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Drewermann ist ausgetreten


Erich

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Schade auch, dass er ausgerechnet auf Degenhard treffen musste (Ich vermute, es hat sein ohnehin angekratztes Bild von Kirche und auch sein Selbstwertgefühl beschädigt, dass er von einem Bischof abserviert wurde, der ihm intellektuell in keiner Weise das Wasser reichen konnte).

War Degenhard so "unintelligent"? Oder was steht da dahinter?

Nicht unintelligent, sondern unintellektuell. Des is ein Unnerschied.

Trotzdem kam es anders an. Mecky hat ja schon geschrieben, was er gemeint hat.

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Herr Drewermann hat endlich das einzigst richtige getan. Wenn man nicht mehr an katholische Lehren und besonders an die Lehre Christi glaubt, dann nenne ich das nur konsequent. Ich ziehe meinen Hut vor ihm.

Die Sichtweise Drewermanns ist da aber eine ganz andere. Er behauptet, dass die Kirche nicht mehr an die Lehre Christi glaubt, sondern an einen machtheischenden Moralismus, mit dem man Menschen genau von alle dem wegführt, worum es Jesus gegangen sei.

Nur hat er damit ein Problem, fast niemand glaubt ihm. Wenn er ein anderes Evangelium will, als das, was uns Christi gelehrt hat, gibt es nur den Weg einer Sektengründung.

Dann kann er ungestört einen Schmusechristi mit seiner alles erdrückenden Liebe lehren.

 

Nur das ist nicht mehr der wahre Jesus.

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Ansonsten waren seine Haltungen schlicht und einfach unerträglich. Er hätte eigentlich längst exkommuniziert werden müssen, um die Kirche vor weiterem Schaden zu bewahren.

 

 

hm, das gilt - cum grano salis - auch für dich

Mal sehen, was Thomas Blömer schreibt und tut, wenn er das sieht. B)

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Herr Drewermann hat endlich das einzigst richtige getan. Wenn man nicht mehr an katholische Lehren und besonders an die Lehre Christi glaubt, dann nenne ich das nur konsequent. Ich ziehe meinen Hut vor ihm.

Die Sichtweise Drewermanns ist da aber eine ganz andere. Er behauptet, dass die Kirche nicht mehr an die Lehre Christi glaubt, sondern an einen machtheischenden Moralismus, mit dem man Menschen genau von alle dem wegführt, worum es Jesus gegangen sei.

Das kommt mir bekannt vor. Ich habe vor solchem Gejammer, in dem man Christus nicht findet, Reißaus genommen. In Einzelfragen kann man da aber sicher über eine bessere Fokussierung nachdenken. Aber ich würde doch davor warnen, wie in anderen Gruppen alles nur auf die ständig und ohne Abwechslung vorgetragene Großformel "Christus liebt uns. Wir sind frei. [Macht was ihr wollt.]" zu reduzieren. Kirche muß da einfach mehr anbieten, und sie muß es zugänglicher machen als es diese Großformel kann.

bearbeitet von soames
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Drewermann war auf der Suche, wie viele unserer Fundamentalen auch. Er glaubt, er habe ein Fundament gefunden, auch unseren Fundamentalen ähnlich. Aber - wo bleibt das Wesentliche - die Suche nach dem Lebendigen?

 

Das lebendige Haus wird auf dem festen Fundment gebaut, damit es nicht vom Sturm des Lebens weggeblasen werden kann.

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.... Aber ich würde doch davor warnen, wie in anderen Gruppen alles nur auf die ständig und ohne Abwechslung vorgetragene Großformel "Christus liebt uns. Wir sind frei. [Macht was ihr wollt.]" zu reduzieren.....

wer tut solches? doch du, mittels eines strohmanns.

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Schade auch, dass er ausgerechnet auf Degenhard treffen musste (Ich vermute, es hat sein ohnehin angekratztes Bild von Kirche und auch sein Selbstwertgefühl beschädigt, dass er von einem Bischof abserviert wurde, der ihm intellektuell in keiner Weise das Wasser reichen konnte).

War Degenhard so "unintelligent"? Oder was steht da dahinter?

Ueber die Intelligenz von Bischof Degenhart steht mir keine Aussage zu. Wenn man allerdings die Dokumentation ueber die Auseinandersetzung von Drewermann mit dem Bischof liest, ist dies nicht gerade eine Werbeschrift fuer die Amtskirche.

Was für eine Dokumentation? Und warum mischen sich in diese Bistumsdinge schon wieder Auswärtige? Seit Linz ist das doch hier schlecht angesehen.

 

Es gibt eine offiziell im Buchhandel zu kaufende Dokumentation, die jeder auch ohne Deine Erlaubnis und ohne Bistumsangehoeriger von Paderborn zu sein, kaufen und lesen darf. Seltsam nicht, was die Freiheit fuer Blueten treibt. B) Es gibt eben mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als ein Fundi sich traeumen laesst. :lol:

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Drewermann war auf der Suche, wie viele unserer Fundamentalen auch. Er glaubt, er habe ein Fundament gefunden, auch unseren Fundamentalen ähnlich. Aber - wo bleibt das Wesentliche - die Suche nach dem Lebendigen?

 

Das lebendige Haus wird auf dem festen Fundment gebaut, damit es nicht vom Sturm des Lebens weggeblasen werden kann.

Ein wunderschoener Gemeinplatz - klingt gut und sagt doch nix wirklich aus.

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Ueber die Intelligenz von Bischof Degenhart steht mir keine Aussage zu. Wenn man allerdings die Dokumentation ueber die Auseinandersetzung von Drewermann mit dem Bischof liest, ist dies nicht gerade eine Werbeschrift fuer die Amtskirche.

Was für eine Dokumentation? Und warum mischen sich in diese Bistumsdinge schon wieder Auswärtige? Seit Linz ist das doch hier schlecht angesehen.

 

Es gibt eine offiziell im Buchhandel zu kaufende Dokumentation, die jeder auch ohne Deine Erlaubnis und ohne Bistumsangehoeriger von Paderborn zu sein, kaufen und lesen darf. Seltsam nicht, was die Freiheit fuer Blueten treibt. B) Es gibt eben mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als ein Fundi sich traeumen laesst. :lol:

Ich habe nichts dagegen, daß Du auch mal ein Buch liest oder kaufst. Ich bin nur über Deine Diskussionsfreudigkeit in hiesigen Angelegenheiten erfreut, die Du auf einmal an den Tag legst, nachdem Du in österreichischen Diözesanangelegenheiten für Auswärtige immer das Köcheln auf sehr kleiner Flamme empfohlen hast. Das läßt mich nämlich hoffen, daß wir uns dann auch wieder über Staatsgrenzen hinweg unterhalten dürfen. :lol:

bearbeitet von soames
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Drewermann war auf der Suche, wie viele unserer Fundamentalen auch. Er glaubt, er habe ein Fundament gefunden, auch unseren Fundamentalen ähnlich. Aber - wo bleibt das Wesentliche - die Suche nach dem Lebendigen?

 

Das lebendige Haus wird auf dem festen Fundment gebaut, damit es nicht vom Sturm des Lebens weggeblasen werden kann.

Ein wunderschoener Gemeinplatz - klingt gut und sagt doch nix wirklich aus.

Nun ja, lesen UND verstehen wäre da schon notwendig. Dazu müßte man sich nur Gedanken machen. Und die sind Dir doch sonst nicht fremd - oder kommt es dafür nur auf den Autor an?

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Es schreibt so unglaublich bitter.

 

Das scheint mir die persönliche Tragödie Drewermanns zu sein.

Ich weiß so gut wie nichts über seine Biographie -aber ich denke, dass jemand, der so sensibel auf die Not von Menschen reagiert, oder der ein solches Gespür für Verletztheit und Zerrissenheit usw hat, das irgendwoher zumindest ein Stück weit von sich selber kennen muss.

Und das empfinde ich auch so (wie es in einem Posting von John Silver vorhin anklingt): dass da sehr viel unversöhnt ist und nach wie vor sehr viel unverheilte Verletzung da sein muss. Ich vermute mal, dass auch das Weinerliche, das ihm ständig vorgeworfen wird, damit zu tun hat.

 

@ Mat: ich spür die "Suche nach dem Lebendigen" bei ihm überall durch. Mir kommt es nur vor, als ob er es oft (noch?) nicht sehen kann, weil so viel Vorwürfe und Bitterkeit in ihm sind.

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Ich habe nichts dagegen, daß Du auch mal ein Buch liest oder kaufst. ....

 

Also das ist wirklich liebenswuerdig von Dir. B)

 

.... nachdem Du in österreichischen Diözesanangelegenheiten für Auswärtige immer das Köcheln auf sehr kleiner Flamme empfohlen hast.

 

Wann??? Wo???

 

Ueberdies hat es zu den Vorgaengen in Linz eben nie eine oeffentlich zugaengliche Dokumentation gegeben.

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Herr Drewermann hat endlich das einzigst richtige getan. Wenn man nicht mehr an katholische Lehren und besonders an die Lehre Christi glaubt, dann nenne ich das nur konsequent. Ich ziehe meinen Hut vor ihm.

Die Sichtweise Drewermanns ist da aber eine ganz andere. Er behauptet, dass die Kirche nicht mehr an die Lehre Christi glaubt, sondern an einen machtheischenden Moralismus, mit dem man Menschen genau von alle dem wegführt, worum es Jesus gegangen sei.

Nur hat er damit ein Problem, fast niemand glaubt ihm. Wenn er ein anderes Evangelium will, als das, was uns Christi gelehrt hat, gibt es nur den Weg einer Sektengründung.

Dann kann er ungestört einen Schmusechristi mit seiner alles erdrückenden Liebe lehren.

 

Nur das ist nicht mehr der wahre Jesus.

 

Ich glaube ihm nicht - das ist keine Glaubensfrage - ,allerdings deckt sich seine Wahrnehmung durchaus über weite Strecken mit meiner.

 

Und wieder: auch DU kannst nicht mit letzter Sicherheit wissen, ob genau DU den wahren Jesus und das richtige Verständnis dessen, was Jesus gelehrt hat, hast.

 

Und noch was: die Liebe, von der der Drewermann redet, ist keine "erdrückende" Liebe (das wäre gar keine Liebe), sondern eine befreiende, heilende.

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Es schreibt so unglaublich bitter.

 

Das scheint mir die persönliche Tragödie Drewermanns zu sein.

Ich weiß so gut wie nichts über seine Biographie -aber ich denke, dass jemand, der so sensibel auf die Not von Menschen reagiert, oder der ein solches Gespür für Verletztheit und Zerrissenheit usw hat, das irgendwoher zumindest ein Stück weit von sich selber kennen muss.

Und das empfinde ich auch so (wie es in einem Posting von John Silver vorhin anklingt): dass da sehr viel unversöhnt ist und nach wie vor sehr viel unverheilte Verletzung da sein muss. Ich vermute mal, dass auch das Weinerliche, das ihm ständig vorgeworfen wird, damit zu tun hat.

 

@ Mat: ich spür die "Suche nach dem Lebendigen" bei ihm überall durch. Mir kommt es nur vor, als ob er es oft (noch?) nicht sehen kann, weil so viel Vorwürfe und Bitterkeit in ihm sind.

ich kann auch seine bitterkeit nachempfinden. wen ich mir dieses forum vor augen halte sind doch diejenigen die sich auf angst und verlorenheit einlassen die ausnahme. diesen mangel sehe ich auch in der amtskirche. drewermann machte einen gültigen versuch sich dieser angst anzunehmen u.a. mit den zu verstehenden begriffen der heutigen zeit und nicht mit nicht mehr zu verstehenden leerformeln(aus dem heute heraus gesehen).

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Herr Drewermann hat endlich das einzigst richtige getan. Wenn man nicht mehr an katholische Lehren und besonders an die Lehre Christi glaubt, dann nenne ich das nur konsequent. Ich ziehe meinen Hut vor ihm.

Die Sichtweise Drewermanns ist da aber eine ganz andere. Er behauptet, dass die Kirche nicht mehr an die Lehre Christi glaubt, sondern an einen machtheischenden Moralismus, mit dem man Menschen genau von alle dem wegführt, worum es Jesus gegangen sei.

Nur hat er damit ein Problem, fast niemand glaubt ihm. Wenn er ein anderes Evangelium will, als das, was uns Christi gelehrt hat, gibt es nur den Weg einer Sektengründung.

Dann kann er ungestört einen Schmusechristi mit seiner alles erdrückenden Liebe lehren.

 

Nur das ist nicht mehr der wahre Jesus.

 

Ich glaube ihm nicht - das ist keine Glaubensfrage - ,allerdings deckt sich seine Wahrnehmung durchaus über weite Strecken mit meiner.

 

Und wieder: auch DU kannst nicht mit letzter Sicherheit wissen, ob genau DU den wahren Jesus und das richtige Verständnis dessen, was Jesus gelehrt hat, hast.

 

Und noch was: die Liebe, von der der Drewermann redet, ist keine "erdrückende" Liebe (das wäre gar keine Liebe), sondern eine befreiende, heilende.

er macht in jesus auf eine konkrete art den heiland lebendig.

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ich kann auch seine bitterkeit nachempfinden. wen ich mir dieses forum vor augen halte sind doch diejenigen die sich auf angst und verlorenheit einlassen die ausnahme. diesen mangel sehe ich auch in der amtskirche. drewermann machte einen gültigen versuch sich dieser angst anzunehmen u.a. mit den zu verstehenden begriffen der heutigen zeit und nicht mit nicht mehr zu verstehenden leerformeln(aus dem heute heraus gesehen).

 

Ich kann es auch nachempfinden, nur zu gut.

Ich wünsche ihm trotzdem, dass er in sich Versöhnung findet. Ihm zuliebe.

Weil ich einfach glaube, dass sich kein Frieden in einem Menschen einfinden kann, der so voll Bitterkeit ist.

Mecky hat das irgendwo eh schon so ähnlich geschrieben: vielleicht tut ihm die Distanz gut und lässt was heilen.

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Ihm zuliebe.

 

Himmel, was seid ihr alle besorgt um diesen Herrn. OK, seine Bücher sind sehr gut und angenehm zu lesen, aber seine Privatangelegenheiten (dazu gehört auch seine Religionszugehörigkeit) sind mir im wesentlichen egal.

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Und wieder: auch DU kannst nicht mit letzter Sicherheit wissen, ob genau DU den wahren Jesus und das richtige Verständnis dessen, was Jesus gelehrt hat, hast..

Für mich ist das, was die heilige Schrift und die katholische Lehre widergibt, genau das Bild, das für mich die Wahrheit ausmacht, wobei anderslautende Meinungen und Auslegungen durchaus erwünscht sind, solange sie noch im Rahmen der göttlichen Lehre bewegen. Bei Drewermann war halt der Bogen zu weit gespannt.

 

Und noch was: die Liebe, von der der Drewermann redet, ist keine "erdrückende" Liebe (das wäre gar keine Liebe), sondern eine befreiende, heilende.

Das lehrt schon seit zwei tausend Jahren die heilige Schrift und folgerichtig daraus die Kirche Jesus Christi (wobei die Wahl der Methoden nicht immer richtig war). Dazu bedarf es keinen Eugen Drewermann, um das festzustellen.

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ad helmut

ich kann auch seine bitterkeit nachempfinden. wen ich mir dieses forum vor augen halte sind doch diejenigen die sich auf angst und verlorenheit einlassen die ausnahme. diesen mangel sehe ich auch in der amtskirche. drewermann machte einen gültigen versuch sich dieser angst anzunehmen u.a. mit den zu verstehenden begriffen der heutigen zeit und nicht mit nicht mehr zu verstehenden leerformeln(aus dem heute heraus gesehen).
Wenn man das Untergraben von Glaubenswahrheiten und die Leugnung z.B. der Jungfrauengeburt, der Gottheit Jesu etc. als verstehende begriffe der heutigen Zeit sieht, dann ja. Wenn man allerdings durchschaut, dass Drewermann sein Abstandnehmen vom Glauben mit psychologisierenden Umschreibungen übertüncht, dann kann man seinen Weg nicht nachvollziehen.

 

Es gibt in Österreich auch einen ehemaligen Priester - Picker- der sich mit Psychologie beschäftigt. Ob es so ist, dass der Versuch der Verarbeitung der eigenen Verwundungen dazu führt, dass man sich intensiver mit Psychologie beschäftigt- mag sein. Die Gefahr ist groß, dass man zu verpsychologisieren beginnt- und zwar nicht nur eigene Glaubensverluste sondern auch die Evangelien. Bei Picker ist dieser Glaubensverlust jedenfalls nicht in dem Maß wie bei Drewermann festzustellen.

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Ich verstehe immer noch nicht, wie jemand sich freuen kann, wenn der Bruder das Vaterhaus verläßt.
Als der Sohn ( im Gleichnis vom Barmherzigen Vater) ziehen wollte, ließ ihn der Vater ziehen. Es geht nicht um die Freude, dass jemand die Kirche verläßt - sondern dass er die Konsequenzen wahr nimmt. Thomas (tomlo) hat es verstanden.

Der Vater ließ seinem Sohn den Willen und verhindert nicht seinen Weggang. Richtig.

Aber er freut sich nicht darüber, dass der Sohn endlich die richtigen und nötigen Konsequenzen daraus zieht, nicht mehr im Vaterhaus sein zu wollen.

Du aber hast, wie auch andere hier, Deine Freude über diesen Schritt geäußert, und tomlo hat seine Hochachtung zum Ausdruck gebracht.

 

Hat das der Vater im Gleichnis auch so getan?

Oder hat der Bruder Beifall geklatscht zum Weggang des Sohnes?

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Demgegenüber boomt in kirchlichen Kreisen das Interesse für alles, was nach Psychotherapie aussieht. Wer auch nur einen Wochenendkurs in einer Psychotherapiemethode vorzuweisen hat, gilt als Experte, wer nicht, pflegt seine Minderwertigkeitskomplexe. Es ist schon erstaunlich, wie das Gold jahrhundertelanger spiritueller Tradition freigebig über Bord gehievt wird, nur um für manche Glasperlen modischer Psychotherapie Platz zu schaffen.

 

Begehrt ist vor allem ein Amalgam aus Psychotherapie und Seelsorge, das den, der solches lehrt, zum Guru befördert. Da hilft es nichts, wenn seriöse und renommierte Psychotherapeuten wie Otto Kernberg bescheiden auf die Grenzen ihrer Kunst hinweisen und nachdrücklich für eine Trennung von Psychotherapie und Seelsorge plädieren, um gefährliche Manipulationen zu vermeiden. Wenn schon alle zum Psychotherapeuten laufen, schmücken sich kirchliche Begierdetherapeuten einfach mit einem solchen Etikett, um im Glanz dieser Disziplin einfach zu behaupten, daß irgendwie das ursprüngliche Christentum ja auch nichts anderes als diese therapeutische Richtung gewollt habe. Die jetzige Kirche sei freilich, man müsse leider darauf hinweisen, vom ursprünglichen Weg abgekommen, wie man persönlich nachweisen könne, man werde sie aber schon wieder dahin zurückprügeln - oder auch nicht — daran sei sie dann eben selbst schuld. Auf solche Weise verkommt freilich das Christentum bloß noch zur Illustration beliebiger psychologischer Auffassungen

 

Das wohl bekannteste Beispiel war Eugen Drewermann. Zwar hat er seine eigene Psychotherapieausbildung, wie er an eher entlegener Stelle selbst mitteilte, „aufgrund der inneren und äußeren Reibungen nicht bis zu Ende durchführen können“, und berichtet unabsichtlich von offensichtlichen und verheerenden Behandlungsfehlern, zwar fehlt seinem gesamten Werk eine wissenschaftlich-kritische Auseinandersetzung mit der von ihm verwendeten Methode, das heißt, dem Geltungsanspruch psychoanalytischer Deutungen. Dennoch gelang es ihm eine zeitlang, sich durch geschickte Medienstrategie zu einer geradezu unanfechtbaren Autorität zu Stilisieren. Während er aus der Sicht moderner Psychotherapie nur Ladenhüter zu bieten hatte und seine Veröffentlichungen das Niveau wissenschaftlicher psychotherapeutischer Literatur nicht erreichten, sicherte ihm allgemeingeseflschaftlich das hemmungslose Bedienen aller antikirchlichen Klischees zeitweilige Aufmerksamkeit.

 

Innerkirchlich kam ihm seine zutiefst konservative Struktur zu Hilfe, mit einem überhöhten Priesterideal, an dem jede Realität scheitern mußte, und mit einer ausgeprägten Bischofsfixierung — während er wissenschaftlich kontroversen Auseinandersetzungen stets aus dem Weg ging, legte er auf Gespräche mit Bischöfen großen Wert. Insbesondere gelang es ihm, die oben skizzierte kirchliche Malaise besonders eindrücklich zu beschwören und sie mit endlosen Antworten auf nicht gestellte Warum-Fragen fest zu verankern, indem er sein Publikum geradezu in Trance versetzte. Dazu benutzte er ein defizitorientiertes veraltetes Psychoanalyse-Patch-work, das er wie eine offenbarte Wahrheit darbot, eine spezielle Auswahl von Psychoanalytikern gewöhnlich wie Kirchenväter zitierend. Jeder gut ausgebildete Psychoanalytiker weiß, daß er, wenn er nur will, hinter jeder scheinbar noch so glücklichen Konstellation beliebige Defizite zur Sprache und damit auch zur Wirklichkeit bringen kann. Wenn er verantwortungsvoll arbeitet, wird er solche Suggestionen aber unterlassen.

aus Lütz: der blockierte Riese

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Der Vater ließ seinem Sohn den Willen und verhindert nicht seinen Weggang. Richtig.

Aber er freut sich nicht darüber, dass der Sohn endlich die richtigen und nötigen Konsequenzen daraus zieht, nicht mehr im Vaterhaus sein zu wollen.

Du aber hast, wie auch andere hier, Deine Freude über diesen Schritt geäußert, und tomlo hat seine Hochachtung zum Ausdruck gebracht.

 

Hat das der Vater im Gleichnis auch so getan?

Oder hat der Bruder Beifall geklatscht zum Weggang des Sohnes?

Wir würden uns sehr freuen, wenn Drewermann von seinen Irrlehren Abstand nehmen und ins Vaterhaus zurückkehren würde.

 

Und um beim Vergleich zu bleiben: Wenn der Sohn aus dem Gleichnis- der sein göttliches Erbe verludert hatte bei den Schweinen gesessen, die Schoten gegessen und gesagt hätte: "Hier ist es viel besser zu sein als im Hause des Vaters den hier seid ihr frei - ja ich sage euch- hier ist das eigentliche Haus des Vaters" - würde das den Vater entzückt und erfreut haben? Oder wäre es nicht besser wenn der verlorene Sohn seine Verlorenheit erkennt?

 

Wenn wir bei all den Verführungen und psychologischen Umdeutungen die Drewermann vornimmt nicht nur verurteilen- sondern es begrüßen, dass er auch äußerlich zu dem steht wozu er innerlich schon längst druchging- dass wir also nicht ein Fassadenkatholiken und einen Scheinglauben befürworten - dann ist unsere postive Einschätzung nicht ganz von der Hand zu weisen. Wir werden aber gerne weiter für alle jene beten, die in der katholischen Kirche noch nicht oder nicht mehr die Kirche Jesu Christi erkennen können.

bearbeitet von Mariamante
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Ich verstehe immer noch nicht, wie jemand sich freuen kann, wenn der Bruder das Vaterhaus verläßt.
Als der Sohn ( im Gleichnis vom Barmherzigen Vater) ziehen wollte, ließ ihn der Vater ziehen. Es geht nicht um die Freude, dass jemand die Kirche verläßt - sondern dass er die Konsequenzen wahr nimmt. Thomas (tomlo) hat es verstanden.

Der Vater ließ seinem Sohn den Willen und verhindert nicht seinen Weggang. Richtig.

Aber er freut sich nicht darüber, dass der Sohn endlich die richtigen und nötigen Konsequenzen daraus zieht, nicht mehr im Vaterhaus sein zu wollen.

Du aber hast, wie auch andere hier, Deine Freude über diesen Schritt geäußert, und tomlo hat seine Hochachtung zum Ausdruck gebracht.

 

Hat das der Vater im Gleichnis auch so getan?

Oder hat der Bruder Beifall geklatscht zum Weggang des Sohnes?

Liebe Gabriele,

 

um nochmal mit zu deinen angegebenen Gleichnis vom verlorenen Sohn zurückzukommen. Es ist für Leute wie Drewermann besser, sie dass sie ihre Erfahrungen in der Ferne suchen und sowohl auch die Dunkelheit als solches erkennen. Bemerkenswert finde ich auch, das im Gleichnis der Vater gar nicht versucht hat, dem Sohn diesen Weggang auszureden. Letztendlich bedeutet das für uns, dass Gott den freien Willen in uns allen respektiert und das auch mit allen Konsequenzen, nämlich Ausschluss vom Heil.

 

Deshalb hoffe ich für ihn und andere, dass sie ihren Irrtum erkennen.

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Liebe Gabriele,

 

um nochmal mit zu deinen angegebenen Gleichnis vom verlorenen Sohn zurückzukommen. Es ist für Leute wie Drewermann besser, sie dass sie ihre Erfahrungen in der Ferne suchen und sowohl auch die Dunkelheit als solches erkennen. Bemerkenswert finde ich auch, das im Gleichnis der Vater gar nicht versucht hat, dem Sohn diesen Weggang auszureden. Letztendlich bedeutet das für uns, dass Gott den freien Willen in uns allen respektiert und das auch mit allen Konsequenzen, nämlich Ausschluss vom Heil.

 

Deshalb hoffe ich für ihn und andere, dass sie ihren Irrtum erkennen.

 

Der Vater hat dem Sohn das Weggehen nicht ausgeredet, so weit richtig.

Aber denkst Du, dass er ihm gut zugeredet hat, nun doch endlich die Konsequenzen zu ziehen aus seiner Sehnsucht nach der Ferne?

Denkst Du, der Vater fand es gut, dass der Sohn die Dunkelheit nun endlich kennenlernen kann?

 

Wer den Bruder weggehen sieht, dem tut das weh, alleine schon deshalb, weil er weiß, dass es dem Vater wehtut.

Oder siehst Du das anders?

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