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Russland und die Nato


Flo77

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vor 4 Stunden schrieb Thofrock:

Seit wann muss sich denn ein Ukrainer, der nach Deutschland einreist, registrieren lassen?

Wenn der Staat am Ende des Tages für diese Menschen finanziell und logistisch aufkommen soll (Unterbringung, Versorgung, Schulplätze für Kinder, Angebote von Sprachkursen), wäre eine zuverlässige Datenbasis (wie viele Menschen sind wo im Lande) nicht hinderlich bei der Planung und Durchführung. 

 

Sonst ist Chaos vorprogrammiert.

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vor 7 Minuten schrieb rince:

Wenn der Staat am Ende des Tages für diese Menschen finanziell und logistisch aufkommen soll (Unterbringung, Versorgung, Schulplätze für Kinder, Angebote von Sprachkursen), wäre eine zuverlässige Datenbasis (wie viele Menschen sind wo im Lande) nicht hinderlich bei der Planung und Durchführung. 

 

Sonst ist Chaos vorprogrammiert.

Das ist sicher gegen die Menschenwürde.

 

Werner

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vor 19 Minuten schrieb rince:

Wenn der Staat am Ende des Tages für diese Menschen finanziell und logistisch aufkommen soll (Unterbringung, Versorgung, Schulplätze für Kinder, Angebote von Sprachkursen), wäre eine zuverlässige Datenbasis (wie viele Menschen sind wo im Lande) nicht hinderlich bei der Planung und Durchführung. 

 

Sonst ist Chaos vorprogrammiert.

Dann geht es gar nicht anders.

 

Kann ja sein, dass momentan noch genügend Freiwillige dafür aufkommen.

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Was mich an den Berichten über die vermuteten russischen Kriegsverbrechen so fertigmacht, ist die Kontinuität.

 

Die Berichte ähneln auf eine verstörende Art jenen, die aus der russischen Besatzung Ost- und Mitteldeutschlands und Österreichs überliefert sind.

Nur, daß man damals davon ausging, es handele sich um Rache aufgrund der Verbrechen der Wehrmacht an der Zivilbevölkerung. Diese Erklärung vermag hier aber schlicht nicht zu greifen.

 

Was mir auch noch die Frage aufwirft, ob in der Geschichtsschreibung Polens, Ungarns, Tschechiens und der Slowakei ähnliche Berichte über Übergriffe der Roten Armee auf die "Befreiten" bekannt sind.

 

Ist der Terror gegen die Zivilbevölkerung in den russischen Streitkräften sowas wie der "State of the Art"?

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vor 14 Minuten schrieb Flo77:

 

Was mir auch noch die Frage aufwirft, ob in der Geschichtsschreibung Polens, Ungarns, Tschechiens und der Slowakei ähnliche Berichte über Übergriffe der Roten Armee auf die "Befreiten" bekannt sind.

Mein Großonkel wurde von den Russen nach Sibirien mitgenommen und kam nie wieder.

 

Sein Fehler: Falsche Zeit, falscher Ort. Die Russen führten deutsche Kriefsgefangene oft in Fußmärschen nach Osten. Immer wieder mal versuchten Gefangene, zu fliehen. Ob das nun gelang oder sie dabei erschossen wurden: Die Wachmannschaft hatte am Etappenziel die anfangs übernommene Zahl Deutsche abzuliefern, und also ein Problem. Dieses wurde ganz unbürokratisch durch die Entführung junger Männer aus der "befreiten" Bevölkerung gelöst.

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6 minutes ago, Flo77 said:

Ist der Terror gegen die Zivilbevölkerung in den russischen Streitkräften sowas wie der "State of the Art"?


Man muss aufpassen, nicht zu sehr anhand von Klischees zu urteilen.

Trotz Haager Landkriegsordnung ist im Krieg grundsätzlich alles möglich. Nehmen wir z.B. den Ersten Weltkrieg als Beispiel, wie Truppen im Feld schon aus bloß vermutetem Anlaß sinnlose Gewalt gegen die Zivilbevölkerung ausübten; die Zerstörung von Kalisz oder die Zerstörung von Löwen durch kaiserlich-deutsche Truppen war eine völlig unverhältnismäßige „Vergeltung“ für oftmals nur eingebildete Widerstandshandlungen der Zivilbevölkerung, die sehr wohl den gegenwärtigen Vorkommnissen in der Ukraine gleichen.

Erst am Freitag hatte ich mit einem Ex-Soldaten Dienst, der mir erzählte, wie sein Feldwebel ihn im Rahmen einer Übung „rundmachte“, weil er die Anweisung verweigerte, nach Warnschuss das Feuer auf unbewaffnete Zivilisten zu eröffnen, die sich einfach nur etwas störrisch verhielten. (Der Hauptmann erklärte dem Feldwebel danach den „Fehler“.)

 

Kurz: im Krieg ist leider grundsätzlich alles möglich, und bei der russischen Armee mit ihrer antiquierten und eher brutalen Führungsstruktur erst recht.

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vor 29 Minuten schrieb Flo77:

Ist der Terror gegen die Zivilbevölkerung in den russischen Streitkräften sowas wie der "State of the Art"?

Das ist nach meinem Dafürhalten eher "State of the Art" in Kriegen. Das ist kein Alleinstellungsmerkmal der russischen Streitkräfte. Im Vietnamkrieg hat die US-Armee auch Massaker an der Zivilbevölkerung verübt. Leider scheint das in der Extremsituation Krieg einfach "typisch menschlich" zu sein. 

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vor einer Stunde schrieb rince:

Das ist nach meinem Dafürhalten eher "State of the Art" in Kriegen. Das ist kein Alleinstellungsmerkmal der russischen Streitkräfte. Im Vietnamkrieg hat die US-Armee auch Massaker an der Zivilbevölkerung verübt. Leider scheint das in der Extremsituation Krieg einfach "typisch menschlich" zu sein. 

Oder im Irak. Der Beschuss des weißen Zivilfahrzeugs, welches stoppte um nach dem ersten Angriff Hilfe zu leisten (das von Wikileaks veröffentlichte Video). Ich halte dieses Verhalten für eine Konstante in jedem Krieg auf allen Seiten.  "Double tap"  

bearbeitet von Soulman
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ultramontanist
vor 12 Stunden schrieb Mistah Kurtz:

 Ich denke, was man am ehesten annehmen kann ist, dass Putin angetrieben wird von dem historischen Begriff des "Sammelns der russischen Erde". Der Begriff geht als Bewegung zurück ins 16. Jahrhundert in das Großfürstentum Moskau. Seit der Zeit galt es als vornehmste Aufgabe eines russischen Herrschers die "russische Erde" zu sammeln. Damit meinte man die Vereinigung aller Russen in einem Staat. Daraus erklärt sich auch der Strategieschwenk Russlands, dass sie sich nämlich im Krieg auf den Süden und Südosten konzentrieren, also jene Landesteile, in denen mehrheitlich russisch gesprochen wird.

Putin lehnt doch die Idee einer ukrainischen Nation ab.

vielleicht will er auch noch mehr slawische Brüder befreien.Die Polen?

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ultramontanist
vor 1 Stunde schrieb Flo77:

 

Was mir auch noch die Frage aufwirft, ob in der Geschichtsschreibung Polens, Ungarns, Tschechiens und der Slowakei ähnliche Berichte über Übergriffe der Roten Armee auf die "Befreiten" bekannt sind.

 

Ist der Terror gegen die Zivilbevölkerung in den russischen Streitkräften sowas wie der "State of the Art"?

https://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_Katyn

 

Wobei mir noch nicht klar ist,ob in Butcha nur einige frustrierte Soldaten zu lockeren Finger am Abzug hatten, oder ob es sich um geplante Morde handelt.

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vor 10 Stunden schrieb Thofrock:

Seit wann muss sich denn ein Ukrainer, der nach Deutschland einreist, registrieren lassen?

 

Jeder, der hier Leistungen in Anspruch nehmen bzw. erwerbstätig werden will, muss entweder hier einen Wohnsitz anmelden (das geht nur, wenn man mindestens eine Aufenthaltserlaubnis hat, ein Visum oder ein visafreier Aufenthalt von bis zu 90 Tagen berechtigt dazu nicht) oder sich anderweitig registrieren lassen. Anders funktioniert das nicht, auch deswegen, weil momentan weder die ukrainischen Grenzstellen, noch die angrenzenden EU-Außengrenzstellen konsequent die Reisepässe stempeln oder überhaupt erfassen - auch deswegen, weil oftmals keine Standardpässe, sondern alle möglichen ID-Dokumente vorgelegt werden. Da ist viel Chaos. Insofern müssen teilweise wohl auch Einreisedaten abgefragt bzw. genannte Daten auf Schlüssigkeit überprüft werden. In meinem Landkreis bekommt man momentan den nächsten Termin erst in ca. 4 Wochen, wenn man mit dem zuständigen Ankerzentrum einen Termin ausmacht, dann bekommt man ihn in ein paar Tagen, allerdings müssen die Leute auch ca. 60km anreisen, was finanziell und logistisch für viele schwierig ist. Aus einigen Gemeinden fahren Sammeltransporte mit Bussen ins Ankerzentrum und holen die Leute dort nach der Registrierung ab.

 

Es stehen schlicht nicht ausreichend qualifizierte Leute zur Verfügung, die eine solche Arbeit machen können, neben grundsätzlichem verwaltungsmäßigem Verständnis benötigt man auch noch mindestens eine Zweisprachlichkeit deutsch/russisch oder deutsch/ukrainisch, ansonsten wird es chaotisch und der einzelne Registrierungsvorgang zieht sich in die Länge.

 

Derzeit werden bei uns studentische Hilfskräfte für die Registrierungstätigkeiten angeworben und eingestellt.

 

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vor 6 Stunden schrieb Flo77:

Ist der Terror gegen die Zivilbevölkerung in den russischen Streitkräften sowas wie der "State of the Art"?

 

Ich las vor Jahren***, dass die Schlacht bei Waterloo zahlreiche Zuschauer anlockte. Brüsseler Bürger fuhren mit Pferdewagen die 15 Kilometer nach Waterloo und verfolgten die Schlacht von umliegenden Hügeln aus ohne Angst zu haben, dass ihnen etwas passieren könnte. Weder die Franzosen noch die Alliierten hätten im Traum daran gedacht, die zivilen Zuschauer zu beschießen. Diese Zeit ist lange vorbei. Mindestens seit dem 2. Weltkrieg ist der Terror gegen die Zivilbevölkerung Bestandteil der Kriegsführung geworden. Die Deutschen führten einen Vernichtungskrieg in Russland und schossen die V2 auf London, die Alliierten wiederum antworteten mit dem Bombenterror auf deutsche Städte und in Japan warfen die USA Brandbomben auf die leicht entflammbaren Städte. Alleine in Tokio wurden durch diese Bomben mehr als 100.000 Menschen, ja, so brutal das klingt: sie wurden abgefackelt, lebendig verbrannt. Heute redet man nur von den Opfern der beiden Atombomben, tatsächlich sind aber durch die Brandbomben auf japanische Städte mehr Menschen ums Leben gekommen als durch beide Atombomben zusammengerechnet. 

 

Ich wüsste keinen größeren Krieg in der Moderne, dem nicht die Zivilbevölkerung in besonderer Weise zum Opfer fiel. Wir fokussieren uns jetzt vor allem auf die Ukraine. Es wird heftig protestiert. Dass aber Verbündete des Wesens - Saudi Arabien und die Golfstaaten - seit 2015 Krieg im Jemen führen, dem bisher mehr als 370.000 Menschen zum Opfer fielen, in dem gezielt Krankenhäuser, Schulen, Strom- und Wasserwerke etc. bombardiert wurden und den die Vereinten Nationen als die schlimmste humanitäre Krise der Welt bewerten, wird im Westen, auch und gerade in Deutschland, so ziemlich völlig ausgeblendet. Es interessiert einfach niemanden, daher gibt es gegen dieses Morden auch keinerlei Proteste in der Öffentlichkeit. Oder wen interessierte es seinerzeit, dass während des Golfkiegs 19991 Truppen unsere Schutzmacht, der USA, das Feuer auf mehr als 350 entwaffnete irakischen Soldaten eröffnete, die sich zuvor bereits ergeben hatten?

 

Ebenso interessierten während  und nach dem Krieg im Kosovo nur die Kriegsverbrechen der serbischen Seite, jene der albanischen Seite bzw. der UCK wurden jahrelang ignoriert oder geleugnet. Dabei berichtet Carla Del Ponte in ihrem 2008 erschienenen Memoiren über solche Verbrechen. So wurden nach dem Untersuchungsbericht des Schweizer Europaratsabgeordnete Dick Marty, durchgeführt im Auftrag des Europarats, der den Hinweisen Del Pontes nachging, einige hundert serbische Kriegsgefangene, ja, auch hier wieder so brutal das klingt: regelrecht geschlachtet und ausgeweidet, ihre Organe wurden auf dem Schwarzmarkt für menschliche Organe verkauft. In diese Verbrechen sollen laut dem Bericht die Spitzen des kosovarischen Staates verwickelt gewesen sein (wie zB. Hashim Thaçi). Der Bericht wurde dann lange Jahre praktisch in die Schublade gelegt. Nach etwa 10 Jahren wurde zwar ein Kriegsverbrechertribunal für die Verbrechen der UCK gegen Serben eingerichtet, aber bislang mit noch sehr wenigen Ergebnissen bzw. wurde, glaube ich, noch kein Schuldspruch gefällt. 

 

Krieg ist eine Bestie, weil er Menschen zur Bestie macht. Und in den letzten 100 Jahren oder so wurde diese Bestie immer öfter auf die Zivilbevölkerung losgelassen. Man will die Kampfmoral im feindlichen Lande brechen. Zivilisten sind de facto Kriegsziele geworden. Und wir suchen uns aus, über wessen Gräueltaten wir uns empören, und welche wir lieber ignorieren.

 

 "Homo homini lupus", der Mensch ist den Menschen ein Wolf. Kratzt man ein wenig an der zivilisierten Opferfläche, schaut darunter der Wolf hervor. Und darum war das Volk der Dichter und Denker vor rund 80 Jahren eine Nation der Schlächter: Hitler kratzte, der Wolf sprang hervor.

 

*** ich bin nicht ganz sicher, aber möglicherweise war es in Will Durants "Die Napoleonische Ära".

bearbeitet von Mistah Kurtz
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vor 15 Minuten schrieb Lothar1962:

 

Jeder, der hier Leistungen in Anspruch nehmen bzw. erwerbstätig werden will, muss entweder hier einen Wohnsitz anmelden (das geht nur, wenn man mindestens eine Aufenthaltserlaubnis hat, ein Visum oder ein visafreier Aufenthalt von bis zu 90 Tagen berechtigt dazu nicht) oder sich anderweitig registrieren lassen. Anders funktioniert das nicht, auch deswegen, weil momentan weder die ukrainischen Grenzstellen, noch die angrenzenden EU-Außengrenzstellen konsequent die Reisepässe stempeln oder überhaupt erfassen - auch deswegen, weil oftmals keine Standardpässe, sondern alle möglichen ID-Dokumente vorgelegt werden. Da ist viel Chaos. Insofern müssen teilweise wohl auch Einreisedaten abgefragt bzw. genannte Daten auf Schlüssigkeit überprüft werden. In meinem Landkreis bekommt man momentan den nächsten Termin erst in ca. 4 Wochen, wenn man mit dem zuständigen Ankerzentrum einen Termin ausmacht, dann bekommt man ihn in ein paar Tagen, allerdings müssen die Leute auch ca. 60km anreisen, was finanziell und logistisch für viele schwierig ist. Aus einigen Gemeinden fahren Sammeltransporte mit Bussen ins Ankerzentrum und holen die Leute dort nach der Registrierung ab.

 

Es stehen schlicht nicht ausreichend qualifizierte Leute zur Verfügung, die eine solche Arbeit machen können, neben grundsätzlichem verwaltungsmäßigem Verständnis benötigt man auch noch mindestens eine Zweisprachlichkeit deutsch/russisch oder deutsch/ukrainisch, ansonsten wird es chaotisch und der einzelne Registrierungsvorgang zieht sich in die Länge.

 

Derzeit werden bei uns studentische Hilfskräfte für die Registrierungstätigkeiten angeworben und eingestellt.

 

Ok, das hört sich viel verständlicher an, aber ich kann verstehen, dass die Faeser lieber erzählt, man müsse die armen Ukrainer schonen, als zu sagen, die Bürokratie sei damit überfordert

 

Werner

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vor 7 Stunden schrieb rince:

Wenn der Staat am Ende des Tages für diese Menschen finanziell und logistisch aufkommen soll (Unterbringung, Versorgung, Schulplätze für Kinder, Angebote von Sprachkursen), wäre eine zuverlässige Datenbasis (wie viele Menschen sind wo im Lande) nicht hinderlich bei der Planung und Durchführung. 

 

Sonst ist Chaos vorprogrammiert.

Das wird selbstverständlich auch passieren. Aber wer vor 3 Tagen erst über die polnische Grenze geflüchtet ist, war wahrscheinlich noch nicht in der Lage, alle Formalitäten zu erledigen. 

 

Einige hier stellen sich das offenbar wie eine Anmeldung im Turnverein vor. Das inhaltslose Gemecker deutet jedenfalls darauf hin. Nebenbei, die deutsche Sprache lernt man auch nicht in drei Tagen. 

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vor 45 Minuten schrieb Lothar1962:

 

Jeder, der hier Leistungen in Anspruch nehmen bzw. erwerbstätig werden will, muss entweder hier einen Wohnsitz anmelden (das geht nur, wenn man mindestens eine Aufenthaltserlaubnis hat, ein Visum oder ein visafreier Aufenthalt von bis zu 90 Tagen berechtigt dazu nicht) oder sich anderweitig registrieren lassen. Anders funktioniert das nicht, auch deswegen, weil momentan weder die ukrainischen Grenzstellen, noch die angrenzenden EU-Außengrenzstellen konsequent die Reisepässe stempeln oder überhaupt erfassen - auch deswegen, weil oftmals keine Standardpässe, sondern alle möglichen ID-Dokumente vorgelegt werden. Da ist viel Chaos. Insofern müssen teilweise wohl auch Einreisedaten abgefragt bzw. genannte Daten auf Schlüssigkeit überprüft werden. In meinem Landkreis bekommt man momentan den nächsten Termin erst in ca. 4 Wochen, wenn man mit dem zuständigen Ankerzentrum einen Termin ausmacht, dann bekommt man ihn in ein paar Tagen, allerdings müssen die Leute auch ca. 60km anreisen, was finanziell und logistisch für viele schwierig ist. Aus einigen Gemeinden fahren Sammeltransporte mit Bussen ins Ankerzentrum und holen die Leute dort nach der Registrierung ab.

 

Es stehen schlicht nicht ausreichend qualifizierte Leute zur Verfügung, die eine solche Arbeit machen können, neben grundsätzlichem verwaltungsmäßigem Verständnis benötigt man auch noch mindestens eine Zweisprachlichkeit deutsch/russisch oder deutsch/ukrainisch, ansonsten wird es chaotisch und der einzelne Registrierungsvorgang zieht sich in die Länge.

 

Derzeit werden bei uns studentische Hilfskräfte für die Registrierungstätigkeiten angeworben und eingestellt.

 

Eben, und das muss man vor allen für AFD nahe Kreise betonen. Wer Leistungen in Anspruch nehmen möchte, wird sich anmelden oder registrieren oder beides. Nur eben nicht zwingend nach drei Tagen. Die müssen erstmal ankommen. Und ohne Registrierung können sie z.b. noch nicht mal ein Konto eröffnen. 

 

 

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vor 16 Minuten schrieb Werner001:

Ok, das hört sich viel verständlicher an, aber ich kann verstehen, dass die Faeser lieber erzählt, man müsse die armen Ukrainer schonen, als zu sagen, die Bürokratie sei damit überfordert

 

Werner

Dass die Bürokratie überfordert ist, ist ja wohl selbstverständlich. Wenn die tatsächlich ein Kontingent bereithalten würden, das diesem Ansturm Herr werden könnte, dann wäre der Bundesrechnungshof in den vergangenen Jahren mit aller Berechtigung aber mal steil gegangen.

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vor 19 Minuten schrieb Thofrock:
vor 7 Stunden schrieb rince:

Sonst ist Chaos vorprogrammiert.

Das wird selbstverständlich auch passieren

Davon gehe ich auch aus.

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vor 23 Minuten schrieb Thofrock:

Dass die Bürokratie überfordert ist, ist ja wohl selbstverständlich. Wenn die tatsächlich ein Kontingent bereithalten würden, das diesem Ansturm Herr werden könnte, dann wäre der Bundesrechnungshof in den vergangenen Jahren mit aller Berechtigung aber mal steil gegangen.

Warum sagt man das nicht? Verurschrn können sich die Leute selber.

 

Werner

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Mal ein interessanter Basis-Text, der nochmal auf die völkerrechtlichen Rahmenbedingungen hinweist, gegen die Russland mit seinem Invasionskrieg verstößt.

Die aber auch vom Westen eben nicht überzeugend respektiert wurden, weshalb etliche Staaten auf der Welt sich aktuell nicht genötigt sehen, tatkräftig gegen Russlands skrupelloses Handeln vorzugehen.

Leider ist das Völkerrecht eben nicht rechtswirksam einklagbar, desto wichtiger ist es also, endlich einen internationalen Konsens zu finden, der Gewalt in den zwischenstaatlichen Beziehungen glaubhaft für alle ausschließt. 
Denn in einer Welt, in der jede Großmacht sich nach Gutdünken „Ausnahmen“ vom Völkerrecht genehmigt, werden wir alle nicht sicher leben können. Gerade erleben wir das in unmittelbarer Nachbarschaft.

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vor 40 Minuten schrieb Shubashi:

desto wichtiger ist es also, endlich einen internationalen Konsens zu finden, der Gewalt in den zwischenstaatlichen Beziehungen glaubhaft für alle ausschließt. 

Wenn Wolf und Lamm zugleich weiden und der Löwe Stroh frisst wie ein Rind, wird so etwas möglich sein. Bis dahin  hat das so viel Aussicht wie ein Schneeball in der Hölle. 

 

Als Christ würde ich von der Erbsünde sprechen, die uns aus dem Luftschloss unserer schönen Ideale hinunter auf die dunkle Erde wirft. Im Advent singen wir vom Himmel, der den Gerechten taut, und den Wolken, die ihn hernieder regnen. Denn wir sind nicht gerecht, Gott sei uns gnädig.

 

Als Agnostiker sähe ich in den Menschen nach Konrad Lorenz den in ihnen durch Triebunterdrückung gefesselten Psychopathen, denen es dann und wann gelingt auszubrechen und Amok zu laufen.

 

Aber ob nun Christ oder Agnostiker: den Weltfrieden müssen wir wohl auf den Friedens jenseits des Grabes verschieben. So lange wir atmen und uns bewegen gibt es ihn nicht.

bearbeitet von Mistah Kurtz
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vor 15 Stunden schrieb Werner001:

Warum sagt man das nicht? Verurschrn können sich die Leute selber.

 

Ich weiß nicht, welche Medien Du zur Information heranziehst, aber sowohl die Süddeutsche Zeitung als auch unser Nordbayerischer Kurier berichteten darüber. Ich meine mich zu erinnern, dass auch im BR und im SWR darüber berichtet wurde.

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vor 5 Minuten schrieb Lothar1962:

 

Ich weiß nicht, welche Medien Du zur Information heranziehst, aber sowohl die Süddeutsche Zeitung als auch unser Nordbayerischer Kurier berichteten darüber. Ich meine mich zu erinnern, dass auch im BR und im SWR darüber berichtet wurde.

Die zuständige Frau Ministerin zumindest sagt das mW bisher nicht. 

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Gerade eben schrieb rince:

Die zuständige Frau Ministerin zumindest sagt das mW bisher nicht. 

 

Welche Ministerin? Ich kann nur für Bayern und Baden-Württemberg sprechen, weil ich da irgendwie zu Hause bin, und da sind die Innenminister männlich.

Ist nämlich eine Landesaufgabe. Und, soweit ich mich erinnern kann, haben sich die beiden süddeutschen Landesregierungen (jaja, ich weiß, eine davon heißt "Staatsregierung") bereits entsprechend geäußert. 

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