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Falls es überhaupt noch jemanden interessiert ...


Volker

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Reflexe sind automatisierte Gedanken. Bevor Du Dich hier so groß als Besserwisserisch aufspielst, lies doch mal die simplen Grundlagen: Reflex.

 

"Reflexe und Gedanken sind völlig verschiedene neuronale Abläufe" ist deswegen falsch, weil man auch komplexe Gedanken reflexartig ablaufen lassen kann. Von "normalen Gedanken" unterscheidet sich das nur im Grad der Automatisierung. Eine Freundin von mir hat just darüber ihre Diplomarbeit geschrieben.

 

Bevor Du also reflexartig auf Stich- und Reizworte reagierst, erstmal wirklich denken. Dass alle Gedanken Reflexe sind, habe ich jedenfalls nie behauptet. Ich habe nur behauptet, dass Reflexe auch Gedankenkonstrukte sind, aber nicht, dass jedes Gedankenkonstrukt auch ein Reflex ist. Alle Birnen sind Früchte, aber nicht alle Früchte sind Birnen.

Ne, Volker, das passt nun gar nicht.

Du kannst gerne den Begriff "Reflex" - verfälschend - verwenden, um einen "reflexartigen" Gedanken zu kennzeichnen. Mit dem Reflex, wie er ansonsten in der Biologie verstanden wird, hat das aber nichts zu tun.

 

Ein Reflex besteht in einem strikt ablaufenden Reiz-Reaktions-Mechanismus. Du brauchst also für die Reaktion ein ausführendes Organ. Ich habe nun noch nie von Gedanken als einer Reflex-Reaktion oder vom Gehirn als dem ausführenden Organ eines Reflexes gelesen.

 

Daher würde ich Reflexe auch nicht als Untergruppe von Gedanken resp. Gedankenkonstrukten ansehen. Gedanken/Denken ist an (höhere) Gehirnfunktionen gekoppelt; und die sind bei Reflexen nun gerade nicht zwingend beteiligt.

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Bevor Du also reflexartig auf Stich- und Reizworte reagierst, erstmal wirklich denken.

 

@ Björn: Vielleicht doch...?

Beim Lesen dieses Satzes war mein erster Gedanke: "[...]!"

Oder war´s ein Reflex? B)

bearbeitet von Wencke
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Reflexe sind automatisierte Gedanken. Bevor Du Dich hier so groß als Besserwisserisch aufspielst, lies doch mal die simplen Grundlagen: Reflex.

Da steht nix von Gedanken als Grundlage für Reflexe, und nochmal: wäre dem so, wären alle Lebenwesen ohne Bewußtsein, also alle die nicht denken können, auch ohne Reflexe.

 

Volker, hier haste Dich wirklich verrannt.

Nein. Volker, der Herr der Logik (und so nenne ich ihn einmal, um ihn etwas vorzuführen), hat sich etwas vertan. Er wollte schreiben:

Reflexe können auch automatisierte Gedanken sein. Oder anders: Unser Verhalten bis hin zum Denken ließe sich laut Volker dazu bringen, reflexartig etwas hervorzubringen.

Das heisst aber nicht, dass alle Reflexe einer Leistung des Grosshirns bedürfen - wie zum Beispiel das mit der Kniescheibe, oder andere Dinge die AFAIK durch's Rückenmark oder so gemanaged werden.

 

Ich sehe das übrigens ebenso:

Ein Reflex besteht in einem strikt ablaufenden Reiz-Reaktions-Mechanismus. Du brauchst also für die Reaktion ein ausführendes Organ. Ich habe nun noch nie von Gedanken als einer Reflex-Reaktion oder vom Gehirn als dem ausführenden Organ eines Reflexes gelesen.
bearbeitet von agnostiker
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Aber ein Gedanke als Reflexreaktion hat doch sicher einen eigenen Namen? Oder waere dann jeder Gedanke eine Reflexreaktion? Hmmmm...

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Reflex

 

Reflexe können vom einfachen Reflexbogen bis hin zu Reflexkreisen "höherer" Art unterschiedlich komplex sowie angeboren oder erworben sein; im letzteren Fall wird auch von gelernten, erworbenen, bedingten oder konditionierten Reflexen geredet. Angeborene oder unbedingte Reflexe stellen biologisch präformierte Reaktionsweisen dar. Sie werden als evolutionäre Adaptionseffekte auf Lebensbedingungen gedeutet.
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Hm, im wiki-Artikel gehts aber um Reflexe, welche irgendeine "sichtbare" Auswirkung haben bzw ein Handlungsorgan. Und ein Gedanke ist mehr Stroeme im Hirn.

 

Wobei auch einer reflexartigen Handlung ein Gedanke zugrunde liegen kann.

 

Wie issn dass zum Beispiel mit dem Kreuzschlagen? Ist das ein erlernter Reflex? Ich wage bei manchen zu bezweifeln, dass das _immer_ ein bewusster Vorgang ist B)

 

Anderes Beispiel waere das Hutziehen vor anderen Leuten.

Als was zaehlt das?

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Reflexe sind automatisierte Gedanken. Bevor Du Dich hier so groß als Besserwisserisch aufspielst, lies doch mal die simplen Grundlagen: Reflex.

Da steht nix von Gedanken als Grundlage für Reflexe, und nochmal: wäre dem so, wären alle Lebenwesen ohne Bewußtsein, also alle die nicht denken können, auch ohne Reflexe.

 

Volker, hier haste Dich wirklich verrannt.

Nein. Volker, der Herr der Logik (und so nenne ich ihn einmal, um ihn etwas vorzuführen), hat sich etwas vertan. Er wollte schreiben:

Reflexe können auch automatisierte Gedanken sein. Oder anders: Unser Verhalten bis hin zum Denken ließe sich laut Volker dazu bringen, reflexartig etwas hervorzubringen.

Das heisst aber nicht, dass alle Reflexe einer Leistung des Grosshirns bedürfen - wie zum Beispiel das mit der Kniescheibe, oder andere Dinge die AFAIK durch's Rückenmark oder so gemanaged werden.

 

Ähem, nichts anderes habe ich in meiner Antwort an Mojud geschrieben ... Ich wollte eigentlich nur der Auffassung widersprechen, dass Reflexe nicht auch durch "höhere Gehirnfunktionen" hervorgebracht werden können. Warum man deswegen alle Gehirnfunktionen als Reflexe ansehen sollten, entbehrt jeder Logik. Ich habe allerdings den Eindruck, dass mir das gewaltsam unterstellt werden soll.

 

Ich sehe einfach nicht, wo ich einen Fehler gemacht haben soll, abgesehen davon, dass einige das völlig missverstanden haben und nun in die Irre gehen.

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Ich sehe einfach nicht, wo ich einen Fehler gemacht haben soll, abgesehen davon, dass einige das völlig missverstanden haben und nun in die Irre gehen.

 

Ich zitier's nochmal:

 

Reflexe sind automatisierte Gedanken.

 

Dieser Satz ist, für sich allein genommen, der Ursprung dieses Missverstädnisses.

 

Und mit gutem Willen, lässt sich aus dem Kontext ableiten, dass du das nicht so gemeint haben kannst - wie da ja nun auch klargestellt hast. Aber im allgemeinen ist diese Aussage falsch, und du führst ja auch selbst Beispiele dafür an (den Kniereflex).

bearbeitet von agnostiker
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Reflexe sind automatisierte Gedanken.

 

Dieser Satz ist, für sich allein genommen, der Ursprung dieses Missverstädnisses.

 

Das gilt aber nur, wenn wir Gedanken oder "Gedankenkonstrukte", wie Volker es nennt, als Phänomene betrachten, die im Hirn stattfinden oder uns sogar bewusst sein müssen. Setzt man "Gedanken" mit "neuronalen Aktivitäten" gleich, dann ist es egal, ob diese Gedanken im Hirn oder in anderen Bereichen des neuronalen Systems stattfinden. Ein Reflex, der im Hirn stattfindet, bleibt ja dennoch eine unbewusste Reaktion, es handelt sich dabei nicht um einen Gedanken im klassischen Sinn.

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Reflexe sind automatisierte Gedanken.

Dieser Satz ist, für sich allein genommen, der Ursprung dieses Missverstädnisses.

Das gilt aber nur, wenn wir Gedanken oder "Gedankenkonstrukte", wie Volker es nennt, als Phänomene betrachten, die im Hirn stattfinden oder uns sogar bewusst sein müssen. Setzt man "Gedanken" mit "neuronalen Aktivitäten" gleich, dann ist es egal, ob diese Gedanken im Hirn oder in anderen Bereichen des neuronalen Systems stattfinden. Ein Reflex, der im Hirn stattfindet, bleibt ja dennoch eine unbewusste Reaktion, es handelt sich dabei nicht um einen Gedanken im klassischen Sinn.

Ja, das stimmt.

Aber das wäre wohl das kurioseste, was ich davon jemals gehört habe.

 

Aber wenn man diese Definition zu Grunde legt: dann sicherlich. Jo, alles Reflexe.

 

Und du lass ich die Reflexe mal sein für heute. Muss ins Bettchen :-)

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Aber wenn man diese Definition zu Grunde legt: dann sicherlich. Jo, alles Reflexe.

 

Nein. Nicht jedes Gedankenkonstrukt ist dann ein Reflex, aber jeder Reflex ein Gedankenkonstrukt.

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Aber wenn man diese Definition zu Grunde legt: dann sicherlich. Jo, alles Reflexe.

 

Nein. Nicht jedes Gedankenkonstrukt ist dann ein Reflex, aber jeder Reflex ein Gedankenkonstrukt.

 

Also jeder Reflex ein Gedankenkonstrukt macht von der Komplexitaetshierarchie wenig Sinn.

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Reflexe sind automatisierte Gedanken.

Dieser Satz ist, für sich allein genommen, der Ursprung dieses Missverstädnisses.

Das gilt aber nur, wenn wir Gedanken oder "Gedankenkonstrukte", wie Volker es nennt, als Phänomene betrachten, die im Hirn stattfinden oder uns sogar bewusst sein müssen. Setzt man "Gedanken" mit "neuronalen Aktivitäten" gleich, dann ist es egal, ob diese Gedanken im Hirn oder in anderen Bereichen des neuronalen Systems stattfinden. Ein Reflex, der im Hirn stattfindet, bleibt ja dennoch eine unbewusste Reaktion, es handelt sich dabei nicht um einen Gedanken im klassischen Sinn.

Ja, das stimmt.

Aber das wäre wohl das kurioseste, was ich davon jemals gehört habe.

 

Aber wenn man diese Definition zu Grunde legt: dann sicherlich. Jo, alles Reflexe.

 

Und du lass ich die Reflexe mal sein für heute. Muss ins Bettchen :-)

 

Du sagst es nett, dazu bin ich nicht mehr bereit, wie sich die meisten sicher vorstellen können. Diese absurde Definition von Gedanken als identisch mit neuronalen Aktivitäten, widerspricht allem, was wir über Gedanken wissen.

 

Da die Herren aber auf Gedanken bauen in ihrer Logik und ihrer Vernunft, muss man wirklich schlimmes befürchten was daraus folgt.

 

Gedanken sind sehr spezielle neuronale Aktivtäten. Der menschliche Organismus funktionierte schon sehr sehr lange vor dem Auftreten des ersten Gedankens hervorragend. Ganz besonders wenn es um Gedanken der Art geht, die hier eigentlich zur Diskussion stehen: Gedanken, die etwas darüber aussagen, ob ein religös ist, an Gott, einen Gott glaubt etc.

Dies Funktionieren hat mit dem autonomen Nervensystem zu tun, an das wir keinen Gedanken verschwenden DÜRFEN, weil es sonst nicht mehr funktionieren würde. Auch noch wesentlich höhere Funktionen bewerkstelligen wir ohne Gedanken, zum Beispiel den aufrechten Gang oder ähnlich Funktionen. Das Zusammenspiel so unglaublich vieler Muskelzellen ist gedanklich nicht steuerbar, deswegen bedient sich unser Körper dabei auch völlig nichtgedanklicher neuronaler Aktivitäten.

 

Gedanken sind, besonders wenn es um Fragen geht, ob hinter einem Blitz ein Gott steht, abstrakt und schon von Sprache abhängig. Sie laufen also ab einem bestimmten Level vorwiegend verbal ab. Auf diesem Level gibt es keine Reflexe mehr.

 

Was es da sicher gibt: unwillkürliche Gedanken, die nach Mustern ablaufen. Dies haben eine gewisse Ähnlichkeit mit Reflexen, sind aber der bewussten Veränderung zugänglich - es sei denn man ist strukturell unbelehrbar.

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:)

"Bei Pater Pio war nie von einem Verdacht auf einen Bluff die Rede."

 

Was heißt das:

Dass er kein Bluffer war? Zuallerletzt.

Dass nie ein Verdacht auf einen Bluff bestand? Kann sein.

Es kann aber auch lediglich heißen, dass in seiner Gegenwart nie davon die Rede war...

B)

 

Wie freilich Hinz und Kunz diesen (fiktiven) Satz auffassen würde, dürften einem versierten Sprecher auch klar sein. So fördert er den Wallfahrtsbetrieb - und ist trotzdem auf der sicheren Seite, falls irgendwann ein Bluff offenkundig werden sollte.

bearbeitet von Wencke
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Wenn mir jetzt noch jemand erklären könnte, was an Emotionen unlogisch sein soll, wäre ich (beinahe) glücklich.
ganz einfach, deine hochzeit mit einer eva-herman-tusse, aus verliebtheit einer kurzen zeit, halbiert dein einkommen fürs leben.

Dann hat er das mit der Logik eben noch nicht richtig draufgehabt. - Es ist ja nun auch nicht so, dass Logik jedem das Maximum an Glück bescheren könnte, aber ein Optimum wäre schon möglich. Aber man muss es natürlich lernen, und wenn man erstmal gelernt hat, dass man EH-Tussen nicht nach drei Wochen heiratet, wird man es logischerweise nie wieder tun......

man heiratet immer wieder dasselbe, unlogisch aber wahr.

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.....Ich sehe einfach nicht, wo ich einen Fehler gemacht haben soll, abgesehen davon, dass einige das völlig missverstanden haben und nun in die Irre gehen.

vielleicht bist du in der irre. du solltest gedanke definieren. wiki definiert es folgendermaßen:

 

"Ein Gedanke ist ein unmittelbares Sinngebilde des Denkens. Die sprachliche Form des Gedankens ist der Aussagesatz.

 

Insofern sich Gedanken aus Denkoperationen, also aus psychischen Akten ergeben, finden sie die Aufmerksamkeit der kognitiven Psychologie; insofern sie sich auf Sachverhalte richten, befasst sich die Logik mit ihnen.

 

In dieser Hinsicht bezeichnet der Gedanke ein Ergebnis, Produkt des Denkprozesses in Form eines Urteils oder eines Begriffs, der im idealen Fall das Allgemeine in der Masse der Einzeldinge widerspiegelt, das Wesentliche, Gesetzmäßige in der Vielfalt der Erscheinungen der den Menschen umgebenden Welt fixiert."

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:)

"Bei Pater Pio war nie von einem Verdacht auf einen Bluff die Rede."

 

Was heißt das:

Dass er kein Bluffer war? Zuallerletzt.

Dass nie ein Verdacht auf einen Bluff bestand? Kann sein.

Es kann aber auch lediglich heißen, dass in seiner Gegenwart nie davon die Rede war...

B)

 

Wie freilich Hinz und Kunz diesen (fiktiven) Satz auffassen würde, dürften einem versierten Sprecher auch klar sein. So fördert er den Wallfahrtsbetrieb - und ist trotzdem auf der sicheren Seite, falls irgendwann ein Bluff offenkundig werden sollte.

 

Falscher Thread, falsches Unterforum. Findest Du alleine zurück?

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Gedanken sind, besonders wenn es um Fragen geht, ob hinter einem Blitz ein Gott steht, abstrakt und schon von Sprache abhängig. Sie laufen also ab einem bestimmten Level vorwiegend verbal ab. Auf diesem Level gibt es keine Reflexe mehr.

 

Du wärst verblüfft, bis zu welchem extremen Grad sich Gedankengänge automatisieren lassen! Eine Grenze in irgendeiner Form wäre mir neu. Natürlich ergibt es wenig Sinn, hochkomplexe Gedanken zu automatisieren, aber möglich ist es schon.

 

Ein Beispiel dafür sind Schnellrechner, und hier besonders die Naturtalente (meist Autisten oder Leute mit dem Tourette-Syndrom). Bei den trainierten Schnellrechnern beruht die ganze Vorstellung darauf, Rechenvorgänge, bei denen wir Papier und Bleistift benötigen und zig verschiedene Schritte automatenhaft ablaufen zu lassen, ohne auch nur im mindesten darüber nachzudenken. Bei den Naturtalenten - die meist bei noch komplexeren Vorgängen noch schneller sind - ist meist überhaupt keine bewusste Anstrengung nötig, und es sind Gedankengänge, die Deine gedanklichen Fähigkeiten und Deine Kapazität weit überschreiten. Rechnen im Kopf ist hochabstrakt, weil dort von abstrakten Zahlen abstrahierte Eigenschaften der Zahlen und Zahlengruppen ausgenutzt werden, manchmal handelt es sich um Abstraktionen von Abstraktionen von Abstraktionen von Abstraktionen ...

 

Der Einwand, dass Glauben an Gott nicht reflexhaft erfolgen kann (was ich übrigens so auch nie behauptet habe) wäre damit widerlegt.

 

Tatsächlich ist es so, dass die allerkomplexesten Vorgänge im menschlichen Gehirn allesamt automatisiert sind. Dazu gehört z. B. das Sehen, was so komplex ist, dass es die Möglichkeiten unserer heutigen Supercomputer überschreitet. Was noch übrig bleibt, und was wir bewusst verarbeiten, ist Peanuts dagegen. Ich würde diese Sehvorgänge allerdings auch nicht unbedingt als "Reflexe" bezeichnen wollen - Reflexe sind immer automatisiert, aber nicht alles, was automatisiert ist, ist ein Reflex (um es noch komplizierter zu machen).

 

Die Grundlagen des Sehens sind nicht einmal bewusstseinsfähig - wir haben keine Ahnung, wie wir eigentlich sehen und was da abläuft. Auf dieser Ebene können wir teilweise nicht einmal bewusst eingreifen, wie man bei optischen Täuschungen sehen kann: Auch das Wissen um die meisten optischen Täuschungen beseitigt die Täuschung nicht.

 

Bewegungsprogramme sind meist ebenfalls sehr komplex, auch so etwas simpel erscheinendes wie Laufen. Eine bewusste Steuerung würde bei dieser Aufgabe schlicht versagen, und zwar sowohl aus Kapazitäts- als auch aus Geschwindigkeitsgründen. Ich denke, die Fähigkeiten unterbewusst oder unbewusst ablaufender neuronaler Mustersteuerungen im Gehirn wird von den Meisten dramatisch unterschätzt (meist von denen, die dafür, als Ausgleich, ihre bewussten Fähigkeiten überschätzen ... B) ).

 

Was wir als bewusstes Denken betrachten ist nichts weiter als ein bewusstes Triggern unbewusster Funktionen, die oft komplexer sind als die bewusste Steuerung. Inzwischen weiß man (wiederum durch Gehirnscans) dass die Hirnteile, in denen nicht bewusste und/oder nicht bewusstseinsfähige Prozesse ablaufen, vom Volumen und der Anzahl der Neuronen deutlich größer sind als die bewussten Hirnteile, und auch deutlich aktiver.

 

Was Freud behauptet hat, ist heute im Computer sichtbar zu machen, nämlich, dass der größte Teil unserer Hirnleistungen unterbewusst erfolgt. Es gibt daher auch zwei Wege, seine geistigen Fähigkeiten zu steigern: Die einfachste besteht darin, immer mehr Vorgänge "reflexartig" zu automatisieren und die Kontrolle in der Hierarchie nach oben zu schieben - je höher man das verschiebt, umso anfälliger wird man übrigens für Irrtümer auf den unteren Ebenen - die schwierigere Möglichkeit besteht darin, die unterbewussten Vorgänge zu analysieren, damit bewusstseinsfähig zu machen, und diese wie Bausteine neu zusammenzusetzen, nachdem man sie optimiert hat. Die erste Methode bezeichne ich als Top-Up, die zweite als Top-Bottom-Up.

 

Nachdem wir mehrere Jahrhunderte Pädagogik "genossen" haben, sind die Methoden, seine Hirnleistungen zu steigern, allerdings bloß noch eine "Geheimlehre" für wenige Eingeweihte und für Naturtalente. Es ist erstaunlich, wie viele der Weltmeister in der Gedächtniskunst sich ihre Methoden (die eigentlich über 2.000 Jahre alt sind) wieder neu selbst beigebracht haben, ohne auf alte Erfahrungen zurückzugreifen - weil diese Erfahrungen in der Pädagogik als "verboten" gelten. Ich bin ja, als ich in der Schule Methoden zur Gedächtnissteigerung vorgestellt habe, bei den Lehrern damit völlig abgeblitzt.

 

Vielleicht sollte ich mich darauf spezialisieren, Leuten beizubringen, ihre vorhandenen Hirnfunktionen besser zu nutzen. Bei einer der vorgestellten Methoden, bin ich ja hier auch schon abgeblitzt, nämlich der des logischen Denkens. Das will offensichtlich auch kaum jemand können, weil allen irgendwie eingeredet wurde, dass ihnen das irgendwie schaden könnte, auf unbekannte Weise.

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......Bei einer der vorgestellten Methoden, bin ich ja hier auch schon abgeblitzt, nämlich der des logischen Denkens. Das will offensichtlich auch kaum jemand können, weil allen irgendwie eingeredet wurde, dass ihnen das irgendwie schaden könnte, auf unbekannte Weise.

einen teil deiner logikanwendungen hat dir ja david weggenommen. ansonsten, logik ist relativ trivial. aber deine prämissen waren zu oft daneben.

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:)

"Bei Pater Pio war nie von einem Verdacht auf einen Bluff die Rede."

 

Was heißt das:

Dass er kein Bluffer war? Zuallerletzt.

Dass nie ein Verdacht auf einen Bluff bestand? Kann sein.

Es kann aber auch lediglich heißen, dass in seiner Gegenwart nie davon die Rede war...

B)

 

Wie freilich Hinz und Kunz diesen (fiktiven) Satz auffassen würde, dürften einem versierten Sprecher auch klar sein. So fördert er den Wallfahrtsbetrieb - und ist trotzdem auf der sicheren Seite, falls irgendwann ein Bluff offenkundig werden sollte.

 

Falscher Thread, falsches Unterforum.

 

Nicht wirklich. Ich hoffte, hier Leser zu finden, die jemanden kennen, der gern andere auf´s Komma festnagelt, aber selber durch´s Hintertürl entschlüpft, wenn´s vorn brennt.

bearbeitet von Wencke
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Nicht wirklich. Ich hoffte, hier Leser zu finden, die jemanden kennen, der gern andere auf´s Komma festnagelt, aber selber durch´s Hintertürl entschlüpft, wenn´s vorn brennt.

Ich verstehe. Du möchtest einen bestimmten Sachverhalt apostrophieren indem Du akute Akzente setzt.

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einen teil deiner logikanwendungen hat dir ja david weggenommen.

 

Frag' mal David, ob er da derselben Ansicht ist. Nur weil David mir an ein paar Stellen widersprochen hat (etwa: "Ursprung" der Logik, Grundaussagen über Existenz) heißt nicht, dass er mir die Logik "weggenommen" hat. Was Logik angeht, haben David und ich entweder dieselbe Meinung, oder einer irrt - und das könnten wir mit Hilfe der Logik feststellen, wenn wir wollten (mir war es nur nicht wichtig genug, um diesen Nebenschauplatz ausführlich zu inspizieren). Ich habe übrigens kein Problem, wenn ich mich geirrt habe, das gegenüber David zuzugestehen und meine Meinung zu ändern.

 

ansonsten, logik ist relativ trivial. aber deine prämissen waren zu oft daneben.

 

Du hättest durchaus bessere bringen könnn - wenn Du welche gehabt hättest. Aber der Witz ist ja gerade, dass ich bei einigen meiner Kerngedanken alle nur irgendwie möglichen Prämissen berücksichtigt habe, sogar so abwegige, dass mich David dafür kritisiert hat, sie auch überhaupt nur in Erwägung gezogen zu haben (etwa die über die Gültigkeit von Logik, die ich nur erwähnt habe, um anderen den Wind aus den Segeln zu nehmen - die Prämisse halte ich ja selbst für falsch, was für mich trotzdem keine Grund war, sie nicht zu erwägen, obwohl ich die Kritik von David teile und ihr zustimme).

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wenn man erstmal gelernt hat, dass man EH-Tussen nicht nach drei Wochen heiratet, wird man es logischerweise nie wieder tun......
man heiratet immer wieder dasselbe, unlogisch aber wahr.

Das kommt vor, aber wie gesagt: die Logik kann nichts dafür, wenn man sie nicht anwendet.

 

André

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Gedanken sind, besonders wenn es um Fragen geht, ob hinter einem Blitz ein Gott steht, abstrakt und schon von Sprache abhängig. Sie laufen also ab einem bestimmten Level vorwiegend verbal ab. Auf diesem Level gibt es keine Reflexe mehr.

 

Du wärst verblüfft, bis zu welchem extremen Grad sich Gedankengänge automatisieren lassen!

 

Du wärst verbüfft über wieviel Erfahrung ich diesbezüglich aus meiner psychotherapeuten Praxis verfüge.

 

Es ist aber vollkommen absurd, automatisch ablaufende Gedanken mit Reflexen gleichzusetzen.

 

Reflexe sind eine neuronale Ebene und Gedanken eine andere. Nimm das einfach bitte mal an, und verharre nicht in Deinem Halbwissen.

bearbeitet von Mojud
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wenn man erstmal gelernt hat, dass man EH-Tussen nicht nach drei Wochen heiratet, wird man es logischerweise nie wieder tun......
man heiratet immer wieder dasselbe, unlogisch aber wahr.

Das kommt vor, aber wie gesagt: die Logik kann nichts dafür, wenn man sie nicht anwendet.

 

André

und das ist eben der normalfall wenn emotionen imspiel sind.

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