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Klima-, Umwelt- und Naturschutz


Shubashi

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vor einer Stunde schrieb Chrysologus:

Dank Atomkraft drohen in Frankreich Lastabwürfe bei kaltem Wetter - klick

 

... und wären es keine Kernkraftwerke, sondern Windräder, dann würdest Du, wenn Windparks aufgrund von technischen Mängeln vorübergehend vom Netz genommen werden müssten, auch schreiben "... dank Windkraft drohen..."?

 

Wenn man einen Rückstand beim Bau von Kraftwerken hat (der Hinweis im Artikel auf den geplanten Neubau deutet darauf hin), dann kann weniger die Art der Energieerzeugung etwas dafür, als eben die fehlenden Kraftwerke. 

 

Und nein, Gaskraftwerke halte ich für überhaupt nicht "grün". Möglicherweise sind sie unentbehrlich (sie haben einen riesigen Vorteil: Sie können Grundlast liefern, aber auch ganz schnell abgeschaltet und wieder angeschaltet werden), aber deswegen nicht besonders umweltfreundlich.

 

Ich halte auch Kernkraft nicht für umweltfreundlich. Aber wenn es wirklich so ist, dass wir sinnvollerweise Anstrengungen zur Senkung des CO2-Ausstoßes machen müssen, dann bietet sich die Kernkraft als vergleichsweise wenig umweltschädliche Variante an. 

 

Warum bietet eigentlich kein Stromanbieter in DE Strom aus Kernkraft an? Das müsste doch im heutigen Verbundnetz mit sehr vielen Direktanbietern und Wiederverkäufern von elektrischer Energie möglich sein? Ich kann mir vorstellen, dass es einige Leute (wenn auch eine Minderheit) gibt, die das kaufen würden.

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vor 17 Stunden schrieb mn1217:

Also wird es wohl darauf rauslaufen,die Vor- und Nachteile jeder Technologie gegeneinander abzuwägen.

Und da können wir user durchaus zu unterschiedlichen Schlüssen kommen.

 

Das ist durchaus möglich. Allerdings habe ich relativ häufig den Eindruck, dass die unterschiedlichen Schlüsse nicht aus unterschiedlichen Interpretationen von evidenten Ausgangsdaten gezogen werden, sondern entweder aufgrund eines Bauchgefühls, auf einen durch persönliche Vorstellungen beruhenden Bias oder aufgrund von Unwissenheit über die Technologie (z.B. die spezielle Problematik von RBMK-Reaktoren und die grundsätzliche Bedeutung des Kühlmittelverlustkoeffizienten für den sicheren Betrieb).

 

Ganz allgemein: Die Tatsache, dass es unterschiedliche Schlüsse gibt, heißt nicht, dass keiner Recht hat (das kann zwar sein, muss aber nicht).

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Jetzt ist es hoffentlich möglich, hier zu schreiben, ohne AKW Experte zu sein.

Da gebe ich iffen zu,wenig Ahnung zu haben und glaube eiren Ausführungen, da sie nachvollziehbar und schlüssig klingen.

 

Aber die beiden GAUs 1986 und 2011 waren kein "Bauchgefühl".

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vor 36 Minuten schrieb mn1217:

Jetzt ist es hoffentlich möglich, hier zu schreiben, ohne AKW Experte zu sein.

Da gebe ich iffen zu,wenig Ahnung zu haben und glaube eiren Ausführungen, da sie nachvollziehbar und schlüssig klingen.

 

Aber die beiden GAUs 1986 und 2011 waren kein "Bauchgefühl".

 

1986: Ein inhärent unsicheres KKW, welches von inkompetentem Personal in die unkontrollierte Kettenreaktion und damit in die Kernschmelze getrieben wurde. Zum Vergleich: Bergbahnen haben Federkern-Speicherbremsen. Die funktionieren so, dass mit Druckluft die Bremsen gegen gigantischen Federdruck offengehalten werden. Reißt nun die Druckluftleitung ab, gehen die Bremsen zu und der Zug bremst. Das AKW Tschernobyl war jetzt in etwa so konstruiert wie ein Zug, bei dem durch Druckluft eben die Bremse geschlossen wird. Das heißt, wenn die Druckluft verloren geht, dann kann man nicht mehr bremsen. Bedauerlicherweise gibt es von diesen Dingern noch einige, und die alle sind ein hohes Risiko. Was wohl den Machern dieser Höllenmaschinen in der Sowjetunion auch bekannt war, aber es war halt billig, außerdem war es das erste KKW-Konzept (von Fermi). Aber welches dadurch vermeidbar ist, dass man andere Reaktorenkonzepte umsetzt. Das inkompetente Personal lässt sich leider nicht völlig verhindern; es wäre vermessen, zu behaupten, dass das personelle Fehlverhalten in Tschernobyl im Westen nicht ebenso hätte passieren können. Nur: Mit einem inhärent sicheren Reaktor wäre zwar ein erheblicher Sachschaden entstanden, aber keine Kettenreaktion durchgegangen.

 

2011: Ein KKW ohne ausreichende Sturmflut- und Erdbebensicherheit in einem Erdbebengebiet. Möglicherweise "nur" eine gravierende Fehleinschätzung, möglicherweise eine "wird schon nichts passieren - spart viel Geld" - Haltung.

 

Dann noch zur Vervollständigung der Kyshtym-Unfall 1957: Der Kühlwasserkreislauf wurde undicht, aufgrund völlig fehlender Überwachungseinrichtungen sowie inkompetentem Personal wurde das nicht bemerkt; das gelagerte Material wurde heiß und durch eine anschließende, chemische Explosion (keine Nuklearexplosion) flog die ganze Anlage in die Luft und der Dreck kam in klitzekleinen Teilchen zurück auf die Erde. Das war ja auch nun kein typisches Kernkraftwerk, sondern eine militärische Nuklearanlage, die weniger von Naturwissenschaftlern, sondern mehr von Militärs geplant und betrieben wurde.

 

Leider ist es so, dass alle derzeit z.B. in Frankreich bestehenden Kernkraftwerke keinerlei Schutz gegen Naturkatastrophen aufweisen. Allen voran Cattenom; wenn durch ein Erdbeben der oberhalb gelegene Lac de La Plaine ausläuft, dann säuft das Kraftwerk ab. Ich vermute, dass es bei den derzeit im Rückbau befindlichen KKW in Deutschland nicht viel anders aussieht, wobei unsere Kraftwerke zumindest als Dome gebaut und leidlich gegen Flugzeugabsturz gesichert sind. Deswegen halte ich es für sinnvoll, die momentan noch laufenden, alten Kraftwerke stillzulegen. Und dann eben neue zu bauen.

 

Was man auch nicht ganz vergessen darf: Vermutlich wären ohne den Kalten Krieg und das Interesse verschiedener Länder, Atombomben zu bauen (insbesondere Großbritannien) nicht gar so hektisch Kernkraftwerke gebaut worden. Windscale/Sellafield hatte anfangs ausschließlich den Zweck, der Planung der "British Bomb" zuzuarbeiten.

 

Aber man kann ja lernen und z.B. vorgeben, dass ausschließlich inhärent sichere Reaktoren neu errichtet werden. Die können dann nicht durchgehen.

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Mal abgesehen von prinzipiellen Zweifeln an dee Sicherheit :Abbau von AKWs und Neubau von neuen ist umweltfreundlicher als zB der Neubau von Wind-oder Solaranlagen?

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vor 2 Minuten schrieb mn1217:

Mal abgesehen von prinzipiellen Zweifeln an dee Sicherheit :Abbau von AKWs und Neubau von neuen ist umweltfreundlicher als zB der Neubau von Wind-oder Solaranlagen?

Das ist nicht der Vergleichsmaßstab. AKWs braucht man im Winter wenn der Wind nicht weht. Da kannst du noch so viele Solaranlagen bauen, und die können noch so umweltfreundlich sein, nur Strom kommt da leider nicht raus. Desgleichen mit Windrädern.

 

Vergleichen kann man AKW nur mit anderen Kraftwerken, die in der Lage sind, eine wetterunabhängige Stromversorgung sicherzustellen. Also Gas und Kohle. 

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Hm,wetterunabhängigkeit wäre doch auch eine Frage von Stromspeicherung-woran ja geforscht wird oder power to x,was ja schon geht.

Die Umweltfreundlichkeit dieser Technologien gehört natürlich mit in die Rechnung.

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vor 5 Stunden schrieb Lothar1962:

 

Das ist durchaus möglich. Allerdings habe ich relativ häufig den Eindruck, dass die unterschiedlichen Schlüsse nicht aus unterschiedlichen Interpretationen von evidenten Ausgangsdaten gezogen werden, sondern entweder aufgrund eines Bauchgefühls, auf einen durch persönliche Vorstellungen beruhenden Bias oder aufgrund von Unwissenheit über die Technologie (z.B. die spezielle Problematik von RBMK-Reaktoren und die grundsätzliche Bedeutung des Kühlmittelverlustkoeffizienten für den sicheren Betrieb).

 

Ganz allgemein: Die Tatsache, dass es unterschiedliche Schlüsse gibt, heißt nicht, dass keiner Recht hat (das kann zwar sein, muss aber nicht).

 

Das Problem ist, man muß hier Äpfel mit Birnen mit Pflaumen vergleichen.

  • AKWs sind im Normalbetrieb sehr sauber, können im Havariefall aber extreme Umweltschäden verursachen und haben ein immer noch ungelöstes Abfallproblem.
  • Thermische Kraftwerke mit fossilen Brennstoffen tragen in berechenbar nennenswerter Weise zur Klimaerwärmung bei; im Havariefall bleiben die zusätzlichen Umweltschäden jedoch überschaubar (im Zweifelsfall geringer als die zu erwartenden betriebsbedingten Schäden in der Restlaufzeit).
  • Solar- und Windkraftwerke eignen sich nicht zur Komplettversorgung, jedenfalls nicht ohne adäquate Speichermöglichkeiten.

Und wo wir schon mal dabei sind:

  • Im Falle eines Dammbruchs bei Speicherwasserkraftwerken (auch Pumpspeichern) kommt es lokal ebenfalls zu erheblichen Schäden.

Diese Gefahren und Risiken müssen irgendwie (möglichst vernünftig) gegeneinander abgewogen werden. Jegliche vorherige Festlegung ist dabei nicht hilfreich.

 

bearbeitet von Moriz
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vor 2 Minuten schrieb mn1217:

Hm,wetterunabhängigkeit wäre doch auch eine Frage von Stromspeicherung-woran ja geforscht wird oder power to x,was ja schon geht.

Die Umweltfreundlichkeit dieser Technologien gehört natürlich mit in die Rechnung.

Ja, "es wird daran geforscht". Mit anderen Worten, es sind grüne Märchen.

 

Für jeden mit ein bisschen Verständnis von Physik ist klar, dass man Strom in der Größenordnung, um ein Land wie Deutschland ohne Stromerzeugung durch den Winter zu bringen, schlicht nicht speichern kann. Punkt.

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vor 1 Stunde schrieb Lothar1962:

 

1986:...

 

2011:...

 

Klar, man kann die Probleme kleinreden.

Wenn 'unsere' Kernkraftwerke so sicher sind (das AKW Mülheim-Kärlich war wegen Erdbebengefahr nach 100 Vollbetriebstagen wieder abgeschaltet worden - aber man hat es erst mal gebaut und angeworfen!) dann kannst du mir sicherlich eins nennen, was adäquat versichert ist.

 

Und interessanterweise gibt es noch kein einziges der neuen Kernkraftwerke, die ihärent sicher sein sollen.

 

Stattdessen sollen (und werden) klassische, weniger sichere Druckwasserreaktoren gebaut - und in England laufen da gerade die Kosten davon: Hinkley-Point C

in Großbritannien wird 100 Milliarden € an Subventionen benötigen. Wenn man die in erneuerbare Energien stecken würde...

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vor 5 Minuten schrieb Aristippos:

Für jeden mit ein bisschen Verständnis von Physik ist klar, dass man Strom in der Größenordnung, um ein Land wie Deutschland ohne Stromerzeugung durch den Winter zu bringen, schlicht nicht speichern kann. Punkt.

Horrende Geschwindigkeiten von 30 km/h werden bei den Fahrgästen zu Geisteskrankheit führen. Der Bau von Eisenbahnen ist gemeingefährlich. Punkt.

Das Automobil hat keine große Zukunft. Der weltweite Bedarf wird eine Million nicht übersteigen, schon alleine weil es nicht genug Chauffeure gibt. Punkt.

Mehr als fünf Computer wird die Welt nicht brauchen. Punkt.

Mobilfunk? Wer will denn schon immer und überall erreichbar sein? Punkt.

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An die Physiker hier: Wie sieht das denn bei Erdwärme und /oder Biomasse aus?

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vor 6 Minuten schrieb mn1217:

An die Physiker hier: Wie sieht das denn bei Erdwärme und /oder Biomasse aus?

Erdwärme dürfte theoretisch unbegrenzt1 zur Verfügung stehen, die praktische Nutzung ist jedoch nicht ganz ohne.

Biomasse dürfte nur einen kleinen Teil unseres Energiebedarfes decken können.

 

1 Im Rahmen dessen, was wir irgendwie verbrauchen können, sehe ich da kein Limit.

 

bearbeitet von Moriz
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vor 15 Minuten schrieb Moriz:

Horrende Geschwindigkeiten von 30 km/h werden bei den Fahrgästen zu Geisteskrankheit führen. Der Bau von Eisenbahnen ist gemeingefährlich. Punkt.

Das Automobil hat keine große Zukunft. Der weltweite Bedarf wird eine Million nicht übersteigen, schon alleine weil es nicht genug Chauffeure gibt. Punkt.

Mehr als fünf Computer wird die Welt nicht brauchen. Punkt.

Mobilfunk? Wer will denn schon immer und überall erreichbar sein? Punkt.

Was die Zukunft bringt, weiß niemand. Ich rede über das, was heute machbar ist.

 

Deutschland verbraucht im Moment 600 TWh Strom im Jahr. Wenn man die äußerst optimistisch ist, kann man annehmen, dass 1/6 davon während Dunkelflauten benötigt wird, das wären dann 100 TWh, die zu speichern wären. Lithiumspeicher haben eine Energiedichte von 100 Wh/kg, das heißt, man müsste nur 1 Milliarde Tonnen Lithium zu Akkus verbauen, um Deutschland durch den Winter zu bringen. Wenn man 2-3 südamerikanische Länder ein paar Kilometer tief ausbaggert, könnte man das hinkriegen.

 

Ähm, also das Deutschland von heute. Denn unsere Grünenden haben ja vor, auch den gesamten Verkehr, die Heizung, und die thermischen Anlagen der Industrie auf Strom umzustellen. Heizung ist außerdem doof, denn heizen muss man im Winter (ganz schlecht; Stromheizung mit Sonnenstrom im Sommer wäre kein Problem!). Man kann also noch ein paar Milliarden Tonnen draufschlagen!

 

P.S.: Und nach 20 Jahren darf man den ganzen Scheiß dann recyclen. 😄

bearbeitet von Aristippos
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vor 36 Minuten schrieb Moriz:

Wenn 'unsere' Kernkraftwerke so sicher sind (das AKW Mülheim-Kärlich war wegen Erdbebengefahr nach 100 Vollbetriebstagen wieder abgeschaltet worden - aber man hat es erst mal gebaut und angeworfen!) dann kannst du mir sicherlich eins nennen, was adäquat versichert ist.

 

Keines. Habe ich aber auch geschrieben mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass ich die Stilllegung der derzeit aktiven Kraftwerke für richtig halte.

 

vor 36 Minuten schrieb Moriz:

Und interessanterweise gibt es noch kein einziges der neuen Kernkraftwerke, die ihärent sicher sein sollen.

 

Echt? Derzeit überschwemmen doch die Candu-Reaktoren Asien (und natürlich Kanada - da kommen sie ja her). Die haben den Vorteil, dass sie auch noch ganz nebenbei Natururan verwerten können und daher den extrem aufwändigen Anreicherungsprozess nicht benötigen.

 

vor 36 Minuten schrieb Moriz:

Stattdessen sollen (und werden) klassische, weniger sichere Druckwasserreaktoren gebaut - und in England laufen da gerade die Kosten davon: Hinkley-Point C

in Großbritannien wird 100 Milliarden € an Subventionen benötigen. Wenn man die in erneuerbare Energien stecken würde...

 

Ja, Siedewasserreaktoren wären deutlich besser.

 

Ohne Subventionierung wäre die Kernkraft kaum konkurrenzfähig. Ebenso wenig wie jegliche erneuerbare Energien.

 

Die erneuerbaren Energien werden ja gefördert. Der Vorteil der Kernkraft liegt halt darin, dass ziemlich zeitnah eine sehr CO2-arme Energiequelle zur Verfügung steht. Speicher stehen zumindest in den nächsten 10-20 Jahren nicht in der Menge zur Verfügung, die man bräuchte, um die bisherigen erneuerbaren Energiequellen (außer Wasserkraft, die ist zwar CO2-arm, hat aber andere Probleme) dauerlastfähig zu machen. Also muss man schauen, wo man bleibt. Wenn man "nur" den kompletten Autoverkehr elektrifiziert, gibt das schon eine riesige Herausforderung. Ich denke, die schlechteste Lösung wäre es, die ganze Energiewende nur mit Zertifikaten durchzuziehen. Dann kann man es auch gleich ganz sein lassen.

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vor 49 Minuten schrieb mn1217:

An die Physiker hier: Wie sieht das denn bei Erdwärme und /oder Biomasse aus?

Erdwärme ist auf Island ne tolle Sache und wird entsprechend genutzt. 

 

In Basel wurden Geothermie-Projekte gestoppt. Die Bevölkerung war die Erdbeben leid, die die Bohrungen verursacht haben. 

 

In Staufen hat das dortige Projekt die Innenstadt schwer beschädigt.

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vor 3 Stunden schrieb Lothar1962:

Aber man kann ja lernen und z.B. vorgeben, dass ausschließlich inhärent sichere Reaktoren neu errichtet werden. Die können dann nicht durchgehen.

Abgesehen davon, dass die Atomindustrie sich nicht an Vorgaben hält, wird Atomstrom dann ja noch teurer.

 

Dank rince bin ich ja neulich auf die Planzahlen von Swissnuklear gestoßen, die für Rückbau und Endlagerung ihrer fünf Anlagen sagenhafte elf Milliarden Schweizer Franken einkalkulieren und zurückstellen.

Ich lache darüber immer noch.

bearbeitet von Thofrock
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vor 1 Stunde schrieb Aristippos:

Ja, "es wird daran geforscht". Mit anderen Worten, es sind grüne Märchen.

 

Für jeden mit ein bisschen Verständnis von Physik ist klar, dass man Strom in der Größenordnung, um ein Land wie Deutschland ohne Stromerzeugung durch den Winter zu bringen, schlicht nicht speichern kann. Punkt.

Erinnerst du dich eigentlich noch, dass Rot-Grün längere Laufzeiten beschlossen hatte, Schwatzgelb diesen Plan dann aber massiv beschleunigt hat?

 

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44 minutes ago, Thofrock said:

Dank rince bin ich ja neulich auf die Planzahlen von Swissnuklear gestoßen, die für Rückbau und Endlagerung ihrer fünf Anlagen sagenhafte elf Milliarden Schweizer Franken einkalkulieren und zurückstellen.


Strom ist nun mal lange auf eine Art gewonnen worden, die viele Kosten externalisiert hat - die wahren Kosten sind gerade in dichtbesiedelten Ländern viel höher.

Um 5 AKWs zu ersetzen, braucht man nun mal etliche tausend Windenergieanlagen, hunderte Elektrolyseure, dutzende von Speicherkraftwerken. 
Die Kosten dafür werden auch enorm sein.

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vor 47 Minuten schrieb Thofrock:

Erinnerst du dich eigentlich noch, dass Rot-Grün längere Laufzeiten beschlossen hatte, Schwatzgelb diesen Plan dann aber massiv beschleunigt hat?

 

Ach, Rot-Grün hat seinerzeit auch Hartz IV beschlossen, daran werden sie heute nicht so gern erinnert ;) 

 

Aber ernsthaft (und unabhängig von Parteifarben), will man nun maximal schnell den CO2 Ausstoss bei der Energiegewinnung verringern um die Welt zu retten oder nicht? Wie passt das dann mit längeren Laufzeiten zusammen? 

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Ich habe jetzt mal ein bisschen rumgerechnet: 

Der Windpark „Borkum Riffgrund 1“ liefert ca. 4.500 Std im Jahr 312 MW. Der Siedewasserreaktor Krümmel lieferte während seiner 25 Jahre etwa 1.400 MW für 5.700 Stunden pro Jahr.

Der Windpark kostete 1,25 Mrd EUR, d.h. um gleichen Maße Strom zu gewinnen wie das eine KKW benötigt man etwa 6 solcher Parks, was etwa 7,5 Mrd EUR wären.

Die Entsorgungskosten kämen bei den KKW dazu, dafür ist deren Platzbedarf geringer, sowie bräuchte man weniger Speicher- und Reservekraftwerke.

Wie immer man es auch dreht: auf lange Sicht gerechnet dürfte man mit erneuerbaren Energie evtl. auch ohne Kernkraft hinkommen, es wird aber auf gar keinen Fall so schnell funktionieren, wie die Klimafürchtigen es gerne hätten.

Es ist einfach nicht machbar, weil es die Ressourcen und die Arbeitskraft für einen so schnellen Wandel nicht gibt.

Das schnelle Abschalten der letzten deutschen Reaktoren heißt also ganz platt: das Klima kann auch 15 oder 20 Jahre länger warten.

Wenn wir auf dieser Basis Politik machen, ist der schnelle Ausstieg okay, aber das panische Gerede der Klimafürchtigen widersprüchlich und irrational.

bearbeitet von Shubashi
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vor 4 Stunden schrieb mn1217:

Mal abgesehen von prinzipiellen Zweifeln an dee Sicherheit :Abbau von AKWs und Neubau von neuen ist umweltfreundlicher als zB der Neubau von Wind-oder Solaranlagen?

 

Natürlich sind Windkraft- und Photovoltaikanlagen umweltfreundlicher. Aber, wie schon oft und oft gesagt: scheint die Sonne nicht - wie gerade jetzt - und weht der Wind nicht ausreichend stark, dann nutzt es nichts, wenn zusätzlich Tausende Wind- und Solaranlagen gebaut werden: die liefern unter diesen Bedingungen auch keinen oder zu wenig Strom. Solche Versorgungslücken müssen dann aus anderen Quellen geschlossen werden. Aktuell ist das primär die Kohle. Jetzt, zu dieser Stunde, wird mehr als ein Drittel des in Deutschland produzierten Stroms von Kohlekraftwerken produziert, Windkraftwerke liefern gerade jetzt rd. 23%, die 3 verbliebenen Atomkraftwerke immer noch rd. 6 Prozent, die Solarenergie fällt gerade gegen Null (bekanntlich scheint nachts keine Sonne; und im Winter wird es sehr früh finster). Dann haben wir noch die Gaskraftwerke, auf deren Konto aktuell, also zu dieser Stunde, rd. 17% der in Deutschland produzierten Energie zu verbuchen ist.

 

Nächstes Jahr werden die restlichen Atomkraftwerke vom Netz genommen, die Kohlekraftwerke sollen bis spätestens 2038 alle stillgelegt werden. Der Stilllegungspfad bis 2038 sieht vor, dass circa 2,8 Gigawatt bis Ende 2022, weitere 5,7 Gigawatt Kraftwerksleistung durch Kohleverstromung bis Ende 2029 vom Netz genommen werden, der Rest dann bis 2038. Diese wegfallende Leistung sollen großteils Wind und Sonne sowie Gaskraftwerke ersetzen. Nur werden die besten Standorte für Windkraft bereits genutzt. Das heißt, dass jede neue Windkraftanlage eine geringere Jahresleistung erbringen wird als bereits bestehende Anlagen an den besten Standorten. Und je mehr Anlagen gebaut werden, desto ungünstiger sind die noch zur Verfügung stehenden Standorte und desto geringer wird ihr Beitrag ausfallen.

 

Langer Rede kurzer Sinn: es braucht mindestens einen Energieträger, der einspringt, wenn Sonne und Wind nicht genügend Strom liefern können. Problematisch wird das besonders, wenn eine Dunkelflaute* auftritt. In Deutschland kommt es im Schnitt alle 2 Jahre zu einer Dunkelflaute die mindestens 2 Wochen durchgehend anhält. Und in der Zeit muss der Strom aus anderer Quelle kommen. Dazu gibt es drei realistische Möglichkeiten: Import aus dem Ausland, Gaskraftwerke oder eben Atomkraftwerke. Letztere werden abgeschaltet und auf Grund der über viele Jahre in Deutschland kultivierten technik- und wissenschaftsskeptischen Grundstimmung gibt es wohl auch keine realistische Chance, dass hier neue moderne Reaktoren gebaut werden. Nur fallen für Länder wie Frankreich die deutschen Bedenken unter das Stereotyp der "German Angst", die sie nicht teilen und auf die sich auch keine Rücksicht nehmen wollen und werden. 

 

Der Witz ist, dass Deutschland vermutlich in höherem Maße nach Abschalten der Atom- und Kohlekraftwerke französischen und tschechischen Atomstrom importieren wird. Das tun wir bereits jetzt, und werden wir in Zukunft in noch höherem Ausmaß tun müssen. Aber wir sind ja gegen Kernkraft, weil die ist böse ... Ich frage mich, was passiert, wenn die Nachbarländer in - sagen wir: 10 oder 15 Jahren - den im eigenen Land erzeugten Strom selber brauchen. 

 

*Dunkelflaute: darunter versteht man mehrere Tage umfassende Phasen mit geringer Wind- und Solarstromleistung.  Problematisch sind die "kalten Dunkelflauten“, als solche die im Winter auftreten, wenn zur Flaute auf Grund der Kälte etc. mehr Strom als sonst verbraucht wird. 

 

Nachtrag:

Nach dem IPCC haben Kohlekraftwerke eine CO2-Intensität von 820g CO₂eq/kWh, Gaskraftwerke eine von 490g CO₂eq/kWh und die Kernenergie kommt auf 12g CO₂eq/kWh. Ein kleiner Unterschied: 12 zu 490 zu 820. Wenn es wirklich so schlimm um das Klima steht und wir dringend etwas tun müssen, ist die Sachlage eigentlich klar und die Entscheidung vorgegeben. Alleine, dagegen spricht der in Deutschland so lange kultivierte Glaubenssatz, dass Kernenergie böse ist, komme, was das wolle und sei, was da ist.

bearbeitet von Mistah Kurtz
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Könnte mal mit diesem " böse" aufgehört werden?

Eine Technologie ist nicht an sich  gut oder schlecht,es kommt darauf an,wie sie genutzt wird.

Da hat sich herausgestellt,dass homo sapiens sie meist sowohl zu seinem Nutzen als auch zu seinem Schaden einsetzt.

 

An einer speziellen Technologie Zweifel zu äußern und Nachfragen zu stellen, ist nicht wissenschaftsfeindlich und es bedeutet auch nicht, sie als " böse" zu bezeichnen.

 

 

 

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