Jump to content

Nachspiel zum Katholikentag


overkott

Recommended Posts

Kardinal Meisner geht es wohl vor allem um die Wirkung des Katholikentags und um den Diskussionsstil darüber.

Ich lasse mir von Meisner nicht erzählen, wie der Katholikentag auf mich gewirkt hat.

Vielleicht beruhigt es Dich ja zu wissen, daß Du nicht allein auf der Welt bist. Andere brauchen vielleicht diese Bestärkung, um bei der "grandiosen" Vielfalt auf den Katholikentagen nicht die Orientierung zu verlieren.

 

[wieder mal nur ergänzt]

bearbeitet von soames
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

So wie Kardinal Meisner sich geäußert hat, ging es ihm wohl eher um zwei Dinge:

1. Die ätzende Kirchenkritik eines Küng, Drewermann und Gaillot selbst zu kritisieren. Diesen ein Forum zu geben, führt zur Verunsicherung unter den Gläubigen; mithin zum Gegenteil von dem, was ein Katholikentag erreichen soll.

2. Erzbischof Schick gegen die überzogene Kritik von Kardinal Lehmann und Prof. Meyer in Schutz zu nehmen.

 

Weder an dem einen noch an dem anderen Zeil ist irgend etwas auszusetzen. :blink:

 

GsJC

Raphael

Sehr richtig!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gabriele, Du warst doch in Ulm. Ist Meisner Dir da irgendwo aufgefallen? Oder taucht er im Programmheft auf?

 

Nach allem, was ich bisher gehört habe, hat er seine Infos aus der Presse. Und dass die tendenziös und nicht unbedings kirchenfreundlich oder ausgewogen berichtet, ist ja bekannt. Ich halte es für schlechten Stil, sich über eine Veranstaltung zu äußern, die man nicht besucht hat. Aber vielleicht tu' ich Meisner hier ja Unrecht, und er war doch da - nur im falschen Gebäude :P ??

So wie Kardinal Meisner sich geäußert hat, ging es ihm wohl eher um zwei Dinge:

1. Die ätzende Kirchenkritik eines Küng, Drewermann und Gaillot selbst zu kritisieren. Diesen ein Forum zu geben, führt zur Verunsicherung unter den Gläubigen; mithin zum Gegenteil von dem, was ein Katholikentag erreichen soll.

2. Erzbischof Schick gegen die überzogene Kritik von Kardinal Lehmann und Prof. Meyer in Schutz zu nehmen.

 

Weder an dem einen noch an dem anderen Ziel ist irgend etwas auszusetzen. :blink:

 

GsJC

Raphael

Was sollte ein Katholikentag erreichen? Werfen wir dazu einmal einen Blick auf den Anfang:

 

"Die Freiheit der Kirche ist die Mutter einer besseren Zukunft für Deutschland. Das ist die Grundidee des Katholischen Vereins Deutschlands". Diese Sätze aus einer Erklärung des "Katholischen Vereins Deutschlands" aus dem Jahre 1849 umreißen in aller Kürze, wofür die Laienbewegung ein Jahr zuvor aufgebrochen war.

 

1848 war nicht nur das Jahr, in dem das Bürgertum sich mit einer Revolution Freiheiten erstritt, es war auch die Geburtsstunde dessen, was man später Katholikentage nannte und aus dem das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hervorgehen sollte.

 

Schon seit 1837 hatte sich eine katholische Bewegung gegen Behördenwillkür und staatliche Reglementierung der Kirche zu sammeln begonnen, 1848 trat sie mit dem "Piusverein für religiöse Freiheit" an die Öffentlichkeit. Bald gab es hunderte von ähnlichen Gründungen an vielen Orten. Vom 3. bis 6. Oktober 1848 trafen sie sich zu einer Generalversammlung, zum ersten Katholikentag.

 

Das Ziel der Katholikentage war also ursprünglich eine Demonstration und Verteidigung der Religionsfreiheit. Es ging darum, aus der Kirche heraus in die Gesellschaft zu wirken. Heute erscheint es zuweilen umgekehrt. Bei der tatsächlichen und gewünschten Verflechtung von Kirche und Gesellschaft ist dies nicht völlig überraschend.

 

Was die Breitenwirkung von Katholikentagen anbelangt, geht es natürlich darum auch mediale Aufmerksamkeit zu erzielen. Konflikte sind in diesem Rahmen durchaus erwünscht und werden selbst vom Kölner Kardinal geschickt genutzt. Gleichwohl ist die tatsächliche Aufmerksamkeit von Medien für Kirchenkritiker häufig überproportional.

 

Wer demgegenüber einen lebendigen katholischen Glauben in der Gesellschaft präsent machen will, wird versuchen Katholikentage künftig entsprechend zu akzentuieren.

bearbeitet von overkott
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Kardinal Meisner glänzte auf dem Katholikentag .... durch Abwesenheit.

Und da ich auch einen seiner glühendsten Verehrer aus diesem Forum in Ulm getroffen habe, kenne ich auch den genauen Grund dafür:

Kardinal Meisner hat am Samstag seinen Priesternachwuchs geweiht. Dieser Termin war selbstverständlich sehr viel wichtiger als der Katholikentag, und diese Terminkollision .... war wohl unvorhersehbar und ganz überraschend aufgetreten. :blink:

Kardinal Meisner hat also zumindest für den Samstag ein wasserdichtes Alibi. An dem Tag war doch die Diskussion von Küng und Lehmann?

 

Liebe Grüße, Gabriele

Na ja, das Alibi ist wirklich nur für den Samstag wasserdicht ...

Ansonsten: Fahrzeit Köln/ Ulm mit dem ICE: 3 Stunden, auch für zwei Tage durchaus machbar...

Und diese seltsame Terminkollision ... wie die nur passieren konnte?

 

Laura

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@ overkott

 

Wer demgegenüber einen lebendigen katholischen Glauben in der Gesellschaft präsent machen will, wird versuchen Katholikentage künftig entsprechend zu akzentuieren.

 

Steht nicht vielleicht genau diese Überlegung hinter dem katholischen Weltjugendtag 2005 in Meisner's Sprengel? :blink:

 

GsJC

Raphael

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich glaube, tatsächlich sind WJT und Katholikentag vom Ansatz her zwei verschiedene paar Schuhe.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wer demgegenüber einen lebendigen katholischen Glauben in der Gesellschaft präsent machen will, wird versuchen Katholikentage künftig entsprechend zu akzentuieren.

Nicht schlecht. Aber dann sollten die Veranstalter nicht immerzu versuchen, die Laien gegen die Bischöfe aufzubringen. Den Katholizismus als große Gruppierung darzulegen, in der fast jedes Schäfchen seinen Platz finden kann, ist gut. Aber spätestens, wenn Leuten ein Forum gegeben wird, die die Kirche in ihrer durch die Lehre begründeten Verfaßtheit ("Kirchenvolksbegehren etc., um von Drew... ganz zu schweigen) angreifen, ist ein Schlußpunkt erreicht. Die Kirche kann diesen Leuten schon deshalb nicht ausweichen, weil sie auf deren Vorwürfe in den Medien antworten muß, um die Gläubigen nicht völlig zu verwirren. Ihnen diese Chance dann noch auf einem Laientreffen einzuräumen, das zur Stärkung der Kirche dienen soll, ist nicht verantwortlich. Und da kann Kardinal Lehmann mit Herrn Küng noch so dick befreundet sein, der freundschaftliche Plausch gehört dann nicht in die Öffentlichkeit.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mir fallen nur

Ratzinger, Drewermann, Meisner und D®eschner ein.

 

...und wo bleibe bitteschön ich in dieser Liste???

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Vielleicht wäre es einmal gut, die Kritik von Kardinal Meisner hier konkret zu sehen?

 

Aus dem Newsletter von Radio Vatikan die Kritik von Kardinal Meisner

 

"Die für den Katholikentag Verantwortlichen scheinen nicht einmal eine Nacht über das kritische Wort von Erzbischof Schick geschlafen zu haben... (Es) wird doch denen, welche die Teilnahme etwa der "Kirche von unten" oder der "Vom Zölibat geschädigten Frauen" kritisieren, immer entgegengehalten, der Katholikentag sei ein Dialogforum, wo auch gegenteilige Meinungen zu Wort kommen müssen. Kommt dann Kritik, welche (dem Veranstalter) und anderen nicht passt, wird gleich die große Kanone geladen, um Kritiker mundtot zu machen. Trägt nicht das Auftreten von Eugen Drewermann beim Katholikentag in Ulm zur Orientierungslosigkeit bei? Darf das nicht mehr kritisiert werden? ... Muss man sich nicht an den Kopf fassen und fragen, was eigentlich mit den Verantwortlichen des Katholikentages los ist? Man braucht auch die zweite Hand, die sich an den Kopf fasst, denn Ähnliches wie für Eugen Drewermann gilt für die Einladung des ... vom Amt enthobenen ... Bischofs Jacques Galliot. ... Prädestiniert Unkirchlichkeit dazu, zum Katholikentag eingeladen zu werden?Zugegeben, das sind einige Aspekte. Aber Aspekte, die zu denken geben Dazu gehrt auch der Auftritt von Prof. Hans Küng... Es hat den Anschein, als habe der Katholikentag seine Mitte verloren: die Kirche, in der Jesus Christus präsent ist. Die Schatten über diesem Treffen sind nicht zu übersehen... Kann und darf das in Zukunft so weitergehen?

_____________________

Quellenangabe:

Aus dem Newsletter von Radio Vatikan 1.7.2004

mpressum: Radio Vatikan, Deutschsprachige Abteilung, P. Eberhard v. Gemmingen SJ (verantw.), I-00120 Città del Vaticano, Tel.: +390669884101, Fax: +390669883844, eMail: deutsch@vatiradio.va, Internet: www.radiovaticana.de

_______________________________________________

bearbeitet von Mariamante
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Eines jedenfalls macht ihn mir sympathisch: er lässt sich nicht verbiegen, und hat Ecken und Kanten.

Solche Leute haben wir nötiger als diese Katholikentage.

Das ist eine deplazierte, und zudem bodenlos arrogante Bermerkung.

 

Es gibt genügend katholische Christen, die aus "diesen Katholikentagen" Kraft und Freude für ihrn Glauben gewinnen.

 

Das ist nicht der Punkt. Unterm Strich schaden solche Veranstaltungen mehr als dass sie nützen.

Sie machen die Kirche nicht glaubwürdiger, sondern noch unglaubwürdiger.

bearbeitet von Jojo
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wo liegt eigentlich dieses Köln, wo Meisner Erzbischof ist?

Weißt Du lieber Thomas,

 

wenn Du das Schild siehst DÜSSELDORF - Landeshauptstadt ...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

... dann hast Du schon mal den Vorortparkplatz gefunden.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Vielleicht wäre es einmal gut, die Kritik von Kardinal Meisner hier konkret zu sehen?

 

Aus dem Newsletter von Radio Vatikan die Kritik von Kardinal Meisner

 

"Die für den Katholikentag Verantwortlichen scheinen nicht einmal eine Nacht über das kritische Wort von Erzbischof Schick geschlafen zu haben... (Es) wird doch denen, welche die Teilnahme etwa der "Kirche von unten" oder der "Vom Zölibat geschädigten Frauen" kritisieren, immer entgegengehalten, der Katholikentag sei ein Dialogforum, wo auch gegenteilige Meinungen zu Wort kommen müssen. Kommt dann Kritik, welche (dem Veranstalter) und anderen nicht passt, wird gleich die große Kanone geladen, um Kritiker mundtot zu machen. Trägt nicht das Auftreten von Eugen Drewermann beim Katholikentag in Ulm zur Orientierungslosigkeit bei? Darf das nicht mehr kritisiert werden? ... Muss man sich nicht an den Kopf fassen und fragen, was eigentlich mit den Verantwortlichen des Katholikentages los ist? Man braucht auch die zweite Hand, die sich an den Kopf fasst, denn Ähnliches wie für Eugen Drewermann gilt für die Einladung des ... vom Amt enthobenen ... Bischofs Jacques Galliot. ... Prädestiniert Unkirchlichkeit dazu, zum Katholikentag eingeladen zu werden?Zugegeben, das sind einige Aspekte. Aber Aspekte, die zu denken geben Dazu gehrt auch der Auftritt von Prof. Hans Küng... Es hat den Anschein, als habe der Katholikentag seine Mitte verloren: die Kirche, in der Jesus Christus präsent ist. Die Schatten über diesem Treffen sind nicht zu übersehen... Kann und darf das in Zukunft so weitergehen?

_____________________

Quellenangabe:

Aus dem Newsletter von Radio Vatikan 1.7.2004

mpressum: Radio Vatikan, Deutschsprachige Abteilung, P. Eberhard v. Gemmingen SJ (verantw.), I-00120 Città del Vaticano, Tel.: +390669884101, Fax: +390669883844, eMail: deutsch@vatiradio.va, Internet: www.radiovaticana.de

_______________________________________________

Tja- selber schuld- wenn die *kirchentreuen* Bischöfe, die eigentlich anwesend sein sollten, dann plötzlich sooooo viele andere wichtige Termine haben, dass sie nicht kommen können. Echt jämmerlich solch eine Argumentation. :blink:

 

Wer noch nicht mal den Stil hat sich Kritik zu stellen... na ich sag mal besser nichts mehr.... :ph34r:

 

Ellen

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Volker_Biallass

Hallo Mariamante :P

Aus dem Newsletter von Radio Vatikan die Kritik von Kardinal Meisner

 

[...]Trägt nicht das Auftreten von Eugen Drewermann beim Katholikentag in Ulm zur Orientierungslosigkeit bei? Darf das nicht mehr kritisiert werden? [...]

 

Wenn Orientierung nicht billig bedeutet, dass man halt weiß, wer das Sagen hat, sondern auch noch umschließt, was der zu sagen hat ...

 

... wie kann es dann zur Orientierungslosigkeit beitragen, wenn das evtl durch Gegensätzliches und Dialoge nur noch plastischer hervortreten kann?

 

Ein Kontaktverbot mit Ausgeschlossenen kenne ich eigentlich nur von den Königreichssaalbünden aka Zeugen Jehovas, weil die sich offen dazu bekennen, dass die Schäfchen ja keine Kompetenz des Verstandes, sondern nur des Gehorsams besitzen, weshalb man ganz akkribisch darauf achten muss, wer sprechen darf, wem da Gehör geliehen wird, weil Hören=Gehorchen gilt.

 

Ähnliches wie für Eugen Drewermann gilt für die Einladung des ... vom Amt enthobenen ... Bischofs Jacques Galliot. ... Prädestiniert Unkirchlichkeit dazu, zum Katholikentag eingeladen zu werden?

 

Dann dürfen wohl auch die französischen Bischöfe nicht mehr geladen werden, die ihrem Bruder die Kirchlichkeit eben nicht absprechen, es so anerkennen, dass sie sich wohl auf verschiedenen Pfaden, doch aber auf ein und demselben Weg befinden.

 

Zugegeben, das sind einige Aspekte. Aber Aspekte, die zu denken geben

 

Ist es an der Stelle wirklich gefragt, dass der leser jetzt selbst zu denken anfänfgt ... oder wird hier nun nur eine besondere Qualität des Zuhörens abgefragt :blink:

 

Dazu gehrt auch der Auftritt von Prof. Hans Küng... Es hat den Anschein, als habe der Katholikentag seine Mitte verloren: die Kirche, in der Jesus Christus präsent ist.

 

Die Randerscheinungen mitzunehmen negiert jedoch nicht die Mitte, sondern sorgt erst dafür, dass das, was sich sonst als Spitze ausgeben mag, wieder als ein Zentrum erscheint.

 

Und was mir als Protestant ganz bitter aufstößt ... der Katholikentag kann nicht die Kirche in seiner Mitte haben, in der Jesus Christus präsent ist, sondern - sonst wäre er nicht mehr katholisch - nur die Kirche, bei der Jesus Christus selbst im Zentrum steht.

 

Aber, mit so einer Formulierung wäre der Vorwurf gerade gegen Bischof Gaillot kaum mehr zu halten gewesen, denn die Chuzpe, es ihm vorzuwerfen, er würde Christus nicht in seinem Handeln dicht an der Verse folgen und in seiner Verantwortung ihm schonungslos gegenüber wissen, würde ihn nicht zu den Papierlosen begleiten, die traue ich auch Kardinal Meisner nicht zu.

 

Die Schatten über diesem Treffen sind nicht zu übersehen... Kann und darf das in Zukunft so weitergehen?

 

An wen richtet sich diese Frage? Ist die Kirche demokratisch verfasst und soll die gesunde Mehrheitsmeinung derer, die dem rechten Kardinal ihr Gehör schenken, nun Richtung KT aus-schlagen?

 

Was ergibt sich eigentlich aus der Kritik am KT für die päpstlich verantworteten Treffen in Assisi? Wie könnte man es da noch abbiegen, dem Papst als Oberhaupt der Kirche eine bewußte Störung der Orientierung anlasten zu müssen?

 

Also für mich ist 'Pontifex Maximus' weiterhin der Ehrentitel des höchsten Brückenbauers, und wenn ein Katholikentag unter solchem Segen steht, dann wäre es eher ein Skandal, wenn dort keine Brücken geschlagen - und Gräben damit aufgezeigt! - würden, sondern wenn man statt dessen so täte, als befände man sich auf einer einzigen Insel, die sich selbst genug sein kann, in der katholisch nicht mehr alle umfassend bedeuten, sondern Separation bedingen würde.

 

Der Katholikentag ist kein Kirchentag, sondern Katholikentag, sonst hieße er Kirchentag :P Er ist keine Lehrveranstaltung des Lehramtes, sondern der Ausdruck der Kirche (als Volk Gottes), dass sie Begegnung will, mit- und untereinander wie auch mit allen, mit denen sie es zu tun hat.

 

Und die Kirche, die um ihre Orientierung weiß, braucht keine Begegnung zu scheuen. Ich finde es komisch, wenn ich eine solche Unsicherheit sehe, dass so einem kleiner und recht einschläfernden Drewermann zugetraut wird, er könne einen ganzen Katholikentag verunsichern und verführen, dass aber all den anwesenden rechtschaffenen Katholiken bis hinauf zum Bischof nicht zugetraut wird, sie könnten dem nicht nur standhalten, sondern sogar ihre Gewißheit der Orientierung entgegensetzen.

 

Beim so oft gescholtenen Kardinal Lehmann hatte ich zB noch nie den Eindruck, und ich habe so einige Interview- und Diskkusionstunden von ihm konsumiert, dass ihn irgendwas oder irgendwer hätte verunsichern können. Der Mann ist schlicht nicht in die Ecke zu treiben, sondern steht ganz nein, nicht selbst- sondern christus-bewußt immer mitten in der Sachfrage. Der wirft seinen Schäfchen nicht vor, dass sie sich verführen lassen, sondern gibt ihnen faktische Orientierung und damit Sicherheit, sagt klipp und klar, was geht, was nicht geht, was zu machen ist.

 

Ein rhetorisches (um's mal eher nett zu sagen)

Kann und darf das in Zukunft so weitergehen?

ist bei ihm schlicht undenkbar, denn er scheint sich dazu berufen zu fühlen, wirkliche Orientierung zu geben, die »drum lasst uns also bitte!« dann auch klipp und klar auf den Tisch zu bringen, sich nicht per - dann selbst noch unausgesprochenem! - »ihr wißt schon, was zu tun ist ...« aus der Verantwortung zu stehlen, ja sogar so zu tun, als hätte nicht der Bischof die Verantwortung zu tragen, sondern man müsse das Kirchenvolk da aufbringen, indem man ihm die rechten Fragen anheimlegt ...

 

 

Trägt nicht das Auftreten von Eugen Drewermann beim Katholikentag in Ulm zur Orientierungslosigkeit bei?

 

Nein, ganz im Gegenteil.

 

Darf das nicht mehr kritisiert werden?

 

Unter Kritik verstehe ich was drastisch anderes, als zu einer vorgefertigt-versteckten Antwort auf eine rhetorische Frage aufzufordern, da also selbst 'nen Drewermann zu machen, nur Ablehnung hervorzukitzeln, nur die stets parat stehende Bereitschaft dazu anzuzapfen.

 

Ich habe das Grußwort des Papstes noch im Ohr, der eindringlich dazu aufforderte, mutig die Stimme zu erheben, und diesem KT den apostolischen Segen erteilt.

 

Wenn nun Kardinal Meisner fast weinerlich beklagt, dass er kaum kritisieren dürfe ... vielleicht hätte er sich ja lieber wirklich beim Ulmer KT etwas von diesem Apell und der Kraft aus diesem Segen auffischen sollen, dort dann bemerken können, dass an den Fundamenten nicht zu kratzen ist, weil die nicht lackiert, sondern solide sind, statt sich vor Drewermann zu fürchten und vor seinem bischöflichen Bruder Gaillot lieber das Weite zu suchen zu wollen?

 

scnr Volker

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Unterm Strich schaden solche Veranstaltungen mehr als dass sie nützen.

Sie machen die Kirche nicht glaubwürdiger, sondern noch unglaubwürdiger.

Dieses Gejammere .......... diese Ängstlichkeit ..... diese Kontaktscheu zu Dissidenten ...... und diese Bunkermentaliät ..........

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Unterm Strich schaden solche Veranstaltungen mehr als dass sie nützen.

Sie machen die Kirche nicht glaubwürdiger, sondern noch unglaubwürdiger.

Dieses Gejammere .......... diese Ängstlichkeit ..... diese Kontaktscheu zu Dissidenten ...... und diese Bunkermentaliät ..........

Ich sehe nicht, wo das ZdK und seine Veranstaltungen irgendwo zur Neuevangelisierung, kirchlichen Aufbrüchen und dergleichen jemals beigetragen hätte.

 

und wo wird denn am meisten gejammert, am meisten Nabelschau betrieben? Ich verrate mal was: 99% der "heißen" themen, über die sich deutsche katholiken den Kopf zerbrechen, interessiert keinen Menschen! Und das zu recht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Tja- selber schuld- wenn die *kirchentreuen* Bischöfe, die eigentlich anwesend sein sollten, dann plötzlich sooooo viele andere wichtige Termine haben, dass sie nicht kommen können. Echt jämmerlich solch eine Argumentation.  :blink:

 

 

Ellen

Wer ist denn hier gegen Kritik immun? Ich glaube, Du hast da einiges ganz schön durcheinandergewürfelt. Kardinal Meisner und Erzbischof Schick haben etwas kritisiert, woraufhin Kardinal Lehmann und der Professor ein Protestgeheul haben hören lassen. So was aber auch, an ihren schönen Katholikentag etwas auszusetzen zu haben. Und das dann auch noch zu sagen ... Faßt man es?

 

Wer noch nicht mal den Stil hat sich Kritik zu stellen... na ich sag mal besser nichts mehr....  :ph34r:

Und dem ist dann nichts mehr hinzuzufügen. Nur geht der Schuß nach hinten los. :P

bearbeitet von soames
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Tja- selber schuld- wenn die *kirchentreuen* Bischöfe, die eigentlich anwesend sein sollten, dann plötzlich sooooo viele andere wichtige Termine haben, dass sie nicht kommen können. Echt jämmerlich solch eine Argumentation.  :P

 

 

Ellen

Wer ist denn hier gegen Kritik immun? Ich glaube, Du hast da einiges ganz schön durcheinandergewürfelt. Kardinal Meisner und Erzbischof Schick haben etwas kritisiert, woraufhin Kardinal Lehmann und der Professor ein Protestgeheul haben hören lassen. So was aber auch, an ihren schönen Katholikentag etwas auszusetzen zu haben. Und das dann auch noch zu sagen ... Faßt man es?

 

Wer noch nicht mal den Stil hat sich Kritik zu stellen... na ich sag mal besser nichts mehr....   :ph34r:

Und dem ist dann nichts mehr hinzuzufügen. Nur geht der Schuß nach hinten los. :P

Dann frag ich dich- wer organisiert denn solche Kirchentage?

Deschner doch nicht? :blink:

 

Und wenn dann nur Kritiker eingeladen werden- bzw. die, die jetzt meckern gar nicht kommen- ist es eben ein Meckern und mehr nicht...

 

Ellen

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und die Kirche, die um ihre Orientierung weiß

 

Nun, das ist die Frage. Seit das verbale Einprügeln auf Rom und die deutschen Bischöfe nach jeder Entscheidung, die zwar aus der kirchlichen Lehre folgt, aber dem Zeitgeist widerspricht, zur Lieblingsbeschäftigung so manches in den Gemeinden aktiv mitarbeitenden Laien geworden ist, kann ich das nicht mehr vorbehaltlos unterschreiben. Ein anständiger, "kritischer" Katholik ist nur noch einer, der an fast jeder Sache etwas auszusetzen hat. Jüngste Beispiele: die Konsternierung unter besonders "ökumenisch" eingestellten Laien über die Suspendierung des an Interkommunionen beteiligten Priesters. Daran sieht man eben: auch wer sehr aktiv und segensreich in der Gemeinde wirkt, hat oft entweder nicht die Zeit, sich mit kirchlichen Positionen inhaltlich vertraut zu machen, oder er unterläßt es aus anderem Grunde. Das religiöse Sachwissen, aus dem sich die Orientierung ergäbe, ist oftmals nicht mehr vorhanden. Und daß in solcher Situation Thesen, die toll und ein bißchen religiös klingen (Küng) dazu beitragen, die Laien über die Richtigkeit der Hirtenaussagen grundlos zweifeln zu lassen, ist keine übertriebene Gefahr.

 

Ein Religionslehrer erzählte mir erst neulich, er wisse nicht mehr, wie er den Kindern (8. Kl.) noch beibringen soll, wo der Unterschied zwischen Protestanten und Katholiken liegt (abgesehen von den Äußerlichkeiten). Immer hört er dann: Ja, die glauben doch auch an das Gleiche. Es hat ein Vulgärverständnis von Ökumene um sich gegriffen (nicht im Sinne von unflätig, sondern auf sehr "basisnaher", Unterschiede nicht mehr zur Kenntnis nehmender Betrachtungsebene).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dann frag ich dich- wer organisiert denn solche Kirchentage?

Deschner doch nicht? :blink:

 

Und wenn dann nur Kritiker eingeladen werden- bzw. die, die jetzt meckern gar nicht kommen- ist es eben ein Meckern und mehr nicht...

 

Ellen

Soweit ich weiß, werden Katholikentage vom ZDK (also dem Professor) organisiert, da sie ja Laientreffen sind.

 

Was meinst Du denn eigentlich mit Kritik? "Meckern" ist offenbar keine, sondern etwas schlechteres. Oder ist Kritik dann "Gemecker", wenn sie von Bischöfen kommt, die nicht an der Spitze des "Fortschritts" stürmen?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Daran sieht man eben: auch wer sehr aktiv und segensreich in der Gemeinde wirkt, hat oft entweder nicht die Zeit, sich mit kirchlichen Positionen inhaltlich vertraut zu machen, oder er unterläßt es aus anderem Grunde. Das religiöse Sachwissen, aus dem sich die Orientierung ergäbe, ist oftmals nicht mehr vorhanden. Und daß in solcher Situation Thesen, die toll und ein bißchen religiös klingen (Küng) dazu beitragen, die Laien über die Richtigkeit der Hirtenaussagen grundlos zweifeln zu lassen, ist keine übertriebene Gefahr.

Aha, so nach dem Motto- wer den KKK nicht auswendig kann und sich ohne Widerspruch dran hält, glaubt eben nicht richtig und muß die Klappe halten? :blink:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Aha, so nach dem Motto- wer den KKK nicht auswendig kann und sich ohne Widerspruch dran hält, glaubt eben nicht richtig und muß die Klappe halten?  :blink:

Liebe Eifellady,

 

nein, das habe ich weder geschrieben noch gemeint. Aber wenn mir mangels religiösen Wissens unverständlich ist, warum die "offizielle" Kirche so oder so handelt (und mir das Grundvertrauen fehlt, daß die Bischöfe sich ja damit recht gut auskennen, ohne daß ich mich mit den zugrundeliegenden Lehren befasse), dann habe ich wenig Orientierung. Und dann kann ich auch von solchen "Gesprächspartnern" durcheinandergebracht werden.

 

Und was das Klappehalten betrifft: Nein, auch das muß man nicht. Aber man könnte fragen und die Antwort überdenken, anstatt immer gleich sein Unverständnis herauszuposaunen. :P:P

bearbeitet von soames
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Eines jedenfalls macht ihn mir sympathisch: er lässt sich nicht verbiegen, und hat Ecken und Kanten.

Solche Leute haben wir nötiger als diese Katholikentage.

Das ist eine deplazierte, und zudem bodenlos arrogante Bermerkung.

 

Es gibt genügend katholische Christen, die aus "diesen Katholikentagen" Kraft und Freude für ihrn Glauben gewinnen.

 

Das ist nicht der Punkt. Unterm Strich schaden solche Veranstaltungen mehr als dass sie nützen.

Sie machen die Kirche nicht glaubwürdiger, sondern noch unglaubwürdiger.

Wodurch genau macht der Katholikentag die Kirche unglaubwürdiger?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Volker_Biallass

Hallo Jojo :P

Ich sehe nicht, wo das ZdK und seine Veranstaltungen irgendwo zur Neuevangelisierung, kirchlichen Aufbrüchen und dergleichen jemals beigetragen hätte.

 

Sind Familientreffen denn nur gestattet, wenn sie zur Gewinnung von Schwiegerkindern und zur Zeugung von Nachwuchs führen?

 

[...] Als Reaktion auf die übermäßige staatliche Bevormundung hatten Laien und Geistliche katholische Vereine gegründet und gleichzeitig den Katholikentag als Ort der Begegnung ins Leben gerufen. In der Folgezeit haben sich die Katholikentage sehr schnell als Ausdruck christlichen Engagements in Kirche und Welt etabliert.

 

Die Zeiten haben sich geändert: Das Verhältnis von Kirche und Staat steht in Deutschland auf soliden Grundlagen und ist unverkrampfter geworden. Dennoch bedarf es nach wie vor der kritischen Stimme katholischer Laien in Kirche, Gesellschaft und Politik. [...]

 

Komisch, die scheinen es sich ja erst gar nicht anmaßen zu wollen, den Glauben zu expandieren, sondern wollen den in ihrem Tun konkretisieren :blink:

 

bcnu Volker

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Lieber Volker,

 

Deinem Posting von heute, 11:09 Uhr kann ich zwar nicht in allen Einzelheiten zustimmen, dazu sind es auch viel zu viele Einzelheiten.

Diesen Abschnitt allerdings finde ich so gelungen, dass er in dem viel zu langen Posting nicht untergehen soll, sondern hier nochmals erwähnt wird. :blink:

 

Also für mich ist 'Pontifex Maximus' weiterhin der Ehrentitel des höchsten Brückenbauers, und wenn ein Katholikentag unter solchem Segen steht, dann wäre es eher ein Skandal, wenn dort keine Brücken geschlagen - und Gräben damit aufgezeigt! - würden, sondern wenn man statt dessen so täte, als befände man sich auf einer einzigen Insel, die sich selbst genug sein kann, in der katholisch nicht mehr alle umfassend bedeuten, sondern Separation bedingen würde.

 

Das sollte sich der ein oder andere Kritiker ins Stammbuch schreiben.

 

Liebe Grüße, Gabriele

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...