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Einsteinchens Spielwiese


Einsteinchen

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Ich nehme von meiner psychischen Disposition her jede Aussage, jedes Werturteil eines anderen Menschen für bare Münze.

Das heisst, wenn einer sagt: Dieser ist ein schlechter Mensch (Papst, Bischof, Priester, Politiker, Person der Öffentlichkeit...), dann verdunkelt sich mein Gemüt wie mit einer schwarzen Wolke, denn der Urteilende ist ja für mich der Richter, der unparteiische Gute, und wenn er urteilt, gleichsam wie der richtende Gott, der per definitionem gut ist, übernehme ich sein Urteil.

Die schwarze Wolke und der Dunst des Hasses fällt auf mich selbst zurück, denn ich identifiziere mich mit den Beurteilten, den "Bösen", weil ich sie ja respektiere und wohl auch liebe.

 

Das Problem ist, dass jeder Mensch dies zu sein scheint: Gott, der ewige gerechte Richter.

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Ein Baby und Kleinkind übernimmt ohne eigenes Denken die Werturteile der Eltern.

Und ich bin noch ein Baby.

Da ich aber fähig bin, das zu reflektieren, ist ein Anteil meiner Seele auch erwachsen.

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So sagt auch so mancher, der mitansehen muss, wie ein Idol moralisch verurteilt und bewertet wird: Er überschüttet ihn mit Dreck.

Bisweilen heißt es auch: Er wäscht seine schmutzige Wäsche. Das wäre doch eigentlich was Gutes.

Ich habe das Gleichnis vom Splitter und vom Balken im Auge immer falsch verstanden.

Es ist doch eine gute Absicht, den Splitter zu thematisieren. Auch wenn man selbst einen Balken im Auge hat.

Doch Jesus meint: Heuchler!

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Wie in der Volksfrömmigkeit bedenkenlos aus dem Kontext gerissen wird

 

Es gibt viele Statuen vom Heiligen Joseph, dem Ziehvater von Jesus.

Und als Inschrift steht geschrieben:

Ite ad Joseph

Geht zu Joseph

 

Das tun auch viele Gläubige und rufen den hl. Josef an.

 

Doch die Gelehrten wissen: Ite ad Joseph ist von Gen 41,55 und handelt eigentlich vom ägyptischen Joseph, dem Zweiten nach Pharao, der für die Ernährung in der Hungersnot zuständig ist.

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Im Politikthread habe ich diesen Fehler gemacht, allerdings absichtlich, obwohl ich den Kontext kannte, indem ich auf Scholzens Raute mit der Hand hinwies.

Ich tat es, weil dies unsere volksfromme Art ist.

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Genauso nehme ich viel lieber das Bild wörtlich: Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als ein Reicher in den Himmel.

 

Und dabei weiß ich, dass das Nadelöhr ein Durchgang oder ein enger Weg in Jerusalem ist oder war.

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Sprachgefühl hat man, oder auch nicht

 

Wenn man ein englisches Verb nachschlägt, findet man bei "gehen" "to go".

In meiner Schulzeit bildeten Sprachunbegabte diesen Satz:

 

Wir gehen zur Schule.

We to go to school.

 

Es ist ein Mysterium, dass man so grammatisch taub sein kann.

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Wer neu die Sprache lernt, könnte allerdings falsch die Bedeutung der Begriffe sich aneignen.

Beispiel:

Einer torkelt betrunken durch die Stadt. Und der Vater kommentiert das mit dem Satz: "Der hat zuviel Promille in sich"

 

 

Welchen Begriff bildet sich das Kind da wohl von "Promille"?

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Ich selbst habe bewusst nicht den Begriff "Inzidenz" gelernt, ich verweigere da wie ein bockiges Pferd.

 

Ich habe nur gelernt: Niedrige Zahl = nicht so schlecht, wenn auch nicht gut, höhere Zahl = Panik.

bearbeitet von Einsteinchen
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Mit der Idee "Gott" verbindet man Allmacht, Unverletzlichkeit, Allwissendheit.

Aber das ist nicht der Befund der Geschichte.

Der Pharao galt als Gott, ebenso Cäsar, glaube ich, und sogar Prinz Philipp, der verstorbene Ehemann von Königin Elisabeth wurde von irgendwelchen Insulanern als Gott verehrt.

 

Und das waren alles Sterbliche.

Die Unsterblichen gibt es nicht.

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Dieser selbstbezügliche Beitrag besteht aus

3 "a",

4 "b",

2 "B",

2 "c",

2 "D",

9 "e",

3 "g",

3 "h",

4 "i",

2 "l",

3 "r",

6 "s",

5 "t",

2 "u",

2 "ü",

2 "z",

19 " , ",

39 " " ",

2 ".".

 

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vor 11 Minuten schrieb Einsteinchen:

Dieser selbstbezügliche Beitrag besteht aus

3 "a",

4 "b",

2 "B",

2 "c",

2 "D",

9 "e",

3 "g",

3 "h",

4 "i",

2 "l",

3 "r",

6 "s",

5 "t",

2 "u",

2 "ü",

2 "z",

19 " , ",

39 " " ",

2 ".".

 

Ich praktizierte da den Versuch, zu "gödelisieren":

Ich wollte im Beitrag ja auch noch die Anzahl von 0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 reinpacken, das ist irre schwer.

 

Und das Genie Gödel wurde ja auch irre.

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Wenn es Gott gibt und er eine Person ist, dann frage ich mich, wie er die Lebenden und Toten unterscheidet. Für ihn sind ja alle Menschen gegenwärtig. Und mit allen kann er sprechen, ob tot oder lebendig. 

Wer sich das nicht vorstellen kann, der muss die Idee eines "Gott" von sich weisen.

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Mancher Film bricht die Regeln, wie man eine Geschichte erzählt.

 

Da gab es einen spannenden Film im Fernsehen, ich war noch ein Jugendlicher, als ich ihn sah.

 

Er erzählte in Ich-Form die Geschichte eines Mannes, was er so an Abenteuern, die gefährlich sind, erlebte.

 

Ich dachte: Gottseidank, der stirbt wenigens nicht, denn er erzählte in Ich-Form.

 

Doch zum Schluss streckte ihn eine Kugel nieder und er schwamm als Leiche im Schwimmbad.

 

Und erzählend sagte er im Film: "Und ich wurde erschossen und endete im Wasser".

 

Ich ärgerte mich über einen so überraschenden Logikbruch im Film.

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Andererseits gibt es diese Erzählweise in Ich-Form in den Büchern über Reinkarnationserfahrungen.

Da wird ja Leben an Leben aneinandergereiht, und da ist es normal, dass man sagt: Dann wurde ich erschossen...

 

Jesus könnte auch sagen: Ich wurde am Kreuz hingerichtet.

 

Ich selbst kann auf diese Art so ähnlich nicht von meinem Ableben sprechen, das geht nur, wenn man in Trance ist, dann ist man allerdings nicht bewusstseinsklar und es ist genau gesprochen nicht das Ich, das man eigentlich ist.

bearbeitet von Einsteinchen
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Es gibt zwei oder drei Bücher über das Thema: Die Physik von Star Trek

Aber es gibt noch kein Physikbuch für Nerds, wo genau erklärt wird, was mit dem Gewicht des Formwandlers Odo passiert, der in seiner normalen Gestalt 80kg schwer ist, und wenn er sich in eine Maus verwandelt, 300g schwer ist.

Wohin geht das Gewicht? In den Subraum oder vielleicht in den Hyperraum?

 

Wir akzeptieren das Formwandeln und pfeifen anscheinend auf die Plausibilität dessen, was wir sehen...

 

Bei Märchen sind solche Sachen möglich, jedoch Star Trek gehört nicht zur Gattung "Märchen".

bearbeitet von Einsteinchen
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Euklid sagte in seinem Buch "Elemente": 

"Ein Punkt ist das, was keine Teile hat."

 

Kommt man da auf die richtige Vorstellung eines "Punktes"?

Und für "Gerade" und "Fläche" hatte er auch Definitionen.

 

Die neumodernen Mathematiker verwarfen das und setzten voll auf abstrakten Formalismus und David Hilberg sagte, man braucht sich jetzt bei dem entwickelten Formalismus nicht mehr um eine Vorstellung von "Punkt, Gerade und Fläche" kümmern, man kann diese 3 Wörter ersetzen durch "Bierkrug, Bank und Tisch".

Der Formalismus ist alles, die Vorstellung hinter den Begriffen ist uninteressant.

 

Man muss schon die Seele eines Schlumpfes haben, um das zu begreifen.

"Ich schlumpfe mal darüber nach, ob ich das schlumpfe..."

bearbeitet von Einsteinchen
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vor 4 Stunden schrieb Einsteinchen:

Bei Märchen sind solche Sachen möglich, jedoch Star Trek gehört nicht zur Gattung "Märchen".

 

Doch, gehört es! Oder besser gesagt: beide gehören zur Gattung der Geschichten, in denen Wünsche Wirklichkeit werden.

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Da gab es vor Jahren einmal eine Umfrage, ob die Menschen Reue empfinden für das, was sie getan haben.

Und viele gaben zu, dass sie Reue empfinden.

Das ist für mich ein religiöser Begriff, und es stellte sich heraus, dass sie "Reue" falsch verstanden.

Sie gaben an, dass sie bereuten, geheiratet zu haben.

Das hat aber mit Reue nichts zu tun, denn es wirkt so, als ob sie sagten: "Barmherziger Gott, ich bereue und bekenne vor dir, die Sünde begangen zu haben, zu heiraten.

 

Der Begriff "falsche Entscheidung" wäre passender gewesen als "Reue".

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vor 1 Stunde schrieb Einsteinchen:

Der Begriff "falsche Entscheidung" wäre passender gewesen als "Reue".

 

So wird es aber umgangssprachlich verstanden, als das „Bereuen“ einer falschen Handlung oder Entscheidung.

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Bei "bereuen" denke ich eben an ein göttliches Gegenüber, der die Reue annimmt und mir die Absolution erteilt.

Gerade bei religiösen Eheschließungen ist das ironisch:

Man bindet sich vor Gott und ist als gelernter Christ der Meinung: Was Gott verbunden hat, darf der Mensch nicht trennen.

 

Dann stellt sich im Laufe der Jahre die Fehlentscheidung heraus.

Ein Dilemma für "Gott":

Löst er die Ehe oder beharrt er als Unwandelbarer auf den Bund?

 

 

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Übrigens bereute in der Bibel Gott, dass er den Menschen gemacht hat, nur fragt sich, wem gegenüber er bereute. Er hat ja niemanden über sich, bei dem er seine Fehler beichten kann.

 

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