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Die rechte Art, den Glauben zu verlieren


Alfons

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vor 9 Stunden schrieb Flo77:

... über den sie mir ihre Abstrusitäten weiter vorhalten können.

Ist halt die Frage, wem Du Macht über Dich einräumst. Und das ist keine Frage von Verstand und Logik, deshalb der Hinweis auf externe Hilfe.

Introjekte verlernt man nicht mit Willenskraft.

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Noch eine kleine Anmerkung zu "unterschiedliche Einflüsse".... ich gehe schlichtweg davon aus, dass man ständig sehr verschiedenen, unterschiedlichen Einflüssen, Meinungen.... etc ausgesetzt ist...

 

Was ich irgendwie rational nicht nachvollziehen kann: wie kann ein komplettes Gedankengebäude alleine so einen immensen Einfluss auf die eigene Person gewinnen, obwohl sie die eigene Person in seiner Würde herabsetzen, das natürliche Selbstertgefühl zerstören.... ? Und ohne dass es irgend einen Zwang von außen gab ? 

 

Es gibt zb die theologische Vorstellung der "doppelten Prädestination" ich habe diese theologische Idee schon immer für vollkommen absurd gehalten, vollkommen unabhängig ob so ilustre Namen wie Augustinus, Luther, Calvin dahinter stehen... 

 

Gab es denn keinerlei theologische Ansätze, in Richtung: der Glaube widerspricht nicht der vernünftigen Einsicht..... "fides quärens intellectum"..... "credo ut intelligam".... und eben nicht: "ich glaube, weil es verrückt ist".... 

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vor 58 Minuten schrieb Cosifantutti:

gab es da keine weltanschaulichen Einflüsse, die diese "Gottesvergiftung" etwas neutralisieren, relativieren ? 

Die Kirche bzw. die Tradition hat immer recht. Einflüsse, die sich gegen die Tradition richteten waren (und sind) schlicht nicht ernstzunehmen. Frag mich nicht, woher ich diese Gewissheit hatte (das ist älter als meine Beschäftigung mit dem Katechismus). Tu die Dinge, wie sie immer getan wurden und Du kannst nicht falsch liegen...

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Gerade eben schrieb Cosifantutti:

Und ohne dass es irgend einen Zwang von außen gab ? 

Es gab sicherlich "Zwänge", da wird es jetzt allerdings sehr persönlich und teilweise auch sehr hypothetisch, weil ich zwar grobe Anhaltspunkte habe, aber ob die Punkte, die ich als "Unterstützer"  identifiziert habe, tatsächlich die Wirkung hatten, die ich ihnen heute zuschreibe - keine Ahnung. Zumal es um Vorgänge/Erlebnisse geht, die 40 und mehr Jahre zurückreichen.

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vor 23 Minuten schrieb Flo77:

Die Kirche bzw. die Tradition hat immer recht. Einflüsse, die sich gegen die Tradition richteten waren (und sind) schlicht nicht ernstzunehmen. Frag mich nicht, woher ich diese Gewissheit hatte (das ist älter als meine Beschäftigung mit dem Katechismus). Tu die Dinge, wie sie immer getan wurden und Du kannst nicht falsch liegen...

Ich glaube in solch einem Forum ist es unmöglich, solche komplexe Fragestellungen auch nur halbwegs angemessen zu thematisieren. Es ist einfach nicht das richtige Format dafür.... es berührt doch zu sehr den ganz persönlichen Bereich...da man ohne genauere Nachfrage ja gar nicht weiter kommt. 

 

Dennoch: was mir einfach vollkommen unbegreiflich ist: es gibt doch die Schule, es gibt doch Geschichtsunterricht etc.... es gibt doch nicht nur Kirche und "Tradition" spätestens im Geschichtsunterricht bekommt man doch auch andere "Informationen" über bestimmte Themen... 

 

Aber wie gesagt: dieses Forum ist wohl nicht geeignet solche Themen anzusprechen, die doch sehr in den persönlichen Bereich gehen....

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vor 9 Minuten schrieb Cosifantutti:

Dennoch: was mir einfach vollkommen unbegreiflich ist: es gibt doch die Schule, es gibt doch Geschichtsunterricht etc.... es gibt doch nicht nur Kirche und "Tradition" spätestens im Geschichtsunterricht bekommt man doch auch andere "Informationen" über bestimmte Themen... 

 

Mir ist nicht ganz klar, was Du meinst.

 

Ich hatte "modernen" Religions- und Geschichtsunterricht und auch wenn wir in der Grundschule jeden Morgen das Vaterunser gebetet haben (das das auf dem Gymnasium nicht mehr gemacht wurde, war für mich ein Skandal), kann ich mich nicht erinnern, daß die Schule irgendwie zurückgeblieben konservativ gewesen wäre. Ich habe auch keinerlei inhaltlich Erinnerungen an meine Erstbeichte oder die Vorbereitung mehr. Ich erinnere mich nur noch schemenhaft an die kaum beleuchteten Beichtzellen (eine Kreuzung aus Beichtstuhl und Beichtzimmer) und ebenso undeutlich an das Bußgebet danach. Was ich damals schon nicht hatte, war ein befreites Hochgefühl, das sich auch nach keiner der folgenden Beichten einstellen wollte.

 

Alles andere stand und steht immer unter dem Traditionsvorbehalt, d.h. das wird zwar heute so gemacht bzw. Leute machen das heute so, ABER im Grunde ist das nur Mode und man sollte doch gefälligst wieder zur Tradition zurückkehren. Dazu kommt, und ich glaube das ist der kritische Punkt, daß z.B. Schule nichts mit mir zu tun hatte. Das war Wissensvermittlung, aber keine Wertevermittlung und erst recht war die Schule aus verschiedenen Gründen nicht der Ort an dem ich etwas Persönliches an mich ran gelassen hätte. Die Zeit war so schon besch***** genug.

 

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vor 29 Minuten schrieb Cosifantutti:

Ich glaube in solch einem Forum ist es unmöglich, solche komplexe Fragestellungen auch nur halbwegs angemessen zu thematisieren. Es ist einfach nicht das richtige Format dafür.... es berührt doch zu sehr den ganz persönlichen Bereich...da man ohne genauere Nachfrage ja gar nicht weiter kommt. 

 

Ich denke, das trifft es auf den Punkt!

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vor 24 Minuten schrieb Flo77:

Mir ist nicht ganz klar, was Du meinst.

 

Ich hatte "modernen" Religions- und Geschichtsunterricht und auch wenn wir in der Grundschule jeden Morgen das Vaterunser gebetet haben (das das auf dem Gymnasium nicht mehr gemacht wurde, war für mich ein Skandal), kann ich mich nicht erinnern, daß die Schule irgendwie zurückgeblieben konservativ gewesen wäre. Ich habe auch keinerlei inhaltlich Erinnerungen an meine Erstbeichte oder die Vorbereitung mehr. Ich erinnere mich nur noch schemenhaft an die kaum beleuchteten Beichtzellen (eine Kreuzung aus Beichtstuhl und Beichtzimmer) und ebenso undeutlich an das Bußgebet danach. Was ich damals schon nicht hatte, war ein befreites Hochgefühl, das sich auch nach keiner der folgenden Beichten einstellen wollte.

 

Alles andere stand und steht immer unter dem Traditionsvorbehalt, d.h. das wird zwar heute so gemacht bzw. Leute machen das heute so, ABER im Grunde ist das nur Mode und man sollte doch gefälligst wieder zur Tradition zurückkehren. Dazu kommt, und ich glaube das ist der kritische Punkt, daß z.B. Schule nichts mit mir zu tun hatte. Das war Wissensvermittlung, aber keine Wertevermittlung und erst recht war die Schule aus verschiedenen Gründen nicht der Ort an dem ich etwas Persönliches an mich ran gelassen hätte. Die Zeit war so schon besch***** genug.

 

Es hat keinen Sinn für mich, auf dieser Ebene weiterzumachen. Man kratzt immer nur an der Oberfläche herum. Wie gesagt: Man müsste konkrete Nachfragen stellen, die doch zu sehr in den ganz persönlichen Bereich gehen und für dieses Forum nicht angemessen wären...

 

Ich kann nur vollkommen erstaunt zur Kenntnis nehmen, dass du dieselben Texte vollkommen anders für dich auslegst und auch - was die so überaus weite und reiche katholische Tradition betrifft - hier für dich ganz andere,  eigene Akzente setzt als ich.....  Manches in den Mittelpunkt stellst, anderes überhaupt nicht wahrnimmst.

 

Es bleibt für mich ein absolutes Paradox, wie man an einer "Sache" ( Tradition / Schriften / Moralvorstellungen / Menschen- und Gottesbild.... etc ) festhalten kann, obwohl man diese "Sache" durchwegs als negativ / schädlich / belastend / das Selbstwertgefühl schwächend etc... an sich selber erlebt.... 

 

 

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vor einer Stunde schrieb Cosifantutti:

Es bleibt für mich ein absolutes Paradox, wie man an einer "Sache" ( Tradition / Schriften / Moralvorstellungen / Menschen- und Gottesbild.... etc ) festhalten kann, obwohl man diese "Sache" durchwegs als negativ / schädlich / belastend / das Selbstwertgefühl schwächend etc... an sich selber erlebt.... 

Ich würde es als Glauben im Sinne der Emuna verstehen (nicht inhaltlich, nur vom Prinzip). Es ist einfach da, wie meine Abneigung gegen Hummer oder Shitake-Pilze oder meine Leidenschaft für Milchreis. Da ist keine Logik und keine willentliche Entscheidung hinter geschweigedenn, daß ich das bewusst bedacht und entwickelt hätte. Du hinterfragst ja auch nicht Deine Augenfarbe.

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vor 8 Stunden schrieb Cosifantutti:

Es bleibt für mich ein absolutes Paradox, wie man an einer "Sache" ( Tradition / Schriften / Moralvorstellungen / Menschen- und Gottesbild.... etc ) festhalten kann, obwohl man diese "Sache" durchwegs als negativ / schädlich / belastend / das Selbstwertgefühl schwächend etc... an sich selber erlebt....

"Paradox" bezieht sich ja auf Sinnzusammenhänge, welche die Vernunft (logisch) analysiert, aber die (logische) Vernunft spielt bei Obsessionen eben grade gar keine Rolle. Wenn die Kognition von Menschen vernünftigen (iSv "logischen") Prinzipien folgen würde, hätten Psychotherapeuten keine Kundschaft mehr. Auf der anderen Seite gäbe es auch keinen "guten" Glauben, weil der "gute" Glaube eben auch nicht logischen Prinzipien folgt.

Logisch-vernünftige Erwägungen sind jedoch dann wieder angezeigt, wenn es um den kognitiven Nährboden von leidensverursachenden Obsessionen geht. Und da kann man dann analysieren, dass leidensverursachenden Obsessionen besonders im Kontext von "schlechtem" Glauben gedeihen. Eine persönliche Disposition zu "schlechtem" Glauben gehört aber natürlich auch immer dazu.

 

Aber das muss nun mit dem User, der sich hier mit seinen verbalen Darbietungen allgemeiner Aufmerksamkeit erfreut, nicht notwendigerweise was zu tun haben, denn es könnte sich auch einfach um ein übergroßes Ego handeln, welches sich gerne in der Aufmerksamkeit anderer sonnt und dafür auch gerne verbale Äußerungen macht, von denen es glaubt, dass sie sicher ein hier anwesendes Publikum zur Beschäftigung mit ihm anregen.

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vor 7 Stunden schrieb Flo77:

oder meine Leidenschaft für Milchreis

Dennoch ernährst Du Dich nicht ausschließlich von Milchreis, weil Du weißt, dass das Deiner Gesundheit schaden würde.

Das Maß machst, auch bei Dingen, die Du für Dich als "vorgegeben" empfindest.

Ansonsten schließe ich mich Cosifantutti an: Deine Themen sind weder schriftlich abzuarbeiten, noch in irgendeinem Forum gut aufgehoben.

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vor 20 Stunden schrieb Cosifantutti:

Dennoch: was mir einfach vollkommen unbegreiflich ist: es gibt doch die Schule, es gibt doch Geschichtsunterricht etc.... es gibt doch nicht nur Kirche und "Tradition" spätestens im Geschichtsunterricht bekommt man doch auch andere "Informationen" über bestimmte Themen...

War das, was dir in der Schule erzählt wurde (egal ob Religion oder Geschichte) für dein Glaubensleben in irgendeiner Form hilfreich? Für mich war das das Oberflächlichste, was ich über Religion erfahren habe und im Grunde völlig nutzlos und irreführend. Kein Vergleich zu dem, was die Tradition hergibt, wenn man sich direkt mit ihr befaßt.

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vor 1 Stunde schrieb Merkur:

War das, was dir in der Schule erzählt wurde (egal ob Religion oder Geschichte) für dein Glaubensleben in irgendeiner Form hilfreich? Für mich war das das Oberflächlichste, was ich über Religion erfahren habe und im Grunde völlig nutzlos und irreführend. Kein Vergleich zu dem, was die Tradition hergibt, wenn man sich direkt mit ihr befaßt.

Mir geht es um etwas vollkommen anderes: um erfolgreich von irgendeiner Lehre indoktriniert zu werden, muss man sich ja immunisieren oder von anderen in irgendeiner Form immunisiert werden gegen andere "Informationen". Wenn ich heranwachse, dann komme ich in Kontakt mit ganz verschiedenen "Informationen": Freundeskreis, Jugendarbeit, Schule, Unterricht, Studium und..... dh: ich verarbeite diese ganz unterschiedlichen Informationen....etc.... 

 

Auch "Lehren" der Kirche, vor allem "Morallehren",  die nicht unfehlbar sind, unterliegen einer kritischen Rezeption durch die Gläubigen, legendär ist ja die überwiegende "Nichtrezeption" des Verbots von künstlichen Verhütungsmittel und des Verbots von vorehelichem Sex... 

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vor 2 Stunden schrieb Merkur:

War das, was dir in der Schule erzählt wurde (egal ob Religion oder Geschichte) für dein Glaubensleben in irgendeiner Form hilfreich? Für mich war das das Oberflächlichste, was ich über Religion erfahren habe und im Grunde völlig nutzlos und irreführend. Kein Vergleich zu dem, was die Tradition hergibt, wenn man sich direkt mit ihr befaßt.

 

War bei mir auch so - und setzt sich bei meinen Kindern und Patenkindern (nicht dieselbe Schule) unverändert fort. In Physik lernt man was über Physik, in Geschichte etwas darüber - in katholischer Religion aber am wenigsten über katholische Religion (und wie man so von Schulfreunden hört, sieht’s bei den Evangelen kaum besser aus). 

Das nervt schon 10jährige.

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vor 2 Stunden schrieb Cosifantutti:

Mir geht es um etwas vollkommen anderes: um erfolgreich von irgendeiner Lehre indoktriniert zu werden, muss man sich ja immunisieren oder von anderen in irgendeiner Form immunisiert werden gegen andere "Informationen". Wenn ich heranwachse, dann komme ich in Kontakt mit ganz verschiedenen "Informationen": Freundeskreis, Jugendarbeit, Schule, Unterricht, Studium und..... dh: ich verarbeite diese ganz unterschiedlichen Informationen....etc....

Die Immunisierung ist einfach, wenn die anderen Informationen nichts taugen.

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vor 4 Stunden schrieb Cosifantutti:

Mir geht es um etwas vollkommen anderes: um erfolgreich von irgendeiner Lehre indoktriniert zu werden, muss man sich ja immunisieren oder von anderen in irgendeiner Form immunisiert werden gegen andere "Informationen". Wenn ich heranwachse, dann komme ich in Kontakt mit ganz verschiedenen "Informationen": Freundeskreis, Jugendarbeit, Schule, Unterricht, Studium und..... dh: ich verarbeite diese ganz unterschiedlichen Informationen....etc.... 

Es ist schwierig das zu beschreiben, da mir hier das passende Vokabular fehlt.

 

Daher nur ganz näherungsweise: "Indoktrination" halte ich in meinem Fall für den falschen Begriff. Es war weder ein geplanter Vorgang noch war er von irgendjemandem beabsichtigt oder wurde von jemandem bewusst gefördert. Im Gegenteil: bis auf die etwas unglückliche Rolle meiner Großeltern als mein favorisiertes Lebensmodell (warum ausgerechnet dieses ist ein eigenes Thema bei dem ich allerdings extrem weit ausholen müsste) bin ich in einer "modernen" Umgebung aufgewachsen. Aufgrund verschiedener biographischer Stationen würde ich allerdings schätzen, daß der "Primat der Tradition" für mich allerspätestens 12 fix zementiert war. Vielleicht sogar etwas früher.

 

Ich hab in meiner Teenagerzeit die Regel ein wenig überdehnt und hatte da auch durchaus "liberale" Phasen, aber im Vergleich zu meinen Klassenkameraden war ich immer ein Fossil.

In dieser Zeit war das Gefühl "es nicht wert zu sein" auch noch nicht so präsent wie es das 20, 30 Jahre später war (ein sehr aufmerksamer Beobachter hätte vielleicht damals schon was merken können, für mich selbst war das alles aber ja völlig normal.

 

Was die äußeren Einflüsse angeht bzw. die Resistenz ggü den selbigen, gab es vielleicht noch zwei erklärende Faktoren: zum einen hatte ich bis ich 17 war im Prinzip 1 Freund und das war's. Keine gemischte Peergroup oder sowas. Ich war - heute gehe ich davon aus, daß das mit dem Verstecken meiner Homosexualität (für die in der Tradition ja nun überhaupt kein Platz war) - immer ein Einzelgänger, der sich von anderen ferngehalten hat. Auch von "Verführern" wie das in der katechetischen und der Anstandsliteratur angeraten wurde.

Mit 17 gab es dann mal eine lockere Clique, aber nach meinem Wegzug mit 21 war das auch wieder erledigt. Einen Freundeskreis in dem Sinne hatte und habe ich nicht (weshalb sich ein Großteil meines "Soziallebens" hier im Forum abspielt(e)...) weshalb es hier auch keine ernstzunehmenden Einflüsse gab/gibt.

 

Das andere ist das "Angebot" der Moderne ggü der Tradition. Für mich war das Moderne immer irgendwie substanzlos, unbefriedigend, unsicher. In der Tradition kann man nix falsch machen, wenn man sie hält (egal wie weit man sie überdehnt).

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vor 4 Stunden schrieb Cosifantutti:

Auch "Lehren" der Kirche, vor allem "Morallehren",  die nicht unfehlbar sind, unterliegen einer kritischen Rezeption durch die Gläubigen, legendär ist ja die überwiegende "Nichtrezeption" des Verbots von künstlichen Verhütungsmittel und des Verbots von vorehelichem Sex... 

Die Grenze zwischen kritischer Rezeption und purer Ignoranz dürfte ein schmaler Streifen Rasen sein.

 

Nun muss man dazu sagen, daß "Tradition" für mich nicht nur den Glauben an sich umfasst, sondern auch, den Umgang der Vorfahren damit. Und da ist eine gewisse "Flexibilität" gerade mit dem Thema Sex und Verhütung recht einfach zu erahnen. Das änderte für mich aber nichts daran, daß diese Flexibilität wenn ich sie für mich in Anspruch nehme einen Preis hat...

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vor 15 Stunden schrieb Merkur:

War das, was dir in der Schule erzählt wurde (egal ob Religion oder Geschichte) für dein Glaubensleben in irgendeiner Form hilfreich? Für mich war das das Oberflächlichste, was ich über Religion erfahren habe und im Grunde völlig nutzlos und irreführend. ...

Es hat vermutlich System, dass es im Religionsunterricht nicht wirklich um Religion geht, hat das Fach neben all den "harten" Wissensfächern doch nur mehr ein geduldetes Dasein, welches in einer vollkommen durch-säkularisierten Gesellschaft die maßgeblichen Personen wohl eher peinlich berühren würde, wenn es gamäß Lehrplan wirklich um religiöse Inhalte ginge.

Aber mir ist nicht verborgen geblieben, dass die hier angesprochenen psychologischen Probleme doch wohl exklusiv die charakteristischen Phänomene von "schlechtem" Glauben" sind. Und da stellt sich mir schon die Frage, ob der amtliche "Schaufenster"-Glaube des K-Vereins (ich nenne ihn amtlicher "Schaufenster"-Glaube, weil die einzelnen K-Mitglieder eh glauben was sie wollen) nicht doch im Grunde ein "schlechter" ist und ob es deshalb nicht eigentlich "gut" ist, dass das Fach "Religion" an Schulen sich mit anderem befasst.

 

vor 13 Stunden schrieb Cosifantutti:

Auch "Lehren" der Kirche, vor allem "Morallehren",  die nicht unfehlbar sind, unterliegen einer kritischen Rezeption durch die Gläubigen, legendär ist ja die überwiegende "Nichtrezeption" des Verbots von künstlichen Verhütungsmittel und des Verbots von vorehelichem Sex... 

Es spricht doch Bände, wenn die (aktuellen oder ehemaligen) Mitglieder des K-Vereins von "Verboten" im Kontext des amtlichen "Schaufenster"-Glaubens sprechen. Da ist doch die rechte Beziehung zu Moral und moralischem Verhalten vollkommen verloren gegangen, sollte es sich nicht um wortwörtliche "Verbote" der Bibel handeln.

 

bearbeitet von SteRo
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vor 52 Minuten schrieb SteRo:

...Und da stellt sich mir schon die Frage, ob der amtliche "Schaufenster"-Glaube des K-Vereins (ich nenne ihn amtlicher "Schaufenster"-Glaube, weil die einzelnen K-Mitglieder eh glauben was sie wollen) nicht doch im Grunde ein "schlechter" ist und ob es deshalb nicht eigentlich "gut" ist, dass das Fach "Religion" an Schulen sich mit anderem befasst.

Um das beurteilen zu können, muss man zumindest einen Teil davon in Ansätzen kennen. Der Religionsunterricht ist dafür keine tragfähige Basis. Am besten versucht man sich das irgendwie anzulesen. Alte Katechismen sind dafür möglicherweise nicht die schlechteste Wahl.

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Mein Reli-Unterricht war über weite Strecken eher die Friede-Freude-Eierkuchen-Religion: Gott hat uns lieb, Jesus ist unser Freund, Gott verzeiht alles und wir kommen alle in den Himmel.

 

Um Gottes Liebe unkonditional zu erleben, muss überhaupt unkonditionale Liebeserfahrungen gemacht haben. Um eine Jesusfreundschaft zu führen, muss man einen Begriff von Freundschaft haben. Um die Vergebung anzunehmen muss man einen Umgang mit "Schuld" gelernt und das dazugehörige Verhältnis zu Gesetz und Richter entwickelt haben.

 

Ich scheitere ja schon daran, daß Regeln für mich absolut gesetzt und Gesetz und Gesetzgeber identisch sind.

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Derartiges würde für mich auch nicht funktionieren. Gott und LIebe (im umgangssprachlichen, nicht im theologischen Sinn) paßt für mich nicht so recht zusammen, Freundschaft halte ich ebenfalls für unpassend und dass Gott mir etwas zu vergeben hätte, erscheint mir auch eher abwegig (umgekehrt wäre es für mich eher ein Thema). 

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vor 3 Stunden schrieb Flo77:

Um Gottes Liebe unkonditional zu erleben, muss überhaupt unkonditionale Liebeserfahrungen gemacht haben. Um eine Jesusfreundschaft zu führen, muss man einen Begriff von Freundschaft haben. Um die Vergebung anzunehmen muss man einen Umgang mit "Schuld" gelernt und das dazugehörige Verhältnis zu Gesetz und Richter entwickelt haben.

Alles Dinge, die sich lohnen, auch im Erwachsenenalter noch "nachzulernen". Ja, das geht, ist aber ein ungleich mühsamerer Prozess als als Kind oder Jugendlicher. Dieser Prozess heißt im therapeutischen Kontext "Nachbeelterung".

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vor 7 Stunden schrieb Flo77:

Um Gottes Liebe unkonditional zu erleben, muss überhaupt unkonditionale Liebeserfahrungen gemacht haben.

 

Was ist Gottes "Liebe"? Glaubt man als Mensch wirklich, dass man die Bedeutung der analogen "Liebe" auf der Seite Gottes mit dem Begriff "Liebe" des natürlich-kreatürlichen Verstandes begreifen könnte? Die "Liebe" Gottes ist gar keine "Liebe" nach unseren Maßstäben. Nach unseren Maßstäben wäre es angemessener zu sagen; "Gott liebt nicht, sondern Gott will. Und was Gott will, das ist bzw. das geschieht."

Und was soll das mit dem "Erleben von Gottes Liebe"? Schwelgen in der eigenen Phantasie?

 

vor 7 Stunden schrieb Flo77:

Um eine Jesusfreundschaft zu führen, muss man einen Begriff von Freundschaft haben.

Du sollst Jesus nachfolgen. Wozu sollte dazu "Jesusfreundschaft" erforderlich sein?

 

 

vor 7 Stunden schrieb Flo77:

Um die Vergebung anzunehmen muss man einen Umgang mit "Schuld" gelernt und das dazugehörige Verhältnis zu Gesetz und Richter entwickelt haben.

Schuld zu empfinden ist schon ein riesiger Fortschritt und ein Gnadengeschenk. Erst wenn das Selbst unter der Schuld zusammenbricht und aufgibt, kann von "Vergebung" gesprochen werden.

 

 

vor 7 Stunden schrieb Flo77:

Ich scheitere ja schon daran, daß Regeln für mich absolut gesetzt und Gesetz und Gesetzgeber identisch sind.

Gottes Regeln sind absolut gesetzt und Gott und sein Gesetz sind eins. Woran scheiterst du also?

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vor einer Stunde schrieb iskander:

@Flo77

 

Du sagst doch, dass Du zu bestimmten Zeiten die Gegenwart Gottes erlebt habest und sie nun wieder erleben würdest. Ist das denn eher angenehm oder bedrohlich?

Ich habe immer in der Gegenwart Gottes gelebt. Was zu einem gewissen Grad eine unangenehme Komponente hat, wenn man von einem personalen Gegenüber ausgeht. Da bekommt der omnipräsente Zuschauer einen sehr negativen Effekt. Im Moment ruht mein Kontakt zu ihm (bis auf das Nachgebet, das im Prinzip automatisches Ritual ist. Ich lasse ihn in Ruhe und er lässt mich in Ruhe. So geht's eigentlich. Aber die "Sechina" ist nunmal Teil der Atmosphäre - wie der Sauerstoff.

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