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"Scheidung" auf Katholisch


Annette1

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Ohne Jesus jetzt in Schutz nehmen zu wollen...

Hallo Lissie,

 

zwei Punkte sind mir dazu eingefallen:

 

 

1. "ohne vorher ihre Gesinnung zu prüfen"

 

das ist aus dem Kontext heraus nicht abzuleiten, ganz im Gegenteil - die Ehebrecherin stand ja bereits vor dem "Gericht der Steinigung" die Anklage wurde erhoben - es lagen eindeutige Indizien vor, dass sie die Ehe gebrochen hat und wäre Jesu nicht eingeschritten, so wäre das Urteil auch vollzogen worden. "die Sünde gebiert den Tod" - dass die "menschlichen Vollstrecker" nicht zum Zuge kamen liegt in der Gnade Jesu Christi verborgen die sowohl die Schriftgelehrten und Pharisäer als auch die Ehebrecherin in diesem Moment selbst schmecken durften.

 

-- die Frage Jesu: "Frau, wo sind jene, deine Ankläger? Hat dich niemand verurteilt?" ist genau Zentrum der Gesinnungsprüfung und die Antwort der Frau "Niemand, HERR" gibt klare Antwort darauf, dass sie hier Gnade schmecken durfte - doch eben keine billige Gnade, denn Jesus spricht ja: "Geh hin und sündige nicht mehr!"

 

 

2.

"die kirche ist da wesentlich kleinlicher

 

das klingt sehr stark nach verallgemeinerung und ist in der praxis nicht erkennbar - denn wenn ein Glied der Kirche leidet - dann leiden alle Glieder. Mag sein, dass das von aussen betrachtet nicht erkennbar ist - aber im Gemeindeleben selbst deutlich spürbar, sofern wir es mit einer lebendigen Gemeinde zu tun haben.

 

gby

 

bernd

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Also gilt ein Versprechen nicht mehr, wenn es lange zurückliegt. Wie lange?

Wer löst ein Versprechen ein, wenn der Versprechensempfänger lieber darauf verzichten möchte?

 

Im Zweifelsfall, pardon, Glaubensfalle Gott (wohl dem, der so einen Glauben hat).

Lieber nicht.

 

Es geht lediglich darum, daß es sich um ein - aus welchen Gründen auch immer - gebrochenes Versprechen handelt und daß dieser Bruch bleibt. Und das ist eben so, da kann man ihn zukleistern und schönreden wie man will

 

 

Dieses Insistieren wirkt nach einer längeren Zeit nur noch grotesk. Wenn man beispielsweise einem Straftäter, der nach Verbüßung seiner Strafe jahrzehntelang ein rechtschaffenes Leben geführt hat, seine frühere Verfehlung immer wieder vorhält, dann ist das ebenso unangemessen.

bearbeitet von Squire
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Um keinen neuen Thread aufzumachen und weil es vom Thema her hier passt:

Wie wird eigentlich die Ehe katholischerseits gesehen, wenn einer oder beide Partner nicht katholisch sind?

 

Mehrere Fälle:

Katholisch - Evangelisch (entweder katholisch oder mit dispens evangelisch): Ist das ein Sakrament?

 

Evangelisch - Evangelisch : Kann doch eigentlich kein Sakrament sein, oder? Warum trotzdem unauflöslich?

 

Katholisch nur beim Standesamt oder evangelisch ohne Dispens ist ja nichtig, oder? Also kein Sakrament

 

2 Atheisten: Warum gilt diese Ehe? Die kann doch gar nicht sakramental sein, oder?

 

Werner

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Um keinen neuen Thread aufzumachen und weil es vom Thema her hier passt:

Wie wird eigentlich die Ehe katholischerseits gesehen, wenn einer oder beide Partner nicht katholisch sind?

 

Mehrere Fälle:

Katholisch - Evangelisch (entweder katholisch oder mit dispens evangelisch): Ist das ein Sakrament?

 

Evangelisch - Evangelisch : Kann doch eigentlich kein Sakrament sein, oder? Warum trotzdem unauflöslich?

 

Katholisch  nur beim Standesamt oder evangelisch ohne Dispens ist ja nichtig, oder? Also kein Sakrament

 

2 Atheisten: Warum gilt diese Ehe? Die kann doch gar nicht sakramental sein, oder?

 

Werner

Vier Punkte:

 

1. Die Ehe zwischen zwei getauften gilt grundsätzlich als sakramental.

 

2. Es kommt keine gültige Ehe zustande, wenn einer der Partner der katholischen Formpflicht unterliegt und dieser nicht genügt wird.

 

3. Die Ehe zwischen Katholik und Ungetauft gilt als nichtsakramental unterliegt aber ebenfalls der Formpflicht.

 

4. Die Ehe zwischen zwei Ungetauften gilt als Naturehe (der nichtsakramentalen Variante der Ehe, die aber dieselben Merkmale aufweist).

bearbeitet von Flo77
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Um keinen neuen Thread aufzumachen und weil es vom Thema her hier passt:

Wie wird eigentlich die Ehe katholischerseits gesehen, wenn einer oder beide Partner nicht katholisch sind?

 

Mehrere Fälle:

Katholisch - Evangelisch (entweder katholisch oder mit dispens evangelisch): Ist das ein Sakrament?

 

Evangelisch - Evangelisch : Kann doch eigentlich kein Sakrament sein, oder? Warum trotzdem unauflöslich?

 

Katholisch  nur beim Standesamt oder evangelisch ohne Dispens ist ja nichtig, oder? Also kein Sakrament

 

2 Atheisten: Warum gilt diese Ehe? Die kann doch gar nicht sakramental sein, oder?

 

Werner

Vier Punkte:

 

1. Die Ehe zwischen zwei getauften gilt grundsätzlich als sakramental.

 

2. Es kommt keine gültige Ehe zustande, wenn einer der Partner der katholischen Formpflicht unterliegt und dieser nicht genügt wird.

 

3. Die Ehe zwischen Katholik und Ungetauft gilt als nichtsakramental unterliegt aber ebenfalls der Formpflicht.

 

4. Die Ehe zwischen zwei Ungetauften gilt als Naturehe (der nichtsakramentalen Variante der Ehe, die aber dieselben Merkmale aufweist).

Wenn jeder Getaufte grundsätzlich (bei Beachtung der Formpflicht) sakramental heiratet würde das aber ja heissen, daß da ein Bruch in der Sakramententheologie ist.

 

Alle Sakramente erfordern ja zwingend für die Gültigkeit, daß der Spender "tut, was die Kirche tun will".

 

Wenn nun aber zwei Protestanten heiraten, wollen sie ja explizit nicht tun "was die Kirche will" sofern sie an Luthers "die Ehe ist ein weltlich Ding" glauben.

 

Wieso soll da trotzdem ein gültiges Sakrament zustandekommen?

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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ich hatte meinen Beitrag zwischenzeitlich völlig umgestaltet - sorry.

Macht nichts, meine Frage bleibt ja trotzdem!

 

Das heisst, Flo, du musstest dich an die Formpflicht halten, hast aber trotzdem kein Sakrament?

 

Werner

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Wenn jeder Getaufte grundsätzlich (bei Beachtung der Formpflicht) sakramental heiratet würde das aber ja heissen, daß da ein Bruch in der Sakramententheologie ist.

 

Alle Sakramente erfordern ja zwingend für die Gültigkeit, daß der Spender "tut, was die Kirche tun will".

 

Wenn nun aber zwei Protestanten heiraten, wollen sie ja explizit nicht tun "was die Kirche will" sofern sie an Luthers "die Ehe ist ein weltlich Ding" glauben.

 

Wieso soll da trotzdem ein gültiges Sakrament zustandekommen?

Sofern sie die Bedingungen für die katholische Ehe erfüllen (erste Eheschließung, Treue, Bereitschaft zur Fruchtbarkeit, Unauflöslichkeit bzw. Dauerhaftigkeit) erfüllen sie auch den "Willen der Kirche".

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ich hatte meinen Beitrag zwischenzeitlich völlig umgestaltet - sorry.

Macht nichts, meine Frage bleibt ja trotzdem!

 

Das heisst, Flo, du musstest dich an die Formpflicht halten, hast aber trotzdem kein Sakrament?

So ist es.

 

Wobei mir noch niemand erklären konnte, was genau mir jetzt eigentlich abgeht - ich finde wir führen eine gute, gesegnete Ehe.

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Wenn jeder Getaufte grundsätzlich (bei Beachtung der Formpflicht) sakramental heiratet würde das aber ja heissen, daß da ein Bruch in der Sakramententheologie ist.

 

Alle Sakramente erfordern ja zwingend für die Gültigkeit, daß der Spender "tut, was die Kirche tun will".

 

Wenn nun aber zwei Protestanten heiraten, wollen sie ja explizit nicht tun "was die Kirche will" sofern sie an Luthers "die Ehe ist ein weltlich Ding" glauben.

 

Wieso soll da trotzdem ein gültiges Sakrament zustandekommen?

Sofern sie die Bedingungen für die katholische Ehe erfüllen (erste Eheschließung, Treue, Bereitschaft zur Fruchtbarkeit, Unauflöslichkeit bzw. Dauerhaftigkeit) erfüllen sie auch den "Willen der Kirche".

*dieLufthörbardurchdieZähneeinzieh*

Das wäre aber doch eine sehr gewagte Auslegung, wenn man mal bedenkt, wie aus wesentlich weniger einsichtigen Gründen anderswo dieser Wille verneint wird (ich sage nur Weihe und alle Sakramente, die an der Weihe dranhängen)

 

Werner

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Danke Flo, das muß ich mal in Ruhe durchlesen.

 

Der Absatz

In diesem Zusammenhang muß aber auch die Frage gestellt werden, wie weit die heutige Praxis der kirchlichen Gerichte im Ehenichtigkeitsverfahren ehrlich ist, wenn es dabei häufig darum geht, möglichst viele Ehen für nichtig zu erklären. Im wesentlichen geht es im Ehenichtigkeitsverfahren nämlich darum, gewöhnlich nach einigen Jahren festzustellen, ob bei Abschluß der Ehe ein so wesentlicher Mangel passiert ist, daß die Ehe eigentlich von Anfang an nicht gültig zustande gekommen ist. De facto liegt dann meist schon eine längst gescheiterte Ehe vor und der oder die Partner leben bereits in einer, wenn auch nur standesamtlich geschlossenen Zweitehe. Diese Praxis hat ihre Basis in der rechtlichen Verabsolutierung des Grundsatzes der Unauflöslichkeit und in der Fixierung eines statischen Konsensbegriffes durch das Kirchenrecht. Es wird noch zu zeigen sein, daß selbst die Römische Rota nicht in der Lage ist, diese Grundsätze ganz durchzuhalten.

zeigt jedenfalls, daß die Gedanken, die mir in den letzten Tagen hier durch den Kopf gegangen sind, nicht nur auf meinem persönlichen Mist wachsen.....

 

Werner

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Eine Verurteilung wiederverheirater Geschiedener durch die Kirche gibt es nicht.

 

die Kirche erlaubt sich lediglich, ein Scheitern als solches zu bezeichnen und nicht in ein Gelingen umzulügen.

Das versteh ich nicht, Thomas, das schreibst du immer wieder:

Aber wer weigert sich denn, zu sehen, dass Menschen gescheitert sind, wenn eine Ehe zerbricht?

Das ist wohl zu offensichtlich (und sich das einzugestehen und dazu zu stehen, auch öffentlich, ist etwas vom Schmerzlichen in Trennungsprozessen).

 

Aber es stimmt einfach nicht, dass es der Kirche nur drum geht, ein Scheitern nicht schön zu lügen.

Sondern sie tut genau das nicht, was Bernd behauptet: sie weidet die Lämmer NICHT, sondern will sie zwingen, ihr Leben permanent nur noch von diesem Scheitern aus zu leben.

Das ist aus meiner Sicht ein Missbrauch der Binde- ud Lösegewalt.

Das ist kein "Geh hin und sündige nicht mehr" oder "Nimm dein Bett und geh", sondern ein "Da du gescheitert bist, darfst du in Zukunft nur noch innerhalb bestimmter abgesteckter Grenzen gehen"

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Eine Verurteilung wiederverheirater Geschiedener durch die Kirche gibt es nicht.

 

die Kirche erlaubt sich lediglich, ein Scheitern als solches zu bezeichnen und nicht in ein Gelingen umzulügen.

 

 

 

Ich finde eigentlich, daß gerade die Kirche das Scheitern in ein Gelingen umlügt, da sie ja auch eine Ehe, aus der die Liebe weg noch als noch gültige Ehe bezeichnet, nur damit der "Bund Gottes" auch als "gelungen" dasteht.

 

 

Wer eine gescheiterte Ehe beendet, macht gerade durch diesen Akt deutlich, daß das Scheitern als solches zu betrachten ist. Und daß ein Scheitern alleine noch keinGrund ist alle Türen zu einem neuen Gelingen zu versperren.

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Sondern sie tut genau das nicht, was Bernd behauptet: sie weidet die Lämmer NICHT, sondern will sie zwingen, ihr Leben permanent nur noch von diesem Scheitern aus zu leben.

Das ist aus meiner Sicht ein Missbrauch der Binde- ud Lösegewalt.

Das ist kein "Geh hin und sündige nicht mehr" oder "Nimm dein Bett und geh", sondern ein "Da du gescheitert bist, darfst du in Zukunft nur noch innerhalb bestimmter abgesteckter Grenzen gehen"

Diese Betrachtungsweise lässt das Hirtenamt in einem Licht erscheinen, den es mit Verlaub seit ein paar Jahrzehnten nun nicht mehr gibt: "Führung unter Zwang"

 

Unbestritten gab es Zeitepochen in der die Kirche das Mittel "Zwang" angewendet hat, aber dies auch heute noch zu sehen ist mir mehr als unverständlich.

 

Es ist falsch, dass die Kirche jemanden zwingen würde, sein Leben nach einem "Scheitern des Ehebundes" permanent aus diesem Scheitern zu nähren und zu führen.

 

Die Gemeinschaft Christi gestattet eine Trennung der Gatten dem Leib nach, sofern das Zusammenleben aus schwer wiegenden Gründen praktisch unmöglich geworden ist.

 

Dadurch nimmt sie ihr Hirtenamt sehr gewissenhaft wahr.

 

Die Gemeinschaft Christi lebt aus der Versöhnung heraus und daher wünscht sie sich nichts sehnlicher dass auch die Vergebung untereinander und ganz besonders im Bund der Ehe zur vollmächtigen Auswirkung kommt.

 

Dadurch nimmt sie ihr Hirtenamt sehr gewissenhaft wahr.

 

Das Sakrament der Ehe schafft zwischen den Ehegatten ein Band, dass lebenslang und ausschliesslich ist. Gott selbst besiegelt den Konsens der Brautleute. Darum kann die zwischen Getauften geschlossene und vollzogene Ehe nie aufgelöst werden.

 

Indem sie die Unauflösbarkeit dieses Bundes auch heute in unserer Zeit immer noch verkündet, nimmt die Gemeinschaft Christi ihr Hirtenamt sehr gewissenhaft wahr.

 

Sie tut das aber nicht mit Mitteln des Zwanges, sondern aus der Treue zu Christus heraus.

 

"Da du gescheitert bist, darfst du in Zukunft nur noch innerhalb bestimmter abgesteckter Grenzen gehen"

 

 

Diese Aussage ist in der Praxis nicht belegbar, denn mir ist persönlich noch kein Fall bekannt wo ein Ehepartner "gescheitert" ist, dies bereut hat und dennoch der Zugang zur "communio" verweigert wurde. Ganz im Gegenteil - wenn ich das aus meiner Heimatgemeinde betrachte wird grade in den Punkten mitgetragen - die Leid und Schmerz verursachen.

 

gby

 

bernd

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Franciscus non papa

leider bin ich durchaus der ansicht, dass es hirten in dieser kirche gibt, die sehr gerne zwang anwenden würden, wenn sie denn die möglichkeit dazu hätten, und genau das ist es, was jesus nicht wollte.

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Die Gemeinschaft Christi lebt aus der Versöhnung heraus und daher wünscht sie sich nichts sehnlicher dass auch die Vergebung untereinander und ganz besonders im Bund der Ehe zur vollmächtigen Auswirkung kommt.

Das kann nur jemand sagen, der noch nie eine zerrüttete Ehe als Beteiligter erlebt hat.

 

Das Problem ist doch, daß selbst aus der evtl. Vergebung der Eheleute heraus es unter Umständen nicht mehr möglich ist die Hausgemeinschaft fortzusetzen - von der Geschlechtsgemeinschaft ganz zu schweigen.

 

Die Vergebung wirkt hier als Bremsklotz - ein neues Leben kann man auf dieser Basis mit dem Lehramt im Nacken kaum in Angriff nehmen.

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eine Vergebung wirkt immer dann als "Bremsklotz" wenn man mit dem "alten Leben oder mit dem alten Bund" schon abgeschlossen hat

 

wer für die Vergebung offen ist - und aus diesem Sakrament heraus auch versucht seine Ehe zu leben und zu führen - wird sehr deutlich erfahren, dass Gott immer wieder neu in diesem "Ehebund" einwirkt

 

unsere Herzen können erhärten - aber die Tränen der Reue lassen sie immer wieder erweichen

 

und es gibt keine Vergebung die eine Gemeinschaft verweigert, dass wäre ja so als wenn du die "heilige Kommunion" im Empfang nehmen möchtest, aber mit den Glaubensgeschwistern nichts mehr zu tun haben willst

 

gby

 

bernd

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Die Gemeinschaft Christi lebt aus der Versöhnung heraus und daher wünscht sie sich nichts sehnlicher dass auch die Vergebung untereinander und ganz besonders im Bund der Ehe zur vollmächtigen Auswirkung kommt.

Das kann nur jemand sagen, der noch nie eine zerrüttete Ehe als Beteiligter erlebt hat.

 

Noch eines muss ich dazu sagen Flo,

 

in den letzten 5-6 Jahren konnte ich immer auch hautnah spüren wieviel Leid, Schmerz, Ängste, Kummer und dergl. aus einer zerütteten Ehe hervorbrechen kann.

 

Aber, sofern es sich hierbei um eine christliche Ehe handelt wird mein Ratschlag nie sein: trennen sie sich doch von ihrem Partner

 

die Hilfe geht in eine andere Richtung: lernen sie doch GEMEINSAM zu überwinden - und nehmen sie die Kraft in Anspruch die sie zu ÜBERWINDER werden lässt: Jesus Christus

 

Und ich durfte auch hautnah Zeuge sein, wie sich diese Kraft in einer zerütteten Ehe auswirkt - wie beide Partner das überwinden ihrer Probleme gelernt haben und nachher unverständlicherweise noch bezeugten: es war gut, dass wir in diese Krise kamen - jetzt ist das Band unserer Ehe noch fester geknüpft...

 

Keine Wunschvorstellung, keine Traumdeutung sondern die erfahrbare Realität unseres auferstandenen Herrn.

 

Aber darin wird noch etwas anderes deutlich: so wie unser eigenes Leben in Christus tagtäglich Angriffen von aussen ausgesetzt ist - so bleibt auch der Bund der Ehe von diesen Angriffen nicht verschont.

 

Ich muss dabei unwillkürlich an eine Predigt von "David Wilkerson" denken, den vielleicht einige kennen als den Buchautor von "Das Kreuz und die Messerhelden" - der schrieb folgendes:

 

http://www.tscpulpitseries.org/german/ts030630.htm

 

 

gby

 

bernd

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Lieber Bernd!

 

"Zwingen" ist relativ, das ist mir schon klar. Die Kirche hat nicht (mehr?) die Macht, jemandem eine bestimmte Lebensform aufzuzwängen.

Für mich ist das halt einfach auch eine Form von "zwingen wollen", wenn "die Hirten" (bei weitem nicht alle, aber die, die halt momentan das Sagen haben) einfach den Status quo von Beziehungen nicht akzeptieren wollen und z.B. wiederverheirateten Geschiedenen die Kommunion verweigern. Jede neue Beziehung, die Menschen, deren Ehe gescheitert ist, eingehen, muss i m m e r mit damit leben, dass sie gewissermaßen auf den Trümmern der alten aufbaut, aber anstatt dass die Kirche sich freut, wenn Menschen es schaffen, sich mit diesen Trümmern zu versöhnen und das Leben und Beziehungen neu zu wagen, verlangt sie , dass solche Beziehungen in Zukunft nur noch rudimentär gelebt werden oder zieht die Konsequenz, die Lämmer nur noch partiell zu weiden.

 

Empfindest du das nicht als Zwang, wenn du vor die Wahl gestellt wirst, in Zukunft deine Sexualität nur noch in verkürzter Form leben zu dürfen oder vom Sakrament der Eucharistie ausgeschlossen zu sein?

 

Die Gemeinschaft Christi gestattet eine Trennung der Gatten dem Leib nach, sofern das Zusammenleben aus schwer wiegenden Gründen praktisch unmöglich geworden ist.

 

Dadurch nimmt sie ihr Hirtenamt sehr gewissenhaft wahr.

?? Bist du dir da sicher?

Ich würde unter "Hirtenamt gewissenhaft wahrnehmen" ganz was anderes verstehen. Ein Hirte, der mir grad noch erlaubt, dass ich nicht in Verhältnissen bleiben muss, in denen ich draufgehe, ......ich weiß nicht.

 

Die Gemeinschaft Christi lebt aus der Versöhnung heraus und daher wünscht sie sich nichts sehnlicher dass auch die Vergebung untereinander und ganz besonders im Bund der Ehe zur vollmächtigen Auswirkung kommt.

Sei mir nicht bös - was soll der Satz für zwei konkrete Menschen, die sich in irgendeiner solchen Situation befinden, bedeuten????

Das hat mit dem konkreten Leben von Menschen höchstens am Rand zu tun.

 

Sie tut das aber nicht mit Mitteln des Zwanges, sondern aus der Treue zu Christus heraus.

 

Aus was für Motiven sie es tut (die mögen ja lauter sein), ist nicht das gleiche wie die Mittel, die sie anwendet.

Tut mir leid, ich halte die Konsequenzen, zu denen diese Motive führen, einfach für falsch. (Und das wär für mich überhaupt ein Grund, auch das Motiv nochmal zu hinterfragen -z.B. auf dem Hintergund von Mt.25, 31 ff))

 

 

"Da du gescheitert bist, darfst du in Zukunft nur noch innerhalb bestimmter abgesteckter Grenzen gehen"

 

Diese Aussage ist in der Praxis nicht belegbar, denn mir ist persönlich noch kein Fall bekannt wo ein Ehepartner "gescheitert" ist, dies bereut hat und dennoch der Zugang zur "communio" verweigert wurde. Ganz im Gegenteil - wenn ich das aus meiner Heimatgemeinde betrachte wird grade in den Punkten mitgetragen - die Leid und Schmerz verursachen.

Die abgesteckten Grenzen sehe ich eindeutig gegeben; aber das hab ih oben schon geschrieben.

Und zum Rest hab ich mich früher in diesem Thread schon geäußert.

 

Wobei das alles überhaupt nicht persönlich gegen jemanden gerichtet war.

Ich glaube und erlebe das ja auch so, dass die meisten Hirten "vor Ort" menschlich und betroffen agieren.

 

Ich hab mich nur schon öfter über Thomas Aussage gewundert, dass es der Kirche nur darum ginge, ein Scheitern als Scheitern zu bezeichnen.

 

Gruß

 

Susanne

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Ich sehe das Problem nicht einmal Susanne. Wenn ich sage, "bis das der Tod scheidet", dann meine ich das auch. Sonst sage ich es nicht. Zudem ist Jesus in dieser Hinsicht meiner Ansicht nach unzweideutig eindeutig.

 

Und wenn dann doch die Welt anders aussieht als gedacht/gehofft/erwünscht, dann trage ich die Konsequenzen. Oder zahle meinen Preis. Das kann man nennen wie man will. Dann gehe ich zum Gottesdienst und nicht zur Kommunion. Wo ist das erschütternde Problem dabei. Es ist doch häufig eher so, dass dieses Recht auf Kommunion einfordert wird. Als Recht. Und dabei soll auch gleichzeitig der Segen für die neue Beziehung gegeben werden. Es existiert (nicht immer natürlich) nicht einmal ein Schuldbewußtsein.

 

Wobei ich dennoch auf Gottes Barmherzigkeit setzen würde, wenn ich alles dafür getan habe, die Beziehung aufrecht zu erhalten. Und auch im Nachhinein alles für meine Ehefrau (denn sie ist es ja immer noch) tue, was ich tun kann. Vor allen Dingen sie nicht schlechtmachen, oder unter Druck sezten, oder finanziell ausboote. Wenn das in aller Aufrichtigkeit so gelebt wird, dann würde ich davon ausgehen, bei Gott Gnade vor Recht zu finden.

 

Wenn es nur ein Lippenbekenntnis ist, würde ich davon ausgehen, dass es "den Hals kostet".

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Wobei ich dennoch auf Gottes Barmherzigkeit setzen würde, wenn ich alles dafür getan habe, die Beziehung aufrecht zu erhalten. Und auch im Nachhinein alles für meine Ehefrau (denn sie ist es ja immer noch) tue, was ich tun kann. Vor allen Dingen sie nicht schlechtmachen, oder unter Druck sezten, oder finanziell ausboote. Wenn das in aller Aufrichtigkeit so gelebt wird, dann würde ich davon ausgehen, bei Gott Gnade vor Recht zu finden.

Was heißt hier Gnade? Barmherzigkeit?

 

Ich halte es für vollkommen selbstverständlich, daß Gott es zu respektieren hat, wenn unter den von Dir genannten Umständen eine Ehe zu Ende geht. Was geht das Gott eigentlich überhaupt an? Wenn, dann ist es eine Sache, die die beiden Beteiligten etwas angeht.

 

Und Versprechen hin oder her: Wenn zwei Menschen sich einvernehmlich ihres Versprechens freisprechen, was soll man dann noch damit? Was hat man denn von der Einhaltung eines Versprechens, an dem niemandem außer Gott noch etwas liegt?

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Hallo Martin!

 

Ich sehe das Problem nicht einmal Susanne.

 

Oje, ich schon. Wo lebst du denn? Soll ich anfangen, konkrete Fälle zu erzählen??? Zu was für absurden, verletzenden Konstellationen das führen kann für jemanden, dem das Beheimatetsein in der Kirche wichtig ist?

Nicht nur für die betroffenen Erwachsenen, auch für potentiell aus einer 2. Beziehung entstandene Kinder.....

 

Wenn ich sage, "bis das der Tod scheidet", dann meine ich das auch. Sonst sage ich es nicht

Das glaub ich dir. Und den meisten, die das sagen, auch. Trotzdem kann es sein, dass man sich in eine Richtung entwickelt, wo man weiß, dass man dieses Versprechen zu früh oder was weiß ich was gegeben hat.

Ganz zu schweigen von den Beziehungen, wo der Partner dieses Versprechen nicht einhält...

 

Was will Gott (und Jesus) für uns? Die Einhaltung von Versprechen? Oder will er unser Leben in Fülle? Will er, dass wir dieser Verheißung und Zusage trauen, oder nicht???

 

Wobei ich dennoch auf Gottes Barmherzigkeit setzen würde, wenn ich alles dafür getan habe, die Beziehung aufrecht zu erhalten. Und auch im Nachhinein alles für meine Ehefrau (denn sie ist es ja immer noch) tue, was ich tun kann. Vor allen Dingen sie nicht schlechtmachen, oder unter Druck sezten, oder finanziell ausboote. Wenn das in aller Aufrichtigkeit so gelebt wird, dann würde ich davon ausgehen, bei Gott Gnade vor Recht zu finden.

 

Das finde ich immer schön, dass davon ausgegangen wird, dass Gottes Liebe und Barmherzigkeit groß genug ist, dass menschliches Scheitern darin aufgehoben wird.

Aber warum orientieren wir uns nicht daran und versuchen, dieselbe Liebe und Barmherzigkeit auch in uns zu finden und sie zu leben?

Warum verkünden wir diese Liebe mit dem Mund und handeln dann (als seine "Stellvertreter") so, als ob Gott ganz anders wäre???

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Aber warum orientieren wir uns nicht daran und versuchen, dieselbe Liebe und Barmherzigkeit auch in uns zu finden und sie zu leben?

vielleicht liegt es an Deinem und ihrem zu flachen Verständnis von Liebe! B)

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