ausgehen muß, daß Gott diese Hl. Schrift so wollte, wie sie da steht (ohne den Anspruch zu haben, Ihn zu verstehen), dann gehe ich sie komplett anders an als Du. So zumindest mein Eindruck.

 

Und das meine ich wirklich wertfrei.

Man muss bei den offensichtlich  höchst unterschiedlichen "Zugangswegen" zum Verständnis der Bibel danach suchen, ob es überhaupt eine gemeinsame Basis, eine gemeinsame Grundlage der  Bibelinterpretation gibt. Wenn die schon mal gar nicht vorhanden ist, kann man dann nur schlicht die andere Sichtweise und den anderen Zugangsweg zur Kenntnis nehmen. Wenn ich zum Bespiel die ersten 11 Kapitel der Genesis, die mythologischen Erzählungen von Schöpfung, Paradies, Sündenfall,  Vertreibung aus dem Paradies, Kain erschlägt den Abel, Sintflut...etc..., als "historische" Ereignisse verstehe, dann habe ich einen vollkommen anderen Zugang als jemand, der diese ersten Kapitel der Genesis als literarische Gattung, als mythologische Erzählungen ernst nimmt. 

 

Aber eine gemeinsame Grundlage sollte unverzichtbar und sollte auch nie in Abrede oder zur Diskussion gestellt sein: die Schriften der Bibel sind zweifelsfrei von Menschen aufgeschrieben und verfasst worden. Das stellt meiner Meinung nach auch an keiner Stelle Dei Verbum infrage....

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 30 Minuten schrieb Cosifantutti:

Man muss bei den offensichtlich  höchst unterschiedlichen "Zugangswegen" zum Verständnis der Bibel danach suchen, ob es überhaupt eine gemeinsame Basis, eine gemeinsame Grundlage der  Bibelinterpretation gibt. Wenn die schon mal gar nicht vorhanden ist, kann man dann nur schlicht die andere Sichtweise und den anderen Zugangsweg zur Kenntnis nehmen. Wenn ich zum Bespiel die ersten 11 Kapitel der Genesis, die mythologischen Erzählungen von Schöpfung, Paradies, Sündenfall,  Vertreibung aus dem Paradies, Kain erschlägt den Abel, Sintflut...etc..., als "historische" Ereignisse verstehe, dann habe ich einen vollkommen anderen Zugang als jemand, der diese ersten Kapitel der Genesis als literarische Gattung, als mythologische Erzählungen ernst nimmt. 

 

Aber eine gemeinsame Grundlage sollte unverzichtbar und sollte auch nie in Abrede oder zur Diskussion gestellt sein: die Schriften der Bibel sind zweifelsfrei von Menschen aufgeschrieben und verfasst worden. Das stellt meiner Meinung nach auch an keiner Stelle Dei Verbum infrage....

 

Du hast mich zwar zitiert, aber auf das, was ich geschrieben habe, gehst du nicht ein.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 3 Stunden schrieb rorro:

 

Du hast mich zwar zitiert, aber auf das, was ich geschrieben habe, gehst du nicht ein.

........ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass du grundsätzlich nicht in Abrede stellst, dass die biblischen Schriften allesamt von Menschen aufgeschrieben worden sind. Das ist für mich erst mal die unabdingbare gemeinsame Voraussetzung der Verständigung über biblische Schriften. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

8 hours ago, nannyogg57 said:

Ist es so, dass es nur eine Frage der Macht war?

grösstenteils ja.

 

8 hours ago, nannyogg57 said:

Funktioniert halt nicht immer.

Aber meistens. Das Christentum war so eine exotische komische Sekte bis sie durch Konstantin Macht und Einfluss gewann. Ab dann war es ein Selbstläufer. Ueber spätere "Heldentaten" des "Propheten" und seiner Nachkommen oder über die Conquistatores brauchen wir hoffentlich nicht zu streiten. Die Missionserfolge der Juden waren sehr überschaubar, eben weil sie keine militärische Macht hatten.

 

Heute ist das beim Christentum zum Glück ja auch so. Die Missionsbemühungen in asiatischen Ländern sind meist auch mit karikativer Tätigkeit verbunden, und haben einen gewissen Erfolg, aber er ist nun wirklich ebenfalls sehr überschaubar. Woraus man zurecht schliessen kann dass Mission, wäre sie durchs Band weg friedlich verlaufen, global gesehen ganz andere Ergebnisse bewirkt hätte. Vereinfacht wurde die Mission im Mittelalter auch dadurch dass man bloss den Häuptling überzeugen musste, sein Stamm, Volk oder Sippe hatte dann gar keine Wahl mehr.

bearbeitet von phyllis
  • Like 1
  • Sad 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 32 Minuten schrieb Cosifantutti:

........ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass du grundsätzlich nicht in Abrede stellst, dass die biblischen Schriften allesamt von Menschen aufgeschrieben worden sind. Das ist für mich erst mal die unabdingbare gemeinsame Voraussetzung der Verständigung über biblische Schriften. 

 

Das allein macht sie aber nicht zu biblischen Schriften und ist als Aussage somit wertlos. Ich kenne keine Schrift, die nicht von Menschen aufgeschrieben worden wäre - wer soll's denn sonst gewesen sein? Ach ja, Mormone bin ich nicht, deswegen fällt deren Buch also auch aus. Selbst der Qur'an wurde aus musl. Sicht von Muhammad überliefert.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Minute schrieb rorro:

Selbst der Qur'an wurde aus musl. Sicht von Muhammad überliefert.

Aber vom Engel Buchstabe für Buchstabe diktiert.

Der Anspruch wurde für die Bibel noch nie erhoben, weshalb keiner sagen kann, was denn nun göttliche Inspiration ist und was nicht.

 

Folglich ist die Bibel ein Buch mit interessanten Mythen und Erzählungen, aber mehr nicht.

 

Und die Behauptung, einzelne Sätze darin seien zweifellos der Ausdruck göttlichen Willens, ist ebenso schlüssig wie die Goldtafeln des Joseph Smith oder das Korandiktat durch den Engel

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 26 Minuten schrieb Werner001:

Aber vom Engel Buchstabe für Buchstabe diktiert.

 

Korrekt (aus islam. Sicht), doch vom Menschen geschrieben.

 

vor 26 Minuten schrieb Werner001:

Der Anspruch wurde für die Bibel noch nie erhoben, weshalb keiner sagen kann, was denn nun göttliche Inspiration ist und was nicht.

 

Der zweite Teil folgt nicht logischerweise aus dem ersten.

 

vor 26 Minuten schrieb Werner001:

Folglich ist die Bibel ein Buch mit interessanten Mythen und Erzählungen, aber mehr nicht.

 

"Folglich" ist da gar nichts

 

vor 26 Minuten schrieb Werner001:

Und die Behauptung, einzelne Sätze darin seien zweifellos der Ausdruck göttlichen Willens, ist ebenso schlüssig wie die Goldtafeln des Joseph Smith oder das Korandiktat durch den Engel

 

Für den, der nicht glaubt ist das so, ja.

 

Nur warum sollte dessen Meinung für Gläubige relevant sein? (Und vor allem: warum interessiert der sich für die Bibel, da gibt es doch interessantere Bücher, oder?)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Minuten schrieb rorro:

Für den, der nicht glaubt ist das so, ja.

Und für den, der glaubt, ist das natürlich anders, völlig gleichgültig, ob er nun an Joseph Smith, den Koran, den Wachtturm oder das römische Lehramt glaubt.

Da gibt es natürlich inhaltliche Unterschiede, aber vom Wesen des Glaubens her ist es alles dasselbe 

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 20 Minuten schrieb rorro:

 

Korrekt (aus islam. Sicht), doch vom Menschen geschrieben.

 

 

Der zweite Teil folgt nicht logischerweise aus dem ersten.

 

 

"Folglich" ist da gar nichts

 

 

Für den, der nicht glaubt ist das so, ja.

 

Nur warum sollte dessen Meinung für Gläubige relevant sein? (Und vor allem: warum interessiert der sich für die Bibel, da gibt es doch interessantere Bücher, oder?)

Als Agnostiker glaube ich nicht nur an die Existenz der Natur, der Tiere und Mitmenschen. Ich weiß es.

 

So weiß ich auch, das die ca. sieben Grundgedanken des Menschen Jesus die Natur, die Tiere und Mitmenschen schützen, wenn sie gelebt werden.

 

Den sieben Grundgedanken Jesus folge ich nach. Ein anderer Theologe sagte es ähnlich: "Ich glaube nicht an Jesus. Ich folge ihm nach."

 

Das genügt meine freikirchlichen, katholischen, evangelischen Personen nicht. Sie wollen, dass ich in ihrem Sinne an die Dogmen der Vorfahren glaube, obschon alle Dogmen auf Spekulationen aufgebaut sind, die niemand beweisen kann.

 

Ich spalte mich nicht von Menschen des dogmatischen Glaubens ab. Es waren und sind immer die dogmatisch gläubigen Menschen, die zu mir auf Distanz gehen.

 

Ich habe Augen: Ich sehe doch, wer mich auf "Ignorieren" gestellt hat.

 

Und da habe ich dann Zweifel, ob der Glaube solcher Gläubigen "Glauben und Nachfolge Jesus" ist? Ich denke solcher ist vielmehr "Glauben und Nachfolge der katholischen Kirche".

 

Das Ausgrenzen Andersglaubenden, Andersdenkender, Nichtglaubender und Zweifler fand und finde ich beim Lesen des Koran in allen Suren. So aber sollte es im Christentum nicht sein. Zumindest dann nicht, wenn man Jesus nachfolgt. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 22 Stunden schrieb Gerhard Ingold:

Während beim Licht nachweisbare Wellen oder Teilchen beobachtet werden können,

Ist das so? Ich erinnere mich aus dem Physik-LK, der aber >30 Jahre her ist (schluchz), dass es verschiedene Phänomene gibt, wie sich Licht verhält, die schlüssig nur a) mit einer Welle b) mit Lichtteilchen erklären lassen. Aber das betrifft eben nur die Erklärung, es wurden eben gerade nicht Lichtteilchen eingefangen und es kann auch niemand erklären, welcher „Stoff“ da Wellen schlagen würde. 

Und das wäre dann vielleicht auch passend zu den Christusbildern – unsere menschliche Perspektive reicht nicht aus, sein Wesen vollständig zu erfassen und zu verstehen. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 28 Minuten schrieb o_aus_h:

Und das wäre dann vielleicht auch passend zu den Christusbildern – unsere menschliche Perspektive reicht nicht aus, sein Wesen vollständig zu erfassen und zu verstehen. 

 

Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich. Licht existiert, ohne daß man daran glauben muß. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 3 Stunden schrieb phyllis:

grösstenteils ja.

 

Aber meistens. Das Christentum war so eine exotische komische Sekte bis sie durch Konstantin Macht und Einfluss gewann. Ab dann war es ein Selbstläufer. Ueber spätere "Heldentaten" des "Propheten" und seiner Nachkommen oder über die Conquistatores brauchen wir hoffentlich nicht zu streiten. Die Missionserfolge der Juden waren sehr überschaubar, eben weil sie keine militärische Macht hatten.

 

Heute ist das beim Christentum zum Glück ja auch so. Die Missionsbemühungen in asiatischen Ländern sind meist auch mit karikativer Tätigkeit verbunden, und haben einen gewissen Erfolg, aber er ist nun wirklich ebenfalls sehr überschaubar. Woraus man zurecht schliessen kann dass Mission, wäre sie durchs Band weg friedlich verlaufen, global gesehen ganz andere Ergebnisse bewirkt hätte. Vereinfacht wurde die Mission im Mittelalter auch dadurch dass man bloss den Häuptling überzeugen musste, sein Stamm, Volk oder Sippe hatte dann gar keine Wahl mehr.

Ich zitiere @rorro (sinngemäß): Hat nichts mit meinem Post zu tun.

 

Du hast eine Linie von Gilgamesch zum christlich-jüdischen Denken gezogen unter dem Aspekt "Machtfrage", die habe ich hinterfragt.

 

Und das hat Nullkommanix mit dem zu tun, wohin du jetzt ausweichst, um irgendwie doch Recht zu behalten. Etwas, das in diesem Forum schon tausendmal geschrieben, diskutiert und gelikt wurde.

bearbeitet von nannyogg57
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 5 Minuten schrieb Moriz:

Gott auch! ;)

Ein oder kein Gott kann bewiesen werden. Licht schon. Das eine ist eine Glaubens- und Unglaubens-Frage und das andere beweisbare Wirklichkeit.

Einen Gott als existent zu behaupten, ist eine Grenzüberschreitung. Bei dieser Grenzüberschreitung wird Glauben als gesichertes Wissen behauptet. Und daraus können nur Problem entstehen. Beispiel einen Terrorismus wie ihn Samson gelebt hat und wie ihn Muslime heute noch leben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

"Giordano Bruno

Als Proto-Kosmologe war Bruno schnell bereit, ein heliozentrisches Modell des Sonnensystems zu akzeptieren. Bruno ging sogar noch weiter und behauptete, das Universum als Ganzes habe keinen Mittelpunkt und sei in Wirklichkeit eine unendliche Ebene. Dies und viele andere Überzeugungen, die im 16. Jahrhundert als ketzerisch galten, führten dazu, dass die katholische Kirche Brunos Hinrichtung anordnete. Heute teilen fast alle Astronomen Brunos Glauben an ein unendliches Universum" (Diese historischen Persönlichkeiten hielt man für verrückt, obwohl sie recht hatten (msn.com)).

 

Bis heute rechtfertigt die katholische Kirche ihre Haltung gegenüber Galileo Galilei usw. Bis heute tut das Lehramt so, als wäre es immer unfehlbar gewesen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 7 Minuten schrieb Gerhard Ingold:

Bis heute rechtfertigt die katholische Kirche ihre Haltung gegenüber Galileo Galilei usw. Bis heute tut das Lehramt so, als wäre es immer unfehlbar gewesen.

 

Mal davon abgesehen, dass der Prozess gegen Galileo Galilei vielschichtiger war als in diesen kondensierten Versionen dargestellt, heftet sich die Kirche diesen Vorfall nicht stolz an die Brust. Das Gegenteil ist der Fall. Die große Vergebungsbitte Papst Johannes Paul II. im Jubiläumsjahr 2000 war ein vielbeachtetes Zeichen, das sehr positiv aufgenommen wurde. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 8 Minuten schrieb Gerhard Ingold:

"Giordano Bruno

Als Proto-Kosmologe war Bruno schnell bereit, ein heliozentrisches Modell des Sonnensystems zu akzeptieren. Bruno ging sogar noch weiter und behauptete, das Universum als Ganzes habe keinen Mittelpunkt und sei in Wirklichkeit eine unendliche Ebene. Dies und viele andere Überzeugungen, die im 16. Jahrhundert als ketzerisch galten, führten dazu, dass die katholische Kirche Brunos Hinrichtung anordnete. Heute teilen fast alle Astronomen Brunos Glauben an ein unendliches Universum" (Diese historischen Persönlichkeiten hielt man für verrückt, obwohl sie recht hatten (msn.com)).

 

Bis heute rechtfertigt die katholische Kirche ihre Haltung gegenüber Galileo Galilei usw. Bis heute tut das Lehramt so, als wäre es immer unfehlbar gewesen.

Die Muster der Anfeindung der Menschen ob religiös oder nicht religiös, zieht sich durch die ganze Weltgeschichte. Man konnte oder wollte die Zusammenhänge nicht erkennen und hat dann Menschen bis hin zum Töten ausgegrenzt. Dieses Denkmuster bezeichne ich als pharisäische Denkmuster. Jesus hat diese Denkmuster mit seinen Grundgedanken zu überwinden versucht. Doch die Jünger und die Kirchen sind Jesus nicht gefolgt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Minuten schrieb Studiosus:

 

Mal davon abgesehen, dass der Prozess gegen Galileo Galilei vielschichtiger war als in diesen kondensierten Versionen dargestellt, heftet sich die Kirche diesen Vorfall nicht stolz an die Brust. Das Gegenteil ist der Fall. Die große Vergebungsbitte Papst Johannes Paul II. im Jubiläumsjahr 2000 war ein vielbeachtetes Zeichen, das sehr positiv aufgenommen wurde. 

Das ist richtig. Solange man aber weiterhin am Dogma der päpstlichen Unfehlbarkeit festhält, bleibt ein schaler Geschmack.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Neu erstellen...