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Klima-, Umwelt- und Naturschutz


Shubashi

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Ja, Flo, Du hast leider recht: Die Welt ist ****** und ungerecht und unsolidarisch. Und trotzdem ist es die einzige Welt, die wir haben.

Ich kann aus Deinen Kommentaren nachvollziehen, dass Du wütend bist (auch wenn ich nicht alles verstehe: Wer oder was ist SHB?*) Und nein, Du musst Dich nicht weiter einschränken für das Klima – außer vielleicht in einem kleinen Punkt: Entmutige bitte nicht diejenigen, die m.E. sehr berechtigt Angst davor haben, dass der Klimawandel die Welt wie wir sie kennen zerstört, und sich dafür einsetzen wollen, auf die dringenden Warnungen der Wissenschaft in diesem Punkt zu hören. Denn Fatalismus, dass alles egal sei, was wir machen, ist leider eine selbsterfüllende Prophezeiung. 

Und ja, Du hast recht, wir müssen den Kampf gegen den Klimawandel sozial gerechter gestalten, international wie innerhalb unserer Gesellschaft. Zumal ja gerade die Menschen, die wenig Geld haben, und sich wenig Luxus leisten können, am allerwenigsten dazu beitragen, da wenig Konsum ganz automatisch einen kleineren Fußabdruck zur Folge hat. Das ist leider so schwierig, wie es schon immer schwierig war, Gerechtigkeit zu erreichen, und sicher hast Du recht, dass ich, der mehr Geld zur Verfügung habe, das auch manches Mal aus den Augen verliere. Darum ausdrücklich danke, dass Du mich daran erinnerst. Ich hoffe aber darauf, dass wir wie bei jeder Veränderung auch Chancen ergreifen können, die Welt ein bisschen besser zu machen – bei allen Fehlern, die uns wie all unseren Vorfahren bis hierher auch unterlaufen werden.

bearbeitet von o_aus_h
* ist schon beantwortet
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vor 5 Stunden schrieb o_aus_h:

Mit einem Bild gesprochen: Wir sitzen alle gemeinsam in einem Boot, dass auf den Wasserfall zusteuert. Was machen wir mit unserem 2%-Ruder? Lustig weiter voran, bis alle anderen reagieren? Oder einfach schon mal anfangen? Unsere 2% gegen den Strom eingesetzt könnten doch vielleicht genau jene wertvolle Zeit gewinnen, die das Boot braucht, bis die anderen auch endlich mitmachen. 

 

Ich kann ja verstehen, daß Menschen meinen "irgendwer müsse ja anfangen" und daß dieselben meinen, das müssen wir Deutsche sein (Verständnis ist nicht Einverständnis, das nur nebenbei) und daß die am wenigsten unter den Maßnahmen leiden, die sie anderen aufzwingen, gehört vielleicht auch zum Geschäft. Ist eben miese Politik bzw. Politik und die ist eben mies.

 

Nur eines verstehe ich nicht: wenn man zumindest in der Lage ist auch ohne Kopfrechnen festszustellen, daß wir mit <2% faktisch nichts ausrichten können am realen Welt-Klima, dann MUSS man doch, wenn einem die Sache echt am Herzen liegt, ALLES darauf ausrichten, daß dieses Anliegen möglichst attraktiv und einladend für die ganze Welt verkauft wird. Damit eben alle irgendwann mitmachen.

 

Nur: passiert das? Echt?

 

Straßen blockieren und festkleben? Ein einladendes Beispiel?

 

Privaten Wohlstand vernichten durch Sanierungspflicht von Gebäuden und Heizungsverbote? Ein einladendes Beispiel?

 

Weitere Erhöhung von indirekten Steuern auf Verbrauch von Co2, was vor allem denen massivst(!) schadet, die nichts zur Seite legen können. Ein einladendes Beispiel?

 

Oder aber, um es in den weltweiten Kontext zu stellen, man schaue dieses viral gegangene Video:

 

https://youtu.be/zJdqJu-6ZPo (der Titel suggeriert ein anderes Thema, es geht vor allem ums Klima - aber auch das falsche Weltbild der Woken und warum es falsch ist)

 

 

bearbeitet von rorro
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vor 7 Stunden schrieb rorro:

Weitere Erhöhung von indirekten Steuern auf Verbrauch von Co2, was vor allem denen massivst(!) schadet, die nichts zur Seite legen können. Ein einladendes Beispiel?

Wenn man es richtig machen würde, ja. Aber nur dann.

Der CO2-Fussabdruck wächst mit dem Einkommen. Wenn man die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung 1:1 an die Bürger*innen auszahlen würde (Einnahmen:82Mio=Auszahlung), würden genau die davon profitieren, von denen du sprichst. Gleichzeitig würde durch die Verteuerung ein Anreiz geschaffen eigenes Klkmaschädliches Verhalten zu überdenken.

 

vor 7 Stunden schrieb rorro:

Straßen blockieren und festkleben? Ein einladendes Beispiel?

Nehmts die Radikalinskiys nicht ernster als notwendig. Die tun niemand was. Die wollen nur spielen.

Deren Anliegen muss man allerdings ernst nehmen.

 

vor 7 Stunden schrieb rorro:

Nur eines verstehe ich nicht: wenn man zumindest in der Lage ist auch ohne Kopfrechnen festszustellen, daß wir mit <2% faktisch nichts ausrichten können am realen Welt-Klima, dann MUSS man doch, wenn einem die Sache echt am Herzen liegt, ALLES darauf ausrichten, daß dieses Anliegen möglichst attraktiv und einladend für die ganze Welt verkauft wird. Damit eben alle irgendwann mitmachen.

Unser Anteil am Problem mag <2% liegen. Unser Anteil an der Weltbevölkerung liegt aber bei <1%. Wir sind überproportional Teil des Problems. Von daher sollten wir versuchen überproportional Teil der Lösung zu sein.

Und vor allem weil ich davon überzeugt bin das wir das können. Wir haben die klugen Köpfe dafür.

Hallo!? In Deutschland wurde das Auto erfunden. In Deutschland werden doch auch die Lösungen erfunden werden können die Probleme löst, die durchs Auto entstehen. 

 

Es mag skurril erscheinen, wenn dies ein grüner macht, aber ich möchte da doch für mehr nationales Selbstbewusstsein werben.

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vor 34 Minuten schrieb Frank:

Der CO2-Fussabdruck wächst mit dem Einkommen

Darum möchte deine Partei die breite Masse in die Armut treiben. 

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vor 8 Stunden schrieb rorro:

Straßen blockieren und festkleben? Ein einladendes Beispiel?

Wir wissen seit >50 Jahren Bescheid, dass das Wachstum Grenzen hat. Wir wissen seit ungefähr 25 Jahren, dass wir das Klima beschädigen. Was tun wir? Viel zu wenig. Du verlangst trotzdem immer noch „ein einladendes Beispiel“ – das brauchen diese jungen Leute nicht, die haben zugegeben auch noch die Freiheit, sich weniger um ihren eigenen Lebensstandard zu sorgen, weil der Kühlschrank von Papa bezahlt durch Mutti gefüllt wird, und in dem Alter eine Wochen nur Nudeln keine große Sache ist. Bitte versetze Dich einmal ernsthaft in den Gedanken „die letzte Generation“ hinein: Sie müssen jetzt eine Umkehr schaffen, sonst fallen die Kipppunkte. Und zwar sehen sie die Verantwortung dafür zuerst einmal vor der eigenen Haustür, nicht in China oder Indien, sondern hier in Deutschland. Und da ist ein Hauptproblem auch unser aller Bequemlichkeit: Wir wissen (s.o.) doch, was richtig wäre, und trotzdem machen wir weiter wie bisher, im Gegenteil: Die Wohnflächen pro Person steigen, die Autos werden schwerer und mehr, wir reisen mehr denn je zu immer weitere Zielen …

Damit sind ausdrücklich nicht die gemeint, die sich all das nicht leisten könne, davon gibt es (zu) viele, sondern die Gesellschaft im Allgemeinen und die Facharbeiter und Akademiker, die auch die finanziellen Mittel haben und nicht nur die puren Notwendigkeiten organisieren müssen.

 

ich will noch einen anderen Aspekt nennen: Kann es wirklich ein Argument sein, dass „die anderen tun es doch“? Sollten wir nicht für das eigenes Gewissen oder – die Frage ist in diesem Forum sicher auch gestattet – für den Tag, da wir uns unserem Schöpfer verantworten müssen, unser Möglichstes versuchen, nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung zu sein? Es gab vor ca. 30 Jahren eine Briefmarke zur Ehrung eines deutschen Philosophen, ich habe leider seinen Namen vergessen. Aus seinem Werk war ein Satz auf der Briefmarke abgedruckt, den ich auch nur aus dem Gedächtnis zitieren kann, dass ich mein Tun danach ausrichten solle, echte Kontinuität menschlichen Lebens zu ermöglichen. 

Darum sehe ich mich in der Verantwortung, (u.a.) meinen eigenen CO₂-Fußabdruck immer wieder zu hinterfragen, und auch für meine Sicht auf dieses Menschheitsproblem Zeugnis abzulegen.

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vor 10 Stunden schrieb o_aus_h:

Ja, Flo, Du hast leider recht:

Und was kann ich mir davon kaufen?

 

Typen wie Du wählen trotzdem immer weiter grün  weil sie die Mittel dazu haben und sie vielleicht anfangen müssen mal zu überlegen oder mal zu rechnen, aber die existenziellen Sorgen der anderen sind ihnen egal.

 

Exakt diese Haltung zeigt ja auch @Franks Posting.

 

"Ja  wir wissen, daß da eine soziale Schieflage ist. Aber es ist nun nunmal egal, solange nicht jeder in diesem Land (außer) mir schlecht genug dran ist."

 

Wir HATTEN die klügsten Köpfe. Dann kamen 30 Jahre rot-grüne Bildungspolitik (und machen wir uns nichts vor der Pädagogensektor ist in allen Bundesländern gleich versaut) umd parallel dazu die Wirtschaftspolitik erst eines Putingenossen und dann einer Physikerin mit SED-Hintergrund.

 

Wir leben seit Jahren wenn nicht Jahrzehnten von der im Wirtschaftswunder aufgebauten Substanz und die geht Habeck ja jetzt an, systematisch kaputt zu schlagen.

 

Ich weiß nicht, ob die Leute nur einfach nicht denken oder ob da noch ein Rest des deutschen "ist mir doch egal, wir können's doch" gärt.

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vor einer Stunde schrieb Frank:

Nehmts die Radikalinskiys nicht ernster als notwendig. Die tun niemand was. Die wollen nur spielen.

Deren Anliegen muss man allerdings ernst nehmen

Ja was denn jetzt? Ernstnehmen oder nicht ernstnehmen?

bearbeitet von Flo77
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vor einer Stunde schrieb Frank:

Der CO2-Fussabdruck wächst mit dem Einkommen. Wenn man die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung 1:1 an die Bürger*innen auszahlen würde (Einnahmen:82Mio=Auszahlung), würden genau die davon profitieren, von denen du sprichst

Ich gehe davon aus, daß ich mit meinem Mittelstandseinkommen nichts wiederbekommen würde.

War bisher immer so.

 

Davon mal ab, daß Geldumdrehen anscheinend die einzige Idee ist, die ihr habt.

 

Daß die Inflation das Problem ist, das Steuerrecht (das nebenbei immer noch keine dauerhafte simple Homeoffice-Regelung hat - nach DREI Jahren Pandemie) und daß irgendwie jeder vergessen zu haben scheint, daß der Kapitalismus in seiner heutigen Form (der als "soziale Marktwirtschaft" höchstens noch ein nettes Etikett trägt) zum Thema Umverteilung nur eine Richtung kennt (vom Diffusen zum Konzentrierten) wird nach Kräften ignoriert.

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vor einer Stunde schrieb o_aus_h:

Damit sind ausdrücklich nicht die gemeint, die sich all das nicht leisten könne, davon gibt es (zu) viele, sondern die Gesellschaft im Allgemeinen und die Facharbeiter und Akademiker, die auch die finanziellen Mittel haben und nicht nur die puren Notwendigkeiten organisieren müssen.

Wer ist "die Gesellschaft im Allgemeinen"? Wie definierst Du "Facharbeiter ..., die auch die finanziellen Mittel haben"?

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vor 54 Minuten schrieb Flo77:

Wir leben seit Jahren wenn nicht Jahrzehnten von der im Wirtschaftswunder aufgebauten Substanz und die geht Habeck ja jetzt an, systematisch kaputt zu schlagen.

Das sehe ich im bundespolitischen Großen und im innerstädtischen Kleinen ganz genau so.

In vielen Bereichen wird die Substanz kaputt gespart oder zu Tode reguliert. Egal ob Gesundheit, Bildung, Infrastruktur, Sicherheit, Justiz, ...

Ich muß korrigieren: in allen Bereichen, da mir nichts Gegenteiliges spontan einfällt. Vielleicht jemand anderem?

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vor einer Stunde schrieb Flo77:

daß der Kapitalismus in seiner heutigen Form (der als "soziale Marktwirtschaft" höchstens noch ein nettes Etikett trägt) zum Thema Umverteilung nur eine Richtung kennt

… und trotzdem wird weiter die Union gewählt, bei der ein Merz glaubte dem Mittelstand gehe es gut, solange er sich sein Privatflugzeug weiter leisten kann.

vor 36 Minuten schrieb UHU:

In vielen Bereichen wird die Substanz kaputt gespart oder zu Tode reguliert. Egal ob Gesundheit, Bildung, Infrastruktur, Sicherheit, Justiz, ...

… und trotzdem wird weiter FDP gewählt, die verspricht, ein schlankerer Staat sei für alles die Lösung, obwohl der schon heute seine Aufgaben nicht abarbeiten kann, und beim Steuerrecht mit Justiz- und Finanzminister mindestens aktuell die Verantwortung für die Abrechnung des Homeoffices hat. 

Ja, alle machen Fehler. Und trotzdem halte ich Klimaschutz für eine der wichtigsten Aufgaben, die wir nicht liegen lassen dürfen, nur weil sie langfristiges Denken und Handeln erfordert. Was eine besonders schwierige Aufgabe ist, weil jeder einzelne erst einmal seine aktuellen Sorgen sieht. Was dann nicht daran hindert, im Nachhinein …

Zitat

Man hätte mit der Anpassung ja schon vor 30 Jahren anfangen können.

Nein, konnte man offensichtlich nicht, weil damals die Generation vor uns und je nach unserem Alter auch wir schon ein bisschen die seinerzeit noch freundliche Einladung „Wir müssen gar nicht viel tun, nur konsequent ein bisschen verzichten und umsteuern“ nicht einmal hören wollte. 

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vor 10 Minuten schrieb o_aus_h:

und trotzdem wird weiter FDP gewählt

an wie vielen Regierungen der Letzen Dekade war die FDP beteiligt?

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vor 2 Stunden schrieb Flo77:
vor 3 Stunden schrieb Frank:

Der CO2-Fussabdruck wächst mit dem Einkommen. Wenn man die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung 1:1 an die Bürger*innen auszahlen würde (Einnahmen:82Mio=Auszahlung), würden genau die davon profitieren, von denen du sprichst

Ich gehe davon aus, daß ich mit meinem Mittelstandseinkommen nichts wiederbekommen würde.

War bisher immer so.

 

Beim Konzept des Klimageldes würdest auch du was ausgezahlt bekommen. Das Prinzip ist Einnahmen : Einwohner*innen = Auszahlungsbetrag an alle. Du bekämst den gleichen Betrag ausgezahlt wie die grundsicherungsbeziehende Omma Hilde. Wieviel davon dann übrig bleibt, nachdem du es zur CO2-Abgabe, die du eingezahlt hast ins Verhältnissetzt, hast du zu grossen Teilen selbst in der Hand. Das ist unter anderem Abhängig vom Mobilitätsverhalten und vom Konsumverhalten. Wie das bei dir aussieht kann und will ich nicht wissen, das geht mich nichts an. Darüber zu urteilen steht ausser dir selbst niemanden zu.

bearbeitet von Frank
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vor 42 Minuten schrieb rince:

an wie vielen Regierungen der Letzen Dekade war die FDP beteiligt?

Neun – Landesregierungen, die 28 Tage Kemmerich glaube ich nicht mitgerechnet. Für die Gerichte, die Finanzämter, das Bildungswesen, einen großen Teil des Straßenwesens etc. haben die Bundesländer die Verantwortung. Und zwischen 2010 und 2013 sind noch mal ein paar mit FDP-Beteiligung abgewählt worden, denn dass in vielen Bereichen die Investitionen in staatliche fehlen, ist ja nicht erst seit zehn Jahren ein Problem. Nur die letzte Dekade zu betrachten, ist da auch nur begrenzt sinnvoll. Beispiel Eisenbahnen: den Streckenabbau gibt es seit den 1970er-Jahren, die Verluste der gesamtdeutschen DB AG (ab 19494) waren Ursache, dass die Privatisierung diskutiert und sogar mal geplant wurde. 

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Kleines Update zum Thema vom Dezember
 

Zitat

20% Gaseinsparung bei der Heizung ist utopisch!

 

 

Mein Gasversorger hat mir gerade 1300 Euro zurück überwiesen.

 

 

 

(Okay, dafür habe ich im Sommer Holz gehackt wie ein Bekloppter).

bearbeitet von Alfons
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Was mich an der Klimadiskussion immer wieder erstaunt, ist einerseits das wilde Durcheinanderwerfen der Kategorien und anderseits die inkonsequente Logik.

1.) Klima und Gerechtigkeit

Es mag sein, dass man gerne gerecht sein möchte, aber der Sozialstaat ist nun mal der Umverteilung von Volksvermögen geschuldet. Und die Erwirtschaftung dieses Vermögens ist auf eine energieintensive Industrie angewiesen. Tempolimits oder Privatflugzeugverbot sind dann leider fast komplett nutzlose Symbolpolitik, während die Abschaltung funktionierender AKWs ein richtig fetter Schlag gegen eine weitgehend klimaneutrale Stromversorgung ist. Das ist schlichte Mathematik, genauso wie die Modellierung des Klimawandels. Ich kann nicht einfach anfangen mathematische Grundlagen zu leugnen, wenn ich diese andererseits in mir beliebigen Zusammengängen als Fakt nehme.

 

2.) Strom als Ersatzenergie der Energiewende

Wenn ich fossile Energieträger ersetzen will, muss ich entweder emissionsarmen Strom in gigantischen Mengen erzeugen, weil ich z.B. für Wasserstoffproduktion oder Stromheizungen enormen Zusatzbedarf anmelde. Die grünen Pläne dazu sind komplett substanzlos, weil es die dafür nötigen Ressourcen in dieser kurzen Zeitspanne nicht gibt. Es ist doch schon am Bausektor absehbar, dass die Versprechungen unerfüllbar sind - die Finanz-, Bau- und Planungsressourcen für EEs in der notwendigen Menge existieren einfach nicht. Ich kann einfach nicht begreifen, wie jemand diese Realitäten komplett ignorieren kann?

 

Wenn wir also ernsthaft über die Energiewende diskutieren, dann bitte nicht auf Basis abstrusen Wunschdenkens. Ansonsten kann ich genausogut behaupten, ab 2030 ersetzen wir alle Kohlekraftwerke mit Fusionsenergie.

Realistisch gesehen werden die Pläne zur Energiewende schlicht deutlich länger benötigen bis 2045.

Oder der Lebensstandard wird entsprechend runtergeknüppelt, auf polnisches oder gar rumänisches Niveau.

Das kann man machen, vielleicht finden sich ja sogar die gesellschaftlichen und politischen Mehrheiten dazu. 
Politischer Wunderglaube ist allerdings keine ernsthafte Diskussionsgrundlage.

bearbeitet von Shubashi
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18 minutes ago, Alfons said:

Kleines Update zum Thema vom Dezember
 

 

 

Mein Gasversorger hat mir gerade 1300 Euro zurück überwiesen.

 

 

 

(Okay, dafür habe ich im Sommer Holz gehackt wie ein Bekloppter).


Das ist ein realistischer Beitrag mit einer rationalen Erklärung.

Ich habe aber weder einen Schornstein, noch einen Keller.

Ich kann hier auch keine der vorhandenen Wärmepumpentechniken einsetzen (lt. Luftbild- und Geodaten), noch dürfte Lage und Verschattung des Grundstücks sonderliche PV-Erträge ermöglichen.

Was wirklich machbar wäre, will ich dieses Jahr mal klären lassen - es wird aber immer komplett unrentabel und damit eine reine ideologiegetriebene Investition sein. Und ob es wirklich Emissionen einspart, ist dann noch offen.

bearbeitet von Shubashi
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vor 3 Minuten schrieb Shubashi:

Was wirklich machbar wäre, will ich dieses Jahr mal klären lassen - es wird aber immer komplett unrentabel und damit eine reine ideologiegetriebene Investition sein. Und ob es wirklich Emissionen einspart, ist dann noch offen.

 

Lagerfeuer in der Diele ist auch keine Lösung?
Gut, das macht man nur einmal.
Am Ende wird es auf einen Ansturm bei den Männer-Strickkursen der Volkshochschule hinauslaufen.

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27 minutes ago, Alfons said:

 

Lagerfeuer in der Diele ist auch keine Lösung?
Gut, das macht man nur einmal.
Am Ende wird es auf einen Ansturm bei den Männer-Strickkursen der Volkshochschule hinauslaufen.


Ich denke über verschiedenes nach:

-Einmal ein kontrolliertes Belüftungssystem mit Wärmerückgewinnung und Luft-Luft-Wärmepumpe auf dem Dach. Ist aber denkbar, dass das zu laut ist.

- Das Dach könnte nach über 30 Jahren evtl neu gedeckt werden, mit Solarschindeln wäre vielleicht doch eine halbwegs akzeptable Ausbeute möglich, dazu eine Speicherbatterie?

 

Selbst wenn das technisch ginge, wäre es wirtschaftlich natürlich komplett gaga - aber letztlich bin ich genauso ein doofer schöpfungsverliebter Jesusfreak wie etliche andere hier auch.

(Wenn der ERoEi allerdings dann immer noch negativ ist, bleibt doch nur der Taschenwärmer und das Lagerfeuer.)


Edit:

Hier übrigens mal ein ziemlich ausgewogener Text zu den überdrehten Wärmepumpenplänen der Regierung.

Quote

Ökonomen wird bei so viel Ordnungsrecht, Geboten und Verboten mulmig. Andreas Löschel, Umweltökonom an der Ruhr-Universität Bochum, rät zwar von fossiler Wärme ab: „Wer sich jetzt noch eine neue Gasheizung zulegt, der setzt auf lange Sicht sehr wahrscheinlich aufs falsche Pferd“, warnt er. Dass Millionen solcher Geräte auf längere Sicht mit klimaschonendem grünen Wasserstoff statt Erdgas betrieben werden, hält er für unwahrscheinlich: „Nach allem, was wir heute wissen, ist Wasserstoff keine breite Option für das Heizen von Gebäuden. Die Wirtschaftlichkeit ist mehr als fraglich.“ Doch Löschel fordert auch „flexiblere Ausnahmeregeln“ als bislang im Gesetzesentwurf vorgesehen.

 

bearbeitet von Shubashi
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vor 14 Stunden schrieb rorro:

Privaten Wohlstand vernichten durch Sanierungspflicht von Gebäuden

 

Hier haben wir in Europa ein Problem mit unserer Nachhaltigkeit. Ein Haus wird so gebaut, daß es ein Leben lang hält; mindestens. Dabei bleibt der technische Fortschritt notgedrungen auf der Strecke - oder muß teuer nachgerüstet werden.

In anderen Weltgegenden hält ein Wohnhaus eine Generation (ich meine, ich hätte von Japan gehört, daß ein Wohngebäude im Durchschnitt 30 Jahre genutzt würde; in den USA ist das wohl ähnlich). Da könnten aktuelle Techniken sich viel besser verbreiten.

 

vor 3 Stunden schrieb Frank:

Du bekämst den gleichen Betrag ausgezahlt wie die grundsicherungsbeziehende Omma Hilde. Wieviel davon dann übrig bleibt, nachdem du es zur CO2-Abgabe, die du eingezahlt hast ins Verhältnissetzt, hast du zu grossen Teilen selbst in der Hand.

Das funktioniert so leider nicht. Omma Hilde und andere arme Menschen sind auf preisgünstigen Wohnraum angewiesen - und der entspricht seltenst den aktuellen Wäremschutzverordnungen. Was die an Miete sparen (müssen), zahlen sie dann beim Heizen dreifach drauf. Ganz ohne die Wahl zu haben. Noch vor jeder Mobilität oder Konsumentscheidung.

 

bearbeitet von Moriz
Konjunktiv eingefügt...
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vor einer Stunde schrieb Shubashi:

Ich denke über verschiedenes nach:

-Einmal ein kontrolliertes Belüftungssystem mit Wärmerückgewinnung und Luft-Luft-Wärmepumpe auf dem Dach. Ist aber denkbar, dass das zu laut ist.

Das will gut überlegt sein! Technisch gesehen ist nämlich die Wärmekapaität von Luft nicht besonders hoch; mit einer Kilowattstunde könnte man die Luft eines druchschnittlichen Zimmers (ca. 30m³) um 100 Grad erwärmen (und wer will das schon...) Der damit verbundene technische Aufwand dürfte den Nutzen kaum lohnen.

Das mag in Bürogebäuden anders sein, in denen über die Klimaanlage auch gleichzeitig geheizt wird. Und bei Passivhäusern, die so gut gedämmt sind, daß der Wäremverlust duch's Lüften relevant wird. Aber in einem normalen Bestandsgebäude sind die Wärmeverluste über die Wände (und das Dach) viel größer als die durch den Luftaustausch.

Und bei Luft-Luft-Wärmepumpen werde ich das Gefühl nicht los, daß die zwar in der Übergangszeit super funktionieren (draußen 10°C, drinnen 20°C), aber ausgerechnet dann, wenn man wirklich auf die Heizung angeweisen ist, weil es draußen schweinekalt ist, dann geht ihr Wirkungsgrad in den Keller - und eine 'klassische' fossile Heizung wäre (zumindest beim derzeitigen winterlichen Strommix) sinnvoller. Leider kenne ich nur Angaben, die den Nutzen einer Wärempumpe über das ganze Jahr mitteln, damit lassen sich solche Aspekte verdecken.

 

vor einer Stunde schrieb Shubashi:

- Das Dach könnte nach über 30 Jahren evtl neu gedeckt werden, mit Solarschindeln wäre vielleicht doch eine halbwegs akzeptable Ausbeute möglich, dazu eine Speicherbatterie?

Ein Dach hält locker 50 Jahre und die Technik mit den Solarschindeln ist noch recht neu. Ich würde an deiner Stelle da lieber noch was warten, es kann eigentlich nur besser werden. Gleiches gilt für Speicherbatterien.

Ich habe neulich ein youtube-Video gesehen, da war jemand ohne Speicherbatterie von April bis September nahezu stromautark (die abendlichen Kochorgien packt keine Solaranlage); mit einer (teuren!) Speicherbatterie dann vom März bis Oktober.

 

bearbeitet von Moriz
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