Jump to content

Ungläubige und Tod


Sainty

Recommended Posts

Was erhofft sich ein Mensch, der nicht an Gott glaubt, für die "Zeit" nach seinem Tod?

er kann sich nur die absolute Vernichtung seiner Person erhoffen :blink: Führwahr das nenn ich eine gute Hoffnung :)

Nein, keine gute Hoffnung. Aber man kann damit leben.

Ich fände das sehr erstrebenswert. Vielleicht gewährt Gott mir diese Gnade.

Diese Gnade bekommt man nicht gewährt, man muss es sich erarbeiten.

 

Ich erinnere mich noch daran, als ich selbst ungläubig wurde, jahrelang hat man mir eingeredet, dass es ohne Gott und Religion weder Moral noch einen Sinn des Lebens gibt und dass man als Ungläubiger ungeheure Angst vor dem Tode durchstehen muss.

 

Aber komischerweise hat sich meine Moral nur geändert, sie ging nicht völlig verloren, beim Sinn des Lebens habe ich keinen Mangel verspürt, und Angst vor dem Tode hatte ich danach genau soviel wie davor auch. Es hat lange gedauert, bis sich verstand, warum das so ist.

 

Es ist eine Legende, dass man als Ungläubiger mehr Angst vor dem Tod hat denn als Gläubiger. Die meisten Christen fürchten sich vor dem Tod genauso wie die Atheisten - einfach deswegen, weil es einen biologischen Trieb zum Leben gibt, der durch Angst gespeist wird (Angst ist ein Warnhinweis, Angst warnt uns vor dem, was wir meiden sollten). Diese biologische begründete Angst wird durch den Glauben nicht verdrängt, nicht einmal gedämpft. Lediglich durch die "Angst vor der Angst" wird den Leuten ein Motiv gegeben, am Glauben festzuhängen - was natürlich bedeutet, dass der Gläubige eher mehr an Ängsten hat als der Atheist: Zusätzlich zur biologisch-natürlichen Todesangst hat er noch die Angst, dass sich diese Angst verstärken wird, wenn er aufhört, zu glauben. Eigentlich ein perfider Trick, um die Gläubigen "bei der Stange" zu halten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo,

 

da in einigen Diskussionen immer wieder Menschen Gott verneinen, ihn als nicht existent bezeichnen, frage ich mich, wie diese Menschen mit dem Thema Tod umgehen.

 

Also konkret:

 

Was erhofft sich ein Mensch, der nicht an Gott glaubt, für die "Zeit" nach seinem Tod?

 

Erwarten Ungläubige ein Leben nach dem Tod, oder ist es in ihren Gedanken einfach wie einschlafen und nicht mehr aufwachen, alles vorbei und dunkel und damit war es das?

 

Ich freue mich besonders auf Antworten vom betroffenen Personenkreis, also Menschen die nicht an Gott glauben, aber auch von Christen, die ihre Vermutungen dazu äussern.

 

Liebe Grüsse

 

Sainty

Die Zeit nach dem Tod ist einfach zu beschreiben. Wie vor der Geburt. Da ist nichts weiter mystisch daran.

 

Es gibt dann nur gerade nichts, was die Welt mit den eigenen individuellen Augen sieht. Andere Augen aber sehen noch und nehmen noch bewußt wahr, wenn sie es auch mit anderen Erfahrungen verbinden und mit anderen Erklärungen zusammen fassen.

 

Die Aussicht, daß die eigenen Erklärungen in anderen Köpfen weiter bestehen, so wie im eigenen Kopf auch Erklärungen anderer bestehen, ist sehr verlockend für mich. Es verbindet einen dann etwas mit Anderen und man ist ein Teil dessen, was "Menschen" ausmacht.

 

Das erfüllt mich mit großer Ruhe. Ich bin nicht allein und selbst wenn ich sterbe, so wie jede Ameise aus einem Ameisennest, so bleibt das Ganze doch erhalten und entwickelt sich weiter. Deshalb lohnt es sich, möglichst fleißig zu sein und das, was man von seinen Lehrern gelernt hat - und sei es auch nur eine einzge Idee von einem von ihnen, der vielleicht auch sonst selbst voller Fehler, unerfüllter Wünsche, Ängste usw. war - weiter zu tragen und zu achten als das, was es ist: Die Genialität von Menschen, die sich mit ihren Problemen, ihrer Zeit usw. beschäftigten und Antworten fanden.

 

Die Vorstellung, daß es jemanden gibt, der wie ein Übervater alles weiß und einen nach dem Tode damit langweilt, die Früchte der menschlichen Neugierde zurecht zu weisen und Rapport zu verlangen, kotzt an! Er sollte die Atheisten besser dort hin schicken, wohin sie gehören: In die Hölle. Denn wenn es so einen Gott gäbe, wären ihm ganz gewiß nicht alle Seelen gefolgsame Untertanen. Im Gegenteil, manch eine würde selbst auf die Gefahr des Schlimmsten - was immer das ist - gegen ihn vorgehen und sich niemals beugen. Wer schon tot ist, was hat er zu fürchten? Ein Gott sollte - wenn es ihn gäbe - die endgültige Auslöschung für Atheisten einführen, denn wenn er keinen Karzer hat, wird er wohl mit Trouble rechnen müssen. *auf dem Stuhl hopps*

 

So einfach ist das. Zumindest für

 

Bloody Mallory

bearbeitet von Bloody Mallory
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Danke, liebe Sainty für die interessante Frage. Der Umgang mit den letzten Dingen (Tod, Gericht, Himmel, Hölle) hat Menschen seit jeher beschäftigt.

 

Die Aussage: Es wird nachher so sein wie vorher- ist natürlich ein wenig verkürzend. Denn wenn der Mensch mit Bewußtsein und Selbstreflexionsfähigkeit einmal auf Erden lebte, dann ist es eben nicht mehr so wie es "vor der Geburt war", wo der Mensch nicht existierte. Zwischen Sein und Nichtsein ist eben ein Unterschied.

 

Wie manche Wissenschaftler behaupteten, gibt es in Wahrheit keine Vernichtung, sondern Verwandlung.

 

Wer das Ringen eines Denkers wie Nietzsche beobachtet sieht, dass es bei konsequentem Atheismus und Leugnung eines Jenseits nicht so einfach ist, Mensch zu bleiben und bei Verstand zu bleiben. Nietzsche ist einer der bekanntesten Propheten des Nihilismus, des Atheismus und der "Gott ist tot" Philosophie. Dass eine solche konsequente Haltung durchaus in den Wahnsinn führen kann -dafür konnte man das Leben Nietzsches als Zeugnis nehmen. In seiner Leugnung Gottes war N. allerdings viel tiefschürfender, konsequenter und auch existentieller betroffen als manche Oberflächenatheisten, die über die Ungerechtigkeit in der Welt, die metaphysische Sehnsucht und Veranlagung des Menschen kaum Gedanken verschwenden.

 

Für den konsequenten Atheisten ist das Leben eine Ansammlung chemisch- physikalischer Prozesse. Gefühle und Denken sind Beiwerk dieser "Chemie". Und wenn das irdische Leben zu Ende ist, dann ist es aus. Das was wir als Person bezeichnen, als einmaliges, wunderbares Geschöpf verlischt mit dem Tod endgültig und für immer. Die Taten des Menschen- ob sie gut oder schlecht waren- haben keinen eigentlichen Sinn - und sind wohl nur wert, in den Abgrund des Nichts und des Vergessens zu sinken.

 

Konsequenterweise (da müsste man dem Kabarettisten Josef Hader recht geben) ist der Mensch der hier auf Erden Opfer bringt und selbstlos liebt um anderen zu helfen und selbst Schaden erleidet ein vollkommener I****. Wen Hader sagt: Seien sie schlecht.... dann könnte man einen solchen Egoismus aus der Haltung dessen, der für seine bösen Taten keine Folgen in einem Jenseits fürchtet noch einen Lohn für seine guten Taten als konsequent ansehen. Auch ein Dostojewski kam zu der Formulierung: Wenn es keinen Gott gibt, dann ist alles erlaubt.

 

Das absolute Aus des menschlichen Lebens, der Persönlichkeit und das Verlöschen ins Nichts - das ist die "Hoffnung" die uns Atheismus in letzter Konsequenz bringen.

 

Als Ex- Atheist hatte ich diese Gedanken. Den Glauben an einen Gott sah ich als Wahn, als Versuch, die Angst vor dem Tod zu überbrücken, als projeziertes Vaterbild usw. die pseudopsychologischen Erklärungen der Psychoanalytiker welche die unsterbliche Seele ablehnen sind ja bekannt.

 

Durch die Güte Gottes belehrt ist mir klar, dass diese Einstellung ein Irrtum war. Wenn Jesus sagt, dass das Himmelreich in uns ist, dann ist auch die Hölle in uns. Und wenn wir in unsere Welt hinein schauen, dann sehen wir wie Menschen voller Liebe den Himmel um sich ausbreiten können- ein Pater Maximilian Kolbe sogar bis hinein ins KZ - und wie manche andere Menschen voller Bosheit und zerstörerischer Absichten die Hölle um sich ausbreiten. Das was den Menschen nach dem Tod erwarten wird, daran baut er schon jetzt: die einen bauen am Himmelsgebäude, die anderen richten sich bereits die Hölle ein- indem sie Gottes Liebe ablehnen.

 

Pater Schryvers hat einmal in Bezug auf das Sterben der christlichen Seele ein schönes Wort gesagt, das ich als Abschluß dieser Gedanken gerne zitieren will:

 

Für die gläubige Seele ist der Tod das Fallen von der linken Hand Gottes in die rechte Hand Gottes.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wie manche Wissenschaftler behaupteten, gibt es in Wahrheit keine Vernichtung, sondern Verwandlung.

Wer behauptet das wo?

 

Wer das Ringen eines Denkers wie Nietzsche beobachtet sieht, dass es bei konsequentem Atheismus und Leugnung eines Jenseits nicht so einfach ist, Mensch zu bleiben und bei Verstand zu bleiben. Nietzsche ist einer der bekanntesten Propheten des Nihilismus, des Atheismus und der "Gott ist tot" Philosophie. Dass eine solche konsequente Haltung durchaus in den Wahnsinn führen kann -dafür konnte man das Leben Nietzsches als Zeugnis nehmen. In seiner Leugnung Gottes war N. allerdings viel tiefschürfender, konsequenter und auch existentieller betroffen als manche Oberflächenatheisten, die über die Ungerechtigkeit in der Welt, die metaphysische Sehnsucht und Veranlagung des Menschen kaum Gedanken verschwenden.

 

Für den konsequenten Atheisten ist das Leben eine Ansammlung chemisch- physikalischer Prozesse. Gefühle und Denken sind Beiwerk dieser "Chemie". Und wenn das irdische Leben zu Ende ist, dann ist es aus. Das was wir als Person bezeichnen, als einmaliges, wunderbares Geschöpf verlischt mit dem Tod endgültig und für immer. Die Taten des Menschen- ob sie gut oder schlecht waren- haben keinen eigentlichen Sinn - und sind wohl nur wert, in den Abgrund des Nichts und des Vergessens zu sinken.

 

Konsequenterweise (da müsste man dem Kabarettisten Josef Hader recht geben) ist der Mensch der hier auf Erden Opfer bringt und selbstlos liebt um anderen zu helfen und selbst Schaden erleidet ein vollkommener I****. Wen Hader sagt: Seien sie schlecht.... dann könnte man einen solchen Egoismus aus der Haltung dessen, der für seine bösen Taten keine Folgen in einem Jenseits fürchtet noch einen Lohn für seine guten Taten als konsequent ansehen. Auch ein Dostojewski kam zu der Formulierung: Wenn es keinen Gott gibt, dann ist alles erlaubt.

 

Das absolute Aus des menschlichen Lebens, der Persönlichkeit und das Verlöschen ins Nichts - das ist die "Hoffnung" die uns Atheismus in letzter Konsequenz bringen.

 

Absoluter Quatsch. Oder genauer gesagt: Es koennte vielleicht sein, dass irgendwo ein Atheist existiert, der diesen Unfug glaubt. Ich halte das aber fuer ziemlich unwahrscheinlich. Ich bin Atheist, und ich glaube diesen Unfug absolut nicht.

 

Mein Lieblingsteil ist der folgende Syllogismus: Nietzsche war ein Atheist. Er ist Wahnsinnig geworden. Also werden alle Atheisten wahnsinnig.

 

Ich frage mich gerade, ob die hier gemachten allgemeinen Aussagen ueber Atheisten beleidigend sind, oder nur den extrem beschraenkten und kadavergehorsamen Geist des Schreibers wiederspiegeln. Ich fuerchte eher das letztere.

 

Lieber Mariamante: Du hast Dier hier einen ganz besonders schwachsinnigen Strohmann aufgebaut. Dass dieser sich natuerlich leicht umwerfen laesst, sollte Dich nicht ueberraschen.

 

Liebe Katholiken: Bitte ueberzeugt mich davon, dass derartiger Unsinn nicht die Hauptstroemung des katholischen Glaubens ist. Ich verliere langsam die Hoffnung.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Zeit vor dem Tod ist eine Vorstellungshilfe, wie der eigene Tod (also die eigene Nichtexistenz) sich anfühlen könnte, eine andere Hilfe ist es, sich vorzustellen, daß man vom Leben und Wahrnehmen einer willkürlich aus dem Telefonbuch von Mexiko City oder sonst einem Ort, mit dessen Personen man gerade keinen Kontakt hat, so gut wie überhaupt nichts fühlt. Als diese Person ist man selber so gut wie tot. Und das, obwohl sie mitten in unserer Zeit lebt.

 

Wir leben soviele Leben nicht, wir haben soviele Zeiten nicht gelebt. Im Vergleich zu all dem Bewußtsein, das wir nicht erleben konnten, nicht erleben und nicht erleben werden, müßten wir eigentlich ständig über soviel eigenes Todsein trauern. Und das alles macht uns nicht halb so traurig, wie die Vergänglichkeit der vergleichsweise winzig kleinen Zeit, die wir als "ich" durchleben konnten.

bearbeitet von lissie
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wie manche Wissenschaftler behaupteten, gibt es in Wahrheit keine Vernichtung, sondern Verwandlung.

Wer behauptet das wo?

 

Wer das Ringen eines Denkers wie Nietzsche beobachtet sieht, dass es bei konsequentem Atheismus und Leugnung eines Jenseits nicht so einfach ist, Mensch zu bleiben und bei Verstand zu bleiben. Nietzsche ist einer der bekanntesten Propheten des Nihilismus, des Atheismus und der "Gott ist tot" Philosophie. Dass eine solche konsequente Haltung durchaus in den Wahnsinn führen kann -dafür konnte man das Leben Nietzsches als Zeugnis nehmen. In seiner Leugnung Gottes war N. allerdings viel tiefschürfender, konsequenter und auch existentieller betroffen als manche Oberflächenatheisten, die über die Ungerechtigkeit in der Welt, die metaphysische Sehnsucht und Veranlagung des Menschen kaum Gedanken verschwenden.

 

Für den konsequenten Atheisten ist das Leben eine Ansammlung chemisch- physikalischer Prozesse. Gefühle und Denken sind Beiwerk dieser "Chemie". Und wenn das irdische Leben zu Ende ist, dann ist es aus. Das was wir als Person bezeichnen, als einmaliges, wunderbares Geschöpf verlischt mit dem Tod endgültig und für immer. Die Taten des Menschen- ob sie gut oder schlecht waren- haben keinen eigentlichen Sinn - und sind wohl nur wert, in den Abgrund des Nichts und des Vergessens zu sinken.

 

Konsequenterweise (da müsste man dem Kabarettisten Josef Hader recht geben) ist der Mensch der hier auf Erden Opfer bringt und selbstlos liebt um anderen zu helfen und selbst Schaden erleidet ein vollkommener I****. Wen Hader sagt: Seien sie schlecht.... dann könnte man einen solchen Egoismus aus der Haltung dessen, der für seine bösen Taten keine Folgen in einem Jenseits fürchtet noch einen Lohn für seine guten Taten als konsequent ansehen. Auch ein Dostojewski kam zu der Formulierung: Wenn es keinen Gott gibt, dann ist alles erlaubt.

 

Das absolute Aus des menschlichen Lebens, der Persönlichkeit und das Verlöschen ins Nichts - das ist die "Hoffnung" die uns Atheismus in letzter Konsequenz bringen.

 

Absoluter Quatsch. Oder genauer gesagt: Es koennte vielleicht sein, dass irgendwo ein Atheist existiert, der diesen Unfug glaubt. Ich halte das aber fuer ziemlich unwahrscheinlich. Ich bin Atheist, und ich glaube diesen Unfug absolut nicht.

 

Mein Lieblingsteil ist der folgende Syllogismus: Nietzsche war ein Atheist. Er ist Wahnsinnig geworden. Also werden alle Atheisten wahnsinnig.

 

Ich frage mich gerade, ob die hier gemachten allgemeinen Aussagen ueber Atheisten beleidigend sind, oder nur den extrem beschraenkten und kadavergehorsamen Geist des Schreibers wiederspiegeln. Ich fuerchte eher das letztere.

 

Lieber Mariamante: Du hast Dier hier einen ganz besonders schwachsinnigen Strohmann aufgebaut. Dass dieser sich natuerlich leicht umwerfen laesst, sollte Dich nicht ueberraschen.

 

Liebe Katholiken: Bitte ueberzeugt mich davon, dass derartiger Unsinn nicht die Hauptstroemung des katholischen Glaubens ist. Ich verliere langsam die Hoffnung.

Werter Baumfäller: Ich ersuche von persönlichen Herabsetzungen, Unterstellungen und Denunzierungen abzusehen. Danke.

 

Nun der Versuch auf einige Deiner Aussagen zu antworten:

 

Die Behauptung dass Energien sich nur verwandeln kam von den theoretikern der 'Quantenphysik.

 

Ob Atheisten wahnsinnig sind oder nicht ist eine Frage des Standpunktes:

 

Wenn es Gott gibt- dann sind jene, die nicht daran glauben sondern sich eine Welt ohne Gott bauen in dem Sinne vom Wahn besetzt, es gäbe keinen Gott.

 

Wenn es keinen Gott gibt, dann sind jene wahn- sinnig, die das behauten. Da du zugegebenermaßen keinen Beweis erbringen kannst, dass Gott nicht existiert, wird sich hier schwerlich eine endgültige Aussage machen lassen. Aber sei beruhigt: Wenn viele die Augen für immer schließen, werden ihnen die Augen erst so richtig aufgehen. Nur Geduld. So lange dauert das Leben nicht - in der Stunde des Todes wird sich dann schon zeigen was wahr ist.

 

 

Deine fortwährenden Versuche die Glaubensaussagen anderer als Unsinn hinzustellen sind zwar eine lustige Primitiv- Psychokeule die Aussagen des anderen zu diskreditieren- aber kommen bei mir nicht an. Wie die Apostel möchte ich dir als Ex- Atheist sagen: Ich weiss auf wen ich vertraue.

 

Dass Du andere gerne als dumm hinstellst die eine Ansicht vertreten, die deiner nicht konform ist, die dich herausfordert spricht m.E. dafür, dass du dich ein bisserl zu gescheit , zu erhaben dünkst. Komm also von deinem hohen Podest herunter und bleib ruhig. Wenn du Dir eine Bestätigung von anderen Katholiken für das Bild des kath. Glaubens das du hast - nur zu. Vielleicht findet sich jemand, der deine Vorurteile bestätigen kann.

 

Wenn du meinst einen Menschen, seinen Glauben, seine Erfahrungen mit Gott aus einigen Postings hier schlüssig und vollgültig zu erkennen, so bist du entweder ein Genie mit Seelenschau oder ein Scharlatan.

bearbeitet von Mariamante
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

In diesem Forum gibt es Christen, die, so meine ich sagen zu können, keiner von uns A&As als Behaupter von Unsinnigkeiten und Blödsinn bezeichnen würde.

 

Dass du, Mariamante, und du, soames, nicht zu diesen gehört, ist schade, aber wir können nichts dafür.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Franciscus non papa

OT was - um himmels willen - sind denn "untergriffe"? würde gerne mal aufgeklärt. :blink:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

In diesem Forum gibt es Christen, die, so meine ich sagen zu können, keiner von uns A&As als Behaupter von Unsinnigkeiten und Blödsinn bezeichnen würde.

 

Dass du, Mariamante, und du, soames, nicht zu diesen gehört, ist schade, aber wir können nichts dafür.

Das glaube ich gerne dass es auch Kuschelchristen gibt, die provokante Aussagen meiden und die sich den AAs im Denken insoweit anpassen, dass es einen Consens gibt. Wenn Du das Evangelium kennst, dann wird dir auffallen, dass die Aussagen Jesu herausfordernd wirkten. Gerade die Schriftgelehrten und Theologen fühlten sich provoziert. Jesus stellt vor die Entscheidung. Das Evangelium ist radikal. Wer Christus und dem Evangelium treu ist und meint, er müsse sich zugleich der Welt so anpassen, dass er bei Antichristen, Atheisten u.a. nicht aneckt, der ist in Gefahr zum Verräter an der göttlichen Wahrheit zu werden und das Evangelium um seine Kraft zu bringen.

 

Liebe Ute: Es ist eine Ehre von Dir und anderen Atheisten mit negativen Eigenschaften bedacht zu werden und ich danke dir ausdrücklich dafür. Es zeigt, dass ich vielleicht doch ein wenig dem göttlichen Heiland Jesus Christus Nachfolge, dessen Worte nun mal kein Ohrenkitzel sind.

 

 

Die Lauheit der Christen und die Versuche, aus dem Evangelium ein Beruhigungsmittel zu manchen sind für ernsthafte Gottsucher ein Ärgernis.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Lauheit der Christen und die Versuche, aus dem Evangelium ein Beruhigungsmittel zu manchen sind für ernsthafte Gottsucher ein Ärgernis.

Das Evangelium IST ein Beruhigungsmittel, schließlich ist es die gute Nachricht. Natürlich ist Christus herausfordernd - aber das abschließende Urteil über die Menschen sei ihm überlassen.

 

Ob Christen lau sind, hängt nicht von der Anzahl der Rosenkränze ab, die gebetet werden. Ich wäre da ziemlich vorsichtigt. Richtig ist lediglich, dass viele Christen den Mut verloren haben, ihren Glauben öffentlich zu zeigen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das glaube ich gerne dass es auch Kuschelchristen gibt, die provokante Aussagen meiden und die sich den AAs im Denken insoweit anpassen, dass es einen Consens gibt.
Die Lauheit der Christen und die Versuche, aus dem Evangelium ein Beruhigungsmittel zu manchen sind für ernsthafte Gottsucher ein Ärgernis.

 

und (aus dem vorhergegangenen Posting, man beachte die Logik):

Wenn es keinen Gott gibt, dann sind jene wahn- sinnig, die das behauten. Da du zugegebenermaßen keinen Beweis erbringen kannst, dass Gott nicht existiert, wird sich hier schwerlich eine endgültige Aussage machen lassen. Aber sei beruhigt: Wenn viele die Augen für immer schließen, werden ihnen die Augen erst so richtig aufgehen. Nur Geduld. So lange dauert das Leben nicht - in der Stunde des Todes wird sich dann schon zeigen was wahr ist.

 

Kennen manche von euch Robert Neumann's Parodien "Mit fremden Federn"? Im zweiten Band gibt es einen Anhang, in dem der Autor Parodie als Literaturform analysiert und erklaert. Darin kommt folgende Beobachtung vor (hier aus dem Gedaechtnis zitiert): Die meiste Literatur kann man parodieren, und dabei kommt (wenns gut gemacht ist) meist sehr guter Humor raus. Aber extrem schlechte und extrem gute Literatur kann man nicht parodieren. Man kann Schiller's Glocke nicht parodieren - dafuer ist sie zu gut. Man kann sie hoechstens auf Saechsisch aufsagen, aber das ist Humor unter der Guertellinie. Andererseits kann man einen billigen Schundroman oder "Mein Kampf" auch nicht parodieren. Derartige Literatur ist so schlecht, dass sie sich nicht mehr parodieren laesst. Stattdessen kann man aus ihr zitieren, und wenn die Leser sich die Zitate mal vorsichtig durchlesen, merken sie, dass derartige Literatur ihre eigene Parodie ist.

 

In diesem Sinne sind oben zwei Absaetze von Mariamante. Darueber hinaus werde ich es nicht versuchen, mich mit seinen Gedankengaengen auseinanderzusetzen - sie sind einfach zu abstrus. Ich hoffe, dass jemand mehr Geduld als ich hat.

bearbeitet von Baumfaeller
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

In diesem Sinne sind oben zwei Absaetze von Mariamante. Darueber hinaus werde ich es nicht versuchen, mich mit seinen Gedankengaengen auseinanderzusetzen - sie sind einfach zu abstrus. Ich hoffe, dass jemand mehr Geduld als ich hat.

 

herzlichsten Dank und Vergelts Gott für diesen guten Vorsatz.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Lauheit der Christen und die Versuche, aus dem Evangelium ein Beruhigungsmittel zu manchen sind für ernsthafte Gottsucher ein Ärgernis.

Das Evangelium IST ein Beruhigungsmittel, schließlich ist es die gute Nachricht. Natürlich ist Christus herausfordernd - aber das abschließende Urteil über die Menschen sei ihm überlassen.

 

Ob Christen lau sind, hängt nicht von der Anzahl der Rosenkränze ab, die gebetet werden. Ich wäre da ziemlich vorsichtigt. Richtig ist lediglich, dass viele Christen den Mut verloren haben, ihren Glauben öffentlich zu zeigen.

Welches Evangelium meinst du? Meinst du jenes Evangelium wo drin vorkommt:

 

Ich bin nicht gekommen den Frieden zu bringen sondern das Schwert...

 

Wer Vater, Mutter, Bruder, Schwester mehr liebt wie mich, ist meiner nicht wert...

 

Wenn dir dein Auge zum Ärgernis wird, reiß es aus - es ist besser einäugig ins ewige Leben zu gelangen, als mit gesunden Gliedern in die Hölle geworfen zu werden...

 

Das sind nur einige wenige aufrüttelnde Aussagen die mir gerade einfallen. Wenn die Heiligen das Evangelium auch als Beruhigungsmittel angesehen hätten, dann hätten wir wohl kaum einen Antonius den Wüstenvater,einen hl. Franzikus und viele andere,die sich durch ein Wort der Bibel "beunruhigen" und aufrütteln ließen.

 

Es wird sehr gerne davon gesprochen, das Evangelium wäre eine Frohbotschaft keine Drohbotschaft. Es scheint, als würden die Leute, die das behaupten alle jene Stellen überlesen wo Jesus sehr klar vor dem Verderben warnt.

 

Wir hören das Evangelium seit vielen Jahrhunderten- und ich habe den Eindruck, als würde es uns nicht mehr erschüttern, beunruhigen und verändern. Wenn man manche regelmäßige Besucher nach der hl. Messe z.B. fragen würde, welche Stelle der Lesung, des Evangeliums war- ich bin mir nicht sicher, ob jeder darüber Auskunft geben könnte. Ich habe den Eindruck, dass uns die herausfordernden Worte des Evangeliums nicht mehr tief ins Herz hinein gehen. Und darin sehe ich eine Verfälschung der christlichen Wahrheit - und den Versuch, das Evangelium um seine Kraft zu bringen. Natürlich muss jeder bei sich selbst mit der Umkehr beginnen. Aber wer aus Opportunismus, Menschenfurcht und Feigheit verschweigt, dass das Evangelium radikale Forderungen stellt, dass der Weg der Umkehr auch weh tut -und dass das Christenleben (ehe es tiefen Frieden schenkt) auch Opfer fordert, Umkehr, Mühe der ist in großer Gefahr, die Menschen um Gott zu betrügen.

 

Wenn Jesus vom schmalen, steinigen und steilen Weg spricht der zum Leben führt und vom breiten Weg, der ins Verderben führt- dann ist das m.E. schon beunruhigend. ... die Möglichkeit ist doch vorhanden, dass wir am breiten Weg sind...oder?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Sie hoffen nicht nur, sie erwarten sie auch noch. Und zwar mit wissenschaftlicher Sicherheit, denn alles andere konnte wissenschaftlich noch nicht nachgewiesen werden, weshalb in den Augen von A&A eine begründete Vermutung, die an wissenschaftliche Sicherheit grenzt, dafür spricht. Außerdem wäre alles andere unlogisch, da A&A nicht über einen Geist, sondern nur über Ionenandockstationen verfügen, die selbstverständlich mit dem gesamten Leib aufhören zu funktionieren.

Hat jemand die Strohmaenner mitgezaehlt?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wenn Jesus vom schmalen, steinigen und steilen Weg spricht der zum Leben führt und vom breiten Weg, der ins Verderben führt- dann ist das m.E. schon beunruhigend. ... die Möglichkeit ist doch vorhanden, dass wir am breiten Weg sind...oder?

Erfahrungsgemäß sind die schmalen, steinigen und steilen Wege viel gefährlicher als die breiten. Insofern ist es in der Tat beunruhigend, wenn jemand von der Benutzung des breiten Wegs abrät.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich glaube, alle A&As die so fleißig hier in diesem Forum mitschreiben, für alle habe ich die unerschütterliche Hoffnung, sie im Jenseits wiederzutreffen.

"Es waere nett, wenn es irgendwie weitergehen wuerde." ja, das wäre es, besonders angesichts des oftmals kurzen und oftmals elenden Erdendaseins :blink:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Diese Gnade bekommt man nicht gewährt, man muss es sich erarbeiten.

 

Ich erinnere mich noch daran, als ich selbst ungläubig wurde, jahrelang hat man mir eingeredet, dass es ohne Gott und Religion weder Moral noch einen Sinn des Lebens gibt und dass man als Ungläubiger ungeheure Angst vor dem Tode durchstehen muss.

 

Aber komischerweise hat sich meine Moral nur geändert, sie ging nicht völlig verloren, beim Sinn des Lebens habe ich keinen Mangel verspürt, und Angst vor dem Tode hatte ich danach genau soviel wie davor auch. Es hat lange gedauert, bis sich verstand, warum das so ist.

 

Es ist eine Legende, dass man als Ungläubiger mehr Angst vor dem Tod hat denn als Gläubiger. Die meisten Christen fürchten sich vor dem Tod genauso wie die Atheisten - einfach deswegen, weil es einen biologischen Trieb zum Leben gibt, der durch Angst gespeist wird (Angst ist ein Warnhinweis, Angst warnt uns vor dem, was wir meiden sollten). Diese biologische begründete Angst wird durch den Glauben nicht verdrängt, nicht einmal gedämpft. Lediglich durch die "Angst vor der Angst" wird den Leuten ein Motiv gegeben, am Glauben festzuhängen - was natürlich bedeutet, dass der Gläubige eher mehr an Ängsten hat als der Atheist: Zusätzlich zur biologisch-natürlichen Todesangst hat er noch die Angst, dass sich diese Angst verstärken wird, wenn er aufhört, zu glauben. Eigentlich ein perfider Trick, um die Gläubigen "bei der Stange" zu halten.

Hallo Volker,

 

da muss ich dir leider recht geben. Eigentlich müssten Christen viel entkrampfter und bewusster leben, da sie den Tod nicht spüren. Leider ist diese Kleingläubigkeit bei vielen Christen weit verbreitet und die moderne historisch-kritische Exegese trägt viel dazu bei, dass viele nicht mehr glauben.

 

Ich kann nur für mich sprechen, ich fürchte den Tod nicht, denn Jesus ist für mich schon gestorben. Wenn mein Körper stirbt, gehe ich zu meinen Heiland. Das ist das schöne daran und alles andere wird nebensächlich.

 

Gruss Thomas

bearbeitet von tomlo
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Diese Gnade bekommt man nicht gewährt, man muss es sich erarbeiten.

 

Ich erinnere mich noch daran, als ich selbst ungläubig wurde, jahrelang hat man mir eingeredet, dass es ohne Gott und Religion weder Moral noch einen Sinn des Lebens gibt und dass man als Ungläubiger ungeheure Angst vor dem Tode durchstehen muss.

Ich ja gar nicht ungläubig werden. Es reicht, wenn ich vor dem ewigen Leben verschont bleibe.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Diese Gnade bekommt man nicht gewährt, man muss es sich erarbeiten.

 

Ich erinnere mich noch daran, als ich selbst ungläubig wurde, jahrelang hat man mir eingeredet, dass es ohne Gott und Religion weder Moral noch einen Sinn des Lebens gibt und dass man als Ungläubiger ungeheure Angst vor dem Tode durchstehen muss.

Ich ja gar nicht ungläubig werden. Es reicht, wenn ich vor dem ewigen Leben verschont bleibe.

wie bedauerlich, du weisst nicht, was dir entgeht :blink:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Diese Gnade bekommt man nicht gewährt, man muss es sich erarbeiten.

 

Ich erinnere mich noch daran, als ich selbst ungläubig wurde, jahrelang hat man mir eingeredet, dass es ohne Gott und Religion weder Moral noch einen Sinn des Lebens gibt und dass man als Ungläubiger ungeheure Angst vor dem Tode durchstehen muss.

Ich ja gar nicht ungläubig werden. Es reicht, wenn ich vor dem ewigen Leben verschont bleibe.

wie bedauerlich, du weisst nicht, was dir entgeht :blink:

Und Du weisst es? Schon mitgemacht? Oder woher dann?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich glaube, alle A&As die so fleißig hier in diesem Forum mitschreiben, für alle habe ich die unerschütterliche Hoffnung, sie im Jenseits wiederzutreffen.

"Es waere nett, wenn es irgendwie weitergehen wuerde." ja, das wäre es, besonders angesichts des oftmals kurzen und oftmals elenden Erdendaseins :blink:

Auch leider manchmal deswegen, aber ebenfalls aufgrund des oftmals liebgewonnen Erdendaseins. Das ist ja auch der Grund, warum wir an unserem Leben und an dem der Anderen hängen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Was erhofft sich ein Mensch, der nicht an Gott glaubt, für die "Zeit" nach seinem Tod?

er kann sich nur die absolute Vernichtung seiner Person erhoffen :blink: Führwahr das nenn ich eine gute Hoffnung :)

Sie hoffen nicht nur, sie erwarten sie auch noch. Und zwar mit wissenschaftlicher Sicherheit, denn alles andere konnte wissenschaftlich noch nicht nachgewiesen werden, weshalb in den Augen von A&A eine begründete Vermutung, die an wissenschaftliche Sicherheit grenzt, dafür spricht. Außerdem wäre alles andere unlogisch, da A&A nicht über einen Geist, sondern nur über Ionenandockstationen verfügen, die selbstverständlich mit dem gesamten Leib aufhören zu funktionieren.

Somaes, genau das ist der Unterschied zwischen Dir als Christ und mir als A&Aler.

 

Ich wünsche mir nicht, irgendwann einfach aufzuhören zu existieren. Bisher zeigt der Erkenntnisstand mir aber nichts anderes, also muss ich damit rechnen, dass es so geschieht.

 

Du hingegen wünscht Dir, nach dem Tode weiterzuleben, wahrscheinlich ein Grund, warum das Christentum für Dich attraktiv erscheint. Und weil es wünschenswert wäre, wäre es nett, wenn es wahr sein könnte.

 

Mag sein, dass Du Wunschdenken zur Wahrheit erheben kannst, ich kann es nicht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das glaube ich gerne dass es auch Kuschelchristen gibt, die provokante Aussagen meiden und die sich den AAs im Denken insoweit anpassen, dass es einen Consens gibt.

Ich glaube nicht, dass Mecky, Oestemer, Sven Stemmildt oder Thomas Blömer mit diesem Ausdruck korrekt bezeichnet sind.

 

Aber ich vermute, dass du den Unterschied tatsächlich nicht sehen kannst.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

da muss ich dir leider recht geben. Eigentlich müssten Christen viel entkrampfter und bewusster leben, da sie den Tod nicht spüren. Leider ist diese Kleingläubigkeit bei vielen Christen weit verbreitet und die moderne historisch-kritische Exegese trägt viel dazu bei, dass viele nicht mehr glauben.

Das ist keine Kleingläubigkeit - die Angst vor dem Tod ist eine biologische Grundkonstante unseres Lebens, auch wenn sie den einen mehr und den anderen weniger betrifft (so wie der eine auch besser hören kann als der andere).

 

Jedes Tier meidet den Tod, wo es nur geht - Ausnahme ist lediglich der Schutz der Jungen. Die Angst vor dem Tod ist ein Schutzmechanismus, wenn die Christen ihn nicht ebenso hätten wie die Atheisten, dann wären die Christen schon längst ausgestorben. Angst kann man natürlich überwinden oder verdrängen, aber bei einer so tief in uns verwurzelten Angst ist das schwer, wenn auch nicht unmöglich.

 

Normalerweise verdrängen wir die Angst, weil ein zuviel an Angst auch wieder schädlich wäre (man stelle sich vor, man würde jede Minute an seinen Tod denken - man würde aus Angst vor dem Tod Selbstmord begehen :blink: ).

 

Man kann nun mit der Angst vor der Angst Schindluder treiben. Dazu muss man nur den Leuten erstens diese Angst wieder bewusst machen und ihnen zweitens eine Lösung dafür anbieten. Unbewusst machen Christen dasselbe wie das, was man mit ihnen auch getrieben hat: Sie versuchen, einem Atheisten Angst vor dem Tod einzujagen. Mit bewussten Atheisten funktioniert das nur nicht besonders gut, weil wir diese Masche kennen, und weil wir Wahrheit höher schätzen als Angstfreiheit - und weil diejenigen unter uns, die mal gläubig waren, ganz genau wissen, dass die Befreiung von der Angst vor dem Tode mit dem Glauben nicht wirklich funktioniert, man kann den Menschen nur die "Angst vor der Angst" nehmen. Aber die muss man dem Atheisten erstmal einjagen, damit er die "Lösung" akzeptiert.

 

Aber ich habe keine "Angst vor der Angst". Mir kann man nicht mehr Angst vor dem Tode einjagen, als ich ohnehin schon habe. Und ich weiß, dass ich als Gläubiger u. a. auch deswegen gegelaubt habe, weil ich Angst davor hatte, dass wenn ich nicht glaube, meiner Todesangst hilflos ausgeliefert wäre, was aber meiner Erfahrung nach nicht stimmt. Ich hatte als Gläubiger exakt soviel Angst vor dem Tod wie ich auch jetzt habe, ich habe nur keine Angst davor, mehr Angst zu haben, wenn ich meinen Glauben verliere - denn den habe ich schon verloren.

 

Es ist ziemlich raffiniert, den Menschen die Meinung einzuimpfen, er würde vor Angst vor dem Tode vergehen oder die Freude am Leben verlieren o. ä. Das geht mit Kindern leichter als mit Erwachsenen, mit seelisch labilen Menschen besser als mit seelisch stabilen. Und diese zusätzliche Angst, die man den Menschen erst eingejagt hat, die nimmt man ihn dann wieder, wofür derjenige (der leichtgläubig genug ist) dann auch dankbar ist. Angst ist manchmal ein schlechter Ratgeber.

 

Vergleichbar ist das mit einem Arzt, der die Menschen erst mit einem Messer schneidet und ihnen dann Verbandsmaterial verkauft und ihre Schmerzen lindert. Dasselbe funktioniert ja auch mit dem Konzept der Sünde prima: Erst macht man die Menschen zu Sündern, dann bietet man ihnen eine Erlösung von der Sünde an. Das funktioniert so gut, dass den Menschen die Widersinnigkeit des christlichen Sündenkonzepts nicht einmal auffällt und sie bereit sind, dieses auch gegen rationale Argumente zu verteidigen.

 

Angst einjagen und dann die Angst wieder nehmen ist ein Konzept, das sehr gut funktioniert und z. B. auch in der Werbung mit Erfolg angewandt wird, um den Menschen allerlei wirkungslose Pülverchen etc. zu verkaufen. Man kann den Menschen so die Angst vor gefährlichen "Erdstrahlen" einreden, und diese dann mit einem tollen Amulett für NUR NOCH 200,-- Euro wieder vertreiben. Und hat lauter zufriedene Kunden, die nun keine Angst mehr vor den "Erdstrahlen" haben, die sie ohne den Verkäufer sowieso nie gehabt hätten.

 

Das System ist selbstperpetuierend: Denn wenn man dem Christen diese Angst erstmal eingejagt hat, so wird er dieselbe Masche auch bei anderen versuchen, weil sie ja bei ihm "Erfolg" gehabt hat, er hat nun wieder so viel Angst vor dem Tod, wie er auch ohne das Christentum haben würde, aber vor dem Übermaß an Angst ist er ja kuriert worden - er hat nur längst vergessen, wer ihm dieses Übermaß eigentlich ursprünglich eingeredet hat (wie bei dem Amulett auch, allerdings ist die Angst vor dem Tode real, die vor den Erdstrahlen ist nur eingebildet, aber man könnte auch die Angst vor irgendeiner sehr realen Krankheit nehmen, dies würde sogar noch besser funktionieren).

 

Die meisten Christen sind nun überrascht, dass diese bei Atheisten nicht so gut klappt, es ist ihnen sogar ein bisschen unheimlich. Wie abgebrüht muss ein Mensch sein, um keine Angst vor dem Tode zu haben bzw. weniger, als er nach Meinung des Christen "eigentlich" haben müsste? Aber die Abgebrühtheit des Atheisten besteht nur darin, sich nicht so leicht einen Aberglauben einreden zu lassen. Die meisten bewussten Atheisten sind in der Tat nicht so leicht abergläubisch, ganz einfach, weil die Mehrheit der bewussten Atheisten eben auch Naturalisten sind und sich viel mehr durch rationale Argumente als durch irrationales Angsteinjagen beeindrucken lassen. Ich sage "bewusste Atheisten", weil diejenigen, die sich nicht explizit für den Atheismus entschieden haben, ebenso anfällig für Aberglauben sein können - nur hatten die meisten von ihnen Eltern, die auch schon dagegen "geimpft" waren.

 

Die "Angst vor der Angst vor dem Tod" ist wie ein Virus (oder Mem), welches sich in den Köpfen der Menschen, die kein rationales Immunsystem haben, leicht repliziert und dann weitergegeben wird, vor allem an die Kinder. Kindern kann man nämlich auch leicht Angst einjagen, weswegen man sie auch vor den üblichen Gruselfilmen bewahrt. Kinder haben nämlich Fantasie, die man dazu benützen kann.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...