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Unbeantworteter Brief an Bischof Marx Trier v. 16.11.06


josberens

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das Du von Dir hast, und dem Bild, das Du abgibst, solltest Du dringend arbeiten. Denn die Entscheider in Priesterseminaren, seien sie eher liberal oder eher konservativ, haben eine Ansicht gemeinsam: Eine solche Diskrepanz disqualifiziert fürs Priesteramt.

 

Halte die Postings vom Lateiner zwar für unglücklich formuliert, so dass sie selbstüberheblich klingen - für mich klingt aber auch eine Selbstrechtfertigung durch. Dennoch: Ich halte das Stilmittel dieser Belehrung - gab es in einem anderen Thread mit einem PAK letztens ähnlich - für unfair. (Wenngleich Lateiner sich in diesem Fall selbst zuzuschreiben hat, dass man mit seinem Ausbildungsgang kontert.)

bearbeitet von benedetto
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Ich werd jetzt zu dem Thema hier einfach gar nix mehr sagen, bevor ich noch weiter in ein scheinbar vorhandens Fettnäpfchen, das wohl auch noch von mir aufgestellt wurde, hineinstapfe. Ich entschuldige mich also nocheinmal in aller Form und werde solche Provokationen hier in Zukunft lassen, wobei ich eins noch sagen möchte, bei Weltjugendtagen hat so etwas immer funktioniert, ich habe provoziert und wir hatten eine stundenlange Interessante Diskussion.

Also nocheinmal es tut mir leid.

Lg

Christoph

Tja, Christoph, man kann eben nicht beides haben: Provokation und gemocht werden. Zumal nicht im Internet, wo Zwischentöne schwer zu vermitteln sind.

 

Ich würd mich außerdem mal an deiner Stelle fragen, ob deine Aufgabe als Priester wirklich zutreffend mit "provozieren" beschrieben ist.

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Ich frage mich allerdings, ob die Idee, dass ein alleinstehender Pfarrer uneingeschränkter und mit mehr Zeit für eine Gemeinde da ist, wirklich gesund ist. Wenn dieser Pfarrer sich nicht selbst schützen kann, beutet er sich selbst aus. M.a.W. auch ein alleinstehender Pfarrer wird in den oben beschrieben Druck geraten.

 

Genau dieses "uneingeschränkter" und "mit mehr Zeit für die Gemeinde" ist sehr relativ. Natürlich bringt Zölibat eine gewisse Ungebundenheit und auch einen Zeitgewinn mit sich. Aber es ist ein Illusion zu glauben, ein Zölibatär könne diese Freiheit und den Zeitgewinn eins zu eins der Gemeinde schenken.

 

Diesem Irrtum sind schon viele erlegen. Und irgendwann wurden aus hochmotivierten und begeisternden Vikaren, die mit dieser Einstellung ans Werk gingen, verknöcherte, verbiesterte und abhängige Priester, um die sich die Diözesen dann kümmern müssen bzw. über die sich die Bischöfe graue Haare wachsen lassen.

 

Ein Zölibatär muss (und das meine ich wirklich apodiktisch) die frei gewordene Zeit und Freiheit in erheblichem Maße auch für sich selbst aufwenden, wenn er nicht unter die Räder kommen will. Und es wäre eine seriöse Untersuchung wert, einmal zu herauszufinden, ob nach Abzug der Zeit, die er für sich selbst und für die Pflege seine Spiritualität braucht, die Zeitbilanz positiv oder negativ ist.

 

Ich halte allerdings dieses ganze Zeitaufrechnen für einen Schmarrn. Wenn der Priester sich anlässlich seines Zölibats genügend Zeit nimmt, dann ist diese Zeit ja nicht verloren - weder für die Gemeinde noch (und schon gar nicht) für ihn selbst. In der stillen Begegnung mit Gott und sich selbst wächst doch was, und womöglich gerade das, worauf es im Wesentlichen ankommt. Hiervor verblasst die Zeitfrage.

 

Zerrbild:

Was hülfe es der Gemeinde, wenn der Pfarrer zwar die ganze Zeit für die Menschen herumschwirrte, allen irgendwie hülfe, jedem ein "gutes Wort" gäbe, alle Kranken besuchte, .... aber er hätte weder was zu sagen, noch hätte er in sich dich christliche Hoffnung, die ausstrahlen könnte. Er wäre das Idealbild eines Apparatschiks und Workaholics und letztlich wäre niemandem wirklich geholfen. Seine Worte würden irgendwann als hohle Phrasen durchschaut. Seine Hilfestellungen als Helfersyndrom und Gutmenschentum entlarvt. Und irgendwann würde er das selbst wahrnehmen. Und genau dies wäre eine Steilvorlage für entsetzliche Depressionen (alternativ: Aggressionen).

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Gerlinde Blosche

 

Ich habe schon lange kein so eitles und selbstgefälliges Posting mehr gelesen.

 

Wenn du das eitel und selbstgefällig findest kann ich mir das nicht erklären. Es war lediglich ein Dank und zugleich eine Entschuldigung für diesen Versuch. Provokation regt einen nun mal zum Nachdenken an und bringt einem oft mehr wahre Reaktionen als bloßes nach der Norm sprechen. Mariamante hat mir eine Pn geschrieben, in dem er von einem Pfarrer Dr. Probst berichtet, der selbst gerne mal provoziert um die Leute wachzurütteln. und dieser Pfarrer sagt auch dass dies nötig ist denn auf gewisse Weise hat ja Jesus zu seiner damaligen Zeit auch provoziert.

Aber was solls, ich habe mehrere deiner Postings gelesen und denke mir halt meinen Teil zu diesem.

 

LG

Christoph

Lieber Christoph,

kein Grund zur Trauer,

Du wirst durch Deine "Schäflein" hier,

immer reifer, ineressanter und schlauer!

Liebe Grüße, Gerlinde

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Ich habe schon lange kein so eitles und selbstgefälliges Posting mehr gelesen.

 

Ist das nicht ein wenig aufgeblasen und theatralisch?

bearbeitet von Mariamante
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Wenn du das eitel und selbstgefällig findest kann ich mir das nicht erklären. Es war lediglich ein Dank und zugleich eine Entschuldigung für diesen Versuch. Provokation regt einen nun mal zum Nachdenken an und bringt einem oft mehr wahre Reaktionen als bloßes nach der Norm sprechen.
Lieber Christoph! Lass dich nur nicht zu sehr aus der Reserve locken - und von Entschuldigung zu Entschuldigung hetzen.
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Ja, genau das ist Dein Problem.

 

Kleiner Tip: an der Diskrepanz zwischen dem Bild, das Du von Dir hast, und dem Bild, das Du abgibst, solltest Du dringend arbeiten. Denn die Entscheider in Priesterseminaren, seien sie eher liberal oder eher konservativ, haben eine Ansicht gemeinsam: Eine solche Diskrepanz disqualifiziert fürs Priesteramt.

Wenn das Seminar nicht von Anhängern des WSK- Weges dominiert wird, braucht Christoph nichts zu fürchten.
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BruderLeichtfuß

Lieber Lateiner,

ein angehender kath. Priester der bei mykath für seine Postings nicht Widerspruch erfährt, soll besser gleich in den Ruhestand gehen.

Laß dir das Bellen nicht verbieten, ein Wachhund Gottes der nicht mehr bellt ist sein Futter nicht wert.

 

P.S. Grüße deine Eltern von mir, ich will ihnen danken für das Geschenk, das sie der Welt mit einem angehenden Priester machen.

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Eigentlich wollte ich mich in diesem Thread nicht mehr äussern, aber ich möchte doch noch Eines sagen : Danke Gerlinde, Mariamante und Bruder Leichtfuß.

Zuspruch bringt einen immer weiter aber natürlich auch die Kritik der Anderen, aber ich möchte mich bei euch im Besonderen bedanken.

@ Bruder Leichtfuß,

das mit dem Wachhund Gottes finde ich wirklich super :angry:

Ich werde also für dich zu anderen Themen weiterbellen.

 

Lg Christoph

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Zu den Stichworten "Provozieren", "Wachhund" und "bellen" fällt mir in diesem Thread ein, dass dann der Eröffnende dieses Threads doch ein wahrer Virtuose dieses Faches ist: Mit seinem provozierenden Thema und seinem steten Bellen hat er es immerhin geschafft, fast 700 Antworten per dato zu provozieren.

Herzlichen Dank, josberens!

bearbeitet von benedetto
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Zu den Stichworten "Provozieren", "Wachhund" und "bellen" fällt mir in diesem Thread ein, dass dann der Eröffnende dieses Threads doch ein wahrer Virtuose dieses Faches ist: Mit seinem provozierenden Thema und seinem steten Bellen hat er es immerhin geschafft, fast 700 Antworten per dato zu provozieren.

Herzlichen Dank, josberens!

:angry::D:)

Wenn man es so sieht hast du volkommen recht

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Wenn das Seminar nicht von Anhängern des WSK- Weges dominiert wird, braucht Christoph nichts zu fürchten.
Ein solches Seminar gibt es, soviel ich weiß, nicht. Und in Bayern schon mal gar nicht.

 

Wer gegen die Wahrheit gefeit ist, braucht übrigens nur noch die Wirklichkeit zu fürchten.

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Wenn das Seminar nicht von Anhängern des WSK- Weges dominiert wird, braucht Christoph nichts zu fürchten.
Ein solches Seminar gibt es, soviel ich weiß, nicht. Und in Bayern schon mal gar nicht.

 

Wer gegen die Wahrheit gefeit ist, braucht übrigens nur noch die Wirklichkeit zu fürchten.

Da hätte ich eine Frage: Anläßlich der Konflikte wegen Andreas G. wurde vor einiger Zeit behauptet, dieser Priesteramtkandität wäre durch Gedanken, die sich auch WSK zu eigen gemacht hatte, in seiner Haltung und bei seiner Ausbildung von manchen Verantwortlichen stark geprägt und beeinflußt. Hältst du das für eine Ente? bearbeitet von Mariamante
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Da hätte ich eine Frage: Anläßlich der Konflikte wegen Andreas G. wurde vor einiger Zeit behauptet, dieser Priesteramtkandität wäre durch Gedanken, die sich auch WSK zu eigen gemacht hatte, in seiner Haltung und bei seiner Ausbildung von manchen Verantwortlichen stark geprägt und beeinflußt. Hältst du das für eine Ente?

Worum dreht es sich denn da? Dass WSK sich zu Eigen gemacht hat, dass Jesus der Herr ist? Oder darum, dass sich WSK zu eigen gemacht hat, dass das Volk Gottes Verantwortung trägt?

 

Mir ging es bei meiner Bemerkung um etwas anderes. Ich fand nämlich Deine Bemerkung, dass Lateiner nichts zu befürchten hätte, solange er nicht in einem WSK-beeinflussten Seminar wäre, vom Thema ablenkend. Du hast Dich da auf eine Ablenkung eingelassen, die ein ebenso ablenkender Spruch war, dass nämlich Lateiner aufpassen müsste, dass er nicht aus dem Seminar geworfen wird. Leider schrauben sich Sprüche gegenseitig hoch. Die Frage WSK oder Opus Dei ist eine Verlagerung der Problematik auf die Frage nach Schulterschlüssen mit irgendwelchen Interessensgemeinschaften.

 

Die wirklich wichtigen Punkte liegen aber gar nicht in der Beurteilung des Lateiners durch sein Seminar. Das müssen seine Chefs entscheiden. Sie liegen auch nicht in der Frage, ob WSK das Zölibat so oder so beurteilt oder ob Communione et liberatione es anders sehen würde.

 

Das Thema war, ob Zölibat durch das Zeitargument begründet werden kann.

Und die Diskussion darüber hat sich von der Frage nach der Wahrheit wegentwickelt und sich stattdessen auf eventuelle strukturelle Maßnahmen (Ausschluss vom Priesteramt) verlagert und Du gingst noch einen Schritt weiter und jetzt könnten wir über die Verderbtheit oder den Glanz von WsK reden. Auf diese Weise kann man dann jedes Thema umschiffen. Man bringt dann WsK ins Spiel oder Opus Dei. Wenn nichts anderes hilft, dann schreibt man einfach: "Außerdem sind alle Homosexuellen widerliche Gotteslästerer." Das ist ein probates Mittel und funktioniert in den allermeisten Fällen.

 

Statt Bemerkungen über WsK, die inhaltlich hier nichts beitragen, würde mich vielmehr mal Eure Meinung interessieren zu den vorgebrachten Argumenten, die sich auf die Belastung anderer Berufsgruppen beziehen.

Wenn von Lateiner (und eventuell auch von Dir) auf dieser Ebene nichts kommt, dann ist diese Blockade durch Schulterschlüsse nicht aufzuwiegen. Und dann würde auch einsichtig, dass so mancher Leser Dünkel und Überheblichkeit empfindet: Feste Meinung ohne Angabe von inhaltlichen Gründen. Einfach aus eigener Vollkommenheit und abgesichert durch einen Schulterschluss mit anderen (konkret habe ich da Dich im Auge), die sich ebenso weigern, auf die genannten Argumente einzugehen. Es entsteht der Eindruck einer argumentlosen Selbstgewissheit. Einfach weil ihr "was Besseres" seid?

bearbeitet von Mecky
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das mit dem Wachhund Gottes finde ich wirklich super :D

Ist das wirklich wahr? So ist tatsächlich dein Selbstbild?? :angry:

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Worum dreht es sich denn da? Dass WSK sich zu Eigen gemacht hat, dass Jesus der Herr ist? Oder darum, dass sich WSK zu eigen gemacht hat, dass das Volk Gottes Verantwortung trägt?

Es geht darum, dass WSK die Sexualmoral der Kirche in ihrer durch Rom und den KKK vorgegenen Form nicht akzeptieren kann - und die Ablehnung der hierarchischen Verfassung der Kirche. Und natürlich gebe ich zu, dass meine "Ablenkung" ein Ausgleichsversuch gegenüber der brüsken Bemerkung von Sokrates gegenüber "Lateiner" war.

Wenn von Lateiner (und eventuell auch von Dir) auf dieser Ebene nichts kommt, dann ist diese Blockade durch Schulterschlüsse nicht aufzuwiegen.
Bezüglich der Wichtigkeit des Zölibat und entsprechender Pro- Argumente habe ich mich ja schon zur Genüge ausgelassen. Manche können das nachvollziehen, andere nicht.
Feste Meinung ohne Angabe von inhaltlichen Gründen.
Den Wert des Zölibat habe ich begründet - Lateiner hat es offenbar akzeptieren können.
Einfach aus eigener Vollkommenheit und abgesichert durch einen Schulterschluss mit anderen (konkret habe ich da Dich im Auge), die sich ebenso weigern, auf die genannten Argumente einzugehen. Es entsteht der Eindruck einer argumentlosen Selbstgewissheit. Einfach weil ihr "was Besseres" seid?
Da es hier nicht um eigene Vollkommenheit geht, kann ich diese Sichtweise nicht nachvollziehen. Dass bei manchen der Eindruck entsteht, man wäre hochmütig und selbstgerecht, wenn man übernatürliche Positionen (Zölibat als Ausdruck der "ausschließlichen" großen Liebe zu Gott) oder Treue zur Kirche bejaht - den Eindruck habe ich allerdings. Am besten fährt man damit, wenn man sich dem "Mainstream" anschließt oder sich als Kritiker der Kirche, der Lehre der Kirche als aufgeklärter Christ darstellt. Damit gehört man dann wohl automatisch zu den Besseren. bearbeitet von Mariamante
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Naja. Ehrlichkeitshalber muss ich jetzt auch mal gestehen, dass ich mir zu Studienzeiten auch noch keine so tiefgründigen Gedanken über den Zölibat gemacht habe. "Wird schon irgendwie gehen." Und dann freut man sich halt über vorgefertigte Argumentationsschablonen, wie z.B. das Zeitargument.

 

Ich bedauere allerdings zutiefst, dass es so was wie mykath zu meiner Studienzeit nicht gab. Und, eingebildet, wie ich bin, vermute ich, dass ich schon damals mich mit Begeisterung auf so was gestürzt hätte.

 

Gerade deshalb finde ich es ein Zeichen von Verantwortungsbewusstsein, wenn hier Leute auf den Dünkel, der hinter löchrigen Argumentationen, wie z.B. dem Zeitargument, eingehen. Nur so kommt man weiter. Wenn das löchrige und dünkelhafte Zeitargument endlich ad acta gelegt ist, könnte man evtl. zu tragfähigen Begründungen übergehen.

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Wenn von Lateiner (und eventuell auch von Dir) auf dieser Ebene nichts kommt, dann ist diese Blockade durch Schulterschlüsse nicht aufzuwiegen.
Bezüglich der Wichtigkeit des Zölibat und entsprechender Pro- Argumente habe ich mich ja schon zur Genüge ausgelassen. Manche können das nachvollziehen, andere nicht.

Vielleicht bin ich schon ganz tütelig. Aber: Was war noch mal Dein Argument gegen die Behauptung, dass andere Berufsgruppen ebenso belastet sind, wie Priester? Gib mir doch einfach den Link an.

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Ich frage mich allerdings, ob die Idee, dass ein alleinstehender Pfarrer uneingeschränkter und mit mehr Zeit für eine Gemeinde da ist, wirklich gesund ist. Wenn dieser Pfarrer sich nicht selbst schützen kann, beutet er sich selbst aus. M.a.W. auch ein alleinstehender Pfarrer wird in den oben beschrieben Druck geraten.

 

Genau dieses "uneingeschränkter" und "mit mehr Zeit für die Gemeinde" ist sehr relativ. Natürlich bringt Zölibat eine gewisse Ungebundenheit und auch einen Zeitgewinn mit sich. Aber es ist ein Illusion zu glauben, ein Zölibatär könne diese Freiheit und den Zeitgewinn eins zu eins der Gemeinde schenken.

 

Diesem Irrtum sind schon viele erlegen. Und irgendwann wurden aus hochmotivierten und begeisternden Vikaren, die mit dieser Einstellung ans Werk gingen, verknöcherte, verbiesterte und abhängige Priester, um die sich die Diözesen dann kümmern müssen bzw. über die sich die Bischöfe graue Haare wachsen lassen.

 

Ein Zölibatär muss (und das meine ich wirklich apodiktisch) die frei gewordene Zeit und Freiheit in erheblichem Maße auch für sich selbst aufwenden, wenn er nicht unter die Räder kommen will. Und es wäre eine seriöse Untersuchung wert, einmal zu herauszufinden, ob nach Abzug der Zeit, die er für sich selbst und für die Pflege seine Spiritualität braucht, die Zeitbilanz positiv oder negativ ist.

 

Ich halte allerdings dieses ganze Zeitaufrechnen für einen Schmarrn. Wenn der Priester sich anlässlich seines Zölibats genügend Zeit nimmt, dann ist diese Zeit ja nicht verloren - weder für die Gemeinde noch (und schon gar nicht) für ihn selbst. In der stillen Begegnung mit Gott und sich selbst wächst doch was, und womöglich gerade das, worauf es im Wesentlichen ankommt. Hiervor verblasst die Zeitfrage.

 

Zerrbild:

Was hülfe es der Gemeinde, wenn der Pfarrer zwar die ganze Zeit für die Menschen herumschwirrte, allen irgendwie hülfe, jedem ein "gutes Wort" gäbe, alle Kranken besuchte, .... aber er hätte weder was zu sagen, noch hätte er in sich dich christliche Hoffnung, die ausstrahlen könnte. Er wäre das Idealbild eines Apparatschiks und Workaholics und letztlich wäre niemandem wirklich geholfen. Seine Worte würden irgendwann als hohle Phrasen durchschaut. Seine Hilfestellungen als Helfersyndrom und Gutmenschentum entlarvt. Und irgendwann würde er das selbst wahrnehmen. Und genau dies wäre eine Steilvorlage für entsetzliche Depressionen (alternativ: Aggressionen).

 

Hallo Mecky,

 

vielen Dank für Deine Gedanken.

 

Deine Ideen nennen wir in der freien Wirtschaft 'work life balance'. Leider wird das ganze mittlerweile allzu oft zu einer hohlen Phrase, nach dem Motto des Chefs: "Ich mache mir Sorgen, wenn Du so viele Überstunden machst, nimm doch mal einfach frei, aber vorher erldige doch bitte noch die folgenden 5 Punkte..."

 

Das Problem ist, dass die Aufgaben so forfernd sind und gerade wir Christen eher so geprägt sind, dem Drängen des Anderen nachzugeben, als ein Nein zu riskieren.

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Auf diese Weise kann man dann jedes Thema umschiffen... Das ist ein probates Mittel und funktioniert in den allermeisten Fällen.

 

Das ist mir leider auch schon in mehreren Threads aufgefallen. Ein besonders extremes Beispiel stellt für mich der Thread "Warum treten Sie heute noch einem angeblich so überholten Verein bei?" dar. Da greift sich jemand einen Nebenschauplatz aus dem Thema raus, hält das Stöckchen hin und das Schlimmste: alle springen auch noch drüber! Schade.

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Auf diese Weise kann man dann jedes Thema umschiffen... Das ist ein probates Mittel und funktioniert in den allermeisten Fällen.

 

Das ist mir leider auch schon in mehreren Threads aufgefallen. Ein besonders extremes Beispiel stellt für mich der Thread "Warum treten Sie heute noch einem angeblich so überholten Verein bei?" dar. Da greift sich jemand einen Nebenschauplatz aus dem Thema raus, hält das Stöckchen hin und das Schlimmste: alle springen auch noch drüber! Schade.

 

 

 

Einer meiner häufigen Fehler ist auch, dass ich oft (nur) das letzte Posting lese und meine, unbedingt dazu etwas schreiben zu müssen (manchmal ohne auf das Thema zu schauen). Andererseits: wenn dich jedes OT hier im Forum stört, wirst du in kürzester Zeit wahnsinnig werden (und da bin ich froh, dass ich ein bisschen abgestumpft bin) :angry: .

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Vielleicht bin ich schon ganz tütelig. Aber: Was war noch mal Dein Argument gegen die Behauptung, dass andere Berufsgruppen ebenso belastet sind, wie Priester? Gib mir doch einfach den Link an.

 

Nach meiner Erinnerung habe ich dazu nicht geschrieben. Zum Zölibat und warum dieser mit dem Priestersein verbunden habe ich unter folgenden Links geschrieben:

 

http://www.mykath.de/index.php?s=&showtopic=16193&view=findpost&p=833842

 

http://www.mykath.de/index.php?s=&showtopic=16193&view=findpost&p=834279

 

http://www.mykath.de/index.php?s=&showtopic=16193&view=findpost&p=835580

bearbeitet von Mariamante
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Einer meiner häufigen Fehler ist auch, dass ich oft (nur) das letzte Posting lese und meine, unbedingt dazu etwas schreiben zu müssen (manchmal ohne auf das Thema zu schauen). Andererseits: wenn dich jedes OT hier im Forum stört, wirst du in kürzester Zeit wahnsinnig werden (und da bin ich froh, dass ich ein bisschen abgestumpft bin) :angry: .

 

Ne ne, mich stört nicht jedes OT hier im Forum, die sind stellenweise sehr kurzweilig (aber wirklich nur stellenweise, nervig wirds, wenn man über Seiten scrollen muss, eh mal wieder was zum Thema kommt) oder manchmal sogar auch interessanter als das eigentliche Thema selbst (aber wirklich nur manchmal *g)

Aber das Beispiel, das ich eben verlinkt habe, ist ein anderer Fall: Hier ist direkt das erste Posting derart off topic und alle anderen gehen nur noch auf dieses Nebenthema ein. Die Threaderöffnende bekam keine Reakion zu ihrem eigentlichen Anliegen. (War zumindest meine Sichtweise, als ich diesen Thread las. Vielleicht sieht sie selbst das ja anders.)

Aber: Kein Grund zum Wahnsinnig werden. Dennoch sollte man manchen mal einen Hinweis geben, weil man ja auch nicht wirklich zu allem unbedingt seinen Senf dazu geben muss - ich weiss selbst, das ist schwierig. :D

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Einer meiner häufigen Fehler ist auch, dass ich oft (nur) das letzte Posting lese und meine, unbedingt dazu etwas schreiben zu müssen (manchmal ohne auf das Thema zu schauen). Andererseits: wenn dich jedes OT hier im Forum stört, wirst du in kürzester Zeit wahnsinnig werden (und da bin ich froh, dass ich ein bisschen abgestumpft bin) :angry: .

 

Ne ne, mich stört nicht jedes OT hier im Forum, die sind stellenweise sehr kurzweilig (aber wirklich nur stellenweise, nervig wirds, wenn man über Seiten scrollen muss, eh mal wieder was zum Thema kommt) oder manchmal sogar auch interessanter als das eigentliche Thema selbst (aber wirklich nur manchmal *g)

Aber das Beispiel, das ich eben verlinkt habe, ist ein anderer Fall: Hier ist direkt das erste Posting derart off topic und alle anderen gehen nur noch auf dieses Nebenthema ein. Die Threaderöffnende bekam keine Reakion zu ihrem eigentlichen Anliegen. (War zumindest meine Sichtweise, als ich diesen Thread las. Vielleicht sieht sie selbst das ja anders.)

Aber: Kein Grund zum Wahnsinnig werden. Dennoch sollte man manchen mal einen Hinweis geben, weil man ja auch nicht wirklich zu allem unbedingt seinen Senf dazu geben muss - ich weiss selbst, das ist schwierig. :D

 

 

 

Wenn du mal aufpasst (du bist ja hier noch jung), wirst du merken, dass die Moderatoren schon ermahnen, dass die User zum Thema zurückkehren und häufiger mal einen Thread splitten. Aber dass das im Allgemeinen viel bringt, kann man nicht sagen.

bearbeitet von Elima
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Das Thema war, ob Zölibat durch das Zeitargument begründet werden kann.

Und die Diskussion darüber hat sich von der Frage nach der Wahrheit wegentwickelt und sich stattdessen auf eventuelle strukturelle Maßnahmen (Ausschluss vom Priesteramt) verlagert und Du gingst noch einen Schritt weiter und jetzt könnten wir über die Verderbtheit oder den Glanz von WsK reden. Auf diese Weise kann man dann jedes Thema umschiffen. Man bringt dann WsK ins Spiel oder Opus Dei. Wenn nichts anderes hilft, dann schreibt man einfach: "Außerdem sind alle Homosexuellen widerliche Gotteslästerer." Das ist ein probates Mittel und funktioniert in den allermeisten Fällen.

 

Statt Bemerkungen über WsK, die inhaltlich hier nichts beitragen, würde mich vielmehr mal Eure Meinung interessieren zu den vorgebrachten Argumenten, die sich auf die Belastung anderer Berufsgruppen beziehen.

Wenn von Lateiner (und eventuell auch von Dir) auf dieser Ebene nichts kommt, dann ist diese Blockade durch Schulterschlüsse nicht aufzuwiegen. Und dann würde auch einsichtig, dass so mancher Leser Dünkel und Überheblichkeit empfindet: Feste Meinung ohne Angabe von inhaltlichen Gründen. Einfach aus eigener Vollkommenheit und abgesichert durch einen Schulterschluss mit anderen (konkret habe ich da Dich im Auge), die sich ebenso weigern, auf die genannten Argumente einzugehen. Es entsteht der Eindruck einer argumentlosen Selbstgewissheit. Einfach weil ihr "was Besseres" seid?

 

Nur noch was zum Zeitmangel, ich weiß nicht ob du alle ca 700 Antworten gelesen hast, aber ich habe am Anfang gesagt, dass ich mich bei Mariamante bedanke, denn er hat nach meiner Meinung die geistige Begründung vollständig geliefert. Der Rest kam dann noch dazu.

LG Christoph

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