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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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Gerade eben schrieb Lothar1962:

 

Ich gehe einen Schritt weiter: Ihr habt einen völlig unterschiedlichen Glauben. Und wahrscheinlich habt ihr den schon gehabt, als Du noch Mitglied der RKK warst. 

wenn man etwas genauer schaut trifft man dieses Phänomen in der Kath Kirche heute auf Schritt und Tritt

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vor 12 Stunden schrieb Die Angelika:

Wiese befürchten?

 

Manchmal spreche ich für andere. ;) Ich selber habe damit keine Probleme. Seit ich nicht mehr an religiöse "Wahrheiten" (und an den teuflischen Verwirrer) glaube, geht's mir gut.

 

Aber seit meiner freikirchlichen Zeit nehme ich immer wieder wahr, wie manche Menschen geradezu jeden Strohhalm suchen, um daran eine "Wahrheit" zu entdecken - das geht weltlich, hat aber religiös mehr Tradition. Was an sich nicht schlimm wäre. Leider ist für diese Menschen dann auch jede andere Meinung "falsch", und das ist nervig. 

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vor 4 Minuten schrieb Spadafora:

wenn man etwas genauer schaut trifft man dieses Phänomen in der Kath Kirche heute auf Schritt und Tritt

 

Absolut. Früher war ich der Meinung, dass das einer der Vorteile der RKK als Volkskirche ist. Scheint aber nicht mehr der Fall zu sein. Deswegen vertrete ich heute ein ganz anderes Kirchenbild und letztlich die Trennung dieser unterschiedlichen Glaubensvorstellungen. 

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vor 23 Stunden schrieb rorro:

Wie kommst Du darauf, eine ex cathedra-Entscheidung bedürfe einer bestimmten Form? Wenn der Papst Bock hat, kann er im Flugzeug-Interview ex cathedra Entscheidungen kundtun. 

 

Natürlich kann er das. Die Frage ist, ob das so sinnvoll wäre. Es könnten Zweifel aufkommen, ob er nun kraft seines Amtes eine unfehlbare Lehre ex cathedra verkünden wollte oder doch nur wie üblich aus dem Nähkästchen plauderte.

 

Deswegen ist es in der RKK sinnvoll, sich bei solch wichtigen Entscheidungen an die traditionellen Formen zu halten.

Warum hat JPII das nicht gemacht? Es wäre ihm doch ein Leichtes gewesen! (Meine Vermutung: Der HeiGei hat das verhindert...)

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Eins hat JPII allerdings erreicht: Es wird nicht mehr über die Frauenordination gestritten, sondern nur noch über die Frage, wie sein Quasidogma zu werten ist. Dabei wäre es viel wichtiger, über die damit verbundenen Sachthemen zu sprechen:

  • Könnte die Frage der Frauenordination in den Ortskirchen entschieden werden oder wäre nur eine weltkirchlich einheitliche Lösung denkbar? In letzterem Fall wäre sie derzeit wohl noch nicht möglich.
  • Welche Probleme könnte man damit lösen? Ich fürchte, viele Probleme der RKK in Deutschland würden sich auch mit Priesterinnen nicht ändern. So viele Kandidatinnen gibt es gar nicht, daß sie den Priestermangel spürbar verringern könnten. (Und 'Gleichberechtigung' ist kein katholisches Problem.)
  • In wie weit hindert man Frauen durch dieses Verbot, ihre von Gott geschenkte Berufung zu leben? Es gibt da so ein bedenkenswertes Buch mit Fallbeispielen... Dieses Argument halte ich übrigens für das wichtigste für die Frauenordination.
bearbeitet von Moriz
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vor 55 Minuten schrieb Lothar1962:

Aber seit meiner freikirchlichen Zeit nehme ich immer wieder wahr, wie manche Menschen geradezu jeden Strohhalm suchen, um daran eine "Wahrheit" zu entdecken - das geht weltlich, hat aber religiös mehr Tradition. Was an sich nicht schlimm wäre. Leider ist für diese Menschen dann auch jede andere Meinung "falsch", und das ist nervig. 

 

Nur hängt das untrennbar zusammen. Wenn man mit "Wahrheit" einen objektiven Anspruch verbindet (und ohne könnte man ja auch einfach "Meinung" sagen), dann schließt nun mal die eine all die anderen aus. 

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vor 52 Minuten schrieb Moriz:

 

Eins hat JPII allerdings erreicht: Es wird nicht mehr über die Frauenordination gestritten, sondern nur noch über die Frage, wie sein Quasidogma zu werten ist. Dabei wäre es viel wichtiger, über die damit verbundenen Sachthemen zu sprechen:

  • Könnte die Frage der Frauenordination in den Ortskirchen entschieden werden oder wäre nur eine weltkirchlich einheitliche Lösung denkbar? In letzterem Fall wäre sie derzeit wohl noch nicht möglich.

Ich denke, das ist der Hauptpunkt: Die Römisch-Katholische Kirche versteht sich als weltweite Einheit, woraus sie folgert, dass Sakramente nicht in einem Land gelten dürfen und im anderen nicht.

Ein Priester sollte also grundsätzlich überall auf der Welt zelebrieren dürfen.

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vor 54 Minuten schrieb Moriz:

 

Natürlich kann er das. Die Frage ist, ob das so sinnvoll wäre. Es könnten Zweifel aufkommen, ob er nun kraft seines Amtes eine unfehlbare Lehre ex cathedra verkünden wollte oder doch nur wie üblich aus dem Nähkästchen plauderte.

 

Deswegen ist es in der RKK sinnvoll, sich bei solch wichtigen Entscheidungen an die traditionellen Formen zu halten.

Warum hat JPII das nicht gemacht? Es wäre ihm doch ein Leichtes gewesen! (Meine Vermutung: Der HeiGei hat das verhindert...)

Wichtig dass es objektiv ersichtlich ist. Die Argumentation weil in A was steht ist B unfehlbar ist dämlichster Papalismus

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vor 1 Minute schrieb MartinO:

Ich denke, das ist der Hauptpunkt: Die Römisch-Katholische Kirche versteht sich als weltweite Einheit, woraus sie folgert, dass Sakramente nicht in einem Land gelten dürfen und im anderen nicht.

Ein Priester sollte also grundsätzlich überall auf der Welt zelebrieren dürfen.

das wird sich in der Form ohnehin aufhören

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vor 3 Minuten schrieb MartinO:

Ein Priester sollte also grundsätzlich überall auf der Welt zelebrieren dürfen.

Ich bin gerade ein bisschen im Zweifel:

Darf ein Priester überall zelebrieren oder benötigt er dafür die Zustimmung des jeweiligen Ortsordinarius?

Die an Wallfahrtsorten etc. ja auch pauschal gegeben sein kann.

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Der Vollständigkeit halber ein weiteres Argument gegen die Frauenordination: Schutz der Frauen in Verfolgungszeiten.

 

"Der Lauf der Geschichte zeigt, dass eher ein Armeegeneral in seinem Bett starb als ein Priester. Ist das eine gute Voraussetzung für Frauen? Darf die Kirche denn Frauen in den Tod schicken?"

 

https://tudomine.wordpress.com/2022/09/17/gott-fur-frauen-oder-warum-lasst-die-kirche-keine-priesterinnen-zu/

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vor 1 Minute schrieb Inge33:

Der Vollständigkeit halber ein weiteres Argument gegen die Frauenordination: Schutz der Frauen in Verfolgungszeiten.

 

"Der Lauf der Geschichte zeigt, dass eher ein Armeegeneral in seinem Bett starb als ein Priester. Ist das eine gute Voraussetzung für Frauen? Darf die Kirche denn Frauen in den Tod schicken?"

 

https://tudomine.wordpress.com/2022/09/17/gott-fur-frauen-oder-warum-lasst-die-kirche-keine-priesterinnen-zu/

 

In Zeiten der Gleichberechtigung ist das kein Argument mehr.

 

Die Zeiten, als Armeegeneräle noch in in vorderster Front ritten sind übrigens auch lange vorbei.

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vor 15 Minuten schrieb Inge33:

Der Vollständigkeit halber ein weiteres Argument gegen die Frauenordination: Schutz der Frauen in Verfolgungszeiten.

 

"Der Lauf der Geschichte zeigt, dass eher ein Armeegeneral in seinem Bett starb als ein Priester. Ist das eine gute Voraussetzung für Frauen? Darf die Kirche denn Frauen in den Tod schicken?"

 

https://tudomine.wordpress.com/2022/09/17/gott-fur-frauen-oder-warum-lasst-die-kirche-keine-priesterinnen-zu/

Ich war schon dabei eine ziemlich sarkastische Erwiderung zu schreiben, aber das hast du nicht verdient, da man mit dir ja immer sehr vernünftig diskutieren kann, daher eine ernste Antwort: Das ist ein Argument aus früheren Jahrhunderten, als man Frauen als unmündige Geschöpfe ansah, die einen Mann brauchten, der auf sie aufpasst. 
Zweitens: bei „Frauen und Kinder zuerst“ geht es auch darum, dass das den Fortbestand der Gesellschaft gewährleisten soll. Bei Zölibatären Priestern also kein Argument, egal welches Geschlecht 

Und schließlich ist die Statistik natürlich unsinnig. Wie ist denn das Verhältnis Armeegenerale zu Priestern? 1: 100.000 oder so? Logisch, dass es, bei egal was, immer mehr betroffene Priester als Generäle gibt. Und dass Generäle schon lange nicht mehr in die Schlacht reiten wurde schon gesagt.

 

Von allen Argumenten gegen eine Weihe von Frauen ist das hier eines der schwächsten.

 

Werner

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vor 24 Minuten schrieb Moriz:
vor 26 Minuten schrieb Inge33:

Der Vollständigkeit halber ein weiteres Argument gegen die Frauenordination: Schutz der Frauen in Verfolgungszeiten.

 

"Der Lauf der Geschichte zeigt, dass eher ein Armeegeneral in seinem Bett starb als ein Priester. Ist das eine gute Voraussetzung für Frauen? Darf die Kirche denn Frauen in den Tod schicken?"

 

https://tudomine.wordpress.com/2022/09/17/gott-fur-frauen-oder-warum-lasst-die-kirche-keine-priesterinnen-zu/

 

In Zeiten der Gleichberechtigung ist das kein Argument mehr.

 

Die Zeiten, als Armeegeneräle noch in in vorderster Front ritten sind übrigens auch lange vorbei.

 

In vielen Kriegen waren und sind Nonnenklöster bevorzugtes Ziel. Ist das dann auch ein Argument? 

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vor 19 Minuten schrieb Werner001:

da man mit dir ja immer sehr vernünftig diskutieren kann

oh, das ehrt mich.

 

Ja, diese o.g. Postion geht von einem bestimmten Rollenverständnis von Mann und Frau aus. Dein Argument, dass zölibatäre Frauen sich eh nicht um den Fortbestand der Gesellschaft kümmern, hat was. Dem kann man nur widersprechen, wenn man davon ausgeht, dass Frauen genau aus diesem Grund erst gar nicht zölibatär leben sollen. Dann müßte man aber auch gegen den Nonnenstand sein.

 

Gleichwohl ist die Frage, was mit Rollenstereotypen in Extremsituationen geschieht. Der Krieg in der Ukraine hat gezeigt, dass diese schnell wieder greifen können. Dort wurde den Männern die Ausreise verboten, damit sie zum Kriegsdienst eingezogen werden können. Bipolarität auf breiter Front.

 

vor 19 Minuten schrieb Werner001:

 

 

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vor einer Stunde schrieb Inge33:

Darf die Kirche denn Frauen in den Tod schicken?

Das darfst Du mal die ganzen frühchristlichen Märtyrerinnen fragen... Die haben sich vermutlich nicht gefragt, ob "die Kirche" sie gegen ihren Willen schützen soll.

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vor 39 Minuten schrieb Werner001:
vor einer Stunde schrieb Inge33:

Der Vollständigkeit halber ein weiteres Argument gegen die Frauenordination: Schutz der Frauen in Verfolgungszeiten.

 

"Der Lauf der Geschichte zeigt, dass eher ein Armeegeneral in seinem Bett starb als ein Priester. Ist das eine gute Voraussetzung für Frauen? Darf die Kirche denn Frauen in den Tod schicken?"

 

https://tudomine.wordpress.com/2022/09/17/gott-fur-frauen-oder-warum-lasst-die-kirche-keine-priesterinnen-zu/

Ich war schon dabei eine ziemlich sarkastische Erwiderung zu schreiben, aber das hast du nicht verdient, da man mit dir ja immer sehr vernünftig diskutieren kann, daher eine ernste Antwort: Das ist ein Argument aus früheren Jahrhunderten, als man Frauen als unmündige Geschöpfe ansah, die einen Mann brauchten, der auf sie aufpasst. 
Zweitens: bei „Frauen und Kinder zuerst“ geht es auch darum, dass das den Fortbestand der Gesellschaft gewährleisten soll. Bei Zölibatären Priestern also kein Argument, egal welches Geschlecht 

Und schließlich ist die Statistik natürlich unsinnig. Wie ist denn das Verhältnis Armeegenerale zu Priestern? 1: 100.000 oder so? Logisch, dass es, bei egal was, immer mehr betroffene Priester als Generäle gibt. Und dass Generäle schon lange nicht mehr in die Schlacht reiten wurde schon gesagt.

 

Von allen Argumenten gegen eine Weihe von Frauen ist das hier eines der schwächsten.

Und dann möchte ich ergänzen das mittlerweile Frauen auch Teil der kämpfenden Truppe sind. Wie hoch der Frauenanteil in der Generalität ist ist da uninteressant. Interessant ist hier nur eines: Wenn Frauen, als Soldatinnen, im Kampf "ihren Mann" stehen können (blöde Formulierung,  ich find grad keine bessere), dann können sie es auch in Verfolgungssituationen als Priesterinnen.

 

Das ist nicht nur ein schwaches Argument - es ist gar keines.

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vor 13 Minuten schrieb Frank:

Und dann möchte ich ergänzen das mittlerweile Frauen auch Teil der kämpfenden Truppe sind. Wie hoch der Frauenanteil in der Generalität ist ist da uninteressant. Interessant ist hier nur eines: Wenn Frauen, als Soldatinnen, im Kampf "ihren Mann" stehen können (blöde Formulierung,  ich find grad keine bessere), dann können sie es auch in Verfolgungssituationen als Priesterinnen.

 

Das ist nicht nur ein schwaches Argument - es ist gar keines.

es ist kein Argument sondern eine Art Akt der Verzweiflung

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vor 4 Stunden schrieb Chrysologus:
vor 4 Stunden schrieb rorro:

 

Als einzelne Person ja (Entscheidungen von Konzilien zu Glaubensfragen sind das auch seit jeher)

Ich dachte, die wären und waren das nur deshalb, weil der römische Bischof ihnen zustimmte - also hängt es doch an ihm.

 

vor 4 Stunden schrieb rorro:
vor 5 Stunden schrieb nannyogg57:

Und der Papst könnte unfehlbar sagen, dass er doch nicht unfehlbar ist.

 

Äh, nein. Denn dann wäre seine Aussage vielleicht doch nicht unfehlbar.

Das festzustellen wiederum könnte nur der Papst. Also wäre er doch unfehlbar.

 

Angesichts solcher Überlegungen zur Unfehlbarkeit wundert es mich nicht mehr, dass Atheisten den Eindruck haben, Christen hätten ihren Verstand mit Eintritt in eine Glaubensgemeinschaft abgegeben. Denn diese Überlegungen zeigen doch mehr als deutlich, wie verquer das ganze Konstrukt des Unfehlbarkeitsdogmas ist.

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vor 3 Stunden schrieb Lothar1962:

 

Ich gehe einen Schritt weiter: Ihr habt einen völlig unterschiedlichen Glauben. Und wahrscheinlich habt ihr den schon gehabt, als Du noch Mitglied der RKK warst. 

 

Das sehe ich fast genau so, wobei ich das "völlig" gerne gestrichen sähe. Gemeinsam ist uns doch noch der Glaube an den dreieinen Gott. Aber, ja, da dürfte dann vermutlich schon wieder zutreffen, dass ich Dreieinigkeit anders fasse als er....:-(

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vor 18 Stunden schrieb rorro:

 

Das ist das einzige Argument, das noch der Diskussion würdig ist. Denn in der Tat muss es sich um eine Sache des Glaubens oder der Sitten handeln, damit eine Lehre als unfehlbar und somit endgültig anzusehen ist.

 

Mir ist der logische Zirkelschluss bewußt.

 

 

Es ist doch immer wieder wichtig, dass man sich nicht unnötig bei den Themen heillos verzettelt. Das Thema "Unfehlbarkeit" des Papstes wird vollkommen überschätzt in seiner Bedeutung. Wenn man sich diese wichtige Einschränkung immer wieder bewusst macht, dass formaler Gegenstand nur Lehren des Glaubens im strikten Sinn und Fragen der Sittenlehre sein können, dann relativiert und entschärft sich vieles.  

 

Was OS von JPII angeht, so ist es auch müßig, darüber zu spekulieren, ob hier eine "unfehlbare Lehre" vorliegt oder nicht, es genügt vollkommen, dass hier eine endgültige Entscheidung der höchsten und letzten ( exekutiven ) Instanz vorliegt. Diese Entscheidung gilt definitiv bis zum Ende des jetzigen Pontifikats. Wenn dann irgendwann einmal ein neuer Papst an die Regierung kommt ist im Prinzip alles wieder offen....

bearbeitet von Cosifantutti
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vor 3 Stunden schrieb Lothar1962:

 

Manchmal spreche ich für andere. ;) Ich selber habe damit keine Probleme. Seit ich nicht mehr an religiöse "Wahrheiten" (und an den teuflischen Verwirrer) glaube, geht's mir gut.

 

Aber seit meiner freikirchlichen Zeit nehme ich immer wieder wahr, wie manche Menschen geradezu jeden Strohhalm suchen, um daran eine "Wahrheit" zu entdecken - das geht weltlich, hat aber religiös mehr Tradition. Was an sich nicht schlimm wäre. Leider ist für diese Menschen dann auch jede andere Meinung "falsch", und das ist nervig. 

 

Für mich sehr interessant ist, dass allem Anschein nach diejenigen, denen die Existenz solcher religiöser Wahrheiten besonders wichtig ist, sehr häufig auch den teuflischen Verwirrer als einen Gegenspieler Gottes verstehen, der die gleiche Macht und Stärke wie Gott hat, also letztlich ein dualistisches Weltbild pflegen. 

Ich habe und hatte auch sehr enge Kontakte zu Freikirchlern. Und ja, auch dort findet sich dieses Phänomen des "Wahrheitsstrohhalms". Ich habe den Eindruck, dass es benötigt wird, um sich an diesen Strohhalm zu klammern, weil sie sonst Angst hätten, ins Bodenlose zu fallen, wenn sie nichts außer Gott als Sicherheit im Sinne von Gewissheit haben, wenn sie also nichts außer den Glauben an, das Vertrauen auf Gott haben. 

Dass das als einzige Gewissheit heftig einsam machen kann, wird in der Bibel sehr schön illustriert am menschgewordenden Gott, der doch wohl auch Mensch geworden ist, damit uns endgültig vor Augen geführt ist, was Glaube an Gott bedeutet: 

nämlich dass es einem passieren kann, dass man in den Grenzsituationen menschlichen Lebens, nämlich in der Gewissheit, bald sterben zu müssen und im Tod, elendiglich einsam sein kann. Man muss nur mal sehen, wer diesem Jesus im Garten Gethsemane bzw unter dem Kreuz beistand. Im Garten schliefen alle seine treuen Wegbegleiter, während er Blut und Wasser schwitzte. unter dem Kreuz stand außer seinem Lieblingsjünger und einer Handvoll Frauen auch niemand, der ihm Beistand leisten wollte. Derjenige, auf den er seine Kirche bauen wollte, verleugnete ihn im entscheidenden Moment. 

 

vor 3 Stunden schrieb Lothar1962:

 

Absolut. Früher war ich der Meinung, dass das einer der Vorteile der RKK als Volkskirche ist. Scheint aber nicht mehr der Fall zu sein. Deswegen vertrete ich heute ein ganz anderes Kirchenbild und letztlich die Trennung dieser unterschiedlichen Glaubensvorstellungen. 

 

Auch ich hatte das früher immer als einen der Vorzüge der rk Kirche gesehen, dass unter ihrem Dach doch eine Breite an unterschiedlichen Glaubensvorstellungen möglich blieb, die ich in keiner anderen christlichen Glaubensgemeinschaft so finden konnte. Die Wahrung der Einheit ist ein hehres und durchaus zutiefst biblisches Anliegen. Allerdings scheint es einen Punkt zu geben, an dem das Bemühen um die Wahrung der Einheit zur Farce wird, weil die Einheit nur noch auf dem Papier besteht. Um Einheit in Vielfalt wahren zu können, muss halt schon auch echter Dialog gepflegt werden . Mit autoritär zentralistischem Führungsstil funktioniert das irgendwann nicht mehr. 

 

 

vor 3 Stunden schrieb Moriz:

 

Eins hat JPII allerdings erreicht: Es wird nicht mehr über die Frauenordination gestritten, sondern nur noch über die Frage, wie sein Quasidogma zu werten ist. Dabei wäre es viel wichtiger, über die damit verbundenen Sachthemen zu sprechen:

  • Könnte die Frage der Frauenordination in den Ortskirchen entschieden werden oder wäre nur eine weltkirchlich einheitliche Lösung denkbar? In letzterem Fall wäre sie derzeit wohl noch nicht möglich.
  • Welche Probleme könnte man damit lösen? Ich fürchte, viele Probleme der RKK in Deutschland würden sich auch mit Priesterinnen nicht ändern. So viele Kandidatinnen gibt es gar nicht, daß sie den Priestermangel spürbar verringern könnten. (Und 'Gleichberechtigung' ist kein katholisches Problem.)
  • In wie weit hindert man Frauen durch dieses Verbot, ihre von Gott geschenkte Berufung zu leben? Es gibt da so ein bedenkenswertes Buch mit Fallbeispielen... Dieses Argument halte ich übrigens für das wichtigste für die Frauenordination.

 

vor 1 Stunde schrieb Inge33:

Der Vollständigkeit halber ein weiteres Argument gegen die Frauenordination: Schutz der Frauen in Verfolgungszeiten.

 

"Der Lauf der Geschichte zeigt, dass eher ein Armeegeneral in seinem Bett starb als ein Priester. Ist das eine gute Voraussetzung für Frauen? Darf die Kirche denn Frauen in den Tod schicken?"

 

https://tudomine.wordpress.com/2022/09/17/gott-fur-frauen-oder-warum-lasst-die-kirche-keine-priesterinnen-zu/

 

vor 1 Stunde schrieb Werner001:

Ich war schon dabei eine ziemlich sarkastische Erwiderung zu schreiben, aber das hast du nicht verdient, da man mit dir ja immer sehr vernünftig diskutieren kann, daher eine ernste Antwort: Das ist ein Argument aus früheren Jahrhunderten, als man Frauen als unmündige Geschöpfe ansah, die einen Mann brauchten, der auf sie aufpasst. 
Zweitens: bei „Frauen und Kinder zuerst“ geht es auch darum, dass das den Fortbestand der Gesellschaft gewährleisten soll. Bei Zölibatären Priestern also kein Argument, egal welches Geschlecht 

Und schließlich ist die Statistik natürlich unsinnig. Wie ist denn das Verhältnis Armeegenerale zu Priestern? 1: 100.000 oder so? Logisch, dass es, bei egal was, immer mehr betroffene Priester als Generäle gibt. Und dass Generäle schon lange nicht mehr in die Schlacht reiten wurde schon gesagt.

 

Von allen Argumenten gegen eine Weihe von Frauen ist das hier eines der schwächsten.

 

Werner

 

vor einer Stunde schrieb Inge33:

oh, das ehrt mich.

 

Ja, diese o.g. Postion geht von einem bestimmten Rollenverständnis von Mann und Frau aus. Dein Argument, dass zölibatäre Frauen sich eh nicht um den Fortbestand der Gesellschaft kümmern, hat was. Dem kann man nur widersprechen, wenn man davon ausgeht, dass Frauen genau aus diesem Grund erst gar nicht zölibatär leben sollen. Dann müßte man aber auch gegen den Nonnenstand sein.

 

Gleichwohl ist die Frage, was mit Rollenstereotypen in Extremsituationen geschieht. Der Krieg in der Ukraine hat gezeigt, dass diese schnell wieder greifen können. Dort wurde den Männern die Ausreise verboten, damit sie zum Kriegsdienst eingezogen werden können. Bipolarität auf breiter Front.

 

 

 

@Inge33 Ich möchte mich explizit @Werner001s Aussage anschließen. Ich sehe das sehr ähnlich. DU lässt Gegenargumente an dich heran. Das finde ich sehr stark. 

Jetzt will ich auch etwas zu den Kommentaren zum Thema Frauenweihe schreiben:

 

Letztlich stehen hinter allen Argumenten gegen die Frauenweihe zwei Grundsätze:

- ein Rollenbild, bei dem sich die Frau dem Mann unterzuordnen hat und von ihm geschützt werden muss, weil sie angeblich selbst nicht dazu in der Lage ist und außerdem der Mann angeblich besser einschätzen kann, was für die Frau gut ist. Das ist patriarchalistisch.

- Die Frau kann nicht Priester werden, weil sie nicht "in Persona Christi" handeln kann, weil Gott als Mann Mensch geworden ist. Das ist sexistisch und inkonsequent, denn dann könnten Frauen nur beschränkt in der Nachfolge Christi stehen. Zudem ist das eine sehr einseitige Auswertung des biblischen Befunds zu Aussagen über Gott.

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vor 4 Stunden schrieb rorro:
vor 5 Stunden schrieb Chrysologus:

Das festzustellen wiederum könnte nur der Papst. Also wäre er doch unfehlbar.

 

Wäre dennoch ein Widerspruch in sich. Und würde ein Dogma aufheben. Ob das der Papst kann?

Wer sollte ihn wie daran hindern?

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