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Corona-Special: in Deutschland, Europa und Global


Mistah Kurtz

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vor 12 Minuten schrieb laura:

Was man seit März aus dem Boden gestampft hat. Ich spreche nur von meiner Schule:

1. Internet in allen Räumen

2. Emailadressen für alle Schüler und Lehrer

3. Geräte in Massen mit fachspezifischer Software

4. Leihgeräte für Schüler (wenn nötig)

5. eine professionelle Lernplattform und die entsprechende Fortbildung für alle Lehrkräfte

6. landesweit zahllose Fortbildungen (ich habe auch an einer Sequenzfortbildung teilgenommen)

7. Eine (landesweite) Plattform mit Materialien zu allen Unterrichtsreihen in allen Fächern aller Schulformen.

 

Und: Ganz blöd sind Lehrer auch nicht. Mit Teams und Moodle umzugehen, ist nun auch kein Hexenwerk.

 

Was die digitale Ausstattung betrifft: Ich unterrichte an einer Landschule im tiefesten BW. Drumherum nur Wald und Feld. Dort haben 1-2 Schüler pro Klasse vereinzelt Probleme bei Videokonferenzen. Alles andere geht gut.

 

Super - wirklich!

Magst Du nicht herkommen und Aufbauhilfe leisten?

Soweit ich das hier im Dorf und trotzdem aus der Ferne beurteilen kann: Punkte 1-5+7 hier nicht, über die Fortbildungen kann ich nichts sagen - vermutlich reihen sie sich in den Umsetzungsgrad der anderen Punkte ein.

 

Von einer Familie weiß ich verbindlich, daß Homeoffice (Papa) und Unterrichtsvideo (große Tochter/10. Klasse) nicht parallel machbar waren, weil gar nicht so viel Bites&Bytes ankamen. Kleine Tochter (5. Klasse) und Mama waren offline. Und das in einer technikafinen Familie!

Bekannte wohnen im Randdorf von uhu-town und dort ist Internet Glücksache. Internet = Mails abrufen und bei wiki nachschlagen. Videos & Co. gehen gar nicht. Die sind schon priviligiert. Andere Randdörfer haben gar keine Internet aus Telefondose.

Aus diesen diversen Randdörfern stammen ca. 30 bis 40 % aller Schüler.

Daher ist das Verteilen der Tablets so'n bißchen das Pferd von hinten aufzuzäumen.

bearbeitet von UHU
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vor 20 Minuten schrieb UHU:

Daher ist das Verteilen der Tablets so'n bißchen das Pferd von hinten aufzuzäumen.

 

Nun, das Internet ist für unsere Kanzlerin eine „neue Technologie“. Da darfst du dich nicht wundern. ;)

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vor 16 Minuten schrieb Marcellinus:
vor 38 Minuten schrieb UHU:

Daher ist das Verteilen der Tablets so'n bißchen das Pferd von hinten aufzuzäumen.

 

Nun, das Internet ist für unsere Kanzlerin eine „neue Technologie“. Da darfst du dich nicht wundern. ;)

Stimmt auch wieder.

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vor 44 Minuten schrieb laura:

Was man seit März aus dem Boden gestampft hat. Ich spreche nur von meiner Schule:

1. Internet in ausnahmslos allen Räumen von Klasse 5-12

2. Emailadressen für alle Schüler und Lehrer (vorher waren wir nur über private Mails erreichbar)

3. Geräte in Massen mit fachspezifischer Software

4. Leihgeräte für Schüler (wenn nötig)

5. eine professionelle Lernplattform und die entsprechende Fortbildung für alle Lehrkräfte

6. landesweit zahllose Fortbildungen (ich habe auch an einer Sequenzfortbildung teilgenommen)

7. Eine (landesweite) Plattform mit Materialien zu allen Unterrichtsreihen in allen Fächern aller Schulformen.

 

Und: Ganz blöd sind Lehrer auch nicht. Mit Teams und Moodle umzugehen, ist nun auch kein Hexenwerk.

 

Was die digitale Ausstattung betrifft: Ich unterrichte an einer Landschule im tiefesten BW. Drumherum nur Wald und Feld. Dort haben 1-2 Schüler pro Klasse vereinzelt Probleme bei Videokonferenzen. Alles andere geht gut.

 

 

 

Was die Bemerkung mit der Blödheit der Lehrer wieder sollte, bleibt dein Geheimnis.

Du sprichst von deiner Schule, ich spreche nicht von einer einzelmen Schule, sondern von der Gesamtsituation.

1-2 Schüler pro Klasse haben vereinzelt Probs bei Videokonferenzen. dann rechne das mal landesweit hoch. Rechne noch hinzu, was passieren wird, wenn dann alle SChulen gleichzeitig online unterrichten. Na prost Mahlzeit....

und sorry, dass diese Dinge erst in den letzten Monaten "aus dem Boden  gestampft" wurden, bestätigt mich in meiner These, dass D diesbezüglich ein Entwicklungsland ist.

Wie sieht es denn mit den Schülern aus? Inwieweit sind die denn nun ordentlich eingeübt in den Umgang mit diesen Plattformen?

Du unterrichtest an einem Gymnasium, da dürfte das noch nicht so "nette" Überraschungen geben wie an anderen Schulformen, dennoch auch da bin ich mir sicher, dass es da die ein oder andere Überraschung geben dürfte.

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vor 20 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Nun, das Internet ist für unsere Kanzlerin eine „neue Technologie“. Da darfst du dich nicht wundern. ;)

 

genau das meinte ich.

Das ist seit etlichen Jahren nun leider so, insbesondere im Bildungswesen, einfach unglaublich.

Und dann schauen wir uns an, welchen Anteil Lehrer ausmachen, die nicht mit Internet aufgewachsen sind und es nach meinen bescheidenen Erfahrungen auch nicht für sonderlich nötig gefunden haben, sich da in den letzten ca. 30 Jahren fortzubilden. Die werden das sicher jetzt (von löblichen Ausnahmen abgesehen) hochmotiviert und engagiert im Schnellverfahren machen.

Ich bin da ziemlich desillusioniert, vor allem seit ich dann auch noch nen kurzen EInblick ins benachbarte Österreich erhielt, die uns da meilenweit voraus sind.

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@Die Angelika

@Laura

 

Ich wohne ja nun recht großstädtisch und ich habe von Gymnasien gehört an denen sich tatsächlich was getan haben, aber an der weiterführenden Schule meiner Kinder (kein Gymnasium) habe ich den Eindruck, man versucht nur irgendwie zu lavieren. Könnte an der Mutlosigkeit unserer Schulleitung liegen (wenn ich Martin lese, erinnert mich das sehr an schon schön an die Realität...) oder vielleicht auch an deren Vorgeschichte an Hauptschulen. Jedenfalls ist Padlet hier das höchste der Gefühle.

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vor 1 Stunde schrieb laura:

 

Deutschland soll  - Gerüchten zufolge - nicht nur aus den bayrischen Urlaubsgebieten bestehen ... 🤣

 

 

Richtig. Gerüchten zufolge soll es auch in anderen deutschen Landstriche Urlaubsgebiete geben, für die so ziemlich dasselbe gelten dürfte 

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vor 15 Minuten schrieb Die Angelika:

Ich bin da ziemlich desillusioniert, vor allem seit ich dann auch noch nen kurzen EInblick ins benachbarte Österreich erhielt, die uns da meilenweit voraus sind.

 

Irgendetwas ist da in den letzten Jahrzehnten schrecklich schief gelaufen. Gerade unter Lehrern gibt es seit langem eine erhebliche Abneigung gegen alles, was auch nur etwas moderner ist als Tafel und Kreide. Hinzu kommt, daß die Bürokratisierung und Politisierung unseres Schulsystems zu einer Negativauslese geführt hat. Ich habe in meiner Zeit als Lehrer zahlreiche Fälle erlebt, wo unfähige Lehrer und Schulleiter in die Schulverwaltungen „hochgelobt“ wurden.

 

Nur sind sie dort ja nicht in einem schwarzen Loch verschwunden, sondern haben von dort die Auswahl an neuen Lehrern und vor allem Schulleitern beeinflußt, die dann ihrerseits wieder die Funktionsstellen ihrer Schulen besetzt haben. Die politischen Grabenkämpfe um unterschiedliche Schulformen haben die Sache nicht besser gemacht, und die nicht tot zu kriegende Idee, der Lehrerberuf sei eine gut bezahlte Halbtagsbeschäftigung mit vielen Ferien hat ein Übriges getan, die falschen Leute für diesen Beruf zu interessieren.

 

Ein Dezernent sagte zu mir einmal, er verstehe das nicht: sie stellten nur 1er und 2er-Kandidaten ein und die Qualität des Lehrpersonals lasse immer mehr nach. Ich habe ihm nicht gesagt, daß ich ihn und seine Kollegen für das eigentliche Problem halte. Ich bin ja nicht verrückt! Ein paar Jahre später habe ich gekündigt.

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vor 3 Stunden schrieb Thofrock:

Aber 98% der Kino Umsätze werden ja inzwischen in den großen Super Doms gemacht, die sowieso den großen Medienkonzernen gehören. Was denen in ihren Palästen verloren geht, kommt ja über deren Streaming-Dienste wieder rein.

Das ist falsch. Cinemaxx und Cinestar z. B, gehören der australischen Event Hospitality & Entertainment Limited, die Hotels und Kinos betreibt, aber keinesfalls Streamingdienste. Sie produziert auch keinen Content, der über Streamingdienste vermarktet werden könnte. Aber sie natürlich groß und deshalb böse. Fott damit. Ist ja auch Spaßindustrie und hat deshalb nach Einschätzung einschlägiger Dummköpfe keinen Wert.

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Man muss auch mal loben können: Die Pandemie hat zumindest für den Bereich der Universität zu einem Innovationsschub in kurzer Zeit geführt. Letztes Semester (und auch das aktuelle) liefen komplett digital. Über Microsoft TEAMS (sehr gut und intuitiv bedienbar) sowie über Plattformen wie BBB (weniger gut) und Zoom. Ich hatte damit zuvor keinerlei Erfahrungen, auch der Großteil der Professoren musste sich - gerade die älteren, die sonst eher noch vom Typoskript lesen - reinfuchsen. Die Anpassung ging erstaunlich gut und schnell vor sich. Je nach Typ und Vorliebe (und Engagement) der Dozenten wurden Veranstaltungen entweder vollsynchron gehalten oder auf Literaturbasis mit einzureichenenden Aufgaben umgestellt. 

 

Was natürlich fehlt ist gerade an einer eher kleineren, "familiären" Fakultät der zwischenmenschliche Austausch und Kontakt, den man sonst hat. Auch wenn ich insgesamt mit den Online-Angebot zufrieden bin, so bin ich doch froh in diesem Semester nur noch eine Live-Veranstaltung verfolgen zu müssen. Wie im vergangenen Semester teilweise fast den ganzen Tag online zu konferieren ist anstrengender als man denkt. 

 

Wo dringender Nachbesserungsbedarf besteht ist der digitale Zugang zu Forschungsliteratur. Um die Kontaktzeiten vor Ort niedrig zu halten, hat man schon im letzten Semester unsere theologische Fachbibliothek, die normalerweise eine reine Präsenzbib. ist, auf Ausleihe umgestellt. Da ist es dann natürlich unschön, wenn eine Hausarbeit ansteht und relevante Titel über Wochen und Monate entliehen sind. 

 

Und für mich vergleichsweise viele Finanzmittel musste ich aus eigener Tasche in die Aufstockung meiner technischen Ausstattung stecken (Headset, Mikrofon, WLAN-Repeater usw.). Das ersetzt einem natürlich auch keiner. 

 

 

Saluti cordiali,

Studiosus 

bearbeitet von Studiosus
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vor 20 Minuten schrieb Studiosus:

Und für mich vergleichsweise viele Finanzmittel musste ich aus eigener Tasche in die Aufstockung meiner technischen Ausstattung stecken (Headset, Mikrofon, WLAN-Repeater usw.). Das ersetzt einem natürlich auch keiner.

Nun, Leute die eine Steuererklärung abgeben, können diese Investitionen durchaus absetzen. Aber dafür muss man natürlich erst mal Steuern bezahlt haben.

 

Nebenbei finde ich WebEx weitaus besser als Zoom oder Teams. Weshalb für den kommenden Elternsprechtag während des Lockdownchens übrigens keine Onlinetermine via Plattform angeboten werden hat sich mir auch noch nicht erschlossen.

 

(Aber ich überlege auch meine Kinder die nächsten vier Wochen zur Schule zu fahren um den ÖPNV zu umgehen - die Busse sind geradezu die Konterkarikatur des Abstandsgebots.)

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vor 9 Stunden schrieb Thofrock:

Deshalb muss man den kleinen Betreibern, die ist natürlich auch gibt, wirkungsvoll helfen. In diesem Monat wird das ja immerhin gemacht.

 

Aber 98% der Kino Umsätze werden ja inzwischen in den großen Super Doms gemacht, die sowieso den großen Medienkonzernen gehören. Was denen in ihren Palästen verloren geht, kommt ja über deren Streaming-Dienste wieder rein.

Das hilf den kleinen Kult-Kinos nun auch nichts

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vor 7 Stunden schrieb Studiosus:

Was natürlich fehlt ist gerade an einer eher kleineren, "familiären" Fakultät der zwischenmenschliche Austausch und Kontakt, den man sonst hat.

Und der einen wesentlichen Teil des universitären Lebens ausmacht.

 

vor 7 Stunden schrieb Studiosus:

Wo dringender Nachbesserungsbedarf besteht ist der digitale Zugang zu Forschungsliteratur.

Das mag für dein Fach gelten, in dem die 'alten' Schriften sehr wichtig sind.

In den Naturwissenschaften ist das schon lange Standard. Schon vor langer Zeit hatte meine Alma Mater mal untersucht, wer in den naturwissenschaftlichen Fachbibliotheken denn überhaupt noch in die teuren aktuellen Fachzeitschriften schaut. Es waren ausschließlich eine Handvoll älterer Professoren, die diese gelegentlich auf der Suche nach Neuigkeiten durchblätterten.

Inzwischen wurden die Fachbibliotheken zusammengelegt.

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vor 9 Stunden schrieb Die Angelika:

Und dann schauen wir uns an, welchen Anteil Lehrer ausmachen, die nicht mit Internet aufgewachsen sind und es nach meinen bescheidenen Erfahrungen auch nicht für sonderlich nötig gefunden haben, sich da in den letzten ca. 30 Jahren fortzubilden. Die werden das sicher jetzt (von löblichen Ausnahmen abgesehen) hochmotiviert und engagiert im Schnellverfahren machen.

Ich weiß ja nicht... Selbst meine ältesten Verwandten im besten Corona-Risikoalter haben schon lange Internet und Smartfons. Ich kann mir eigentlich keinen Lehrer vorstellen, der für seine Unterrichtsvorbereitungen keinen Computer mit Internetanschluss benutzt. Auch ganz ohne Lehrerwegfortbildung. Technisch bleibt da eigentlich nur noch, sich in Onlineplattformen wie NSA-Teams etc. einzuarbeiten.

 

Das Online-Lernen ganz anders funktioniert als Präsenzunterricht ist noch mal ein ganz anderes Thema.

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vor 9 Stunden schrieb Marcellinus:

Nun, das Internet ist für unsere Kanzlerin eine „neue Technologie“. Da darfst du dich nicht wundern. ;)

Die DDR war ja auch technologisch in den 60-ern stehen geblieben. Hatte der Trabi nicht noch einen Zweitaktmotor?

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vor 14 Stunden schrieb Flo77:

Du bist von  vorne herein mit der Einstellung "das geht nicht, weil..." an mein Posting herangegangen. Du hast konsequent festgestellt, daß das undurchführbar wäre. Und dieser Rückzug auf den Status quo ist für mich eine Mimimi-Haltung.

 

Konstruktiv wäre gewesen "diesen Vorschlag finde ich gut, um ihn umzusetzen muss man dann aber vorher..." oder "diese Idee halte ich für weniger hilfreich, ich würde stattdessen...", aber damit sind unsere größtenteils gewählten Vertreter ja auch überfordert.

 

Sag mal, willst du hier diskutieren oder nur Scheisze absondern? :angry2:

 

Ich habe deine Vorschläge ernst genommen und Punkt für Punkt auf Probleme hingewiesen. Auf Schwachsinn reagiere ich anders!

Es wäre jetzt an dir, entweder meine Einschätzungen zu widerlegen oder Lösungen vorzuschlagen! DAS wäre eine Diskussion!

Stattdessen kommt von dir nur "mimimi - der findet meine Vorschläge blöd!"...

 

Für uns mögen unsere Schuldirektoren gleich nach dem Lieben Gott gekommen sein (unsichtbar und allmächtig). In Wirklichkeit sind sie auch nur kleine Rädchen im landesweiten Schulsystem. Von daher gehen deine Erwartungen an sie auch zu weit.

 

Übrigens hat in Solingen jetzt die Stadt (als Schulträger) das Schichtsystem in den Schulen eingeführt (Solingen hat sehr viele Covid-19-Infektionen). Und das wird gerade - selbstverständlich, denn es ist deren Aufgabe - vom Schulministerium überprüft.

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vor einer Stunde schrieb Moriz:

Das Online-Lernen ganz anders funktioniert als Präsenzunterricht ist noch mal ein ganz anderes Thema.

 

Eben... 

Ich stelle halt fest, dass nicht wenige zwar Inet und Smartphones haben, aber den PC als Arbeitsmittel dennoch meiden wie der Teufel das Weihwasser. Und das betrifft Lehrer ab einem Alter von knapp 50, natürlich hauptsächlich in den sog. gesellschafts- und geisteswissenschaftlichen Fächern. "Papier." Ein Buch in den Händen zu halten, ist halt einfach ein Genuss"

Woher denn, denkst du, kommt es, dass die Notwendigkeit Schülern online was beizubringen, die Schulen derart kalt erwischt hat? Dass das Homeschooling oft genug exklusiv  darin bestand, Schülern Arbeitsblätter zuzumailen, spricht Bände. Dass man ganz schnell ganz viele entsprechende Fortbildungen anbieten musste, ebenso. 

Ich habe mir vor nicht mal ganz 10 Jahren eine Rüge des Fachleiters eingefangen, als ich nach einer Fortbildung (die bezeichnenderweise nicht von einer der einschlägigen Lehrerfortbildungsadressen stattfand) die erworbenen Kenntnisse ausprobierte. Ich solle mit dem "neumodischen Scheiz" aufhören. Wohlgemerkt, der Typ war 12 Jahre jünger als ich. 

Durch meine jetzige Arbeit bekomme ich auch noch genug mit, wie das jetzt an Schulen abläuft. Sorry, das ist echt haarsträubend

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vor 4 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Eben... 

Ich stelle halt fest, dass nicht wenige zwar Inet und Smartphones haben, aber den PC als Arbeitsmittel dennoch meiden wie der Teufel das Weihwasser. Und das betrifft Lehrer ab einem Alter von knapp 50, natürlich hauptsächlich in den sog. gesellschafts- und geisteswissenschaftlichen Fächern. "Papier." Ein Buch in den Händen zu halten, ist halt einfach ein Genuss"

Woher denn, denkst du, kommt es, dass die Notwendigkeit Schülern online was beizubringen, die Schulen derart kalt erwischt hat? Dass das Homeschooling oft genug exklusiv  darin bestand, Schülern Arbeitsblätter zuzumailen, spricht Bände. Dass man ganz schnell ganz viele entsprechende Fortbildungen anbieten musste, ebenso. 

Ich habe mir vor nicht mal ganz 10 Jahren eine Rüge des Fachleiters eingefangen, als ich nach einer Fortbildung (die bezeichnenderweise nicht von einer der einschlägigen Lehrerfortbildungsadressen stattfand) die erworbenen Kenntnisse ausprobierte. Ich solle mit dem "neumodischen Scheiz" aufhören. Wohlgemerkt, der Typ war 12 Jahre jünger als ich. 

Durch meine jetzige Arbeit bekomme ich auch noch genug mit, wie das jetzt an Schulen abläuft. Sorry, das ist echt haarsträubend

 

Hier sind meine Eindrücke ganz anders. Selbstverständlich arbeiten die Lehrkräfte mit (selbst angeschafften) PCs. Selbstverständlicch erstellen sie die Arbeitsmaterialien tlw. selbst.

Was das Fernlernen (Homeschooling ist das didaktischer Sicht der falsche Begriff, bezeichnet nämlich die Befreiung der Schüler von der Schulpflicht und den Unterricht durch Eltern oder sonstige Familienangehörige) betrifft, gibt es mehrere Gründe, warum es an manchen Orten nicht optimal gelaufen ist:

 

- Kurzfristigkeit der Umstellung auf Fernlernen und der jeweiligen Verlängerung um 2-3 Wochen. Es war für Lehrkräfte nicht möglich, die Lernprozesse langfristig zu planen. Man hatte z-B.- zu Beginn des Lockdowns exakt ein Wochenende (!) Zeit, um den Unterricht der Folgewoche zu digitalisieren ud hochzuladen. Da schafft man nicht viel ...

 

- fehlende langfristige Perspektiven: Wir wussten nie, wie lange der Lockdown und die Schulschließung noch dauern würde. Als die Schulen wieder teilweise geöffnet wurden, hat sich der Stundenplan wöchentlich (!) geändert, d.h. man erfuhr  - bis zum Schuljahrsende - Freitagnachmittag, welche Klassen in der nächsten Woche da sein würden und welche nicht. Da kann man nicht langfristig planen.

 

- keine entsprechende Ausbildung der Lehrkräfte. Niemand hätte - vor dem 13.3. - auch nur im Traum mit einer allgemeinen Schulschließung gerechnet. Deswegen waren Lehrkräfte auch nicht dafür ausgebildet. Es gab auch keine fachdidaktische Aufarbeitung, d.h. es gab keine Modelle, wie z.B. ein guter Matheunterricht online ablaufen könnte ...

 

- keine verfügbaren Modelle, Unterrichtswerke etc. Es gab im März keine Modelle für sinnvolle Fernlernaufgaben. Die wurden inzwischen erarbeitet, aber damals war absolute Flaute

 

- Überlastung der Lehrkräfte - auch dadurch, dass ja auch sie familiär von dem Lockdown betroffen waren. D.h. die Probleme, die Eltern beklagen (fehlende Betreuung der Kinder und damit auch kaum eigene Arbeitszeit) hatten die Lehrkräfte ja auch. Das ist keine Entschuldigung, erklärt aber vielleicht auch, warum manche Kolleginnen und Kollegen eben nicht zu 150% sondern nur zu 90% Einsatz gezeigt haben. Manche noch weniger, aber das ist ein anderes Thema.

 

 

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vor 12 Stunden schrieb Die Angelika:

 

eben. Und wovon lebt ein nicht geringer Teil der Gastronomie? Von Tourismus.

In weiten Teilen Bayern ist das nunmal so und ich gehe ganz stark davon aus, dass das auch andernorts so ist.

Dass das in den größeren Städten etwas anders ist, ist auch klar. Doch auch dort wird im November weniger Geschäft gemacht.

In Ausflugslokalen mag das stimmen. Es gibt aber auch zahllose Lokale, Gaststätten, die gerade im November/ Dezember viel Umsatz mit Betriebsfeiern machen. Die dürften jetzt ziemliche Probleme haben.

Das Gleiche gilt für Tagungshotels ...

 

 

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vor einer Stunde schrieb Die Angelika:

Woher denn, denkst du, kommt es, dass die Notwendigkeit Schülern online was beizubringen, die Schulen derart kalt erwischt hat?

Weil unsere Schulen auf Präsenzunterricht ausgerichtet sind und Fernlernen nie nötig war. Was nichts mit der verschlafenen Digitalisierung zu tun hat.

 

vor einer Stunde schrieb Die Angelika:

Ich habe mir vor nicht mal ganz 10 Jahren eine Rüge des Fachleiters eingefangen, als ich nach einer Fortbildung (die bezeichnenderweise nicht von einer der einschlägigen Lehrerfortbildungsadressen stattfand) die erworbenen Kenntnisse ausprobierte. Ich solle mit dem "neumodischen Scheiz" aufhören. Wohlgemerkt, der Typ war 12 Jahre jünger als ich. 

Kommt darauf an. Zum Einen sind vermutlich nicht alle 'neuen' Methoden wirklich immer und überall geeignet (weshalb es gut ist, daß Du das Gelernte erst mal ausprobiert hast), zum Anderen passen vielleicht auch nicht immer alle Methoden ins Team - nicht, daß sich die Fachkollegen diesen 'neumodischen Kram' etwa auch noch hätte aneignen müssen...

 

Wie ist es eigentlich ausgegangen? Haben sich die neuen Methoden nicht bewährt oder musste der Fachleiter sie übernehmen?

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vor 2 Stunden schrieb laura:

In Ausflugslokalen mag das stimmen. Es gibt aber auch zahllose Lokale, Gaststätten, die gerade im November/ Dezember viel Umsatz mit Betriebsfeiern machen. Die dürften jetzt ziemliche Probleme haben.

Das Gleiche gilt für Tagungshotels ...

 

Ja Ende November und dann Dezember... Weihnachtsfeiern

Und da überlege man mal, warum was wie gesagt worden sein könnte 

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