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Warum Pfarrer Kroll?


zorn0

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Hi Sokrates,

 

gerne würde ich noch auf deinen Beitrag antworten, aber die Diskussion hat mir etwas Appetit gemacht. Ich verschwinde daher jetzt in der Küche.

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ich kann all die selbsternannten Experten  wie sstemmild, die in diesen Foren sich verausgaben und andere verwirren , kaum mehr ertragen.  Warum nicht einfach mal die Theologen und die Bischöfe befragen und sich dann auf dieser soliden Basis orientieren. (...) Ich zitiere beispielhaft nur einen Satz und empfehle dringend das Lesen des gesamten Dokuments bevor man hier weiterdiskutiert: (...)

Lieber kurwenal,

 

dann bin ich doch einmal ganz bescheiden:

 

Dann bin wohl ich einer derjenigen, die noch nicht begriffen haben, was Abendmahl und Eucharistie eigentlich bedeuten - und ich wohl nicht allein. Kommt es dann auf mich nicht an?

 

Und wie ist es mit den vielen anderen, auf evangelischer wie katholischer Seite, die - wie ich - das nicht so umfassend richtig verstanden haben wie Du? Kommt es auf die auch nicht an? Ist das Thema erledigt, weil Du es verstanden zu haben meinst?

 

Nur am Rande: So unproblematisch scheint Prof. Meyer das ganze ja nun doch nicht zu finden, wie der von Erich zitierte Textteil aufzeigt.

 

Und auch nur am Rande: ich bestreite deutlich, daß auch nur die Mehrzahl der deutschen Katholiken, von den Protestanden völlig zu schweigen, den Satz:

 

Im Sakrament des Abendmahls ist der gekreuzigte und auferstandene Herr Jesus Christus mit seinem Leib und seinem Blut unter den Zeichen von Brot und Wein wirklich gegenwärtig.

so unterschreiben würde, den Prof. Meyer da so sicher als "Allgemeingut" verkündet. Es ist mit Sicherheit sogar falsch, daß das alle Lehrstuhlinhaber der katholischen, geschweige denn evangelischen Theologie so unterschreiben würden.

 

Ich kann mir durchaus vorstellen, daß unter den unmittelbaren Teilnehmern an dem Diskurs, den Meyer beschreibt, weitgehende Eingikeit besteht - also den paar -zig Professoren und Bischöfen, die sich darüber ausgetauscht haben. Jetzt will ich einmal sogar unterstellen, daß dieser Konsens nicht bloß auf gruppendynamische Prozesse zurückzuführen ist (die es auch unter Professoren gibt). Aber jedenfalls hat diese Erkenntnis - wenn es denn eine ist, und kein Irrtum - keinerlei Breitenwirkung entfaltet.

 

Das einzige, was diese Wirkung in der Masse hat, ist die Auffassung: "is doch eh alles wurscht" - und genau die meint ja nun auch Meyer nicht. Auf dieser Basis ist auch nach dem, was Meyer schreibt, Gemeinschaft nicht möglich, sondern nur ein zufällig am gleichen Ort stattfindendes Hin- und Hertaumeln.

bearbeitet von sstemmildt
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Pfarrer Kroll hat, wie von Thoams Bloemer vorgeschlagen, mit den Protestanten gebetet, mit ihnen verkündet, und zusätzlich noch ein bisschen Brot gegessen und Wein getrunken. (Mehr war da nicht, weil ein nicht in der Sukzession stehender evangelischer Pastor nicht mehr kann).

Wenn Pfarrer kroll das evangelische Abendmahl wirklich so banal betrachten würde, wäre es noch schlimmer, wenn er daran teilgenommen hätte - eine größere Respektlosigkeit gegenüber unseren Glaubensgeschwistern wäre kaum denkbar.

bearbeitet von ThomasBloemer
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Die Ökumene war vor 30 Jahren schon mal viel weiter. In meiner Jugendzeit waren "ökumenische Gottesdienste" gang und gäbe. Erst seit Johannes Paul II. wird wieder versucht, das zurückzudrehen. Das dürfte nicht zuletzt an der Sozialisation des Papstes im strengkatholischen Polen liegen - von woher der Papst die Probleme nicht so kennen dürfte. Welchen Kurs sein Nachfolger einmal verfolgen wird, werden wir wohl noch erleben.

Wir wollen die offensichtlichen Unwahrheiten, die hier von interessierter Seite verbreitet werden, wenigstens beim Namen nennen und richtig stellen.

 

Es grenzt an Rufmord, nein, es ist Rufmord, ausgerechnet JPII als Ökumenefeind darzustellen.

 

Richtig ist vielmehr, daß es unter keinem anderen Pontifikat eine größere Annäherung zwischen Protestanten und Katholiken gegeben hat.

 

Erinnert sei an die Enzyklika "Et unum sint", und vor allem an die gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre, die einen Schritt der beiden Konfessionen aufeinander zu bedeutete, den vor dreißig jahren, als alles angeblich so mökmunisch war (eine lachhafte Behauptung) niemand für möglich gehalten hätte.

 

Kein anderer Papst hat übrigens an so vielen ökumenischen Feiern teilgenommen.

 

Es ist gerade diese Ökumenefreundlichkeit dieses Papstes, die bei manchen die unberechtigte Hoffnung geweckt, man könne die Unterschiede im Abendmahlsverständnis genauso zügig überwinden wie z. B. in der Rchtfertigungslehre.

 

Daß dies aufgrund der Tatsache, daß die Eucharistie das Fundament der katholischen Kirche ist und das Amtsverständnis der Konfessionen sich hier grundlegendst unterscheidet, unmöglich ist, haben nicht "selbsternannte Experten", wie Kurwenal (wer ist das?) abwertend feststellt, behauptet, sondern der Heilige Vater und katholische wie evangelische Bischöfe gleichermaßen überzeugend dargestellt.

 

Auch das gewiss nicht konservative ZdK hält ja die eucharistische Gemeinschaft nicht für möglich.

 

Für möglich halten sie dagegen Leute, die entweder überhaupt keine Ahnung haben - das sind häufig die "Christen von der Straße", denen man sicher einen gewissen guten Willen nicht absprechen kann - oder theologisch sehr gut informierte Kreise, die, gerade weil sie von zentralen Bedeutung der Eucharistie als konstituierendes Element der Kirche wissen, diese mißbrauchen wollen, um die Kirche abzuschaffen.

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<<eine größere Respektlosigkeit gegenüber unseren Glaubensgeschwistern wäre kaum denkbar. >>

 

aber sie haben es nicht als respektlosigkeit empfunden. aber das werden wir ihnen schon noch erklären.

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Es hat durchaus, lieber Helmut , evangelische Theologen wie Berger gegeben, die sich öffentlich gegen die Instrumentalisierung der Sakramente gewandt haben.

 

Ich kann aus unserer evangelischen Kollegengemeinde, mit der wir eine hervorragnde ökumnische Zusammenarbeit pflegen, mehrere nennen, die das ähnlich sehen, darunter einen gestandenen Theologieprofessor.

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Und noch was, Helmut: wenn Du ein evangelische Abendmahl zum "zusätzlich noch ein bißchen Brot essen und Wein trinken" abwertest, wie Sokrates, tust Du mir sehr leid. So habe ich dann außer Dir noch keinen evangelischen Christen über das Abendmahl reden hören.

 

Wäre es so - ich weiß daß es bei vielen evangelischen Christen ganz und gar nicht so ist - wäre das ein noch größeres Problem für die Ökumene.

 

Denn auf diesem Niveau wolen wir die vollständige Hingabe Jesu Christi an seine Kirche in der Eucharistie nun wirklich diskutiert wissen.

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<<Pfarrer Kroll hat, wie von Thoams Bloemer vorgeschlagen, mit den Protestanten gebetet, mit ihnen verkündet, und zusätzlich noch ein bisschen Brot gegessen und Wein getrunken. (Mehr war da nicht, weil ein nicht in der Sukzession stehender evangelischer Pastor nicht mehr kann).>>

 

<<"Wenn" Pfarrer kroll das evangelische Abendmahl wirklich so banal betrachten "würde", "wäre" es noch schlimmer, wenn er daran teilgenommen "hätte" - eine größere Respektlosigkeit gegenüber unseren Glaubensgeschwistern "wäre" kaum denkbar. >>

 

<<"wenn" Du ein evangelische Abendmahl zum "zusätzlich noch ein bißchen Brot essen und Wein trinken" abwertest, >>

 

warum lieber thomas, bringst du pfarrer kroll und auch mich auch nur in die nähe des gedankens von sokrates?

mit "hätte wäre würde wenn" kannst du jeden in die nähe einer noch so großen verfehlung bringen.

 

gruss helmut

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Ich habe nicht Pfarrer Kroll in die Nähe von Sokrates gerückt, sondern mich an der würdelosen Banalisierung des Abendmahl durch Sokrates gestoßen. Ich war ausdrücklich davon ausgegangen, dqaß Herr Kroll diese Ansicht nicht teilt (Daher der Konkunitiv). Und ich habe betont, daß es nicht zu seiner Entlastung, sondern Belastung beitragen würde, wenn er sie teilen würde.

 

Daraufhin hast Du festgestellt, daß eine solche Banalisierung durch Sokrates keine Beleidigung, ist, und jetzt beschwerst Du Dich, ich hätte Dich die Nähe dessen gerückt, zu dessen Verteidigung Du angetreten bist.

 

Was soll das eigentlich?

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Oder habe ich Dich mißverstanden, Helmut?

 

aber sie haben es nicht als respektlosigkeit empfunden. aber das werden wir ihnen schon noch erklären.

 

hattest Du diesen Satz nicht so gemeint, wie gerade vermutet hatte? (Stelle gerade fest, daß er unter Umständen auch andersrum gelesen werden kann).

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lieber thomas

 

sie werden es nicht wie sokrates verstanden haben, jedenfalls mehrheitlich nicht.

 

weitere mutmaßungen verbieten sich mir.

 

gruss helmut

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Bevor jetzt alle voller Entrüstung angesichts der "würdelosen Banalisierung des Abendmahl durch Sokrates" (O-Ton T.Bloemer) mit der moralischen Keule über mich herfallen, eine dumme Frage angesichts meines offenkundigen Unwissens an Leute, die es offensichtlich besser wissen (z.B. aus der Enzyklika):

 

Was hat jetzt Pfarrer Kroll genau gemacht, als er verbotenerweise am Abendmahl teilgenommen hat? Hat er nur Brot gegessen, oder echt den Leib Christi kommuniziert?

 

Wohlgemerkt: nicht was er und andere geglaubt haben zu tun, sondern was er faktisch getan hat.

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Deine Darstellung ist falsch, und das, obwohl Du durchaus zu den sogenannten "informierten Christen" zählen dürftest. Sie ist vor allem falsch in Bezug auf die protestantischen Lehren.

Dein Argument des unterschiedlichen Verständnisses muss ich wohl akzeptieren, weil es ja, wie man inzwischen sieht, stimmt. :blink:

 

Aber die Folgerung, dass wegen des unterschiedlichen Verständnisses ein gemeinsames Mahl nicht möglich wäre, teile ich nicht: sonst wäre ja auch eine Eucharistiefeier unter Katholiken nicht mehr möglich, die ja auch nicht alle das strenge Verständnis der Enzyklika haben.

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Ich wüsste gerne, was ein »strenges Verständnis« ist.

 

Und – meines Wissens sollte, wer mit dem katholischen Eucharistieverständnis nicht übereinstimmt, nicht zur Kommunion gehen. Das ist auch ein Frage der Ehrlichkeit.

 

Was nun »katholisches Eucharistieverständnis« ist? Vermutlich nicht eine wie auch immer zu erhebende Mehrheitsauffassung der deutschen – oder weltweiten – Katholiken, sondern die vom Lehramt beschriebene Lehre der Kirche. Die bezahlen wir schließlich dafür …

 

Ist das streng, unbarmherzig? Ich erinnere an Jesus: »Wollt auch ihr weggehen?« (Joh 6). Einer ist nicht gegangen, obwohl er es hätte sollen. – Aber das hatten wir bereits.

bearbeitet von Echo Romeo
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Ich wüsste gerne, was ein »strenges Verständnis« ist.

 

Hi Echo,

 

das möchte ich nicht weiter diskutieren, weil es zu nichts führt, ausser zu Nickeligkeiten. Ich denke, ich war deutlich genug. Mein Beitrag sollte nur fairerweise eine Rückmeldung an Sven sein, worin ich mich geirrt hatte und wo ich bei meiner Meinung bleibe und warum.

 

Mich würde, im Sinne der Diskussion über Pfr. Kroll, eher die Antwort auf mein voriges Posting interessieren.

 

GRuss

 

S.

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Den Begriff brachtest du in die Diskussion … nun ist er nicht hinterfragbar?

 

»Was hat jetzt Pfarrer Kroll genau gemacht, als er verbotenerweise am Abendmahl teilgenommen hat? Hat er nur Brot gegessen, oder echt den Leib Christi kommuniziert?«

 

Ich weiß es nicht.

 

Das ist vielleicht gerade das leidige an der Diskussion. Wenn er in einer katholischen Kirche kommuniziert hätte, dann hätte er nach meiner Überzeugung – würdig oder unwürdig – den realen Leib Christi empfangen.

 

So hat er am Abendmahl teilgenommen. Für mich gilt hier die Auffassung der jeweiligen Gemeinde, ohne die Verbürgtheit durch die Eine Kirche. Ich habe – nach meiner wirklich nicht maßgeblichen Meinung – versucht, die unterschiedlichen Lehren über das Abendmahl als Abglanz der einen Eucharistie zu deuten.

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Herr Kroll hat seinem Bischof und dessen Nachfolgern Gehorsam versprochen (genauso! wie ein Ordensmensch das tut gegenüber den Oberen) und dieses Versprechen gebrochen. Ganz einfach eigentlich.

 

Übrigens ist Klaus Berger nicht evangelisch, sondern sehr katholisch, wenn er auch Lehrstuhlinhaber für NT-Exegese an einer Evang. Fakultät ist.

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Herr Kroll hat seinem Bischof und dessen Nachfolgern Gehorsam versprochen (genauso! wie ein Ordensmensch das tut gegenüber den Oberen) und dieses Versprechen gebrochen. Ganz einfach eigentlich.

Natürlich kann man das Ganze auf ein Gehorsamsproblem reduzieren. Aber dann brauchst Du in diesem Thread nicht zu diskutieren: Befehl ist Befehl. Punkt Ende der Diskussion.

 

Für mich als jemandem, der grundsätzlich Befehle nur annimmt, wenn sie ihm einleuchten, stellt sich die Frage, auf die mir bisher nur Echo die ehrliche Antwort geben konnte, er wisse es nicht (so do I):

 

Was hat jetzt Pfarrer Kroll nun genau zu sich genommen, als er verbotenerweise am Abendmahl teilgenommen hat? Nur Brot und Wein? Oder Leib und Blut?

Es müsste doch in der Enzyklika Ecclesia de Eucharistia eine Antwort zu finden sein, und von den 17, die sie gelesen haben, müsste sich doch eine® finden, der sie gefunden hat. (Ich war bei den 8, die nur "überflogen" angekreuzt haben).

 

Ich selber bin der Meinung, Kroll habe nur Brot und Wein zu sich genommen. Dafür musste ich mich u.a. als würdelos beschimpfen lassen. Ist das angemessen, wenn man es selbst nicht besser weiss?

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Herr Kroll hat seinem Bischof und dessen Nachfolgern Gehorsam versprochen (genauso! wie ein Ordensmensch das tut gegenüber den Oberen) und dieses Versprechen gebrochen. Ganz einfach eigentlich.

Natürlich kann man das Ganze auf ein Gehorsamsproblem reduzieren. Aber dann brauchst Du in diesem Thread nicht zu diskutieren: Befehl ist Befehl. Punkt Ende der Diskussion.

 

Für mich als jemandem, der grundsätzlich Befehle nur annimmt, wenn sie ihm einleuchten, stellt sich die Frage, auf die mir bisher nur Echo die ehrliche Antwort geben konnte, er wisse es nicht (so do I):

 

Was hat jetzt Pfarrer Kroll nun genau zu sich genommen, als er verbotenerweise am Abendmahl teilgenommen hat? Nur Brot und Wein? Oder Leib und Blut?

Es müsste doch in der Enzyklika Ecclesia de Eucharistia eine Antwort zu finden sein, und von den 17, die sie gelesen haben, müsste sich doch eine® finden, der sie gefunden hat. (Ich war bei den 8, die nur "überflogen" angekreuzt haben).

 

Ich selber bin der Meinung, Kroll habe nur Brot und Wein zu sich genommen. Dafür musste ich mich u.a. als würdelos beschimpfen lassen. Ist das angemessen, wenn man es selbst nicht besser weiss?

Ah, Sokrates,

 

ja, genau das ist es: Kröll hat nur Brot und Wein zu sich genommen. Aber genau das ist das Problem: seine Handlung führt nur dazu, dass bestehende Unterschiede im Verständnis zugedeckt werden. Das ist in den (Natur-)wissenschaften fehl am Platz, und es ist in der Religion noch fehler - (auch wenn es für 'fehl' keine Steigerungsstufe gibt). In den Naturwissenschaften gehört es zur 'Pflicht' eines Wissenschaftler Differenzen möglichst klar und schonungslos aufzuzeigen. Nichts anderes ist in der Religion am Platze. Sag mir, woran Du glaubst, ich sage Dir, woran ich glaube. Kröll und seinesgleichen meinen, Unterschiede können man dadurch lösen, indem man sie nivelliert, alles 'gleich' macht. Wenn es aber religöse Wahrheiten gibt, kann diesen nicht weniger Ernsthaftigkeit und Bedeutung zukommen, als naturwissenschaftlichen Wahrheiten, sondern noch mehr. Dann sollte man aber auch den Mut haben Unterschiede als Unterschiede stehen zu lassen. So etwas nennt man 'Konfliktfähigkeit'. Leider gibt es nun viele, denen sind solche Unterschiede peinlich, ihnen ermangelt es an Konfliktfähigkeit. Hier muss die Kirche, so sie nur einen Funken Achtung vor ihren eigenen Überzeugungen hat, einschreiten. Wie dieses Einschreiten ausschaut, darüber kann man diskutieren. Dass sie, die katholische Kirche, das Lehramt, aber ihre Wahrheiten, das, was sie als religiöse Wahrheit erkannt hat, vertritt, ist ihr gutes Recht ... nein, mehr noch: es ihre Pflicht.

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Ich selber bin der Meinung, Kroll habe nur Brot und Wein zu sich genommen. Dafür musste ich mich u.a. als würdelos beschimpfen lassen. Ist das angemessen, wenn man es selbst nicht besser weiss?

Das ist eine der üblichen Verdrehungen. Sokrates hatte geschrieben, die Teilnahme am evangelischen Abendmahl bedeute, "ein bißchen Brot zu essen und Wein zu trinken". Das hatte ich als Banalisierung bezeichnet. Denn für unsere evangelischen Glaubensgeschwister bedeutet das Abendmahl denn doch meistens sehr viel mehr. Viele gehen schon davon aus, daß dieses feierliche Gedächtnismahl eine besondere Gemeinschaft mit Christus begründet. Mehr kann man dazu wegen der Vielfalt der Abendmahlsauffassungen in der evangelischen Kirche nicht sagen. Die Eigenheit der katholischen Auffassung hat Ratzinger in dem mehrfach verlinkten Tagespost-Artikel sehr anschaulich herausgearbeitet.

 

Bezeichnend ist, daß Leute, die weder die Enzyklika gelesen haben noch die Unterschiede zwischen Abendmahl und Eucharistie halbwegs benennen können, sich durchaus in der Lage fühlen, Urteile über die Möglichkeiten des gemeinsamen Feierns abzugeben und u Aktionen gegen Gläubige aufzurufen, die der Lehre Kirche folgen.

 

Der Heilige Vater hat in der Enzyklika "Ecclesia de Eucharistia" zum Thema "Teilnahme von Katholiken am evangelischen Abendmahl" folgendes ausgeführt (Abs. 30):

 

Zur Zeit bleibt die Beobachtung, die vom Konzil bezüglich der im Abendland des 16. Jahrhunderts und danach entstandenen und von der Katholischen Kirche getrennten kirchlichen Gemeinschaften gemacht wurde, vollkommen zutreffend: “Obgleich bei den von uns getrennten kirchlichen Gemeinschaften die aus der Taufe hervorgehende volle Einheit mit uns fehlt und obgleich sie nach unserem Glauben vor allem wegen des Fehlens des Weihesakramentes die ursprüngliche und vollständige Wirklichkeit (substantia) des eucharistischen Mysteriums nicht gewahrt haben, bekennen sie doch bei der Gedächtnisfeier des Todes und der Auferstehung des Herrn im Heiligen Abendmahl, dass hier lebendige Gemeinschaft mit Christus bezeichnet werde, und sie erwarten seine glorreiche Wiederkunft”.

Deshalb müssen die katholischen Gläubigen, wenn sie auch die religiösen Überzeugungen ihrer getrennten Brüder respektieren, sich von der Teilnahme an einer Kommunion fernhalten, die in ihren Feiern ausgeteilt wird, um nicht einer Zweideutigkeit über die Natur der Eucharistie Vorschub zu leisten und es demzufolge zu unterlassen, die Wahrheit klar zu bezeugen. Dies würde zu einer Verzögerung des Weges zur vollen sichtbaren Einheit führen. Ebenso wenig kann man daran denken, die sonntägliche heilige Messe durch ökumenische Wortgottesdienste oder durch gemeinsame Gebetstreffen mit Christen ersetzen, die den oben genannten kirchlichen Gemeinschaften angehören, oder durch die Teilnahme an ihren liturgischen Feiern. Solche Feiern und Treffen, die bei geeigneten Anlässen in sich selbst lobenswert sind, bereiten auf die ersehnte volle, auch eucharistische Gemeinschaft vor, aber sie können sie nicht ersetzen.

bearbeitet von ThomasBloemer
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und worin besteht nun die mangelnde konfliktfähigkeit von kroll.

 

er hat einen konflikt begonnen, er hält ihn aus. er trägt die konsequenzen.

 

gruss helmut

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ja, genau das ist es: Kröll hat nur Brot und Wein zu sich genommen. Aber genau das ist das Problem: seine Handlung führt nur dazu, dass bestehende Unterschiede im Verständnis zugedeckt werden.

Hallo Erich,

 

danke für die Antwort. Auf so etwas hatte ich gehofft.

 

Ich beginne zu verstehen (nachdem das bei Sven schon angefangen hatte, was nicht heisst, dass ich beginne zu akzeptieren :blink: )

 

Die reine katholische Lehre besagt (wie ich schon schrieb, was aber durch Thomas Bloemers Anwürfe gegen mich etwas unterging):

 

Nur der in der apostolischen Sukzession stehende Priester bringt das Wunder der Wandlung zustande(*). Ein evangelischer Pfarrer kann das normalerweise (Ausnahmen siehe (*)) nicht.

 

Das heisst also insbesondere: Das "Vergehen" Pfarrer Krolls lag nicht in einer Missachtung des Sakraments, nicht in einer Schändung oder Verunglimpfung einer heiligen Gestalt (die ja gar nicht da war). Das Vergehen lag vielmehr darin, dass er die offizielle katholische Glaubensposition untergrub, indem er

 

1. entweder tatsächlich glaubte, was (wie ich von Sven lernte) die Luitherischen glauben, nämlich, dass eine Wandlung stattfand bzw. zumindest den Eindruck erweckte, er würde das glauben.

 

2. oder er glaubt, dass auch bei den Katholiken nur Brot und Wein da sind, eine Wandlung also nur "symbolisch" stattfindet, wie auch zahlreiche Nichtlutherische Evangelen das glauben.

 

Habe ich das in Deinem Sinne richtig interpretiert?

 

Mir scheint, Thomas Bloemer sieht das anders, denn den Satz

 

Wenn Pfarrer Kroll das evangelische Abendmahl wirklich so banal betrachten würde, wäre es noch schlimmer, wenn er daran teilgenommen hätte - eine größere Respektlosigkeit gegenüber unseren Glaubensgeschwistern wäre kaum denkbar.

 

interpretiere ich so, dass er bei Pfarrer Kroll die oben geschilderte "Position 1" vermutet, nämlich dass das Abendmahl mehr als nur Brot und Wein ist, und dass er das ausdrücklich gut findet.

 

Was daher zu überlegen ist: macht es überhaupt Sinn, auf Unterschieden, die man überhaupt nicht faktisch feststellen kann, sondern nur per Dekret anweisen, zu bestehen. Oder wäre es nicht angemessener, den "guten Willen" der Beteiligten zum Maßstab zu machen und im Übrigen bezüglich der Anwesenheit und Nichtanwesenheit von Jesus Christus auf dessen göttlichen Ratschluss zu vertrauen? Könnte nicht eine Lösung darin bestehen, dass man die Leute, die "sichergehen wollen" zu einer formal korrekten (am besten noch tridentinischen, wenn sie der deutschen Übersetzung nicht trauen - an dieser Stelle beginne ich die Piusbrüder zu verstehen - was nicht heisst, dass ich ihre Position gutheisse) Messe gehen lässt. Und andere eben anders feiern lässt?

 

Das wäre dann nicht "nivellieren", sondern "eine Vielfalt" leben, wie es sie heute in Form der Konfessionen auch schon gibt - aber eben dann unter dem grossen Dach der katholischen Kirche.

 

Gruss

 

KP

 

 

(*)Es gibt wohl Ausnahmen, da Jesus Christus sich sicherlich nicht durch magische Riten "beschwören" lässt, und deshalb in eigener Gnade auch zu den Gläubigen kommt, die in gutem Glauben einem Betrüger - einem nicht gültig geweihten Priester - aufgesessen sind. Das habe ich mal irgendwo gelesen, ich finde die Quelle nicht.

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