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Warum gibt es keine weiblichen Priester?


Kumalie

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Ich hätte da mal eine Frage. Judas war doch auch Apostel, oder? Wieso wurden dann Nachfolger eingesetzt, wenn der Kreis nicht erweiterbar war?

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Gerlinde Blosche
Ich hätte da mal eine Frage. Judas war doch auch Apostel, oder? Wieso wurden dann Nachfolger eingesetzt, wenn der Kreis nicht erweiterbar war?

Liebe Katta,

wie hätte denn die Lehre Jesu weit in alle Welt verbreitet werden sollen, wenn man keine Nachfolger ausgewählt hätte! So haben die Apostel ihre von Jesus erhaltene Vollmacht zum Dienst an der Glaubengemeinschaft durch Handauflegung kraft des Hl Geistes weitergegeben.

Ich hoffe, ich hab dich richtig verstanden.

Gruß Gerlinde

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Ich habe von Griechisch keine Ahnung, habe aber gelesen, daß es eine grammatikalische Uneindeutigkeit gäbe, die beide Lesarten ermöglicht.

 

Die "feminine" Lesart ist in den beiden ältesten Textzeugnissen vorhanden, nachträglich eingefügt (weil die ursprüngliche Handschrift keine Akzente hatte, die den einzigen Unterschied zwischen maskulin und feminin der Form "Junian" [Akk.] ausmachen). Der neueste Nestle-Aland (ab Aufl. 27) macht im textkritischen Apparat darauf aufmerksam.

 

Über diese doch interessante Tatsache hinaus möchte ich auch auf das nach wie vor bestehende Zeugnis des Johannes Chrysostomus verweisen. Er sprach davon, dass es diese Apostelin gegeben habe.

 

Ein weiteres Indiz ist die Tatsache, dass man bisher noch an keiner anderen Stelle einen Männernamen Junias in der Antike ausmachen konnte. Das schließt nicht aus, dass es so jemanden gegeben haben könnte (so wie "Brigittus" prinzipiell möglich sein könnte, aber...).

 

Zusammengenommen festigen sich die Hinweise für Entscheidung für Junia und gegen Junias.

 

Gegen den amtlichen Charakter bei Junia spricht auch, daß es sich um einen absolut singulären Fall handeln würde, dem keine weiteren Beispiele gefolgt sind.

 

Ok, aber wenn die Frau so singulär war, muss ich sie dann aus der Handschrift entfernen? Dann lasse ich sie doch einfach so singulär stehen wie Maria Magdalena und aus. Offenbar sind zwei singuläre Fälle irgendwie einer zu viel...

 

 

@Katta und Gerlinde Blosche:

Eben, eben... So einfach ist das nicht mit dem Apostelbegriff...

bearbeitet von rembetiko
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Ich habe von Griechisch keine Ahnung, habe aber gelesen, daß es eine grammatikalische Uneindeutigkeit gäbe, die beide Lesarten ermöglicht.

 

Die "feminine" Lesart war in den beiden ältesten Textzeugnissen vorhanden, ist aber später entfernt worden. Man kann die Radier-Spuren sehen und die darunter liegende Originalschreibweise, die einen femininen Akzent trägt, wird bei Infrarot sichtbar. Der neueste Nestle-Aland (ab Aufl. 27) macht im textkritischen Apparat darauf aufmerksam.

 

Über diese doch interessante Tatsache hinaus möchte ich auch auf das nach wie vor bestehende Zeugnis des Johannes Chrysostomus verweisen. Er sprach davon, dass es diese Apostelin gegeben habe.

 

Ein weiteres Indiz ist die Tatsache, dass man bisher noch an keiner anderen Stelle einen Männernamen Junias in der Antike ausmachen konnte. Das schließt nicht aus, dass es so jemanden gegeben haben könnte (so wie "Brigittus" prinzipiell möglich sein könnte, aber...).

 

Zusammengenommen festigen sich die Hinweise für Entscheidung für Junia und gegen Junias.

 

Gegen den amtlichen Charakter bei Junia spricht auch, daß es sich um einen absolut singulären Fall handeln würde, dem keine weiteren Beispiele gefolgt sind.

 

Ok, aber wenn die Frau so singulär war, muss ich sie dann aus der Handschrift entfernen? Dann lass ich sie einfach so singulär stehen wie Maria Magdalena und aus.

 

@Katta und Gerlinde Blosche:

Eben, eben... So einfach ist das nicht mit dem Apostelbegriff...

 

Wie wäre es mit der Überlegung, daß die Radierer vielleicht Ahnung von Griechisch hatten, aber keine übermäßig kompetenten Theologen und Ausleger der Schrift waren? Sie wären dann dem Denken gefolgt, das zwischen den verschiedenen Verwendungen des Wortes Apostel nicht unterscheidet.

Das Gegenbeispiel kann man dann bei Johannes Chrysostomos lesen. Er hat (wenn die Geschichte stimmt) von einer Apostelin gesprochen, ist aber wohl selbst niemals auf die Idee gekommen, daß damit das Apostelamt gemeint sein könnte. Auch hat er niemals als Bischof Frauen geweiht (zumindest darf man das Vertrauen haben, daß dies längst bekannt wäre, wenn er es getan hätte).

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Gerlinde Blosche

Ich habe von Griechisch keine Ahnung, habe aber gelesen, daß es eine grammatikalische Uneindeutigkeit gäbe, die beide Lesarten ermöglicht.

 

Die "feminine" Lesart war in den beiden ältesten Textzeugnissen vorhanden, ist aber später entfernt worden. Man kann die Radier-Spuren sehen und die darunter liegende Originalschreibweise, die einen femininen Akzent trägt, wird bei Infrarot sichtbar. Der neueste Nestle-Aland (ab Aufl. 27) macht im textkritischen Apparat darauf aufmerksam.

 

Über diese doch interessante Tatsache hinaus möchte ich auch auf das nach wie vor bestehende Zeugnis des Johannes Chrysostomus verweisen. Er sprach davon, dass es diese Apostelin gegeben habe.

 

Ein weiteres Indiz ist die Tatsache, dass man bisher noch an keiner anderen Stelle einen Männernamen Junias in der Antike ausmachen konnte. Das schließt nicht aus, dass es so jemanden gegeben haben könnte (so wie "Brigittus" prinzipiell möglich sein könnte, aber...).

 

Zusammengenommen festigen sich die Hinweise für Entscheidung für Junia und gegen Junias.

 

Gegen den amtlichen Charakter bei Junia spricht auch, daß es sich um einen absolut singulären Fall handeln würde, dem keine weiteren Beispiele gefolgt sind.

 

Ok, aber wenn die Frau so singulär war, muss ich sie dann aus der Handschrift entfernen? Dann lass ich sie einfach so singulär stehen wie Maria Magdalena und aus.

 

@Katta und Gerlinde Blosche:

Eben, eben... So einfach ist das nicht mit dem Apostelbegriff...

 

Wie wäre es mit der Überlegung, daß die Radierer vielleicht Ahnung von Griechisch hatten, aber keine übermäßig kompetenten Theologen und Ausleger der Schrift waren? Sie wären dann dem Denken gefolgt, das zwischen den verschiedenen Verwendungen des Wortes Apostel nicht unterscheidet.

Das Gegenbeispiel kann man dann bei Johannes Chrysostomos lesen. Er hat (wenn die Geschichte stimmt) von einer Apostelin gesprochen, ist aber wohl selbst niemals auf die Idee gekommen, daß damit das Apostelamt gemeint sein könnte. Auch hat er niemals als Bischof Frauen geweiht (zumindest darf man das Vertrauen haben, daß dies längst bekannt wäre, wenn er es getan hätte).

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