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Wieso ist das so....?


Sina

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Aber Sina, Dein Fall ist eindeutig gelagert und es hilft nichts, darüber zu klagen, daß der Nachbar gar was Köstlicheres zu essen am Teller hat. Es ist geklärt, daß Dein Mann zu seinem Ja-Wort am Altar steht,

 

 

 

Da bin ich mir gar nicht so sicher, ob das geklärt ist. Sinas Mann leugnet nicht, daß er sein damaliges Ja-Wort gegeben und damals auch ernst gemeint hat. In diesem Sinne steht er dazu. Aber heute steht er ja gerade nicht mehr zu diesem ja, sonst würde er ja nicht mit Sina eine Ehe führen, sondern mit seiner Ex-Frau. Offensichtlich muß er rückblickend feststellen, daß die erste Ehe ein Irrtum war, daß er und die damalige Frau sich getäuscht haben. Ich verstehe nicht, warum die Kirche (für die Gläubigen ersatzweise "Gott") so scharf darauf sind, daß Menschen in einem Irrtum verharren, ihr Leben auf einem Irrtum aufbauen.

 

 

 

Was wäre eigentlich, wenn Sinas Mann einst einem anderen Gott aus einer anderen Religion die Treue geschworen hätte und danach erst auf Jesus getroffen wäre? Hätte man dann auch zu ihm gesagt: Du darfst nicht an den dreifaltigen Gott des Christentums glauben, du bist ja schon an einen anderen gebunden? Hätte man ihn nicht vielmehr in seiner "Umkehr" unterstützt?

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Danke Thomas ;-)) , Accreda kennt mich ja nicht und somit lese ich die Zeilen und gut ist. @Accreda, ich gebe niemanden die Schuld dafür und am letzten der Kirche. Das unsere Ehen kaputt gegangen ist, da kann kein Außenstehender was dafür aber diese unterschiedliche Handhabungen bei gleichliegenden Fällen, finde ich danebn, gerade die von Das X und umbricarli...das ist ein Witz.

 

Du hast es ihr ja erklärt und ich stimme mit Deiner Einschätzung überein :-).

 

@Hedda, also die geistige Kommunion soll ja mehr in den Vordergrund gerückt werden (lt. der Bischofssynode) weil eben viele Menschen aus verschiedenen Gründen nicht kommunizieren oder es nicht dürfen. Damit habe ich jetzt eigentlich auch kein Problem, ich fühle mich da weder ausgestoßen noch sonst was. Ich würde auch nicht unbedingt sagen dass eine ist wertvoller als das andere. Das kann ja jeder anders empfinden. Ich fühle mich jedenfalls in diesem Moment Jesus sehr nahe. Ich hatte ja eine Ausnahmeregelung vom Bischof zu meiner Firmung vor 4 Jahren und ich muß sagen, es war für mich schon eine tolle Erfahrung. Es ist wohl was anderes wenn man Dinge immer haben kann oder nur ausnahmsweise...

 

LG Sina

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Ich bin noch gar nicht auf die Idee gekommen, hier eine Rangfolge der Wichtigkeit oder Wirksamkeit aufzustellen, Hedda.

 

 

@Hedda, also die geistige Kommunion soll ja mehr in den Vordergrund gerückt werden (lt. der Bischofssynode) weil eben viele Menschen aus verschiedenen Gründen nicht kommunizieren oder es nicht dürfen. ...... Ich würde auch nicht unbedingt sagen dass eine ist wertvoller als das andere.

 

Hallo Sina und Martin,

 

eure Antworten sind das was ich normalerweise von einem vernünftigen Katholiken erwaret hätte. Aber ... (und im folgenden seid nicht ihr direkt angesprochen sondern in erster Linie Katholiken wie Tomlo und Erich und Co, die innerkatholisch sicherlich ähnlich argumentiert hättten wie ihr):

 

Wenn ihr hier als Katholiken innerkatholisch keine Rangfolge zwischen geistiger und materieller Kommunion aufstellen wollt - Warum um Himmels willen wird denn dann die "geistige Kommunion" der evangelischen als "Hungerdiät" bezeichnet oder als "Kekse-Essen" diffamiert.

 

Merkt ihr als Katholiken gar nicht, welch eine Unlogik hier getrieben wird?

 

Viele Grüße

Hedda

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A&A neigen dazu, eine steuerrechtlich günstige Verbindung einzugehen.

Ich nicht. Erstens kann man mich mit den paar Pimperlingen nicht bestechen bzw. mir die Seele abkaufen. Zweitens ist es auch rein rechnerisch Unfug, denn was man an Steuern spart, steckt man am Ende dem Scheidungsanwalt in den Rachen.

 

André

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Hallo Mecky,

 

 

 

ich habe gerade mal ein wenig in Deinem Blog gestöbert. Du schreibst dort viel über die katholische Idee von Ehe und den Konflikt mit den Wiederverheirateten. Unter anderem siehst Du im rigorosen Umgang mit der Ehe-Unauflösbarkeit eine Schutzfunktion: Der Wunsch von Paaren, die sich fürs ganze Leben aneiander binden wollen, würde durch das katholische Eheverständnis geschützt werden.

 

 

 

Ich frage mal nach: Wieso muß dieser Wunsch geschützt werden? Und wieso würde er im Umkehrschluß davon bedroht sein (so schreibst Du das nicht, aber das ist ja wohl die Konsequenz eines aufgehobenen Schutzes), wenn Sina und ihr Mann auch vor der Kirche und nicht nur in der Realität eine richtige und gültige Ehe hätten?

 

Ich versuche mal, mir etwas vor Augen zu halten, was für mich sozusagen "Ewigkeitswert" hat: Die Liebe und enge Verbindung zu meinem Kind. Ich wünsche mir (und bin vorläufig als junge Mutter eines Kleinkindes auch noch davon überzeugt, daß es so sein wird), daß diese Bindung unauflöslich ist, daß diese Liebe nicht einfach irgendwann endet oder sich gar als Irrtum herausstellt. Und ich würde natürlich auch sagen, daß ich mir das nicht nur wünsche, sondern, daß ich "weiß", daß dem so ist.

 

Ich fühle mich aber in meiner Mutterliebe keineswegs dadurch bedroht, daß ich Leute kenne, die zu ihren Eltern irgendwann keine Beziehung mehr hatten und umgekehrt. Manchmal tut mir das leid, manchmal kann ich es sehr gut nachvollziehen. Und schon gar nicht brauche ich als Schutz für meine Mutter/Kind-Beziehung das Unglück anderer Familien, in denen es leider Tatsache ist, daß Eltern und Kinder sich so sehr auseinandergelebt haben, daß die Verbindung nur noch minimal bis inexistet ist. Die müssen mir zuliebe nicht "Mutter/Kind-Liebe" vorspielen, von so einem schauerlichen Spiel würde ich mich und mein Kind überhaupt nicht geschützt fühlen, sondern eigentlich nur noch verarscht.

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Ist es nicht makaber, welche Winkelzüge man machen kann/soll/muss/darf, um einfach nur ein ehrliches Leben führen zu können? Was bleibt von diesem ehrlichen Leben nach all diesen Verrenkungen unterm Strich eigentlich noch übrig?

 

Liebe Sina, du hast die Absurdität ja in einem deiner letzten Postings schon selbst erkannt. Dass ihr beiden euch liebt, kann euch niemand wegdiskutieren, auch wenn hier wer bar jeden Realitätsbezuges von "verhärtetem Herz" sprach, und davon, dass ihr gefälligst zu leiden und eine Beziehung zweiter Klasse zu führen habt, damit alles seine Ordnung hat.

 

Gar nichts hat es damit. Der ganze bürokratische "Rauch" steigt und fällt doch damit, ob die beiden "Patienten" (anders kann man's schon nicht mehr nennen) sich lieben oder nicht. Wenn nicht - nun, ohne Feuer gibt's auch keinen Rauch, und ich hab auch noch kein Feuer gesehen, das zum Brennen Rauch nötig gehabt hätte. Umgekehrt schon.

 

André

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Wenn ihr hier als Katholiken innerkatholisch keine Rangfolge zwischen geistiger und materieller Kommunion aufstellen wollt - Warum um Himmels willen wird denn dann die "geistige Kommunion" der evangelischen als "Hungerdiät" bezeichnet oder als "Kekse-Essen" diffamiert.

 

Merkt ihr als Katholiken gar nicht, welch eine Unlogik hier getrieben wird?

 

Viele Grüße

Hedda

 

 

Hallo Hedda,

wie kommst Du eigentlich darauf, dass die Protestanten eine "geistige Kommunion" hätten (bei ihrer Abendmahlsfeier)? Ich dachte immer, "geistige Kommunion" ist, wenn man bei einer römisch-katholischen Eucharistiefeier andächtig mitbetet, aber nicht kommuniziert. Bei den Evangelischen gibt es ja gar keine Eucharistiefeier, ihr Abendmahl ist entweder eine Mess-Simulation oder einfach was ganz anderes, ein Gedächtnismahl oder so. Da in keinem Fall was gewandelt wird, egal, was sie selber denken, kann man da doch wohl nach römisch-katholischer Auffassung weder materiell noch geistig kommunizieren.

umbrucarli

 

Sorry, das Ganze ist hoffnungslos OT. Da das Thema aber bereits in der Arena kürzlich diskutiert wurde, ist es vielleicht nicht schon wieder Zeit für einen neuen thread zum Thema unterschiedliche Sicht auf Eucharistie/Abendmahl.

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Sämtliche Versuche einer Lösung für das Problem von Sina und anderen scheitern nicht etwa am Eheverständnis, da liessen sich Wege finden wie sie zum Beispiel die Orthodoxen vorgeben, sondern an der Sexualmoral.

 

Wie auch immer eine Lösung nämlich aussähe, die Kirche müsste von dem eisernen Grundsatz abweichen, daß es Sex niemals und unter gar keinen Umständen ausserhalb einer sakramentalen Ehe geben darf.

 

Das wird in den nächsten hundert Jahren nicht passieren, und darum wird sich auch an Situationen wie der Sinas nichts ändern.

 

Da ich aber ein praktischer Mensch bin, ist mir eine Idee gekommen, wie man zumindest dafür sorgen könnte, daß wenigstens der Grund für Sinas (sehr berechtigte) Empörung abgestellt wird, nämlich die Belohnung von Katholiken, die beim ersten Mal irgend einen Formfehler machen und dann noch ein zweites Mal heiraten dürfen mit allem drum und dran.

 

So sieht mein Vorschlag aus:

Katholiken, deren erste Ehe aus einem in ihrem persönlichen Verantwortungsbereich liegenden Grund nichtig ist (z. B. Nichteinhaltung der Formpflicht beim ersten Mal, oder Hinterlegung eines Schreibens daß man keine wirkliche Eheabsicht gehabt habe etc.), erhalten keine großartige Feier mit Pfarrer, Orgel und Kirche, sondern eine Dispens von der Formpflicht.

 

Sie können damit beim Standesamt (Friedensrichter, Little White Chappel, wo immer sie möchten) sakramental heiraten, aber sie bekommen keinen großen Auftritt in der Kirche.

 

Wenn ihnen am Sakrament etwas liegt (ich schätze mal weniger als 25%) dann werden sie diese Möglichkeit dankbar nutzen, wenn es ihnen nur um das Brimborium geht, dann werden sie schmollend abziehen, und das zu Recht.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Hallo in die Runde,

 

vorab, ich bin gerade von einem Termin meines Pfarrers gekommen und nachdem Gespräch ging es mir viel besser. Er hat es geschafft mir das Gefühl zu geben, da versteht mich einer und er hat nicht nur mit den Schultern gezuckt sondern er hat einen Vorschlag gemacht und das fand ich so klasse, es ist eine Chance (mehr möchte ich nicht sagen ;-), die Wogen meiner Seele beruhigen sich etwas. Keine Sorge, wer mich kennt weiß dass es nix gegen das Kirchrecht ist...Nein ich gehe nicht zur Kommunion und werde auch nicht in weiß heiraten...

 

@Werner, ich finde die Praxis der Orthodoxen auch viel ehrlicher, die Ehe hat über den Tod hinaus bestand aber man kann bei einer Zweitehe den Segen bekommen - da geht es wenigsten nicht nur um Sex...

 

Seid gegrüßt

Sina

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vorab, ich bin gerade von einem Termin meines Pfarrers gekommen (...) er hat einen Vorschlag gemacht und das fand ich so klasse, es ist eine Chance

Das freut mich sehr für dich! B)

 

Werner

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Ist es nicht makaber, welche Winkelzüge man machen kann/soll/muss/darf, um einfach nur ein ehrliches Leben führen zu können? Was bleibt von diesem ehrlichen Leben nach all diesen Verrenkungen unterm Strich eigentlich noch übrig?

 

 

Auf was will ich denn hinsichtlich der Ehrlichkeit da schauen, André. Die Ehe wird geschlossen indem man sagt (hier etwas abgekürzt): Ich will dich lieben, achten und ehren, in guten und in schlechten Tagen, bis dass der Tod uns scheidet.

 

Wie ehrlich ist es denn nun, wenn man auf einmal sagt, das habe ich so nicht gemeint? Solange ich das so (!) sage, besteht die Ehe bis zum Tod. Da gibt es keinen Winkelzug.

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Auf was will ich denn hinsichtlich der Ehrlichkeit da schauen, André. Die Ehe wird geschlossen indem man sagt (hier etwas abgekürzt): Ich will dich lieben, achten und ehren, in guten und in schlechten Tagen, bis dass der Tod uns scheidet.

 

Wie ehrlich ist es denn nun, wenn man auf einmal sagt, das habe ich so nicht gemeint? Solange ich das so (!) sage, besteht die Ehe bis zum Tod. Da gibt es keinen Winkelzug.

Schon klar, aber die Ursache liegt tiefer: um dieses "bis dass der Tod uns scheidet" einhalten zu können, ist eine Art Unfehlbarkeit notwendig - Unfehlbarkeit in Gefühlen! Die "offiziellen Vorschriften" sind dieser Sache gegenüber nicht angemessen, und wenn sich dann herausstellt, dass man eben doch fehlbar ist, sitzt man in der Zwickmühle. Und aus einer Zwickmühle kommt man auf "normalem" Wege nicht raus.

 

André

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Sämtliche Versuche einer Lösung für das Problem von Sina und anderen scheitern nicht etwa am Eheverständnis, da liessen sich Wege finden wie sie zum Beispiel die Orthodoxen vorgeben, sondern an der Sexualmoral.

 

 

 

Naja, Werner, das Eheverständnis ist schon auch reichtlich haarsträubend. Ich würde mich, bzw. meine Ehe nicht dafür instrumentalisieren lassen, den "Bund Gottes" abzubilden. Wer bin ich denn?

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Ich frage mal nach: Wieso muß dieser Wunsch geschützt werden? Und wieso würde er im Umkehrschluß davon bedroht sein (so schreibst Du das nicht, aber das ist ja wohl die Konsequenz eines aufgehobenen Schutzes), wenn Sina und ihr Mann auch vor der Kirche und nicht nur in der Realität eine richtige und gültige Ehe hätten?

 

Ich versuche mal, mir etwas vor Augen zu halten, was für mich sozusagen "Ewigkeitswert" hat: Die Liebe und enge Verbindung zu meinem Kind. Ich wünsche mir (und bin vorläufig als junge Mutter eines Kleinkindes auch noch davon überzeugt, daß es so sein wird), daß diese Bindung unauflöslich ist, daß diese Liebe nicht einfach irgendwann endet oder sich gar als Irrtum herausstellt. Und ich würde natürlich auch sagen, daß ich mir das nicht nur wünsche, sondern, daß ich "weiß", daß dem so ist.

 

Liebe Lissie!

 

Die Antwort hast Du in dem letzten zitierten Satz schon vorweggenommen. Die Bindung in der Ehe ist offensichtlich nicht so stark, wie die Liebe zu einem Kind. Es soll zwar vorkommen, dass sich auch Mütter von ihren Kindern lossagen, aber das sind wohl eher dramatische Ausnahmen.

 

Die Eheleute, die kirchlich heiraten wollen, wollen (zumindest jetzt) eine Bindung für's Leben eingehen. Sicher können sie sich nicht sein.

Es kommt aber noch was Wichtiges hinzu: Gerade in dieser Unsicherheit (man kann ja wirklich nicht wissen was geschieht) gibt es nicht nur den Drang, diese Unsicherheit noch mal realistisch bewusst zu machen, sondern wider diese Unsicherheit einen Sprung in eine Verpflichtung zu tun, der über das Machbare hinausgeht. Idiotisch, könnte man sagen. Aber manche Menschen sind eben so gestrickt - die Kirche übrigens auch.

 

Geschützt werden muss in diesem Fall die Möglichkeit, einen solchen Sprung auch zu machen. Durch die Einmaligkeit tut man etwas, was nicht einfach beliebig revidiert oder wiederholt werden kann.

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Ich würde mich, bzw. meine Ehe nicht dafür instrumentalisieren lassen, den "Bund Gottes" abzubilden. Wer bin ich denn?

 

Du bist die Lissie, die sich gegen Vereinnahmungen mehr sträubt, als gegen irgendetwas anderes. Richtig?

 

Mit dem "Bund Gottes" ist allerdings gemeint, dass sich Gott aus freiem Willen unverbrüchlich einem Menschen zuwendet (also nicht, weil es äußere Zwänge gäbe). Die Abbildung dessen kann also gerade nur dann geschehen, wenn jemand nicht heiratet, um eine Glaubenspflicht (äußere Pflicht) zu genügen, sondern wenn er sich aus freiem Willen einem Menschen hingibt und dabei entdeckt, dass dies genau das ist, was Gott seit Ewigkeit tut.

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Die Eheleute, die kirchlich heiraten wollen, wollen (zumindest jetzt) eine Bindung für's Leben eingehen. Sicher können sie sich nicht sein.

Es kommt aber noch was Wichtiges hinzu: Gerade in dieser Unsicherheit (man kann ja wirklich nicht wissen was geschieht) gibt es nicht nur den Drang, diese Unsicherheit noch mal realistisch bewusst zu machen, sondern wider diese Unsicherheit einen Sprung in eine Verpflichtung zu tun, der über das Machbare hinausgeht. Idiotisch, könnte man sagen.

 

 

 

Ja, das könnte man in der Tat sagen. Sehr viel mehr aber auch nicht. B)

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Auf was will ich denn hinsichtlich der Ehrlichkeit da schauen, André. Die Ehe wird geschlossen indem man sagt (hier etwas abgekürzt): Ich will dich lieben, achten und ehren, in guten und in schlechten Tagen, bis dass der Tod uns scheidet.

 

Wie ehrlich ist es denn nun, wenn man auf einmal sagt, das habe ich so nicht gemeint? Solange ich das so (!) sage, besteht die Ehe bis zum Tod. Da gibt es keinen Winkelzug.

Schon klar, aber die Ursache liegt tiefer: um dieses "bis dass der Tod uns scheidet" einhalten zu können, ist eine Art Unfehlbarkeit notwendig - Unfehlbarkeit in Gefühlen! Die "offiziellen Vorschriften" sind dieser Sache gegenüber nicht angemessen, und wenn sich dann herausstellt, dass man eben doch fehlbar ist, sitzt man in der Zwickmühle. Und aus einer Zwickmühle kommt man auf "normalem" Wege nicht raus.

 

André

 

Ich denke, dass dies klar ist, dass ein Scheitern sehr wohl möglich ist. Und für diesen Fall gilt dann eben eines: DIESES Versprechen kann niemand zweimal geben. Und: DIESE Ehe gilt.

 

Und jetzt könnte die Frage kommen: Was ist zu tun im Fall des Scheiterns? Ist es tatsächlich zwingend, eine neue Partnerschaft und deren Sexualität mit dem Entzug der Kommunion zu ahnden.

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Ich denke, dass dies klar ist, dass ein Scheitern sehr wohl möglich ist. Und für diesen Fall gilt dann eben eines: DIESES Versprechen kann niemand zweimal geben. Und: DIESE Ehe gilt.

Es heißt: "Ich will dich lieben, achten und ehren ..." - Dieses Wollen wird aber zu einer Leerformel, wenn man das, was man will, nicht (mehr) kann. Übrig bleibt nur der tote Buchstabe, ein "leer weiterklapperndes Räderwerk", Rauch ohne Feuer. - Richtig absurd wird es in Ehen, in denen sich irgendwann nur noch Gewalt und Hass abspielt, wo die Aussage "Ich will dich lieben, achten und ehren" eine glatte Lüge und damit dann auch eine Sünde wäre. Spätestens hier muss eigentlich offenbar werden, wie sich starre, unduldsame Moral-Aspekte gegenseitig ad absurdum führen.

 

Und jetzt könnte die Frage kommen: Was ist zu tun im Fall des Scheiterns? Ist es tatsächlich zwingend, eine neue Partnerschaft und deren Sexualität mit dem Entzug der Kommunion zu ahnden.

Zu solchen Details kann ich als Atheist nicht viel sagen, weil die Kommunion für mich keine Bedeutung hat. Aber ich finde, es kann mir dennoch nicht egal sein, wenn Menschen in einer Gemeinschaft zu Mitgliedern zweiter Klasse werden, weil das Unfrieden und Gehässigkeiten fördert - nicht nur innerhalb dieser Gemeinschaft, sondern auch mit einer Wirkung nach außen.

 

André

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Ein Ehe kann nur vor Gott geschlossen werden. So wie Gott eine Dreieinheit von Liebe, Weisheit und Wille - Heiliger Geist - ist, so ist auch der Mensch eine Dreieinheit aus Liebe, Weisheit und Wille - Funken des göttlichen Geistes -.

 

Die Liebe ist das zeugende Prinzip, die Weisheit das gestaltende Prinzip und der Wille das ausführende Prinzip.

 

Die Liebe ist der Vater, die die Weisheit die Mutter und der Wille ist das Kind dieser Beiden.

 

So stellt der Mann die Liebe dar, die Frau die Weisheit. Liebe und Weisheit sind in Gott unauflöslich und so so sollte es auch beim Menschen sein.

 

Mann und Frau sind also das Symbol der Einheit von Liebe und Weisheit und nur wenn diese beiden unauflöslich mit eineinander verbunden sind, kann daraus etwas Fruchtbares und Dauerhaftes entstehen.

 

Auf dieser Grundlage wurden in den ältesten Zeiten die Ehen durch Gott geschlossen.

 

Eine Eheschließung vor der Kirche oder vor dem Standesamt ist keine vor Gott geschlossene Ehe. Nur wenn beide, Mann und Frau sich im innersten Herzen vor Gott zu einander ja sagen, ist diese Ehe vor Gott geschlossen. Aber dann ist sie unauflöslich.

 

Ist das nicht der Fall, dann bindet auch der Segen eines Priesters oder Standesbeamte die Ehe vor GOTT nicht. So ein Segen dient dann nur der äußeren Welt und hat somit vor GOTT keinen Wert.

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Und jetzt könnte die Frage kommen: Was ist zu tun im Fall des Scheiterns? Ist es tatsächlich zwingend, eine neue Partnerschaft und deren Sexualität mit dem Entzug der Kommunion zu ahnden.

Zu solchen Details kann ich als Atheist nicht viel sagen, weil die Kommunion für mich keine Bedeutung hat.

 

 

Doch, Du kannst was dazu sagen. Du weißt ja, welche Bedeutung die Kommunion für den Gläubigen hat und welche Bedeutung man ihr aus Sicht der Führungsriege auch zugesteht. Wiederverheiratet Geschiedene davon auszuschlißen kommt der Haltung einer Krankenkasse gleich, die das Vorhandensein einer quasi "selbstverschuldeten" Krankheit mit dem Entzug jeglicher anderer Behandlungsmaßnahmen und Vorbeugemaßnahmen straft. "Slange Sie rauchen stehen Ihnen keinerlei Vorsorgeuntersuchungen, Gesundheitskurse, Impfungen oder Therapien frei".

 

Aus so einer Kasse würde ich umgehend austreten und verstehe niemanden, der das nicht tut. Das ist doch auch eine Frage der Würde, der Selbstachtung, der Achtung, die man seiner neuen Ehe entgegenbringt.

bearbeitet von Lissie
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Aus so einer Kasse würde ich umgehend austreten und verstehe niemanden, der das nicht tut. Das ist doch auch eine Frage der Würde, der Selbstachtung, der Achtung, die man seiner neuen Ehe entgegenbringt.

 

Das wirkt seltsam auf mich, Lissie. Es geschieht genau das, was vorher völlig klar war und du sagst, es habe mit Würde und Selbstachtung zu tun, wenn man sich dann davon distanziert weil es auf einmal nicht jemand Fremden, sondern sich selbst betrifft?

 

Noch mal. Niemand spricht sich dagegen aus, den Ehepartner zu verlassen. Niemand zwingt jemanden dazu, zusammenzubleiben wenn es nicht mehr zu gehen scheint. Aber man kann eben SOLCH eine Ehe, die einmalig ist, nicht zwei- oder fünffach führen. Das ist so logisch, dass es eigentlich für Atheisten eine einfache Übung sein sollte, dies nachzuvollziehen.

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Noch mal. Niemand spricht sich dagegen aus, den Ehepartner zu verlassen. Niemand zwingt jemanden dazu, zusammenzubleiben wenn es nicht mehr zu gehen scheint. Aber man kann eben SOLCH eine Ehe, die einmalig ist, nicht zwei- oder fünffach führen. Das ist so logisch, dass es eigentlich für Atheisten eine einfache Übung sein sollte, dies nachzuvollziehen.

 

 

 

Deswegen sage ich ja auch, daß in dem Konzept von "SOLCH" einer Ehe, die einmalig ist, schon der Wurm steckt. Sie orientiert sich an einem einzigen formalen Aktm, einem Versprechen. Nicht an der tatsächlichen wahrheit über die Liebe und der Zusammengehörigkeit zweier Menschen.

 

 

 

Das ganze wird einfacher, wenn ich ein praktisches Beispiel nehme: Hätte Sina ihren jetzigen Mann vor ihrer ersten Eheschließung und Sinas jetziger Mann Sina vor seiner ersten Eheschließung kennengelernt, hätten sie (vielleicht) den Fehler nicht begangen und rechtzeitig den jeweils richtigen geheiratet. Dann wäre die Ehe jetzt gültig. Sie hätte exakt denselben Inhalt den sie jetzt hat. Nur ist sie jetzt ungültig. Ein Versprechen sollte keine so große Macht haben, daß es die Wahrheit überrollt.

 

 

 

Deswegen nochmal meine Frage: Hätte Sina vor 10 Jahren irgendeinem anderen Gott den ewigen Glauben an ihn geschworen und danach erst den Gott des Christentums kennengelernt: Müßte sie dann auch von christlichen Glauben lassen, nur weil sie einmal formal etwas falsches (noch dazu aus Unwissenheit) gesagt hat?

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Deswegen nochmal meine Frage: Hätte Sina vor 10 Jahren irgendeinem anderen Gott den ewigen Glauben an ihn geschworen und danach erst den Gott des Christentums kennengelernt: Müßte sie dann auch von christlichen Glauben lassen, nur weil sie einmal formal etwas falsches (noch dazu aus Unwissenheit) gesagt hat?

 

Das ist nicht miteinander vergleichbar, Lissie, denn in deinem Bild fehlt eine Ebene. Es ist nicht nur die Ehe, sondern das Versprechen vor Gott in der Glaubensgemeinschaft.

 

Wenn eine Muslima in ihrer Glaubensgemeinschaft heiratet, dann zum Christentum konvertiert, dann ... brauche ich die Geschichte nicht mehr weiterzuerzählen, denn dir ist klar, dass hier die Ehe keine große Chance auf Fortbestand hat.

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Ein Ehe kann nur vor Gott geschlossen werden.

Eine katholische Ehe - mag sein. Ansonsten wurden Ehen schon geschlossen, da gab es das Christentum und den christlichen Gott noch gar nicht - ebenso, wie auch heute Ehen vor einem anderen oder gar keinem Gott geschlossen werden. Und die sind alle in dem Sinn und Geist gültig, in dem sie geschlossen wurden. Die KK hat kein Copyright auf den Begriff "Ehe" und auch keine Deutungshoheit darüber, was andere Ehe-Verständnisse für einen Wert und für eine Gültigkeit haben.

 

André

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Doch, Du kannst was dazu sagen. Du weißt ja, welche Bedeutung die Kommunion für den Gläubigen hat und welche Bedeutung man ihr aus Sicht der Führungsriege auch zugesteht.

Du hast natürlich recht, dass es keinen Sinn hat, weiterhin einer Organisation anzugehören, die einem alle (bzw. die wesentlichen) Rechte entzogen hat, deretwillen man dieser Organisation angehört. Ich hatte, als ich das obige Posting schrieb, einen ähnlichen Gedanken, aber Sina direktemang zum Kirchenaustritt zu raten, erschien mir etwas überzogen. Ich will's mal so versuchen:

 

In "Die Abenteuer des Werner Holt" fiel der Satz "Wenn man aus Prinzip etwas falsches tut, dann ist das Prinzip falsch". Will sagen: Sina sollte sich über dieses eine falsche Prinzip hinwegsetzen, ohne das Kind mit dem Bade auszuschütten, aber auch ohne sich durch "Gruppendruck" dazu verleiten zu lassen, ihr Gewissen und Lebensglück mit irgendwelchen windschiefen Kompromissen zu belasten. Das würde im ersten Schritt bedeuten, zunächst die Unfehlbarkeit der "Gruppe" global in Frage zu stellen, ansonsten kommt man aus diesem Dilemma gedanklich überhaupt nicht heraus. Erst dann kann man ohne Selbstzweifel verinnerlichen, dass auch die eigene Entscheidung und Lebensweise einen eigenen, unantastbaren Wert hat - und zwar, wenn's denn sein muss, auch vor Gott (-> moralische Instanz).

 

André

bearbeitet von andre...
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