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Evangelien vom Mittwoch


Lichtlein

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Mittwoch der 24. Woche im Jahreskreis

 

 

Zur Lesung.  Man nennt 1 Kor 13 „das Hohelied der Liebe“. Aber nicht ums Dichten geht es dem Apostel. Er hat von den verschiedenen Geistesgaben in der Gemeinde gesprochen; ihretwegen war es in Korinth zu Spaltungen gekommen. Nun schiebt er allen kleinen Kram beiseite: nichts hat Wert ohne die Liebe, und nur sie hat Dauer. Die Größe eines Menschen und die Vollkommenheit des Christen werden an der Liebe gemessen; das jedenfalls ist der Maßstab Gottes. - Röm 13, 8-10; 1 Joh 3, 13-18; 1 Thess 5, 14-15; Röm 12, 9-10.  (Quelle Erzabtei Beuron)

 

 

„Worüber man nachdenken könnte, wenn man den ganzen Text (1 Kor 13) gelesen hat:

 

1. Weder überragende natürliche Talente noch geistliche Fähigkeiten, wie sie einzelnen verliehen werden, halten die Gemeinde zusammen, sondern die stetige Bereitschaft zur Liebe, die sich aktiv als Aufmerksamkeit, als Wegbahnung, als helfende Tat, passiv als Geduld und Tragfähigkeit bewährt.

 

2. Liebe ist noch nicht verstanden, wenn man sie für eine Tugend ansieht und als solche honorieren will. Sie ist vielmehr ein Wesenszug, der ins Menschenbild gehört; eine Kraft, die sich ausreift, wenn sie nicht entmutigt oder verdorben wird. Wo sie gar ihre Wurzeln bis in jene Tiefe senken kann, in der die Wirksamkeit des heiligen Geistes ansetzt, wird sie zu ei­ner Erscheinungsweise Christi. Eben das meint die Rede von der Liebe.

 

3. Es gibt eine Möglichkeit, diese Liebe zu erspüren. Dem einen mag sie rätselhaft, dem andern vertraut erscheinen, beiden ist sie ein Verheißungszeichen. Sie ermutigt den Glauben an den lebendigen Gott und erweckt eine hoffende Zuversicht. Aber sie wirkt auch ansteckend; verlockt dazu, den Regungen, die sich in guten Augenblicken melden, in vorsichtigen Versuchen Raum zu geben. In all diesen Vorgängen realisiert sich, was im Neuen Testament mit Erlösung gemeint ist“ (Heinrich Kahlefeld).   (Quelle Erzabtei Beuron)

 

 

Lesung

 

1 Kor 12, 31 – 13, 13

 

 

31 Ich zeige euch jetzt noch einen anderen Weg, einen, der alles übersteigt:

1 Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke.

2 Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis hätte; wenn ich alle Glaubenskraft besäße und Berge damit versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts.

3 Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte, und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts.

4 Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf.

5 Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach.

6 Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit.

7 Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand.

8 Die Liebe hört niemals auf. Prophetisches Reden hat ein Ende, Zungenrede verstummt, Erkenntnis vergeht.

9 Denn Stückwerk ist unser Erkennen, Stückwerk unser prophetisches Reden;

10 wenn aber das Vollendete kommt, vergeht alles Stückwerk.

11 Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind und urteilte wie ein Kind. Als ich ein Mann wurde, legte ich ab, was Kind an mir war.

12 Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin.

13 Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe.

 

 

 

 

Zum Evangelium.  Die Zeichen der Gottesherrschaft sind für alle sichtbar, die sie sehen wollen. Johannes der Täufer hat Buße gepredigt und das nahe Gericht angesagt. Der Menschensohn hält Mahl mit Zöllnern und Sündern und verkündet die Botschaft von der Liebe Gottes. Beide werden von den „Menschen dieser Generation“ abgelehnt. „Diese Generation“ ist „böse“ (11, 29) und fordert Zeichen und Wunder, aber ist nicht bereit, sich zu bekehren. Die anklagende Mahnrede Jesu gilt in erster Linie den Pharisäern und Gesetzeslehrern, die den Willen Gottes verachten (7, 30) und auch das Volk daran hindern, die Botschaft Jesu anzunehmen. Trotzdem gibt es „Kinder der Weisheit“ (V. 35): Menschenherzen, die fähig sind, die Sprache Gottes zu verstehen. Es sind nach Lk 10, 21 die Kleinen und Unmündigen, die Armen. - Mt 11, 16-19. ­Zu 7, 35: Spr 8, 32-36.  (Quelle Erzabtei Beuron)

 

 

Evangelium

 

Lk 7, 31-35

 

 

31 Mit wem soll ich also die Menschen dieser Generation vergleichen? Wem sind sie ähnlich?

32 Sie sind wie Kinder, die auf dem Marktplatz sitzen und einander zurufen: Wir haben für euch auf der Flöte (Hochzeitslieder) gespielt, und ihr habt nicht getanzt; wir haben Klagelieder gesungen, und ihr habt nicht geweint.

33 Johannes der Täufer ist gekommen, er isst kein Brot und trinkt keinen Wein, und ihr sagt: Er ist von einem Dämon besessen.

34 Der Menschensohn ist gekommen, er isst und trinkt; darauf sagt ihr: Dieser Fresser und Säufer, dieser Freund der Zöllner und Sünder!

35 Und doch hat die Weisheit durch alle ihre Kinder Recht bekommen.

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Mittwoch der 25. Woche im Jahreskreis

 

 

Zur Lesung. Vor Gottes unfassbarer Größe erfährt der Mensch seine Grenze. Vom Reden über Gott gelangt der Weise schließlich zum Schweigen über Gott (30, 1-2). Wo aber Gott spricht, da wird alles klar und gut. Gott spricht durch Worte und durch Taten; er spricht durch „das Gesetz und die Propheten“, und er spricht durch sein rettendes oder richtiges Eingreifen in die Geschichte. - Die Verse 7-9 sind das Gebet eines bescheidenen Weisen. Er bittet um zwei Gnaden: l. Ehrlichkeit des Denkens und der Rede, 2. ausreichenden Besitz, nicht zu wenig und nicht zu viel, denn beides ist für den Menschen gefährlich. Weisheit und Erfolg sind keineswegs gleichbedeutend mit Reichtum. - 2 Sam 22, 31; Ps 12, 6; 18, 31; 1 Kön 3, 8-13; Ps 119, 29; Mt 6, 11; Lk 11, 3; Dtn 6, 12; 32, 15.  (Quelle Erzabtei Beuron)

 

 

Lesung

                                                                                         Spr 30, 5-9

 

 

5 Jede Rede Gottes ist im Feuer geläutert; ein Schild ist er für alle, die bei ihm sich bergen.

6 Füg seinen Worten nichts hinzu, sonst überführt er dich, und du stehst als Lügner da.

7Um zweierlei bitte ich dich, versag es mir nicht, bevor ich sterbe:

8Falschheit und Lügenwort halt fern von mir; gib mir weder Armut noch Reichtum, nähr mich mit dem Brot, das mir nötig ist,

9damit ich nicht, satt geworden, dich verleugne und sage: Wer ist denn der Herr?, damit ich nicht als Armer zum Dieb werde und mich am Namen meines Gottes vergreife.

 

 

 

 

Zum Evangelium. Die Zwölf waren bisher nur Begleiter Jesu und Zeugen seines Tuns. Nun sendet er sie in die Dörfer Galiläas, damit sie das Reich Gottes verkünden. Dazu gibt er ihnen als einzige Ausrüstung die Kraft seines Geistes und die Macht über Dämonen und Krankheiten. Jede weitere Ausrüstung und Sicherung wird ihnen ausdrücklich untersagt. Von anderen Wanderpredigern, die es damals gab, sollen die Boten Jesu sich durch ihre völlige Armut unterscheiden: sie sollen darauf vertrauen, dass Gott selbst die Häuser und die Herzen öffnen wird. Diese wunderbare Zeit gehört auch für Lukas bereits der Vergangenheit an, die völlige Mittellosigkeit der Missionare lief sich später nicht mehr verwirklichen. In Lk 22, 35 wird an diese Aussendung nochmals erinnert; „jetzt aber...“ (22, 36), in einer feindselig verschlossenen Welt, braucht jeder seine Ausrüstung. Trotzdem: die Forderung der Armut bleibt. - Lk 8, 1-3; Mk 6, 7-13; weitere Aussendungsreden: Lk 10, 1-12; Mt 9, 37-38; 10, 5-16; Apg 9, 43; 16, 15; 17, 7; 18, 3; 13, 51.  (Quelle Erzabtei Beuron)

 

 

Evangelium

 

Lk 9, 1-6

 

 

1 Dann rief er die Zwölf zu sich und gab ihnen die Kraft und die Vollmacht, alle Dämonen auszutreiben und die Kranken gesund zu machen.

2 Und er sandte sie aus mit dem Auftrag, das Reich Gottes zu verkünden und zu heilen.

3 Er sagte zu ihnen: Nehmt nichts mit auf den Weg, keinen Wanderstab und keine Vorratstasche, kein Brot, kein Geld und kein zweites Hemd.

4 Bleibt in dem Haus, in dem ihr einkehrt, bis ihr den Ort wieder verlasst.

5 Wenn euch aber die Leute in einer Stadt nicht aufnehmen wollen, dann geht weg, und schüttelt den Staub von euren Füßen, zum Zeugnis gegen sie.

6 Die Zwölf machten sich auf den Weg und wanderten von Dorf zu Dorf. Sie verkündeten das Evangelium und heilten überall die Kranken.

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2. Oktober

 

Heilige Schutzengel

 

Der Glaube an Engel, d. h. mächtige Geistwesen, die in der Welt Gottes und der Menschen eine Rolle spielen, wird schon in der Heiligen Schrift ausgesprochen, wenn auch nicht eigentlich geklärt. Im Alten Testament ist der „Engel Gottes“ (Engel Jahwes) der hilfreiche Bote Gottes (Gen 16, 7; 21, 17; Ex 14, 19; 2 Kön 19, 35). In späteren Schriften (z. B. Daniel) finden wir Namen von Engeln, denen bestimmte Aufgaben zugewiesen sind. Im Neuen Testament spielen die Engel eine Rolle im Leben Jesu und der Urkirche. Es gibt dämonische, satanische Mächte, und es gibt auch die guten Engel, die den Menschen helfen, sie führen und beschützen. Der Glaube an die Schutzengel stützt sich vor allem auf Mt 18, 10. - Die liturgische Verehrung der Schutzengel hat sich vor allem im 15. und 16. Jahrhundert verbreitet, zunächst in Verbindung mit dem Fest des Erzengels Michael (29. September); 1670 hat Papst Klemens X. das Schutzengelfest für die ganze Kirche vorgeschrieben und auf den 2. Oktober festgelegt. (Quelle Erzabtei Beuron)

 

 

 

Zur Lesung. Das hebräische Wort, das wir gewöhnlich mit „Engel“ übersetzen, bezeichnet zunächst einfach den Boten, der im Auftrag des Herrn etwas zu sagen oder zu tun hat. Im Alten Testament ist aber der „Engel des Herrn“ („Engel Jahwes“) oft kaum von Jahwe selbst zu unterscheiden; es ist Gott selbst, sofern er auf der Erde redend und handelnd in Erscheinung tritt. Erst in späteren Texten, vor allem vom babylonischen Exil an, finden wir genauere Aussagen, in denen nicht nur klar zwischen Gott und seinen Engeln unterschieden wird, sondern auch bestimmte Namen und Dienste einzelner Engel genannt werden. Exodus 23 gehört in dieser Hinsicht zu den früheren Texten (wenn auch nicht zu den ganz frühen, die noch unbefangen sagen, dass Gott selbst auftritt und redet, z. B. Gen 24, 7). Gott verspricht dem Volk in der Wüste, er werde ihm einen Engel vorausschicken, der es auf dem Weg führen und schützen soll. In diesem „Engel“ oder Boten ist der Name Gottes gegenwärtig (23, 21); der Name ist aber Gott selbst, der sich den Menschen zu erkennen gibt, ihnen erlaubt, seinen Namen „anzurufen“ oder auch ihnen den Schrecken seiner Gegenwart zu verspüren gibt (vgl. Ex 23, 20-21 mit 23, 27 und 28). Weil Gott selbst in seinem Engel gegenwärtig ist, schuldet der Mensch ihm Ehr­furcht und Vertrauen. - Ex 14, 19; 33, 2; Num 20, 16; Jes 63, 9. (Quelle Erzabtei Beuron)

 

 

Lesung                                                                              

 

Ex 23, 20-23a

 

 

20 Ich werde einen Engel schicken, der dir vorausgeht. Er soll dich auf dem Weg schützen und dich an den Ort bringen, den ich bestimmt habe.

21 Achte auf ihn, und hör auf seine Stimme! Widersetz dich ihm nicht! Er würde es nicht ertragen, wenn ihr euch auflehnt; denn in ihm ist mein Name gegenwärtig.

22 Wenn du auf seine Stimme hörst und alles tust, was ich sage, dann werde ich der Feind deiner Feinde sein und alle in die Enge treiben, die dich bedrängen.

23a Wenn mein Engel dir vorausgeht.

 

 

 

 

Das Evangelium ist Eigentext dieses Gedenktages

 

Zum Evangelium. Die Reden und Weisungen Jesu, die Matthäus in Kap. 18 zusammengefasst hat, hat man als „Gemeindeordnung“ oder als „Hausordnung Gottes“ bezeichnet. Die Rede ist an die Jünger gerichtet. Mit „Jünger“ sind hier aber nicht nur die Wenigen gemeint, die damals in der unmittelbaren Nachfolge Jesu standen; der Evangelist hat die Jüngergemeinde seiner eigenen Zeit, die nachösterliche Kirche, im Blick. In jeder Zeit muss neu an das Grundgesetz erinnert werden, das Jesus für seine Jünger aufgestellt hat. Immer ist eine tief greifende Bekehrung notwendig, ein neues Denken und Verhalten, wenn ein Mensch dem Gesetz Christi entsprechen will. Die Forderung, wir sollen wie die Kinder Gottes werden, verlangt von uns eine absolute Wahrhaftigkeit vor Gott und vor uns selbst. Das Kind weiß, dass es klein und schwach ist, dass es völlig von der Liebe und Gunst der Großen abhängt. Aber gerade in dieser Schwachheit des Kindes liegt seine unwiderstehliche Macht. Wer es fertig bringt, zu werden wie ein Kind, der hat alles gewonnen. - In Mt 18, 10 ist im griechischen Text von den „Kleinen“ die Rede; damit sind nicht nur die Kinder gemeint; es sind die Schwachen, die wirtschaftlich und sozial Niedrigstehenden, die „einfachen Menschen“, wie es in anderer Übersetzung heißt. Es wird immer nahe liegen, solche Menschen geringschätzig zu behandeln. Davor warnt uns Jesus mit dem Hinweis auf die Würde ge­rade dieser Menschen. Gott selbst kennt und ehrt jeden von ihnen. Die Tage und Taten der „einfachen Menschen“ sind vor Gott gegenwärtig. Mittler und Boten der Sorge Gottes für jeden Menschen sind die Engel, die ebenso im Dienst der Menschen stehen wie im Dienst Gottes. - Zu 18, 1-5: Mk 9, 33-37; Lk 9, 46-48. - Zu 18, 3: Mk 10, 15; Lk 18, 17. - Zu 18, 4: Mt 23, 12; Lk 14, 11. - Zu 18, 5: Mt 10, 40; Joh 13, 20. - ­Zu 18, 10: Apg 12, 15; Hebr 1, 14.  (Quelle Erzabtei Beuron)

 

 

Evangelium

 

Mt 18, 1-5.10

 

 

1 In jener Stunde kamen die Jünger zu Jesus und fragten: Wer ist im Himmelreich der Größte?

2 Da rief er ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte

3 und sagte: Amen, das sage ich euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen.

4 Wer so klein sein kann wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte.

5 Und wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf.

10 Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters.

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Mittwoch der 27. Woche im Jahreskreis

 

 

Lesung                                                                                                            Gal 2, 1-2.7-14

 

Sie erkannten die Gnade, die mir verliehen ist

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Galater

 

1Vierzehn Jahre später ging ich wieder nach Jerusalem hinauf, zusammen mit Barnabas; ich nahm auch Titus mit.

 

2Ich ging hinauf aufgrund einer Offenbarung, legte der Gemeinde und im besonderen den «Angesehenen» das Evangelium vor, das ich unter den Heiden verkündige; ich wollte sicher sein, dass ich nicht vergeblich laufe oder gelaufen bin.

 

7Im Gegenteil, sie sahen, dass mir das Evangelium für die Unbeschnittenen anvertraut ist wie dem Petrus für die Beschnittenen -

 

8denn Gott, der Petrus die Kraft zum Aposteldienst unter den Beschnittenen gegeben hat, gab sie mir zum Dienst unter den Heiden -,

 

9und sie erkannten die Gnade, die mir verliehen ist. Deshalb gaben Jakobus, Kephas und Johannes, die als die «Säulen» Ansehen genießen, mir und Barnabas die Hand zum Zeichen der Gemeinschaft: Wir sollten zu den Heiden gehen, sie zu den Beschnittenen.

 

10Nur sollten wir an ihre Armen denken; und das zu tun, habe ich mich eifrig bemüht.

 

11Als Kephas aber nach Antiochia gekommen war, bin ich ihm offen entgegengetreten, weil er sich ins Unrecht gesetzt hatte.

 

12Bevor nämlich Leute aus dem Kreis um Jakobus eintrafen, pflegte er zusammen mit den Heiden zu essen. Nach ihrer Ankunft aber zog er sich von den Heiden zurück und trennte sich von ihnen, weil er die Beschnittenen fürchtete.

 

13Ebenso unaufrichtig wie er verhielten sich die anderen Juden, so dass auch Barnabas durch ihre Heuchelei verführt wurde.

 

14Als ich aber sah, dass sie von der Wahrheit des Evangeliums abwichen, sagte ich zu Kephas in Gegenwart aller: Wenn du als Jude nach Art der Heiden und nicht nach Art der Juden lebst, wie kannst du dann die Heiden zwingen, wie Juden zu leben?

 

 

 

Zum Evangelium  Die Tatsache, dass Jesus betet, und die Art, wie er es tut, veranlasst die Bitte: „Herr, lehre uns beten!“ Jesus gibt den Jüngern das Vaterunser als Grundform und Grundweisung für alles Beten. Lukas berichtet im Vergleich zu Matthäus (Mt 6, 9-13) einen kürzeren Wortlaut des Vaterunsers, mit nur fünf Bitten. In der Mitte steht die Bitte um das Brot, das wir täglich brauchen: das Brot für Leib und Seele. Voraus gehen zwei Gebetsrufe, die Gottes Ehre (seinen „Namen“) und das Kommen seiner Herrschaft zum Inhalt haben. Vergebung der Sünde und Bewahrung vor dem Bösen ist, nach dem täglichen Brot, das, was der Mensch am nötigsten hat. Wer dieses Gebet mit aufrichtigem Herzen sprechen kann, hat angefangen, ein Jünger Jesu zu sein.

 

 

Evangelium                                                                                                      Lk 11, 1-4

 

Herr, lehre uns beten!

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

 

1Jesus betete einmal an einem Ort; und als er das Gebet beendet hatte, sagte einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie schon Johannes seine Jünger beten gelehrt hat.

 

2Da sagte er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Vater, dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme.

 

3Gib uns täglich das Brot, das wir brauchen.

 

4Und erlass uns unsere Sünden; denn auch wir erlassen jedem, was er uns schuldig ist. Und führe uns nicht in Versuchung.

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Mittwoch der 28. Woche im Jahreskreis

 

 

Lesung                                                                                                                Gal 5, 18-25

 

Alle, die zu Christus gehören, haben das Fleisch und damit ihre Leidenschaften und Begierden gekreuzigt

 

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Galater

 

18Wenn ihr euch aber vom Geist führen lasst, dann steht ihr nicht unter dem Gesetz.

 

19Die Werke des Fleisches sind deutlich erkennbar: Unzucht, Unsittlichkeit, ausschweifendes Leben,

 

20Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Jähzorn, Eigennutz, Spaltungen, Parteiungen,

 

21Neid und Missgunst, Trink- und Essgelage und Ähnliches mehr. Ich wiederhole, was ich euch schon früher gesagt habe: Wer so etwas tut, wird das Reich Gottes nicht erben.

 

22Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue,

 

23Sanftmut und Selbstbeherrschung; dem allem widerspricht das Gesetz nicht.

 

24Alle, die zu Christus Jesus gehören, haben das Fleisch und damit ihre Leidenschaften und Begierden gekreuzigt.

 

25Wenn wir aus dem Geist leben, dann wollen wir dem Geist auch folgen.

 

 

Zum Evangelium In Mt 23 stehen sieben Wehrufe, die sich gegen Schriftgelehrte (Gesetzeslehrer) und Pharisäer gemeinsam richten. Lukas hat drei Wehrufe gegen die Pharisäer und drei gegen die Schriftgelehrten. Nicht alle Pharisäer waren Gesetzeslehrer, aber die wichtigsten Gesetzes­lehrer gehörten der pharisäischen Richtung an. In diesen Kreisen legte man größten Wert auf gewissenhafte Beobachtung des mosaischen Geset­zes; bis in die letzten Kleinigkeiten war das Leben von den Vorschriften des Gesetzes bzw. der Gesetzeslehrer geregelt. Schließlich wurde das Ge­setz zum Selbstzweck, über dem man oft genug den eigentlichen Gottes­willen, dessen Ausdruck das Gesetz war, vergaß: die Gerechtigkeit und die Liebe (V. 42). Wo aber diese fehlen, wird alle Gesetzestreue zur leeren Formel. Für Jesus waren Gesetz und Liebe keine Gegensätze: die Liebe - sie allein - erfüllt das Gesetz. - Zu 11, 42: Mt 23, 23; Lk 10, 27. - Zu 11, 43: Lk 14, 7; 20, 46; Mt 6, 1; 23, 6-7; Mk 12, 38-39. - Zu 11, 44: Mt 23, 27. - Zu 11,46: Mt 23, 4.

 

 

Evangelium                                                                                                  Lk 11, 42-46

 

Weh euch Pharisäern! Weh auch euch Gesetzeslehrern!

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

 

42Doch weh euch Pharisäern! Ihr gebt den Zehnten von Minze, Gewürzkraut und allem Gemüse, die Gerechtigkeit aber und die Liebe zu Gott vergesst ihr. Man muss das eine tun, ohne das andere zu unterlassen.

 

43Weh euch Pharisäern! Ihr wollt in den Synagogen den vordersten Sitz haben und auf den Straßen und Plätzen von allen gegrüßt werden.

 

44Weh euch: Ihr seid wie Gräber, die man nicht mehr sieht; die Leute gehen darüber, ohne es zu merken.

 

45Darauf erwiderte ihm ein Gesetzeslehrer: Meister, damit beleidigst du auch uns.

 

46Er antwortete: Weh auch euch Gesetzeslehrern! Ihr ladet den Menschen Lasten auf, die sie kaum tragen können, selbst aber rührt ihr keinen Finger dafür.

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