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Unbeantworteter Brief an Bischof Marx Trier v. 16.11.06


josberens

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Nur noch was zum Zeitmangel, ich weiß nicht ob du alle ca 700 Antworten gelesen hast, aber ich habe am Anfang gesagt, dass ich mich bei Mariamante bedanke, denn er hat nach meiner Meinung die geistige Begründung vollständig geliefert. Der Rest kam dann noch dazu.

LG Christoph

 

Ich habe nicht alle Seiten gewissenhaft durchgelesen. Der Teil mit der Begründung des Zölibats durch das Zeitargument ist ja auch nur ein kleiner Teil davon. Den habe ich allerdings durchgelesen.

 

Dazu habe ich weder von Dir noch von Mariamante etwas gelesen.

Nach meiner Erinnerung habe ich dazu nicht geschrieben.
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Nur noch was zum Zeitmangel, ich weiß nicht ob du alle ca 700 Antworten gelesen hast, aber ich habe am Anfang gesagt, dass ich mich bei Mariamante bedanke, denn er hat nach meiner Meinung die geistige Begründung vollständig geliefert. Der Rest kam dann noch dazu.

LG Christoph

 

Ich habe nicht alle Seiten gewissenhaft durchgelesen. Der Teil mit der Begründung des Zölibats durch das Zeitargument ist ja auch nur ein kleiner Teil davon. Den habe ich allerdings durchgelesen.

 

 

Ich habe doch mit diesem Zeitmangel und der Schwimmbadprovokation angefangen :angry:

Und das sollte bloß die Aussagen von Mariamante, die alle theologisch begründet waren um ein praktisches Argument erwitern und ich wollte auch schauen, was darauf für ANtworten kommen.

LG

Christoph

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Vielleicht bin ich schon ganz tütelig. Aber: Was war noch mal Dein Argument gegen die Behauptung, dass andere Berufsgruppen ebenso belastet sind, wie Priester? Gib mir doch einfach den Link an.

 

Nach meiner Erinnerung habe ich dazu nicht geschrieben. Zum Zölibat und warum dieser mit dem Priestersein verbunden habe ich unter folgenden Links geschrieben:

 

http://www.mykath.de/index.php?s=&showtopic=16193&view=findpost&p=833842

 

http://www.mykath.de/index.php?s=&showtopic=16193&view=findpost&p=834279

 

http://www.mykath.de/index.php?s=&showtopic=16193&view=findpost&p=835580

 

 

Ich finde in all dem nur ein Argument: Ganzhingabe: ein Priester muss Gott ganz dienen und kann sein Herz nicht aufteilen.

 

Also die übliche Diffamierung von Verheirateten. Fast dasselbe Argument wie das Zeitargument.

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Ich finde in all dem nur ein Argument: Ganzhingabe: ein Priester muss Gott ganz dienen und kann sein Herz nicht aufteilen.

 

Also die übliche Diffamierung von Verheirateten. Fast dasselbe Argument wie das Zeitargument.

Es gibt Menschen- wie die hl. Katharina- die von einer so tiefen Liebe zu Gott ergriffen waren, dass ihnen menschliche Liebe nicht genügen und sie nicht erfüllen konnte. Sie wollten daher keinen Ehepartner. Eine solche übernatürliche Haltung und eine solche extreme Liebe ist schwer verständlich. Ohne einen starken Glauben läßt sich das auch kaum "verstehen". Aus dem Wert der zölibateren Ganzhingabe des Priesters eine Diffamierung der Verheirateten heraus zu lesen ist eine Fehl- bzw. Überinterpretation. Denn für wen es klar der Wille Gottes und die Berufung ist eine Ehe einzugehen, für den ist der Weg der Ehe der Weg zur Heiligkeit und zur Erfüllung des Willens Gottes. bearbeitet von Mariamante
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Ich finde in all dem nur ein Argument: Ganzhingabe: ein Priester muss Gott ganz dienen und kann sein Herz nicht aufteilen.

 

Also die übliche Diffamierung von Verheirateten. Fast dasselbe Argument wie das Zeitargument.

Es gibt Menschen- wie die hl. Katharina- die von einer so tiefen Liebe zu Gott ergriffen waren, dass ihnen menschliche Liebe nicht genügen und sie nicht erfüllen konnte. Sie wollten daher keinen Ehepartner. Eine solche übernatürliche Haltung und eine solche extreme Liebe ist schwer verständlich. Ohne einen starken Glauben läßt sich das auch kaum "verstehen". Aus dem Wert der zölibateren Ganzhingabe des Priesters eine Diffamierung der Verheirateten heraus zu lesen ist eine Fehl- bzw. Überinterpretation. Denn für wen es klar der Wille Gottes und die Berufung ist eine Ehe einzugehen, für den ist der Weg der Ehe der Weg zur Heiligkeit und zur Erfüllung des Willens Gottes.

 

Du wirst es kaum glauben, aber ich kann die Neigung zu zölibatärem Leben aus spirituellen Gründen sehr sehr gut nachvollziehen.

 

Aber darum geht es hier überhaupt nicht. Es geht um die Frage, ob die Idee der Ganzhingabe an Gott theologisch zwingend mit der Rolle des Priesters verbunden ist.

 

Um das zu begründen, hilft weder der Hinweis auf das Vorbild einzelner Heiliger noch auf die klösterliche Ehelosigkeit. Im ersten Fall geht es um beeindruckende Einzelbeispiele und im zweiten Fall ist die Ehelosigkeit eng mit dem Charakter des Lebens in einer klösterlichen Gemeinschaft verbunden, die davon ausgeht, dass man alles miteinander teilt (was bei Ehepartnern schlechterdings nicht geht).

 

Ich habe bisher noch nicht gelesen, warum die Ganzhingabe an Gott so zwingend zum Priesterberuf gehört, dass sie eine Ehe ausschließt. Und ohne Begründung zu behaupten, dass Priester so besonders für Gott da sind, dass sich das niecht mit einer ehe verträgt, empfinde ich für Eheleute als diffamierend. Als ob die Eheleute die schlechteren Christen wären.

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Aber darum geht es hier überhaupt nicht. Es geht um die Frage, ob die Idee der Ganzhingabe an Gott theologisch zwingend mit der Rolle des Priesters verbunden ist.

 

Um das zu begründen, hilft weder der Hinweis auf das Vorbild einzelner Heiliger noch auf die klösterliche Ehelosigkeit. Im ersten Fall geht es um beeindruckende Einzelbeispiele und im zweiten Fall ist die Ehelosigkeit eng mit dem Charakter des Lebens in einer klösterlichen Gemeinschaft verbunden, die davon ausgeht, dass man alles miteinander teilt (was bei Ehepartnern schlechterdings nicht geht).

 

Dennoch ist es für Nicht-Priester, Nicht-Mönche und Nicht-Heilige so schön beruhigend, den Gedanken der Ganzhingabe an Gott von sich schieben zu können - das können halt nur die Priester, Mönche und Heiligen.

Ob das theologisch zwingend ist, ist dann nur zweitrangig. :angry:

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Du wirst es kaum glauben, aber ich kann die Neigung zu zölibatärem Leben aus spirituellen Gründen sehr sehr gut nachvollziehen.
Freut mich.
Aber darum geht es hier überhaupt nicht. Es geht um die Frage, ob die Idee der Ganzhingabe an Gott theologisch zwingend mit der Rolle des Priesters verbunden ist.
Salopp und kurz formuliert würde ich sagen: Der Priester lebt deswegen zölibater, weil der Priester "mit der Gemeinde verheiratet ist".
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Du wirst es kaum glauben, aber ich kann die Neigung zu zölibatärem Leben aus spirituellen Gründen sehr sehr gut nachvollziehen.

Freut mich.
Aber darum geht es hier überhaupt nicht. Es geht um die Frage, ob die Idee der Ganzhingabe an Gott theologisch zwingend mit der Rolle des Priesters verbunden ist.
Salopp und kurz formuliert würde ich sagen: Der Priester lebt deswegen zölibater, weil der Priester "mit der Gemeinde verheiratet ist".

Quatsch mit süßlicher Sauce - wenn er versetzt wird läßt er sich scheiden......und heiratet die nächste Gemeinde......oder wie dann :angry:

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Dennoch ist es für Nicht-Priester, Nicht-Mönche und Nicht-Heilige so schön beruhigend, den Gedanken der Ganzhingabe an Gott von sich schieben zu können - das können halt nur die Priester, Mönche und Heiligen.
Das werden Menschen, die Gott lieben wollen wohl nicht tun. Denn die "Ganzhingabe" an Gott geschieht dort, wo wir den Willen Gottes suchen, annehmen und darnach leben. Und wenn es Gottes Wille ist in einer Ehe zu dienen, dann besteht die Ganzhingabe darin, in diesem Stand zu leben.Beruhigend ist es übrigens nicht, wenn der Mensch sein Herz teilt. Davon weiß z.B. Teresa von Avila zu berichten, die erst nach 20 Jahren im Kloster zu dieser Bekehrung und Hingabe bereit war.... sie schildert die Hin- und Hergerissenheit als eine sehr unruhige Zeit. Sein Herz zu teilen ist möglicherweise nicht wirklich "beruhigend". bearbeitet von Mariamante
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Quatsch mit süßlicher Sauce - wenn er versetzt wird läßt er sich scheiden......und heiratet die nächste Gemeinde......oder wie dann :angry:
Du überziehst das Bild. Der Priester darf sich eben nicht so an eine bestimmte Gruppe binden, dass eine Versetzung eine "Scheidung" wäre. Und wer in einer Ehe die Frau so an sich bindet, dass sie mit keinem anderen mehr reden und keinen anderen mehr lieben kann, der egozentriert da wohl auch.
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Quatsch mit süßlicher Sauce - wenn er versetzt wird läßt er sich scheiden......und heiratet die nächste Gemeinde......oder wie dann :angry:

Du überziehst das Bild. Der Priester darf sich eben nicht so an eine bestimmte Gruppe binden, dass eine Versetzung eine "Scheidung" wäre. Und wer in einer Ehe die Frau so an sich bindet, dass sie mit keinem anderen mehr reden und keinen anderen mehr lieben kann, der egozentriert da wohl auch.

In gequälter Versuch den Quatsch zu entquatschen. :D

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In gequälter Versuch den Quatsch zu entquatschen. :angry:
Nein- ein Versuch dir zu antworten. Aber man kann´s nicht allen recht machen- egal wie man´s macht- manchen macht man´s nie recht. Suppe und Haar- eh scho wiss´n. bearbeitet von Mariamante
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OneAndOnlySon

Quatsch mit süßlicher Sauce - wenn er versetzt wird läßt er sich scheiden......und heiratet die nächste Gemeinde......oder wie dann :angry:

Du überziehst das Bild. Der Priester darf sich eben nicht so an eine bestimmte Gruppe binden, dass eine Versetzung eine "Scheidung" wäre. Und wer in einer Ehe die Frau so an sich bindet, dass sie mit keinem anderen mehr reden und keinen anderen mehr lieben kann, der egozentriert da wohl auch.

 

 

Was bleibt denn von deinem Bild des mit der Gemeinde verheirateten Priesters noch übrig? Eine Ehe ist darauf angelegt, dass man sich lebenslang bindet. Wer sich nicht so fest binden will, dass er ein Leben lang mit seiner Partnerin zusammenbleibt, geht nach kirchlichem Verständnis ja nicht einmal eine gültige Ehe ein und absolut ungültig soll eine zweite Ehe sein.

 

In einer Ehe stützen sich die Partner gegenseitig. Der eine ist genauso für die Nöte des anderen da wie er für ihn. Auch das trifft auf das Verhältnis zwischen Priester und Gemeinde nicht zu, denn dort ist nur der Pfarrer Seelsorger, erhält aber selbst keine Seelsorge durch die Gemeinde.

 

Ehe und Priesterleben sind nicht zu vergleichen, ohne eines der Beiden abzuwerten oder ins Lächerliche zu ziehen.

bearbeitet von OneAndOnlySon
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Quatsch mit süßlicher Sauce - wenn er versetzt wird läßt er sich scheiden......und heiratet die nächste Gemeinde......oder wie dann :angry:

Du überziehst das Bild. Der Priester darf sich eben nicht so an eine bestimmte Gruppe binden, dass eine Versetzung eine "Scheidung" wäre. Und wer in einer Ehe die Frau so an sich bindet, dass sie mit keinem anderen mehr reden und keinen anderen mehr lieben kann, der egozentriert da wohl auch.

In gequälter Versuch den Quatsch zu entquatschen. :D

 

Die Threads würden schön viel kürzer (rheinische Steigerungsform), wenn man einfach mal zugeben könnte, dass man in der Hetze des Postens ein schlechtes Beispiel eingestellt hat. Besinnen - bereuen - bekennen ...

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Was bleibt denn von deinem Bild des mit der Gemeinde verheirateten Priesters noch übrig?

 

Für den römisch- katholischen Priester ist die ganze Welt Gemeinde. Und der Priester ist "gebunden" allen Menschen zu helfen, die ihn im Glauben um Hilfe bitten.

In einer Ehe stützen sich die Partner gegenseitig. Der eine ist genauso für die Nöte des anderen da wie er für ihn. Auch das trifft auf das Verhältnis zwischen Priester und Gemeinde nicht zu, denn dort ist nur der Pfarrer Seelsorger, erhält aber selbst keine Seelsorge durch die Gemeinde.
Einspruch, Euer Ehren: Der Priester ist sehr wohl von der gedeihlichen Zusammenarbeit mit seiner Gemeinde abhängig. Und wenn der Priester weder die Nöte der Menschen seiner Gemeinde ernst nimmt, noch die Gemeinde die Nöte des Priesters, dann läuft da genau so viel schief wie in einer Ehe, wo einer für den anderen keinen Sensus mehr hat.
Ehe und Priesterleben sind nicht zu vergleichen, ohne eines der Beiden abzuwerten oder ins Lächerliche zu ziehen.
Das sehe ich ein wenig anders.
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Die Threads würden schön viel kürzer (rheinische Steigerungsform), wenn man einfach mal zugeben könnte, dass man in der Hetze des Postens ein schlechtes Beispiel eingestellt hat. Besinnen - bereuen - bekennen ...
Geht es dir eigentlich hauptsächlich um kurze Threads - oder verstehst du nicht, dass Priester und Gemeinde einander verbunden sein sollten?
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Geht es dir eigentlich hauptsächlich um kurze Threads - oder verstehst du nicht, dass Priester und Gemeinde einander verbunden sein sollten?

 

Siehst Du, sogar Du kriegst das in einem Satz unter und brauchst nicht nen ganzen Thread zuzusülzen.

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Die Threads würden schön viel kürzer (rheinische Steigerungsform), wenn man einfach mal zugeben könnte, dass man in der Hetze des Postens ein schlechtes Beispiel eingestellt hat. Besinnen - bereuen - bekennen ...

Geht es dir eigentlich hauptsächlich um kurze Threads - oder verstehst du nicht, dass Priester und Gemeinde einander verbunden sein sollten?

Danke für Deine Rückfrage.

Nein, es geht mir nicht um kurze Threads - aber um möglichst kurze off topics (in denen es nur um geglückte/nicht geglückte Vergleiche, Nebenschauplätze, Formulierungen oder die Beweisführung seiner doch vorhandenen rhetorischen Überlegenheit etc. geht).

Circa fünf lange Threadseiten vorher habe ich versucht, gerade statt des Zeitarguments die spirituelle Verbundenheit zwischen Gott - Priester - Gemeinde als mögliche Begründung des Zölibats einzubringen. Aber während der Diskussion verfällt man hier von einem Extrem ins nächste: aus dem rein logistischen Zeitargument für den Zölibat wird das rein spirituelle Argument, dass der Priester gänzlich seiner Liebe zu Gott zu dienen habe. Danach führst Du auf, dass er salopp gesprochen nur mit seiner Gemeinde verheiratet sein könne. Dieses Bildnis war nun zu recht und leicht zu widerlegen, da eine lebenslange Ehe mit der Gemeinde die uns bekannten Versetzungen ausschließe. Und damit konnte man es m.M.n. bewenden lassen, statt zu versuchen, doch noch eine m.E. schiefe Begründung für das Bildnis zu suchen... Ich kenne auch nicht die tiefe theologische Begründung für den Zölibat, hatte daher auch diejenigen, die es eigentlich wissen müssten, um Erklärungen gebeten, die meine Idee, es müsse sich hierbei um eine spirituelle Begründung aus dem Verhältnis Gott-Priester-Gemeinde handeln, argumentativ untermauern oder verwerfen können.

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Geht es dir eigentlich hauptsächlich um kurze Threads - oder verstehst du nicht, dass Priester und Gemeinde einander verbunden sein sollten?

 

Siehst Du, sogar Du kriegst das in einem Satz unter und brauchst nicht nen ganzen Thread zuzusülzen.

OT: Ich habe nicht den Ehrgeiz, den "Volker-des-Monats" zu gewinnen.
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Danach führst Du auf, dass er salopp gesprochen nur mit seiner Gemeinde verheiratet sein könne.
NUR mit seiner Gemeinde verheiratet war nicht gemeint- sondern mit DER Gemeinde.

 

Dieses Bildnis war nun zu recht und leicht zu widerlegen, da eine lebenslange Ehe mit der Gemeinde die uns bekannten Versetzungen ausschließe.
Hier wurde das Bild zu eng gefasst. Man kann es so machen, wie einige mit dem Wort: "Ihr seid das Salz der Erde" in einem früheren Thread. Die Aussage Priester ist "so viel wie mit der Gemeinde verheiratet" - dass der Priester solche Zuneigung, Liebe und andererseits Verpflichtungen gegenüber DER Gemeinde hat, wie der Ehemann gegenüber der Ehefrau.
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Gerlinde Blosche

Ich finde in all dem nur ein Argument: Ganzhingabe: ein Priester muss Gott ganz dienen und kann sein Herz nicht aufteilen.

 

Also die übliche Diffamierung von Verheirateten. Fast dasselbe Argument wie das Zeitargument.

Es gibt Menschen- wie die hl. Katharina- die von einer so tiefen Liebe zu Gott ergriffen waren, dass ihnen menschliche Liebe nicht genügen und sie nicht erfüllen konnte. Sie wollten daher keinen Ehepartner. Eine solche übernatürliche Haltung und eine solche extreme Liebe ist schwer verständlich. Ohne einen starken Glauben läßt sich das auch kaum "verstehen". Aus dem Wert der zölibateren Ganzhingabe des Priesters eine Diffamierung der Verheirateten heraus zu lesen ist eine Fehl- bzw. Überinterpretation. Denn für wen es klar der Wille Gottes und die Berufung ist eine Ehe einzugehen, für den ist der Weg der Ehe der Weg zur Heiligkeit und zur Erfüllung des Willens Gottes.

 

Du wirst es kaum glauben, aber ich kann die Neigung zu zölibatärem Leben aus spirituellen Gründen sehr sehr gut nachvollziehen.

 

Aber darum geht es hier überhaupt nicht. Es geht um die Frage, ob die Idee der Ganzhingabe an Gott theologisch zwingend mit der Rolle des Priesters verbunden ist.

 

Um das zu begründen, hilft weder der Hinweis auf das Vorbild einzelner Heiliger noch auf die klösterliche Ehelosigkeit. Im ersten Fall geht es um beeindruckende Einzelbeispiele und im zweiten Fall ist die Ehelosigkeit eng mit dem Charakter des Lebens in einer klösterlichen Gemeinschaft verbunden, die davon ausgeht, dass man alles miteinander teilt (was bei Ehepartnern schlechterdings nicht geht).

 

Ich habe bisher noch nicht gelesen, warum die Ganzhingabe an Gott so zwingend zum Priesterberuf gehört, dass sie eine Ehe ausschließt. Und ohne Begründung zu behaupten, dass Priester so besonders für Gott da sind, dass sich das niecht mit einer ehe verträgt, empfinde ich für Eheleute als diffamierend. Als ob die Eheleute die schlechteren Christen wären.

Lieber Mat,

ich versuche mal Deinen Zeilen gerecht zu werden.

Eine tiefe spirituelle Verbundenheit des Priesters mit Gott ist sicher eine der wesentlichsten Voraussetzungen für den Priester. Aber mir stellt sich auch die Frage, ob der Zölibat eine unbedingte Voraussetzung für diese Hingabe, bzw. geistige Verbundenheit ist.

Ich kann mir auch vorstellen, dass die Ehe für eine tiefe Hingabe an Gott durchaus nicht hinderlich sein muss. Die Hingabe des Priesters an Gott kann m.E. sowohl im Leben mit seiner Familie als auch mit seiner Gemeinde erfahrbar werden.

Warum sollte der Priester mit Familie nicht die gleiche tiefe geistige Beziehung zu Gott haben können wie der ohne? Warum sollte eine Ehe diese ausschließen?

Feilich kann für den Einzelnen der Verzicht auf die Ehe ein Zeichen für die ausschließliche Hingabe an Jesus Christus sein, ein Zeichen für Leidende , Arme und Hilfesuchende da zu sein.

Aber warum sollte das für den Verheirateten nicht auch gelten können?

Liebe Grüße, Gerlinde

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Salopp und kurz formuliert würde ich sagen: Der Priester lebt deswegen zölibater, weil der Priester "mit der Gemeinde verheiratet ist".

 

Ich nehme mal an, dass Du nicht damit sagen willst, dass der Priester nun mit der Gemeinde beischlafen darf. Innerhalb der Ehe ist das nämlich erlaubt.

 

Ok. War jetzt eher ein flapsiger Vergleich. Aber er ist nicht ganz ohne Tiefsinn. Es gibt nämlich eine Menge Eigenschaften einer Familie, die die Gemeinde nicht hat. Und es gibt eine Menge Eigenschaften einer Gemeinde, die eine Familie nicht haben kann.

 

Solche Ausdrücke wie "mit der Gemeinde verheiratet" sind ja irgendwie ganz nett, um mal scherzhaft was Nettes über einen Pfarrer zu sagen. Aber für ein ernsthaftes Gespräch über den Zölibat taugen sie nicht.

 

Wenn ich private Sorgen habe, dann kann ich mich damit nicht damit an die Gemeinde wenden. Offenheit ist gewiss eine Tugend, aber so was wäre doch ein äußerst peinlicher Seelenstriptease (für mich. Aber erst recht für die Gemeinde.) Höchstens könnte ich mich an eine spezielle Person, einen Freund oder eine Freundin in der Gemeinde wenden. Mit der bin ich aber sicherlich nicht verheiratet, nicht mal im scherzhaften Vergleich.

 

Ich würde mich nicht einmal mit Glaubenszweifeln an die Gemeinde wenden. Das ist einfach die falsche Adresse.

 

In manchen Bereichen sind gute Freunde eine Art Familie. Aber selbst dies hat seine Grenzen. (Immer dran denken: Ich habe auch weibliche Freunde.)

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Aber darum geht es hier überhaupt nicht. Es geht um die Frage, ob die Idee der Ganzhingabe an Gott theologisch zwingend mit der Rolle des Priesters verbunden ist.

 

Um das zu begründen, hilft weder der Hinweis auf das Vorbild einzelner Heiliger noch auf die klösterliche Ehelosigkeit. Im ersten Fall geht es um beeindruckende Einzelbeispiele und im zweiten Fall ist die Ehelosigkeit eng mit dem Charakter des Lebens in einer klösterlichen Gemeinschaft verbunden, die davon ausgeht, dass man alles miteinander teilt (was bei Ehepartnern schlechterdings nicht geht).

 

Dennoch ist es für Nicht-Priester, Nicht-Mönche und Nicht-Heilige so schön beruhigend, den Gedanken der Ganzhingabe an Gott von sich schieben zu können - das können halt nur die Priester, Mönche und Heiligen.

Ob das theologisch zwingend ist, ist dann nur zweitrangig. :angry:

Nein.

Es ist nicht schön beruhigend, sondern beleidigend und herabwürdigend.

Und zwar für Priester und Laien, weil es die einen wie die anderen der Freiheit der Entscheidung beraubt. Und das ohne haltbare theologische Begründung, denn die gelten ja offensichtlich für Priester der nichtlateinischen Riten nicht, und für priesterliche Konvertiten auch nicht.

Es ist also auch eine Diffamierung gegenüber den Nichtlateinern, die anscheinend so geartet sind, dass man ihnen die "Ganzhingabe" nicht recht zumuten kann.

 

Hint nebenbei:

Die Ehe ist ein Sakrament. Der Zölibat ist keins. Es ist in sich herätisch, ihn als die bessere Wahl hinzustellen.

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Ich nehme mal an, dass Du nicht damit sagen willst, dass der Priester nun mit der Gemeinde beischlafen darf. Innerhalb der Ehe ist das nämlich erlaubt.
Der Priester sollte nicht mal so weit gehen, dass die Gemeinde bei (der Predigt) schläft!
Ok. War jetzt eher ein flapsiger Vergleich. Aber er ist nicht ganz ohne Tiefsinn. Es gibt nämlich eine Menge Eigenschaften einer Familie, die die Gemeinde nicht hat. Und es gibt eine Menge Eigenschaften einer Gemeinde, die eine Familie nicht haben kann.
Klar dass mein Vergleich auch "flapsig" war - die Grundaussage sollte die sein, dass der Priester der Gemeinde innig verbunden ist. Wirkung wird der Priester vor allem dann entfalten können, wenn die Menschen seine Liebe spüren. So hat wohl ein hl. Pfarrer von Ars oder ein hl. Don Bosco Menschen gewonnen: Durch jene Liebe in der die Menschen spürten, dass sie voll an- und ernstgenommen sind- auch mit ihrem Sorgen und tiefen Problemen. Und ich halte es für möglich, dass man Priestern Sorgen anvertraut, die in der Famile nicht bis in diese Tiefe besprochen werden -. z.B. Prorbleme, die ins Bußsakrament gehören und unter dem Beichtsiegel stehen.
Solche Ausdrücke wie "mit der Gemeinde verheiratet" sind ja irgendwie ganz nett, um mal scherzhaft was Nettes über einen Pfarrer zu sagen. Aber für ein ernsthaftes Gespräch über den Zölibat taugen sie nicht.
Indem der Priester Diener vieler ist und der Verheiratete vor allem durch spezielle Pflichten an die Frau (und Kinder) gebunden ist, sehe ich von den bekannten Worten von Paulus über die Verheirateten und Unverheirateten den Wert der Ehelosigkeit für den Priester auch darin mitbegründet.
Wenn ich private Sorgen habe, dann kann ich mich damit nicht damit an die Gemeinde wenden. Offenheit ist gewiss eine Tugend, aber so was wäre doch ein äußerst peinlicher Seelenstriptease (für mich. Aber erst recht für die Gemeinde.) Höchstens könnte ich mich an eine spezielle Person, einen Freund oder eine Freundin in der Gemeinde wenden. Mit der bin ich aber sicherlich nicht verheiratet, nicht mal im scherzhaften Vergleich.
Bezüglich priesterlicher Sorgen bin ich der Meinung, dass die Priester untereinander mehr verbunden sein sollten. Ich habe am Land erlebt, dass eine solche Verbundenheit natürlich auch mit der Priesterpersönlichkeit zusammenhängt: Ein Dechant z.B. fand bei Abwesenheit schnell Vertretungen durch andere Priester, da er solche Priesterfreundschaften geknüpft hatte. Beim Nachfolger war es dann nicht mehr so.
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Gerlinde Blosche

Ich nehme mal an, dass Du nicht damit sagen willst, dass der Priester nun mit der Gemeinde beischlafen darf. Innerhalb der Ehe ist das nämlich erlaubt.

Der Priester sollte nicht mal so weit gehen, dass die Gemeinde bei (der Predigt) schläft!
Ok. War jetzt eher ein flapsiger Vergleich. Aber er ist nicht ganz ohne Tiefsinn. Es gibt nämlich eine Menge Eigenschaften einer Familie, die die Gemeinde nicht hat. Und es gibt eine Menge Eigenschaften einer Gemeinde, die eine Familie nicht haben kann.
Klar dass mein Vergleich auch "flapsig" war - die Grundaussage sollte die sein, dass der Priester der Gemeinde innig verbunden ist. Wirkung wird der Priester vor allem dann entfalten können, wenn die Menschen seine Liebe spüren. So hat wohl ein hl. Pfarrer von Ars oder ein hl. Don Bosco Menschen gewonnen: Durch jene Liebe in der die Menschen spürten, dass sie voll an- und ernstgenommen sind- auch mit ihrem Sorgen und tiefen Problemen. Und ich halte es für möglich, dass man Priestern Sorgen anvertraut, die in der Famile nicht bis in diese Tiefe besprochen werden -. z.B. Prorbleme, die ins Bußsakrament gehören und unter dem Beichtsiegel stehen.
Solche Ausdrücke wie "mit der Gemeinde verheiratet" sind ja irgendwie ganz nett, um mal scherzhaft was Nettes über einen Pfarrer zu sagen. Aber für ein ernsthaftes Gespräch über den Zölibat taugen sie nicht.
Indem der Priester Diener vieler ist und der Verheiratete vor allem durch spezielle Pflichten an die Frau (und Kinder) gebunden ist, sehe ich von den bekannten Worten von Paulus über die Verheirateten und Unverheirateten den Wert der Ehelosigkeit für den Priester auch darin mitbegründet.
Wenn ich private Sorgen habe, dann kann ich mich damit nicht damit an die Gemeinde wenden. Offenheit ist gewiss eine Tugend, aber so was wäre doch ein äußerst peinlicher Seelenstriptease (für mich. Aber erst recht für die Gemeinde.) Höchstens könnte ich mich an eine spezielle Person, einen Freund oder eine Freundin in der Gemeinde wenden. Mit der bin ich aber sicherlich nicht verheiratet, nicht mal im scherzhaften Vergleich.
Bezüglich priesterlicher Sorgen bin ich der Meinung, dass die Priester untereinander mehr verbunden sein sollten. Ich habe am Land erlebt, dass eine solche Verbundenheit natürlich auch mit der Priesterpersönlichkeit zusammenhängt: Ein Dechant z.B. fand bei Abwesenheit schnell Vertretungen durch andere Priester, da er solche Priesterfreundschaften geknüpft hatte. Beim Nachfolger war es dann nicht mehr so.

Lieber Peter,

wenn Du die Worte des Paulus zur Ehelosigkeit in Bezug auf den Dienst an Gott und den Menschen meinst (1Kor, 7 ..) , sind seine Anweisungen, wenn ich sie recht verstehe, nicht als Pflicht, sondern als Empfehlung zu sehen. "Was die Frage der Ehelosigkeit angeht, so habe ich kein Gebot vom Herrn. Ich gebe euch nur einen Rat als einer, den der Herr durch sein Erbarmen vertrauenswürdig gemacht hat......Das sage ich zu eurem Nutzen: nicht um euch eine Fessel anzulegen, vielmehr, damit ihr in rechter Weise und ungestört immer dem Herrn dienen könnt."...

Liebe Grüße und gute Nacht, Gerlinde

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