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Tirunesh

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Wie immer mehrere Bücher parallel.

 

1. David Albahari: Götz und Meyer

Die Namen der beiden SS-Unteroffiziere Götz und Meyer sind echt. Es sind die Fahrer eines der so genannten Gaswagen, in denen 1942 jüdische Frauen und Kinder aus einem Sammellager bei Belgrad ermordet wurden. 70 bis 100 Menschen passten in das Fahrzeug, es fuhr täglich, bis das Lager leer war. Albahari, ein serbischer Schriftsteller, beschreibt in seinem Roman den Versuch eines Belgrader Lehrers, diese Geschichte zu recherchieren. Ich versuche seit Monaten, das Buch zu lesen, und muss es immer wieder weglegen. Ich lese es auch nur, weil ich selber über eine der ermordeten Frauen aus dem Lager schreiben will, und über ihr Baby, dessen Namen niemand mehr weiß.

 

2. Friedrich Wilhelm Graf/Klaus Wiegandt (Hrsg.): Die Anfänge des Christentum

Ein fulminanter Sammelband mit Aufsätzen rund um die ersten 100 Jahre des Christentums, verfasst von hochkarätigen Fachleuten: Annette Merz, Udo Schnelle, Oda Wischmeyer, Jan Christian Gertz, Reinhard Feldmeier... Über 500 Seiten geballtes Wissen, durchaus auch kontrovers dargestellt, mit Antworten unter anderem auf die Frage, wie sich das Christentum derart schnell ausbreiten konnte.

 

3. Yiftach Ashkenazy: Mein erster Krieg

Erzählungen eines jungen israelischen Autors aus dem Leben von Menschen, die auf irgendeine Art betrogen, versehrt, beschädigt und vom Leben gezeichnet sind, meist düster und gewalttätig, wenn auch sprachlich auf hohem Niveau. Nichts für depressive Stunden und eigentlich auch nicht mein Geschmack.

 

4. Shalom Auslander: Eine Vorhaut klagt an

Folgendes Gebet schreibt der Ich-Erzähler auf einen Zettel: "Lieber Gott, bitte töte meinen Sohn nicht bei der Geburt. Und töte meine Frau nicht bei der Geburt. Ich weiß, Du bist sauer auf mich, aber ich auch auf Dich, aber das bleibt unter uns. S." Das Gebet schickt er per E-Mail nach Jerusalem, wo eine Organisation namens VirtualJerusalem.com es ganz real in die Klagemauer stopfen soll. S. hat das Gebet mehrmals gekürzt, denn es darf nur 200 Zeichen haben, und er weiß nicht, "war die Begrenzung auf 200 Zeichen inklusive Leerzeichen? Das stand da nicht, und ich wollte es nicht riskieren. Das war wieder typisch Gott, wie er einen so reinlegte - mein Sohn würde sterben, und ich würde mich umbringen und in den Himmel kommen und fragen:- Was soll das?, worauf Er sagen würde:- E-Mail? Ich habe keine E-Mail gekriegt. War wohl über der Zeichengrenze. Und die ganzen arschigen Engel würden lachen." Also ein Buch abwechselnd zum Lachen und zum Gruseln, und das in sehr schnellem Wechsel.

 

Alfons

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2. Friedrich Wilhelm Graf/Klaus Wiegandt (Hrsg.): Die Anfänge des Christentum

Ein fulminanter Sammelband mit Aufsätzen rund um die ersten 100 Jahre des Christentums, verfasst von hochkarätigen Fachleuten: Annette Merz, Udo Schnelle, Oda Wischmeyer, Jan Christian Gertz, Reinhard Feldmeier... Über 500 Seiten geballtes Wissen, durchaus auch kontrovers dargestellt, mit Antworten unter anderem auf die Frage, wie sich das Christentum derart schnell ausbreiten konnte.

Der Islam hat sich schnell ausgebreitet, und auch der eigentlich nur als Macht, nicht als Religion, aber das Christentum? Immerhin hat es fünf bis sechs Jh. gedauert. Vielleicht berichtest du mal (in deiner gewohnt interessanten und informativen Art :)), wenn du es durch hast.

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PS. welche anderen Grisham-Bücher könnt ihr mir empfehlen? Aus den Bewertungen im Netz wird man nicht so richtig schlau...

- zuerst weil am besten: Der Regenmacher

- dann: die Jury, das urteil (unglaublich spannend)

- die Firma (geht so, aber kommt mir gerade alles erschreckend vertraut vor...)

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PS. welche anderen Grisham-Bücher könnt ihr mir empfehlen? Aus den Bewertungen im Netz wird man nicht so richtig schlau...

- zuerst weil am besten: Der Regenmacher

- dann: die Jury, das urteil (unglaublich spannend)

- die Firma (geht so, aber kommt mir gerade alles erschreckend vertraut vor...)

Letzteres ist nicht so gut... Du lernst ja, was da passieren kann... lies mal *Verteidigung*, das macht dir dann bestimmt auch Spaß.

 

Irgendeine von Deinen Empfehlungen war doch so brutal, oder? Mein Zensurmeister hat es mir quasi-verboten...:D Weißt Du, welches er meint...?

 

Ansonsten - danke...:)!!!

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Aus gegebenem Anlass, nämlich weil ich im Thread "Parthenogenese/Jungfernzeugung" kurz über das Verhältnis zwischen Christentum und Judentum mit diskutiert habe - es hat aber sonst auch niemanden interessiert, und: nein, ich habe keine Ahnung, wie man von Jungfernzeugung auf Antijudaismus kommt, vielleicht weil in beiden Wörtern "ju" vorkommt - jedenfalls deshalb habe ich mir gerade das vor Jahren gelesene Buch

 

Hans Herman Henrix: Judentum und Christentum

 

noch einmal rausgesucht und lese nun erneut und mit Gewinn einige Kapitel über die Geschichte und die theologischen Aspekte des leidvollen Verhältnisses zwischen diesen beiden Religionen.

 

Hans Hermann Henrix, der bis zu seiner Pensionierung 2005 Direktor der Bischöflichen Akademie des Bistums Aachen war, ist ein engagierter und kritischer Beobachter und Teilnehmer des jüdisch-christlichen Dialogs. Ich habe ihn 2009 bei einer Diskussion über die Erklärung des Zweiten Vatikanischen Konzils zu den nichtchristlichen Religionen "Nostra aetate" kennen gelernt; seine differenzierte Einschätzung besonders der Haltung des derzeitigen Papstes zum Verhältnis zwischen den beiden Religionen hat mich beeindruckt. Ein "schwerer Raureif", sagte Henrix damals, habe sich nach der Entscheidung des Papstes zur Karfreitagsfürbitte auf die christlich-jüdischen Beziehungen gelegt, dennoch sei klar, dass Benedikt XVI. keinen Zweifel an seiner tiefen Verbundenheit mit dem jüdischen Volk aufkommen lasse.

 

In "Judentum und Christentum" gibt Henrix einen knappen (42 Seiten), aber fundierten Überblick der Geschichte des Verhältnisses zwischen den beiden Religionen und widmet sich dann vor allem den theologischen Aspekten dieses Verhältnisses. Lesenswert finde ich unter anderem seine Darstellung, wie mühsam, aber schließlich doch erfolgreich die Katholische Kirche sich von ihrer These gelöst hat, Gott habe den "Alten Bund" mit dem Volk Israel aufgekündigt. Das habe bis in die 90er Jahre gedauert. 1985 formulierte - Henrix zitiert es - der katholische Fundamentaltheologe Hans Waldenfels in seinem Handbuch "Kontextuelle Fundamentaltheologie" als Summe paulinischer Theologie die Sätze "Das jüdische Volk ist nach wie vor Gottes auserwähltes Volk. Der Bund ist nicht nur ungekündigt, sondern auch unkündbar." Und dem Argument des bekannten Zitats aus dem Johannes-Evangelium, es komme niemand zum Vater denn durch Jesus, stellt Henrix einen Ausspruch von Franz Rosenzweig entgegen, der lange überlegt hatte, zum Christentum überzutreten, dann aber doch Jude blieb: "Anders aber, wenn einer nicht mehr zum Vater zu kommen braucht, weil er schon bei ihm ist. Und dies ist nun der Fall des Volkes Israel."

 

Alfons

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[..] Shalom Auslander: Eine Vorhaut klagt an

Also ein Buch abwechselnd zum Lachen und zum Gruseln, und das in sehr schnellem Wechsel.

Ein tolles Buch, jüdischer Humor vom Feinsten. Hier noch ein Zitat (der Protagonist muss Torarolle schleppen, Dialog mit der Mutter):

" - Die Tora riecht komisch.

- Die Tora hat den Holocaust überstanden.

- Na und?

- Also sei etwas respektvoller.

- Aber sie stinkt.

- Ich möchte mal wissen, wie du nach einem Holocaust riechen würdest."

bearbeitet von Gingganz
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"A Memory of Light" - Fiiinaaaleee oooho Fiiiinaaaleeeee ohohohooooooooo

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Ich lese derzeit von Bernhard Hennen: Drachenelfen - Die Windgängerin ... ist der zweite Teil seiner neuen Trilogie, leider nicht mehr so spannend und packend wie seine früheren Werke :(

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Ich habe in den letzten Monaten vor allem Shakespeare gelesen.

alle Tragödien und Königsdramen.

 

Dann musste ich aber feststellen, dass mich die Komödien kaum interessieren, ich mir aber das Ziel gesetzt hatte, Shakespeare zu komplettieren, habe ich mir eine Hörspielbox gekauft, wo ich mir die verbleibenden Stücke anhören werde.

 

Meine Tops:

1. Beste Tragödie - Hamlet

2 Bestes Königsdrama - Heinrich IV.

3. Interessantester Schurke: Jago

4. Interessantester Herrscher: Hal/Heinrich V.

5. Interessanteste Frauen Figur:Tamora (oder wars Tamara?) die Gotenkönigin

6. Uninteressanteste Figur: Romeo.

7. Traurigster Tod: Cordelia.

 

Meine nexte to do Liste:

- Hörspiele hören

- BBC Filmkollektion (englisch!) bestellen und mit Untertiteln gucken.

- Zentrale Dramen auf Englisch lesen.

 

Ach ja, außerdem lese ich gerade mal wieder Stephen King: Der Anschlag und die Neuübersetzung von ES.

 

Ich kann mich momentan kaum motivieren, anspruchsvolle Sachbücher zu lesen, was mich etwas frustriert.

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Krieg bloß ich bei solchen Posts Minderwertigkeitskomplexe?? :unsure:

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Krieg bloß ich bei solchen Posts Minderwertigkeitskomplexe?? :unsure:
Ich vermute, daß Xamanoth 1. zuviel Zeit und 2. keine sozialen Verpflichtungen hat.

 

Insofern halten sich meine Komplexe in dieser Sache sehr in Grenzen.

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Krieg bloß ich bei solchen Posts Minderwertigkeitskomplexe?? :unsure:
Ich vermute, daß Xamanoth 1. zuviel Zeit und 2. keine sozialen Verpflichtungen hat.

 

...

Muß nicht sein. Wenn ich etwas wirklich will, dann finde ich auch Zeit dafür. Für den einen ist es Shakespeare-Lektüre, für einen anderen anderes.

bearbeitet von gouvernante
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Krieg bloß ich bei solchen Posts Minderwertigkeitskomplexe?? :unsure:
Ich vermute, daß Xamanoth 1. zuviel Zeit und 2. keine sozialen Verpflichtungen hat.

 

Insofern halten sich meine Komplexe in dieser Sache sehr in Grenzen.

1h Shakespear/Tag. Manchmal morgends, manchmal Abends. Weniger Internet, kein Fernsehen. Am Wochenende meistens etwas mehr.

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6. Uninteressanteste Figur: Romeo.
Fandest Du Yülle wirklich interessanter?

Ich konnte mit Romeo und Julia im Ganzen nicht viel anfangen. Obwohl... in meinem Hörspiel wird Romeo von Kinski gesprochen. Das ist wiederum ganz interessant.

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Ich lese gerade "Sexy Sons" von Bernhard Kegel (für meinen Lesekreis), dann liegt da noch "Watching the English" von Kate Fox - ich müsste es endlich mal auslesen, weil es nur geliehen ist, aber auf Englisch gelingen mir immer nur ein paar Seiten am Stück.

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Dale Earnhardt

HILFE!

Ich benötige noch dringend Ideen für meine Urlaubslektüre. Bitte keine Sachbücher, keine Serienkiller, keine Gerichsmediziner, kein Schätzing, kein Fitzek und kein Dan Brown. Gibt es noch gute Abenteuerromane à la G.Greene oder J. Conrad. Habe noch einen Haufen blutrünstiges Zeug rumliegen (siehe Thread rince!), aber ich mag das nicht mehr.

Danke im voraus!

 

Ach ja, bitte nicht ZU anspruchsvoll. Ihr kennt ja mein Niveau aus dem Forum. :rolleyes:

 

Dale

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HILFE!

Ich benötige noch dringend Ideen für meine Urlaubslektüre. Bitte keine Sachbücher, keine Serienkiller, keine Gerichsmediziner, kein Schätzing, kein Fitzek und kein Dan Brown. Gibt es noch gute Abenteuerromane à la G.Greene oder J. Conrad. Habe noch einen Haufen blutrünstiges Zeug rumliegen (siehe Thread rince!), aber ich mag das nicht mehr.

Danke im voraus!

 

Ach ja, bitte nicht ZU anspruchsvoll. Ihr kennt ja mein Niveau aus dem Forum. :rolleyes:

 

Dale

Den 100jährigen? Abenteuer und witzig.
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Den 100jährigen? Abenteuer und witzig.

 

Der ist wirklich 'ne gute Strandlektüre.

Wobei mir die Vorstellung, dass Dale am Strand liegt, aus welchen Gründen auch immer, schwer fällt.
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HILFE!

Ich benötige noch dringend Ideen für meine Urlaubslektüre. Bitte keine Sachbücher, keine Serienkiller, keine Gerichsmediziner, kein Schätzing, kein Fitzek und kein Dan Brown. Gibt es noch gute Abenteuerromane à la G.Greene oder J. Conrad. Habe noch einen Haufen blutrünstiges Zeug rumliegen (siehe Thread rince!), aber ich mag das nicht mehr.

Danke im voraus!

 

Ach ja, bitte nicht ZU anspruchsvoll. Ihr kennt ja mein Niveau aus dem Forum. :rolleyes:

 

Dale

Mieses Karma

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